Wieso sind die Leute nicht mehr kritikfähig?

  1. G: Diesen Punkt wollte ich auch schon anbringen, befürchte jedoch, dass dies nicht viel bringen wird: Ja, Amateure sollten nicht denselben "Level" an Kritik erfahren müssen wie Profis (oder solche, die es werden wollen).
  2. G: Falls ich als Arschkriecher rüberkommen sollte @_Faith_ , lass es mich wissen. Es gibt nun Mal Zeiten, in denen ich lieber (nur) das hervorhebe, was mir gefällt, statt (auch noch) das zu benennen, was ich nicht so toll finde. Vielleicht bin ich einfach in einer UOP (Unverbesserlicher-Optimist-Phase) - oder ein arschkriechender Softie, man suche es sich aus.
  3. G: Wäre es nach wie vor ein Gentleman's Game, wäre die Regeleinhaltung Ehrensache und weder Schwalbe noch Blutgrätsche etwas, was so regelmässig über die Kiste flimmert, dass wir das längst für Courant Normal halten.
  4. G: Nur waren nicht alle im Vietnam und ein paar Hippies, die sich an Wiesenblumen Schnittverletzungen holen würden, sind auch noch anwesend. Ich mag die Blumenkinder genauso wie ich die Vets mag. Ist doch Platz für alle da. Wenn also Janis Joplin darum bitten sollte, dass man sie doch bitte nicht darüber aufklären möge, wenn sie Stuss von sich gibt, dann sollte es niemandem wirklich Mühe bereiten, dies einzuhalten. Peace!
 
Da wir auf einer Plattform sind, auf der Hobby-Schreiber zum Spaß ihre Geschichte veröffentlichen und hoffentlich einer Tätigkeit nachgehen,
von der sie leben können, sind Ratschläge wie: "Hör auf, du kannst das nicht!" deplatziert.
Hier wird ja niemand sein Leben verpassen, weil er von einer Bestseller-Karriere träumt.
Und abermals wird hier die Rolle des Kritikers als Kümmerer, ja geradezu als life coach der schreibenden LIT-Nutzer aufgewärmt bzw. hochgekocht: Jetzt kommt ihm sogar schon die eigentliche Aufgabe zu, sie auf den rechten Lebensweg (oder zumindest nicht allzufalschen) zu weisen! Also bitte, was soll denn das?

Jedem steht auf dieser Seite die Möglichkeit offen, seine Meinung zu dem Geschriebenen hier kundzutun; und wenn jemandem auffällt, daß das Geschriebene auch hier nicht vom Himmel fällt, sondern tatsächlich von irgend jemandem zuvor verfaßt worden sein muß, daß also eine Verbindung zwischen Geschriebenem und Schreiber besteht, so ist es nicht verwunderlich, wenn auch letzterer mitunter aufgrund dieser Verbindung in ebenjene Meinungskundtat einbezogen wird.

Sonderbarerweise nämlich habe ich hier noch niemanden erlebt, der sich darüber beschwert hätte, wenn Schreiber hier gelobt werden. Und das kommt ja nicht gerade selten vor! Da gab und gibt es hier keinen Aufschrei von wegen: "Das bezieht sich aber nicht auf den Text", oder: "Da ist jetzt aber jemand persönlich geworden". Nein, denn Lob ist willkommen, gelobt werden will jeder, aber der Tadel, der ist unanständig, "deplatziert", eine Beleidigung – und das wird dann "Kritik" genannt und der dazugehörige "Kritiker" verurteilt. Feine Sache!

(Diese Sonderbarkeit führt der @swriter oben übrigens mittelbar vor, denn bezeichnenderweise entspricht seinem Beweissatz bei umgekehrter Wertung genau der folgende: 'Der Text weist Stärken auf, und Du bist ein Meister'. An diesem wiederum würde ihn wohl kaum irgend etwas stören, dabei wird dem Schreiber hier genauso einer "mit[ge]geben" wie im ursprünglichen Falle, nur eben handelt es sich bei der Mitgabe nun um ein Lob, keinen Tadel – und das das allein – macht den ganzen Unterschied! Und das liefert nebenbei auch den Beweis für die Ausgangsthese dieses Stranges, nämlich: die titelgebende Kritikunfähigkeit, denn was bezeichnet diese denn sonst, wenn nicht im mindesten die fehlende Bereitschaft bzw. Fähigkeit zum Umgang mit Tadel und – umgekehrt – die alleinige Duldung von Lob und – vor allem! – Gelobtwerden?)

Im Umkehrschluss gilt aber auch: Wer immer vernichten kritisiert, dessen Kritik kommt nicht mehr an.
Stellt sich nur die Frage: bei wem (angeblich) nicht? Marcel Reich-Ranicki hat aus solcherlei Kritik ein ganzes Buch gemacht, das in mehreren Auflagen erschien: Lauter Verrisse. Sogar wer "immer vernichten[d] kritsiert", scheint also noch anzukommen! (Denn, wie gesagt, Kritiker sind nicht die Kümmerer oder gar life coaches der Schreiberlinge, siehe oben.)
 
Last edited:
Sonderbarerweise nämlich habe ich hier noch niemanden erlebt, der sich darüber beschwert hätte, wenn Schreiber hier gelobt werden. Und das kommt ja nicht gerade selten vor! Da gab und gibt es hier keinen Aufschrei von wegen: "Das bezieht sich aber nicht auf den Text", oder: "Da ist jetzt aber jemand persönlich geworden". Nein, denn Lob ist willkommen, gelobt werden will jeder, aber der Tadel, der ist unanständig, "deplatziert", eine Beleidigung – und das wird dann "Kritik" genannt und der dazugehörige "Kritiker" verurteilt. Feine Sache!

(Diese Sonderbarkeit führt der @swriter oben übrigens mittelbar vor, denn bezeichnenderweise entspricht seinem Beweissatz bei umgekehrter Wertung genau der folgende: 'Der Text weist Stärken auf, und Du bist ein Meister'. An diesem wiederum würde ihn wohl kaum irgend etwas stören, dabei wird dem Schreiber hier genauso einer "mit[ge]geben" wie im ursprünglichen Falle, nur eben handelt es sich bei der Mitgabe nun um ein Lob, keinen Tadel – und das das allein – macht den ganzen Unterschied! Und das liefert nebenbei auch den Beweis für die Ausgangsthese dieses Stranges, nämlich: die titelgebende Kritikunfähigkeit, denn was bezeichnet diese denn sonst, wenn nicht im mindesten die fehlende Bereitschaft bzw. Fähigkeit zum Umgang mit Tadel und – umgekehrt – die alleinige Duldung von Lob und – vor allem! – Gelobtwerden?)

Wenn es um Kritik am Text geht, ist ein Zusatz "Du bist mein Lieblingsautor" ebenso irrelevant wie "Du kannst es nicht, lass es sein".

Dass man sich als Autor über Variante 1 freut und über Variante 2 nicht, sollte doch wohl klar sein.

Was ich regelmäßig feststelle:
Du siehst es nicht als deine Aufgabe an, Autoren zu unterstützen, ihnen etwas zu erklären.
Offensichtlich siehst du es aber als deine Aufgabe an, den Autoren ihre Fehler aufzuzeigen.
Und es scheint eine Lebensaufgabe für dich zu sein, (aus deiner Sicht) ungeliebte Autoren wie rokoerber oder mich über Jahre permanent schlechtzureden.

Das Positive (Hilfe, Unterstützung) kommt für dich nicht infrage.
Das Negative (Fehler aufzeigen, Autoren schlechtreden) ist selbstverständlich.

Und nein, wenn man den Autoren ihre Fehler aufzeigt und zusätzlich demotivierende Äußerungen wie "Stümper" oder "Hör auf zu schreiben" ergänzt, darf man sich nicht wundern, wenn die Bereitschaft, die Kritik zu reflektieren, gegen Null geht. Aber das Thema hatten wir hier bereits. Freundlich angebrachte Kritik ohne persönliche Anfeindungen wird halt eher angenommen als weniger freundliche. Da kann MRR noch so viele Bücher zu geschrieben haben.

Und bitte mir nicht wieder erklären, dass "Stümper" kein schlimmes Wort ist, @rosettenfreak. Das war ein Beispiel und kann durch andere Begriffe ersetzt werden.

swriter
 
Lieber @rosettenfreak :)

Selbstverständlich war der Brustschuss eine überspitzte Darstellung des Arguments. Ich wollte damit lediglich verdeutlichen, dass es mehrere Wege gibt, ein Ziel zu erreichen und dass der eine Weg weitaus schlimmere Konsequenzen haben kann, als lediglich die beabsichtigte.

Bleiben wir beim Fussball, auch wenn ich dort inzwischen fast lieber den Frauen dabei zuschaue. Vielleicht genau wegen dem mangelnden Testosteron.

Das von Dir genannte Foul ist genau das nicht: Legitim. Sonst würde es ja nicht geahndet werden, sei es durch einen Freistoss oder schlimmstenfalls mit einem Platzverweis. Weswegen (zumindest für mich) Fussball längst kein "gentleman's game" mehr ist: Wenn das Gewinnen wichtiger ist, als die Gesundheit des Gegners (dessen Gefährdung man als Begeher des Fouls nun mal in Kauf nimmt), dann ist "rustikal" nicht mehr als ein Euphemismus.

Liebe Grüsse
Djinn
@Djinn68

-- Zu meiner Fußball-Analogie:
Ich habe nix von einem Foulspiel gesagt.
Man kann rustikal spielen und doch regelkonform.
Das haben Spieler gemacht wie HD Höttges, HP Briegel, KH Förster, Jürgen Kohler, etc.
Die haben auch mal den Körper reingestellt, haben körperbetont gespielt, oft (nicht immer) im Rahmen der Regeln.
 
Wenn es um Kritik am Text geht, ist ein Zusatz "Du bist mein Lieblingsautor" ebenso irrelevant wie "Du kannst es nicht, lass es sein".
Aha, und weil ein solcher Zusatz also völlig "irrelevant" ist, hast Du oben (siehe hier) soviel Aufhebens um ihn gemacht, klar!

Dass man sich als Autor über Variante 1 freut und über Variante 2 nicht, sollte doch wohl klar sein.
Und? Es ging hier gar nicht darum, worüber ein "Autor" sich womöglich freuen mag oder auch nicht, sondern um Deine Unlogik, daß wann immer ein "Text" irgendeine "Schwäche" aufweise, er also von einem "Stümper" geschrieben worden sein müsse. Zumal Du den Begriff "Stümper" darüber hinaus auch noch mit einer "persönliche[n] Anfeindung für [sic] den Autor" gleichsetztest, wo der Begriff doch, wie Dir @rosettenfreak hinlänglich aufwies, eine sachlich völlig zutreffende und berechtigte Bezeichnung darstellen kann!

Und es scheint eine Lebensaufgabe für dich zu sein, (aus deiner Sicht) ungeliebte Autoren wie rokoerber oder mich über Jahre permanent schlechtzureden.
Weder kommt dem meine Lebensaufgabe zu noch sind derlei Schreiber mir "ungeliebt" (was für eine vielsagende Wortwahl, aus der wiederum der reine Emotionalismus spricht, als urteilte ich ohne vernünftige Gründe rein nach Gefühls- oder Stimmungslage, sowie Deine höchsteigene Sicht, die eben nur derlei Gefühls- und Stimmungslagen kennt, nach denen also Du selber Dich wie auch Deine Schreibe ausrichtest!), noch handelt es sich bei meinen Kritiken um Schlechtrederei, denn mindestens unterstellte das ja, daß dadurch etwas vermiest würde, was gar nicht so mies wäre, dabei ist ja das genaue Gegenteil der Fall: Deine Schriften sind einfach "grottenschlecht[]" (Hervorh. im Original), wie @adamISOeve es Dir erst kürzlich gänzlich unverblümt kundtat (siehe hier), was, freilich, durch das Wirken der Guten und Gutesten (siehe hier) auf dieser Seite so offen auszusprechen sich gut wie niemand mehr getraut. Das, freilich, ändert jedoch nicht das geringste daran, daß dieses offene Wort vollends zutrifft!

Freundlich angebrachte Kritik ohne persönliche Anfeindungen wird halt eher angenommen als weniger freundliche. Da kann MRR noch so viele Bücher zu geschrieben haben.
Da stellte sich freilich die Frage, von wem die Kritik denn angenommen werden sollte, denn die Leser Marcel Reich-Ranickis, also das deutschsprachige Publikum, nahmen seine Kritik, auch die "weniger freundliche", offensichtlich gerne an! Und wenn – fälschlicherweise – auch die sachlich zutreffendsten Bezeichnungen, wie z. B. "Stümper", als "persönliche Anfeindung" aufgefaßt werden, so nützte auch die allerfreundlichst angebrachte Kritik herzlich wenig, denn wie Goethe weiland bereits wußte, gilt auch heute unverändert sein Spruch:
Johann Wolfgang von Goethe said:
So sei doch höflich! – Höflich mit dem Pack?
Mit Seide näht man keinen groben Sack.
 
Last edited:
Aha, und weil ein solcher Zusatz also völlig "irrelevant" ist, hast Du oben (siehe hier) soviel Aufhebens um ihn gemacht, klar!


Und? Es ging hier gar nicht darum, worüber ein "Autor" sich womöglich freuen mag oder auch nicht, sondern um Deine Unlogik, daß wann immer ein "Text" irgendeine "Schwäche" aufweise, er also von einem "Stümper" geschrieben worden sein müsse. Zumal Du den Begriff "Stümper" darüber hinaus auch noch mit einer "persönliche[n] Anfeindung für [sic] den Autor" gleichsetztest, wo der Begriff doch, wie Dir @rosettenfreak hinlänglich aufwies, eine sachlich völlig zutreffende und berechtigte Bezeichnung darstellen kann!


Weder kommt dem meine Lebensaufgabe zu noch sind derlei Schreiber mir "ungeliebt" (was für eine vielsagende Wortwahl, aus der wiederum der reine Emotionalismus spricht, als urteilte ich ohne vernünftige Gründe rein nach Gefühls- oder Stimmungslage, sowie Deine höchsteigene Sicht, die eben nur derlei Gefühls- und Stimmungslagen kennt, nach denen also Du selber Dich wie auch Deine Schreibe ausrichtest!), noch handelt es sich bei meinen Kritiken um Schlechtrederei, denn mindestens unterstellte das ja, daß dadurch etwas vermiest würde, was gar nicht so mies wäre, dabei ist ja das genaue Gegenteil der Fall: Deine Schriften sind einfach "grottenschlecht[]" (Hervorh. im Original), wie @adamISOeve es Dir erst kürzlich gänzlich unverblümt kundtat (siehe hier), was, freilich, durch das Wirken der Guten und Gutesten (siehe hier) auf dieser Seite so offen auszusprechen sich gut wie niemand mehr getraut. Das, freilich, ändert jedoch nicht das geringste daran, daß dieses offene Wort vollends zutrifft!


Da stellte sich freilich die Frage, von wem die Kritik denn angenommen werden sollte, denn die Leser Marcel Reich-Ranickis, also das deutschsprachige Publikum, nahmen seine Kritik, auch die "weniger freundliche", offensichtlich gerne an! Und wenn – fälschlicherweise – auch die sachlich zutreffendsten Bezeichnungen, wie z. B. "Stümper", als "persönliche Anfeindung" aufgefaßt werden, so nützte auch die allerfreundlichst angebrachte Kritik herzlich wenig, denn wie Goethe weiland bereits wußte, gilt auch heute unverändert sein Spruch:
Gähn...
Schon wieder die alte Platte.

Lieben Gruss
Mayia
 
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