Auden James
Erotist
- Joined
- Aug 13, 2008
- Posts
- 2,218
Ich habe in letzter Zeit den Eindruck gewonnen, daß – nicht nur auf Literotica und ähnlichen Seiten – die meisten verlernt (oder nie gelernt!) haben, mit – negativer – Kritik umzugehen. Für die meisten scheint nur die Belobigung ihres Tuns überhaupt in Frage zu kommen, alles andere wäre ein „persönlicher Angriff“ oder stellte irgendein anderes angebliches Vergehen dar. Erwünscht ist nur Zustimmung und Bestätigung – des eigenen Tuns, des eigenen Wir-Gefühls, der herrschenden Meinung etc. pp. –, alles andere ist quasi verboten. Wer von dieser Zustimmungs- und Bestätigungsdoktrin abweicht, wird umstandslos zum Schweigen gebracht.
Für einen gewissen Teil der Leute mit gewissen Interessen mag diese – vorgebliche oder angenommene – Kritikunfähigkeit zur Wahrung ihrer Interessen vergleichsweise naheliegen.
Da wären diejenigen, die etwas zu verkaufen haben und deshalb möglichst vermeiden wollen, daß das, was sie zu verkaufen haben, von irgendwem in ein weniger strahlendes Licht als in ihren Augen angemessen gerückt wird. Da wären diejenigen, die – ob bewußt oder unbewußt – einfach nur nach Bestätigung und Aufmerksamkeit verlangen, die deshalb es auf den Tod nicht ausstehen können, wenn irgendwer ihrem Verlangen nicht Folge leistet. Da wären diejenigen, die – ganz klassisch – Macht ausüben (wollen) und befürchten, daß irgendeine – zu kluge, zu fundierte – Gegenstimme an ihrer Macht kratzen könnte.
Aber was ist mit dem Rest?
Warum lehnen auch die anderen Kritik ab? Und wenn sie dies nicht rundweg tun, warum gestatten sie Kritik dann doch nur in verwässerter, abgeschwächter und harmonisierter Form?
Wieso dürfen die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden?
Und wem nützt das?
Fragen über Fragen. Ich bin gespannt auf die Antworten!
MfG
Auden James
Für einen gewissen Teil der Leute mit gewissen Interessen mag diese – vorgebliche oder angenommene – Kritikunfähigkeit zur Wahrung ihrer Interessen vergleichsweise naheliegen.
Da wären diejenigen, die etwas zu verkaufen haben und deshalb möglichst vermeiden wollen, daß das, was sie zu verkaufen haben, von irgendwem in ein weniger strahlendes Licht als in ihren Augen angemessen gerückt wird. Da wären diejenigen, die – ob bewußt oder unbewußt – einfach nur nach Bestätigung und Aufmerksamkeit verlangen, die deshalb es auf den Tod nicht ausstehen können, wenn irgendwer ihrem Verlangen nicht Folge leistet. Da wären diejenigen, die – ganz klassisch – Macht ausüben (wollen) und befürchten, daß irgendeine – zu kluge, zu fundierte – Gegenstimme an ihrer Macht kratzen könnte.
Aber was ist mit dem Rest?
Warum lehnen auch die anderen Kritik ab? Und wenn sie dies nicht rundweg tun, warum gestatten sie Kritik dann doch nur in verwässerter, abgeschwächter und harmonisierter Form?
Wieso dürfen die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden?
Und wem nützt das?
Fragen über Fragen. Ich bin gespannt auf die Antworten!
MfG
Auden James