Russlands Krieg in der Ukraine

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Viele Beiträge zu dem Thema sind bisher im "KK", wo es sich aber überschneidet mit vielen anderen Themen, weshalb ich es für sinnvoll erachte, dazu einen eigenen Thread zu machen.

Ich werde die nächsten Tage zeigen, dass es verfehlt wäre, Putin als Polit-Psychopathen zu betrachten.
Hinter Putins Handeln steckt eine kohärente politische Philosophie.
Diese fußt auf gewissen russischen Denkern, die im Westen kaum bekannt sind.

Zu den bisherigen Ereignissen ist festzuhalten: Putin ist der Aggressor, der Völkerrecht bricht und viele andere Verträge, die Russland unterschrieben hat und die der Ukraine Souveränität garantieren (Charta von Paris, Budapester Memorandum, Minsker Abkommen).

Dass die NATO versprochen hätte, sich nicht nach Osten zu erweitern und ähnliches, was der NATO die (Mit)Schuld an der aktuellen Situation zuschiebt, das ist nix weiter als russische Propaganda.
 
Ganz so sehe ich das mit der Nato nicht. Angeblich gab es mündliche Abkommen zwischen der Sowjetunion und den damaligen Köpfen der NATO.
Aber eben nur mündlich, nicht wie bei Putins abkommen mit der Ukraine und halt auch nur gegenüber der nicht mehr existierenden Sowjetunion....

Trump hat sich auch mal wieder in Rampenlicht gerückt da ihm wohl zu viel über Putin und zu wenig über ihn gesprochen wird.
Laut Washington Post soll er gesagt haben: Lass uns doch ein paar Kampfjets mit Chinesischen Flaggen bestücken und den Russen die Scheiße rausbomben. Dann lehnen wir uns zurück und lassen sie gegeneinander kämpfen...
Auch wenn es als Joke gemeint war, was er da vor prominenten Geldgebern seiner Partei gesagt hat, sollte sich ein ehemaliger Präsident so nicht äußern. Er und "Goldkettchen-Schröder" würden sich bestimmt gut verstehen.
 
Ganz so sehe ich das mit der Nato nicht. Angeblich gab es mündliche Abkommen zwischen der Sowjetunion und den damaligen Köpfen der NATO.
Aber eben nur mündlich, nicht wie bei Putins abkommen mit der Ukraine und halt auch nur gegenüber der nicht mehr existierenden Sowjetunion....

Trump hat sich auch mal wieder in Rampenlicht gerückt da ihm wohl zu viel über Putin und zu wenig über ihn gesprochen wird.
Laut Washington Post soll er gesagt haben: Lass uns doch ein paar Kampfjets mit Chinesischen Flaggen bestücken und den Russen die Scheiße rausbomben. Dann lehnen wir uns zurück und lassen sie gegeneinander kämpfen...
Auch wenn es als Joke gemeint war, was er da vor prominenten Geldgebern seiner Partei gesagt hat, sollte sich ein ehemaliger Präsident so nicht äußern. Er und "Goldkettchen-Schröder" würden sich bestimmt gut verstehen.
@Zenobit
Da bist du ganz sicher im Irrtum.
Es gab ein solches Abkommen zwischen Russland und der NATO nicht, weder schriftlich, noch mündlich.
Mit "Die NATO nicht nach Osten erweitern" war das Gebiet der ehemaligen DDR gemeint, wie der damalige sowjetische Außenminister Schewardnadse noch dieser Tage bestätigt hat.
Und an diese Zusage hat sich die NATO gehalten.
 
Versteh ich nicht ganz. Die DDR wurde mit der BRD wiedervereinigt und da Deutschland bereits in der Nato war, hat sich dieses Gebiet doch damit automatisch der Nato angeschlossen oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Versteh ich nicht ganz. Die DDR wurde mit der BRD wiedervereinigt und da Deutschland bereits in der Nato war, hat sich dieses Gebiet doch damit automatisch der Nato angeschlossen oder habe ich da einen Denkfehler?
@Zenobit
Grundlegend für die Ordnung nach Ende des Kalten Krieges 1990 sind der 2+4-Vertrag (1990), der Deutschlands Wiedervereinigung und die volle Souveränität Deutschlands beinhaltet und die Charta von Paris (1990), die allen Staaten Souveränität und die Wahlfreiheit der Bündnisse garantiert.

Beide Dokumente hat auch Russland unterschrieben.

Die DDR ist der BRD am 03.10.1990 beigetreten nach Art. 23 GG.
Gorbatschow hat ausdrücklich gebilligt, dass das wiedervereinigte Deutschland der NATO beitritt bzw. dass das erweiterte Deutschland Mitglied der NATO bleiben kann.
Die einzige Bedingung war, dass die NATO keine Truppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR stationiert.
Das ist damit gemeint, wenn man sagt, die NATO sagte damals zu, sich nicht nach Osten zu erweitern.
Und an diese Zusage hat sich die NATO gehalten.

Es wäre auch völlig unsinnig gewesen, hätte die NATO damals gesagt, wir wollen eine Osterweiterung auf die Gebiete Polen, Baltikum, etc., also auf die Gebiete des Warschauer Paktes.
Das wäre damals gar nicht möglich gewesen.
Den Warschauer Pakt gab es damals nämlich noch.
Er löste sich erst am 31.03.1991 auf.
 
Last edited:
@Im Kopf von Wladimir Putin (1)

Hinter Putins Politik steckt ein in sich geschlossenes Weltbild, das durchaus seine Logik hat.

Entscheidend sind 3 russische Philosophen:

-- IWAN ILJIN (1883-1954)
-- KONTANTIN LEONTJEW (1831-1891)
-- ALEXANDER DUGIN (*1962-)

Von den 3 Genannten ist IWAN ILJIN der mit Abstand wichtigste, vor allem sein Hauptwerk: "Unsere Aufgaben" (Zürich 1954).
Putin ist gerade dabei, die von ILJIN gestellten Aufgaben zu erfüllen.

ILJINS Buch "Unsere Aufgaben" liegt nach Putins eigener Aussage auf seinem Nachttisch. Das Buch ist praktisch seine politische Bibel und enthält Putins politisches Programm. Er lässt es seit Jahren an alle hochrangigen Beamten und Militärs verteilen.
Es ist also davon auszugehen, dass dieser innere Zirkel Putins Sicht der Dinge und sein Programm teilt.

Ich werde die Gedanken von IWAN ILJIN hier demnächst ausführlicher vorstellen.
 
Last edited:
@Flugverbotszone durch die NATO

Ich kann den Selensky in seiner Verzweiflung zwar verstehen. Trotzdem geht er mir langsam auf den Zeiger mit seiner permanent wiederholten illusorischen Forderung.
Die NATO würde dadurch Kriegspartei. Und eine solche Entscheidung wäre selbstmörderisch und absolut verantwortungslos.

Die NATO ist in diesem Fall nicht zuständig.
Sie wird nicht angegriffen.
Die Ukraine ist kein NATO-Mitglied.

Genauso schlimm ist die EU-Kommissionspräsidentin Pfuschi von der Leyen, die nicht nur der Ukraine einen schnellen EU-Beitritt verspricht, sondern gleich auch noch Georgien und der Republik Moldau.

Ja, genau so beruhigt man den Wladimir....

Was jetzt gefragt ist, das sind nicht emotionale "Straight-from-the-heart"-Aktionen, sondern ein kühler Kopf und pragmatische Realpolitik.
Vielleicht gibt es noch eine kleine Möglichkeit, den Krieg zu beenden, bevor die Ukraine völlig zerstört ist.
Und da würde sich ein Moratorium anbieten, dass die Ukraine über eine gewisse Zeit neutral bleibt, also auch keinen EU-Beitritt erwägt.
Das macht Pfuschi von der Leyen mit ihrem emotionalen und unüberlegtem Angebot zunichte.

Ein EU-Kommissar; Name ist mir gerade entfallen; hat Pfuschis unreflektierten Vorschlag nüchtern kommentiert: "Ein EU-Beitritt geht nicht von heute auf morgen. Wir sollten nicht Hoffnungen nähren, die wir nicht erfüllen können.

Die NATO läuft übrigens nicht durch die Gegend und bettelt um die Aufnahme neuer Mitglieder.
Interessenten stellen einen Antrag. Und dann prüft die NATO, ob der Antragsteller diese Kriterien erfüllt.
Die Ukraine erfüllt sie nicht. (Das war schon vor dem Krieg so).

Ähnliches gilt übrigens für die EU. Auch hier erfüllte die Ukraine schon vor dem Krieg nicht die Mindestbeitrittskriterien.
Nach dem Krieg wird das erst recht so sein.
 
Ich denke er wird andere sorgen haben als jemandem mit seinen "Forderungen" auf den Zeiger zu gehen. Er ist verzweifelt und seine Landsleute sterben. Er muss nach jedem Strohhalm greifen und darauf aufmerksam machen ist das Einzige was er kann.

Ich zitiere dich mal auf meine Frage ob die Nato in den Kampf eingreifen soll, vor ein paar Tagen:
"Im äußersten Fall: Ja. Genau das. Einmarschieren und Putin militärisch die Stirn bieten."

China hat sich jetzt wohl auch offiziell zu Russland und seinem starken Bündnis positioniert, zumindest laut dem -chinesischen Außenminister. China will auch keine vermittelnde Rolle einnehmen.
Bisher hatte China keine eindeutige Stellung bezogen. Schließlich sind sie ja auch wirtschaftlich mit sowohl Russland als auch den Natostaaten eng verbunden.
 
Ich denke er wird andere sorgen haben als jemandem mit seinen "Forderungen" auf den Zeiger zu gehen. Er ist verzweifelt und seine Landsleute sterben. Er muss nach jedem Strohhalm greifen und darauf aufmerksam machen ist das Einzige was er kann.

China hat sich jetzt wohl auch offiziell zu Russland und seinem starken Bündnis positioniert, zumindest laut dem -chinesischen Außenminister. China will auch keine vermittelnde Rolle einnehmen.
Bisher hatte China keine eindeutige Stellung bezogen. Schließlich sind sie ja auch wirtschaftlich mit sowohl Russland als auch den Natostaaten eng verbunden.
@Zenobit
Das mit "auf den Zeiger gehen", war mir von mir sicher etwas salopp formuliert. Man kann den Mann in seiner Verzweiflung verstehen.
Dennoch ist die Forderung unerfüllbar.
Annalena Baerbock-- die als Außenministerin bisher meines Erachtens wirklich eine gute Figur macht-- hat das gestern ja noch einmal gut erläutert.
Und Tage zuvor hat es der NATO-Generalsekretär Stoltenberg getan.

Erfrischend auch die Offenheit und Ehrlichkeit von Bundeskanzler Scholz, dass man Energielieferungen aus Russland bewusst aus den Sanktionen ausgeklammert hat. Und dabei wird es wohl auch bleiben.
Warum? Nun, weil Europa hinsichtlich seiner Energieversorgung von Russland abhängig ist.

Da kann der Norbert -"Ich-hab-noch-nie-eine-Wahl-gewonnen"- Röttgen (CDU) noch so groß tönen, man sollte umgehend alle Energieexporte aus Russland einstellen.
Na, aus der Opposition heraus sagt sich das leicht.

China? War zu erwarten, dass die sich so positionieren. Womit auch die letzte Hoffnung begraben ist, dass noch jemand Einfluss auf Putin nehmen könnte.
 
Würde die Nato selber militärisch eingreifen hätten wir schnell einen Weltkrieg. Und dafür ist der Nato die Ukraine nicht wichtig genug. Das weiss auch Putin.
Bedenklich sind halt Berichte über Atomkraftwerke, die in umkämpften Gebieten sind. auch das ist leider eine reale Gefahr für Europa. So einen Reaktor stellst du auch mal nicht eben so ab falls es brenzlig wird. Das haben wir in Fukushima gesehen. Was wenn die russischen Truppen vorrücken und die Leute im Kraftwerk einfach fliehen? Hat Putin Experten in der Armee die wissen wie man so einen Reaktor sichert? Ich denke nicht....
 
Würde die Nato selber militärisch eingreifen hätten wir schnell einen Weltkrieg. Und dafür ist der Nato die Ukraine nicht wichtig genug. Das weiss auch Putin.
Bedenklich sind halt Berichte über Atomkraftwerke, die in umkämpften Gebieten sind. auch das ist leider eine reale Gefahr für Europa. So einen Reaktor stellst du auch mal nicht eben so ab falls es brenzlig wird. Das haben wir in Fukushima gesehen. Was wenn die russischen Truppen vorrücken und die Leute im Kraftwerk einfach fliehen? Hat Putin Experten in der Armee die wissen wie man so einen@ Reaktor sichert? Ich denke nicht....
@Zenobit

Jeder Krieg hat unkalkulierbare Risiken.
Du hast einige davon benannt.
 
Die Kriegsführung der Russen wird immer perverser!
Ich war schon vor einigen Tagen schockiert, als ich gehört habe, dass ein Heim mit blinden Kindern beschossen wurde.
Wie pervers muss man sein, um so etwas in Kauf zu nehmen!
Und nun kommt gerade die Meldung, dass in Kew ein Evakuierungsbuss beschossen wurde.
Das erinnert an Putins Kriegsführung in Aleppo (Syrien).
Auch dort richtete man sogenannte "humanitäre Korridore" ein.
Und was passierte? Kaum waren die flüchtenden Zivilsten unterwegs wurden sie von den Russen abgeschossen wie die Hasen.
 
@Im Kopf von Wladimir Putin (2) (Fortsetzung meines Post (6)

Wie in P (6) bereits gesagt, hat Putins Handeln einen klaren philosophisch-politischen Hintergrund.

Der wichtigste Denker, der ihn beeinflusst hat, ist ohne Frage IWAN ILJIN (1883-1954) und dessen Schrift "Unsere Aufgaben."
Diese setzt Putin gerade um.

Wer war IWAN ILJIN?
Er war konservativer Monarchist und Anhänger der "Weißen" (der Gegner der Bolschewiki).
Nach ihrer Niederlage gegen die Bolschewiki flohen die "Weißen" ins Ausland.
ILJIN ging nach Zürich.

Was ist sein Programm???
ILJIN prognostizierte den Zusammenbruch des Sowjetkommunismus und skizzierte eine Ordnung danach.
Russland würde danach wohl vom Westen bedroht werden.

Bereits hier dürfte eine Parallele zu Putins Denken auffallen. Auch Putin fühlt sich schon seit Jahren permanent vom Westen bedroht.

ILJIN träumte von der Wiedergeburt des russischen Imperiums etwa in den Grenzen des Reichs Peter des Großen.
Seine geographischer Kernbegriff ist "Eurasien."

Und er entwarf im Exil für dieses "Eurasien" auch gleich eine künftige Verfassung. Titel: "Grundgesetz des Russischen Imperiums."

Auch dieser Text ist eine Grundlagenlektüre von Putin.

(Man erinnere sich an Putin und seine Rede vor dem Bundestag 2001, wo er über die Gründung einer "Eurasischen Union" fabulierte).

"Eurasien" wird verstanden als eigener geographischer Herrschaftsraum. Russland sei weder Europa, noch Asien, sondern ein eigener Herrschaftsraum, eben "Eurasien."
Und das Kerngebiet dieses "Eurasien" bilden neben Russland unverzichtbar Weißrussland und die Ukraine.

Jetzt dürfte wohl deutlich werden, weshalb er so versessen darauf ist, sich die Ukraine zu unterwerfen.
Das hat nicht nur strategische Gründe, sondern vor allem ideologische.
Gründe, die in der Ideologie IWAN ILJINS wurzeln. Eine politische Philosophie, die Putins Denken und Handeln beherrscht und bestimmt.

Die Demokratie betrachtet ILJIN als schwächliche Regierungsform, da sie dem Faschismus erlegen sei, weshalb die Demokratie für Russland als Regierungsform nicht in Frage komme.
Stattdessen befürwortet ILJIN einen "sanften Totalitarismus" und eine "Nationale Erziehung."
Russland brauche einen starken (An)Führer, der den Laden zusammenhält.
Dennoch verzichtete ILJIN nicht ganz auf den Begriff "Demokratie", pervertierte ihn aber in eine sogenannte "Demokratie per Akklamation", also "Zustimmung."
Bedeutet in der Praxis: Der starke (An)Führer -- aktuell Putin-- sagt, wo es langgeht und das russische Volk applaudiert dazu.

Parallelen zu Putins autokratischem Herrschaftsstil dürften ins Auge fallen.
Er selbst nennt es "gelenkte Demokratie."

Man mag ILJINS Ausführungen als Phantasmen eines Exil-Schreibtischtäters betrachten, was sie wohl auch sind.
Man sollte es aber nicht unterschätzen, da diese Phantasmen durchaus ihre Wirkung entfalten, was man am Beispiel Putins deutlich sehen kann.

ILJIN war Jahrzehnte vergessen, bis er 2005 eine unverhoffte Renaissance erlebte.
Ein Verehrer-- der Regisseur Nikita Michalkow, der auch gleich einen Film über ihn drehte ("ILJINS Vermächtnis")-- ließ seine Gebeine umbetten von Zürich ins Moskauer Donskoji-Kloster, so wie es sich ILJIN zu Lebzeiten gewünscht hatte.
Der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche-- Alexis II.-- leitete die Zeremonie und nannte ILJINS Umbettung "Ein Zeichen für die Wiederherstellung der Einheit und Größe der russischen Nation."

Stargast bei dieser Zeremonie: Wladimir Putin.

Es dürfte deutlich geworden sein, wie wichtig die Ukraine für Putin ist.
Gleiches gilt für die Krim, die er bereits hat.

Der Westen unterliegt einer Selbsttäuschung, wenn er glaubt, er könne mit Putin hinsichtlich der Ukraine irgendeinen Kompromiss verhandeln.
Die Ukraine ist für Putin essentiell.
Sie hat nicht nur strategische Bedeutung (Neutraler Sicherheitspuffer), sondern gehört für ihn zu Russland wie der Eifelturm zu Paris.

Putin wird sich die Ukraine entweder unterwerfen oder untergehen.
Wir wollen alle hoffen, dass letzteres eintrifft.

Putin Denken wurzelt nicht in der Sowjetunion, sondern im vorrevolutionären Russland.
Man könnte seiner Politik die Überschrift geben ""Die Weißen" haben letzten Endes doch gewonnen."

So, damit dürfte der Denker, der für Putin wesentlich ist, in seinen Grundzügen skizziert sein.

Man muss IWAN ILJIN kennen, um Putins Denken und Handeln zu verstehen.

Wer mehr darüber wissen möchte: "Sternsunde Philosophie" mit dem französischen Philosophen Michel Eltchaninoff auf 3sat vom vergangenen Sonntag.
Der Mann hat lange in Russland gelebt und ist einer der besten Kenner der russischen (Geistes)Geschichte.
Der Beitrag ist noch im Netz abrufbar, auf YouTube und in der 3sat-Mediathek.
Diese 60 Minuten sind erhellender als sämtliche TV- Schwafelrunden, genannt "Talkshows" mit sogenannten "Experten."
 
Last edited:
Das Problem ist diametral: mit einem Verrückten zu sprechen, erfordert sehr gute Kenntnisse in der forensischen Psychologie. Mit einem verrückten Wladimir Wladimirowitsch Putin zu sprechen, erfordert einen Schutz davor, dass man als Gesprächspartner hinterher auf einen forensichen Psychologen oder Psychiater angewiesen ist.
 
Das Problem ist diametral: mit einem Verrückten zu sprechen, erfordert sehr gute Kenntnisse in der forensischen Psychologie. Mit einem verrückten Wladimir Wladimirowitsch Putin zu sprechen, erfordert einen Schutz davor, dass man als Gesprächspartner hinterher auf einen forensichen Psychologen oder Psychiater angewiesen ist.
@sebring56

Das wird leider immer wieder gemacht: Solche Leute zu Psychopathen zu erklären.
Machte man bei Hitler bedauerlicherweise auch, statt sein politisches Programm ernst zu nehmen.

Putin ist nicht verrückt.
Er hat seine eigene innere Logik. Er hat seine politische Philosophie und Strategie.
Diese mag abwegig sein. Aber sie ist vorhanden.
Und man muss sich mit seiner Perzeption-- seiner Wahrnehmung, seiner Sicht der Dinge-- auseinandersetzen.

Es braucht keinen Psychiater, sondern eine politische Strategie.
 
Last edited:
Die USA haben gerade ein Importverbot für russische Energien (Öl, Gas) in ihr Land bekanntgegeben.
 
Die USA haben gerade ein Importverbot für russische Energien (Öl, Gas) in ihr Land bekanntgegeben.
@Zenobit

Das machen die USA gut.
Sie sind von russischem Öl und Gas aber auch nicht so abhängig wie wir.
Trotzdem ist das ein mutiger und richtiger Schritt.
 
Das stimmt, prozentual ist Amerika viel weniger von Russischer Energie abhängig als Deutschland und Europa. Daher wird das Importverbot Russland auch härter treffen als die USA.
 
Das stimmt, prozentual ist Amerika viel weniger von Russischer Energie abhängig als Deutschland und Europa. Daher wird das Importverbot Russland auch härter treffen als die USA.
@Zenobit

Das ganze ist für die Russen ein Debakel.
Putins Ukraine-Besessenheit wird das Land ruinieren.
Das kommt davon, wenn man kein Korrektiv mehr um sich herum hat.

Putin ist eine tragische Figur.
Wer über 20 Jahre an der Macht ist, der hat die Möglichkeit, einem Land eine neue Richtung zu geben, es zu modernisieren.
Das wäre eine dringende und lohnende Aufgabe gewesen: Russland im Inneren politisch und ökonomisch zu modernisieren.
Putin hätte ein zweiter Gorbatschow werden können.

Stattdessen ist sein Denken hoffnungslos rückwärts gewandt.

Die Historiker werden Putin in eine Reihe mit Stalin stellen.
 
Last edited:
@Zenobit

Diesen P 16 verstehe ich auch nicht. Muss ich auch mit einem Fragezeichen versehen.
Was haben denn plötzlich alle mit Nazis?
Die Führung der Ukraine steht unter Nazis...
Putin ist ein Nazi-Anhänger...
Die deutsche Presse wird mit der aus der Nazizeit verglichen....
Wer ist denn noch alles Nazi?

Vielleicht sollte man das Wort nicht so inflationär benutzen.
Nazis sind Nazis.
Die Gegner von Indiana Jones sind oft Nazis.
Und laut Richterentscheid darf man auch Bernd Höcke als Nazi bezeichnen.

Sollte fürs erste doch reichen (Für Kimber: Das ist übrigens Sarkasmus)
 
Was haben denn plötzlich alle mit Nazis?
Die Führung der Ukraine steht unter Nazis...
Putin ist ein Nazi-Anhänger...
Die deutsche Presse wird mit der aus der Nazizeit verglichen....
Wer ist denn noch alles Nazi?

Vielleicht sollte man das Wort nicht so inflationär benutzen.
Nazis sind Nazis.
Die Gegner von Indiana Jones sind oft Nazis.
Und laut Richterentscheid darf man auch Bernd Höcke als Nazi bezeichnen.@@

Sollte fürs erste doch reichen (Für Kimber: Das ist übrigens Sarkasmus)
@Zenobit
Genau: Alle Nazis oder was?
Apropos Bernd Höcke: Die AfD darf ab sofort als Verdachtsfall betrachtet werden.
Ein gutes Urteil.
 
Es läuft nicht gut für den Wladimir.

Morgen wird dieser unsinnige Krieg bereits 2 Wochen alt und Putin ist von seinem Ziel weit entfernt.
Laut Militärexperten lassen die Probleme-- fehlender Treibstoff und Verpflegung für die Truppe-- darauf schließen, dass er sich verkalkuliert hat.
Treibstoff und Verpflegung waren auf gerade mal 4 Tage ausgelegt.

Jeder Tag, den sich die Ukraine länger hält, ist eine Niederlage für Putin.
Die Soldaten werden sich langsam fragen, wofür sie dort überhaupt kämpfen.

Und die Sanktionen entfalten ihre Wirkung.
Die Regale in Russland werden immer leerer.
Der Verkauf von Grundnahrungsmitteln und anderen wichtigen Gütern des täglichen Bedarfs wird inzwischen rationiert.

Und noch etwas anderes wichtiges wird in Russland langsam knapp: Medikamente.
Das Land importiert 95% seiner Medikamente aus dem Westen.
Wenn man so abhängig von Medikamentenimporten ist, dann kann man nicht so einen unsinnigen Krieg anfangen.
Da hilft Putin auch sein Gas nicht. Mit Gas kann man keine Krankheiten heilen.

Mittel-und langfristig schlägt die Ökonomie das Militärische.

Egal, wie das ausgeht: Ob die Ukraine geteilt wird oder was auch immer: Putins Nimbus-- der starke Mann, der Russland wieder groß macht-- ist nach diesem Desaster weg!
 
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