zurück zur Politik: “Woke-ism” – der ganz normale Betroffenheits-Wahnsinn heute

Liebe @kendra22

Mir ging es nicht darum, Islam und Christentum zu vergleichen - da schneidet, in unserer Gegend, der Islam schlechter ab.

Mir ging es um den unverhandelbaren Wert der Religionsfreiheit, der zweierlei bedeutet:
  • Man darf mir keine Religion aufzwingen
  • Ich darf meine Religion frei ausüben - sofern die Ausübung nicht gegen anderweitiges Recht verstösst.
So wie ich keiner Frau aufzwingen will, einen Minirock zu tragen (was ist schon dabei? Zeigt doch bloss etwas Bein...), so will ich keiner Frau aufzwingen, ihr Kopftuch abzulegen. Es geht hier um die Frau, die sich dabei wohlfühlen muss - nicht um die Wirkung, die das eine oder das andere auf einen Mann haben kann - denn genau Letzteres darf keine Rolle spielen. Ein Mann hat seine Begierde unter allen Umständen unter Kontrolle zu haben.

Wir können also Religionsfreiheit nicht nur beim Christentum zur Anwendung kommen lassen - ansonsten ist es keine Religionsfreiheit mehr. Wenn, dann müssen dem Islam, genauso wie durch die Säkularisierung beim Christentum, die Flügel gestutzt werden.

Liebe Grüsse

Djinn
@Djinn68


-- "Säkularisierung des Islam" (Djinn68)

Klingt gut. Ist in der Praxis aber nicht ganz so einfach.
Und die Realität in der islamischen Welt (und auch in der islamischen Community in Europa) ist nun mal eine andere.
Da ist seit über 50 Jahren der Politische Islam (Islamismus) auf dem Vormarsch. Und er kommt mit den Flüchtlinge vermehrt nach Europa.
Und ein Instrument des politischen Islam ist das Pochen auf Sonderrechten im Namen einer instrumentalisierten Religionsfreiheit (Kopftuch für Lehrerinnen, etc.)
 
... im Namen einer instrumentalisierten Religionsfreiheit ...
Lieber @rosettenfreak

Genau hier liegt meines Erachtens, als ehemaliger Christ, der Hund begraben.

Wie kommt es, dass sie (die Islamisten) überhaupt die Gelegenheit erhalten, Religionsfreiheit zu instrumentalisieren? Könnte es etwa daran liegen, dass wir (der säkularisierte Westen) tatsächlich Sonderrechte einräumen? Und zwar der "hauseigenen" Religion? Abgesehen vom Kreuz in der Schule, von dem sich so viele nicht trennen wollen, weil es "zu unserem kulturellen Erbe gehört". Was ist, beispielsweise, mit dem (Kirchen-)Glockenspiel?

Das schweizer Volk hat die Gleichbehandlung (von Religionen) mit Füssen getreten und Minarette verboten. Das ist zwar zumindest eine ehrliche Herangehensweise, aber ganz bestimmt keine, die Gleichbehandlung fördert.

@kendra22 hat recht mit der "muslimischen Argumentationslinie": Was ist denn mit dem Christentum?
So lange wir im Namen des kulturellen Erbes dem Christentum Sonderrecht einräumen, so lange dient er dem politischen Islam als eine Art Puffer.

Kleine Anekdote zum Schluss: Ich fliege mit meiner Familie aus dem Thailand-Urlaub über Dubai nach Hause. Wir landen dort um etwa 3 Uhr morgens und finden tatsächlich einige gemütliche Liegeplätze, auf denen wir uns einige Stunden bis zum Anschlussflug aufs Ohr hauen können. Und als ich endlich gerade so schön wegschlummere um 5 Uhr morgens, erklingt in voller Lautstärke über die Lautsprecher der Muezin... Hinzu kommt, dass kein Schwein seinen Teppich ausbreitet und seinen Arsch von Mekka weg hebt.

Sollten wir jetzt also das Glockenspiel auf westlichen Flughäfen einführen? Oder als Flugpassagier Dubai als Zwischenstopp (als Destination sowieso...) meiden?

Liebe Grüsse

Djinn
 
@kendra22

Wenn Du mich fragst, was weniger Scheisse ist, Islam oder Christentum, dann ist das heutige Christentum insgesamt weniger Scheisse.

:)
Na freut mich, dass wir wenigstens da auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
(bitte sorry, dass ich dich vorhin für einen Muslimen gehalten habe... aber so ähnlich wie du vorhin, argumentieren auch Muslime häufig... )

Der Atheismus ist aber auch nicht die "Lösung". An KEINEN GOTT zu glauben, führt nämlich direkt zu einem Problem, nämlich: woher man dann das Verständnis von Gut und Böse, Richtig und Falsch hat, wenn man sich nicht auf eine religiöse Autorität berufen kann?
[wie eben auf Jesus Christus // bzw. die Kath.K. {jetzt mit Abstrichen}, die sagen: Du sollst... Du sollst... Du sollst nicht...]
[oder auch wie Mohammed, der hat auch viele vernünftige Dinge gesagt.]
  • aus der Familie? Also: Wenn Mama + Papa etwas für Richtig finden, dann findet Sohn/Tochter das auch Richtig... (wie der Sohn vom Automechaniker, der nie einen Toyota fahren würde....)
  • aus der Schule? von dem, was dort gelehrt/unterrichtet wird? Im Ethik-Unterricht etc?
    (das wird problematisch, da den Lehrplan ja immer die jeweilige Regierung / Gesellschaft erstellt... Die Nazis haben zB auch unterrichtet, zB die Nürnberger Rassengesetze...)
  • aus dem sozialen Umfeld? Was die Freunde für Richtig und Falsch finden, solle das Maß aller Dinge sein? Also, "demokratisch": von 10 Freunden finden 7 es gut, die Fahne Israels von einem Gebäude zu reißen, 3 sind dagegen. ALSO folglich, demokratisch mit 7:3 ist das Herunterreißen der Fahne Israels von einem Gebäude "richtig"... (?)

  • aus dem "persönlichen Empfinden"? Das ist NOCH schwieriger... Weil, dann braucht man eigentlich mit überhaupt niemandem mehr reden darüber, was Richtig und was Falsch ist. Weil's ja sowieso jeder anders sieht...

  • vom deutschen Grundgesetz? [das ist keine moralische Instanz. Das ist lediglich ein Regelwerk, das mit gewissen Mehrheiten im dt. Bundestag geändert werden kann; wie jedes Gesetz..]

Und dann sind die moralischen Instanzen, an denen man sich fest halten könnte, um drauf zu kommen, was Richtig und was Falsch ist, schon ziemlich erschöpft.

Die "allgemeine Ansicht" eventuell noch. --> Aber: ja, was ist das denn? Dieses Ominöse, was "ALLE" denken? ... Und denken das überhaupt ALLE? Oder behaupten nur WENIGE, dass ALLE das denken würden... :giggle:

Nur ein paar Gedanken von meiner Seite.

kk22
 
Last edited:
Lieber @rosettenfreak

Genau hier liegt meines Erachtens, als ehemaliger Christ, der Hund begraben.

Wie kommt es, dass sie (die Islamisten) überhaupt die Gelegenheit erhalten, Religionsfreiheit zu instrumentalisieren? Könnte es etwa daran liegen, dass wir (der säkularisierte Westen) tatsächlich Sonderrechte einräumen? Und zwar der "hauseigenen" Religion? Abgesehen vom Kreuz in der Schule, von dem sich so viele nicht trennen wollen, weil es "zu unserem kulturellen Erbe gehört". Was ist, beispielsweise, mit dem (Kirchen-)Glockenspiel?

zunächst einmal Danke @Djinn68 , dass du da zurück auf den sachlichen Ton kommst. :) Da hab ich mich vllt. selber ein wenig "verlaufen", und hab vllt. ein Wort zu viel geschrieben, das ich gar nicht so gemeint hatte.... :confused:

Zu dem von dir von: "Könnte es sein"....

Hier bin ich tatsächlich der Meinung, dass die Kath.K. (oder allgemeiner: der Christliche Glauben) in Europa eine gewisse Sonderstellung sowohl inne hat als auch inne haben sollte. Immerhin: Man kann in jede Region der Welt schauen:

Überall dort, wo die Kath.K. in den letzten 2.000 Jahren ihren Fuß hin gesetzt hat, gelten heute -- mehr oder weniger -- moderate, liberale Regelungen für das soziale Zusammenleben.

Europa (trotz der jahrzentelangen Streitereien zw. Katholiken und Protestanten, bis hin zum Nord-Irland-Konflikt), Nord- u. Süd-Amerika (über Kolumbus u.s.w.), die nordafrikanische Küste (Marokko, Tunesien über die Franzosen...), sogar in Indien (ein Land mit rd. 1,4 Mrd. Einwohnern, größer als EU+US zusammen... das war immerhin über 100 Jahre britische Kron-Kolonie) gibt's heute eine Demokratie.

In Hongkong ist es gerade LIVE mit zu erleben, wie dort Mainland China gerade alle Errungenschaften zurück dreht, die dort während der britischen / westlichen "Herrschaft" auf Basis der europäischen / christlichen Werte bis zur Rückgabe an China gegolten haben...
https://kurier.at/politik/ausland/2...abe-an-china-ein-leeres-versprechen/402058954

--

Ob alles, was die Kath. Kirche in den letzten 2.000 Jahren getan hat, gut und richtig war? Natürlich NICHT!

Aber ich finde (aber das ist nur meine persönliche Meinung): Man sollte der Kath.K. auch nicht absprechen, was sie in den letzten 2.000 Jahren für Europa geleistet hat --> eben, indem es heute überall in den "chistlichen Landen" Demokratie gibt auf Basis der Gleichnisse, die Jesus damals erzählt hat... bspw. (der Splitter im Auge des Nächsten): https://www.bible.com/de/bible/877/MAT.7.3-5.BIBEL.HEUTE


Ist nur meine Meinung.
Wer es anders sieht, soll es anderes sehen. ;-)
Ich glaube dann nur halt nicht, dass jene Ansicht richtig ist.
(dass also die Hl. Kath. K. und die Lehre Christi so "überhaupt nichts" damit zu tun habe, dass in EU / Süd+Nord-Amerkia der Wohlstand heute so viel höher ist als im Rest der Welt...)

kk22
 
Lieber @rosettenfreak

Genau hier liegt meines Erachtens, als ehemaliger Christ, der Hund begraben.

Wie kommt es, dass sie (die Islamisten) überhaupt die Gelegenheit erhalten, Religionsfreiheit zu instrumentalisieren? Könnte es etwa daran liegen, dass wir (der säkularisierte Westen) tatsächlich Sonderrechte einräumen? Und zwar der "hauseigenen" Religion? Abgesehen vom Kreuz in der Schule, von dem sich so viele nicht trennen wollen, weil es "zu unserem kulturellen Erbe gehört". Was ist, beispielsweise, mit dem (Kirchen-)Glockenspiel?

Das schweizer Volk hat die Gleichbehandlung (von Religionen) mit Füssen getreten und Minarette verboten. Das ist zwar zumindest eine ehrliche Herangehensweise, aber ganz bestimmt keine, die Gleichbehandlung fördert.

@kendra22 hat recht mit der "muslimischen Argumentationslinie": Was ist denn mit dem Christentum?
So lange wir im Namen des kulturellen Erbes dem Christentum Sonderrecht einräumen, so lange dient er dem politischen Islam als eine Art Puffer.

Kleine Anekdote zum Schluss: Ich fliege mit meiner Familie aus dem Thailand-Urlaub über Dubai nach Hause. Wir landen dort um etwa 3 Uhr morgens und finden tatsächlich einige gemütliche Liegeplätze, auf denen wir uns einige Stunden bis zum Anschlussflug aufs Ohr hauen können. Und als ich endlich gerade so schön wegschlummere um 5 Uhr morgens, erklingt in voller Lautstärke über die Lautsprecher der Muezin... Hinzu kommt, dass kein Schwein seinen Teppich ausbreitet und seinen Arsch von Mekka weg hebt.

Sollten wir jetzt also das Glockenspiel auf westlichen Flughäfen einführen? Oder als Flugpassagier Dubai als Zwischenstopp (als Destination sowieso...) meiden?

Liebe Grüsse

Djinn
@Djinn68

Hier schiebst du den Schwarzen Peter umgehend wieder der Aufnahmegesellschaft zu, also den Schweizern, den Deutschen, etc.
Genauso verfahren Islamisten: Den Europäern Schuldgefühle einzureden ("Ihr behandelt die Religionen nicht gleich", "Islamophobie", etc.).
Besonders bei den Deutschen treffen sie da auf offene Ohren.

Dass Minarette verboten werden oder ihre Höhe begrenzt, das ist nicht zwingend eine Ungleichbehandlung. Genauer: Eine Ungleichbehandlung kann durchaus zulässig sein.

Kein Grundrecht-- mit Ausnahme von Art. 1 GG-- ist grenzenlos.
Jedes Grundrecht kann eingeschränkt werden.
Es kommt auf die konkreten Umstände an.

Ich kann nicht für die Schweiz sprechen, da ich deren Verfassung nicht so genau kenne und mich in die Umstände der Minarett-Geschichte erst (wieder) einlesen müsste.

Für Deutschland gilt: Geraten Grundrechte miteinander in Kollision, so greift eine "Rechtsgüterabwägung", so der juristische Fachbegriff.

Ich gebe ein konkretes Beispiel:
Ein Muslim schlägt seine Frau mit dem Hinweis, der Koran würde das nicht nur erlauben, sondern sogar gebieten (stimmt nicht) und rechtfertigt das mit dem Hinweis auf das Grundrecht auf Religionsfreiheit (Art. 4 GG).
Da müsste man dem guten Mann entgegnen, dass sein Grundrecht auf Religionsfreiheit in diesem Fall seine Grenzen findet, und zwar in Art. 2 GG:
-- "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit."

Dieses Grundrecht der Frau auf körperliche Unversehrtheit ist in diesem Fall höher zu gewichten als das Grundrecht auf Religionsfreiheit.

Das Beispiel ist keineswegs konstruiert.
Diese Fälle kamen in Germany schon vor. Und sie kommen immer wieder mal vor.

Den Vogel abgeschossen hat vor einigen Jahren eine Frankfurter Richterin, die in kulturrelativistischem Verständnis die Klage einer Frau, die von ihrem Mann, einem Tunesier, geschlagen wurde, abwies.
Begründung: In der arabischen Kultur sei es nun mal üblich, dass Frauen von ihren Männern gelegentlich was hinter die Ohren bekämen.

Glücklicherweise gab es einen Aufschrei der Empörung und diese Richterin wurde schnell ihres Postens enthoben und das Urteil revidiert.

Hier sieht man, wohin ein überbordendes Verständnis für "Diversity" ("Vielfalt") und Rücksicht auf andere Kulturen führt.
Womit sich der Kreis schließt und ich wieder beim Thema des Threads-- der Woke-Ideologie-- wäre.
Denn für die "Woken" ist "Diversity" ("Vielfalt") ja ein Wert an sich.

Wir fragen mal die Frauen, die in der Silvesternacht 2015 von hunderten von Flüchtlingen sexuell belästigt wurden, wie denen diese "Vielfalt" der "Willkommenskultur" gefallen hat...

Wie gesagt: Das Beispiel mit dem religiös begründeten Züchtigen der Frau sollte gezeigt haben, dass es durchaus zulässig sein kann, Religionen und Weltanschauungen ungleich zu behandeln.
Es kommt immer auf die konkrete Situation an.
 
Last edited:
Liebe @rosettenfreak & @kendra22

Sollte ich mich im Ton vergriffen haben, entschuldige ich mich dafür.

Mir ging es (zumindest anfänglich) darum aufzuzeigen, dass unverhandelbare Werte prinzipiell richtig sind, sich deren Implementation jedoch schwierig gestalten kann.

Diese Werte haben wir zum einen nicht dem Christentum sondern der Säkularisierung zu verdanken. Das Christentum bietet indes meines Erachtens aus verschiedensten Gründen "ein Einfalltor" für den Islam. Das mit den Sonderrechten nannte ich schon. Ein weiterer Punkt wäre dann eben auch, dass das Christentum europäischer Prägung so ziemlich zu einer "do it yourself Religion" entartet ist: Jeder pickt sich das heraus, was ihm am besten in den Kram passt. Das kann, vor allem bei jungen Menschen mit spiritueller Orientierungslosigkeit durchaus dazu führen, dass sie sich dem strengen Islam zuwenden.

Anders gesagt: Das Christentum wird uns nicht vor dem Islam schützen. Das kann nur die Säkularisierung. Meine Meinung.

Liebe Grüsse

Djinn
 
Liebe @rosettenfreak & @kendra22

Sollte ich mich im Ton vergriffen haben, entschuldige ich mich dafür.

Mir ging es (zumindest anfänglich) darum aufzuzeigen, dass unverhandelbare Werte prinzipiell richtig sind, sich deren Implementation jedoch schwierig gestalten kann.

Diese Werte haben wir zum einen nicht dem Christentum sondern der Säkularisierung zu verdanken. Das Christentum bietet indes meines Erachtens aus verschiedensten Gründen "ein Einfalltor" für den Islam. Das mit den Sonderrechten nannte ich schon. Ein weiterer Punkt wäre dann eben auch, dass das Christentum europäischer Prägung so ziemlich zu einer "do it yourself Religion" entartet ist: Jeder pickt sich das heraus, was ihm am besten in den Kram passt. Das kann, vor allem bei jungen Menschen mit spiritueller Orientierungslosigkeit durchaus dazu führen, dass sie sich dem strengen Islam zuwenden.

Anders gesagt: Das Christentum wird uns nicht vor dem Islam schützen. Das kann nur die Säkularisierung. Meine Meinung.

Liebe Grüsse

Djinn
@Djinn68

Hallo.
Du hast dich nicht im Ton vergriffen und musst dich für nix entschuldigen.
Alles in bester Ordnung.
Kann ja auch mal sein, dass ich was falsch auffasse.

Ganz kurz zu deinen Ausführungen zum Christentum(kurz weil imZDF gleich "Wilsberg" kommt, und davon bin ich Fan):

Das Christentum hat eine Säkularisierung durchlaufen.
Die Trennung von politischer und religiöser Spähre, die Trennung von religiöser und staatlicher Gewalt ist eine Errungenschaft des Westens.
Der Islam kennt das nicht.
Und mit der Auffassung, dass Religion wichtiger ist als die weltlichen Gesetze kommen viele Flüchtlinge nach Europa.
Und so eine Einstellung ist problematisch und hinderlich bei der Integration.

Das sind reale Wertekonflikte.
Diese sind lösbar.
Aber man muss sie ansprechen.

Und hier wiegeln viele Islam-Verbände ab, brandmarken so eine Haltung als "Islamophobie" und treffen damit bei einer gewissen deutschen Klientel auch noch auf Verständnis, weil man ja nicht als "rassistisch" oder "islamfeindlich" gelten will.

Und diese Haltung ist meines Erachtens problematisch.

Ich bin mit dir einer Meinung, dass der Islam eine Säkularisierung braucht.
Aber das ist schwer zu bewerkstelligen.
Es gibt viele rational orientierte Muslime.
Es gibt eine ganze moderne Denkschule. Die nennt sich "Enlightend Muslim Thoughts."
Der Politische Islam bekämpft nicht nur die "Ungläubigen", sondern auch vernunftorientierte Muslime in den eigenen Reihen.
Auch die Anhänger der eben erwähnten rationalen muslimischen Denkschule.

Und was macht der deutsche Staat?
Lädt auf Drängen der Islam-Verbände-- die alle fundamentalistisch orientiert sind-- kritische Muslime wie Abdel-Samad, Seyran Ates, Necla Kelek, etc.-- von der Islam-Konferenz aus.

Da kannst du dir vielleicht vorstellen, warum mich die deutsche "Integrationspolitik" oft zum Verzweifeln bringt.

Der deutsche Staat spricht mit den Falschen.

So, und jetzt kommt "Wilsberg."

Grüße
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Anders gesagt: Das Christentum wird uns nicht vor dem Islam schützen. Das kann nur die Säkularisierung. Meine Meinung.

Haha, ja, das seh ich genau andersrum. 😇 Nicht die Säkularisierung kann uns (Europa?) vor "dem Islam" beschützen (das hat schon in Frankreich nicht funktioniert.... Der Islam der Banlieues - journal21.ch), sondern das kann einzig und allein die Katholische Kirche....

... wie sie es schon 2x getan hat, 1526 und 1683. 1.+2. Türkenbelagerung von Wien. 😇 {Ich bin aus Wien, also für mich sagen diese Daten was^^. -- für Deutsche sagen diese Daten natürlich nix, aber ist auch logisch: Weil die Türken damals ja beide Male nicht über Wien hinaus gekommen sind... Wäre Wien damals gefallen, wären die Türken (und damit "der Islam") erst wieder in München zu stoppen gewesen... und heute trügen wird südlich der Isar wahrscheinlich alle "Kopftuch".... 😇:love:😌)
--

Kurz gesagt: Aus meiner Sicht ist die einzige Autorität, die sich nach wie vor -- auch wenn sie es nicht öffentlich zu geben kann, weil sie dann natürlich sofort den ganzen "Volkszorn" (von wem auch immer....) auf sich ziehen würde: Das ist die Heilige Katholische Kirche.

Die verteidigt Europa seit rd. 1.300 Jahren gegen den Islam. Seit Mohammeds Geburt im 7. Jh. tut sie das, u.a. zwischendurch durch 700 Jahre Spanische Reconquista (also die Rück-Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Katholischen Europäischen Länder nach dem Einfall der Muslime in Spanien...)

Der Säkularismus wird das, m.Mn. nicht schaffen....

Weil Mohammed da schon sehr klug war mit dem, was er gesagt hat:
Jeder, der im Islam geboren wird, ist automatisch Muslim. Und jeder/jede, der/die aus dem Islam austreten will, ist Apostat, und das -- also der "Abfall vom Glauben" ist mit der Todesstrafe zu ahnden...
--

Haha :ROFLMAO: :cry: Weswegen es in der islamischen Welt ja auch kaum Atheisten gibt... Weil:
- Mit der Geburt sind sie sowieso schon einmal alle Muslime UND
- Wenn sie das dann nicht wollen (also keine Muslimas/e sein), dann laufen sie Gefahr, dass sie eingesperrt und ermordet werden wg. Apostasie / Abfall vom Glauben....

Ich hab mir die Geschichte nicht ausgedacht. Das war ganz Mohammed selber... :ROFLMAO:😇😌

kk22 ;)
 
Haha, ja, das seh ich genau andersrum. 😇 Nicht die Säkularisierung kann uns (Europa?) vor "dem Islam" beschützen (das hat schon in Frankreich nicht funktioniert.... Der Islam der Banlieues - journal21.ch), sondern das kann einzig und allein die Katholische Kirche....

... wie sie es schon 2x getan hat, 1526 und 1683. 1.+2. Türkenbelagerung von Wien. 😇 {Ich bin aus Wien, also für mich sagen diese Daten was^^. -- für Deutsche sagen diese Daten natürlich nix, aber ist auch logisch: Weil die Türken damals ja beide Male nicht über Wien hinaus gekommen sind... Wäre Wien damals gefallen, wären die Türken (und damit "der Islam") erst wieder in München zu stoppen gewesen... und heute trügen wird südlich der Isar wahrscheinlich alle "Kopftuch".... 😇:love:😌)
--

Kurz gesagt: Aus meiner Sicht ist die einzige Autorität, die sich nach wie vor -- auch wenn sie es nicht öffentlich zu geben kann, weil sie dann natürlich sofort den ganzen "Volkszorn" (von wem auch immer....) auf sich ziehen würde: Das ist die Heilige Katholische Kirche.

Die verteidigt Europa seit rd. 1.300 Jahren gegen den Islam. Seit Mohammeds Geburt im 7. Jh. tut sie das, u.a. zwischendurch durch 700 Jahre Spanische Reconquista (also die Rück-Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Katholischen Europäischen Länder nach dem Einfall der Muslime in Spanien...)

Der Säkularismus wird das, m.Mn. nicht schaffen....

Weil Mohammed da schon sehr klug war mit dem, was er gesagt hat:
Jeder, der im Islam geboren wird, ist automatisch Muslim. Und jeder/jede, der/die aus dem Islam austreten will, ist Apostat, und das -- also der "Abfall vom Glauben" ist mit der Todesstrafe zu ahnden...
--

Haha :ROFLMAO: :cry: Weswegen es in der islamischen Welt ja auch kaum Atheisten gibt... Weil:
- Mit der Geburt sind sie sowieso schon einmal alle Muslime UND
- Wenn sie das dann nicht wollen (also keine Muslimas/e sein), dann laufen sie Gefahr, dass sie eingesperrt und ermordet werden wg. Apostasie / Abfall vom Glauben....

Ich hab mir die Geschichte nicht ausgedacht. Das war ganz Mohammed selber... :ROFLMAO:😇😌

kk22 ;)
Liebe @kendra22

In dieser Hinsicht werden wir uns wohl nicht einig. Zudem ist dies der falsche Thread um Säkularisierung versus Religion bzw. spezifisch Christentum zu besprechen.


Liebe Grüsse

Djinn
 
Liebe @kendra22

In dieser Hinsicht werden wir uns wohl nicht einig. Zudem ist dies der falsche Thread um Säkularisierung versus Religion bzw. spezifisch Christentum zu besprechen.


Liebe Grüsse

Djinn
@Djinn68

Da hast du wohl recht.

Ich wollte mit diesen Anmerkungen zum Thema Islam vor allem eines zum Ausdruck bringen: Dass viele Flüchtlinge zu uns kommen, die ein problematisches Islamverständnis pflegen. Und das wird von den Islam-Verbänden auch noch verstärkt.
Das führt nicht zur Integration, sondern zur Segregation in "gated communities" (= "Parallelgesellschaften").
Diese muslimische Parallelgesellschaft fordert Sonderrechte für ihr Kollektiv--- womit wir wieder bei der Woke-Ideologie wären, die Menschen nicht als Individuen betrachtet, sondern ihnen eine Kollektividentität zugesteht inklusive kollektiver (Sonder)Rechte (Befreeiung für Mädchen vom Sportunterricht, etc.).
Das alles läuft bei den "Woken" unter Rücksichtnahme auf "kulturelle Eigenheiten."

Die Woke-Ideologie legt den Fokus nicht auf Gemeinsamkeiten, sondern auf die (kulturelle) Differenz.
Das ist fatal und kontraproduktiv für Integration.

Diese Probleme anzusprechen-- problematisches Islambild vieler Flüchtlinge, etc.-- ist kein Rassismus und keine "Islamophobie".
Es sind reale Probleme, die gelöst werden müssen, soll die Integration gelingen.

Integration ist mehr als ein Sprachkurs, ein Passdokument und staatliche Alimentation.
Integration bedeutete, sich zu den Werten des Landes zu bekennen, in das man emigriert und in dem man leben will.

Passend ist hier der Begriff "Leitkultur" (Bassam Tibi), der mehr umfasst als nur das Grundgesetz.
"Leitkultur" kann man als eine Art "Hausordnung" betrachten, die für alle gilt und die unverhandelbar ist.

Für die Flüchtlinge braucht es eine Art "Re-Eduacition", wie sie die Alliierten den Deutschen nach 1945 verpassten.
 
@Djinn68

Da hast du wohl recht.

Ich wollte mit diesen Anmerkungen zum Thema Islam vor allem eines zum Ausdruck bringen: Dass viele Flüchtlinge zu uns kommen, die ein problematisches Islamverständnis pflegen. Und das wird von den Islam-Verbänden auch noch verstärkt.
Das führt nicht zur Integration, sondern zur Segregation in "gated communities" (= "Parallelgesellschaften").
Diese muslimische Parallelgesellschaft fordert Sonderrechte für ihr Kollektiv--- womit wir wieder bei der Woke-Ideologie wären, die Menschen nicht als Individuen betrachtet, sondern ihnen eine Kollektividentität zugesteht inklusive kollektiver (Sonder)Rechte (Befreeiung für Mädchen vom Sportunterricht, etc.).
Das alles läuft bei den "Woken" unter Rücksichtnahme auf "kulturelle Eigenheiten."

Die Woke-Ideologie legt den Fokus nicht auf Gemeinsamkeiten, sondern auf die (kulturelle) Differenz.
Das ist fatal und kontraproduktiv für Integration.

Diese Probleme anzusprechen-- problematisches Islambild vieler Flüchtlinge, etc.-- ist kein Rassismus und keine "Islamophobie".
Es sind reale Probleme, die gelöst werden müssen, soll die Integration gelingen.

Integration ist mehr als ein Sprachkurs, ein Passdokument und staatliche Alimentation.
Integration bedeutete, sich zu den Werten des Landes zu bekennen, in das man emigriert und in dem man leben will.

Passend ist hier der Begriff "Leitkultur" (Bassam Tibi), der mehr umfasst als nur das Grundgesetz.
"Leitkultur" kann man als eine Art "Hausordnung" betrachten, die für alle gilt und die unverhandelbar ist.

Für die Flüchtlinge braucht es eine Art "Re-Eduacition", wie sie die Alliierten den Deutschen nach 1945 verpassten.
Aber ist das denn wirklich ein neues Problem, dass du mit Woke in Verbindung zu bringen scheinst? Ich würde sagen das gibt es bereits seit den 70ern und 80ern, nur dass es damals nicht woke hieß...
 
Aber ist das denn wirklich ein neues Problem, dass du mit Woke in Verbindung zu bringen scheinst? Ich würde sagen das gibt es bereits seit den 70ern und 80ern, nur dass es damals nicht woke hieß...
@Zenobit

In den 70iger und 80iger Jahren war der Islamismus noch kein Problem.
Auch kamen damals nicht so viele Flüchtlinge wie heute.

Neu ist die Integrationsproblematik nicht.
Aber die Woken nehmen sich ihrer an, und zwar in der Form, dass sie den Fokus legen auf die "Differenz" zwischen den Kulturen und Respekt einfordern vor Dingen, die unseren Werten diametral entgegen stehen (Kopftuch, etc.).
Das korrespondiert mit dem verqueren Geschichtsbild der Woken, wo die Europäer immer nur die ausbeuterischen alten weißen Männer sind und die Migranten die Opfer.
Und um Abbitte zu leisten will man diesen Kollektiven nun Sonderrechte einräumen.
 
Jetzt bist du wieder bei den Sonderrechten…
Du gibst Beispiele von „religiösen“ Sonderrechten. Diese fordern Religionen ein.

Welche Sonderrechte fordert bitteschön die von dir gemeinte Woke-Bewegung ein?
Und jetzt sag nicht wieder, dass nur Schwarze über Rassismus gegenüber Schwarzen diskutieren dürfen sollen. Es mag Menschen mit dieser Haltung geben, aber es gibt keine Forderung dieses zu einem Sonderrecht auszugestalten.

Also, nochmal, was für Sonderrechte forderte die Woke-Bewewegung ein? (Und nicht irgendwelche Religionsgemeinschaften, deren Sonderregeln sind alt).

Lieben Gruss
Mayia
 
Wenn ich mal in diesen Thread einmal grundsätzlich hinein fragen darf: (einfach, weil ich 's wirklich nicht weiß:)) Was heißt woke eigentlich?

Ich hab mich auch schon schlau gemacht, ein wenig. Wie immer, wenn ich einen Begriff aus den sozialen Medien nicht kenne, sehe ich zuerst einmal auf LEO und dann auf Thesarus.com .. Einfach, wenn es einen Begriff schon länger allgemein gibt, dann gibt es zwingend sowohl:
- eine Übersetzung des Begriffes ins Englische sowie​
- andere Worte im Deutschen, die etwas Ähnliches wie der Begriff beschreiben....​

woke-leo-thesaurus.JPG

Beim Wort "WOKE" komme ich nun darauf, dass das wahrscheinlich irgendwie von "to wake up -- aufwachen / erwachen" kommen dürfte... Aber genau, habe ich wirklich keinen Plan, was das Wort genau heißen soll... ;)😒

... außer, dass es in den Social Media wahrscheinlich gerade alles umfasst von Black-Lives-Matter über Transgender-Menschen in Brasilien oder Pattaya, Thailand; über Zuwanderung nach Europa aus den arabischen/persischen Landen und die Genfer Flüchtlings-Konvention, bis hin zu den Klima-Kleber/innen und dem Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland und Österreich.. [???]
😚
 
Wiki hilft:

Wiki

Woke [woʊk] (englisch für „aufgewacht, wach; aufmerksam, wachsam“) ist ein im afroamerikanischen Englisch in den 1930er Jahren entstandener Ausdruck, der ein „wachsames“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeitund Rassismus beschreibt. Im Zuge der durch die Erschießung des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown 2014 in Ferguson im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri ausgelösten Proteste gelangte der Begriff zu weiter Verbreitung, unter anderem in den Reihen der Black-Lives-Matter-Bewegung. In diesem Kontext entwickelt sich auch der abgeleitete Ausdruck stay woke als Warnung vor Polizeiübergriffen und ganz allgemein als Aufruf, sensibler und entschlossener auf systembedingte Benachteiligung zu reagieren.[1][2][3]

Die Bedeutung im Duden lautet: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“, wobei auf einen möglicherweise abwertenden Gebrauch hingewiesen wird.[4]

Zudem wird der Ausdruck woke inzwischen von Konservativen und Rechten als anti-wokenesspolitisch instrumentalisiert und – wie die Ausdrücke politische Korrektheit, Cancel Culture und Social Justice Warrior – mit negativer Konnotation zudem häufig sarkastisch verwendet, um Linke und ihre Ziele abzuwerten.[3][5] Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird der Ausdruck mitunter ebenfalls abwertend gebraucht, um z. B. ein aggressives, rein performatives Vorgehen zu kritisieren.[2] Die Selbstbeschreibung als woke ist indessen rückläufig.[2][3]


Edit: Ein grundsätzlich lesenswerter Artikel, wie ich finde.
 
Jetzt bist du wieder bei den Sonderrechten…
Du gibst Beispiele von „religiösen“ Sonderrechten. Diese fordern Religionen ein.

Welche Sonderrechte fordert bitteschön die von dir gemeinte Woke-Bewegung ein?
Und jetzt sag nicht wieder, dass nur Schwarze über Rassismus gegenüber Schwarzen diskutieren dürfen sollen. Es mag Menschen mit dieser Haltung geben, aber es gibt keine Forderung dieses zu einem Sonderrecht auszugestalten.

Also, nochmal, was für Sonderrechte forderte die Woke-Bewewegung ein? (Und nicht irgendwelche Religionsgemeinschaften, deren Sonderregeln sind alt).

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Doch, diese Forderungen, dass nur noch Schwarze über Rassismus schreiben dürfen, gibt es.
Und auch solche, dass Schwarze in Film und Fernsehen nur noch von Schwarzen dargestellt werden dürfen, gibt es.
Und auch die Forderung, dass nur von Rassismus Betroffene darüber schreiben dürfen, gibt es.
Bei uns gibt es sie bisher nur vereinzelt. In den USA ist das aber schon sehr en vogue.
Und wie wir aus Erfahrung wissen, kommt so ziemlich alles-- positives und negatives-- was in den USA passiert, mit zeitlicher Verzögerung auch bei uns an.

Und dieser Trend ist bei uns auch bereits angekommen.
In fast allen europäischen Ländern-- auch in Deutschland-- entbrannte ein Streit darüber, ob das Gedicht "The hill we climb" der schwarzen Lyrikerin Amanda Gorman, dass diese bei der Amtseinführung von Joe Biden am 20. Januar 2021 vortrug, von einer weißen Übersetzerin/einem weißen Übersetzer übertragen werden darf.

Was Sonderrechte für Religionen betrifft:
Warum die geforderten Sonderrechte für Muslime hier nicht gewährt werden dürfen, das hebe ich ausführlich dargelegt.
Den Islamischen Verbänden geht es auch nicht um Religion. Es geht ihnen um Politik.

Es sind anfangs immer "vereinzelte Forderungen", bevor etwas zum Trend wird.
Deshalb sollte man diese vereinzelten Forderungen ernst nehmen und sie nicht lein reden.
Denn auch hier gilt: Wehret den Anfängen.

Und was die Lobby-Arbeit der Islam-Verbände für Sonderrechte betrifft: Das sind längst keine vereinzelten Forderungen mehr.
Das ist bei diesen Verbänden schon lange Mainstream.
Und jeden Widerspruch und jeden abschlägigen Bescheid kommentieren sie mit "Islamophobie" und richten sich in ihrer Lieblingsrolle ein: in der Opferrolle.
 
Wiki hilft:

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Woke [woʊk] (englisch für „aufgewacht, wach; aufmerksam, wachsam“) ist ein im afroamerikanischen Englisch in den 1930er Jahren entstandener Ausdruck, der ein „wachsames“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeitund Rassismus beschreibt. Im Zuge der durch die Erschießung des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown 2014 in Ferguson im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri ausgelösten Proteste gelangte der Begriff zu weiter Verbreitung, unter anderem in den Reihen der Black-Lives-Matter-Bewegung. In diesem Kontext entwickelt sich auch der abgeleitete Ausdruck stay woke als Warnung vor Polizeiübergriffen und ganz allgemein als Aufruf, sensibler und entschlossener auf systembedingte Benachteiligung zu reagieren.[1][2][3]

Die Bedeutung im Duden lautet: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“, wobei auf einen möglicherweise abwertenden Gebrauch hingewiesen wird.[4]

Zudem wird der Ausdruck woke inzwischen von Konservativen und Rechten als anti-wokenesspolitisch instrumentalisiert und – wie die Ausdrücke politische Korrektheit, Cancel Culture und Social Justice Warrior – mit negativer Konnotation zudem häufig sarkastisch verwendet, um Linke und ihre Ziele abzuwerten.[3][5] Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird der Ausdruck mitunter ebenfalls abwertend gebraucht, um z. B. ein aggressives, rein performatives Vorgehen zu kritisieren.[2] Die Selbstbeschreibung als woke ist indessen rückläufig.[2][3]


Edit: Ein grundsätzlich lesenswerter Artikel, wie ich finde.
@Mayia

Stimmt. Der Artikel ist lesenswert.
Und es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, dass man sensibilisiert ist gegen Rassismus und Diskriminierung.
Aber es kommt immer auf das Maß an.
Und hier finde ich, dass die Woken mittlerweile in vielen Bereichen über das Ziel hinaus schießen.
Es ist völliger Nonsens, in Schnappatmung zu verfallen und Rassismus zu wittern, wenn eine Rentner-Combo einen Sombero aufzieht und damit die Leute unterhalten will (so wie es das Rheinauer AWO-Ballett schon seit über 20 Jahren tut).
Das zu verbieten und als "kulturelle Aneignung" zu brandmarken-- so geschehen bei der Mannheimer BUGA 2023 -- ist gaga.
Das hat schon was von moralischer Inquisition.

Überhaupt ist "kulturelle Aneignung" unumgänglich. Ohne "kulturelle Aneignung" kein Eric Clapton und keine "Rolling Stones."

So etwas wie das Sombrero-Verbot kann man ja noch als Schrulle abtun.

Bedenklicher wird es, wenn die Woken zur Bereinigung von Literatur schreiten.
Da wird aus Astrid Lindgrens "Negerkönig" der "Südseekönig."
AL schrieb aber nicht vom "Südseekönig", sondern vom "Negerkönig."

Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie die Woken in moralischem Furor die Literatur zensieren.
Denn nichts anderes ist das: Zensur.
 
Last edited:
@Lektüretipp zur "Identitätspolitik", von der die Woke-Ideologie ein essentieller Teil ist.

-- Sandra Kostner: "Schuld und Sühne"

Die Soziologin Sandra Kostner leitet an PH Schwäbisch-Gmünd den Studiengang "Interkulturalität und Integration."
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migrations-und Integrationspolitik sowie Identitätspolitik.
Sandra Kostner ist eine der besten Kennerinnen der Materie und eine der schärfsten Kritikerinnen der Woke-Ideologie.

Der erwähnte Artikel fasst die wesentlichen Punkte der Identitätspolitik zusammen und erläutert, warum das Konzept bedenklich ist.
 
Und es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, dass man sensibilisiert ist gegen Rassismus und Diskriminierung.
Aber es kommt immer auf das Maß an.

Da sind wir uns ganz einig.

Anscheinend bewerten wir das Maß aber anders und im Gegensatz zu dir sehe ich nicht, dass es diese Woke-Bewegung hier in einem so relevanten Ausmaß gibt.
Vielmehr sehe ich, dass von der anderen Seite mit großem Elan ein Feindbild konstruiert wird, das es so gar nicht gibt. Aber Feinbilder zu schüren war schon immer ein Fetisch der Menschheit.

Lieben Gruss
Mayia
 
@Mayia

Doch, diese Forderungen, dass nur noch Schwarze über Rassismus schreiben dürfen, gibt es.
Und auch solche, dass Schwarze in Film und Fernsehen nur noch von Schwarzen dargestellt werden dürfen, gibt es.
Und auch die Forderung, dass nur von Rassismus Betroffene darüber schreiben dürfen, gibt es.
Bei uns gibt es sie bisher nur vereinzelt. In den USA ist das aber schon sehr en vogue.
Und wie wir aus Erfahrung wissen, kommt so ziemlich alles-- positives und negatives-- was in den USA passiert, mit zeitlicher Verzögerung auch bei uns an.

Diejenigen welche so etwas fordern sind aber generell in der Minderheit und sprechen nicht für alle Farbigen. Darüber hatte ich vor einiger Zeit mit jemandem in einem anderen Forum gestritten. Derjenige, lustigerweise selber ein Weisser, hat auch die Meinung vertreten, dass nur Betroffen über Rassismus "mitreden" können/sollten. Auf meine Frage, ob dann auch nur Farbige bei den BLM-Demos demonstrieren dürften, was nach der Argumentation für mich logisch wäre, kam dann auch keine richtige Antwort.
Wie bei fast jeder strittigen Angelegenheit, hast du immer ein paar ganz extreme Menschen, die meinen für alle Betroffenen reden zu können und deren Meinung zu vertreten. Das ist aber nicht der Fall. Zumeist sind das dann auch noch Menschen, die dieses Thema vor einigen Monaten für sich entdeckt haben und nun meinen darüber alles zu wissen und anderen die Welt erklären zu müssen.

Was das Darstellen von Farbigen durch "Nichtfarbige" angeht, sehe ich da aber schon einen gewissen Rassismus. Das geht noch auf die frühen Tage Hollywoods zurück, wo weisse Schauspieler mit geschwärzten Gesichtern Farbige dargestellt haben. Zumeist extrem klischeehaft und negativ. Dadurch ist das Wort Blackfacing entstanden. Und wenn das kein Rassismus ist, dann weiss ich auch nicht was Rassismus sein sollte....
Das wäre in etwa so toll als würde man einen Film über Deutschland in der heutigen Zeit drehen und alle in Naziuniformen rumlaufen lassen.
 
Diejenigen welche so etwas fordern sind aber generell in der Minderheit und sprechen nicht für alle Farbigen. Darüber hatte ich vor einiger Zeit mit jemandem in einem anderen Forum gestritten. Derjenige, lustigerweise selber ein Weisser, hat auch die Meinung vertreten, dass nur Betroffen über Rassismus "mitreden" können/sollten. Auf meine Frage, ob dann auch nur Farbige bei den BLM-Demos demonstrieren dürften, was nach der Argumentation für mich logisch wäre, kam dann auch keine richtige Antwort.
Wie bei fast jeder strittigen Angelegenheit, hast du immer ein paar ganz extreme Menschen, die meinen für alle Betroffenen reden zu können und deren Meinung zu vertreten. Das ist aber nicht der Fall. Zumeist sind das dann auch noch Menschen, die dieses Thema vor einigen Monaten für sich entdeckt haben und nun meinen darüber alles zu wissen und anderen die Welt erklären zu müssen.

Was das Darstellen von Farbigen durch "Nichtfarbige" angeht, sehe ich da aber schon einen gewissen Rassismus. Das geht noch auf die frühen Tage Hollywoods zurück, wo weisse Schauspieler mit geschwärzten Gesichtern Farbige dargestellt haben. Zumeist extrem klischeehaft und negativ. Dadurch ist das Wort Blackfacing entstanden. Und wenn das kein Rassismus ist, dann weiss ich auch nicht was Rassismus sein sollte....
Das wäre in etwa so toll als würde man einen Film über Deutschland in der heutigen Zeit drehen und alle in Naziuniformen rumlaufen lassen.
@Zenobit


-- Betrifft: "Blackfacing":

Das ist das beste Beispiel dafür, dass die Woken unfähig sind, dem Kontext zu sehen.
Natürlich war das "Blackfacing" in den "Minstrel Shows" rassistisch.

Aber die Woken sind nicht mehr in der Lage, den Kontext zu sehen.
2 Beispiele:

-- NEIL DIAMOND in "THE JAZZ SINGER" (1980).
ND tritt mit seiner Band in einer Szene in einem Club auf, den überwiegend Schwarze frequentieren und in dem nur Schwarze spielen, das Gesicht schwarz gefärbt. Im Scheinwerferlicht schmilzt die Farbe und die weißen Musiker werden enttarnt und müssen fluchtartig den Club verlassen.
ND-- einer der populärsten Singer/Songwriter, den Amerika je hervorgebracht hat ("Sweet Caroline" usw.) --ist einer der vehementesten Gegner von Donald Trump. Er hat sich zeitlebens für Minderheiten; vor allem für Schwarze; eingesetzt.
Er hatte bereits 1977 vier schwarze Musiker in seiner Band. Damals war das noch keineswegs selbstverständlich.
Und diese 4 schwarzen Musiker waren Mitglied seiner Band bis zur Auflösung 2017, als sich ND wegen seiner Parkinson-Erkrankung von der Bühne zurückziehen musste.
Und er hat sich dazu auch deutlich geäußert, lange vor der Woke-Bewegung: "Diese 4 Jungs spielen bei mir nicht, weil sie schwarz sind, sondern weil sie hervorragende Musiker sind."

Schert die Woken aber nicht. Für die gilt ND wegen der Blackfacing-Szene aus "THE JAZZ SINGER" (1980) als "Rassist".

Bis vor wenigen Jahren konnte sein Film "THE JAZZ SINGER" problemlos gezeigt werden.
Seit 3 Jahren steht er in den USA auf dem Index.

Das ist Zensur! Und das ist der Woke-Ideologie zu verdanken, die dem Film das Etikett "rassistisch" verordnet hat.
Und kein US-TV-Sender traut sich seither, den Film auszustrahlen.

Ein Einzelfall? Mitnichten.

-- OTHELLO (1965)
Der vielleicht größte Schauspieler des 20. Jahrhunderts-- Laurence Olivier-- spielte 1965 den Mohr "OTHELLO".
Es gilt als bisher unerreichte und beste Darstellung des "OTHELLO" ever!
Darf aber in den USA seit Jahren nicht mehr gezeigt werden.
"Rassismus", "kulturelle Aneignung", etc.

Hört mir auf mit "Einzelfällen."
Hier ist eine inquisitorische Moralpolizei am Werk, die auch vor der Kunst nicht halt macht.

Es ist völlig wurscht, ob der "OTHELLO" von einem Weißen, einem Schwarzen oder einem Gelben dargestellt wird! Hauptsache, er wird gut dargestellt.
Kunst hat keine Farbe und keine Ethnie!
Und die bisher beste Darstellung des Mohrs "OTHELLO" stammt von einem Weißen! Eben vom großen LAURENCE OLIVIER!
Und ich bezweifle, dass es je einen Schwarzen geben wird, der die Darstellung des weißen "Othello" LAURENCE OLIVIER übertrifft.

Kunst hat keine Farbe und keine Ethnie und keine sexuelle Orientierung!
 
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Da sind wir uns ganz einig.

Anscheinend bewerten wir das Maß aber anders und im Gegensatz zu dir sehe ich nicht, dass es diese Woke-Bewegung hier in einem so relevanten Ausmaß gibt.
Vielmehr sehe ich, dass von der anderen Seite mit großem Elan ein Feindbild konstruiert wird, das es so gar nicht gibt. Aber Feinbilder zu schüren war schon immer ein Fetisch der Menschheit.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Genau.
Wir bewerten das (Aus)Maß dieser Woke-Bewegung unterschiedlich.
Und da werden wir wohl kaum auf einen Nenner kommen.
Ist aber nicht tragisch.

Grüße
"Rosi" (Johannes)
 
@Geplantes Gender-Verbot in den Landesbehörden von BW.

Das plant der stellvertretende MP von BW--Thomas Strobl-- und hat dafür einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht.
Kein Binnenstrich. Kein Gender-Stern. Und kein Unfug a la "Bürgerinnen und Bürger."
Strobl begründet es damit, dass Behördentexte sowieso oft schon kompliziert genug seien und sie würden durch das Gendern nicht leichter lesbar.
Zudem sei Gendern kein offizieller Bestandteil der deutschen Sprache.

Das ist logisch sauber argumentiert.
 
Wiki hilft:

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Woke [woʊk] (englisch für „aufgewacht, wach; aufmerksam, wachsam“) ist ein im afroamerikanischen Englisch in den 1930er Jahren entstandener Ausdruck, der ein „wachsames“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeitund Rassismus beschreibt. [...] Black-Lives-Matter-Bewegung. In diesem Kontext entwickelt sich auch der abgeleitete Ausdruck stay woke als Warnung vor Polizeiübergriffen und ganz allgemein als Aufruf, sensibler und entschlossener auf systembedingte Benachteiligung zu reagieren.[1][2][3]

Die Bedeutung im Duden lautet: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“ [...]

Ja, wie ich's mir dachte: Es kommt von "to wake - woke" -- erwachen / erwacht. ("wachsam" würde ich anders übersätzen, nämlich mit: "alert" oder "vigilant" oder "wary". Abe sei's drum ;-)

Also für mich heißt das gerade, nach meinem aktuellen Informationsstand, nicht mehr als dass da Leute, die von mehrerren Dingen keine Ahnung haben, für diese Dinge nun gemeinsam einen Begriff gefunden haben -- nämlich eben "to be woke" (aufgewacht / erwacht in Bezug auf irgendwas) -- wo sie alle sich gemeinsam auf die Schulter klopfen können, dass sie so "woke" über diese Dinge seien, worüber andere Menschen nicht "so woke" seien...
--

Die Bedeutung im Duden lautet: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“ [...]
Mich persönlich betrifft's eh nicht. 😁 Weil, ich beschäftige mich mit diesen Dingen schon seit Jahren: Diskriminierung (Frauen, barrierefreie Zugänge, Gehörlose / Zeichensprache, Ausländer, deutsche Sprache, Leichte Sprache...) u.s.w.

In diesem Kontext entwickelt sich auch der abgeleitete Ausdruck stay woke als Warnung vor Polizeiübergriffen und ganz allgemein als Aufruf, sensibler und entschlossener auf systembedingte Benachteiligung zu reagieren.[1][2][3]
Das ist zB eine extrem spannende Frage in dem Zusammenhang, wenn man/frau sich über diese Dinge wirklich ernsthaft Gedanken machen möchte: Was ist eigentlich eine "systembedingte Benachteiligung".... (?)
😇 :sneaky:
 
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Das ist zB eine extrem spannende Frage in dem Zusammenhang, wenn man/frau sich über diese Dinge wirklich ernsthaft Gedanken machen möchte: Was ist eigentlich eine "systembedingte Benachteiligung".... (?)

zB:

Struktureller Rassismus ist schwer zu erkennen und benennen

Strukturelle Benachteiligung ist oft subtil und für nicht Betroffene schwer zu erkennen. Sie wird gesellschaftlich toleriert, da sie nicht im Wirkungsfeld der Absichten und Einstellungen einzelner Personen liegt, sondern institutionalisiert ist. So finden vorläufig aufgenommen Personen in der Schweiz auch nach mehreren Jahren Aufenthalt nur schwer eine Arbeitsstelle oder Zugang zu Bildung; kopftuchtragende Musliminnen werden von Stellen als Lehrpersonen oder mit Kundenkontakt ausgeschlossen, weshalb sie bestimmten Berufen nicht nachgehen können; Schwarze Menschen werden systematisch, wiederholt und ohne begründeten Anlass von der Polizei, der Grenzwache und Sicherheitsangestellten kontrolliert; Menschen mit als «fremd» wahrgenommenen Namen haben mehr Mühe zum Vorstellungsgespräch oder zur Wohnungsbesichtigung eingeladen zu werden; und ausländische und Schwarze Kinder werden in der Schule weniger gefördert und mit stereotypisierenden Vorstellungen sowohl von Lehrpersonen als auch von Mitschülerinnen und Mitschülern konfrontiert.

Rassismus Schweiz

oder:

„Strukturelle Gewalt
Strukturelle Gewalt geht nicht von einem handelnden Subjekt aus. Sie äußert sich in ungleichen Machtverhältnissen und ungleichen Lebenschancen, die die Menschen in ihrer Entwicklung behindern oder sogar bedrohen.“

Frauen Österreich

Edit:
oder auch:

Benachteiligung Jungen Deutschland
 
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