Verdient eigentlich jemand auch Geld mit seinen Geschichten?

Man darf da wirklich die Pferde nicht scheu machen. Amazon Europa hat seinen Sitz in Luxemburg und rückt nach meinem Wissen keine Daten über ihre Kunden heraus, sofern es nicht um Kriminalität geht, die international verfolgt wird, wie zum Beispiel Kinderpornografie, Betrug usw., schon gleich gar nicht an deutsche Abmahner. Dafür gibt es in Luxemburg keine Rechtsgrundlage. Die verfolgen da ähnliche Geschäftsmodelle wie die amerikanischen Social-Networks, die mit Absicht ihren Sitz in Irland haben und sich dort vor allem dem deutschen Regelwahn entziehen. Es sind auch nach meinem Wissen keine Fälle dokumentiert, wo Autoren bei Amazon abgemahnt wurden. Das würde ganz sicher sofort große Aufmerksamkeit erzeugen, weil es eben so viele eBooks ohne vollständiges Impressum gibt.

Amazon hat übrigens selbst gar kein Interesse an einem korrekten Impressum. Dieses Thematik ist wiederum bestens dokumentiert. Warum? Amazon möchte aus Eigennutz vermeiden, dass Verkäufer und Käufer direkt und damit außerhalb von Amazon in geschäftlichen Kontakt kommen, weil Amazon dadurch Provisionen entgehen könnten. Amazon versteht sich als Verkaufsplattform, nicht als Kontaktanbahnungsplattform.

Letztlich kann ein Anwalt gar nicht einfach so abmahnen. Das kann nur ein Verband oder jemand, dessen Rechte verletzt wurden, möglicherweise indem ein Anwalt mit der Abmahnung beauftragt wird. Das darf man bei der teils sehr hysterischen und mythisch oft verklärten Abmahnangst auch nicht gänzlich vergessen. Hier wird in meinen Augen ganz oft Panik aufgrund von diffusem Hörensagen geschürt.
 
Die Anonymität kann gewahrt werden, wenn man über einen Impressumservice geht, kostet natürlich was. (aber man will ja auch verdienen) Das man nicht möchte das jeder Hans und Franz wissen soll, wer man ist, wo man wohnt etc.. ist klar, besonders in erotischer Literatur. Dafür laufen da draußen genug "seltsame" Menschen herum, die man nicht persönlich kennenlernen möchte.
Abmahnungen werden meistens nicht dadurch erzeugt, das ein Anwalt die Produkte durchgeht und nach Fehlern sucht, sondern durch Konkurrenten, denen man lästig ist. Sie veranlassen dann eine Abmahnung. Klar, solange du klein bist, ein paar nette Euronen nebenbei als Taschengeld verdienst, nicht als "Bedrohung" wahrgenommen wirst, wird kaum einer den Aufwand betreiben, dich anzuzeigen.
 
Die Anonymität kann gewahrt werden, wenn man über einen Impressumservice geht, kostet natürlich was.

Das ist schon richtig. Aber in meinen Augen ist das auch etwas, was vollkommen überflüssig ist. Typisch deutschte Bürokratie eben. Nach außen geht es ums Wettbewerbsrecht. Tatsächlich aber kommt es mir so vor, als hätte der Staat einen irren Kontrollwahn, noch schlimmer als die Chinesen mit ihrer Videoüberwachung. In Zeiten von Globalisierung, Internet und den großen, in aller Regel amerikanischen Plattformen, passt das gar nicht mehr. In Deutschland darf man keinen Stein auf den anderen setzen, ohne ein wahnwitziges Regelwerk zu beachten. Man kann ja schon froh sein, dass nur ein Impressum verlangt wird und man nicht auch noch Mitglied in einer Autoren-Innung sein muss, oder was Ähnlichem.
 
Abmahnungen werden meistens nicht dadurch erzeugt, das ein Anwalt die Produkte durchgeht und nach Fehlern sucht, sondern durch Konkurrenten, denen man lästig ist.
Das war mal.

Die größte Abmahnwelle aller Zeiten wegen raubkopierten Filmen und Musik kam nicht von der Konkurrenz. Maßgeblich war einzig, dass man den kompletten Abmahnprozess vollautomatisieren konnte. Graevenreuth hat sich mal damit gebrüstet, dass er mit der Masche einen mehrstelligen Millionenbetrag erwirtschaftet hat.

Ich habe aber einen anderen Grund. Letztes Jahr flatterte eine Spam-Mail in mein Postfach. Jemand hatte offenbar meine persönlichen Daten mit Kreditkartennummer im Internet gekauft, und bastelte daraus folgende Story: er hätte eine bekannte Kinderpornoseite gehackt, und die Zahlungsdaten aller Kunden erbeutet. Meine seien dabei gewesen (Beweis: mein Name, meine Adresse, meine Kreditkartennummer, Datum des angeblichen Zugriffs).

Gegen $$$ könne ich mich freikaufen, sonst würde er meinen Namen im Internet veröffentlichen, und meinen Arbeitgeber informieren.

Sunny.
 
Das war mal.

Die größte Abmahnwelle aller Zeiten wegen raubkopierten Filmen und Musik kam nicht von der Konkurrenz. Maßgeblich war einzig, dass man den kompletten Abmahnprozess vollautomatisieren konnte. Graevenreuth hat sich mal damit gebrüstet, dass er mit der Masche einen mehrstelligen Millionenbetrag erwirtschaftet hat.

Ich habe aber einen anderen Grund. Letztes Jahr flatterte eine Spam-Mail in mein Postfach. Jemand hatte offenbar meine persönlichen Daten mit Kreditkartennummer im Internet gekauft, und bastelte daraus folgende Story: er hätte eine bekannte Kinderpornoseite gehackt, und die Zahlungsdaten aller Kunden erbeutet. Meine seien dabei gewesen (Beweis: mein Name, meine Adresse, meine Kreditkartennummer, Datum des angeblichen Zugriffs).

Gegen $$$ könne ich mich freikaufen, sonst würde er meinen Namen im Internet veröffentlichen, und meinen Arbeitgeber informieren.

Sunny.
Und ist alles gut ausgegangen?
 
Ich hab mich mal aus Neugier etwas eingelesen, und ich muss ehrlich sagen: Das ist komplex, ich komme zu keinem eindeutigen Ergebnis.

Richtig ist, dass die Pressegesetze der Länder (das ist Landes-, nicht Bundsrecht und in jedem Bundesland unterschiedlich ausgestaltet) eine Impressumspflicht vorsehen. In Bayern wäre das Art. 7 BayPrG. Verstöße stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, vgl. Art. 13 Abs. .1 Nr. 1 BayPrG. Die meisten Ländergesetze dürften ähnliche Regelungen vorsehen. Beim Verstoß gegen die Impressumspflicht könnte also ein Bußgeld fällig werden, und ja, die Strafverfolgungsbehörden können von Unternehmen wie amazon die Herausgabe der entsprechenden Daten wie die Kontoverbindung verlangen. Wahrscheinlich ist das nicht.

Ob und wer hier zivilrechtlich vorgehen könnte (die berühmt-berüchtigte "Abmahnung") ist deutlich schwerer zu beurteilen. Das fängt schon damit an, dass möglicherweise kein deutsches Unternehmen, sondern eines mit Sitz im Ausland Gegner eines Auskunftsanspruchs wäre. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, welches nationale Recht in diesem Fall Anwendung finden würde.

Selbst wenn es deutsches Recht wäre, das Bestehen eines wettbewerbsrechtlchen Anspruchs z. B. nach §§ 3, 3a, 8 UWG, Unterlassunganspruche bei Rechtsverstoß, wäre fraglich. Das würde u. a. davon abhängen, ob die landesrechtliche Impressumspflicht auch dazu bestimmt ist, im Interesse der Marktteilnehmer das Marktverhalten zu regeln, und der Verstoß geeignet ist, die Interessen von Verbrauchern, sonstigen Marktteilnehmern oder Mitbewerbern spürbar zu beeinträchtigen. Keine Ahnung, ob das der Fall ist, das braucht mehr Recherche.
Weiter stehen die genannten Ansprüche nicht jedermann zu, sondern nur den in § 8 Abs. 3 genannten Anspruchsberechtigten (Mitbewerber, Verbraucherschutzverbände, Industrie- und Handelskammern und - leider - den sogenannten Abmahnvereinen).
Und selbst wenn sich so ein Abmahnverein an amazon wendet, sehe ich auf Basis des deutschen Rechts keinen Auskunftsanspruch gegenüber amazon. Im Gegenteil muss sich amazon an die für das Unternehmen geltenden datenschutzrechtlichen Vorschriften halten, sprich die DSGVO. Die werden sich da erst mal nicht bewegen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Auzuschließen ist nichts, und wer sich seiner Daten begibt, also z. B. seine Kontoverbindung an amazon gibt, büßt Kontrolle ein. Andererseits ist das Risiko, dass es irgendeine Art von Ärger gibt, aus rechtlichen wie tatsächlichen Gründen ausgesprochen klein.
 
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@Sunny: Ich lese gerade deinen Post. Ärgerlich, und erst mal schockierend. Ich hatte mal was änliches: Eine Mail mit Hinweis auf eine gehackte Mailadresse von mir und die Behauptung, ich wäre auf irgendwelchen Pornoseiten gewesen und dabei über mein Laptop gefilmt worden. Nun, sowas wird gelöscht, und gut. Ist auch nicht ganz das Gleiche wie das, was wir hier diskutieren. Aber ich verstehe voll und ganz, dass es den Wunsch nach Diskretion enorm erhöht, wenn so etwas passiert. Insbesondere bei solchen Säulen der Gesellschaft, wie es scheinbar bei deinem Brötchengeber der Fall ist :rolleyes:
 
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Ich hatte auch so einen Fall: Abmahnung von einer deutschen Kanzlei wegen angeblicher Verletzung von Bildrechten auf meiner Webseite. Die waren richtig penetrant und haben nicht aufgegeben. Als Privatperson keine Chance mich zu wehren.
Musste die Rechtsschutzversicherung einschalten. Die haben einen einzigen Brief geschickt (Inhalt: Wir bestreiten alle Sachverhalte und auch Ihre Zuständigkeit). Damit war Ruhe.

Eine Webseite ist aber nochmals eine andere Geschichte als ein E-Book. Ich denke Quinn liegt da schon richtig, Amazon wird die Daten niemals rausrücken, da müsste der Druck schon gewaltig sein. Die Abmahner suchen den Weg des geringsten Widerstandes. Sobald zu grosse Hürden auftauchen, lohnt sich die Sache nicht mehr (siehe mein Fall).
 
Und ist alles gut ausgegangen?
Die Daten waren offensichtlich zusammengestöpselt aus mehreren Datensätzen. Die Adresse war knapp 20 Jahre alt, ein Glück, dass ich sehr oft umgezogen bin. Zu dem Zeitpunkt als die Adresse korrekt war, hatte ich eine Kreditkarte, aber von einem anderen Unternehmen. Die Kreditkartennummer war ebenfalls korrekt, aber Jahre später, da war ich bereits woanders wohnhaft. Zum Zeitpunkt des angeblichen Zugriffs hatte ich dank Paypal längst überhaupt keine Kreditkarte mehr. Bei weniger unsteten Zeitgenossen wäre allerdings ein korrekter Datensatz zusammengekommen.

Ich habe die Nerven behalten, das Mail als möglichen Beweis für einen Erpessungsversuch archiviert, nicht bezahlt, und es ist augenscheinlich überhaupt nichts passiert. Jedenfalls finde ich bis heute nichts, wenn ich meinen Namen und den Namen der Seite oder auch nur das Stichwort "Kinderpornografie" durch Suchmaschinen jage. Ich vermute auch, dass der Erpresser zu wenig Power für SEO aufbringen könnte um seine Informationen prominent ins Netz zu bringen, sollte jemand nach meinem Namen suchen.

Wäre tatsächlich ein Mail an meine Firma gegangen, hätte ich den Vorwurf problemlos entkräften können.

Also: alles gut gegangen.

Aber man macht sich da natürlich Gedanken. Wo kommen diese Daten ursprünglich eigentlich her? Die Geschichte vom Hacker halte ich für zu einfach. Ich mutmaße, dass die meisten Angreifer Hilfe von Innen haben, oder die Hacks sogar von internen EDV-Leuten oder Diensleistern mit Zugriff auf die Anlagen begangen werden. Mal schnell das Gehalt risikolos um ein paar Tausend aufbessern, und die Kundendatenbank im Darknet verhökern. Für Insider ist ein ein Leichtes, keine Spuren zu hinterlassen. Dann muss es dann der große Unbekannte gewesen sein.

Deswegen trenne ich meine Aktivitäten hier zu 100% von meiner realen Welt. Lediglich eine Rückverfolgung zur IP Adresse an Hand von Zugriffs-Logs bei Literotica halte ich für möglich, und habe Vorsorge getroffen. Selbst wenn ein Literotica Admin diese Daten verkaufen würde, käme ein Angreifer nicht ohne Weiteres vorwärts bis zu den Anschlussdaten, er bräuchte noch Daten von einem VPN Provider und dann am Ende Daten von einem Internet-Provider. Und er käme selbst dann noch nicht an meinen Anschluss, aber dennoch schon sehr unangenehm nahe.

Genau deswegen hätte ich ein Problem damit, über eine Bankverbindung eine wesentlich leichter zu verfolgende Spur zu meinem realen Ich legen zu müssen.

Ihr seht schon, ich fürchte nicht die Behörden, sonderne anderen erpresserische Strukturen. Phisher und andere Kriminelle, die derzeit bevorzugt Unternehmen abkassieren, weil es dort größere Summen zu erbeuten gibt, werden sich früher oder später auch Privaten zuwenden. Bei einem vollautomatisierten Prozess lohnt es sich, auch wegen "lumpiger" 200 Euro Erpressungs-Gewinn ordentlich Aufwand zu betreiben. Siehe Graevenreuth und seine Kumpane. Dass Amazon oder meine Bank meine Daten wirkungsvoll vor Angriffen voin innen schützen können oder wollen halte ich für einen Wunschtraum.

Sollte jemand die Verbindung zwischen Sunny und mir herstellen können, wäre ich geliefert. Ich habe ein wenig zu meinen Lebensumständen einfließen lassen, mein Schreibstil und ein paar typische Rechtschreibfehler die ich begehe wären deutliche Indizien. Da ich ja beruflich tatsächlich viel schreibe, gibt es tonnenweise Vergleichsmaterial. Und direkt drauf angesprochen ... ich bin ein bekennender miserabler Lügner.

Sunny.
 
Last edited:
Sollte jemand die Verbindung zwischen Sunny und mir herstellen können, wäre ich geliefert.

Da kannst du meiner Meinung nach ganz entspannt bleiben. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Würde en Amazon-Mitarbeiter, so wie du es als Beispiel beschreibst, Daten verkaufen, dann gehst du trotz allem in einer riesigen Datenmenge unter. Damit ein Angreifer dich erpressen kann, müsste er ja verschiedene Daten miteinander vergleichen, um zum Beispiel deinen Arbeitgeber oder Kunden von dir herauszubekommen. Das wäre dann ein gezielter Angriff. Was aber tatsächlich passiert, das sind - so wie du es ebenfalls beschreibst - massenhaft ins Blaue hinein abgeschossene Versuche, die allenfalls Zufallstreffer sind. Die Wahrscheinlichkeit für einen gezielten Angriff ist praktisch null. Aber selbst wenn der vorkäme, könntest du immer noch alles abstreiten. Niemand könnte den Wahrheitsgehalt der illegal beschafften Daten überprüfen. Nicht einmal der Erpresser selber, sofern es nicht der fiktive Amazon-Mitarbeiter direkt ist, könnte die Korrektheit der Daten verifizieren. Personalabteilungen von Unternehmen interessiert so etwas auch gar nicht. Die erhalten ständig "Material" über Mitarbeiter, von rachsüchtigen Partnern, missgünstigen Nachbarn und so weiter. So was beachten die gar nicht. Personaler lassen sich nicht in persönliche Konflikte mit reinziehen, jedenfalls nicht, wenn sie Profis sind.

Wirklich eng wird es nur, wenn Behörden hinter dir her sind, zum Beispiel wegen Steuervergehen oder wegen strafrechtlicher Verfahren. Bei den berüchtigten Steuer-CDs war das zum Beispiel so.
 
Würde en Amazon-Mitarbeiter, so wie du es als Beispiel beschreibst, Daten verkaufen, dann gehst du trotz allem in einer riesigen Datenmenge unter. Damit ein Angreifer dich erpressen kann, müsste er ja verschiedene Daten miteinander vergleichen, um zum Beispiel deinen Arbeitgeber oder Kunden von dir herauszubekommen. ... Personaler lassen sich nicht in persönliche Konflikte mit reinziehen, jedenfalls nicht, wenn sie Profis sind.
Sorry, ich fürchte, o einfach ist das nicht. Würde mein Amazon Datensatz geleakt, wäre da alles rinnen was Amazon zu mir gepeichert hat: Name, Adresse, Bankverbindung, E-Mail, Telefonnummer des Dienst-Handys, die auch auf der Firmenwebseite steht.

Die Firma für die ich arbeite lässt sich durch einen simplen Blick auf die Domain der E-Mail Adresse oder eine Suche nach der Telefonnummer herausbekommen. Ich habe nur die eine E-Mail, ersetze meinen Namen durch "Kontakt" und das Mail landet im Sekretariat, und von da wer weiss wo.

Ich gebe dir Recht, das Risiko dass das passiert ist minimal. Oder auch nicht. Wenn unser fiktiver Datenleaker gut ist, und in der EDV von Amazon arbeitet, steigert er den Wert der Datensätze, indem er die Datensätze vorselektiert, also alle Autoren erotischer Bücher, oder deren Kunden, oder beide.

Der Rest ist ein Serien-Mail, dafür braucht man keinen Hacker, dank einfach zu bedienender Tools bekommt das heute auch ein 12-jähriger gebacken. Oder man nimmt die Hilfe einer professionellen Phishing-Bande an: man liefert denen die Datensätze, und die kümmern sich um Versand und Inkasso, der Datelieferant wird am Gewinn beteiligt. So einfach ist das heutzutage.

Also selbst ein geringes Restrisiko ist - da meine Existenz gefährdet wäre - zu viel. In meinem Alter auf Jobsuche gehen zu müssen wäre nicht lustig.

Die Behörden dagegen fürchte ich nicht. Erstens kann ich meine Steuern ja einfach bezahlen. Irgendein kleiens Gewerbe anmelden, und die Zahlungseingänge in der Masse von Kleinzeugs verschwinden lassen. Oder auch nicht versteuern. Sie würden mir zwar vermutlich eine saftige Strafe aufbrummen, aber das Geld könnte ich aufbringen, uns sie würden ohne Grund weder meine Frau noch meinen Arbeitgeber informieren.

Sunny.
 
Last edited:
Bei den berüchtigten Steuer-CDs war das zum Beispiel so.
Nö, war es nicht. Es war genau so wie ich es befürchten muss. Ein untreuer Mitarbeiter von Fonseca hat die Daten schön mundgerecht vorsortiert zum Kauf angeboten.
 
@Sunny3429 : Nachvollziehbar. Das Risiko ist sicher klein, aber es ist ungleich Null. Im Übrigen hast du die Folgen ja sehr eindringlich beschrieben, und ich glaube nicht, dass du dich nach einer Veröffentlichung von einem deiner Werke entspannt zurücklehnen könntest. Dann würde ich es auch nicht machen, denn letztlich soll es doch vor allem eins: Spass machen.

Edit: Und was den Arbeitgeber angeht, kann ich mich Mayia nur anschließen 😨
 
Nö, war es nicht. Es war genau so wie ich es befürchten muss. Ein untreuer Mitarbeiter von Fonseca hat die Daten schön mundgerecht vorsortiert zum Kauf angeboten.

Da widerspreche ich dir vehement. Die Steuerdaten zu verkaufen, an Steuerbehörden, ist etwas ganz anderes, als kleine Schmuddel-Autoren zu erpressen. Erstens wäre das Erpressen der Schmuddel-Autoren hochriskant bei minimalen Gewinnaussichten (Jobverlust, Anklage usw.) versus 200 Euro Erpressungspotential. Verbrecher gehen ökonomisch und risikominimiert vor. Nur die blöden Kleinstganoven werden reihenweise eingebuchtet. Zweitens haben die Steuerbehörden nicht kleine Fische, sondern Millionenhinterzieher gejagt. Da lohnt sich die Rechnung, für den Verkäufer und die Steuerbehörde. Sorry, da verbreitest du Schauermärchen.

Im übrigen bleibt es dabei, dass du alles abstreiten kannst und dein Arbeitgeber wird sich mit Sicherheit nicht in private und im übrigen obskure Erpressungsgeschichten mit reinziehen lassen. Ich sagte dir ja schon, dass die in aller Regel mit viel handfesteren Vorwürfen konfrontiert werden, zum Beispiel in Scheidungsstreitigkeiten, wo die Ex ihrem Gatten noch flott eine mitgeben will. Ich könnte mir ohne weiteres selbst einen fiktiven "Datensatz" basteln, bei dem ich einen Kollegen anonym mit einer völlig erfundenen Geschichte, die aber womöglich plausibel klingt, anschwärze und behaupte, der sei von Amazon geleakt. Und dann? Was habe ich davon? Das wäre nicht lukrativ.

Das ist wie mit dem fehlenden Impressum. Da ranken Mythen durch die Köpfe, die wenig mit der Realität zu tun haben.
 
Das Risiko ist sicher klein, aber es ist ungleich Null.

Der Risikomanager würde kühl kalkulieren, dass das Risiko früh aus dem Haus zu gehen und von einem besoffenen Autofahrer platt gemacht zu werden ungleich größer ist. UNGLEICH größer.
 
haha, da stimme ich dir übrigens vollkommen zu:

... Die Steuerdaten zu verkaufen, an Steuerbehörden, ist etwas ganz anderes, als kleine Schmuddel-Autoren zu erpressen. Erstens wäre das Erpressen der Schmuddel-Autoren hochriskant bei minimalen Gewinnaussichten (Jobverlust, Anklage usw.) versus 200 Euro Erpressungspotential. ...

Zweitens müssen ja auch die Beamten, die diese ganzen Dinge irgendwie tun, gegenüber ihren Vorgesetzten Rechenschaft ablegen über das, was sie mit ihrer Arbeitszeit tun....

Und wegen irgendwelchen, sagen wir 15,- EUR Abgabenschulden, dass deswegen über das BK (Bundeskriminalamt, zum Herausfinden der IP-Adresse) über zusätzliche 2-400 EUR Arbeitskosten vom LK (Landeskriminalamt) Wien, und dann weiter zum BMF (also zum Bundesministerium für Finanzen) --> und über die dann [was wieder 3-500,- EUR kostet] zur Finanzpolizei...

Und dass das irgenwer genehmigen würde: 1.500,- EUR Kosten, um 15,- EUR einzutreiben...
Naja, da habe sogar ich mehr Vertrauen in den Staat, dass der mit seinen Geldern besser umgeht.... 😜
 
@Quinn68 : Der Risikomanager, wenn er etwas taugt, würde ganz genau das tun, was ich geschrieben habe: Er würde dir sagen, dass das Risiko klein, aber ungleich Null ist.
Wenn er seinen Bernoulli kennt, würde er darüber hinaus Szenarien bilden, hinterlegt mit den Barwerten aus den kumulierten, abgezinsten Zahlungsströmen, die Sunny in jeder Alternative zufließen, multipiziert mit der jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit. Und sich dann für das Szenario mit dem höchsten Erwartungswert entscheiden. Welches das ist, weiß ich nicht, da ich weder die Barwerte, noch die Eintrittswahrscheinlichkeiten kenne. Wenn er ehrgeizig ist, würde er versuchen, die möglichen disruptiven Wirkungen auf Sunny's Sozialleben zu quantifizieren und in das Modell einzubringen.
Was ein guter Risikomanager nicht macht, ist, real bestehende Risiken zu marginalisieren und auf dieser Basis eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit mit einem Risiko von Null gleichzusetzen.

Ich verstehe, was du sagen willst: Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, wie Sunny es befürchtet, ist verschwindend gering. Mach dich doch deshalb nicht verrückt und lass dich nicht von etwas abhalten, dass du gerne möchtest.
Was ich sage, ist: Sunny hängt nicht an einer Veröffentlichung, und selbst wenn er sich dafür entscheidet, hätte er aufgrund seiner persönlichen, eher zurückhaltenden Risikodisposition vermutlich keine Freude dran, weil er sich dauernd Gedanken machen würde, ob nicht doch was schief geht. Er hat nichts zu gewinnen bei einer Veröffentlichung. Kann ich verstehen, dass er es dann lässt.
 
Last edited:
Klingt so, als hättest Du nen richtig angenehmen Arbeitgeber @Sunny3429 …Not. :-(

Bei mir weiss das halbe Umfeld, dass ich versaute Geschichten schreibe. Meine Frau liest mit, Kollegen verspotten mich, sogar meine Teenager Kids ahnen was (auch wenn sies lieber nicht wissen wollen ;-). Ich kann mir kaum vorstellen, was für ein krasser Arbeitgeber das sein soll, da deine Geschichten ja ziemlich harmlos sind. Aber ich glaube dir natürlich, dass du das objektiv einschätzt.
 
kirchliche Arbeitgeber sind so drauf. Meine Mutter hatte sich vor vielen Jahren mal in einer Klinik mit kirchlicher Trägerschaft beworben. Das Gespräch lief so lange gut, bis die zu "geschieden" kamen. "Oh - da müssen wir mal sehen, vielleicht befristet bis wir jemand anders gefunden haben". Die kamen damit durch, so zu handeln. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass die Veröffentliochung erotischer Geschichten nicht ins öffentliche Selbstbild passen und man sich irgendwas einfallen ließe, um den Mitarbeiter los zu werden.

Zu den gezielten Erpressungen: Erinnert sich noch wer an die "wir haben dich beim Wixxen am PC gefilmt und stellen das Video online, wenn du nicht zahlst" - Masche? Die war alles andere als gezielt, aber am Ende des Tages haben genug gezahlt, dass es sich gelohnt hat. Ein Kollege kam mal an und fragte, wie das gehen kann mit der Webcam und ob einer wüsste, wie das mit dem Zahlen funktioniert. Die Implikation der Frage war, dass die Erpressung damit automatisch ins Leere lief... hat er dann mit roten Ohren selbst gemerkt :ROFLMAO:
 
@Doc_M1 : Ja, speziell die Kirchen nehmen sich da was heraus. Das betrifft nicht nur ein Verhalten als Arbeitgeber, dass keinem Privaten ohne Abmahnung oder sonstige, massive rechtliche Probleme durchgehen würde, das erfasst auch andere Bereiche. Bei Ausschreibungen für kirchliche Aufträge wird beispielsweise dazu aufgefordert, die Kirchensteuerbescheinigung vorzulegen :oops: Hab ich nie verstanden, warum man so was toleriert. Die Kirchen sollten der moralische Taktgeber sein, statt dessen nehmen sie sich von längst anerkannten ethischen und sozialen Standards aus. Geht. gar. nicht.
 
Ich verstehe, was du sagen willst: Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, wie Sunny es befürchtet, ist verschwindend gering. Mach dich doch deshalb nicht verrückt und lass dich nicht von etwas abhalten, dass du gerne möchtest.
Was ich sage, ist: Sunny hängt nicht an einer Veröffentlichung, und selbst wenn er sich dafür entscheidet, hätte er aufgrund seiner persönlichen, eher zurückhaltenden Risikodisposition vermutlich keine Freude dran, weil er sich dauernd Gedanken machen würde, ob nicht doch was schief geht. Er hat nichts zu gewinnen bei einer Veröffentlichung. Kann ich verstehen, dass er es dann lässt.

Das ist auch sein gutes Recht, für sich selber Entscheidungen zu treffen. Da ist nichts daran auszusetzen. Es ist ja auch absolut kein "Muss", irgendwo kommerziell zu veröffentlichen. Ich würde auch gar nicht sagen, dass es gar kein Risiko gibt, damit aufzufliegen, wenn man es doch macht. Aber dann wohl eher, indem man mal einen Fehler macht, irgendwo seinen Bildschirm nicht sperrt oder sich verplappert, die Ehefrau vielleicht wegen der überwiesenen Tantieme misstrauisch wird und so weiter. Mir ging es eher darum dazulegen, warum ich glaube, dass relativ wenig Gefahr vom düsteren Hacker-Datendieb-Erpresser ausgeht.
 
Da kann ich mir gut vorstellen, dass die Veröffentliochung erotischer Geschichten nicht ins öffentliche Selbstbild passen und man sich irgendwas einfallen ließe, um den Mitarbeiter los zu werden.

Wenn man sieht, welche Vorwürfe massenhaft gegen "Mitarbeiter" der Kirchen erhoben werden, dann sind veröffentlichte Schmuddelgeschichten wohl eher ein verschwindend geringes Problem. Ich würde mich sofort darauf hinausreden, dass ich vielleicht unkeuche Gedanken hatte, damit aber mögliche unkeuche HANDLUNGEN kompensierte. Wahrscheinlich würde mir daraufhin verziehen, mithin die Absolution erteilt. ;)
 
Am Ende ist es eine recht kühle Abwägung von Risiko gegen Nutzen.

Mein Eindruck: das Risiko ist recht klein, aber der Nutzen ist noch kleiner.

Wenn jemand gesagt hätte, da kommen im Jahr gut vier- oder gar fünfstellige Summen rum, würde ich es vielleicht ernsthaft erwägen.

Sunny.
 
kirchliche Arbeitgeber sind so drauf. Meine Mutter hatte sich vor vielen Jahren mal...

Was ist denn das für ein Unsinn? Kirchliche Arbeitgeber sind genau so "drauf" wie alle anderen Arbeitgeber auch "drauf" sind. :rolleyes:

Wenn du zu Boeing gehst und dort erzählst, dass du gegen den Flugverkehr bist... dann wirst du wahrscheinlich früher oder später die Kündigung von Boeing kriegen.

Und wenn du bei der Deutschen Bahn anheuerst und dort herum posaunst, dass du gegen den Schienen-Verkehr in Deutschland bist, weil aus deiner Sicht Menschen überhaupt nicht reisen sollten, wegen CO2 u.s.w..... dann wirst du wahrscheinlich früher oder später die Kündigung von Deutschen Bahn bekommen...

???

Und wenn du bei einer Organisation andockst wie einer, die der Heiligen Katholischen Kirche angehört (wie zB der Caritas), oder dem Hilfswerk, die gehören zur Protestantischen Kirche... Dann wirst du doch hoffentlich einmal gelesen haben, wenigstens bei deiner Bewerbung für den Job, dass im 6. Gebot steht: "Du sollst nicht die Ehe brechen!"
--

Aber ich weiß natürlich nicht, wie okay-oder-nicht-okay es ist bei Boeing od. bei der DB, innerhalb der Belegschaft rum zu vögeln.

Es kann schon sein, dass das in nicht-christlichen Firmen anders läuft als in christlichen...
 
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