US-Waffen-Recht

Mal ein paar Daten die ich gefunden habe.
In den USA sterben pro Jahr 35000 Mensch durch Autounfälle
Das sind 12,5 pro 100000

In Deutschland 3200
Das sind 5,7 pro 100000

In den USA sind Schusswaffen in einer bestimmten Altersgruppe bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Todesursache:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-05/waffengewalt-usa-kinder-todeszahlen-schusswaffen?utm_referrer=https://www.google.de/
@Zenobit
Deine Zahlen machen deutlich, dass das US-Waffenrecht nicht das Gelbe vom Ei ist, Verfassung hin oder her.
 
ja, normal würd ich's eh nicht tun bei Leuten, die meinen, dass sie alles besser wissen als die 9 Supreme Court Richter der US, wenn sie befinden, dass etwas mit der US Verfassung übereinstimmt....

Aber ich lass schon wieder weiter "europäisch" dünnschissen, wer sagen möchte, was seiner Meinung nach alles in der US-Verfassung falsch stehen würde...
@kimber22
Auch der Supreme Court ist nicht unfehlbar.
Siehe sein jüngstes Urteil zur Abtreibung.

Eine Verfassung ist immer auch ein Kind ihrer Zeit. Dasselbe gilt für Urteile des Supreme Court.

Und die US-Verfassung ist eben nicht eindeutig, was den Waffenbesitz betrifft, wie "glheinz" in #1 gezeigt hat.

Das gilt übrigens für die meisten Verfassungen. Sie bedürfen der Interpretation. Und die ändert sich oft, je nach Zeitgeist und politischer Lage.

Hast du konservative Richter im Supreme Court, dann fallen Urteile völlig anders aus als unter mehrheitlich liberalen Richtern, weshalb US-Präsidenten immer besonders scharf darauf sind, Richterposten im Supreme Court besetzen zu können, da dies Folgen noch lange über ihre Amtszeit hinaus hat.
Tatsächlich kann ein Präsident kaum etwas besseres für die Langlebigkeit seiner politischen Überzeugungen tun als einen Posten im SP zu besetzen-- und Trump ist das gleich zwei Mal gelungen!
Die Folgen sind absehbar am jüngsten Urteil des SP über Abtreibung.

Also: Zu sagen, Richter am SP wüssten ZWEIFLLOS was in der US-Verfassung steht, das greift zu kurz.
 
Last edited:
Hier mal ein interessantes Video was auch Laien in einfachen Worten die derzeitige Lage im Supreme Court erklärt:
 
Einen Tuck zu überzogen aber im Grunde deckt es einige Probleme des obersten Gerichtshofes der USA auf. Ich denke daß eine deutlich andere Intention dahinter steckte als man ihn gegründet hat als der Regierung ein Machtmittel in die Hand zu geben möglichst lange an der Macht zu bleiben und politische Gegner zu schwächen.
 
Welche Änderung würde/könnte etwas bringen?
Aus meiner Sicht wäre es nicht schlecht Waffen in der Öffentlichkeit zu verbieten. Klappt bei Alkohol ja in den USA auch.
Waffen also nur im eigenen Zuhause, auf Schießplätzen oder auf dem Transport dorthin.
Schnellfeuergewehre auf Demos oder größeren Veranstaltungen zu tragen halte ich für keine so gute Idee. Die einzigen die dort bewaffnet sein sollten sind aus meiner Sicht Polizisten und Soldaten.

Ja, absolut! Also nicht so sehr in Bezug auf "Alkohol" in der Öffentlichkeit. Weil, da sehe wiederum weniger ein Problem (dann geht ich halt nicht dort hin, wenn auf der Straße drei Besoffene zusammen sitzen... -- mach ich im Lokal ja auch nicht, wenn dort 5 besoffene Halbstarke herum gröhlen^^)

Schnellfeuerwaffen gehören imho auf alle Fälle für den Privat-Gebrauch verboten.

Alleine schon, weil der Schaden, den man mit der missbräuchlichen Verwendung eines Sturmgewehres anrichten kann, in keinem Verhältnis zum Vorteil steht bei einer allfälligen notwendigen Verteidigung des eigenen Heims, beim Beschützen der eigenen Frau und der eigenen Kinder... Das geht mit einer Glock 17 in 99,999...999... 9999% der Fälle ;) genau so....

--

Waffen also nur im eigenen Zuhause, auf Schießplätzen oder auf dem Transport dorthin. (y)

Das ist genau das öst./dt. Waffenrecht. Ich sagte es schon: Das halte ich eigentlich für eine sehr vernünftige Lösung. :)
 
@kimber22
Auch der Supreme Court ist nicht unfehlbar.
Siehe sein jüngstes Urteil zur Abtreibung.

Naja, das jüngste "Abtreibungs-Urteil" des USSC (was ja gar kein Abtreibungs-Urteil war), das wird m.Mn. von den linken Medien ja auch vollkommen falsch in die links-europäische Wahrnehmung gebracht: "Der US-SC ist gegen...."

Völliger Quatsch. Der US SC hat nur ein Urteil aufgehoben, weil in seiner neuesten Interpretation sich aus der US-Verfassung nicht ableiten lässt, dass der US Federal State den US Bundesstaaten vorschreiben könne, was diese in Bezug auf Abtreibung und Frauenrechte zu bestimmen hätten.

Sondern, dass diese Gesetze in der bundesstaatlichen Gesetzgebung liegen...

Weswegen Florida auch andere Gesetze hat als zB South Carolina; weswegen Marihuana zB in 20+ US-Staaten schon legalisiert ist, und in anderen nicht. (In D und Ö übrigens auch nicht; aber das jetzt nur als nicht zutreffender Vergleich in Bezug auf das 'liberale Europa' ;-)
 
Naja, das jüngste "Abtreibungs-Urteil" des USSC (was ja gar kein Abtreibungs-Urteil war), das wird m.Mn. von den linken Medien ja auch vollkommen falsch in die links-europäische Wahrnehmung gebracht: "Der US-SC ist gegen...."

Völliger Quatsch. Der US SC hat nur ein Urteil aufgehoben, weil in seiner neuesten Interpretation sich aus der US-Verfassung nicht ableiten lässt, dass der US Federal State den US Bundesstaaten vorschreiben könne, was diese in Bezug auf Abtreibung und Frauenrechte zu bestimmen hätten.

Sondern, dass diese Gesetze in der bundesstaatlichen Gesetzgebung liegen...

Weswegen Florida auch andere Gesetze hat als zB South Carolina; weswegen Marihuana zB in 20+ US-Staaten schon legalisiert ist, und in anderen nicht. (In D und Ö übrigens auch nicht; aber das jetzt nur als nicht zutreffender Vergleich in Bezug auf das 'liberale Europa' ;-)

Wer sich nachts um 2 zu so einem Thema äußern will, sollte vielleicht vorher recherchieren. JEDER der zuletzt berufenen Richter - Neii Gorsuch, Brett Cavanaugh und Amy Barrett - hat in seiner Anhörung Stein und Bein geschworen, dass er das Urteil von 1973 nicht antasten würde. Die Begründung, dass Dinge, die in der Verfassung nicht erwähnt werden, nicht zentral geregelt werden dürfen, ist etwas, das die Konservativen in den letzten 20 Jahren erfunden haben, weil es ihnen in das Programm der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten passt.
 
Ich denke in Amerika sind Politik und Gesetzgebung viel mehr verbunden als beispielsweise bei uns in Deutschland. Ist aber auch nicht so verwunderlich da sich beide Länder anders entwickelt haben. Amerika ist ein absolut kapitalistischen Land bei dem alles jemanden weiter bringen muss. Jede Entscheidung hat meist ein mit finanziellen Vorteilen verbundenes Ziel.
Auch in Deutschland gibt es für fast alles eine starke Lobby. Aber Deutschland hat durch die Nazivergangenheit ein Beispiel gehabt wie es ist wenn Politiker zu stark die Gerichte beeinflussen.
Da kippen die obersten Richter auch mal ein Gesetz zum Umweltschutz, weil es viel zu lasch ist und die Vorgaben nicht mal ansatzweise erreicht um irgendwann klimaneutral zu werden.
 
Wer sich nachts um 2 zu so einem Thema äußern will, sollte vielleicht vorher recherchieren. JEDER der zuletzt berufenen Richter - Neii Gorsuch, Brett Cavanaugh und Amy Barrett - hat in seiner Anhörung Stein und Bein geschworen, dass er das Urteil von 1973 nicht antasten würde.

naja, teilweise Zustimmung ;), würde ich da sagen.... Was hätten sie denn in der Anhörung auch anderes sage sollen? ;-) Ich sag ja in einem Bewerbungsgespräch für, sagen wir einen Managerposten bei Thyssenkrupp auch nicht, dass ich keine U-Boote nach Israel verkaufen würde.... ;)
(einmal abgesehen davon, dass ich das sowieso tun würde: Weil mir lieber ist, die Israelis fahren mit deutschen U-Booten als mit russischen oder chinesischen.... ;-)

Das größere Problem ist m.Mn., dass die Republikaner die eine Richter-Besetzung Obamas so lange hinaus gezögert haben, bis Trump im Amt war.... :mad:


Die Begründung, dass Dinge, die in der Verfassung nicht erwähnt werden, nicht zentral geregelt werden dürfen, ist etwas, das die Konservativen in den letzten 20 Jahren erfunden haben, weil es ihnen in das Programm der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten passt.

Naja, das Konzept der Autonomie der Bundesstaaten ist aber nicht in den letzten 20 Jahren von den US-Konservativen erfunden worden... ;)

"Zentral geregelt" darf es natürlich werden. Aber dann durch die jeweilige US-Administration. Und dagegen können die Bundesstaaten dann vor dem Supreme Court klagen... Auf welcher Basis? Genau, weil eben diese Zuständigkeit der US-Administration nicht in der US-Verfassung steht...

Der Supreme Court sollte das halt nicht entscheiden. Weil die Ausprägung der Frauen-, Menschen- oder welcher Rechte auch immer Aufgabe der Gesetzgebung ist. Und der Supreme Court hat jetzt nichts anderes getan: Er hat festgestellt, dass der Federal State nicht das aus der Verfassung abzuleitende Recht hat, in Bezug auf das Recht auf Abtreibung in die Bundesstaatlichen Gesetze einzugreifen...
... und dass es folglich Aufgabe der Bundesstaaten ist, im Rahmen der demokratischen Mehrheitsfindung eine Mehrheit über diese Themen herbei zu führen.

(aber ich bin da auch nur ein rechtlicher Laie... doch im Grunde war das die Entscheidung:
a) es steht nicht in der US-Verfassung, also
b) ist es Aufgabe der Bundesstaaten, dazu die entsprechenden Gesetze zu machen*)

Warum das in unseren (pseudo-liberalen) EU-Medien immer nur als "die konservativen Richter", welche gegen Abtreibung seien.... erzählt wird, ist natürlich ein anderes Thema...

*) Weswegen eine Reihe Bundesstaaten dann ganz einfach wieder die Gesetze in Kraft gesetzt haben, die vor 1973 Roe v. Wade gegolten haben....
 
naja, teilweise Zustimmung ;), würde ich da sagen.... Was hätten sie denn in der Anhörung auch anderes sage sollen? ;-) Ich sag ja in einem Bewerbungsgespräch für, sagen wir einen Managerposten bei Thyssenkrupp auch nicht, dass ich keine U-Boote nach Israel verkaufen würde.... ;)
(einmal abgesehen davon, dass ich das sowieso tun würde: Weil mir lieber ist, die Israelis fahren mit deutschen U-Booten als mit russischen oder chinesischen.... ;-)

Das größere Problem ist m.Mn., dass die Republikaner die eine Richter-Besetzung Obamas so lange hinaus gezögert haben, bis Trump im Amt war.... :mad:




Naja, das Konzept der Autonomie der Bundesstaaten ist aber nicht in den letzten 20 Jahren von den US-Konservativen erfunden worden... ;)

"Zentral geregelt" darf es natürlich werden. Aber dann durch die jeweilige US-Administration. Und dagegen können die Bundesstaaten dann vor dem Supreme Court klagen... Auf welcher Basis? Genau, weil eben diese Zuständigkeit der US-Administration nicht in der US-Verfassung steht...

Der Supreme Court sollte das halt nicht entscheiden. Weil die Ausprägung der Frauen-, Menschen- oder welcher Rechte auch immer Aufgabe der Gesetzgebung ist. Und der Supreme Court hat jetzt nichts anderes getan: Er hat festgestellt, dass der Federal State nicht das aus der Verfassung abzuleitende Recht hat, in Bezug auf das Recht auf Abtreibung in die Bundesstaatlichen Gesetze einzugreifen...
... und dass es folglich Aufgabe der Bundesstaaten ist, im Rahmen der demokratischen Mehrheitsfindung eine Mehrheit über diese Themen herbei zu führen.

(aber ich bin da auch nur ein rechtlicher Laie... doch im Grunde war das die Entscheidung:
a) es steht nicht in der US-Verfassung, also
b) ist es Aufgabe der Bundesstaaten, dazu die entsprechenden Gesetze zu machen*)

Warum das in unseren (pseudo-liberalen) EU-Medien immer nur als "die konservativen Richter", welche gegen Abtreibung seien.... erzählt wird, ist natürlich ein anderes Thema...

*) Weswegen eine Reihe Bundesstaaten dann ganz einfach wieder die Gesetze in Kraft gesetzt haben, die vor 1973 Roe v. Wade gegolten haben....
@kimber22

Was die Verfassung sagt,-- egal, ob zu Waffen oder zur Abtreibung--, das hängt von der politischen Einstellung der Richter ab.

Die Verfassung kann zum Thema Abtreibung gar nix eindeutiges sagen, da es das Problem Abtreibung zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch gar nicht gab.
Genauso wenig kann sie was zum Thema künstliche Befruchtung sagen.

Es ist immer eine Frage der Interpretation.
Man passt das Verständnis der Verfassung den neuen Umständen an.

Und da ist es entscheidend, welche Haltung ich zu den Themen habe: Eine liberale oder eine eher konservative.

Es geht hier nur vordergründig um die Verfassung.
Praktisch wird das das Rad der Geschichte um 50 Jahre zurückgedreht in die Zeit vor 1973. Man verwehrt Frauen das Recht auf Selbstbestimmung bzw. erschwert es Ihnen, es wahrzunehmen.
Und es wird wieder die Frauen treffen, die es eh nicht leicht haben. Arme Frauen. Frauen aus sozial und finanziell schwachen Schichten.

Die Begüterten fahren halt ins liberale New York und lassen ihr Problem dort lösen.
Eine arme Frau aus dem konservativen Alabama wird sich das nicht leisten können.

Das ist das Entscheidende: Die praktischen Auswirkungen dieser unseligen Gerichtsentscheidung! Darum geht es! Und darum geht es auch den raektionären Republikanern.
Um die Wiedereinführung eines konservativen Frauenbildes.

Die Verfassung ist hier nur Mittel zum Zweck und wird instrumentalisiert.

Die USA sind längst unfähig zum Kompromiss. Sie diskutieren keine Sachfragen mehr, sondern führen ideologische Kulturkämpfe.
Und das liegt an den konservativen Hardlinern in der Republikanischen Partei.
Den Reaktionären unter den Konservativen reicht noch nicht einmal das aktuelle Urteil des Supreme Court.
Nein, die träumen tatsächlich davon, Verhütungsmittel zu verbieten.
 
Last edited:
Wobei ich auch nicht so ganz verstehe warum eine uralte Verfassung nach so vielen Jahren als unantastbar gelten muss!?
Klar beruht darauf das amerikanische System und ein gewisser Teil seiner Werte.
Aber Dinge ändern sich nun einmal alleine durch technologischen Fortschritt und gesellschaftlich Werte die sich ändern.

Auf der einen Seite macht man sich über islamische Länder lustig die ihre Gesetze auf den Koran stützen (wobei da natürlich der Unterschied besteht, daß es ein religiöser Text ist, der aber auch weltliches regelt) aber selber hält man ein Jahrhunderte altes Schriftstück für unantastbar....
 
Es geht hier nur vordergründig um die Verfassung.
Praktisch wird das das Rad der Geschichte um 50 Jahre zurückgedreht in die Zeit vor 1973. Man verwehrt Frauen das Recht auf Selbstbestimmung bzw. erschwert es Ihnen, es wahrzunehmen.
Und es wird wieder die Frauen treffen, die es eh nicht leicht haben. Arme Frauen. Frauen aus sozial und finanziell schwachen Schichten.

Häh? Da wiederholst du aber astrein die Geschichten von ARD und ZDF über die böhzen amerikanischen Conservatives... Wo wird irgendeiner Frau durch den jüngsten Gerichts-Entscheid verwehrt, dass sie zB in Alabama ins Auto steigt und rauf nach Tennessee fährt, wo Abtreibungen bis rd. zur 6. Schwangerschaftswoche legal sind?

https://en.wikipedia.org/wiki/Abortion_law_in_the_United_States_by_state
https://www.aclu-tn.org/abortion-in-tennessee/

Sogar wir in Ö fahren nach Ungarn zum Zahnarzt... (okay, das ist jetzt nicht vergleichbar, ich weiß schon^^)

Und wenn man mit den Gesetzen, die die eine Parte macht, nicht zufrieden ist, dann muss man bei der nächsten Wahl halt die anderen wählen... So hatte die ganze Geschichte mit der "Demokratie" ursprünglich eigentlich angefanngen... ;-)
 
Wobei ich auch nicht so ganz verstehe warum eine uralte Verfassung nach so vielen Jahren als unantastbar gelten muss!?
Klar beruht darauf das amerikanische System und ein gewisser Teil seiner Werte.
Aber Dinge ändern sich nun einmal alleine durch technologischen Fortschritt und gesellschaftlich Werte die sich ändern.

Auf der einen Seite macht man sich über islamische Länder lustig die ihre Gesetze auf den Koran stützen (wobei da natürlich der Unterschied besteht, daß es ein religiöser Text ist, der aber auch weltliches regelt) aber selber hält man ein Jahrhunderte altes Schriftstück für unantastbar....
@Zenobit

Zur Unantastbarkeit der US-Verfassung: Es gibt sogenannte "Amendments" ("Zusätze" / "Zusatzartikel") zur US-Verfassung.
Dadurch wird die Verfassung immer wieder ergänzt und quasi "erneuert", auf den neuesten Stand gebracht.

Diese "Amendments" sind praktisch Verfassungsänderungen.

Sie müssen vom Kongress beschlossen und von mindestens drei Viertel der US-Bundestaaten ratifiziert werden.

Bisher gibt es 27 solcher "Amendments."

"Amendments" haben beispielsweise solche wichtigen Dinge wie die Abschaffung der Sklaverei (1865) und die Einführung des Frauenwahlrechts (1920) geregelt.

Auf diese Art entwickelt sich die Verfassung weiter und ihr ursprünglicher Text bleibt weiterhin unverändert.
 
Häh? Da wiederholst du aber astrein die Geschichten von ARD und ZDF über die böhzen amerikanischen Conservatives... Wo wird irgendeiner Frau durch den jüngsten Gerichts-Entscheid verwehrt, dass sie zB in Alabama ins Auto steigt und rauf nach Tennessee fährt, wo Abtreibungen bis rd. zur 6. Schwangerschaftswoche legal sind?

https://en.wikipedia.org/wiki/Abortion_law_in_the_United_States_by_state
https://www.aclu-tn.org/abortion-in-tennessee/

Sogar wir in Ö fahren nach Ungarn zum Zahnarzt... (okay, das ist jetzt nicht vergleichbar, ich weiß schon^^)

Und wenn man mit den Gesetzen, die die eine Parte macht, nicht zufrieden ist, dann muss man bei der nächsten Wahl halt die anderen wählen... So hatte die ganze Geschichte mit der "Demokratie" ursprünglich eigentlich angefanngen... ;-)
@kimber22


Was das deutsche TV über die US-Konservativen sagt, das ist korrekt.

Siehe dazu u.a. das Standardwerk des renommierten US-Journalisten Ezra Klein: "Der tiefe Graben. Die gespaltenen Staaten von Amerika" (2020).


Natürlich wird der Frau aus Alabama durch das jüngste Urteil des SP nicht verwehrt nach Tennessee zu fahren.
Aber praktischerweise werden viele es nicht können, da ihnen die Mittel dazu fehlen. Denn auch bei Beratungsstellen und bei finanzieller Hilfe für betroffene Frauen haben die reaktionären Republikaner die Mittel gekürzt.

Und nun würden sie am liebsten auch noch Verhütungsmittel verbieten.

Es geht diesen bigotten reaktionären Republikanern nicht um die Verfassung. Es geht ihnen darum, Frauen zurück in die 50iger Jahre zu katapultieren.

Wieso sollte das Urteil des SP von 2022 eher dem Geist der Verfassung entsprechen als die Urteile von 1973 (Roe vs Wade) und 1992 (Planned Parenthood vs Casey), die beide das Recht auf Abtreibung als vereinbar mit der Verfassung betrachteten??

Es ist eine Frage der Interpretation! Eine Frage der politischen Haltung und der politischen Intention.

Und die Intention der Republikaner ist eine reaktionäre.

Sie wollen das Rad zurückdrehen zu einem konservativen Frauenbild, zu einem konservativen Rollen-und Geschlechterverständnis.

Was wir hier sehen, das ist ein ideologischer Wandel des Obersten Gerichtshofs.

Klar, dann warten wir eben, bis sich die Verteilung der Richter am SP wieder in Richtung Liberalität neigt. Kann aber eine Weile dauern, da diese Richter auf Lebenszeit gewählt werden.

So lange werden viele Frauen aber nicht warten können und auch nicht warten wollen.
Und damit haben sie recht.
Es hat viel zu lange gedauert, sich gewisse Rechte zu erkämpfen als dass man sie jetzt widerstandslos irgendwelchen konservativen Betonköpfen und ihrer Vorzeige-Mutti -- der neuen konservativen SP-Richterin Amy Barrett (sieben Kinder)-- opfert.

Sicher hast du damit recht, wen du sagst, so funktioniert Demokratie: Ändern sich die Mehrheiten, dann ändert sich die Gesetzgebung und wollen die Leute das wieder geändert sehen, dann müssen sie halt bei der nächsten Wahl wieder anders abstimmen.

Aber wie gesagt: Bei der Ernennung von Bundesrichtern ist das nicht so einfach, da sie auf Lebenszeit gewählt werden.

Und das Perfide an den 3 zuletzt ernannten Richtern, das hat "Phiro..." bereits deutlich gemacht: Alle 3 haben bei ihrer Anhörung geschworen, dass sie das Abtreibungsrecht von 1973 nicht antasten würden (#58).

Erinnert irgendwie an Walter Ulbricht: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten."
 
Last edited:
Davon ab würde ich auch nicht einen der obersten Richter mit einem Manager und dessen "Vorstellungsgespräch" vergleichen. Er entscheidet nicht darüber welchen Kurs/Strategie eine Firma einschlägt, sondern bestimmt die Gesetzeslage für über 300 Millionen Amerikaner. Nicht nur die der Republikaner oder Demokraten, sondern aller Amerikaner und das wie schon geschrieben meist auf Lebenszeit....
 
Die Verfassung kann zum Thema Abtreibung gar nix eindeutiges sagen, da es das Problem Abtreibung zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch gar nicht gab.
Da liegst du aber ganz schön falsch.

Z.B. siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch#Antike_und_Mittelalter

Das Neue Testament behandelt das Thema nicht. Jedoch lehnen bereits frühe christliche Quellen die Abtreibung ab, häufig in bewusstem Gegensatz zu den Ansichten der paganen Mehrheitsgesellschaft.[63] So sagt die Didache, einer der frühesten nicht-biblischen Texte, in Kapitel 2: „Du sollst nicht töten, […] du sollst kein Kind abtreiben, du sollst kein Neugeborenes töten.“ Zur selben Zeit verwarfen auch etwa Clemens von Rom und spätere Kirchenväter (Basilius von Caesarea, Augustinus von Hippo, Johannes Chrysostomos) einhellig die Abtreibung. Der christliche Barnabasbrief aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert fordert etwa: „Töte das Kind nicht durch Abtreibung, noch auch töte das Neugeborene!“

Grüße
Phiro
 
Davon ab würde ich auch nicht einen der obersten Richter mit einem Manager und dessen "Vorstellungsgespräch" vergleichen. Er entscheidet nicht darüber welchen Kurs/Strategie eine Firma einschlägt, sondern bestimmt die Gesetzeslage für über 300 Millionen Amerikaner. Nicht nur die der Republikaner oder Demokraten, sondern aller Amerikaner und das wie schon geschrieben meist auf Lebenszeit....
@Zenobit

So sehe ich das auch.

Von Richtern; zumal von Bundesrichter; kann-- nein: muss man gewisse charakterliche Eigenschaften erwarten; beispielsweise dass sie in der Praxis zu dem stehen, was sie bei der Anhörung sagen.

Gorsuch, Cavanaugh und Barrett hingegen sind charakterlich genauso verkommen wie der Präsident, der sie ernannt hat.
 
Z.B. siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch#Antike_und_Mittelalter

»Das Neue Testament behandelt das Thema nicht. Jedoch lehnen bereits frühe christliche Quellen die Abtreibung ab, häufig in bewusstem Gegensatz zu den Ansichten der paganen Mehrheitsgesellschaft.[63] So sagt die Didache, einer der frühesten nicht-biblischen Texte, in Kapitel 2: „Du sollst nicht töten, […] du sollst kein Kind abtreiben, du sollst kein Neugeborenes töten.“ ...«

Ja, das ist im Wesentlichen auch die Position, die die römisch-katholische Kirche bis heute vertritt: Dass es keinen ernstzunehmenden Grund gibt, ein im Mutterleib gezeugtes Kind mit Medikamenten zu töten.

Was die Protestanten dazu sagen, weiß ich nicht. Auch nicht, was die ganzen US-evangelikalen sog. "Freikirchen" dazu sagen... Die Zeugen Jehovas spenden aus 'religiöser Überzeugung' nicht einmal Blut... Und wie das in der arabischen Welt mit Fortpflanzung, Verhütung und Abtreibung aussieht, dieses Fass will ich nicht einmal auf machen, so groß ist das... 😏

[EDIT v. 4.9.2022]
 
Last edited:
27 Worte in der US-Verfassung erlauben das Waffentragen, sagt das Oberste Gericht. Doch was steht da wirklich?
https://www.stern.de/politik/auslan...atsaechlich-im-second-amendment-31980480.html

A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.
Der Satz klingt umständlich, die Kommasetzung verwirrt und man muss bedenken, dass er in der Sprache des 18. Jahrhunderts verfasst ist. Die US-Botschaft in Deutschland übersetzt ihn in einem offiziellen Dokument folgendermaßen:
Da eine gut ausgebildete Miliz für die Sicherheit eines freien Staates erforderlich ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.
Problematisch ist, dass der Text zum einen die Notwendigkeit einer Miliz feststellt, und zum anderen das Recht des Volkes auf Waffen, aber nicht eindeutig klarstellt, in welchem Zusammenhang diese beiden Aussagen stehen. Schützt der Zweite Verfassungszusatz das Recht auf eine bewaffnete Miliz wie zum Beispiel die Nationalgarde? Oder schützt er das Recht einer jeden Einzelperson auf den Besitz von Waffen?
Ich habe einmal in einem älteren Thread nachgelesen, WIE EINFACH hier ellenlange Diskussionen beginnen können, nur weil der Initiator der Diskussion nicht richtig Englisch gelernt hat in der Schule. Und weil DU, @rosettenfreak, ihm zustimmst.

Wenn jemand nur wenige Texte dieser Art liest, aus dem 18. Jahrhundert, dann merkt er, die Bedeutung ist folgendermaßen: der erste Halbsatz (mit dem Schlüsselwort being drin) ist eine Voraussetzung für den zweiten.

Also, da heutzutage eine well-regulated militia nicht mehr notwendig ist, da entfällt heutzutage auch das Recht, daß jeder Hans und Franz eine Waffe tragen darf.

So einfach ist das Ganze, aber man muß halt Lesen und Verstehen können.
 
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