Auden James
Erotist
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Aus gegebenem Anlaß (siehe hier) will ich an dieser Stelle einmal den Versuch unternehmen, der Unterdrückung berechtigter Kritik auf LIT entgegenzuwirken, und eben hier im Forum nachreichen, was ein kritikunfähiger Schreiber unbillig zu verbergen trachtet: nämlich den Nachweis seiner eigenen Schludrigkeit und Stümperei! Bei diesem kritikunfähigen Schreiber handelt es sich um einen gewissen witiko, und bei seinem schludrigen und stümpferhaften Geschreibe um seine jüngste Einreichung Nora 01, veröffentlicht am 7. Juni 2023. (Aus naheliegendem Grund – der an Unleserlichkeit grenzenden Form des Geschreibes – erfolgt an dieser Stelle keine Verlinkung zu der Einreichung.)
In seinem, mittlerweile – gleich meinem eigenen – verschwundenen, Kommentar vermeinte Piemont, daß witikos jüngster Beitrag "erstklassig" sei. Erstklassig ist der allenfalls in negativer Hinsicht: seine Schludrigkeit, was die sprachliche Gestaltung anlangt, ist nämlich wirklich außergewöhnlich! So außergewöhnlich, daß eine flüssige Lesung für diejenigen Leser unter uns, die der deutschen Sprache mächtig und es gewohnt sind, Schreiber zu lesen, die ebenfalls der deutschen Sprache mächtig sind, daß für sie eine flüssige Lesung der vorliegenden Geschichte also nahezu ein Ding der Unmöglichkeit darstellen dürfte. Um das in jeglicher Hinsicht unmögliche Ausmaß an Schludrigkeit dem geneigten Leser auch nur annähernd begreiflich zu machen, seien im folgenden die schlimmsten – d. h. also nicht einmal annähernd alle! – Schludrigkeiten bis zum Abendessen des Ich-Erzählers mit seiner Nora, also ungefähr aus dem ersten Drittel (!) der Geschichte, angeführt und kurz angemerkt:
Was nun die erzählte Geschichte anlangt, so handelt es sich bloß um die x-te Abart der üblichen (Alt-)Männerfantasie von der jungen, unglaublich willigen und unglaublich versauten Gespielin. Wahrlich nichts Besonderes! Der Schreiber darf seine Wunscherfüllung aufs virtuelle Papier bringen, sich selbst als unwiderstehlichen Dominator (der lächerliche Begriff ist absichtlich gewählt!) fiktionalisieren, aber der geneigte Leser hat nichts davon – außer einem Text, der die deutsche Sprache auf die rücksichtsloseste Weise mißhandelt! Ach, was für eine Ironie, daß das alter ego des Schreibers in der Geschichte sich auf seine Rücksichtslosigkeit gegen seine Gespielinnen ja wunder was einbildet. Was für ein Witz! Die gesuchte Einheit von Inhalt und Form! Oder ist das nur der blanke Zynismus?
Wem der Sinn danach steht: Bitte, bediene er sich! Aber beschwere er sich hinterher nicht ob des üblen Nachgeschmacks. Die Probe nämlich, die dürfte jawohl mehr als genügen!
–AJ
In seinem, mittlerweile – gleich meinem eigenen – verschwundenen, Kommentar vermeinte Piemont, daß witikos jüngster Beitrag "erstklassig" sei. Erstklassig ist der allenfalls in negativer Hinsicht: seine Schludrigkeit, was die sprachliche Gestaltung anlangt, ist nämlich wirklich außergewöhnlich! So außergewöhnlich, daß eine flüssige Lesung für diejenigen Leser unter uns, die der deutschen Sprache mächtig und es gewohnt sind, Schreiber zu lesen, die ebenfalls der deutschen Sprache mächtig sind, daß für sie eine flüssige Lesung der vorliegenden Geschichte also nahezu ein Ding der Unmöglichkeit darstellen dürfte. Um das in jeglicher Hinsicht unmögliche Ausmaß an Schludrigkeit dem geneigten Leser auch nur annähernd begreiflich zu machen, seien im folgenden die schlimmsten – d. h. also nicht einmal annähernd alle! – Schludrigkeiten bis zum Abendessen des Ich-Erzählers mit seiner Nora, also ungefähr aus dem ersten Drittel (!) der Geschichte, angeführt und kurz angemerkt:
- „Du bist ein Schatz Papa, flötete Susanne mir ins Ohr.“ – Die für die Auszeichnung der wörtlichen Rede notwendigen Anführungszeichen werden einfach unterschlagen.
- „Nachdem [sic] Tod meiner Frau vor zwei Jahren hatte ich […] mich vom [sic] dem Ballast von 20 Jahren befreit […].“ – Hier wird „nachdem“ mit „nach dem“ vertauscht, und „vom dem“ ist natürlich einfach unmöglich, entweder nur „vom“ oder „von dem“!
- „Von der Universität hatte ich [sic] emeritieren lassen […].“ – Ja wen denn? Falls sich selbst, so fehlte schlicht das „sich“!
- „Über […] diversen [sic] Geräte [...] waren meine Bemühungen nicht hinausgekommen.“ – Auf die Beugung der Beiwörter wird auch nicht achtgegeben! Es müßte natürlich „diverse“ heißen.
- „In den letzten zwei Jahren hatte ich zwei kurze Beziehungen gehabt, die mich in dem Vorhaben verstärkt [sic] hatten, in Zukunft lieber allein leben zu wollen.“ – Auf deutsch heißt es natürlich nicht „verstärkt“, sondern „bestärkt“!
- „[E]rst im [sic] Abend nahm die schwüle Hitze ab.“ – Fast könnte man meinen, der Schreiber wäre kein Muttersprachler, schließlich heißt es auf deutsch nicht „im“, sondern „am“!
- „In ihren Pupillen hatte es gezuckt es [sic] und ihr beachtlicher Busen hatte hin und hergewogt [sic].“ – Das doppelte „es“ macht die Aussage auch nicht verständlicher, und „hin und her wogen“ wird getrennt geschrieben, wenn der Busen nicht hinwogte und herwogte (was auch immer mit diesen Zeitwörtern gemeint sein mag), zumal im letzteren Falle immer noch der Bindestrich nach dem ersten „hin“ fehlte!
- „Die Art [sic] wie sie ihre schwarzen Haare hinter die Ohren geschoben hatte, hatten [sic] mich auf die Frage gebracht […].“ – Die Grammatik wird ebenfalls mißachtet! Denn die „Art“ ist Einzahl, „hatten“ aber Mehrzahl, was nicht zusammenpaßt! Auch im zweiten Falle hätte es „hatte“ heißen müssen; außerdem fehlt der den Vergleichssatz markierende Beistrich nach „Art“.
- „Meine Wohnungsklingel gab so seinen schrillen und unangenehmen Klang von sich, dass ich, wie so oft daran dachte, sie unbedingt auswechseln lassen müssen.“ (sic) – Der ganze Satz ist einfach nur eine einzige grausame Mißachtung und Mißhandlung der deutschen Grammatik und Sprache!
- „Ein Fotograph [sic]“ – Groteske Mischung aus herkömmlicher und Reformschreibung! Entweder reformiert „Fotograf“ oder herkömmlich „Photograph“!
- „Welches Zimmer sich, [sic] denn hinter der Tür neben der Gästetoilette befinden würde wollte, [sic] sie wissen.“ – Auch noch den geneigtesten Leser beirrende Mißachtung der Zeichensetzung der deutschen Sprache! Das „denn“ leitet keinen Nebensatz ein, weshalb der erste Beistrich völlig falsch gesetzt ist; der zweite aber nicht weniger – eher im Gegenteil! –, er ist nämlich zu spät gesetzt, nachdem der Hauptsatz bereits angefangen hatte, so daß nun drei Zeitwörter (befinden, werden, wollen) aufeinandertreffen, die niemals hätten aufeinandertreffen dürfen!
- „Mit Blick auf die Sprossenwand stieß [sic] anerkennend Luft aus.“ – Ja wer oder was nur? Nicht einmal auf die Nennung das Satzsubjekts gibt der Schreiber acht!
- „In einer [sic] Kühler steckte ich eine Flasche Sekt.“ – Daß die Grammatik der deutschen Sprache für den Schreiber offenbar nur dazu da ist, um mißachtet zu werden – sofern ihre Beachtung ihm denn überhaupt ein Begriff ist! –, ist selbst dem geneigtesten Leser spätestens an dieser Stelle klar.
- „Nora hatte ihr Kleid gegen eine Art Unterhemd und kurzen [sic] Shorts getauscht, ihre Füße steckten in Flip-Flops aus brauen [sic] Korb [sic].“ – Schuhe aus „Korb“? Ich weiß nicht, ob das in der bundesdeutschen Hauptstadt (wo die Geschichte spielt und der Schreiber angeblich herkommt) gerade eine besonders hippe Sache ist, aber im Ernst: aus Korb? Über die anderen Mißhandlungen der deutschen Sprache in diesem Satz brauche ich an dieser Stelle wohl nichts mehr zu sagen: sind dem Leser aus den vorherigen Stellen zur Genüge vertraut!
- „Unter ihrem Hemd zeichnete [sic] sich kleine Brüsten mit anscheinend großen Warzen.“ – Ja was oder wer denn nur? Zeichnete sich die kleinen Brüste mit den großen Warzen vielleicht ein Gnom, der unter Noras Hemdchen aus dem hohen Norden (sie stamme nämlich aus Norwegen) mitgereist war? Die Einzahl der Beugung verweist jedenfalls auf einen Einzeltäter! Das führt uns vor Augen, daß bei trennbaren Zeitwörter auf alle Bestandteile achtzugeben ist, weshalb auch das „ab“ in abzeichnen nicht einfach unterschlagen werden darf. Auch wenn es sich ohne vielleicht schneller tippen mag!
- „Ich […] schalt mich einen Toren, der Wunschträumen eines alterden [sic] Manns hinterher [sic] hing.“ – Ja, es wäre wahrlich zu wünschen, wenn der Schreiber sich denn tatsächlich einen Toren schölte, daß er meinte, diese Geschichte dem geneigten Leser in so schudriger und stümpferhafter Form vorzusetzen! Gleichwohl dies auch Ausdruck des Schreibers Geringschätzung gegen den Leser sein könnte, daß er meinte, irgendeine Mühe oder Anstrengung beim Schreiben hätte der ohnehin nicht verdient! Dann wäre der Schreiber also weniger ein schludriger Tor als vielmehr ein gemeiner Stümper. Die Wahl, was nun das geringere Übel darstellte, sei dem überlassen, der aus Lesersicht darin einen wesentlichen Unterschied zu erkennen meinte.
Was nun die erzählte Geschichte anlangt, so handelt es sich bloß um die x-te Abart der üblichen (Alt-)Männerfantasie von der jungen, unglaublich willigen und unglaublich versauten Gespielin. Wahrlich nichts Besonderes! Der Schreiber darf seine Wunscherfüllung aufs virtuelle Papier bringen, sich selbst als unwiderstehlichen Dominator (der lächerliche Begriff ist absichtlich gewählt!) fiktionalisieren, aber der geneigte Leser hat nichts davon – außer einem Text, der die deutsche Sprache auf die rücksichtsloseste Weise mißhandelt! Ach, was für eine Ironie, daß das alter ego des Schreibers in der Geschichte sich auf seine Rücksichtslosigkeit gegen seine Gespielinnen ja wunder was einbildet. Was für ein Witz! Die gesuchte Einheit von Inhalt und Form! Oder ist das nur der blanke Zynismus?
Wem der Sinn danach steht: Bitte, bediene er sich! Aber beschwere er sich hinterher nicht ob des üblen Nachgeschmacks. Die Probe nämlich, die dürfte jawohl mehr als genügen!
–AJ
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