KrystanX
Literotica Guru
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3) Natürlich, wenn ich ein Gleichnis heraus greife, dann finde ich mehrere mögliche Aussagen. (das Beispiel mit der rechten und er linkgen Backe finde ich übrigens ausserordentlich interessant. ;-) Aber eben deswegen hat Jesus Christus ja auch ganz klar gesagt, worum es ihm geht: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Und nein, hier widerspreche ich dir auch ganz grundsätzlich: Als Christ muss ich die Aussagen Jesu Christi immer auf das beziehen, was früher, von Mose, etc. gesagt worden ist. Als Jude muss ich das nicht; als Orthodoxer vllt. auch nicht; als Protestant muss ich mich nicht die Spur darum scheren, was die Katholische Amtskirche sagt... Aber als katholischer Christ muss ich das tun...
In allen anderen Fällen lande ich wiederum in dem Problem, dass ich mein eigenes Gewissen über die Aussagen der Bibel stelle. Und dann bin ich wieder mitten drin in Problem wie oben, 2).
Die Bedeutung von Nächstenliebe, die du immer so schön unterstreichst, ist jedoch ein neues Kapitel im Christentum. Erst in der zweiten hälfte des 20. Jahrhunderts, mit dem Machtverlusst der Kirchen, vollzog sich dies. Davor war vorallem ein strafender und verurteilender Gott vorherschende Bild. Meine Mutter, die in den 60 Jahren in ein Katholisches Nonnenkloster als Schülerin ging, hat dies noch sehr deutlich erfahren dürfen. Erst, als sich die Gesellschaft hin zum Humanismus und zur Erklärung der Menschenrechte wandelte. Letztlich verdienste modern Kommunikationsmöglichkeiten und des zwischenmenschlichen Wissens und Gedankenaustausches, wandelte sich auch der Glaube der Menschen.