Visionen vs Impressionen

Gerade bei Fetischen oder gewissen Neigungen ist es für mich ein zentraler Punkt, auf die Haptik und Optik der Outfits einzugehen.
Ein weiteres Beispiel dafür, daß die Antwort auf die Beschreibungsfrage eben davon abhängt, was und wie erzählt werden soll!
 
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Liebe gLuT, :)

Danke für die Frage, ich trage mich mit ebendieser Frage nämlich selber schon lange herum, eigentlich seit Jahren... ;-) Ich denke auch, dass die Frage eigentlich anders herum gestellt gehört, nämlich in Richtung: Allgemeinheit vs. Konkretheit....

Angeregt durch eine Diskussion über die Geschichte einer geschätzten neuen Mitautorin, würde mich interessieren, wie ihr das seht: [...] tendiere ich dazu, mit Impressionen zufrieden zu sein, und brauche nicht ein komplettes Bild des Sets und Settings. Keine Details der physischen Erscheinung der Protagonisten, Hintergründe, um mich in eine Person hineinzudenken und an ihrem/seinem Erleben teilzuhaben.

Ich habe mich erst gefragt, ob das eine typisch weibliche Einstellung/Vorliebe ist, aber das glaube ich gar nicht mal. [...] Und denke eher, für spezifische Typen ist die Präsenz bestimmter Details wichtiger als für andere (also z.B. wer mehr visuell ausgerichtet ist, braucht vermutlich diese Details, die für mich unwichtig oder sekundär sind).

Die Frage ist da: Wie genau musst du etwas beschreiben, bis der Leser ein klares Bild davon hat?


Ich kann es auch nicht genau sagen, was ich meine, vielleicht in Form von ein paar Beispielen, was ich meine:

Wenn das Mädchen am Rücken ein Tattoo in Form einer Schlange hat, die sich seitlich um ihre Hüfte nach vorne zu ihrem Bauchnabel-Piercing zieht -- dann meine ich, muss man das schon so genau beschreiben, damit der Leser weiß, wovon man (als Autorin) spricht... (in dem Fall würde ich jenes Tattoo sogar noch genauer beschreiben.... ;-)

Hingegen, wenn der Protagonist der Handlung (in diesem Falle ein Detektiv/...) eine "unaufgeräumte, durchschnittliche 2-Zimmer-Wohnung" betritt, dann ist m.Mn. schon sehr viel gesagt... Jedes weitere Detail - ob dort zB die Socken am Boden liegen oder nicht, ob die Schubladen herausgezogen sind oder nicht, ob der Detektiv zB über einen Haufen unbezahlte Rechnungen steigen muss, das trägt dann zur Stimmung bei.... (und drückt auch etwas über die Person aus, die er nachher dann dort vorfindet...)

Jetzt, wo ich ebendies hier beschreibe, bin ich mir selber nicht mehr sicher..... ;-) Ich würde eher genauer beschreiben als weniger genau....


Das heißt für mich unter anderem auch, dass ich bei Erzählungen in der dritten Person weniger gut Zugang finde, als bei Ich-Erzählungen, mir da eben genau diese direkte Bezugsebene fehlt, da von außen auf die Situation "geblickt" wird.

Wie seht ihr das, und wie schätzt ihr euch ein?


Doch, ich würde eher mehr Details wählen als weniger.

Der Lord des Anwesens stand in seinem sauber gebügelten Smoking am Balkon und stützte sich mit einer Hand ans Geländer, als er in Richtung des Hauses nickte. Dann öffnete sich die Tür.

Ja, doch... kurz beschrieben zu haben, was er an hat, hat doch einen Einfluss...
 
Was ist ein "setting", und warum schreibt man dann setting?
Ich verstehe die Frage nicht so ganz!? Möchtest du erklärt haben was ein Setting ist oder sträubst du dich gegen die Verwendung des Begriffs?

Begriffserklärung wäre von meiner Seite her: Ein Setting ist das Umfeld in einer Geschichte. Dürfte vom Filmset hergeleitet sein, wo halt ebenfalls die Kulisse für eine bestimmte Filmszene aufgebaut wird.
Im Allgemeinen wird es aber auch grob als Umschreibung einer gesamten Story verwendet um zu erklären worum es genau geht bzw. wo und wann das Ganze spielt.
 
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