Andy43
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- Aug 8, 2005
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"Der Glaube lässt uns begreifen, dass es etwas Unbegreifliches gibt."
(Anselm von Canterbury (1033 - 1109), englischer Kirchenlehrer, Erzbischof von Canterbury, eröffnete die Scholastik und verfocht die Rechte der Kirche)
Ich möchte hier mal eine "Lanze" für die gescholtene Methaphysik brechen.
Der "Glaube" - wie ihn Anselm von Canterbury versteht - ist kein "dummes für wahr halten", eine Haltung, die sich quasi aus Naivität der Vernunft, der Realität, dem Rationalen entgegen stellen würde.
Im Gegenteil: Der Glaube ist der Vernunft verpflichtet, DESHALB glaubt er (kann er glauben).
Zitat:
"Gott ist das Vollkommenste, was es gibt; da ein Gott, der bloß gedacht wäre und nicht existierte, weniger vollkommen wäre als ein Gott, den es gibt, muß also Gott existieren."
und weiter a. a. St.:
"Gott ist das, wovon etwas Größeres nicht gedacht werden kann."
Für Anselm von Canterbury ist die Tatsache DASS wir glauben KÖNNEN, der BEWEIS dafür, dass es ein Gott geben muss. (Dieses "Glauben-Können" macht uns übrigens erst zum Menschen, unterscheidet uns maßgeblich von anderen Spezies, müsste man daher konstatieren.)
Da kann man in der Tat - in einer stillen Stunde bei einem Glas Wein - drüber nachdenken und sich das Ganze mal auf der geistigen Zunge zergehen lassen.
LG
Andy
(Anselm von Canterbury (1033 - 1109), englischer Kirchenlehrer, Erzbischof von Canterbury, eröffnete die Scholastik und verfocht die Rechte der Kirche)
Ich möchte hier mal eine "Lanze" für die gescholtene Methaphysik brechen.
Der "Glaube" - wie ihn Anselm von Canterbury versteht - ist kein "dummes für wahr halten", eine Haltung, die sich quasi aus Naivität der Vernunft, der Realität, dem Rationalen entgegen stellen würde.
Im Gegenteil: Der Glaube ist der Vernunft verpflichtet, DESHALB glaubt er (kann er glauben).
Zitat:
"Gott ist das Vollkommenste, was es gibt; da ein Gott, der bloß gedacht wäre und nicht existierte, weniger vollkommen wäre als ein Gott, den es gibt, muß also Gott existieren."
und weiter a. a. St.:
"Gott ist das, wovon etwas Größeres nicht gedacht werden kann."
Für Anselm von Canterbury ist die Tatsache DASS wir glauben KÖNNEN, der BEWEIS dafür, dass es ein Gott geben muss. (Dieses "Glauben-Können" macht uns übrigens erst zum Menschen, unterscheidet uns maßgeblich von anderen Spezies, müsste man daher konstatieren.)
Da kann man in der Tat - in einer stillen Stunde bei einem Glas Wein - drüber nachdenken und sich das Ganze mal auf der geistigen Zunge zergehen lassen.
LG
Andy