Wie schreibt man (gute) Science-Fiction?

In der Tat! Witzigerweise, @ycym, hatte ich gar nicht das Genre der "Wichsgeschichten" im Sinn, sondern eher die Science Fiction und Fantasy, wo es ja auch eine Leserschaft zu geben scheint, die offenbar sehr gut mit Gemeinplätzen (Aliens, faster-than-light travel, Dark Lord, Drachen als Massenvernichtungswaffenersatz und sw. usf.) leben kann. Irgendeine besondere "Kerngeschichte" scheint auch diese Leserschaft nicht unbedingt zu vermissen!
 
Ist ja nichts schlimmes an und für sich. Man kann auch in einer erfundenen Welt heimisch werden und daran seinen Spaß haben mit (innerhalb dieser Welt akzeptierten und kommunizierten) erdachten Wahrheiten zu spielen.

Witzig wird es dann, wenn dann kontrovers über neue Dinge des Autors diskutiert wird, ob es das überhaupt in dieser ausgedachten Welt möglich und logisch wäre. Da wird es dann crinch. (Ui, ich bin eigentlich zu alt für das Wort...)

Wirklich neue Kerngeschichten wird man auch nicht erfinden. Irgendwer hat mal rausgefunden, dass es eigentlich nur ein paar Basisgeschichten gibt, die eben immer wieder neu in Varianten erzählt werden. Aber das geht jetzt wieder arg am Thema vorbei.
 
Zu allererst würde ich einfach mal überlegen, welche Geschichte ich überhaupt erzählen möchte. Daraus ergibt sich dann nämlich erst, in welchem Genre sie statt finden sollte, welches Genre am besten dazu passt.
Es ist zwar verführerisch sich ein Genre vorzugeben, erlege selbst dieser Versuchung, aber eigentlich sollte die Kerngeschichte der Ausgangspunkt der Überlegung sein. Es kann einem sonst leicht passieren, dass einem das Genre im Weg ist um die eigentliche Kerngeschichte zu erzählen.
Man kann durchaus zum Schluß kommen, dass es gar keine fantastische Welt braucht, die man dem Leser dann auch noch irgendwie erklären muss.
Das ist durchaus ein Unterschied zum Film, wo ja leider oft die Substanz einer Geschichte fehlt, dafür die Bildersprache die Welterklärung übernimmt.
Hallo ycym,
Wenn man zu dem Schluss kommt, dass Sci-Fi oder Fantasy für den Drang, eine Geschicht zu erzählen, keinen Sinn macht, muss man sich natürlich nicht damit beschäftigen.

Gehen wir mal davon aus, dass der Planungsprozess den Bedarf an einem Sci-Fi / Fantasy - Setting geschaffen hat, dann können wir ja in diesem Thread weiterbastel, oder?
 
Witzig wird es dann, wenn dann kontrovers über neue Dinge des Autors diskutiert wird, ob es das überhaupt in dieser ausgedachten Welt möglich und logisch wäre. Da wird es dann crinch. (Ui, ich bin eigentlich zu alt für das Wort...)
Das schreibt sich, glaube ich, cringe, sofern in der Übernahme aus dem Englischen nicht der Wortlaut geändert wurde. Und in der Tat, es mag mitunter durchaus belustigend sein, derlei Streitereien unter den Anhänger eines Schreibers oder einer "ausgedachten Welt" als Unbeteiligter mitanzusehen. Für die Beteiligten selbst, freilich, ist es ein Streit auf Tod und Leben!

Wirklich neue Kerngeschichten wird man auch nicht erfinden. Irgendwer hat mal rausgefunden, dass es eigentlich nur ein paar Basisgeschichten gibt, die eben immer wieder neu in Varianten erzählt werden.
Auf einen dieser Leute, Joseph Campbell, verwies ich erst kürzlich bereits an anderer Stelle im Forum (siehe hier)!
 
@Djinn68: Nach dem Lesen er ersten zwei Kapitel, würde dir bewusst, welche Konsquenzen das Abbremsen eines Flugkörpers in einer Umlaufbahn hat... Meine Navigatorin wusste was sie tat und war sich dennoch nicht bewusst, welchen Preis sie dafür bezahlen musste.
Nur ganz kurz (auf das andere Posting werde ich noch zurückkommen):

Das scheint Dir wirklich keine Ruhe zu lassen und ich verstehe jetzt wohl, was Du meinst.
Nur: Du versteifst Dich auf das technische Abbremsen, während ich den Begriff kolloquial verwende. Für den durchschnittlichen Leser macht es (meines Erachtens) keinen Sinn, wenn Ornella Commander Dysson sagt, sie solle den Satelliten beschleunigen lassen, damit er langsamer wird (weil er dadurch in einen höheren Orbit gedrückt wird). Ich müsste dem Durchschnittsleser dies ja dann auch noch erklären.

Aber ich bin der Djinn, und Du hast (vorerst nur) einen Wunsch frei, wie ich die Szene (für die spätere Überarbeitung) umschreiben soll:
  • Ich nutze die Szene, um Dyssons Inkompetenz zu akzentuieren (indem Ornella von Beschleunigen spricht und Dysson von Bremsen)
  • Ich mache mich in Mathe schlau und finde heraus, welche Distanz (vom Planeten) notwendig ist, damit dessen Gravitationseffekt keine wesentliche Rolle mehr spielt und tatsächlich abgebremst werden muss.
  • Du darfst selbst was vorschlagen
Ich schreibe die Szene dann so lange um, bis sie Deinen Gütesiegel erhält, okay? Das Ganze allerdings per PN.

LG

Djinn
 
Nunja, gerade in dem Genre der Wichsgeschichten lebt man tatsächlich sehr gut im Bereich Gemeinplätze, da hast du recht. Da entscheidet dann der eigene Anspruch, ob es reicht oder etwas dünn ist. Auch ein dünner Schwanz kann spritzen... oder so. :D
Das Genre "Wichsgeschichten" habe ich so noch nicht gehört. Ist das ein Sub-Sub-Genre? (Erotische Literatur > Pornografie > Wichsgeschichte > dark thrash Wichsgeschichte) :LOL:

Wobei eine "Wichsgeschichte" ja auch irgendwo, zu irgend einer Zeit und in einer gewissen Erzählstimmung platziert werden muss. Außer du stellst nackte, stumme Menschen in eine weiße Kugel, die jeden Bezug zu Raum und Zeit unmöglich macht. (Was sich wiederum verdammt nach Sci-Fi anhört)

Also wirst du nicht umhinkommen eine Wichsgeschichte mit weiteren Attributen auszustatten, bis es dann vielleicht eine dramatische Sci-Fi Wichsgeschichte wird.

LG
_Faith_
 
Ich schreibe die Szene dann so lange um, bis sie Deinen Gütesiegel erhält, okay? Das Ganze allerdings per PN.
Ich kann und will dir gar nicht vorscheiben, wie oder ob du deinen Text überarbeitest.

Mein kleiner Seitenhieb war der Versuch, auch mal einen Text von mir ins Rampenlicht zu rücken. Aber Marketing ist meine schwache Seite.

Zu deinem Problem mit dem Satellit, hilft vielleicht die Taktik der erfolgreichen Manager: Delegiere das Problem an jemand, der es für dich löst und kassiere die Lorbeeren oder mache ihn verantwortlich, wenn’s schief geht.

Ornella könnte ihrer Vorgesetzten vorschlagen: “Können sie die Satellitenkontrollstation prüfen lassen, ob die Flugbahn so geändert werden kann, dass der Kontakt zur Station nicht abreißt, bis die interne Kommunikation wieder läuft?“

Vorteil: Ornella bringt eine gute Idee ein, ohne eine Aussage zu machen, die ein argwöhnischer Leser als fehlerhaft einschätzen könnte.

LG
_Faith_
 
Das Genre "Wichsgeschichten" habe ich so noch nicht gehört. Ist das ein Sub-Sub-Genre? (Erotische Literatur > Pornografie > Wichsgeschichte > dark thrash Wichsgeschichte) :LOL:

Wobei eine "Wichsgeschichte" ja auch irgendwo, zu irgend einer Zeit und in einer gewissen Erzählstimmung platziert werden muss. Außer du stellst nackte, stumme Menschen in eine weiße Kugel, die jeden Bezug zu Raum und Zeit unmöglich macht. (Was sich wiederum verdammt nach Sci-Fi anhört)

Also wirst du nicht umhinkommen eine Wichsgeschichte mit weiteren Attributen auszustatten, bis es dann vielleicht eine dramatische Sci-Fi Wichsgeschichte wird.

LG
_Faith_
Spricht ja nichts dagegen.
 
Wobei eine "Wichsgeschichte" ja auch irgendwo, zu irgend einer Zeit und in einer gewissen Erzählstimmung platziert werden muss. Außer du stellst nackte, stumme Menschen in eine weiße Kugel, die jeden Bezug zu Raum und Zeit unmöglich macht. (Was sich wiederum verdammt nach Sci-Fi anhört)
Die handelnden Figuren in eine "weiße Kugel" zu stellen, nimmt ja bereits das vorweg, was Du hier als gegeben unterstellst, nämlich die absolute Notwendigkeit, eine Wichsgeschichte in einer "Zeit und in einer gewissen Erzählstimmung" zu verorten. Tatsächlich jedoch ist eine Wichsgeschichte zumindest vorstellbar, die sozusagen ort- und zeitlos im von Dir hier angegebenen Sinne wäre, nämlich eine solche, in der über die körperlichen Handlungen und Empfindungen der Figuren hinaus schlechterdings nichts gesagt würde!

Und das beweist eben, daß es nicht absolut notwendig ist, eine Wichsgeschichte mit "weiteren Attributen auszustatten" oder über jenen "Bereich der Gemeinplätze" hinauszugehen, von dem @ycym oben sprach. Mit Science Fiction indes hat das nichts zu tun!
 
Ich habe bisher nur eine Science-Fiction-Geschichte geschrieben. Es war aus einem Gespräch mit zwei anderen Autoren erst einmal eine grobe Idee entstanden, dann haben ich den Plott ausgearbeitet, die beiden Freunde ihn mit ihrem Technik- und Politikwissen Leben eingehaucht. Es war ein Austausch der Gegensätze. Sie hatten wenig Ahnung vom Dialogaufbau und der Charakterzeichnung, sowie das Schaffen einer gewissen Atmosphäre, ich war überfordert mit dem Zeichnen einer postapokalyptischen Welt und den ganzen politischen Drumherum.

Das Ergebnis ist bisher gut angekommen und hat viele unterhalten denke ich. Wenn auch das Ende als Vorschnell oder Überstürzt gewertet wurde. Wir wollten einfach nach ettlichen hundert Seiten zum Schluss kommen.
Für jeden den es interessiert, die Geschichte heißt K.E.E. ein bisschen Apokalypse und handelt von Max und Wanda. Er ist ein ehemaliger IT-Mitarbeiter eines Bundesarchiv, welcher nach einem atomaren globalen Konflikt in einen Bunker eingesperrt wurde und dort 30 Jahre ausharrt und Wanda, ein Gehirn das wegen seiner Friedfertigkeit einer Schreibkraft entnommen wurde um es als Kontrollinstanz in eine Konflikt-Entscheidungs-Einheit einzubetten. Sie lag in einem Forschungslabor in der Nachbarschaft des Archivs auf einem Tisch fixiert und erst ein Stromausfall ließ es zu, dass sie sich befreien konnte. So stoßen die beiden dann zusammen und erkunden die Welt über sich, welche von verschiedenen Konfliktparteien beherrscht wird. Siedler, welche einfach nur in der Zone zu überleben suchen, die Horde, welcher von einer großen Gruppe Banditen gebildet wird, welche in einem losen Verbund operieren, die Schwarzhemden, Nazis, welche auf Andersdenkend und Rats Jagd machen, die Rats, welche schwer verstrahlte Menschen sind und eher vegetieren statt ein strukturiertes und geplantes Leben zu führen und die Mendas. Eine männerverachtende Frauennation, welche die Kontrolle über das schwach verstrahlte und beschädigte Sauerland übernommen hat und Männer geplant ausbeutet.

Also viele geschaffene Möglichkeiten um Konflikte zu schaffen, Intrigen und Dramen. Ich denke das ist uns ganz gut gelungen.

Eine Geschichte, welche wirklich von Anfang bis Ende geplant war. Hier glaube ich, dass man in diesem Genre gar nicht groß drum herum kommen kann. Ein gewisser Plan muss einfach sein.

Liebe Grüße

Sena.
 
Ich habe bisher nur eine Science-Fiction-Geschichte geschrieben. Es war aus einem Gespräch mit zwei anderen Autoren erst einmal eine grobe Idee entstanden, dann haben ich den Plott ausgearbeitet, die beiden Freunde ihn mit ihrem Technik- und Politikwissen Leben eingehaucht. Es war ein Austausch der Gegensätze. Sie hatten wenig Ahnung vom Dialogaufbau und der Charakterzeichnung, sowie das Schaffen einer gewissen Atmosphäre, ich war überfordert mit dem Zeichnen einer postapokalyptischen Welt und den ganzen politischen Drumherum.

Das Ergebnis ist bisher gut angekommen und hat viele unterhalten denke ich. Wenn auch das Ende als Vorschnell oder Überstürzt gewertet wurde. Wir wollten einfach nach ettlichen hundert Seiten zum Schluss kommen.
Für jeden den es interessiert, die Geschichte heißt K.E.E. ein bisschen Apokalypse und handelt von Max und Wanda. Er ist ein ehemaliger IT-Mitarbeiter eines Bundesarchiv, welcher nach einem atomaren globalen Konflikt in einen Bunker eingesperrt wurde und dort 30 Jahre ausharrt und Wanda, ein Gehirn das wegen seiner Friedfertigkeit einer Schreibkraft entnommen wurde um es als Kontrollinstanz in eine Konflikt-Entscheidungs-Einheit einzubetten. Sie lag in einem Forschungslabor in der Nachbarschaft des Archivs auf einem Tisch fixiert und erst ein Stromausfall ließ es zu, dass sie sich befreien konnte. So stoßen die beiden dann zusammen und erkunden die Welt über sich, welche von verschiedenen Konfliktparteien beherrscht wird. Siedler, welche einfach nur in der Zone zu überleben suchen, die Horde, welcher von einer großen Gruppe Banditen gebildet wird, welche in einem losen Verbund operieren, die Schwarzhemden, Nazis, welche auf Andersdenkend und Rats Jagd machen, die Rats, welche schwer verstrahlte Menschen sind und eher vegetieren statt ein strukturiertes und geplantes Leben zu führen und die Mendas. Eine männerverachtende Frauennation, welche die Kontrolle über das schwach verstrahlte und beschädigte Sauerland übernommen hat und Männer geplant ausbeutet.

Also viele geschaffene Möglichkeiten um Konflikte zu schaffen, Intrigen und Dramen. Ich denke das ist uns ganz gut gelungen.

Eine Geschichte, welche wirklich von Anfang bis Ende geplant war. Hier glaube ich, dass man in diesem Genre gar nicht groß drum herum kommen kann. Ein gewisser Plan muss einfach sein.

Liebe Grüße

Sena.

Hört sich eher nach Endzeit an, was aber auch ein Unter-Genre von SF ist. Aber da es eher an der Gegenwart liegt und keine Alienrassen oder extreme technische Sprünge enthält, können sich wohl mehr Menschen da hineinversetzten und man braucht daher nicht so viel Hintergrund Infos.
 
Hört sich eher nach Endzeit an, was aber auch ein Unter-Genre von SF ist. Aber da es eher an der Gegenwart liegt und keine Alienrassen oder extreme technische Sprünge enthält, können sich wohl mehr Menschen da hineinversetzten und man braucht daher nicht so viel Hintergrund Infos.
Ich kenne Senas Geschichte.
Wanda ist so eine Art Terminator mit menschlichem Gehirn. Kann körperlich mächtig einstecken und austeilen, bei der vollen emotionalen Bandbreite eines Menschen.
Ein Einzelstück (soweit ich mich erinnere) und der Rest ist "normale" Endzeit, ohne weitere Sci-Fi - Upgrades.
Ließ sich echt gut lesen.

LG
_Faith_
 
kannst Du das für deine Galamex-Saga definieren?
Da hast Du mir ja eine Knacknuss hingelegt... Ich glaube nicht, dass ich die Geschichte - oder auch nur das Setting - als Gesamtes ins Dreieck drücken kann.
Ich habe soeben versucht, eine (unvollständige) Auflistung und Triangulation der in der Geschichte vorkommenden Elemente/Besonderheiten in einer Tabelle zu erstellen, aber das erschien mir nach einer Weile wenig befriedigend - auch weil dann Besonderheiten im Raster erschienen, bei denen ich die Begründung hätte offen lassen müssen, um die noch kommenden Kapitel nicht zu spoilern.

Und jetzt sitze ich tatsächlich schon seit einer geschlagenen halben Stunde und überlege, wie ich Dir antworten soll, oder ob ich das überhaupt kann (was mich nervt, weil will)

Also zurück zu Deinen drei Detailfragen:

In wie weit verändern die Besonderheiten deine Welt im Bezug zur Realität?
Wenn Du mit "Realität" das hier und heute meinst, dann massiv. Ich meine, wir reden von einer interstellaren Gesellschaft - das ist ein Riesensprung gegenüber heute, wo wir noch in unserer Wiege verharren.
Wie weit verbreitete oder Zahlreich sind die "Besonderheiten" in der von dir erdachten Welt?
Ähnlich wie bei uns, wird man bestimmte Technologien selbst in den entlegensten Winkeln der Welt finden (das Handy/das ComPad), während andere Technologien einer auserwählten Gruppe vorbehalten bleibt (Privatjet/Hohe interstellare Reisegeschwindigkeiten)
Was sind die Randbedingungen (wie hoch ist der Preis) für diese Besonderheiten. (Umweltzerstörung, Totale Überwachung, stetig drohender Overkill, Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen, usw.)
Die menschliche Gesellschaft ist durchaus ähnlich aufgebaut wie heute, vielleicht etwas zugespitzter: 0.001 % gehören 99 % der Ressourcen, während sich der Rest der Bevölkerung um das verbleibende Prozentchen reissen darf. Eine breit angelegte Mittelschicht gibt es nicht. Die Erde wird unlängst künstlich beatmet und ernährt, wer kann der flieht, nur um in die nächste Trostlosigkeit zu geraten, weil die Mega-Konzerne alles kontrollieren: Der Schein der Demokratie wird gewahrt, der Traum einer besseren Zukunft (durch die Besiedlung neuer Planeten) wird genährt. Politik und Flotte sind durchzogen von Korruption.

LG
Djinn
 
Last edited:
SF bietet Möglichkeiten die in anderen Storys nicht so weiteres vorkommen können, da selbst Physikalische Gesetzte außer Kraft gesetzt werden können. aber wie du bereits schreibst, sollte alles zumindest logisch erklärt werden.

die interne Logik ist wichtig, selbst wenn es ein absurdes Universum ist.

Filme haben den Vorteil, dass man optische Dinge nicht groß erklären muss, bei einer geschriebenen Story sollte man aber viel Mühe in die Beschreibung einer Außerirdischen Rasse stecken, da der Leser sich ja im Kopf ein Bild selber erstellen muss.

Boah... Filme sind ganz oft ein Beispiel für Brüche, gerade mit der Physik. Schau dir mal auf einen Planeten zufliegende Raumschiffe an. Ganz oft feuern die Triebwerke nach hinten, während die Schiffe langsamer werden. Von was? Bremsreibung an Weltraumschrott aus einer Massenkollision von Internetsatelliten in mehreren Orbits?

Oder atmosphärische Flugmanöver im All... nett anzusehen, aber katastrophal in der Wirkung. Ich habe da einen Vortrag, da erzähle ich in den ersten Minuten erstmal dem Publikum, dass das so nicht geht. Und manche Leute sehen mich dabei ab und zu an wie eine Kuh wenn's blitzt. Dann setzt irgendwann mal wieder das Denken ein, und sie verstehen. Die Dauerberieselung mit solchen Sachen hinterlässt Folgen...

Zu Lebensformen: schau mal Alien mit einem Biologen oder Mediziner an...

So, und das ging jetzt voll an deinem Kommentar vorbei :ROFLMAO:

Naja, OK, in der SciFy sind wir ja auch ein gutes Stück im Wünsch-Dir-Was, also grinse ich mir nur eins und schaue weiter, wenn die interne Logik einigermaßen stimmig ist :)

Bei Aliens ist es halt wirklich mindestens eine Größenordnung schlimmer (oder wichtiger) mit der Beschreibung. Kennst du Becky Chambers? Sehr schöne Stories. Im letzten Buch dreht es sich komplett um eine Gruppe unterschiedlicher Lebewesen, die auf einem orbitalen Park-und-Rast für eine kurze Zeit zusammen eingesperrt sind. Die Interaktionen sind gut und kurzweilig beschrieben, und alle Erklärungen kommen mit der Zeit.

Bleibt halt noch die Frage ob man quasi ein eigenes Universum erschaffen will oder auf bereits existierende Marken wie star wars oder Star Trek zurückgreifen möchte quasi als eine Art von Fan-Ficton...

ein bestehendes Universum zu nutzen hat seinen Reiz. Man kennt es und muss viel weniger über Randbedingungen nachdenken und das macht die eigene Geschichte in vielerlei Hinsicht einfacher. Die Randbedingungen stehen fest, und damit auch gewisse Grenzen, Interaktionen, gegebenenfalls fremde Rassen, die schon beschrieben sind etc..

Der Nachteil ist, dass man aufpassen muss, wessen Universum man da betritt. Oder kapert. Wenn ein Autor oder eine Gruppe dazu einläd, warum nicht. Aber ansonsten? Könnte problematisch werden, je nach Empfindsamkeit.

Im Endeffekt erzeugst du mit jeder Geschichte, auch wenn sie nur kurz ist, eine kleine Fakten-und-Logik - Blase. Das habe ich gestern Morgen auch mal wieder gemacht. 2 Seiten in 1,5 Stunden. Angefangen ohne übers Ende nachzudenken, das hat sich dann so ergeben :)
 
Eine Geschichte, welche wirklich von Anfang bis Ende geplant war. Hier glaube ich, dass man in diesem Genre gar nicht groß drum herum kommen kann. Ein gewisser Plan muss einfach sein.

ab einer gewissen Länge/Breite (im Sinne von Komplexität und Anzahl der Dramatis Personae der Handlung auf jeden Fall. Und dieser Grenzwert liegt nicht sehr hoch.

An KEE bin ich irgendwo am Anfang hängengeblieben, weiß aber nicht mehr, warum. Ich glaube, das Setup hat mir nicht so gefallen. Dafür gefiel mir Thao umso besser, sowohl in Bezug auf die Charakterzeichnung, als auch die Interaktionen. Oh mann... ich bin grad auf dem Weg, mich dem Kritikstil hier anzupassen :ROFLMAO:

-> gut geschrieben :)
 
@Djinn68: die Galamex-Saga steht noch auf meiner Liste, ich kam noch nicht dazu, sie zu lesen. Zeit... die besagte Diskussion zu lesen folgt danach. Andersrum macht es ja wenig Sinn.

Eine SF-Geschichte muss für mich stimmig sein, im wesentlichen also ihrer internen Logik folgen. Douglas Adams ist da ein sehr gutes Beispiel. Wenn schon absurd, dann bitte witzig. Es gibt auch andere Absurditäten, aber die sind oft eher verdreht, das finde ich furchtbar.

Anderes Beispiel: Doctor Who. Zeitschleifen? Paradoxa? Who cares? Wobei es genug Leute gibt, die damit nicht klar kommen. Das ist halt in sehr hohem Maße Geschmackssache, und sicherlich auch vom eigenen Mindset abhängig. Mir gefällt es. Ich mag aber auch andere Sachen, die dazu sehr konträr sind, Dirk van den Boom, Asimov, P.F. Hamilton, B.Q. Morris, etc.

Ich fräse mich einfach durch das gesamte Genre, und bleibe eigentlich selten wegen einer Story-Idee stecken, viel eher wegen schlimmer Logikbrüche, oder weil mir der Stil einfach nicht gefällt.

Im Moment habe ich ziemlich genau dieses Problem. Ich will die interne Logik aufrechterhalten und musste für meine Geschichten mittendrin "ein Universum erschaffen". So hat es einer mal im Vorwort ausgedrückt (Asimov, als der in den 80ern sein großes Werk zusammenfügte? - weiß nicht mehr). Das hört sich jetzt größer an, als die Story ist, aber aus der Idee einer einfachen linearen Handlung ist halt was anderes geworden, und auf den Teil der internen Logik lege ich viel Wert. Das kostet Zeit.

An anderer Stelle (ich schreibe ab und zu SF woanders) habe ich zwei Linien: Auf der einen passen die Geschichten irgendwie aneinander und spielen im gleichen Universum. Die zweite Linie sind einfach Geschichten, die für sich alleine stehen. Technik behandle ich da als Black Box. Manches ist abgeleitet aus gängigen Ideen, anderes einfach - vorhanden. Punkt. Aber nicht absurd. Kommt vielleicht noch.

Ein How-To ist denke ich, abgesehen von Basics, die auch für alle anderen Genres gelten, nicht wirklich machbar. In der SF ist ziemlich alles möglich, gerade wenn die Grenzen zur Fantasy aufgebrochen werden. Oder ist so ein Leitfaden genau deswegen sogar sinnvoll?

Mit der zeitlichen und personellen Größe der Handlung wird eine Geschichte auf jeden Fall schwieriger zu beherrschen, habe ich gemerkt.
Hallo Doc_M1

Ich fühle mich geschmeichelt, auf Deiner Lese-Liste zu stehen. :) Natürlich hoffe ich, dass Dich dann weder mein Stil aus der Geschichte reisst (schlimm, aber kann man nix machen 🤷‍♂️ ) oder Du allfällige Immersions-brechende Logikfehler entdeckst (unverzeihlich 😱 ). Bei Letzterem mich bitte unbedingt darauf aufmerksam machen, entweder diskret durch PN, indiskret durch öffentlichen kritischen Kommentar, oder FFPS (Full Force Public Shaming). Danke.

Ahhh, Zeitreisen, und all die nach sich ziehenden Paradoxe. Meines Erachtens kann man die Probleme der Zeitreise eigentlich nur auf zwei Arten angehen:
  • Man lässt zu, dass die Geschichte verändert wird und erschafft damit einen neuen Zeitstrang bzw. eigentlich ein Parallel-Universum. Dafür muss man sich dann halt jeweils um den Schmetterlings-Effekt kümmern (was ja aber vielleicht genau das ist, was man will).
  • Man lässt nie zu, dass die Geschichte verändert wird: Das Universum "reguliert" sich selbst und sorgt dafür, dass man nicht reinpfuscht. Man kann nicht in der Geschichte zurückreisen und Napoleon vor seiner Zeit töten, weil "etwas" einen daran hindern wird (und wenn es der Blitz aus heiterem Himmel ist). Um diese Variante hatte ich mir sogar Mal eine ziemlich detailreiche Geschichte erdacht und sogar einige Zeilen geschrieben: Dabei reisten sogenannte Berichterstatter in vergangene Epochen, um dort (möglichst spektakuläre) Dokus zu drehen, ohne dabei draufzugehen. Und während sich die meisten Reporter darauf beschränkten, geschichtliche Ereignisse möglichst aus sicherer Distanz aufzunehmen, war eine Reporterin (mit ihrem Team) immer besonders kühn...
LG

Djinn
 
Ich fühle mich geschmeichelt, auf Deiner Lese-Liste zu stehen. :)

ach - bei 1,5 - 2h jeden Tag in der Bahn sehe ich immer zu, ein gewisses Kontingent Lesestoff dabei zu haben. Oder Hörbücher, wenn ich das Auto nehme. Ich schaue ab und zu bei SciFi vorbei und da ist mir dein Werk aufgefallen.

Ahhh, Zeitreisen, und all die nach sich ziehenden Paradoxe. Meines Erachtens kann man die Probleme der Zeitreise eigentlich nur auf zwei Arten angehen:

Oder man hat zufällig eine Maschine an der Hand, die mächtig genug ist Paradoxa aufrecht zu erhalten und kümmert sich nicht weiter darum. Beziehungsweise baut sowas sogar in die Story / das Universum ein.

Wo es mir kalt den Rücken herunterlief war Tenet... da hatte Nolan wohl mal die falschen Pilze gelutscht, als er sich das ausgedacht hat :ROFLMAO:

Bei "Krieg der Klone" (?) ist es so, dass jeder Raumsprung in ein anderes Universum führt, in dem man anschließend dort ist, wo man hin will, und der Rest ist gleich. Das ist jetzt keine Zeitreise, aber der Paralleluniversum-Mechanismus ist sehr ähnlich. Scalzi hat allerdings nicht mit der Idee herumgespielt, er hat es nur als Erklärung für den FLT Antrieb genutzt.

VG,
Doc_M1
 
Wo es mir kalt den Rücken herunterlief war Tenet... da hatte Nolan wohl mal die falschen Pilze gelutscht, als er sich das ausgedacht hat

Ja, Tenet war wirklich, wirklich schmerzhaft - dann lieber 10 Mal hintereinander Looper kucken. 😁

Bei "Krieg der Klone" (?) ist es so, dass jeder Raumsprung in ein anderes Universum führt, in dem man anschließend dort ist, wo man hin will, und der Rest ist gleich. Das ist jetzt keine Zeitreise, aber der Paralleluniversum-Mechanismus ist sehr ähnlich. Scalzi hat allerdings nicht mit der Idee herumgespielt, er hat es nur als Erklärung für den FLT Antrieb genutzt.

Kennst Du The Butterfly Effect ? Eine wahnwitzige, persönliche Reise, die es meines Wissens sogar mit unterschiedlichen Enden gibt. Kleine Veränderung mit grosser Wirkung, wo der Protagonist, nicht wie Biff in Zurück in die Zukunft 2, nie in die angestammte Zeitlinie zurückkehrt.

LG

Djinn
 
Die Geschmäcker sind sehr verschieden. Mir gefiel Tenet sehr gut, obwohl die Umkehrung der Entropie nie erklärt worden ist. Entweder man hat es geschluckt oder halt nicht. ;-)
Aber der Butterly Effect ist ein Hammer. Ein Film mit echtem Gruselfaktor!
Wie schon vorher einmal erwähnt gehört Arrival zu den besten des Genres. Aber auch alle anderen Kurzgeschichten von Ted Chiang aus dem Band, aus dem Arrival stammt, sind lesenswert!
Ein ebenfalls sehenswerter Film mit Multiversen ist "Everything Everywhere All at Once".
 
Ein ebenfalls sehenswerter Film mit Multiversen ist "Everything Everywhere All at Once".
Ein Meisterwerk, sämtliche Oscars mehr als verdient!
Endlich wieder mal ein Hollywood-Film, bei dem weder die Cast-Diversität noch die homosexuelle Beziehung aufoktroyiert wirkten!
Und Short Round!
Und Jamie Lee Curtis!
Und Prügel mit Dildos!!!
 
Ein Meisterwerk, sämtliche Oscars mehr als verdient!
Endlich wieder mal ein Hollywood-Film, bei dem weder die Cast-Diversität noch die homosexuelle Beziehung aufoktroyiert wirkten!
Und Short Round!
Und Jamie Lee Curtis!
Und Prügel mit Dildos!!!
Ja zweifellos mit extrem viel Aufwand produziert.
Für mich war das ein Effektporno, bei dem das Gehirn irgendwann auf Durchzug stellt und man nur noch wartet, bis es endlich vorbei ist.
Sorry, aber ich habe mich bei "Everything Everywhere All at Once" nicht unterhalten gefühlt. Um den Titel anders zu interpretieren: "Zu viel gewollt - nichts erreicht"

LG
_Faith_
 
Ja zweifellos mit extrem viel Aufwand produziert.
Für mich war das ein Effektporno, bei dem das Gehirn irgendwann auf Durchzug stellt und man nur noch wartet, bis es endlich vorbei ist.
Sorry, aber ich habe mich bei "Everything Everywhere All at Once" nicht unterhalten gefühlt. Um den Titel anders zu interpretieren: "Zu viel gewollt - nichts erreicht"

LG
_Faith_
Kann ich verstehen, ging einem guten Freund, der sonst eigentlich auf dieselbe Art von Sci-Fi steht wie ich, genauso.

LG
Djinn
 
Wenn wir schon bei Filmen sind, in deren Mittelpunkt mehr oder weniger Sci-Fi-lastige Eingriffe in die Wirklichkeit stehen, so darf, denke ich, aus diesem Jahrtausend The Endless (2017) von Justin Benson und Aaron Moorhead nicht vergessen werden. Eine unabhängige Produktion, die allein schon aufgrund ihres begrenzten Budgets nicht auf "Effektporno" setzt, sondern in bester Tradition der 60er-Jahre Twilight Zone ihre verrätselte Prämisse (die im Grund ja durchaus nicht gänzlich neu ist, wie sich allerdings erst gegen Ende des Films herausstellt) auf einfallsreiche und wendungsreiche Weise ins filmische Bild setzt!

Ich empfehle anbei irgendwelche Inhaltsangaben, Besprechungen u. ä. vor dem Anschauen des Filmes zu vermeiden, sie könnten die Spannung doch erheblich herabsetzen (Stichwort: spoiler).
 
Kleine Frage an die Runde: Kennt jemand Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein von 1990? Ich erinnere mich noch entfernt daran, dass mir der Film damals durchaus zugesagt hat. Jetzt sehe ich gerade, dass die Story 2013 nochmals verfilmt wurde. Hat jemand die 2013-Fassung gesehen, und kann darüber was sagen?
 
Kleine Frage an die Runde: Kennt jemand Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein von 1990? Ich erinnere mich noch entfernt daran, dass mir der Film damals durchaus zugesagt hat. Jetzt sehe ich gerade, dass die Story 2013 nochmals verfilmt wurde. Hat jemand die 2013-Fassung gesehen, und kann darüber was sagen?
Nein ich kenne auch nur die Original-Verfilmung. Das Remake heisst übrigens: Es ist schwer ein, Gott zu sein und ist eine russische Produktion. Der Film ist in schwarz/weiss gedreht und derzeit schwer zu bekommen bzw. recht teuer (25 Euro+).
 
Back
Top