Geschichten-Kritik: Ein jegliches hat seine Zeit

Juergen56

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Sep 17, 2022
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Hallo in die Runde,

lange habe ich überlegt, ob ich es machen soll oder nicht. Aber getreu dem Motto "no risk, no fun" werfe ich meinen Hut in den Ring und stelle meine Geschichte "Ein jegliches hat seine Zeit" zur Diskussion. Es ist meine erste Geschichte, die ich vor ungefähr einem Jahr auf Literotica veröffentlicht habe, und sie weist alle Fehler auf, die man als Anfänger machen kann. Das fängt mit einer unzureichenden Textformatierung an, ich hatte damals den Text in Word mit Blocksatz und automatischer Silbentrennung geschrieben und ihn dann nach Literotica herüber kopiert, im Anschluss aber versäumt, die Trennungsstriche zu beseitigen und endet mit einer mangelhaften Korrektur der Grammatik- und Rechtschreibfehler. Aber damals war es mir wichtiger, meinen Text möglichst rasch der Öffentlichkeit zu präsentieren, als noch Zeit auf eine akribische Nachkorrektur zu verwenden. Von daher bin ich mir bewusst, dass ich von den Kritikerinnen und Kritikern, die starken Wert auf eine korrekte Anwendung der gültigen Rechtschreib- und Grammatikregeln legen, jede Menge Hinweise auf meine Fehler bekommen werde. Dennoch hoffe ich, dass meine Geschichte, trotz all ihrer offenkundigen Mängel, eine interessante Lektüre für euch ist. Und nun bin ich gespannt auf eure Anmerkungen,

herzliche Grüße
Juergen56
 
Hallo Jürgen, Hier meine Kommentare zu Deiner Geschichte:

Insgesamt gebe ich ihr die Bestnote. Einfach weil ich sie für eine durchaus plausible Begebenheit halte. Nicht sehr wahrscheinlich, aber warum sollte sowas nicht auch mal passieren?

Und daß nicht sehr viel Schilderung von körperlicher Erotik darin vorkommt, hat mich nicht gestört. Denn das wurde wettgemacht von den emotionalen Komponenten der Geschichte.

Die Form der Erzählung fand ich gut genug, ich meine ich hatte nichts daran auszusetzen. Und das heißt eigentlich schon eine ganze Menge, denn die Story schildert schließlich Stimmungen und Gefühle. Ich sah da nichts Übertriebenes oder Kitsch in der Beschreibung.

Ich selbst hätte der Story allerdings ein anderes Ende verpasst, aber Dein Ende ist konsequenter als meines. “Bei mir” hätte Kampmeyer aus dieser Begebenheit gelernt: wenn er ohne jegliche Bemühung einmal eine Frau wie die Namenlose findet, dann läßt sich MIT einiger Anstrengung sicher auch noch eine andere kennenlernen. Und schließlich war das einzige (geschilderte) Motiv für seinen Selbstmord Einsamkeit.

Also KEIN Grund mehr, aus dem Leben zu scheiden, nachdem Kampmeyer nun weiß, wie einfach es sein kann. ABER das wäre MEINE Story geworden, und nicht DEINE.
 
Hier mal meine Gedanken - unstrukturiert- wie es mir gerade in den Sinn kam.

Warum die Kategorie " Das erste Mal"? Wenn er verheiratet war und eine Tochter hatte, sollte er schon Sex gehabt haben. Aufgrund seines Alters würde "Betagt" passen.

Wie alt ist er? 60, 70, 80? Spielt für die Geschichte vielleicht keine große Rolle, man kann sich aber besser in die Person hineinversetzen, wenn man das ungefähre Alter kennt. Wenn du dich nicht festlegen möchtest könntest du schreiben: "Seit 10 Jahren war er nun schon Rentner. Mit der Aufgabe seiner Arbeit war er noch einsamer geworden, als der Verlust seiner Familie ihn ohnehin schon hatte werden lassen."


"Er sah sie schon von weitem. Zunächst nahm er nur eine zusammengekauerte Gestalt, die auf der schmalen Bank des Unterstandes an der Endstation der Straßenbahn saß, wahr."

Hier würde ich das "wahr" vor das erste Komma setzen. Es liest sich schwer, wenn der Nebensatz zwischen zwei Teilen des Hauptsatzes steht. Das "wahr" wirkt einsam am Ende des Satzes.


"Aber der dankbare Blick, den sie ihm zuwarf, als sie aufstand und die kleine Rei-setasche ergriff, die neben ihr auf dem Boden stand, machte ihm klar, dass er diese Grausamkeit nicht begehen konnte."

Der Satz ist zu lang, zu viele Nebensätze.


"Sie trug seinen Bademantel und war darunter anscheinend nackt."

Wenn der Bademantel nicht offensteht, kann er unmöglich erkennen, dass sie weder BH noch Höschen trägt. Es sei denn, er sieht ihre Unterwäsche irgendwo liegen. Das steht aber nirgendwo.


"...die er heimlich in der Sauna des Fitnessclubs, den er regelmäßig aufsuchte,"

Die Aussage suggeriert, dass er regelmäßig unter Leute geht. Selbst wenn er kaum Kontakt zu den anderen unterhält, steht das im Gegensatz zu seiner Einsamkeit.


"Geschlecht" ist nach meinem Geschmack der falsche Begriff. Wenn du nicht "Schwanz" schreiben möchtest, nimm "Penis."


"Aber er hatte sich getäuscht.", kurz darauf "Doch er hatte sich getäuscht."
Das könnte man beim zweiten Mal abwechslungsreicher gestalten.


"Dann ließ er von ihr ab und nahm seinen Schwanz, dessen Eichel prall gefüllt war,"
Womit war die Eichel gefüllt? Passt für mich nicht.


"Ihr Becken begann, seine Stöße zu erwidern."
Sie erwidert die Stöße, nicht ein Körperteil von ihr.


Das ernste Thema Selbstmord und was zudem mit der Frau passiert ist, die ihm für einen kurzen Moment Lebensglück zurückgebracht hat, passt nicht zu der Sexszene. Welcher Leser geilt sich an der Sexszene auf, wenn diese vorne und hinten von Traurigkeit umgeben ist?
Vielleicht hätte man auf die ausführliche Beschreibung der Sexszene verzichten können. Stattdessen nur einen Absatz lang beschreiben, dass sie beieinander gelegen haben. Wenn Sex, dann nur angedeutet.

Auch so eine Geschichte hat ihren Platz auf der Plattform.

swriter
 
Hallo,

ich verstehe ebenfalls nicht, warum die Katergorie "das erste Mal" gewählt wurde. Keine der beiden Beteiligten, scheint sein oder ihr "erstes Mal" zu erleben.
Viele Details weisen darauf hin, dass der Mann im Rentenalter sein muss, doch im Bett geht er ab wie ein Pornodarsteller.
Erst nimmt er sie hart von Hinten, dann steht er direkt nach seinem Höhepunkt zum zweiten Mal seinen Mann.
Das ganze ist den Kontext eines lebensmüden Mannes und einer Frau mit gebrochenen gebettet und "passt" einfach nicht.

Ein krasser Logikfehler ließ mich kurz überlegen, ob sie eine Art "Schutzengel" für ihn sein sollte.
Denn erst sitzt sie in einer dünnen Baumwolljacke in der Kälte und am nächsten Morgen zieht sie einen Anorak aus ihrer Tasche, als hätte sie am Vortag die Opferrolle gespielt um von ihm "gerettet" zu werden, um ihn zu "retten".
Aber der restliche Text gibt keinen Hinweis auf dieses Motiv.
Im Endeffekt handelt sich bei der Gesichte um eine flache Pornoszene die dick in patetische Gedenkenschwere gepackt ist.

LG

_Faith_
 
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank an @adamISOeve für sein Lob und an @_Faith_ und @swriter für ihre kritischen Anmerkungen.

Was die Wahl der Kategorie betrifft, so war ich mir damals unsicher, in welche ich sie einordnen sollte. Ich habe mir damals gedacht, die beiden werden in dieser Geschichte das erste Mal Sex miteinander haben, also nehme ich halt diese Kategorie. Wobei ich zugebe, dass ich mir über die Wahl der Kategorie nicht sehr viel Gedanken gemacht habe.

Die Sache mit der dünnen Jacke und dem Anorak, den sie am nächsten Morgen aus der Tasche holt, ist natürlich ein schwerer Logikfehler, der mir erst jetzt durch Faiths Hinweis aufgefallen. Da war ich echt betriebsblind.

Was Kampmeyers Alter betrifft, so hatte ich beim Schreiben einen ca 50 Jahre alten Mann vor Augen. Wie es um die sexuelle Leistungsfähigkeit von Männern dieses Alters bestellt ist, vermag ich nicht zu sagen. Da es sich hier um einen fiktionalen Text handelt, betrachte ich diese Frage als unerheblich. Ich habe hier schon Geschichten gelesen, in denen ein Großvater mit seiner Enkeltochter gevögelt hat, da waren Kampmeyers sexuelle Leistungen lediglich Kuschelsex.

Und ja, letztendlich ist es nichts anderes als eine flache Pornogeschichte, angereichert mit einem Schuss Pathos. Aber damit gleicht sie ja dem Großteil der Geschichten, die man hier lesen kann.

Swriter hat ja den Text auf Schwachstellen untersucht. Einige seiner Kritikpunkte kann ich nachvollziehen, andere nicht.

So erklärt sich für mich ihre Nacktheit unter dem Bademantel, die ja im Text nicht behauptet, sondern nur vermutet wird

Sie trug seinen Bademantel und war darunter anscheinend nackt. Sie schaute ihn verlegen lächelnd an.

aus dem folgenden Absatz

"Es tut mir leid, dass ich sie so belästige und mir einfach ihren Bademantel genommen habe. Aber meine Sachen sind durch das lange Warten draußen so durchgekühlt, dass ich sie nicht anziehen kann. Hätten sie vielleicht, also ich meine, könnte ich eventuell einen Schlafanzug von ihnen bekommen?"

Für mich war das logisch. Aber jetzt denke ich, dass es besser gewesen wäre, den Hinweis auf ihre vermutete Nacktheit wegzulassen und nur zu schreiben: Sie trug seinen Bademantel und schaute ihn verlegen lächelnd an. Denn dass sie unter dem Bademantel nichts trägt, ergibt sich ja aus ihrer Erklärung, dass sie ihre kalten Sachen nicht anziehen kann.

Dass Kampmeyer hin und wieder in die Sauna gegangen ist, steht für mich nicht im Widerspruch zu seiner Einsamkeit. Natürlich hat er in seinem Alltag die ganz normalen sozial-funktionalen Kontakte gehabt. Er wird ein paar Worte mit der Verkäuferin in der Bäckerei oder mit der Kassiererin an der Supermarktkasse gewechselt haben; vielleicht hat er auch ein paar Sätze mit einem Saunabesucher gewechselt. Aber er hatte keine Freunde mit denen er über seine seelischen Nöte reden konnte.

In einer ersten Fassung der Geschichte hatte ich diesen Prozess der Vereinsamung noch ausführlich beschrieben, aber mich dann dazu entschieden, diesen Passus zu streichen, da ich fand, dass durch diese Erklärungen die Geschichte an Intensität verlieren würde.

herzliche Grüße
Juergen56
 
Swriter hat ja den Text auf Schwachstellen untersucht. Einige seiner Kritikpunkte kann ich nachvollziehen, andere nicht.

So erklärt sich für mich ihre Nacktheit unter dem Bademantel, die ja im Text nicht behauptet, sondern nur vermutet wird

Sie trug seinen Bademantel und war darunter anscheinend nackt. Sie schaute ihn verlegen lächelnd an.

aus dem folgenden Absatz

"Es tut mir leid, dass ich sie so belästige und mir einfach ihren Bademantel genommen habe. Aber meine Sachen sind durch das lange Warten draußen so durchgekühlt, dass ich sie nicht anziehen kann. Hätten sie vielleicht, also ich meine, könnte ich eventuell einen Schlafanzug von ihnen bekommen?"

Für mich war das logisch. Aber jetzt denke ich, dass es besser gewesen wäre, den Hinweis auf ihre vermutete Nacktheit wegzulassen und nur zu schreiben: Sie trug seinen Bademantel und schaute ihn verlegen lächelnd an. Denn dass sie unter dem Bademantel nichts trägt, ergibt sich ja aus ihrer Erklärung, dass sie ihre kalten Sachen nicht anziehen kann.

Dass Kampmeyer hin und wieder in die Sauna gegangen ist, steht für mich nicht im Widerspruch zu seiner Einsamkeit. Natürlich hat er in seinem Alltag die ganz normalen sozial-funktionalen Kontakte gehabt. Er wird ein paar Worte mit der Verkäuferin in der Bäckerei oder mit der Kassiererin an der Supermarktkasse gewechselt haben; vielleicht hat er auch ein paar Sätze mit einem Saunabesucher gewechselt. Aber er hatte keine Freunde mit denen er über seine seelischen Nöte reden konnte.

In einer ersten Fassung der Geschichte hatte ich diesen Prozess der Vereinsamung noch ausführlich beschrieben, aber mich dann dazu entschieden, diesen Passus zu streichen, da ich fand, dass durch diese Erklärungen die Geschichte an Intensität verlieren würde.

herzliche Grüße
Juergen56

Was die kalte Unterwäsche angeht, darüber habe ich beim Lesen kurz nachgedacht. Ist auch die Unterwäsche kalt, obwohl sie diese auf dem Körper trägt oder eher die Oberbekleidung, die dem Wetter ausgesetzt war? Er mutmaßt, sie ist unter dem Bademantel nackt, hat für diese Annahme aber nur dünne Argumente. Besser: "Er fragte sich, ob sie unter dem Bademantel nackt war."

Wenn alle Menschen jenseits der 50 einsam sind, weil sie keine Familie haben, und sich deshalb mit Selbstmordgedanken herumtragen ... vielleicht hättest du zusätzlich eine schwere Krankeit als zusätzlichen Grund für das Ausscheiden aus dem Leben anführen können. Z. B. eine früh diagnostizierte Demenz.

Alleine der Unfalltod der Familie ist für mich nicht plausibel genug, sich das Leben nehmen zu wollen. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass jemand von Traurigkeit derart ergriffen ist, dass er jeden Lebenswillen einbüßt.

Noch etwas zu dem Todescocktail. Ich habe keine Ahnung. Bekommt man die Zuraten für den Todescocktail ohne Angabe von Gründen? Ruft man bei der Stelle an und sagt: "Fühle mich einsam, schick mir mal das Giftgemisch?"
Wird da kein Arzt konsultiert, muss man nicht mit jemandem sprechen, bevor man den Cocktail an die Hand gegeben bekommt? Und wenn da ein Mann unter 60 kommt und sagt, er ist kerngesund aber einsam ... würde ich dem das Gift geben? Aber wie gesagt, ich kenne mich damit nicht aus.

Vielleicht wäre hier Großvaters Armeerevolver die bessere Wahl gewesen.

swriter
 
Hallo Jürgen

Ich tue mich leider schwer mit Deiner Geschichte: Handwerklich ist sie durchaus gut gemacht - wenn man davon absieht, wie oft "er gezählt" wurde (Stichwort Er-zählung) 😁 . Der "Gute-Samariter-Trope" ist solide umgesetzt, die Sexszene ist okay, aber mit der ganzen Suizidgeschichte komme ich schlussendlich nicht wirklich klar.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich erwähne in meinem neusten (5.) Teil meiner Galamex-Geschichte ebenfalls Suizidgedanken, habe aber (obschon ich kein Fan davon bin) eine entsprechende Trigger-Warnung vorgesetzt - was Du ja augenscheinlich nicht kannst, weil Du sonst damit den Plot verraten würdest. Der Plot (nicht das Ende!) wird jedoch ziemlich früh klar, daher hätte meines Erachtens die Trigger-Warnung nichts preisgegeben, was die Geschichte selbst nicht schon selbst innerhalb des ersten Teiles tun würde. Dafür dann aber eine ausführliche Beschreibung, wo denn jetzt der Sex in Deiner Geschichte zu finden ist (und wo nicht)...

Und eigentlich will ich hier keine Glaubensdebatte entfachen, aber: Der Mistkerl "da oben" spielt wieder Mal aufs Übelste Sadist und gedankt wird es ihm mit einem Zitat aus "seinem" Buch? Halte ich persönlich für etwas... seltsam, aber okay.

Schlussendlich transportiert mir die Geschichte viel zu sehr eine Message der Hoffnugslosigkeit und hat daher zum Schluss einen ziemlich bitteren Beigeschmack. Wenn dies in Deiner Absicht lag, dann mein Kompliment! Wenn Du aber lediglich versucht haben solltest, den Guten-Samariter-Trope mit einer überraschenden Wendung aufzuwerten, dann reihst Du Dich zwar bei Rian Johnson ein, heimst dafür - zumindest bei mir - auch keinen Preis ein.

Liebe Grüsse

Djinn
 
Hallo @Djinn68 ,

die meisten Sexgeschichten, zumindest die, die ich hier auf dieser Plattform bis jetzt gelesen habe, sind ja in ihrer Grundtendenz ja eher lockig-flockig und lebensbejahend. Ich wollte mit diesem Erstlingswerk den Versuch unternehmen, ob es auch möglich ist, eine eher düstere, depressive Sexstory zu schreiben. Dass der Suizid auf viele Leser verstörend wirken könnte, war und ist der Sinn dieser Geschichte.

Was das Bibelzitat am Ende der Geschichte betrifft, so habe ich damit keine religiöse Botschaft verbunden, sondern es sollte lediglich dazu dienen, die Unausweichlichkeit von Kampmeyers Tod zu unterstreichen,

herzliche Grüße
Juergen56
 
Jetzt mal ein paar Kommentare an swriter und Djinn:

Seid ihr euch eigentlich bewußt, wie unverschämt eigentlich dieses ganze Korinthenkacken ist um ihr Nackt sein unter dem Bademantel? Das ist doch nun wirklich kein zentraler Bestandteil dieser Geschichte, aber trotzdem wird hier ellenlang darüber diskutiert.

Und dann Euer ganzes Zerpflücken des Selbstmordgedankens und seiner Umsetzung. Ist das wirklich Euer Bier, oder is it none of your goddamned business?

Warum wohl kommt es immer wieder vor, daß hier in den Inhalt von Geschichten hinein gequatscht wird? Lasst dem Autor doch seine Geschichte, statt zu behaupten, sie sollte anders ablaufen. Ihr Besserwisser!

Mein Bauchgefühl sagt mir: wenn jemand mal ein Autor von Geschichten wird, wie ihr beide, dann verliert er einfach die Fähigkeit zum Lesen. Und die Fähigkeit, sich von der Geschichte eines Anderen beeindrucken zu lassen.
 
die meisten Sexgeschichten, zumindest die, die ich hier auf dieser Plattform bis jetzt gelesen habe, sind ja in ihrer Grundtendenz ja eher lockig-flockig und lebensbejahend. Ich wollte mit diesem Erstlingswerk den Versuch unternehmen, ob es auch möglich ist, eine eher düstere, depressive Sexstory zu schreiben.
Das hört sich irgendwie nicht sonderlich, sagen wir, durchdacht an, denn einer "flachen Pornoszene" einen Sebstmord anzuhängen, machte letztere ja nicht auch gleich "düster" oder "depressiv", sondern stellte eher die Frage nach dem Sinn der Anordnung. Und wie die Meldungen von @adamISOeve und @_Faith_ beweisen, ist es genau diese Sinnfrage, die mitdenkende Leser dann auch stellen!
 
Jetzt mal ein paar Kommentare an swriter und Djinn:

Seid ihr euch eigentlich bewußt, wie unverschämt eigentlich dieses ganze Korinthenkacken ist um ihr Nackt sein unter dem Bademantel? Das ist doch nun wirklich kein zentraler Bestandteil dieser Geschichte, aber trotzdem wird hier ellenlang darüber diskutiert.

Und dann Euer ganzes Zerpflücken des Selbstmordgedankens und seiner Umsetzung. Ist das wirklich Euer Bier, oder is it none of your goddamned business?

Warum wohl kommt es immer wieder vor, daß hier in den Inhalt von Geschichten hinein gequatscht wird? Lasst dem Autor doch seine Geschichte, statt zu behaupten, sie sollte anders ablaufen. Ihr Besserwisser!

Mein Bauchgefühl sagt mir: wenn jemand mal ein Autor von Geschichten wird, wie ihr beide, dann verliert er einfach die Fähigkeit zum Lesen. Und die Fähigkeit, sich von der Geschichte eines Anderen beeindrucken zu lassen.
Hallo adamISOeve

Ich habe nicht um irgendeine Unter-dem-Bademantel-Nacktheit gekackt, also wäre es doch das mindeste, wenn Du beim Adressieren ein klein wenig mehr Sorgfalt an den Tag legen würdest. Da ich mich ja nicht dazu geäussert habe, würde ich zu gerne wissen, warum ausgerechnet ich ein wie auch immer geartetes Bewusstsein dafür entwickeln sollte.

Zu Deinem zweiten Absatz: Mind your own business. Ich habe weder Dein in-den-Himmel-Loben hier noch Deine letzte Kritik an swriter "kommentiert", also, again: Mind your own business.

Zu Deinem dritten Absatz: Nur weil Euer kleine Klub sich hinter Lessing versteckt, braucht der Rest der Menschheit nicht gleichzuziehen.

Last but not least: Ich könnte jetzt schreiben, dass um anderen die Fähigkeit des Lesens absprechen zu können, man sie zuerst selbst besitzen müsste. Aber das wäre genauso deplatziert, wie Dein "Bauchgefühl". Schliesslich habe ich diese "Reihe" (auf Wunsch) eröffnet und TiefImWesten's Geschichte vorgeschlagen, weil...? Ja, was wohl? Weil sie mich beeindruckt hat. 🤷‍♂️

Liebe Grüsse

Djinn

PS: Weil hier jetzt eine Menge steht und nichts davon mit Jürgens Geschichte zu tun hat, hier noch, woran sie mich am Schluss erinnert hat: Ein Stück, welches bei meiner Beerdigung gespielt werden sollte.
 
@djinn, Es war sicherlich ein Fehler von mir, Dich und swriter gleichzeitig in einer Post anzusprechen. Sowas geht oft schief.

Und wenn ich deinen Kommentar jetzt noch einmal lese, dann ist derTon ganz anders als ich ihn vorher interpretiert hatte. Also bitte ich dich, meinen Kommentar zu Deinem als unbegründet anzusehen, tut mir leid!
 
Jetzt mal ein paar Kommentare an swriter und Djinn:

Seid ihr euch eigentlich bewußt, wie unverschämt eigentlich dieses ganze Korinthenkacken ist um ihr Nackt sein unter dem Bademantel? Das ist doch nun wirklich kein zentraler Bestandteil dieser Geschichte, aber trotzdem wird hier ellenlang darüber diskutiert.

Und dann Euer ganzes Zerpflücken des Selbstmordgedankens und seiner Umsetzung. Ist das wirklich Euer Bier, oder is it none of your goddamned business?

Warum wohl kommt es immer wieder vor, daß hier in den Inhalt von Geschichten hinein gequatscht wird? Lasst dem Autor doch seine Geschichte, statt zu behaupten, sie sollte anders ablaufen. Ihr Besserwisser!

Mein Bauchgefühl sagt mir: wenn jemand mal ein Autor von Geschichten wird, wie ihr beide, dann verliert er einfach die Fähigkeit zum Lesen. Und die Fähigkeit, sich von der Geschichte eines Anderen beeindrucken zu lassen.

Offensichtlich hast du denn Sinn des Lesezirkels nicht verstanden. Es geht nicht darum, den Autor mit Lob zu überschütten und ihn in den Himmel zu loben.

Hast du dich mal gefragt, was den Lesezirkel von normalen Kommentaren unterscheidet? Ich empfehle, den Start-Thread von Peter Carsten zu lesen. Darin wird erklärt, was hier beim Lesezirkel geschehen soll. Und da du offenbar ein ausgezeichneter Leser bist, wirst du seine Ausführungen sicher nachvollziehen können.

swriter
 
Du könntest ihm auch viel Zeit und euch etwaige Mißverständnisse ersparen, @swriter, indem Du @adamISOeve einfach mitteiltest, was denn Deiner Meinung nach die Meldungen hier im Lesezirkel von "normalen Kommentaren" unterscheide!

Ich kann jedenfalls, was diesen Strang anlangt, nicht feststellen, daß Deine oder Faiths Eingangsmeldungen hier irgend etwas wesentlich von den üblichen Kommentaren im dt. LIT-Geschichtenbereich unterscheiden würde. Anders gesagt: Sie hätten genausogut auch als Kommentare unter der Geschichte von @Juergen56 eingestellt werden können!
 
Hallo in die Runde,

bevor dieser Thread in eine der üblichen Klein-Klein-Debatten, wer sich wie und in welcher Form und in welchen Punkten zu meiner Geschichte äußern darf und soll, will ich als Autor ein paar Gedanken zu den bisherigen Kommentaren geben, die meine bisherigen Anmerkungen ergänzen und vielleicht wieder etwas Ruhe in die Diskussion bringen.

Ich finde es sehr ehrenwert von @adamISOeve wie vehement er meine Geschichte verteidigt. Als ich mich vor ein paar Tagen dazu entschloss, Swriters Aufforderung, irgend jemand möge doch den Sprung ins kalte Wasser wagen und seine Geschichte zur Diskussion stellen, folgte, war mir durchaus bewusst, dass ich für diese Geschichte nicht mit Lobeshymnen überschüttet werden würde. Das dürfte zum einen am Ausgang der Geschichte liegen, der sicher nicht zum Mainstream der hier zu lesenden Stories gehören dürfte, zum anderen daran, dass die Geschichte natürlich jede Menge Fehler aufweist.

Natürlich kann man die Geschichte mit ihrer Verbindung einer simplen Sexszene und dem anschließendem Suizid einer der beiden Hauptfiguren und dem Unfalltod der anderen Hauptfigur prinzipiell jede Sinnhaftigkeit absprechen. Ich finde das einen durchaus legitimen und nachvollziehbaren Kritikpunkt. Für mich hat sich beim Schreiben die Sinnfrage zu keiner Zeit gestellt. Ich hatte damals, als mir die Geschichte im Kopf herum schwirrte, lediglich das Bedürfnis, eine Sexstory mit traurigem Ausgang zu schreiben.

Selbstverständlich gibt es in dieser Geschichte jede Menge handwerklicher Fehler und insbesondere Swriters akribische Durchsicht des Textes war in dieser Hinsicht ein Augenöffner. Zu der hier erwähnten "Bademantelszene" habe ich ja noch ein paar Erläuterungen gegeben.

Insgesamt haben mich manche kritischen Anmerkungen beim ersten Lesen geschmerzt, das will ich nicht verhehlen, gleichwohl finde ich diese begründeten Kritiken als durchaus hilfreich, zeigen sie mir doch, worauf ich beim Schreiben in Zukunft noch besser achten sollte,

herzliche Grüße

Juergen56
 
Hallo Jürgen

Falls mir die Frage gestattet ist: Warum wolltest Du eine Sexstory mit traurigem Ausgang schreiben, bzw. warum hast Du Dich ausgerechnet für dieses Extrem entschieden? Wenn Dir das auf irgendeine Art und Weise zu persönlich ist, dann brauchst Du selbstredend darauf nicht zu antworten.
Es ist ja nicht so, dass ich ganz prinzipiell etwas gegen traurige Geschichten habe, aber diese hier ist so... endgültig. Am Schluss bleibt nicht einmal ein Spalt, wie winzig klein ein solcher auch ausfallen mag, an Hoffnung übrig. Nach der angenehmen Sexszene, welche die anfängliche Düsternis durchbricht, kommt diese .wie ein satter, kräftiger Schlag in die Magengrube zurück. Gut, man könnte eventuell anführen, dass es sich hierbei einfach um eine "göttliche Henkersmalzeit" gehandelt hat, dass der Protagonist zum Abschluss noch ein letztes Mal die Freuden des Lebens erleben durfte, bevor er unweigerlich gehen muss - aber dann hätte man dies meines Erachtens auch so in die Geschichte einarbeiten sollen, können, dürfen...

Ich will Deine Geschichte keinesfalls schlechtreden! Wie ich schon in meinem ersten Posting schrieb, ist an ihr handwerklich nicht wirklich viel auszusetzen.

Liebe Grüsse

Djinn
 
Hallo Djinn,

Deine Fragen finde ich durchaus berechtigt und in keiner Weise zu persönlich. Der Keim für diese Geschichte war die Lektüre des Romans "Sterbetage" von Hans Werner Kettenbach. Der erzählt die Geschichte eines älteren, verwitweten Mannes, Heinz Kamp, der bei einem nächtlichen Spaziergang im Winter an einer Haltestelle ein junges Mädchen sieht, dass in der Kälte auf den nächsten Bus wartet. Genau wie Kampmeyer bietet er ihr an, dass sie bei ihm zu Hause warten kann. Das Mädchen geht Kamp anfangs fürchterlich auf den Geist, da sie in ihren Entscheidungen völlig unentschlossen ist. Am nächsten Morgen, sie schlafen in dieser Nacht nicht miteinander, geht das Mädchen dann ihres Weges. Steht aber wenige Tage später wieder vor Kamps Tür, um sich mit einem Glas Konfitüre für die nächtliche Hilfe zu bedanken. Ganz langsam entwickelt sich dann zwischen den beiden eine zarte Liebesbeziehung. Als irgendwann einmal das Mädchen nicht mehr bei Kamp auftaucht, sucht er sie in ihrer Wohngemeinschaft auf und erfährt, dass sie gestorben ist. So ungefähr habe ich den Roman noch in Erinnerung, die Lektüre liegt bereits einige Jahre zurück.

Und irgendwann hatte ich dann die Idee, das traurig-melancholische Ende des Romans noch weiter zuzuspitzen und zwar dergestalt, dass beide sterben. Wobei die Wirkung des traurigen Endes der Geschichte durch einen vorangegangenen Liebesakt noch betont werden sollte, insofern als dieser ein kurzes Aufblitzen von Hoffnung, dass ein gutes Leben vielleicht doch möglich ist, darstellen sollte. Doch Kampmeyers Hoffnung auf ein neues, glückliches Leben wurde dann durch einen nicht vorhersehbaren Unfall zunichte gemacht, sodass für ihn der Suizid dann die folgerichtige Konsequenz war. Ein Gedanke, der durch das Bibelzitat am Ende noch einmal betont wurde.

Das Ende ist zwar ohne Zweifel drastisch und hart, aber im Kern haben wir doch alle schon die Erfahrung gemacht, wie von einem Moment auf den anderen unsere Hoffnungen zunichte gemacht wurden.

Und neben all diesen mehr oder weniger tiefgründigen Überlegungen wollte ich schlicht und einfach eine Geschichte schreiben, die sich von den üblichen Stories der Rubrik "Alter Mann vögelt junge Frau" unterscheidet. Die Kombination von Sex und Tod erschien mir dafür das geeignete Mittel zu sein.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Erläuterungen weiterhelfen,

herzliche Grüße
Juergen56
 
Hallo Djinn,

Deine Fragen finde ich durchaus berechtigt und in keiner Weise zu persönlich. Der Keim für diese Geschichte war die Lektüre des Romans "Sterbetage" von Hans Werner Kettenbach. Der erzählt die Geschichte eines älteren, verwitweten Mannes, Heinz Kamp, der bei einem nächtlichen Spaziergang im Winter an einer Haltestelle ein junges Mädchen sieht, dass in der Kälte auf den nächsten Bus wartet. Genau wie Kampmeyer bietet er ihr an, dass sie bei ihm zu Hause warten kann. Das Mädchen geht Kamp anfangs fürchterlich auf den Geist, da sie in ihren Entscheidungen völlig unentschlossen ist. Am nächsten Morgen, sie schlafen in dieser Nacht nicht miteinander, geht das Mädchen dann ihres Weges. Steht aber wenige Tage später wieder vor Kamps Tür, um sich mit einem Glas Konfitüre für die nächtliche Hilfe zu bedanken. Ganz langsam entwickelt sich dann zwischen den beiden eine zarte Liebesbeziehung. Als irgendwann einmal das Mädchen nicht mehr bei Kamp auftaucht, sucht er sie in ihrer Wohngemeinschaft auf und erfährt, dass sie gestorben ist. So ungefähr habe ich den Roman noch in Erinnerung, die Lektüre liegt bereits einige Jahre zurück.

Und irgendwann hatte ich dann die Idee, das traurig-melancholische Ende des Romans noch weiter zuzuspitzen und zwar dergestalt, dass beide sterben. Wobei die Wirkung des traurigen Endes der Geschichte durch einen vorangegangenen Liebesakt noch betont werden sollte, insofern als dieser ein kurzes Aufblitzen von Hoffnung, dass ein gutes Leben vielleicht doch möglich ist, darstellen sollte. Doch Kampmeyers Hoffnung auf ein neues, glückliches Leben wurde dann durch einen nicht vorhersehbaren Unfall zunichte gemacht, sodass für ihn der Suizid dann die folgerichtige Konsequenz war. Ein Gedanke, der durch das Bibelzitat am Ende noch einmal betont wurde.

Das Ende ist zwar ohne Zweifel drastisch und hart, aber im Kern haben wir doch alle schon die Erfahrung gemacht, wie von einem Moment auf den anderen unsere Hoffnungen zunichte gemacht wurden.

Und neben all diesen mehr oder weniger tiefgründigen Überlegungen wollte ich schlicht und einfach eine Geschichte schreiben, die sich von den üblichen Stories der Rubrik "Alter Mann vögelt junge Frau" unterscheidet. Die Kombination von Sex und Tod erschien mir dafür das geeignete Mittel zu sein.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Erläuterungen weiterhelfen,

herzliche Grüße
Juergen56
Hallo Jürgen

Besten Dank für Deine detaillierte Ausführung! :heart:

Liebe Grüsse

Djinn
 
Juergen56:
Ich finde es gut, dass Autoren das Besondere wagen, sich jenseits des Mainstream versuchen. Dass das nicht immer gut ankommt und schwieriger in der Umsetzung ist, kenne ich aus eigener Erfahrung. Bei dieser Geschichte prallen wilde Sexszenen auf traurige Szenen, das beißt sich. Deshalb auch mein Tipp, die Sexszenen nur dezent darzustellen und den Fokus auf das Thema Einsamkeit/Traurigkeit zu legen.

Welche Leser wolltest du mit der Geschichte erreichen? Die, die Hand an sich legen oder jene, die eine tiefgründige Geschichte lesen wollen? Deine Geschichte scheint jeden zufriedenstellen zu wollen, quasi die eierlegende Wollmilchsau.

swriter
 
Hallo @swriter ,

Du bringst das prinzipielle Problem der Geschichte oder, anders ausgedrückt, das Wagnis, das ich mit ihr eingegangen bin, auf den Punkt.

Ja, es war der Versuch, eine tiefgründige Sex-Geschichte zu schreiben, die sich von den üblichen erotischen Geschichten, die hier zu lesen sind, unterscheidet.

Wie ich bereits gesagt habe, war es ein Versuch, der, das gebe ich zu, zwei völlig konträre Elemente, Suizid und Sex, in einer kurzen Geschichte zusammenführen wollte. Das mir das nicht hundertprozentig gelungen ist, ist für mich eine wichtige Erkenntnis aus der Diskussion, die wir hier geführt haben beziehungsweise noch weiter führen werden.

Unabhängig von meiner Story halte ich es aber für eine spannende Frage, ob es möglich ist, eine Sexgeschichte mit traurigem Ausgang zu schreiben, Tote und Verletzte braucht es ja nicht zu geben, und wie drastisch und umfangreich in so einer Geschichte die Sexszenen ausfallen sollen/dürfen.

Momentan schreibe ich an einer längeren Inzest-Geschichte, in der die einschlägigen Szenen nur angedeutet, aber nicht explizit beschrieben werden. Ich bin dann mal gespannt, auf welche Resonanz sie bei der Literotica-Leserschaft stoßen wird,

herzliche Grüße

Juergen56
 
Unabhängig von meiner Story halte ich es aber für eine spannende Frage, ob es möglich ist, eine Sexgeschichte mit traurigem Ausgang zu schreiben, Tote und Verletzte braucht es ja nicht zu geben, und wie drastisch und umfangreich in so einer Geschichte die Sexszenen ausfallen sollen/dürfen.

Thao / Thao 2 von Sena78: Fesselnd geschrieben, Teil 1 mit Happy End, Teil 2 nicht wirklich.
Sind aber ein paar Seiten... gut für ein langes Wochenende.
 
Unabhängig von meiner Story halte ich es aber für eine spannende Frage, ob es möglich ist, eine Sexgeschichte mit traurigem Ausgang zu schreiben, Tote und Verletzte braucht es ja nicht zu geben, und wie drastisch und umfangreich in so einer Geschichte die Sexszenen ausfallen sollen/dürfen.
Die Antwort auf Deine Frage könnte vielleicht auch davon abhängen, was Du unter einem "traurige[n] Ausgang" verstehst. Und, wie gesagt, grundsätzlich kannst Du an jede beliebige Erzählung irgendein Schockende dransetzen, die Frage ist halt nur, ob das überhaupt so sinnig ist. Was sollte beispielsweise tiefgründig daran sein, die Figuren einer Sexgeschichte ohne Grund am Ende umzubringen, an einer schrecklichen Krankheit erkranken oder ähnliche Schicksalschläge erleiden zu lassen?

Wenn nach der ausführlichen Sexszene zwischen Figur A und Figur B die betreffende Geschichte damit endete, daß der abgöttisch geliebte Hund As stirbt und B seine Anstellung verliert, wertete das die Geschichte in Deinen Augen irgendwie auf?
 
Last edited:
Also @Auden James, Du schreibst zwar viele Sachen, die vernünftig sind, aber diese Bemerkung von Dir verkennt die Geschichte von Jürgen völlig, und auch seine gestellte Frage. Der ernste + traurige Teil ist nicht nur so "dran gepappt" wie Du insinuierst.

Und grundsätzlich finde ICH es jedenfalls einen bemerkenswerten Ansatz, auch mal nicht-übliche Szenarien auszuprobieren. Einfach auch um von den üblichen Klischees abzuweichen.
 
Die Antwort auf Deine Frage könnte vielleicht auch davon abhängen, was Du unter einem "traurige[n] Ausgang" verstehst. Und, wie gesagt, grundsätzlich kannst Du an jede beliebige Erzählung irgendein Schockende dransetzen, die Frage ist halt nur, ob das überhaupt so sinnig ist. Was sollte beispielsweise tiefgründig daran sein, die Figuren einer Sexgeschichte ohne Grund am Ende umzubringen, an einer schrecklichen Krankheit erkranken oder ähnliche Schicksalschläge erleiden zu lassen?

Wenn nach der ausführlichen Sexszene zwischen Figur A und Figur B die betreffende Geschichte damit endete, daß der abgöttisch geliebte Hund As stirbt und B seine Anstellung verliert, wertete das die Geschichte in Deinen Augen irgendwie auf?

Wenn man beim Beispiel mit dem verstorbenen Hund bleiben möchte ...

Ein Mann, der früh zum Witwer wurde, zurückgezogen lebt, hat sich einen Hund angeschafft. Dieser ist sein ein und alles. Dann verstirbt der Hund, der Mann ist todtraurig, will aus Verbundenheit zum seinem Haustier keinen Ersatz holen. Hin und wieder geht er in den Park, in dem er mit dem Hund regelmäßig toben war, setzt sich auf eine Bank und schaut melancholisch auf andere Hunde. Eines Tages setzt sich Frau mit Hund neben ihn, sie kommen ins Gespräch. Sie erkennt seine Melancholie und spricht ihn an, nach einer Weile vertraut er sich ihr an. Daraus erwächst eine Romanze mit Frau und Hund. Schlussszene: sie stehen im Tierheim vor einem Käfig und finden für ihn einen süßen Welpen.

Also eher das Traurige am Anfang und im Laufe der Story mit abschließendem Happyend.

swriter
 
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