Humanistisches Bordell

Ist es wirklich so schwierig, sich vorzustellen, dass erotische Dienstleistungen auch fair angeboten werden können?
Für mich ja. Mein Problem, das gebe ich allerdings zu, besteht darin, keine Frau zu sein. Es fehlt mir das Know-How einzuschätzen, wie unangenehm oder vielleicht auch nicht es sich wirklich anfühlt, mit einem anderen Menschen so intim zu sein, ohne dabei irgend etwas für ihn zu empfinden. Kann man sich wirklich so weit abgrenzen, dass es einem zumindest mal egal ist, wer meinen Körper wie zu seiner Befriedigung benützt? Gibt es ausreichend Frauen, denen das nicht nur nichts ausmacht, sondern die auch noch Spaß´an der Sache haben?

Kann ich mir schlecht vorstellen, aber was weiß ich schon, welche Frauen mit welchen Neigungen es unter den über 4 Milliarden auf der Welt gibt. Und dass sie natürlich hinreichend attrraktiv sein sollen, und vielleicht sogar meine Sprache sprechen sollen (oder zumindest leidlich Englisch) engt den Kreis der Verdächtigen weiter stark ein.

Ich denke also, viele werden es nicht sein, und die sind dann vermutlich nicht billig. Denen stünde dann eine gewaltige Nachfrage gegenüber, von denen nicht wenige kaum bereit oder in der Lage wären, Spitzenpreise zu zahlen. Und Gustav will ja auch noch sein Kapital vermehren und muss seine Infrastruktur bezahlen. Da muss dann schon was rumkommen. Geringes Angebot, hohe Nachfrage, günstige Preise, das wäre die Quadratur des Kreises.

In der Praxis: mir scheint, dieses ist das verbreitetste Business-Modell: man macht sich die Finger schmutzig. Eine Watschn links, eine Watschn rechts, drei Wodka und paar bunte Pillen in die Birne, und schon funktioniert Irina ausreichend gut, egal wer da ankommt.

Das entspricht den Vorstellungen der Kunden, und der Kunde ist König. Dann klingelt die Kasse ausreichend.

Ich sehe da also - jenseits von Edel-Prostitution - einige praktische Probleme mit dem "fairen" Business-Modell. Ich hätte aber durchaus Lust mir auszumalen, wie sowas *vielleicht* funktionieren könnte. In der Literotica-Fantasie.

Ein anderer Ansatz wäre vielleicht in meiner "Refugium" Geschichte zu lesen: Maschinen einsetzen. Aber das ist im Moment wohl noch Theorie. Man müsste deren Limitierungen, was ihre Menschenähnlichkeit betrifft, irgendwie ausgleichen. Die Maschinen verbessern, sie müssten v.A. wesentlich leiser werden. Oder man trägt Kopfhörer, mit denen man die Geräusche übertönen kann. VR Brillen für das Bild. Zuständig für Gespräche in meiner Lieblingssprache: ChatGPT. Es würde wohl einiges gehen mit einem Bett (?) mit diverser Zusatzausstattung.

Ein paar technische Puzzlesteine wären also durchaus vorhanden. Weitere ließen sich entwickeln, was durchaus als Nebeneffekt spaßig für die Entwickler werden könnte. Gustav ... magst Du in der Richtung investieren? -->PM

Sunny.
 
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Für mich ja. Mein Problem, das gebe ich allerdings zu, besteht darin, keine Frau zu sein. Es fehlt mir das Know-How einzuschätzen, wie unangenehm oder vielleicht auch nicht es sich wirklich anfühlt, mit einem anderen Menschen so intim zu sein, ohne dabei irgend etwas für ihn zu empfinden. Kann man sich wirklich so weit abgrenzen, dass es einem zumindest mal egal ist, wer meinen Körper wie zu seiner Befriedigung benützt? Gibt es ausreichend Frauen, denen das nicht nur nichts ausmacht, sondern die auch noch Spaß´an der Sache haben?

Die Tatsache, dass es Prostitution seit Jahrhunderten gibt und in der überwältigenden Anzahl von Frauen „angeboten“ wird, sollte dir genug diesbezüglich erklären.
Hätten Frauen auch nur ein annähernd ähnliches Bedürfnis an der schnellen Befriedigung wie Männer (und Ausnahmen gibt es, wie immer, auf beiden Seiten), dann hätten sich diese Systeme nicht so langlebig und konsequent entwickelt.

Es kostet mich, als Frau, keine halbe Stunde, um im Internet einen Mann zu finden, der Sex mit mir haben möchte. Freiwillig. Ohne jegliche Erwartung seinerseits.
Geht das Euch Männern ebenso? Ich denke nein, denn deshalb müsst ihr dann in der Regel mindestens dafür bezahlen.
Es ist also klar belegt, dass die Mehrheit der Frauen diese Art der Sexualität nicht präferiert.

Warum ist das so? Keine Ahnung. Da gibt es sicherlich Studien, die versucht haben das zu erklären.

Ein Ansatz wäre vielleicht in meiner "Refugium" Geschichte zu lesen: Maschinen einsetzen. Aber das ist im Moment wohl noch Theorie. Man müsste deren Limitierungen, was ihre Menschenähnlichkeit betrifft, irgendwie ausgleichen. Die Maschinen verbessern, sie müssten v.A. wesentlich leiser werden. Oder man trägt Kopfhörer, mit denen man die Geräusche übertönen kann. VR Brillen für das Bild. Zuständig für Gespräche in meiner Lieblingssprache: ChatGPT. Es würde wohl einiges gehen mit einem Bett (?) mit diverser Zusatzausstattung.
Die Idee ist interessant, aber ich denke nicht die Lösung. Ich bin überzeugt davon, dass sich dieser Bereich noch extrem weiterentwickeln wird und sicherlich auch eine Zielgruppe findet.
Aber, Menschen wollen Menschen. Menschen wollen mit Menschen interagieren.
Wird KI und Robotik irgendwann in der Lage sein Menschen gut genug zu simulieren?

Lieben Gruss
Mayia
 
Fragen über Fragen.
Tatsächlich, deshalb gibts unter anderem diesen Thread. Wie weit liegen die Bedürfnisse auseinander? Wie bringt man sie zusammen, ohne Schaden anzurichten? Mein Ausgangspost stellt genau diese Fragen und präsentiert nicht einen fertigen Businessplan.
Ja, ich bin bei vielem unsicher, weshalb verschiedene Ideen im Raum stehen (was du als rumeiern bezeichnest), ich sehe die Lösung auch nicht klar, glaube aber, es muss bessere Varianten geben als den Status quo. Und einfach alle erotischen Dienstleistungen als widerlich zu verdammen, ist dabei weder zutreffend noch hilfreich.
 
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Ich traue der Technik auch einiges zu, kommt ja auch in meinen Ideen vor. Die Cybertechnik wächst rasant und kann menschliche Interaktion durchaus ersetzen.
Daneben gibts für mich aber Dienstleistungen wie Massagen, die kaum Schaden anrichten und ihren Zweck erfüllen. Massgebend ist nicht, dass es immer Spass macht (machen andere Berufe auch nicht), aber es soll nicht schädlich sein.
@Sunny3429 ich wiederhole mich, aber eine Domina wird meines Erachtens nicht "benutzt", auch bei einer Massage mit Happy End sehe ich keinen "benutzten" Körper.
@Mayia das Ungleichgewicht im sexuellen Verlangen ist eine Tatsache, die sich überall widerspiegelt. Da ist es doch naheliegend, dass man versucht, das Ungleichgewicht in den Griff zu kriegen, ohne dass jemandem Schaden zugefügt wird. Verbote sind bisher alle gescheitert oder haben die Situation sogar verschlimmert (zb das skandinavische Modell in Frankreich).
 
@Quinn68 Dass Tantra-Massage nicht den Grossteil der Prostitution ausmacht, ist mir schon klar. Ich sage damit nur, es gibt durchaus Angebote, die nicht auf Ausbeutung beruhen und freiwillig und mit Spass an der Erotik stattfinden. Beweisen kann ich das natürlich nicht, vielleicht probierst dus selbst aus?
Da wo ich manchmal hingehe, arbeiten jedenfalls keine Frauen, die nicht auch etwas anderes machen könnten (was ich natürlich auch nicht belegen kann...)
 
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Wird KI und Robotik irgendwann in der Lage sein Menschen gut genug zu simulieren?
Das kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen, aber ich hoffe, dass es bald so sein wird. Ich glaube nicht, dass es dabei viel Sinn macht, den Sex zwischen Menschen "nachzubauen". Ich bin davon überzeugt, dass Maschinen, gerade weil sie keine Menschen sind, mehr können müssten. DInge, die Menschen rein physisch nicht können, nicht wollen, oder die ein fühlender Mensch von einem anderen fühlenden Menschen nicht verlangen würde.

Ich wundere mich, dass da bisher nicht mehr am Markt ist. Aber vielleicht kenne ich es auch einfach nicht. Hab nie danach gesucht. Und hier am Land wird man sowieso nicht verwöhnt mit neuartigen Technologien. Ich bin erst durch diese Diskussion darauf gekommen, über das Thema länger nachzudenken.

Sunny.
 
@SCHWACHSINN!!!

Mein Onkel hatte 4 Bars.
Ich habe das Milieu durch ihn früh kennengelernt.
Meinen ersten echten F*** hatte ich mit 15-- in einer Bar meines Onkels mit einer seiner Mädels (Hat damals mein Onkel bezahlt. Von meinem Taschengeld hätte ich mir die Dame nicht leisten können).

Ich habe während meines Studiums zeitweise selbst eine Bar betrieben. War auskömmlich und hat mein Studium finanziert.
Bekloppte Männer gab es auch damals schon zur genüge.

Die Mädels waren-- formal-- freie Mitarbeiterinnen.

Ich habe in dieser Zeit eine Menge erlebt: "Beschützer" der Damen-- im Volksmund "Zuhälter" genannt-- und so manches mehr.

Ich muss mich nicht zu jedem Blödsinn äußern. Deshalb bleibt das zu diesem Thread mein erstes und einziges Post: "Humanistisches Bordell" ist Blödsinn!
Wo Prostitution ist, da ist Kriminalität mit all ihren Auswüchsen (Menschenhandel, Drogen etc.).
 
Interessantes Thema. Und zu vielschichtig, um alles in einem Post zu behandeln, was hier angerissen wurde. Von daher fange ich an, wo ich immer anfange, wenn es komplex wird: Ich kläre, worüber ich eigentlich rede. Also klären wir zusammen, was Prostituition eigentlich ist, denn irgendetwas sagt mir, das Klischee der Frau in Minirock und Highheels, die sich am Straßenrand verkauft, greift ein wenig kurz.

Zunächst hat Maya sicher recht, wenn sie darauf hinweist, dass heutzutage typischer Weise die Frau der Prostitution nachgeht, der typische Nachfrager oder Freier männlich ist. Die Gründe dafür sind zum einen unterschiedliche sexuelle Präferenz (alle anwesenden Frauen dürfen auch gerne sagen, dass Kerle einfach notgeiler sind ;)). Zum zweiten liegt es an der nach wie vor verbreiteten wirtschaftlichen Schlechterstellung der Frau, wie auch ihrer genauso verbreiteten schwächeren gesellschaftlichen Machtposition, die zu diesem Ungleichgewicht beiträgt. Aber davon gibt es Ausnahmen, heute wie zu anderen Zeiten wie beispielsweise der Antike, in denen Prostitution auch von Männern üblicher war. Von daher kommt wohl wenig Widerspruch, wenn ich Prostitution geschlechtsneutral formulieren möchte. Ein, nennen wir es prostitutives Verhalten, steht Männern wie Frauen offen.

Machen wir mit dem Angebot weiter. Das wird schon schwieriger. Wann ist es Prostitution? Nur bei Penetration? Pimmel in Körperöffnung? Na, Befriedigung mit der Hand ist doch sicher auch schon etwas in der Art. Und wenn ich darauf stehe, mir ein paar mit dem Rohrstock verpassen zu lassen, dann würden auch das von den meisten als prostitutiv eingestuft. Fassen wir es für die Diskussion ein wenig weiter: Konstitutives Element ist, dass es sich um eine sexuelle Dienstleistung handelt, welcher Art auch immer.

Dann wäre noch zu klären, ob es sich um ausschließlich sexuelle Dienstleistungen handeln muss. Ist es keine Prostitution, wenn ich nach dem Fick massiert werde? Masseure sind ja schließlich anständige Leute. Oder wenn der Gigolo mit der Frau Essen und auch Tanzen geht, ändert das war? Nein, das ändert sicher nichts. Beimengungen anderer Leistungen sind nicht geeignet, den prostitutiven Charakter zu verwischen.

Womit wir bei der Gegenleistung wären, und auch das ist ja ein weites Feld. Ist doch egal, ob ich jemand ein paar Scheine in die Hand drücke, die Schlüssel eines Sportwagens, ein teueres Schmuckstück oder die Miete zahle. Fassen wir auch dieses Kriterium weiter: Jede Art von wirtschaftlichem Vorteil, die als Gegenleistung für eine sexueller Dienstleistung gewährt wird.

Man könnte sich höchsten fragen, ob es etwas ändert, wenn andere Motive als die Erlangung des wirtschaftlichen Vorteils mitspielen. Das ist die Frage, wann die Erbringung der sexuellen Leistung so in den Hintergrund tritt, dass das Gesamtpakekt nicht mehr als prostitutives Verhalten eingestuft werden kann. Ganz klassisch, die vielzitierten Prostitutierten mit Spaß am Job, vielleicht sogar einem Orgasmus? Wird eine Frau, die mit schläft, weil du dafür bezahlst, dann von der Prostitutierten zur Geliebten, wenn sie dabei kommt? Eher nicht. Ich halte mich an eine Formel, die ich kenne: Die condition sine qua non, die Bedingung, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfällt. Soll heißen, ein Verhalten ist dann prostitutiv, wenn die Erbringung der sexuellen Leistung von der wirtschaftlichen Gegenleistung derart abhängt, dass die sexuelle Leistung ohne die Erwartung der wirtschaftlichen Gegenleistung nicht oder wesentlich anders erbracht wird. Die Prostituierte steht auf Sex? Verprügelt gerne Männer mit dem Rohrstock? Wurst, Nutte ist Nutte.

Ein paar Dinge, von denen die Einstufung als prostitutiv nicht abhängt:

Die Zahl der Freier. Ob ich wenige zahlungskräftige Kunden beglücke, oder viele, das ist auch schon gleich. Insofern zeigt auch die ausgehaltene Geliebte mit einen "sugar daddy" ein prostitutives Verhalten.

Ob ich ein religiöses Ritual oder einen Verwaltungsakt mit dem sexuellen Akt verbinde, kann auch keinen Unterschied machen. Ich habe mal gelesen, im Iran gab oder gäbe es Bordelle, in denen der Freier kurz mit der Prostitutierten verheiratet und nach vollbrachter Tat sofort geschieden wird, quasi als Gesamtpaket. Prostitution, klar wie Kloßbrühe. Und um religiös fair zu sein: Wenn mich das Callgirl heiratet, weil das noch lukrativer ist, und ich die Barzahlung gegen den Zugewinnausgleich tausche, kann das auch keinen Unterschied machen.

Falls ich euch langweile: Keine Sorge, ich will natürlich wo hin, und wir sind sofort da. Nämlich bei der Definition und ihren Folgen für unsere Diskussion.

Meine Definition eines prostitutiven Verhaltens lautet dann wie folgt: Die Erbringung jeglicher Art von sexueller Leistung, allein oder mit anderen Leistungen, im Austausch für einen wie auch immer gearteten wirtschaftlichen Vorteil, ohne Einschränkung nach Promiskuität, religiösen oder rechtlichen Status der beteiligten Personen oder sonstigen Motiven des Leistungserbringers.

Und wenn wir uns das klarmachen, dann öffnet sich der Blick darauf, dass Prostitution nicht nur das Mädel in Minirock und Highheels am Straßenrand ist, sondern praktisch allgegenwärtig. Schon mal mit dem Polizisten geflirtet, um den Strafzettel zu vermeiden? Ups. Sich für das Vorstellungsgespräch aufgebretzelt? Könnte eng werden... Und dann erst die Generationen von Frauen, die ihren Mann vielleicht nur deshalb geehelicht haben, um versorgt zu sein. Ich persönlich bin mir sicher: Spätestens auf der Ebene meiner Großeltern bin ich zum Teil ein Hurensohn.

Prostitutive Verhaltensweisen sind Teil unserer Gesellschaft, seit ewigen Zeiten. Und trotzdem verachten und diskreditieren wir sie, sobald bestimmte Grenzen überschritten oder bestimmte typische Erscheinungsbilder damit verbunden sind. Das ist heuchlerisch, und es lässt sich auch nicht darauf stützen, dass Prostitution unmoralisch sei: Diese Art von Dienstleistung anzubieten, ist Teil der allgemeinen Handlungsfreiheit, die persönliche Entscheidung des Leistungserbringers. Es steht ihm oder ihr frei, denn die Transaktion ist freiwillig, und schadete keinem.

Ist es eklig? In der weitaus meisten Zahl der Fälle schon, so sind wir halt gepolt. Andererseits finde ich auch die Vorstellung eklig, anderen im Hintern rumzuwühlen. Ich wüsste nicht, dass Proktologen für ihren Job geächtet würden. Nutten und Stricher schon. Aber das ist doch was ganz anderes, Äpfel und Birnen? Ich fürchte nein. Ich kann Heilfürsorge oder Sex anbieten, beides ist ok. Ich schade niemandem. Wenn wir es als etwas anderes empfinden, dann nur, weil uns das beigebracht wurde.

Das tatsächliche Elend vieler Prostituierter liegt an der Zwangslage, sei sie auch nur wirtschaftlicher Art, als Hauptmotiv der Prostitution. Das ist Elend, und bringt Elend. Nicht die Prostitution an sich. Wenn sich eine Frau dafür entscheidet, sich zu prostituieren, weil es für sie persönlich vertretbar ist und gegenüber anderen, ihr offen stehenden Arten des Lebensunterhalts vorzugswürdig scheint, ist das nicht zu verurteilen. Für die Entgegennahme dieser Leistung gilt das Gleiche. Insofern ist auch ein humanistisches Bordell zumindest möglich.

Was garantiert nicht hilft, ist die beschriebene Stigmatisierung der Prostituierten - wenn ich mich aus Not oder einer sonstigen Zwangslage heraus prostituiere, und ich werde als Nutte abgestempelt statt als Opfer anerkannt, bin ich nur doppelt gelackmeiert. Und auch die Einstellung, jede Prostituierte sei ein ein armes Opfer ist keine moralische Einstellung, sie ist überheblich und wertend. Hilft auch nicht.

So, meine zwei Cents zu dem Thema.
 
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Ich muss mich nicht zu jedem Blödsinn äußern. Deshalb bleibt das zu diesem Thread mein erstes und einziges Post: "Humanistisches Bordell" ist Blödsinn
Ich bitte dich, genau das nicht zu tun, oder noch nicht. Ich hätte da nämlich eine Frage, und wenn du tatsächlich der bist, der zu sein du vorgibst, hast du - im Unterschied zu all den Theoretikern - eine belastbare Antwort.

Warum genau prostituieren sich Frauen eigentlich? Ich denke, da wird es mehrere Gründe geben, also Mehrfachnennungen erlaubt.

Ich rate mal. Widerspruch erbeten, wenn ich mich irre.

- Weil es ihnen Spaß macht? Wohl kaum. Selbst Escorts oder Sugardaddy-Gespielinnen dürften ihre Tätigkeit in den seltensten Fällen genießen, oder? Dass es ihnen auch Spaß machen kann, halte ich für eine Männerfantasie. Bestenfalls ist es ihnen nicht allzu unangenehm. Paar Ausnahmen, eine oder zwei oder zehn unter 1000 mögen mir verziehen werden.

- Weil gegen Geld gefickt werden nicht so schlimm ist, wie man tut, eine gewisse Eingewöhnungsphase vorausgesetzt, wo man vielleicht mit ein paar chemischen Hilfsmitteln über die Hemmschwelle geholfen werden muss. Danach ist es einem irgendwann ziemlich egal, wer den Körper benutzt, so lange er es nicht übertreibt. Wenn man andere durchaus "ehrbare" Jobs, zt.B. einer inkontinenten 85-jährigen 3 Mal täglich die vollgesch***** Windel zu wechseln, dagegen stellt, nicht ganz abwegig.

- Weil sie gezwungen werden. Der Klassiker. Angelockt irgendwo in einer entfernten, vorzugsweise ärmlichen Gegend, allein in ein fremdes Land verfrachtet, dort von allen Flucht-Hilfen (Geld, Pass, Telefon) abgeschnitten und durch Entbehrungen, Drogen oder Gewalt gefügig gemacht. Oder von den Eltern als "überzählige" Tochter verkauft, um Geld in die Haushaltskasse zu spülen oder Schulden zu tilgen.

- Psychische Abhängigkeit aka Liebe zu einem Zuhälter.

- WIrtschaftlicher Sachzwang. Vielleicht ein paar Mäuler zu stopfen daheim? Nix rechtes gelernt, Aussicht allenfalls auf prekäre Arbeitsverhältnisse? Oft genug selbst dann noch erst ausgebeutet und dann verarscht im eRegen stehen gelassen. Hm, eigentlich kein sonderlich gutes Argument, der Sozialstaat lässt sich, vor allem wenn Kinder im Spiel sind, idR nicht lumpen.

Das sind jetzt so ein paar loose Gedanken. Jetzt du, Rosettenfreak. Wie war das bei deinen "Pferdchen"? Warum haben sie diese Art des Geldverdienens gewählt, und wie sind sie psychisch damit zurecht gekommen, ?

Sunny.
 
Ich bitte dich, genau das nicht zu tun, oder noch nicht. Ich hätte da nämlich eine Frage, und wenn du tatsächlich der bist, der zu sein du vorgibst, hast du - im Unterschied zu all den Theoretikern - eine belastbare Antwort.

@Sunny3429 : Mal wieder ein Post von dir, der sich in meinen Augend durch geerdete Vernunft und eine klare Sicht auf die Dinge auszeichnet. Was deine Frage an Rosttenfreak angeht, das würde mich auch interessieren. Nur:

Ich bitte dich, genau das nicht zu tun, oder noch nicht. Ich hätte da nämlich eine Frage, und wenn du tatsächlich der bist, der zu sein du vorgibst, hast du - im Unterschied zu all den Theoretikern - eine belastbare Antwort.

Wenn ich ein paar Post von Rosettenfreak zusammensetze, hat er seine Unschuld mit 15 bei einer "Mitarbeiterin" seines Onkels verloren, der gleich mehrere bordellartige Einrichtungen betrieben hat, finanziert durch besagten Onkel, dann während seines Studiums selbst als Zuhälter gearbeitet, um anschließend als Sozialarbeiter die Seiten zu wechseln und (fruchtlos) zu versuchen, die Gefallenen des Sexgewerbes auf den Pfad der Tugend zurück zu führen. Hm. Interessante Karrierere. Klingt ein bisschen wie etwas, das man sonst in der Geschichtenabteilung dieses Forums finden würde.

Ich bitte dich, genau das nicht zu tun, oder noch nicht. Ich hätte da nämlich eine Frage, und wenn du tatsächlich der bist, der zu sein du vorgibst, hast du - im Unterschied zu all den Theoretikern - eine belastbare Antwort.

Rosettenfreak arbeitet nach eigenen Angaben als Sozialarbeiter in der Flüchtlingshilfe. Ich habe auch immer gedacht, das müsste doch für einige interessante und in der Praxis statt nur in der Diskussion gewonnene Einsichten taugen. Leider lesen sich seine Post überwiegend nicht wie die eines SPD-Mitglieds, wenn ich mal Thilo Sarrazin außen vor lasse, und sie glänzen auch nicht durch Verständnis oder interessante und authentische Einblicke. Soll heißen: Selbst wenn ich den leichten Unglauben, der gerade in mir aufsteigt, unterdrücke - würde ich meine Erwartungen hier eher klein halten. Es geht wohl nicht nur um das, was du erlebst, sondern auch darum, wie du es verstehst und bewertest.
 
Das Problem des anonymen Internets.
Jeder kann hier Anekdoten beitragen.
Nichts davon ist belegbar und damit für eine sachliche Diskussion unbrauchbar.

Diesen Fragen kann man sich maximal durch gut durchgeführte Studien oder belegbare Tatsachenberichte nähern.
Gerade letzteres halte ich für fast unmöglich.

Die Diskussion wird also auf der Ebene der Vorurteile, persönlichen Haltungen, eigenen Lebenserfahrungen, bleiben.

Warum prostituieren sich Frauen?
Die Frage ist schon zu kurz, denke ich.
Warum prostituieren sich Frauen und werden Frauen prostituiert?

Die individuellen Motive werden sehr unterschiedlich sein.
Aber es findet statt, weil es einen Markt dafür gibt.

Es gibt genug Menschen, die bereit sind für solche Dienstleistungen zu bezahlen. Und wo es eine Nachfrage gibt, da bildet sich auch ein Angebot. Und wo Geld im Spiel ist, da gibt es auch Leute, die das abgreifen wollen, ohne jegliche Skrupel bezüglich Menschenwürde.
Das es einen besseren, „humanistischeren“ Weg geben könnte? In der Theorie sicherlich.
Warum gibt es ihn noch nicht verbreitet? Vielleicht ist er nicht lukrativ genug oder die vorherrschenden Strukturen sind zu stark.

Lieben Gruss
Mayia
 
Es kostet mich, als Frau, keine halbe Stunde, um im Internet einen Mann zu finden, der Sex mit mir haben möchte. Freiwillig. Ohne jegliche Erwartung seinerseits.
Geht das Euch Männern ebenso? Ich denke nein, denn deshalb müsst ihr dann in der Regel mindestens dafür bezahlen.
Es ist also klar belegt, dass die Mehrheit der Frauen diese Art der Sexualität nicht präferiert.

Was ist denn das schon wieder für ein Kampf-rhetorischer / Inhalts-leerer / allgemein-bekannter / Unsinn? *kopfschüttel*

1. Frauen wollen genau so SEX haben wie Männer. (ansonsten würde es uns [nämlich den Menschen] nämlich schon seit vielen Jahrzehntausenden nicht mehr geben --> wenn FRAUEN KEINEN SEX haben wollten...)

2. Das Bedürfnis von Männern nach Sex ist deutlich stärker ausgeprägt als bei Frauen. (ist das eine große Überraschung? NEIN, ist es natürlich nicht!)

3. Die "Mehrheit der Frauen" ist ein Kampf-Begriff. Die "Mehrheit der Männer" will auch keine Frauen vergewaltigen. Die Mehrheit der Männer will auch keine anderen Männer umbringen...
(obwohl jedes Jahr um ein VIELFACHES mehr MÄNNER durch MÄNNER ermordet werden als FRAUEN...)


Warum ist das so? Keine Ahnung. Da gibt es sicherlich Studien, die versucht haben das zu erklären.

Warum das so ist? (???) Fragst du das im ERNST??? @Mayia ???
Das ist Biologie bzw. Evolutionsbiologie.

WEIL: 1 Frau in 10 Jahren "nur" ~ 10 Kinder zeugen kann... während
1 Mann kann an 1 TAG ~ ... naja.... abhängig vom Zeitpunkt des Eisprunges seiner Partnerinnen bzw. abhängig davon, wie oft er halt "kann" am Tag.... :ROFLMAO:

Oder warum hat ein Löwen-Rudel nur 3-4 Löwen und bis zu 20 Löwinnen?

wiki: » Ein solches Rudel besteht zumeist aus drei bis zehn, ausnahmsweise bis zu 21 ... Weibchen und deren Nachkommen, die von einer sogenannten „Koalition“ aus einigen erwachsenen Männchen gegen rudelfremde Männchen verteidigt werden. Für gewöhnlich gibt es in einem Rudel drei oder vier erwachsene Männchen... «

Da braucht's keine großen neuen "Stuuuhdieeehn" dazu.... Das ist bekannt, seit die Biologie-Lehrbücher vor 50 Jahren geschrieben worden sind....
 
Wenn ich einen der jüngeren Posts heraus greifen darf (es waren weiter oben sehr kluge Posts, zu deren Inhalten ich an ander Stelle sehr gerne weiter plaudern würde :.-)

Warum genau prostituieren sich Frauen eigentlich? Ich denke, da wird es mehrere Gründe geben, also Mehrfachnennungen erlaubt. Ich rate mal. Widerspruch erbeten [...]
Ich würde mal den vorbelasteten Begriff "sich prostituieren" weg lassen. ;)
Sondern einfach den neutralen Begriff nehmen:

Warum nehmen Frauen für Sex Geld?

- Weil es ihnen Spaß macht

In der Tat: Ich glaube daran, dass es Frauen in Deutschland oder Österreich gibt, denen Sex Spaß macht....(Vielleicht nicht allen, vielleicht auch nicht die "Mehrheit der Frauen"... aber vielleicht doch der einen oder anderen hin und wieder....)

- Weil gegen Geld gefickt werden nicht so schlimm ist, wie man tut
Auch hier glaube ich, dass das wirklich nicht so schlimm ist. Ein Wichs-Job (also an einem steifen-oder-halb-steifen-Ding rauf-und-runter-zu-ziehen, bis es spritzt.... für 80,- EUR in 5-10 min....) das halte ich wirklich nicht für die schlimmste Tätigkeit...
((viel "schlimmer" halte ich es zB, 1 Std. lang an einer Supermarkt-Kasse für das gleiche Geld Eier, Suppen, Spaghetti, Semmeln, Brötchen, Marmeladen, Cola, Sonstiges... über die Supermarkt-Theke zu ziehen... oder für noch weniger Geld/Stunde das Erbrochene oder Neben-das-Klo-Geschissene von Disco-Besuchern in den Clubs weg zu wischen....]


- WIrtschaftlicher Sachzwang. Vielleicht ein paar Mäuler zu stopfen daheim? Nix rechtes gelernt, Aussicht allenfalls auf prekäre Arbeitsverhältnisse? Oft genug selbst dann noch erst ausgebeutet und dann verarscht im eRegen stehen gelassen. Hm, eigentlich kein sonderlich gutes Argument, der Sozialstaat lässt sich, vor allem wenn Kinder im Spiel sind, idR nicht lumpen.

Ja, das wird es wohl am meisten sein.

Aber das trifft auf manche (viele?) verheiratete, sich nicht-prostituierende Frauen auch zu. Auch die stehen manchmal vor dem "Nichts" mit 1-2 (3, 4+) Kindern, wenn sich ihr Mann plötzlich von ihnen scheiden lässt...

Auch die lassen sich monate-, manche jahrelang ficken (inklusive Hausarbeit, Kinderbetreuung... u.s.w.) --> nur eben OHNE, dass sie dafür pro
- BJ 80,- EUR oder pro dem einen monatlichen Fick, der sein muss,
- 150,- EUR kriegen würden...

--

Nur ein paar Gedanken, die ich mir mache,
für Leute, die sich Gedanken machen möchten.
 
Danke für eure Beiträge, freut mich, dass sich doch noch eine konstruktive Diskussion ergeben hat.

Ich habe inzwischen mit verschiedenen Leuten aus der Branche und ausserhalb der Branche geredet und ausführliche Gespräche mit meiner Frau geführt. Hier die neusten Erkenntnisse:

- Im Mittelpunkt werden erst mal Massagen und Rollenspiele stehen. Keine Penetration, der Kunde bleibt passiv.
- Motivierte, attraktive Frauen aus dem EU-Raum, die Freude an Erotik und Rollenspielen haben, Massageschulung. Positionierung als fairer Arbeitgeber. Dt oder eng (Unterhaltung ist vielen Kunden wichtig) => nicht unterschätzen. Grundlohn plus Umsatzbeteiligung
- die Frauen müssen sich wohl fühlen, das Team und Umfeld ist mindestens so wichtig, wie die Arbeit selbst => wird gerne unterschätzt
- wenn die Angestellten zufrieden sind, bekommst du sehr schnell gute Bewerbungen aus deren Umfeld (O-Ton)
- edles Ambiente, gedämpftes Licht wie in einem Spa, kein Rotlicht, Duschen, Sauberkeit und Diskretion
- hochwertige Dienstleistungen vom Empfang bis zur Verabschiedung. Top-Leistungen an allen Customer-Touchpoints (Wort ist etwas unpassend hier...)
- Preise 200-500€, der Mehrwert muss für den Kunden deutlich sein
- Angebote im Bereich Cybersex usw. sind wenig etabliert und sehr unsicher. Nichtsdestrotrotz ist das Gebiet interessant und könnte Potential bieten.
- Marketing: Positionierung als "fairer Anbieter" und damit an die Medien gehen, kann kontraproduktiv sein. Besser diskret bleiben? Gediegenes Erotikerlebnis ins Zentrum stellen (Tempel der Lust oder so ähnlich), Konzentration auf einschlägige Marketingkanäle, Stammkundschaft aufbauen.
 
Last edited:
Ich will weder unkenrufen, noch den Besserwisser geben, aber hinterher sagen können, ich habs vorher schon gesagt hat schon seinen Reiz.

200 - 500 Steine nur fürs Zuschauen? Never. Nicht mal für 50 und in bester Lage in einem Ballungszentrum kriegst du den Laden voll. Mit dem "Softie-Konzept" wirst du meiner Meinung nach nur Geld verbrennen.

Sag hinterher Bescheid, wenn ich mich geirrt haben sollte.

Sunny.
 
200 - 500 Steine nur fürs Zuschauen? Never. Nicht mal für 50 und in bester Lage in einem Ballungszentrum kriegst du den Laden voll. Mit dem "Softie-Konzept" wirst du meiner Meinung nach nur Geld verbrennen.

Haha, das wäre mir bei dem langen Um- und "Herum"-Geschreibe (Massage-Salon, "motivierte Frauen", EU-Raum u.s.w.) ... gar nicht aufgefallen... ;)

Ja, in der Tat: 200-500,- EUR? :ROFLMAO: Da kannst du deinen "Massage-Salon" schon wieder zu-sperrren, bevor du ihn überhaupt auf-gesperrt hast ☘️

Aber die Idee grundsätzlich, die halte ich für nicht so schlecht! :)
 
200 - 500 Steine nur fürs Zuschauen? Never. Nicht mal für 50 und in bester Lage in einem Ballungszentrum
Nicht nur zuschauen, sondern passiv konsumieren. Wunderbare Frauen massieren dich bis du fast durchdrehst. Warme Öle, frische Düfte, leise Musik, dunkles Licht. Und dann, wenn du nicht mehr kannst, widmet sie sich endlich deinen erogensten Zonen. So einen Orgasmus hast du noch nie erlebt, glaub mir.
Nichts gegen Sex, aber Berührung kann sehr intensiv sein 😉.

Oder aber Rollenspiele: Krankenschwester und Patient, Demütigungen, Lehrerin und Schüler, Blind Date oder was die erotische Fantasie hergibt. Richtig gut und mit genügend Zeit, so dass es sich in deine Träume einbrennt. Ist schon was anderes ein billiger Fick oder?

Ich bin überzeugt, dass es genügend Männer gibt, die die Schnauze voll haben vom Sexgewerbe und die gerne etwas mehr springen lassen, wenn die Qualität und Ethik stimmt. Vielleicht beginnen wir schon bei 150, aber drunter auf keinen Fall.
 
Ist wohl Wunschdenken, aber toll wäre: Ein Besuch im Tempel der Lüste ist kein Betrug an der Freundin oder Frau, nichts Verwerfliches, sondern ein Wellnessprogramm, das akzeptiert ist wie ein Besuch beim Friseur oder im Nagelstudio.

Dann bekommt das nochmals eine neue Dimension mit breiterer Zielgruppe.
 
Ich schleiße mich dem allgemeinen Tenor an und zweifle ob das Konzept erfolgsversprechend ist. Aber ich wünsche dir natürlich, daß das Gegenteil der Fall ist...
 
Ein Besuch im Tempel der Lüste ist kein Betrug an der Freundin oder Frau, nichts Verwerfliches, sondern ein Wellnessprogramm, das akzeptiert ist wie ein Besuch beim Friseur oder im Nagelstudio.

Ich habe nochmal ein wenig nachgedacht, weil mir der Gedanke natürlich gefällt. Leute, die von vornherein "geht nicht" rufen, haben noch nie irgend etwas weiter gebracht. Gut, sie haben vermutlich auch so manche Katastrophe verhindert, aber wer hat das jemals gegeneinander aufgewogen.

Erstens also: das Wellnessprogramm mit Ambiente. Das ist weder neu, noch ungewöhnlich. Das ist doch genau der Kern des Angebots von unzähligen Tantra- und Massagestudios, die zusätzliche "spezielle Dienste" nicht von vornherein ausschließen, sondern mehr oder weniger augenzwinkernd durchblicken lassen, dass das gegen Aufpreis "toleriert" würde. Natürlich nur, wenn die "freiberufliche" Dienstleisterin zustimmt. Eine sehr, sehr blauäugiger Ansatz.

Weiters: die Spielregel würde also dem Kunden vorschreiben, dass er sich zu benehmen und seine Finger (und den Rest) bei sich behalten muss. Der würde das, bis ans Limit aufgegeilt unter den Händen der exquisitaussehenden, leicht geschürzten Diensteisterin leidend, natürlich klaglos akzeptieren und mit dem zufrieden sein, was er bekommen kann. Könnte mit einigen vielleicht klappen, aber leider wird es mit ziemlich vielen auch nicht klappen. Die wollen mehr. Man könnte vielleicht die Quote der Disziplinierten erhöhen durch Druck, also demonstrativ handfeste Rausschmeißer postieren, vielleicht auch ein Pfand von mehreren Hundert Euro hinterlegen lassen das einbehalten wird, wenn sich jemand nicht benehmen kann. Einigen wird es aber wurscht sein, und die würden das Ambiente nachhaltig schädigen. Im besten Fall würden sie unzufrieden abziehen und den Laden im Internet in der Luft zerfetzen.

Anbinden wäre vielleicht ein Ansatz. Aber es wäre nichts neues, das gibt es bereits. Wer darauf steht, kann das heute schon buchen. Wer nicht drauf steht, dem wird das, sobald er mehr will als erlaubt, die Laune vermiesen.

Und letztlich noch die Akzeptanz durch den Rest der Welt, sprich, die Partnerinnern. Die Vorstellung ist echt edel, könnte aus einem Hollywood-Film stammen. Sie bringt ihn vielleicht noch bis zur Liege, oder sagt der Diensteisterin wie er es gerne hat? Träum weiter. Sie, von den Jahren gezeichnet oder überhaut nie unter den Alpha-Weibchen gewesen, aber seltsamerweise völlig frei von Komplexen und Eifersucht, toleriert - oder noch besser hat Spaß daran - dass ihr Mann unter den Händern einer Frau kommt, die so ist, wie sie gerne wäre. Reibt sich lustvoll, oder lässt es sich von einem Spielzeug oder einem männlichen Dienstleister besorgen, während er gerade die traumhaft gebaute Mittzwanzigerin anstarrt, die seinen Schwanz verwöhnt? Oder gönnt ihm zumindest den Spaß? Wow. Wenn dir eine solche Frau begegnet, sag ihr, sie soll mich kontaktieren, ich will tauschen.

Für dich als Anbieter der Dienstleistung stellt sich also ein Problem: ich wäre dabei. und wie kriegst du jetzt noch meine Frau dazu, erstens mitzumachen, und es zweitens sogar selber toll zu finden? Vielleicht einigen wir uns soch darauf, dass es meistens besser sein wird, wenn ich dein Etablissement heimlich aufsuche, und beschränkst dich darauf, mir ein glaubwürdiges Alibi zu verschaffen?

Ich bleibe also dabei, das Thema an sich könnte - wenn man den Ralitätsanspruch rausnimmt - eine gute Basis für eine Männerphantasie, sprich eine Literotica-Geschichte werden. In der realen Welt gebe ich ihr nicht die geringste Chance. Scheitert an der Programmierung realen Menschen. Und solltest du doch wider Erwarten die paar Ausnahmen treffen, die die Regel bestätigen, werden die nicht reichen, um deine Unkosten zu decken.

Sunny.
 
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@Sunny3429 Danke für die interessanten Gedanken. Ich will auch nicht immer alles schönreden, ich sehe diese Schwierigkeiten durchaus. Aber ganz so schwarz würde ich dann doch nicht malen.

Erstens also: das Wellnessprogramm mit Ambiente. Das ist weder neu, noch ungewöhnlich. Das ist doch genau der Kern des Angebots von unzähligen Tantra- und Massagestudios,

Genau, diese Konzepte funktionieren bereits. Massage mit "Happy End" ist nichts Neues und es wäre mir nicht bekannt, dass irgendeines dieser Studios Security-Dienste oder ein Pfand benötigt. Die Kunden wissen, was sie erwartet und ansonsten werden sie zurechtgewiesen. Es ist ja auch nicht so, dass solche Studios von Horden besoffener Fussballfans besucht werden. Das sind eher gesittete Männer ab 30, die sich explizit für "Wellness plus" entschieden haben und nicht "Schwanz in Muschi rammen (Zitat @Quinn68). Es gibt übrigens auch Selbständige, die ziemlich erfolgreich sind nur mit passiver Erotikmassage. Ganz alleine in einer Wohnung. Wen das gut gemacht ist, echt ein tolles Erlebnis.

Es scheint mir vernünftig, auf einem bestehenden Angebot aufzubauen, das bereits funktioniert. Neu wäre dann eher, dass man das wirklich auf hohem Niveau mit professionellem Ambiente macht und auch mit weiteren Dienstleistungen ausbaut (Rollenspiele, Shows, 3D-Welten, whatever, aber alles ohne Penetration und mit passiven Kunden).

Die zweite spannende Frage: Akzeptanz. Klar scheint mir, dass ein solches Angebot weitaus grössere Chancen hat, akzeptiert zu werden, als klassische Prostitution. Es kommt niemand zu Schaden, es gibt keine Kriminalität und das Grundangebot besteht aus nicht viel mehr als einer Massage. Klar, eifersüchtige Ehefrauen werden da nicht mitmachen. Aber das ist schon beim Pornogucken so. Daneben gibt es aber auch viele Paare, die emotional etwas reifer sind und über sowas reden können. Schau dich mal ein einer Buchhandlung um, was da für Beziehungsratgeber angeboten werden. Die Welt ist voll von Paaren, deren Beziehung eingeschlafen ist und die einen neuen Kick gebrauchen könnten. Natürlich kann das in ganz verschiedene Richtungen gehen. Aber bevor der Partner eine Affäre startet oder zu Nutten rennt, wäre doch sowas eine schlauere Lösung. In meiner Vorstellung ist eine passive Massage von einem professionellen Anbieter viel weniger verletzend als zB eine Affäre. Monogamie ist ein hirnrissiges Konzept, das nie funktioniert hat (weshalb ca. 25% der Menschen mindestens einmal fremdgehen und die Scheidungsrate bei ca. 40% liegt). Alles Argumente weshalb ich einem solchen Angebot gute Chancen zugestehe. Natürlich sind die Gründe weshalb es scheitern könnte ebenso zahlreich (aber das ist bei jedem Unternehmen so).

Wie siehts bei euch ganz persönlich aus?

Würdet ihr eurer Partnerin oder eurem Partner eine solche Massage zugestehen?


@Mayia @rosettenfreak @Zenobit @kendra22 @Auden James @Quinn68
 
Würdet ihr eurer Partnerin oder eurem Partner eine solche Massage zugestehen?
Aus heutiger Sicht, nein.

Sollte sich die Frage jemals konkret stellen, müsste man wohl über die Gründe diskutieren.

Ich denke auch, das viele Menschen irgendwann das Bedürfnis haben nicht (mehr) monogam zu leben. Ich gebe da aber zu so romantisch-naiv zu sein, dass ich denke (oder hoffe?), dass das bei mir und meinen Beziehungen anders wird.

Und bleibt es dann bei so einer Massage oder weckt das nur weitere Lust? Wer einmal Blut leckt will noch mehr (Grüße gehen raus an Anna).
Vielleicht ist die Massage nur die Einstiegsdroge.

Meine Geschichte „Lisa“ handelt letztlich von einer ähnlichen Idee. Als Fantasie ok, darüber hinaus für mich nicht.

Lieben Gruss
Mayia
 
@Sunny3429 Danke für die interessanten Gedanken. Ich will auch nicht immer alles schönreden, ich sehe diese Schwierigkeiten durchaus. Aber ganz so schwarz würde ich dann doch nicht malen. [...]

Wie siehts bei euch ganz persönlich aus?

Würdet ihr eurer Partnerin oder eurem Partner eine solche Massage zugestehen?

Ich würde mich auf eine solche Frage hier gar nicht einlassen. Weil das ist die Frage: Monogamie = richtig oder falsch? gut/schlecht? Das ist für die gegenwärtige Frage: »Wie man eine Story schreiben kann über ein Etablissement, in dem Frauen arbeiten möchten« völlig irrelevant.

Ich persönlich halte es sogar ein wenig für Eigentums-Denken...

Wenn man(.n) eine tolle Frau hat, die man aber mit niemandem "teilen" will...
... wie den Rasenmäher, den man nicht her gibt, weil man ihn sonst vielleicht nicht mehr zurück kriegt...​
... wie der Vater, der seiner Tochter verbietet, mit irgendwelchen Jungs auszugehen... (weil die ansonsten ja SEIN Eigentum angreifen könnten... --> und MEIN Eigentum greift mir KEINER an!)​
-- SEIN - MEIN - DEIN heißen in der dt. Sprache: POSSESIV-PRONOMEN --> BESITZ-ANZEIGENDE Fürwörter...
[Aber vielleicht WILL seine Tochter sogar "angegriffen" werden, so mit 15 od. 16, wenn sie einen Jungen aus ihrer Klasse fragt, ob sie mit ihm auf seinem Moped mit fahren darf... :love:]​
... wie die Mutter, die ihren 30jährigen, gerade verheirateten Sohn fragt, ob ihm seine Frau in der früh auch immer die Eier gut heiß macht....​
(hihihi, verzeihung^^ ich konnte nicht anders 😁)​
--
Wirklich, jetzt einmal ganz neutral gefragt: Was ist wirklich schlecht daran, wenn 2 Menschen sich lieben, und hin und wieder der eine oder die andere -- in Absprache mit dem Partner -- mit jemand anderem Sex hat? :unsure:😉🍀
 
Last edited:
Was ist wirklich schlecht daran, wenn 2 Menschen sich lieben, und hin und wieder der eine oder die andere -- in Absprache mit dem Partner -- mit jemand anderem Sex hat?
Wenn sich beide einig sind, nichts.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich bitte dich, genau das nicht zu tun, oder noch nicht. Ich hätte da nämlich eine Frage, und wenn du tatsächlich der bist, der zu sein du vorgibst, hast du - im Unterschied zu all den Theoretikern - eine belastbare Antwort.

Warum genau prostituieren sich Frauen eigentlich? Ich denke, da wird es mehrere Gründe geben, also Mehrfachnennungen erlaubt.

Ich rate mal. Widerspruch erbeten, wenn ich mich irre.

- Weil es ihnen Spaß macht? Wohl kaum. Selbst Escorts oder Sugardaddy-Gespielinnen dürften ihre Tätigkeit in den seltensten Fällen genießen, oder? Dass es ihnen auch Spaß machen kann, halte ich für eine Männerfantasie. Bestenfalls ist es ihnen nicht allzu unangenehm. Paar Ausnahmen, eine oder zwei oder zehn unter 1000 mögen mir verziehen werden.

- Weil gegen Geld gefickt werden nicht so schlimm ist, wie man tut, eine gewisse Eingewöhnungsphase vorausgesetzt, wo man vielleicht mit ein paar chemischen Hilfsmitteln über die Hemmschwelle geholfen werden muss. Danach ist es einem irgendwann ziemlich egal, wer den Körper benutzt, so lange er es nicht übertreibt. Wenn man andere durchaus "ehrbare" Jobs, zt.B. einer inkontinenten 85-jährigen 3 Mal täglich die vollgesch***** Windel zu wechseln, dagegen stellt, nicht ganz abwegig.

- Weil sie gezwungen werden. Der Klassiker. Angelockt irgendwo in einer entfernten, vorzugsweise ärmlichen Gegend, allein in ein fremdes Land verfrachtet, dort von allen Flucht-Hilfen (Geld, Pass, Telefon) abgeschnitten und durch Entbehrungen, Drogen oder Gewalt gefügig gemacht. Oder von den Eltern als "überzählige" Tochter verkauft, um Geld in die Haushaltskasse zu spülen oder Schulden zu tilgen.

- Psychische Abhängigkeit aka Liebe zu einem Zuhälter.

- WIrtschaftlicher Sachzwang. Vielleicht ein paar Mäuler zu stopfen daheim? Nix rechtes gelernt, Aussicht allenfalls auf prekäre Arbeitsverhältnisse? Oft genug selbst dann noch erst ausgebeutet und dann verarscht im eRegen stehen gelassen. Hm, eigentlich kein sonderlich gutes Argument, der Sozialstaat lässt sich, vor allem wenn Kinder im Spiel sind, idR nicht lumpen.

Das sind jetzt so ein paar loose Gedanken. Jetzt du, Rosettenfreak. Wie war das bei deinen "Pferdchen"? Warum haben sie diese Art des Geldverdienens gewählt, und wie sind sie psychisch damit zurecht gekommen, ?

Sunny.
@Mayia

Die meisten Prostituierten machen das nicht freiwillig.

Der ganze Thread ist B*** S***
 
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