Was der Trump so macht...

Klasse!

Sehr schöne Karikatur! Vor allem mit dem tiefenentspannten Vogel im Nest des vorletzten Kanonenrohrs. Vermutlich ein Demokrat, der lächelnd die Selbstverstümmelung des "real Donald Trump" geniesst.

Ich frage mich inzwischen ernsthaft, ob er eigentlich weiss, was die Welt über ihn denkt? Als ausgeprägter Narzist müsste ihn die momentane Meinung über ihn doch eigentlich in den rituellen Freitod treiben...
 
Und ich frage mich, wie sich wohl intelligente Amerikaner fühlen, die aus irgendwelchen Gründen außerhalb der USA leben müssen.
 
@Trump: Der ideologische Hintergrund.

Es besteht die Gefahr, dass wir uns über Trump totlachen.
Es ist aber nicht zum lachen.

Dahinter steht eine ideologische Bewegung, die in den USA schon seit einigen Jahrzehnten im akademischen Milieu einflussreich ist und die es nun nach einem langen Marsch durch die Institutionen ins Weiße Haus geschafft hat.
Diese Ideologie heißt: LIBERTARISMUS.
Klingt nach liberal, ist es aber nicht.
Ihre entscheidenden Vordenker heißen: Murray Rothbard, Lew Rockwell und vor allem AYN RAND.
In Deutschland kaum bekannt ist vor allem AYN RAND in den USA seit Jahren sehr einflussreich.

Ohne jetzt in einen langen Exkurs über Politische Ideengeschichte zu verfallen: Der LIBERTARISMUS betrachtet den Staat als Feind (nicht als Gegner, sondern als Feind).
Das Menschenbild des LIBERTARISMUS ist ein Egoismus, der sich als Individualismus tarnt.
Es ist purer Sozialdarwinismus.

Auch in Deutschland hat diese Denke bereits seine Abeleger.
Bisher noch hauptsächlich im akademischen Milieu.
Einer seiner deutschen Vordenker ist HANS HERMANN HOPPE.
Er vertritt die radikalste Spielart des LIBERTARISMUS, nämlich einen ANARCHOSYNDIKALISMUS.
Kurz: Sozialversicherungen privatisieren. Wer sich ne Versicherung leisten kann: Schön.
Wer nicht? Na, den fressen dann eben die Hunde!
Das Ganze nennt dieser Mensch "Freiheit" und "Individualismus."
Er ist in welcher Partei? Genau: In der AfD.
Er ist von Beruf? Genau: Gut dotierter VWL-Professor.

Die brauchen keinen Sozialstaat...

Zurück zu den USA:
Trump ist nur der nützliche Clown für gewisse sozialdarwinistische Ideologen.

Sein Sicherheitsberater STEVE BANNON-- ehemals Chef der rechtsextremen Website "Breitbart News-- nennt als Lieblingsautor JULIUS LOVA.
Bitte googlen.
Lova war einer der Vordenker des italienischen Faschismus unter Mussolini.

Mit Bannon sitzt also ein Faschist im Weißen Haus.

Leute, ich rede hier nicht über den FC BAYERN MÜNCHEN.
Das ist Gaudi. Der FC BAYERN ist nicht wirklich wichtig.

Aber die USA unter einem Präsidenten Trump: Das stellt alles in Frage, wofür die USA und der Westen bisher standen.
Wie gesagt: Ein Präsident Trump ist nicht zum lachen.

(Über die Verbindungen des asozialen "Libertarismus" nach Deutschland (AfD)) demnächst mehr).

Ihr könnt das gerne googlen: Begriffe wie "Libertarismus" und Personen wie Ayn Rand, Murray Rothbard, etc.

Ich will damit vor allem sagen: Hinter der Präsidentschaft von Trump steckt mehr als nur twittern.
Und der Mann ist nicht zum lachen...


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Trump: Der ideologische Hintergrund. ...

Dahinter steht eine ideologische Bewegung, die in den USA schon seit einigen Jahrzehnten im akademischen Milieu einflussreich ist und die es nun nach einem langen Marsch durch die Institutionen ins Weiße Haus geschafft hat.
Diese Ideologie heißt: LIBERTARISMUS.
Klingt nach liberal, ist es aber nicht.
Ihre entscheidenden Vordenker heißen: Murray Rothbard, Lew Rockwell und vor allem AYN RAND.
In Deutschland kaum bekannt ist vor allem AYN RAND in den USA seit Jahren sehr einflussreich.

Ohne jetzt in einen langen Exkurs über Politische Ideengeschichte zu verfallen: Der LIBERTARISMUS betrachtet den Staat als Feind (nicht als Gegner, sondern als Feind).
Das Menschenbild des LIBERTARISMUS ist ein Egoismus, der sich als Individualismus tarnt.
Es ist purer Sozialdarwinismus.

Auch in Deutschland hat diese Denke bereits seine Abeleger.

@Rosi: DANKE! !!! Das war mir völlig neu! Mir sagt zwar Sozialdarwinismus was, und natürlich auch die Begriffe Individualismus und Egoismus. Und, ich hab das auch gleich auf Wiki quergecheckt, da steht genau das gleiche:

«Libertarismus (lat. libertas ,Freiheit‘) oder Libertarianismus (Lehnwort zu engl. libertarianism) ist eine politische Philosophie, die an einer Idee der negativen Handlungsfreiheit als Leitnorm festhält[1] und deren unterschiedliche Strömungen alle vom Prinzip des Selbsteigentums ausgehen und für eine teilweise bis vollständige Abschaffung oder Beschränkung des Staates sind.[2]» [unterstreichungen von mir] https://de.wikipedia.org/wiki/Libertarismus

Danke, von der Seite hab ich's noch gar nicht gesehen... :mad: In die Richtung werd ich mich jetzt mal ein bisschen mehr schlau machen... :mad:
 
@Kimber22

@Rosi: DANKE! !!! Das war mir völlig neu! Mir sagt zwar Sozialdarwinismus was, und natürlich auch die Begriffe Individualismus und Egoismus. Und, ich hab das auch gleich auf Wiki quergecheckt, da steht genau das gleiche:

«Libertarismus (lat. libertas ,Freiheit‘) oder Libertarianismus (Lehnwort zu engl. libertarianism) ist eine politische Philosophie, die an einer Idee der negativen Handlungsfreiheit als Leitnorm festhält[1] und deren unterschiedliche Strömungen alle vom Prinzip des Selbsteigentums ausgehen und für eine teilweise bis vollständige Abschaffung oder Beschränkung des Staates sind.[2]» [unterstreichungen von mir] https://de.wikipedia.org/wiki/Libertarismus

Danke, von der Seite hab ich's noch gar nicht gesehen... :mad: In die Richtung werd ich mich jetzt mal ein bisschen mehr schlau machen... :mad:

Hi.
Keine Ursache. Gern geschehen.

Ja, in Germany ist diese ideologische Strömung des "Libertarismus" noch kaum bekannt, mit Ausnahme einiger kleiner akademischer Kreise.
Aber in den USA ist diese Denke schon länger Mainstream, auch unter "Normalsterblichen."
Vor allem durch die Bücher einer AYN RAND, die in den USA sehr populär sind.
Deren "Objektivismus" hat mit Objektivität im wissenschaftlichen Sinne wenig gemein.
Das ist pseudowissenschaftliche Vulgärphilosophie.

Meines Erachtens führt diese Art von "Freiheit" zum totalen Egoismus.

In Deutschland hat diese Denke Eingang gefunden in das Programm der AfD.
Das wird bisher wenig beachtet, da sich bei der AfD alles auf das Thema "Flüchtlinge" und "Islam" konzentriert.
Das Wirtschafts-Gesellschafts-und Menschenbild der AfD hingegen halte ich für viel gefährlicher.
Da gibt es beispielsweise einen Roland Vaubel-- VWL-Dozent an der Uni Mannheim (ausgerechnet!),-- der tatsächlich den denkwürdigen Vorschlag machte, Hartz-4-Empfänger müssten künftig erst ihre Organe verkaufen, bevor sie Stütze bekommen.

Ich finde, da fliegt einem das Blech weg!

Zudem will er Arbeitslosen das passive Wahlrecht entziehen lassen.

Auch dahinter ist das Denken des "Libertarismus" zu erkennen.

In der "taz" gab es dazu mal nen guten Artikel (Sorry, ich hab keinen Link).
Ich glaube, der Titel war: "Die Gefahr der neuen Partei ist nicht der Rechtspopulismus."

Gib das mal ein. Dann müsstest du den Artikel im Netz eigentlich finden.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Hammer!

Sehr interressant!

Danke für die Infos.

Das wusste ich bis dato alles noch nicht, bestätigt aber viele meiner bisherigen Vermutungen.
 
@Unfein

Sehr interressant!

Danke für die Infos.

Das wusste ich bis dato alles noch nicht, bestätigt aber viele meiner bisherigen Vermutungen.

Hallo.
Schön, dass meine Ausführungen auf Interesse stoßen.

Ich will damit vor allem zeigen, dass man einen gefährlichen Fehler macht, wenn man "The Donald" auf einen seltsamen älteren Herrn reduziert, der gelegentlich absurdes twittert.
Hinter dieser Mannschaft steckt eine ausgereifte Ideologie.
Meines Erachtens eine antidemokratische und antiliberale Ideologie, die in Deutschland keinesfalls Mainstream werden darf.

So, ich muss jetzt noch etwas arbeiten.
Vielleicht bis später.
Wünsche noch nen schönen Tag.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Wobei sich dein Beispiel aber auch auf mehrere radikale Regierungsformen übertragen lässt. Sowohl unter den Nazis als auch unter dem Kommunismus von Stalin gab es nicht gerade das was ich ein soziales Netz nennen würde.
Wer nicht gearbeitet hat kam ins Arbeitslager.
 
Oh, ich unterschätze Trump nicht...

...dennoch lache ich über ihn.

Es ist ein ungläubiges, manchmal verzweifeltes, immer öfter hämisches Lachen.

Dennoch bin ich mir der Gefahr, die von ihm und vor allen seinen Hintermännern wie Bannon ausgeht, stets bewusst.

Meine momentanen Hoffnungen klammern sich noch an die vielschichtigen Strömungen in den Reihen der Republikanern und am öffentlichen Wiederstand, der in allen Bereichen immer mehr zu wachsen scheint. Darüber hinaus auf der Gerichtsbarkeit und Institution wie CIA und FBI, so erstaunlich ich Letzteres selbst finde.

Aber wer weiss, wohin sich das alles noch entwickeln mag...
 
@Zenobit

Wobei sich dein Beispiel aber auch auf mehrere radikale Regierungsformen übertragen lässt. Sowohl unter den Nazis als auch unter dem Kommunismus von Stalin gab es nicht gerade das was ich ein soziales Netz nennen würde.
Wer nicht gearbeitet hat kam ins Arbeitslager.

Hi.
Ich finde, es lässt sich nicht 1:1 übertragen.
Das Raffinierte an dieser Ideologie: Sie ist kein Radikalismus im Sinne eines politischen Extremismus.
Der Libertarismus ist nicht antidemokratisch, insofern er die Demokratie als Staatsform formal durchaus akzeptiert.
Der Haken liegt woanders: Er überträgt das marktwirtschaftliche Prinzip auf sämtliche menschlichen Beziehungen. Auch die Beziehungen des Staates-- dessen Funktionen auf ein Minimum reduziert sollen-- zu seinen Bürgern.
Der Hauptfeind der Libertären ist der Sozialstaat. Aber in einer sehr viel schärferen und radikaleren Spielart als das Beispiel bei Reagan oder bei den Neoliberalen und den Neocons der Fall war und ist.
Nicht umsonst nimmt sich Trump zuerst "Obamacare" vor.

Wir Deutsche haben die Neigung, alles, was aus den Staaten kommt, kritiklos zu übernehmen.
Das ist bei vielen Dingen auch okay. Aber die Ideologie der Trump-Truppe sollten wir möglichst nicht übernehmen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Wobei sich dein Beispiel aber auch auf mehrere radikale Regierungsformen übertragen lässt. Sowohl unter den Nazis als auch unter dem Kommunismus von Stalin gab es nicht gerade das was ich ein soziales Netz nennen würde.
Wer nicht gearbeitet hat kam ins Arbeitslager.

Ja, nur rosi spricht von was anderem: Nämlich, dass unter dem Mantel des "Individualismus" ein "Egoismus" daher kommt, der seinesgleichen sucht; und nochdazu sich erdreistet, moralisch legitimiert zu sein (durch, eben den sozialdarwinistischen Anspruch: Wer keinen Job hat, ist selber schuld...) [Sorry, rosi, wenn ich anfange, deine Posts zu interpretieren^^:]

Jetzt wird vllt. verständlich, ansatzweise, warum ich so ein überzeugter Katholik bin: Weil dieses nämlich das einzige, erfolgreiche Gegen-Narrativ ist: Die Christliche Soziallehre. Alles andere erleben wir gerade, wie es scheitert... (der Kant'sche Imperativ? omg... wer kennt den denn überhaupt^^) :cool: :rose:
 
@Unfein

...dennoch lache ich über ihn.

Es ist ein ungläubiges, manchmal verzweifeltes, immer öfter hämisches Lachen.

Dennoch bin ich mir der Gefahr, die von ihm und vor allen seinen Hintermännern wie Bannon ausgeht, stets bewusst.

Meine momentanen Hoffnungen klammern sich noch an die vielschichtigen Strömungen in den Reihen der Republikanern und am öffentlichen Wiederstand, der in allen Bereichen immer mehr zu wachsen scheint. Darüber hinaus auf der Gerichtsbarkeit und Institution wie CIA und FBI, so erstaunlich ich Letzteres selbst finde.

Aber wer weiss, wohin sich das alles noch entwickeln mag...

Natürlich kann man sich über Trump amüsieren-- wenn man die Gefahren nicht unterschätzt, die dahinter lauern.
Man muss sich das mal vorstellen: Da braucht es Jahre, bis die USA es endlich zu so etwas wie einer allgemeinen Krankenversicherung bringen ("Obamacare").
"Obamacare" ist längst nicht mit der umfassenden Absicherung ausgestattet, wie wir sie von unseren Krankenversicherungen kennen---- aber immerhin ein Fortschritt.
Und kaum in Kraft soll das durch diesen Clown "The Donald" wieder abgeschafft werden.

Man muss aber auch nicht zu sehr schwarz sehen.
Die Proteste zeigen, dass die US-Zivilgesellschaft funktioniert.
Und dass ihn US-Gerichte bereits öfters gestoppt haben-- ich meine die beiden Einreisedekrete gegen Muslime--zeigt, dass das Systems der "Checks & Balances" in den USA Gott sei Dank noch immer funktioniert.

Die USA (und der Rest der Welt) werden auch einen Präsidenten Trump überleben. Aber ganz ohne Blessuren wird das nicht abgehen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Kimber22

Ja, nur rosi spricht von was anderem: Nämlich, dass unter dem Mantel des "Individualismus" ein "Egoismus" daher kommt, der seinesgleichen sucht; und nochdazu sich erdreistet, moralisch legitimiert zu sein (durch, eben den sozialdarwinistischen Anspruch: Wer keinen Job hat, ist selber schuld...) [Sorry, rosi, wenn ich anfange, deine Posts zu interpretieren^^:]

Jetzt wird vllt. verständlich, ansatzweise, warum ich so ein überzeugter Katholik bin: Weil dieses nämlich das einzige, erfolgreiche Gegen-Narrativ ist: Die Christliche Soziallehre. Alles andere erleben wir gerade, wie es scheitert... (der Kant'sche Imperativ? omg... wer kennt den denn überhaupt^^) :cool: :rose:

Danke.
Du hast prima auf den Punkt gebracht, was ich ausdrücken wollte.


Ich sag mal Servus für heute.
Muss morgen ziemlich früh raus.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Es tut sich was im Hause Trump

für viele (mich eingeschlossen) überraschend hat sich Trump Gerüchten nach von Stephen Bannon getrennt bzw. soll dieser nicht mehr Teil des nationalen Sicherheitsrats sein.
Bei vielen Leuten galt Bannon als so etwas wie der Strippenzieher hinter Trump.

Eines muss man Trump lassen, Langeweile lässt er nicht aufkommen. Und wenn man bedenkt wie kurz er erst im Amt ist so hat er das Personal-Karussell, wenn auch zumeist unfreiwillig, schon heftig gedreht.

Was hat er die Woche noch so getrieben?
Nordkorea und damit indirekt deren Verbündeten China gedroht.
Einen möglichen militärischen Alleingang der USA in Syrien angedeutet.
 
@Zenobit

für viele (mich eingeschlossen) überraschend hat sich Trump Gerüchten nach von Stephen Bannon getrennt bzw. soll dieser nicht mehr Teil des nationalen Sicherheitsrats sein.
Bei vielen Leuten galt Bannon als so etwas wie der Strippenzieher hinter Trump.

Eines muss man Trump lassen, Langeweile lässt er nicht aufkommen. Und wenn man bedenkt wie kurz er erst im Amt ist so hat er das Personal-Karussell, wenn auch zumeist unfreiwillig, schon heftig gedreht.

Was hat er die Woche noch so getrieben?
Nordkorea und damit indirekt deren Verbündeten China gedroht.
Einen möglichen militärischen Alleingang der USA in Syrien angedeutet.


Hi.
Auf die Art Spannung, die Trump liefert, würde die Welt wohl gerne verzichten.
Spannung ist ein Element, das für einen Thriller okay ist. Aber in der (internationalen) Politik zählt vor allem Berechenbarkeit. Und das ist nun eindeutig nicht Trumps Stärke.
Noch vor knapp einer Woche ließ er verlauten, die USA würden sich da unten raushalten und man könne sich vorstellen, sich mit Assad zu arrangieren.
Aber das ist nun auch schon wieder bereits 1 Woche her.
Und 1 Woche ist bei "The Donald" natürlich eine gefühlte Ewigkeit.

Nun wollen die USA laut Außenminister Tillerson plötzlich doch wieder Weltpolizist spielen und alle pösen Buben bestrafen.
Dabei lässt er unter den Tisch fallen, dass es vor allem die (völkerrechtswidrigen) Interventionen der USA im Nahen Osten waren, denen die Region den aktuellen Schlamassel verdankt.
Offensichtlich ist man nicht bereit, aus den gescheiterten "Regime Changes" (Irak, Libyien) der letzten anderthalb Jahrzehnte zu lernen.

Ganz lustig gebärden sich mal wieder die Europäer.
Die "G7" haben eben grade beschlossen: Assad muss weg!
Man muss sich das offizielle Abschlußbild mal ansehen: Die Quoten-Maus Mogdriahni-- Pseudo-EU-"Außenministerin"--, den wandelnden Hackbraten Sigmar Gabriel und die anderen 5 Pappnasen, und man kommt aus dem lachen nicht mehr raus.

Die Europäer bekommen es noch nicht einmal gebacken, in 2 Jahren 160 000 Flüchtlinge per Quote zu verteilen-- aber beschließen jetzt vollmundig: Mit Assad gibt es in Syrien keine Zukunft! Assad muss weg!

Da wird der Assad in Damaskus aber jetzt zittern vor Angst...
Und erst der Wladimir P. in Good Old Russia....

Wer den peinlichen Auftritt von "Flinten-Uschi" (Von der Leyen) am Sonntag bei "Anne Will" gesehen hat, dem wurde deutlich vor Augen geführt, dass die Dame mit dem Job heillos überfordert ist.
Null Kenntnisse über Geopolitik. Sie hat sich aber unglaublich darüber gefreut, dass Sie ihr US-Kollege mitten in der Nacht angerufen hat, ums sie über den bevorstehenden Militärschlag zu informieren...

Russland und China werden Assad nicht aufgeben.
Deshalb sind alle Assad-muss-weg-Rufe heiße Luft.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Tja, kann ganz schnell ins Auge gehen, da gebe ich dir Recht und auch die folgen einiger falscher Entscheidungen könnten _folgen über Jahrzehnte haben (im schlimmsten Fall).
Aber man kann auch daraus lernen.
Die politische Stimmung sehe ich in Europa nämlich ganz ähnlich. Vielleicht überlegen sich manche Wähler dank dem amerikanischen Trump-Disaster genauer wo sie ihr Kreuzchen setzen, wenn die nächste Wahl ansteht.
 
Ich glaube leider nicht...

... das die Deppen in der EU aus der Trump-Wahl lernen werden.

Die sind sich doch immer selbst am Nächsten und der Stammtischkumpel hat schon Recht mit seinen biergeschwängerten Hassparolen.

Ausserdem ist Merkel sowieso alles schuld.

Wer brauch schon so ne olle, sture Ossitante, die immer auf friedlich macht, da ist so eine junge, dynamische Fraucke-Petry doch um Längen besser.

Unsere lieben Reichs- und Wutbürger folgen lieber starken Männern und Frauen, die sagen, wo es langgeht und wo der Hammer hängt!

Es würde mich freuen, wenn einige mal das Denken anfingen, aber ich glaube nicht mehr daran.

Deutschland mutiert zu einem Land quengeliger, bildungsresistenter Vollpfosten. Tugenden zählen nicht mehr, Phantasie wird immer mehr zu einem seltenen Gut.

Aber wer weiß? Wunder geschehen.
 
Last edited:
Wird sich zeigen.
Wobei ja auch schon mal Hysterie herrschte als die Republikaner, DVU und NPD hohe Wählerzahlen hatten. Die sind mittlerweile auch in der Versenkung verschwunden, wobei ich der AFD doch eine deutlich längere "Lebenserwartung" anrechne.
 
@Unfein

... das die Deppen in der EU aus der Trump-Wahl lernen werden.

Die sind sich doch immer am nächsten und der Stammtischkumpel hat schon Recht mit seinen biergeschwängerten Hassparolen.

Ausserdem ist Merkel sowieso alles schuld.

Wer brauch schon so ne olle, sture Ossitante, die immer auf friedlich macht, da ist so eine junge, dynamische Fraucke-Petry doch um Längen besser.

Unsere lieben Reichs- und Wutbürger folgen lieber starken Männern und Frauen, die sagen, wo es langgeht und wo der Hammer hängt!

Es würde mich freuen, wenn einige mal das Denken anfingen, aber ich glaube nicht mehr daran.

Deutschland mutiert zu einem Land quengeliger, bildungsresistenter Vollpfosten. Tugenden zählen nicht mehr, Phantasie wird immer mehr zu einem seltenen Gut.

Aber wer weiß? Wunder geschehen.


Da hast du nicht ganz unrecht mit deiner Analyse.
Allerdings geht die Zustimmung zur AfD glücklicherweise stark zurück, seit sich auch die Flüchtlingsfrage einigermaßen normalisiert hat.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Da sich die AFD aber nicht ganz als rechtsradikale Partei geoutet hat, dürfte es sie auch nicht in 10 Jahren geben und ein neues Thema wird sich auch finden, sollten die Flüchtlinge einmal ausbleiben.
 
@Zenobit

Tja, kann ganz schnell ins Auge gehen, da gebe ich dir Recht und auch die folgen einiger falscher Entscheidungen könnten _folgen über Jahrzehnte haben (im schlimmsten Fall).
Aber man kann auch daraus lernen.
Die politische Stimmung sehe ich in Europa nämlich ganz ähnlich. Vielleicht überlegen sich manche Wähler dank dem amerikanischen Trump-Disaster genauer wo sie ihr Kreuzchen setzen, wenn die nächste Wahl ansteht.

-- Bei allem, was du tust, bedenke das Ende." (Ein Stoiker. Marc Aurel? Seneca? Cicero? Wurscht...-- Aber der Spruch ist richtig).

Das gilt nicht nur für persönliches, sondern vor allem in der (internationalen) Politik, wo Entscheidungen das Leben vieler Menschen langfristig beeinflussen.
Schauen wir uns die "Regime Changes" der letzten 1,5 Jahrzehnte an: Einen Diktator zu stürzen ist verhältnismässig einfach. Einen funktionierenden Staat aufzubauen ist hingegen schon schwieriger.

Die USA haben im Irak und in Libyen nichts weiter hinterlassen als verbrannte Erde und 2 "Failed States" ("Gescheiterte Staaten").
Wer dann immer noch schreit: Assad muss weg"-- wie heute aktuell die "Sieben Zwerge" (die G7)-- der muss sich nicht wundern, wenn sich immer mehr Wähler mit Grausen abwenden. Nicht nur von der Bundespolitik, sondern vor allem von der EU.

In Syrien haben (unter anderem) die Russen, die Chinesen und der Iran starke Interessen. Und diese werden sie nicht aufgeben.
Deshalb ist alles "Assad-muss-weg"-Gerede nur ein Fall für einen Jan-Böhmermann-Sketch.

lg
"Rosi" (Johannes)

Ps.:
So, ich hab noch was noch was zu tun und sag mal tschüss fürs erste.
Danke für die anregende Unterhaltung.
 
Last edited:
Na gut eine gewisse Arroganz zu entscheiden welcher Diktator weg muss und welcher nicht ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Assad ist ein Arschloch, daß sein eigenes Volk bekämpft, ganz ohne Frage. Aber solange er bei uns Waffen gekauft hat und die Füsse einigermaßen still gehalten hat, war das okay.

Aber "da unten" ist derzeit so viel los, daß noch nicht einmal Experten sagen können wer zu den "Guten" und wer zu den "Bösen" gehört. Da kann man das als unbeteiligter noch viel weniger einschätzen.
 
@Zenobit

Na gut eine gewisse Arroganz zu entscheiden welcher Diktator weg muss und welcher nicht ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Assad ist ein Arschloch, daß sein eigenes Volk bekämpft, ganz ohne Frage. Aber solange er bei uns Waffen gekauft hat und die Füsse einigermaßen still gehalten hat, war das okay.

Aber "da unten" ist derzeit so viel los, daß noch nicht einmal Experten sagen können wer zu den "Guten" und wer zu den "Bösen" gehört. Da kann man das als unbeteiligter noch viel weniger einschätzen.

"Da unten"-- also im Nahen Osten-- ist nicht nur aktuell viel los, sondern bereits seit 100 Jahren (Sykes-Picot-Abkommen).
Vor allem die USA betrachten die Region als ihren Spielball, haben keinen Respekt und auch kein Verständnis für eine fremde Kultur und bilden sich noch immer ein, sie könnten diese Region gewaltsam "demokratisieren."
Gegen die Russen bekam der Gegner das Etikett "Kommunismus" verpasst. Heute heißt die Allzweckwaffe "Islam."
Das ganze beginnt 1953, als die USA den demokratisch gewählten iranischen Präsidenten Mossadegh stürzten.
Sein "Vergehen": Er wollte die staatlichen Ölquellen verstaatlichen und dem Einfluß der Briten entziehen.
Die CIA organisierte den Putsch und installierte den Schah.
Der füllte in den nächsten 25 Jahren die Boulevardblätter in Good Old Germany--- und in seinen Gefängnissen folterte sein Geheimdienst "Savag."
Als 1979 der Flashback kam und die Mullahs die Amis aus dem Land trieben, da wunderte sich der Westen doch tatsächlich: Was ist denn da unten plötzlich mit den wütenden Persern los? Na, das war einfach die Quittung für 1953.

Ein anderes Beispiel ist der libysche Diktator Ghaddafi: Im Westen hofiert, weil er uns lange die Flüchtlinge vom Hals gehalten hat.
Er durfte sogar im Garten des Elysee-Palast sein Zelt aufstellen mit seinem Harem.

Mit den Mudshaheddin-- die man in Afghanistan im Kampf gegen die Sowjets hochrüstete-- darunter war auch ein gewisser Bin Ladn-- schuf man sich die spätere "Al Kaida" selbst.

Und auch der Diktator Assad wurde noch 2004 im Westen mit allen Ehren empfangen-- auch im Elysee-- weil er die Öffnung Syriens für ausländische Investoren ankündigte.

Die westlichen Werte werden verteidigt??
Das ist -- vorsichtig formuliert-- ein Schwindel.
Es geht um geopolitische Interessen.

Und die Amis haben wirklich das seltene Talent, sich die Feinde selbst zu schaffen, die sie dann bekämpfen müssen.
Und ihr Unverständnis für andere Kulturen ist wirklich beängstigend.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Zenobit

--Noch einmal zu Syrien:
Bisher blieben die Opfer der katastrophalen US-Interventionspolitik meist auf die Region beschränkt (Afghanistan).
Mit den syrischen Flüchtlingen wird Deutschland erstmals vor seiner Haustür mit den Opfern dieser Politik konfrontiert.
Und was passiert?? Huch, die überfordern unsere Sozialsysteme und integrieren sich irgendwie nicht so von selbst...
Na sowas, aber auch...

Ohne jetzt allzu sehr in die jüngere Geschichte Syriens einzugehen: In Syrien ließ Assad den Konfessionen recht freie Hand.
Der Deal lautete: Ihr zweifelt nicht die Herrschaft des Hauses Assad an, dafür dürft ihr glauben, was ihr wollt.
Warum sollten sich syrische Drusen und Kopten Assad wegwünschen und die "syrische Opposition"-- in der Regel djihadistische Islamisten-- an die Macht wünschen? Wäre es so reizvoll für Drusen und Kopten, von der "Al Nusra-Front" geköpft zu werden???

Also: Die Vorstellung einer breiten "syrischen Opposition" gegen Assad ist ein Hirngespinst von "Flinten-Uschi."

Ach, warum sind die Syrer übrigens bei den Russen als Schutzmacht gelandet? Nun, weil die Amis zwischen 1947 und 1957 dreimal versuchten, in Syrien zu putschen. Zweimal ist es Ihnen gelungen.
Dann haben sich die Syrer gesagt: "Schluß mit lustig! Damit uns das nicht wieder passiert suchen wir uns nen starken Partner, vor dem auch die Amis Respekt haben."
Und das war nun mal die damalige Sowjetunion.

Du siehst, die Hintergründe sind also etwas komplizierter als die "Tagesschau-Erzählung": Da die beiden Bösen Putin und Assad und auf der anderen Seite der gute Westen.

Assad gehört zur Minderheit der Alawiten.
Die machen grade mal 10% der Bevölkerung aus.
Bei seinem Sturz würde es wohl zu einer Verfolgung der Alawiten kommen und wir hätten einen neue Welle von ca. 2 bis 3 Millionen syrischer Flüchtlinge.

Ob "Flinten-Uschi" die Willkommen heißen würde???

Da sagt es sich doch leichter mit der Inbrunst moralischer Überlegenheit beim TV-Plausch: "Assad muss weg" (Flinten-Uschi).
Da kann man sich moralisch so schön überlegen fühlen...

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Also, Leute ich kann jetzt nicht alles kommentieren, auch wenn ich es wollte. Nur sporadisch:

@Zenobit
... In Syrien ließ Assad den Konfessionen recht freie Hand. Der Deal lautete: Ihr zweifelt nicht die Herrschaft des Hauses Assad an, dafür dürft ihr glauben, was ihr wollt. Warum sollten sich syrische Drusen und Kopten Assad wegwünschen und die "syrische Opposition"-- in der Regel djihadistische Islamisten-- an die Macht wünschen? Wäre es so reizvoll für Drusen und Kopten, von der "Al Nusra-Front" geköpft zu werden???
Ganz genau! Das ist eines der imho interessantesten Dinge in der ganzen Syrien-Sache! Die Drusen - nur so nebenbei, das ist eine Gruppe von moderaten "Muslimen", mit christlichen Elementen (die Muslime sagen natürlich, das seien keine Muslime...) Die leben, u.a. an der Grenze zu Israel. Und viele Drusen sind in der israelischen Armee. https://www.welt.de/politik/ausland...-Drusen-in-der-Zange-von-IS-und-al-Nusra.html Wie's mit Kopten & sonstige Christen in der islamischen Welt geht, darüber muss man ja inzw. (leider), nicht mehr viel sagen... das lesen ja inzw. (leider) sogar die Atheisten in der Zeitung....

Aber "da unten" ist derzeit so viel los, daß noch nicht einmal Experten sagen können wer zu den "Guten" und wer zu den "Bösen" gehört. Da kann man das als unbeteiligter noch viel weniger einschätzen
Ja, das ist ein absolut richtiger Punkt. Das einzige, was man aus europäischer Sicht sagen kann, das ist:
Dass wir wollen, dass da unten wieder Ruhe ist. Und das wird, so zynisch (und traurig, und verzweifelt) das auch ist: Nur geschehen, wenn Assad alle umbringt. Ein Ober-Zyniker unter meinen Freunden sagte mal: Schmeißen wir doch einfach ne Atombombe drauf. Dann sind wir alle los. Assad, und die Rebellen, und den IS... :mad: :rolleyes:
--


Was ich noch kommentieren möchte, der einige Wenige-Posts-Poster, Unfein:

Ausserdem ist Merkel sowieso alles schuld. Wer brauch schon so ne olle, sture Ossitante...
Naja, also ich würde das gar nicht so extrem sehen. Merkel hat zwar keinen nicht Unwesentlichen Anteil - mit ihrem unbedachten, und ihrem (!) ungewollt nach außen gedrungen (!) Spruch im Bundestag von dem: Wir schaffen das...
ABER seither versuchen doch alle - sowohl die CDU als auch die CSU - zurück zu rudern...
Dies nur am Rande. ;) :rose:
--

Abschließend, und zu meiner Schluss-Analyse:

Russland und China werden Assad nicht aufgeben.
Deshalb sind alle Assad-muss-weg-Rufe heiße Luft.

Ja, das ist das über allem stehende Faktum. Wobei, der noch viel größere Player in der Sache, das ist imho der Iran.
 
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