Wie schreibt man (gute) Science-Fiction?

Hat jemand die 2013-Fassung gesehen, und kann darüber was sagen?
Habe ich gesehen und könnte auch mehr als "was" darüber sagen, aber aus Rücksicht auf Deine bewiesenermaßen überaus empfindliche Seele, die ja nicht einmal einen harmlosen Dankeskommentar an Faith unter Deiner Zwillings-Supernova von einer neosozialistischen Weltraum-„Saga“ verkraftet, verzichte ich an dieser Stelle lieber darauf. Alles für Dich, mein Gutester!

Und also werfe mir noch einer vor, ich ließe "Empathie" vermissen ...
 
Kleine Frage an die Runde: Kennt jemand Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein von 1990? Ich erinnere mich noch entfernt daran, dass mir der Film damals durchaus zugesagt hat. Jetzt sehe ich gerade, dass die Story 2013 nochmals verfilmt wurde. Hat jemand die 2013-Fassung gesehen, und kann darüber was sagen?
ja, ich habe den damals im Kino gesehen. Bruchstückhaft habe ich irgendwas vor Augen, eine Station auf einem primitiven Planeten? Ähnlich wie bei TNG, nur irgendwie heftiger.

Die Neuverfilmung kenne ich nicht.
 
Kennst Du The Butterfly Effect ? Eine wahnwitzige, persönliche Reise, die es meines Wissens sogar mit unterschiedlichen Enden gibt. Kleine Veränderung mit grosser Wirkung, wo der Protagonist, nicht wie Biff in Zurück in die Zukunft 2, nie in die angestammte Zeitlinie zurückkehrt.
ich glaube nicht. Mal sehen, ob ich den bei Gelegenheit finde. Der Eintrag ist mal interessant.
 
Wie gesagt, den von 1990 kenn ich selbst noch und habe ihn eigentlich noch in guter Erinnerung.
 
Schade, dass der Thread eingeschlafen ist. Ich schreibe gerade an einem Science Fiction. Die Geschichten hier schreibe ich eigentlich nur, um zu üben.

In dem Fall empfehle ich dir das Deutsche Schriftsteller-Forum dsfo.de Dort kriegst du Feedback von Leuten, die auch selbst Bücher schreiben und veröffentlicht haben.

Grüße
Phiro
 
Schade, dass der Thread eingeschlafen ist. Ich schreibe gerade an einem Science Fiction. Die Geschichten hier schreibe ich eigentlich nur, um zu üben.
Du darfst Dich gerne an der Diskussion beteiligen! :)

Worüber würdest Du Dich gerne in diesem Bereich unterhalten? Oder was hat Dich an der bisherigen Diskussion am meisten interessiert?

Liebe Grüsse

Djinn
 
Nun, SciFy, ebenso wie Fantasy, ist ja im Prinzip ein Setting, in dem viele andere Genres zu Hause sein können. Anders als bei einem Setting in der Gegenwart oder Vergangenheit, kann (und muss) man sich nicht auf vorhandenes stützen. Viele aus meinem Bekanntenkreis empfinden deswegen SciFy/Fantasy als einen einfacheren Weg, um einer Geschichte Freiheiten zu geben und weniger Zeit in der Vorbereitung zu verlieren. Dabei wird eben übersehen, wieviel Zeit und Details es braucht, eine schlüssige Welt als Setting zu definieren.

Oha, *diese* Meinung zur SciFi / Fantasy habe ich tatsächlich noch nicht gehört. Je nach Länge und Komplexität einer Geschichte braucht es sogar deutlich mehr Aufwand, um ein schlüssiges Universum zu generieren, als einfach eine Geschichte in der existierenden Welt stattfinden zu lassen und ein paar geografische und vielleicht historische Recherchen zu betreiben. Da hast du absolut recht.

Wie kommt man zu einer Idee, von einer Idee zur Geschichte.

Bei mir: Im Halbschlaf, beim Auto-/Rad-/Zugfahren, bei (mental oder körperlich) automatisierten Tätigkeiten, die mich nicht auslasten. Irgendwann kommen Ideenschnipsel. Die Kunst ist, die dann aufzubewahren. Wenn sich genug davon angesammelt haben, wird daraus manchmal die Idee einer Story. Und fürs Setup, also das Universum, kann ich auf mehrere Jahrzehnte SciFi-Lesen und schauen zurückgreifen. Und auch auf besagte Ideenschnipsel.

Unstimmigkeiten kommen immer mal wieder vor. Je größer (im Sinne von komplexer) die Geschichte ist, desto mehr Sorgfalt muss man bei der Entwicklung des Universums aufbringen. Und trotzdem kann es passieren, dass man mittendrin nochmal nachbessern muss, sei es, weil eine Idee dazu kam, nicht funktionierte, oder irgendwelche Abhängigkeiten auftauchen, an die man anfangs nicht dachte. Das kann saumäßig lästig sein und Teile der Geschichte beinflussen.

Ich nehme an, das ist auch der Grund, warum immer wieder Autoren ihre Geschichten in einem Universum spielen lassen. Larry Niven zum Beispiel, in seinem Ringwelt-Universum spielen eine ganze Menge Geschichten. Und auch bei der Ringwelt war es so, dass sich Physiker hingesetzt und nachgerechnet haben, unter welchen Umständen so ein Konstrukt stabil funktionieren kann. Das gab ihm Impulse für den zweiten Band (stand im Vor- oder Nachwort meiner Ausgabe). Soviel zu "Weils einfacher ist". ;)

SciFi bietet alle Freiheitsgrade, die man sich wünschen kann (Fantasy auch). Denkende Schleimklumpen von Vloksdoski IV, die nach dem Erstkontakt mit der HMSS "Queen Elizabeth" links hinter Wolf 359 den britischen Nachmittagstee in ihre Kultur übernommen haben? In der SciFi kein Problem. 2m hohe Elefanten mit 8-fach geteiltem Tentakelrüssel, die in rosa High-Heels an Fallschirmen aus Trägerschiffen springen und aus dem Himmel regnen, um die Erde überfallen? Hmm. Hand hoch, wer das Buch kennt :ROFLMAO:

Dafür braucht man ein SciFi-Universum, das kriegst du in einer Geschichte, die auf der Erde (heute oder früher) spielt einfach nicht hin. Nimm mal als Beispiel ein Schiff, eine Yacht, die auf einen Wasserfall zutreibt und Maschinenprobleme hat. Das sollte doch auch mit einem Raumschiff an einem Gravitationstrichter funktionieren, oder? Nur - kann die Yacht am Wasserfall einen Warpkern ausstoßen und sprengen, was sie per Druckwelle wegschiebt? Vielleicht, wenn sie etwas dabei hat, was einen ausreichend großen Bumms erzeugt. Aber sonderlich heiß ist es am Wasserfall nicht, an der Sonne schon. Da ist keine Korona mit 2 Millionen Kelvin, vermutlich gibt es auch keine Protuberanzen, die erst mit Magnetfeldern und dann mit Wasserstoffplasma das Schiff in die Mangel nehmen. Von den lustigen Effekten einer Singularität ganz zu schweigen, an die man sich unvorsichtigerweise herangewagt hat.

Wenn dann noch eine passende Handlung dazu kommt, kann der geniale Protagonist umso mehr und eindrucksvoller sein Genie beweisen.

Die Physik unseres Einstein-Raums spielt in der SciFi nur so lange eine Rolle, wie du sie lässt. Das einzige, was passen muss, ist die innere Logik. Und, bei ausreichend absurdem Setup und skurriler Story, nicht mal die, siehe Douglas Adams' "Anhalter".
 
Oha, *diese* Meinung zur SciFi / Fantasy habe ich tatsächlich noch nicht gehört. Je nach Länge und Komplexität einer Geschichte braucht es sogar deutlich mehr Aufwand, um ein schlüssiges Universum zu generieren, als einfach eine Geschichte in der existierenden Welt stattfinden zu lassen und ein paar geografische und vielleicht historische Recherchen zu betreiben. Da hast du absolut recht.



Bei mir: Im Halbschlaf, beim Auto-/Rad-/Zugfahren, bei (mental oder körperlich) automatisierten Tätigkeiten, die mich nicht auslasten. Irgendwann kommen Ideenschnipsel. Die Kunst ist, die dann aufzubewahren. Wenn sich genug davon angesammelt haben, wird daraus manchmal die Idee einer Story. Und fürs Setup, also das Universum, kann ich auf mehrere Jahrzehnte SciFi-Lesen und schauen zurückgreifen. Und auch auf besagte Ideenschnipsel.

Unstimmigkeiten kommen immer mal wieder vor. Je größer (im Sinne von komplexer) die Geschichte ist, desto mehr Sorgfalt muss man bei der Entwicklung des Universums aufbringen. Und trotzdem kann es passieren, dass man mittendrin nochmal nachbessern muss, sei es, weil eine Idee dazu kam, nicht funktionierte, oder irgendwelche Abhängigkeiten auftauchen, an die man anfangs nicht dachte. Das kann saumäßig lästig sein und Teile der Geschichte beinflussen.

Ich nehme an, das ist auch der Grund, warum immer wieder Autoren ihre Geschichten in einem Universum spielen lassen. Larry Niven zum Beispiel, in seinem Ringwelt-Universum spielen eine ganze Menge Geschichten. Und auch bei der Ringwelt war es so, dass sich Physiker hingesetzt und nachgerechnet haben, unter welchen Umständen so ein Konstrukt stabil funktionieren kann. Das gab ihm Impulse für den zweiten Band (stand im Vor- oder Nachwort meiner Ausgabe). Soviel zu "Weils einfacher ist". ;)

SciFi bietet alle Freiheitsgrade, die man sich wünschen kann (Fantasy auch). Denkende Schleimklumpen von Vloksdoski IV, die nach dem Erstkontakt mit der HMSS "Queen Elizabeth" links hinter Wolf 359 den britischen Nachmittagstee in ihre Kultur übernommen haben? In der SciFi kein Problem. 2m hohe Elefanten mit 8-fach geteiltem Tentakelrüssel, die in rosa High-Heels an Fallschirmen aus Trägerschiffen springen und aus dem Himmel regnen, um die Erde überfallen? Hmm. Hand hoch, wer das Buch kennt :ROFLMAO:

Dafür braucht man ein SciFi-Universum, das kriegst du in einer Geschichte, die auf der Erde (heute oder früher) spielt einfach nicht hin. Nimm mal als Beispiel ein Schiff, eine Yacht, die auf einen Wasserfall zutreibt und Maschinenprobleme hat. Das sollte doch auch mit einem Raumschiff an einem Gravitationstrichter funktionieren, oder? Nur - kann die Yacht am Wasserfall einen Warpkern ausstoßen und sprengen, was sie per Druckwelle wegschiebt? Vielleicht, wenn sie etwas dabei hat, was einen ausreichend großen Bumms erzeugt. Aber sonderlich heiß ist es am Wasserfall nicht, an der Sonne schon. Da ist keine Korona mit 2 Millionen Kelvin, vermutlich gibt es auch keine Protuberanzen, die erst mit Magnetfeldern und dann mit Wasserstoffplasma das Schiff in die Mangel nehmen. Von den lustigen Effekten einer Singularität ganz zu schweigen, an die man sich unvorsichtigerweise herangewagt hat.

Wenn dann noch eine passende Handlung dazu kommt, kann der geniale Protagonist umso mehr und eindrucksvoller sein Genie beweisen.

Die Physik unseres Einstein-Raums spielt in der SciFi nur so lange eine Rolle, wie du sie lässt. Das einzige, was passen muss, ist die innere Logik. Und, bei ausreichend absurdem Setup und skurriler Story, nicht mal die, siehe Douglas Adams' "Anhalter".

 
Sind dann Geschichten, die in jeder Zeit funktionieren würden, echte Science-Fiction?;)
Guten Morgähn BenETrate

Warum sollten sie das nicht sein? Nur weil sie transponiert bzw. all der Sci-Fi-Elemente entblösst werden können, bleiben sie dennoch Sci-Fi. Die Frage ist dann wohl eher, wozu das Sci-Fi-Setting, wenn es auch ohne gehen würde.

Liebe Grüsse

Djinn
 
Hmm, ich fand es lustig. "Fußfall" hieß das glaub ich. Da konnte ich mich mit dem Einsatz des Orion Schiffs mit Atombombenantrieb nicht anfreunden.

genau, Fußfall. Da waren haufenweise lustige Ideen und ein etwas hintergründiger Humor drin.

So richtig warm werde ich damit auch nicht, mit Orion ein Raumschiff anzutreiben. Woher kommt im Vakuum das Plasma, das sich ausdehnt? Kann man mit dem Material aus der Bombe alleine so großen Schub erreichen? Die Energie wird ja primär in Strahlung und Wärme umgesetzt. Und am Boden ist es schlicht ein Unding. Andererseits ist das eine Invasion auch.

Hmm. Es beruhigt mich, dass nicht jeder viele Jahre in sein Universum steckt, bevor er anfängt. Ich glaube Eddings hat mal in einem Interview gesagt, dass er 2 Jahre für die Welt gebraucht hat, bevor er mit der Belgariad Saga angefangen hat.

verschiedene Autoren, verschiedene Herangehensweisen. Douglas Adams hat die zweite Hälfte einer Anhalter-Folge geschrieben, als die erste live auf Sendung war (die er nicht viel früher fertig hatte), und die Hörspielsprecher bekamen den zweiten Teil per Motorradboten druckfrisch aus Adams Schreibmaschine vorgelegt. Wer's nicht kennt: Per Anhalter durch die Galaxis war im Ursprung ein BBC Hörspiel. Gut, er hatte dabei sicherlich nicht allzuviel Wert auf wissenschaftliche Korrektheit gelegt, aber in sich ist der Anhalter trotz der "unkonventionellen" Herangehensweise stimmig.

Asimov schrieb, dass er seine Bücher mehr oder weniger am Stück geschrieben hat, so wie er sie sich vorstellte, und dabei die Geschichte "mitlebte". Ich kann mich nicht daran erinnern gelesen zu haben, dass er sich lange mit der Konstruktion eines Universums aufgehalten hatte. Andererseits passen viele seiner Bücher diesbezüglich zusammen oder weisen größere Ähnlichkeiten auf.

Tolkien ist das andere Extrem...

Und dann ist da noch die Frage des Recyclings. Wenn ich eine Geschichte geschrieben habe, habe ich ja schon einen Rahmen gebaut. Den nochmal zu verwenden, ist jetzt nicht wirklich abwegig, und wenn es nur in Teilen ist. Das habe ich schon ein paarmal gemacht, mindestens die Hälfte meiner (wenigen) SciFi Kurzgeschichten spielen im gleichen Universum bzw. könnten es.

Ich frage mich schon länger, wie andere das machen, oder ob es da allgemeine Regeln gibt, habe aber keine Antwort darauf. Der Trick ist ja weniger, sich etwas krass neues zu überlegen, sondern Elemente so zusammenzubringen und dabei gerade so detailliert zu beschreiben, dass es für die eigene Story passt. Aber nicht zu detailliert, sonst steckt man sich irgendwo in der Story erst zu enge Grenzen und bei der Lösung des Problems fliegt einem dann irgendeine andere Ecke um die Ohren.

Zum Beispiel Nanobots: Autonom? Semi-autonom, also aufgabengesteuert? Oder völlig von äußerer Steuerung abhängig. Dann weiter: können die sich replizieren? Achtung: Autonom und replizierend = das GrayGoo - Szenario taucht als Möglichkeit am Erzählhorizont auf! Und so weiter... wie weit willst du das treiben? Reicht es, dass die Dinger da sind und nur ihre Aufgabe erledigen, oder steht da in deiner Geschichte mehr dahinter? Und wenn man das für alle wichtigen Elemente durchzieht, vergeht die Zeit im Flug, ohne ein Wort der Geschichte geschrieben zu haben.


Gerade jetzt überarbeite ich einen Roman, einen Teil 1, der nur mit der ersten Szene angefangen hat, mit der ich einem Bekannten zeigen wollte, wie ich solche Geschichten jetzt schreibe. Dabei habe ich das Universum erst beim Schreiben weiterentwickelt. Und nun muss ich eben ganze Teile überarbeiten. Ist aber nicht so tragisch, weil ich eben gerade erst mit dem Schreiben so richtig angefangen habe und auch viele Fehler, z.B. bei den Dialogen, beheben muss.

Das erinnert mich an Spielberg, "Eine Geschichte ist etwas Lebendiges, das sich weiterentwickelt".

So etwas ähnliches ist mir auch gerade passiert. Ich habe einen Rahmen für eine weitere Geschichte genutzt und dachte mittendrin "Die könnten sich doch eigentlich begegnen"...
 
Douglas Adams hat auch die Drehbücher zu Doktor Who teils am Set für die zu drehende Szene geschrieben. Der war allgemein so eine Pfeife.

auf Business-Deutsch heißt das Deadline-orientiertes Arbeiten ;)

Kennt wer ein Buch , mit echten Fehlern in der Welt, das trotzdem Erfolg hatte?

meinst du mit Fehlern im logischen Aufbau der Welt, oder in grober Missachtung der Naturwissenschaften und Technik? Also nicht wie bei Fantasy & Co., wo einfach die Naturgesetze ausgehebelt werden, sondern komplett widersinniges-Tech Bla in der Art "Der Meteorit strahlt mit 23000 Milli-Angström, das ist gefährlich, wir können daher nicht aus den Schutzanzügen heraus!"?

An Büchern, bei denen das aufgespannte Universum in sich nicht funktioniert fällt mir so direkt nicht viel ein. Die ZBV-Reihe von KH Scheer ist da ein wenig grenzlagig (nicht nur in dieser Hinsicht), und Perry Rhodan hat da auch ein paar logische Fehler. Aber bei der Menge an Heften ist das vermutlich nicht zu verhindern.

Bei Stefan Burban stellen sich mir immer wieder die Nackenhaare, da manchmal die Handlung bzw. die zugrunde liegende Technologie (für mich) nicht richtig nachvollziehbar ist. Sich in einem zukünftigen Jahrhundert auf einem fremden Planeten nachts unter einem Gebüsch vor einer fliegenden Patroullie zu verstecken, die gezielt jemanden sucht, funktioniert in meinen Augen nicht. Wer Raumschiffe baut, hat auch Infrarotkameras. Aber er baut seine Welten manchmal so auf.

Ich denke, Bücher mit zu krassen Fehlern schaffen es gar nicht erst bis ins Regal. Und die, die es bis dahin schaffen, kommen in der Lesergunst nicht allzu weit. Die werden dann zu Drehbüchern für C- und D-Movies und sind irgendwann in RTL2&Co. zu bewundern.
 
:unsure:Ich hatte Fußfall wegen der Amtrak War Bücher gelesen.

Und ja, das Orion Konzept war ja nicht ihre Idee, sondern wurde schon 1958 diskutiert.
Nuclear Pulse Propulsion: Gateway to the Stars
Das war tatsächlich der Grund, warum ich Fußfall überhaupt gelesen habe.

Die Amtrak War Bücher (auch Larry Niven) waren auch voll von solch alten Ideen. Da hat also wer in der Geschichte recherchiert, um SciFi zu schreiben.

Douglas Adams hat auch die Drehbücher zu Doktor Who teils am Set für die zu drehende Szene geschrieben. Der war allgemein so eine Pfeife.

Kennt wer ein Buch , mit echten Fehlern in der Welt, das trotzdem Erfolg hatte?
E. E. Smith ist da in meinen Augen der Meister. In "The Skylark of Space" wird ein Raumschiff beschleunigt, und irgendwann wundert sich jemand, dass man schneller als das Licht fliegt. "Huch, da hat Albert Einstein sich wohl geirrt."

Auch bei den Lensmen gibt es eine Menge echt harter Klopper. Einfach die Trägheit der Materie abschalten? Man fliegt in eine andere Galaxis und ganz zufällig ist der erste Planet, auf den man trifft, von Menschen besiedelt?

Larry Niven selbst hat in der späteren Zeit einige seiner alten Geschichten einem Fact Check unterworfen und wenig gute Haare an sich selbst gelassen. Seine Behauptung, dass die Puppeteers nichts von Gezeitenkräften wussten, - war das in "Neutron Star"? - war seiner Aussage nach absolut unglaubwürdig.

PS: Fußfall kam damals direkt nach "Luzifers Hammer" raus. Ich habe es damals gelesen, aber danach nicht noch einmal. Ganz im Gegenteil zu Todos Santos oder der Dreampark-Serie, die ich mindestens dreimal durch habe. Und die beiden Splitter-Bücher ...
 
Ich denke, Bücher mit zu krassen Fehlern schaffen es gar nicht erst bis ins Regal. Und die, die es bis dahin schaffen, kommen in der Lesergunst nicht allzu weit. Die werden dann zu Drehbüchern für C- und D-Movies und sind irgendwann in RTL2&Co. zu bewundern.

Ich glaube nicht. Hauptsache, ein Buch ist gut geschrieben. Es sei denn die "krassen" Fehler fallen auch Leuten mit weniger naturwissenschaftlicher Bildung auf.
 
Die ZBV-Reihe von KH Scheer ist da ein wenig grenzlagig (nicht nur in dieser Hinsicht), und Perry Rhodan hat da auch ein paar logische Fehler. Aber bei der Menge an Heften ist das vermutlich nicht zu verhindern.
Sie zBV-Serie besteht - wenn ich mich recht erinnere - aus drei Teilen. Die ersten paar Bände hat er schon in den 1950ern, also vor Perry Rhodan, veröffentlicht. Dann kamen Jahre später Bücher, in denen er - parallel zu PR - das Thema "Robotgehirne" verhackstückt hat. Den Band 50 hat er dann ein paar Jahre später geschrieben, aber der kam wohl nicht gut an, weil plötzlich die Serie eingestellt wurde.

Ich habe übrigens Handgranaten-Herbert noch persönlich kennengelernt. Ein sehr netter Kerl. Trotz seiner martialischen Schreibe.
 
Ich glaube nicht. Hauptsache, ein Buch ist gut geschrieben. Es sei denn die "krassen" Fehler fallen auch Leuten mit weniger naturwissenschaftlicher Bildung auf.
ja, sowas meine ich. Wenn das Buch krass gegen jede Erfahrung verstößt, nicht nur gegen das, was man während eine Studiums lernt, und / oder noch dazu keinerlei innerer Logik folgt, fällt es eben durch. Aber auch nicht immer.

Fehler wie zu beschleunigen, bis man schneller als das Licht ist, fallen da nicht drunter. Jedenfalls nicht, solange es nicht soweit überhand nimmt, bis man sich in jedem zweiten Satz schüttelt.

Ich denke, dass das Bewusstsein für solche physikalischen Absurditäten sich im Laufe der Zeit stark geändert hat. Gefühlt war es bis in die 50er, 60er ziemlich egal, und danach wurde auf einmal darauf geachtet.

Larry Niven selbst hat in der späteren Zeit einige seiner alten Geschichten einem Fact Check unterworfen und wenig gute Haare an sich selbst gelassen. Seine Behauptung, dass die Puppeteers nichts von Gezeitenkräften wussten, - war das in "Neutron Star"? - war seiner Aussage nach absolut unglaubwürdig.

war das die Geschichte, wo einer sich am SweetSpot aufgehalten hat, um das zu überleben? Da zuckt es ganz dunkel in der Erinnerung.

Es gab da noch mehr Ungereimtheiten bei den Puppeteers. Aber die Story war gut, das hat das ausgeglichen ;-)

PS: Fußfall kam damals direkt nach "Luzifers Hammer" raus. Ich habe es damals gelesen, aber danach nicht noch einmal. Ganz im Gegenteil zu Todos Santos oder der Dreampark-Serie, die ich mindestens dreimal durch habe. Und die beiden Splitter-Bücher ...

ohja. Die Splitter - Bücher habe ich vor einiger Zeit nochmal gelesen, alle Jahrzehnte wieder, oder so ;-) Manche Bücher bleiben irgendwie hängen.

So wie Peter F Hamilton - da habe ich letztes Jahr die Salvation Saga gelesen, und dann grade noch den Confederation Zyklus drangehängt (dazwischen lag noch ein halber Regalmeter Asimov). Und jetzt juckt es mich schon das ganze Jahr, Commonwealth nochmal zu lesen... seine Geschichten lassen sich mengenmäßig eher mit Kilogramm denn Seitenzahlen beschreiben. Zum Glück lese ich schnell...
 
Also grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine gute Geschichte wichtiger ist als hundertprozentige Einhalten der naturwissenschaftlichen Fakten. Allerdings machen viele junge SF-Schreiber den Fehler, dass ihnen das Worldbuilding noch wichtiger ist, und gönnen ihren Büchern ein Übermaß an Infodumping. Vielleicht sollte ich ja meine SF-Novellen hier auch einmal einstellen. Bisher gibt es die nur bei romane-forum.de weil zu wenig Sex... :)
 
Ich habe jetzt gemerkt, nachdem ich irgendwo bei 1000 Seiten bin, dass mir Details entfallen. Ich werde mir also Zusammenfassungen etc. machen müssen. Macht ihr sowas auch, habt ihr da Tipps?
Ui. Äh, bisher habe ich mich an kein solches Mammut-Werk gewagt. Wenn, dann würde ich wohl auf jeden Fall mit Zusammenfassungen, Querverweisen, Timelines, Charakterbeschreibungen etc. arbeiten (müssen). Meine aktuelle Geschichte ist bei weitem nicht so umfangreich, aber da ich nicht permanent daran schreiben kann, habe auch ich je länger je mehr Mühe, sämtliche Details im Kopf zu behalten. Allerdings hält es sich so weit in Grenzen, dass ich nach wie vor relativ schnell jene Stellen im Werk finde, bei dem Charakter X seine Lieblingssorte Eis genannt hat oder wo beschrieben wurde, wieviel denn nun Antimaterie an der lokalen Tankstelle kostet.

Liebe Grüsse

Djinn
 
Nur🤦‍♂️, das wird auch langsam zu umfangreich. Jetzt überlege ich ob ich sowas wie GPT4All benutze, um das leichter durchsuchbar zu bekommen. Kostet halt irgendwie alles Zeit.

Naja, an solch langen Romanen schreibt man seine Zeit. Ich bin noch nicht in solche Gefilde vorgedrungen, aber ich habe zumindest für meine "Anita"-Serie ein Excel-Sheet, in denen ich von links nach rechts alle Episoden chronologisch aufgeführt habe und Formeln, damit ich weiß, wie alt jemand gerade ist, bzw. im wievielten Monat schwanger. Andere benutzen Autorensoftware wie Papyrus, Scrivener oder Patchwork. Da gibt es kostenlose Versionen zum Ausprobieren.
 
Ich habe angefangen mit einem kleinen Steckbrief für die Dramatis Personae, dazu eine Timeline mit der geplanten Entwicklung der Story, in der auch ein paar Ideen in kurzen Stichworten enthalten sind.

Das wurde dann erweitert mit einer Tabelle mit den beiden Timelines, wie sie inzwischen geschrieben sind, in kurzen Stichworten. Zwei Timelines, weil ich neben dem geplanten Dreiteiler eine zweite Geschichte anfing, und dann auf die Idee kam, die beiden Stories mittendrin zu verbinden. Das hat dafür gesorgt, dass ich die Notizen aufblähen musste, um den Überblick zu haben und die Verbindung sauber hin zu bekommen. Das Konstrukt sollte demnächste mal fertig sein. Mein Korrekturleser kommt nur nicht so richtig in die Pötte. Für die Geburtstage habe ich eine kleine Liste gemacht, damit ich nicht immer herumscrollen muss.

Nebenher dauert das alles eine Weile, und je länger es dauert, desto mehr verliere ich den Schwung. Ideen habe ich genug, aber die dann da hinein zu bringen, wird immer schwerer. Im Moment überlege ich, die Geschichte nach dem Ende des aktuellen Teils eine Weile ruhen zu lassen und mich auf eine mittlere SciFi -Geschichte zu konzentrieren, die explizite Erotik nur nebenbei oder optional beinhaltet.

Dazu habe ich auch ein paar Ideen, die ich mal in einer Mindmap zusammengetragen habe. Ob's das bringt, werde ich dann sehen. Das ist nicht so übersichtlich wie eine Tabelle, dafür sind Verknüpfungen und Abhängigkeiten besser abgebildet.
 
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