Skandal um Till Lindemann (Rammstein)

Zenobit

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Mar 28, 2014
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In den letzten Tagen hat es recht viel Trubel um Till Lindemann, den Sänger von Rammstein gegeben. Dabei wurde ihm vorgeworfen nach den Konzerten, und teilweise auch in kleinen Pausen mitten im Konzert, Sex mit jungen weiblichen Fans zu haben. Soweit im Rock-Business nicht ungewöhnlich, gehören doch sex, Drugs an Rock´n Roll noch immer zusammen.
Die Sache ist nur die, dass für Till angeblich eine Mitarbeiterin hauptsächlich den Job hatte ihm sehr junge Frauen zuzuführen und diese oft keine Ahnung hatten, dass es zum sex kommen sollte. Viele gingen einfach von einer normalen Aftershow-Party aus. Um das Alter der Frauen wurde sich nicht sonderlich gekümmert und auch nicht die Volljährigkeit geprüft. Es haben sich nach und nach Dutzende gemeldet die sich unter Druck gesetzt und zum Sex genötigt gefühlt haben. Einige fürchten auch K.O.-Tropfen in ihre Getränke gemischt bekommen zu haben...

Schwerwiegende Anschuldigungen. Till steht gerade am öffentlichen Pranger aber ebenso die junge Frau die das öffentlich gemacht hat und derzeit von Rammsteinfans sogar teilweise Todes Drohungen bekommt.
Ähnliche Fälle haben gezeigt, dass es unklug ist sich von vorneherein ein Abschlussurteil zu bilden ohne alle Fakten zu kennen. Gerade der Fall Gil Ofarim hat gezeigt, dass sich einige als sicher geglaubte Sachen noch schnell ändern können.

Vielleicht hat trotzdem jemand Lust darüber zu diskutieren auch wenn man es vielleicht nur als einen Beispielsfall sieht und über das Thema allgemein diskutieren möchte.
 
Hmmm, schwer zu sagen, weil man selber nicht dabei war, die Fakten nicht aus erster Hand bekommt. Ist es eine Hexenjagd oder nicht, ich kann das nicht beurteilen.
Auf der einen Seite weiß ein Fan, wenn er bei einer Rockband ins Hinterstübchen geladen wird, das es nicht darum geht, ne Cola zu trinken und sich über das Wetter zu unterhalten, auf der anderen Seite ist im realen Leben jede Art von Nötigung oder Handeln, entgegen des Willens, das unter Drogen setzen eines anderen Menschen eine Straftat, ganz einfach.
Was nun wirklich vorgefallen ist, wird wohl kaum an die Öffentlichkeit kommen. Eins ist allerdings klar, es gibt immer Nutznießer die daraus Kapital schlagen. Ob das oder die „Opfer“, die Presse oder wer auch immer. Aber wie schon gesagt, da ich nicht dabei gewesen bin, ist ein abschließendes Urteil für mich nicht möglich.
 
Nach all dem Zeug, was ich jetzt darüber gelesen und gesehen habe: Wenn da etwas dran ist, und bei ... wie sagt Rezo: duzenden, das sind mehr als 12 Aussagen, die auf verschiedenen Kanälen alle über ähnliche bis deckungsgleichen Methoden berichten: junge Frauen für den Sänger zu casten ohne ihnen zu sagen, worum es eigentlich geht - sie in die Situation zu bringen, alles mit sich machen zu lassen - dann gehört es sich einfach, dass da möglichst schnell aufgeräumt wird. Alleine die Menge der Aussagen lässt vermuten, dass dies bei jedem Konzert passiert.

Jede und jeder kann auch Machtspiele in sein Sexualleben einbeziehen. Oder sogar ganz darauf aufbauen. Dinge mit sich machen lassen oder mit jemanden anstellen, wo andere den Kopf drüber schütteln. Aber gerade dann ist es umso wichtiger, das alle Parterien ihren klaren Konsent dazu geben. Das Einverständnis, an einer Aftershow Party teilzunehmen, ist absolut nicht genug um jemanden unter Alkohol und Drogen zu setzen, in einem Hinterzimmer unter Druck zu setzen und sich dann an der Person zu vergehen.

Wenn nichts dran ist, gut. Dann wird es vetmutlich für einige der Mädels sehr unangenehm werden. Alleine... die ganzen Indizien sprechen dagegen.
 
Hmmm, schwer zu sagen, weil man selber nicht dabei war, die Fakten nicht aus erster Hand bekommt. Ist es eine Hexenjagd oder nicht, ich kann das nicht beurteilen.
Auf der einen Seite weiß ein Fan, wenn er bei einer Rockband ins Hinterstübchen geladen wird, das es nicht darum geht, ne Cola zu trinken und sich über das Wetter zu unterhalten, auf der anderen Seite ist im realen Leben jede Art von Nötigung oder Handeln, entgegen des Willens, das unter Drogen setzen eines anderen Menschen eine Straftat, ganz einfach.
Was nun wirklich vorgefallen ist, wird wohl kaum an die Öffentlichkeit kommen. Eins ist allerdings klar, es gibt immer Nutznießer die daraus Kapital schlagen. Ob das oder die „Opfer“, die Presse oder wer auch immer. Aber wie schon gesagt, da ich nicht dabei gewesen bin, ist ein abschließendes Urteil für mich nicht möglich.

Dass er Sex mit Groupies hat dürfte kein Problem sein. Ich denke es gibt genügend junge Frauen die gerne mit ihrem Idol ins Bett springen.
Es geht bei dem Fall eher darum, dass dahinter ein echtes System steckt und die Frauen nicht von vorneherein wissen, dass es sich um sex dreht. Dazu kommen Einschüchterungen und , wie manche vermuten , der Einsatz von Alkohol und evtl. auch Drogen, die willenlos machen....
Auch den Part mit dem Fame der Opfer kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Die Presse hat etwas zum Sommerloch stopfen. Aber was hat das Opfer davon?
Geld und Karriere? wohl kaum. Evtl. ein paar Gagen wenn sie in einer Talkshow darüber berichten würden. Aber würde das auch nur im Mindesten den Shitstorm der aufgebrachten Fans aufwiegen, die ihr Idol verteidigen?
Davon ab wollen die meisten sogar anonym bleiben.

Till hat sich jetzt Anwälte genommen die gegen unausgeglichene Berichterstattung vorgehen. Dem ersten, sehr kurzen, Statement der Band folgte ein etwas längeres.

Und eine Diskussion ob man den Künstler von seinem Werk trennen kann/soll.
 
"Und eine Diskussion ob man den Künstler von seinem Werk trennen kann/soll."

Ah, ja... sein "Lyrisches Ich." Normalerweise sollte man das schon trennen. Ich schreibe hier oft über Sachen, die ich weder erleben noch an andere ausüben wollte und auch nie werde.
Nur scheint es ja in dem Fall eine Vorgehensweise zu geben, die es ermöglicht, sein "Lyrisches Ich" in die Wirklichkeit zu transferieren. Oder sein "Lyrisches Ich" nahm gehörige Inspiration aus der Wirklichkeit. Und das wäre sowohl strafbar als auch verwerflich.
 
dabei geht es ja nicht nur um den Fall Lindemann, das zieht ja mehr oder weniger jeder Fall nach sich der irgendwie mit der Unterhaltungsindustrie in Verbindung steht.
Kevin Spacey beispielsweise hat in sehr vielen guten Filmen und Serien mitgespielt. Nach seinem Skandal taucht dann die Frage auf: Darf man die sich noch ansehen?
Ja, ich denke schon. Er hat die Filme ja nicht alleine gemacht, sondern war nur ein teil davon. Und diejenigen die ihn besetzt haben wussten ja nichts von seiner "dunklen" Seite.

So sehe ich das auch bei Rammstein. Die Musik hat nichts direkt mit Lindemanns Verhalten zu tun.
Würde ich mir jetzt seinen Gedichtband kaufen, der teilweise von Vergewaltigungen handelt? Eher nicht...
 
Nur die Musik könnte man sicherlich irgendwie vom Künstler trennen. Aber dann geht es ja weiter. Downloads, Konzerte, Merch. Da gibt es keine klaren roten Linien, deswegen ploppt die Diskussion ja auch immer wieder auf.
Das kann immer nur jeder für sich selbst im Einzelfall entscheiden (Stichwort Ambiguitätstoleranz).

Was den momentanen Skandal angeht, da wo Macht stattfindet/ausgeübt wird, da sollte sie meiner Meinung nach kontrolliert werden.
Künstler mit dieser Fangemeinde haben Macht. Darum finde ich es richtig und wichtig, dass dabei (jetzt) genauer hingeschaut wird.

Rechtlich gilt immer die Unschuldsvermutung (im Übrigen auch für diejenigen, die einen Vorwurf erheben).

Machtmissbrauch kann nur durch gesellschaftliches Hinschauen reduziert bzw. verhindert werden.

Wir werden wohl sehen wie es weiter geht.

Lieben Gruss
Mayia
 
Video

Eine, wie ich finde, sehr sehenswerte Analyse des bisherigen.

Lieben Gruss
Mayia
 
In den letzten Tagen hat es recht viel Trubel um Till Lindemann, den Sänger von Rammstein gegeben. Dabei wurde ihm vorgeworfen nach den Konzerten, und teilweise auch in kleinen Pausen mitten im Konzert, Sex mit jungen weiblichen Fans zu haben. Soweit im Rock-Business nicht ungewöhnlich, gehören doch sex, Drugs an Rock´n Roll noch immer zusammen.
Die Sache ist nur die, dass für Till angeblich eine Mitarbeiterin hauptsächlich den Job hatte ihm sehr junge Frauen zuzuführen und diese oft keine Ahnung hatten, dass es zum sex kommen sollte. Viele gingen einfach von einer normalen Aftershow-Party aus. Um das Alter der Frauen wurde sich nicht sonderlich gekümmert und auch nicht die Volljährigkeit geprüft. Es haben sich nach und nach Dutzende gemeldet die sich unter Druck gesetzt und zum Sex genötigt gefühlt haben. Einige fürchten auch K.O.-Tropfen in ihre Getränke gemischt bekommen zu haben...

Schwerwiegende Anschuldigungen. Till steht gerade am öffentlichen Pranger aber ebenso die junge Frau die das öffentlich gemacht hat und derzeit von Rammsteinfans sogar teilweise Todes Drohungen bekommt.
Ähnliche Fälle haben gezeigt, dass es unklug ist sich von vorneherein ein Abschlussurteil zu bilden ohne alle Fakten zu kennen. Gerade der Fall Gil Ofarim hat gezeigt, dass sich einige als sicher geglaubte Sachen noch schnell ändern können.

Vielleicht hat trotzdem jemand Lust darüber zu diskutieren auch wenn man es vielleicht nur als einen Beispielsfall sieht und über das Thema allgemein diskutieren möchte.
@Zenobit

So, die Frauen, die von einer Rockband zu einer Backstage-Party eingeladen wurden, hatten keine Ahnung, dass es zum Sex kommen würde?? Sie gingen von einer "normalen Aftershow-Party" aus.
Eine "normale Aftershow-Party" im Show-Business??

Wie naiv kann man/Frau denn sein??

Was man jetzt mit dem (mutmaßlichen) Opfer Shelby Lynn macht, das ist die ziemlich schäbige "Gaslighting-Methode."
 
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So, die Frauen, die von einer Rockband zu einer Backstage-Party eingeladen wurden, hatten keine Ahnung, dass es zum Sex kommen würde?? Sie gingen von einer "normalen Aftershow-Party" aus.
Eine "normale Aftershow-Party" im Show-Business??

Wie naiv kann man/Frau denn sein??

Falls du dir die Zeit nehmen magst, um vielleicht ansatzweise nachvollziehen zu können (oder wollen), warum Frauen vielleicht „naiv“ sind:
Video

Kommentare wie deiner sind zudem ein Grund warum nicht sofort oder schnell genug die Öffentlichkeit gesucht wird.
Weil man dann schnell als naiv dahingestellt wird. Anstatt den Machtmissbrauch zu thematisieren.
Jeder Rockmusiker darf Sex mit seinen Fans haben. Aber wie immer gilt, nur wenn es einvernehmlich und ohne jeglichen psychischen oder anderweitigen Druck stattfindet. Und danach sieht es hier nicht aus.

Mayia
 
@Zenobit

So, die Frauen, die von einer Rockband zu einer Backstage-Party eingeladen wurden, hatten keine Ahnung, dass es zum Sex kommen würde?? Sie gingen von einer "normalen Aftershow-Party" aus.
Eine "normale Aftershow-Party" im Show-Business??

Wie naiv kann man/Frau denn sein??
Wenn ich auf eine Aftershow-Party eingeladen werde, dann gehe ich davon aus, dass ich auf eine Party gehe. Ich gehe nicht davon aus, mit der Sängerin Sex zu haben. Und selbst, wenn sie mich fragen würde, gänge ich davon aus, dass ich noch nein sagen kann. Ich gehe nicht davon aus, von der Party gar nichts mit zu bekommen, in ein anderes Zimmer geführt zu werden, wo ich Alkohol mit potentiellen beeinflussenden Mitteln eingeflöst bekomme, nur um dann im idealfall nicht mehr mitzubekommen, wie sie mich besteigt, oder aufgrund der ganzen Situation gar keine eigene Wahl mehr habe, mit ihr Sex zu haben.

Die Fälle hier gehen doch nicht um Groupies, die freiwillig mit Stars in die Kiste springen.
 
Falls du dir die Zeit nehmen magst, um vielleicht ansatzweise nachvollziehen zu können (oder wollen), warum Frauen vielleicht „naiv“ sind:
Video

Kommentare wie deiner sind zudem ein Grund warum nicht sofort oder schnell genug die Öffentlichkeit gesucht wird.
Weil man dann schnell als naiv dahingestellt wird. Anstatt den Machtmissbrauch zu thematisieren.
Jeder Rockmusiker darf Sex mit seinen Fans haben. Aber wie immer gilt, nur wenn es einvernehmlich und ohne jeglichen psychischen oder anderweitigen Druck stattfindet. Und danach sieht es hier nicht aus.

Mayia
@Mayia

Ich kenne dieses und verwandte Videos.
Und ich kenne die Beweggründe dieser Frauen.

"Mayia", wir haben hier in Mannheim seit über 20 Jahren die in der ganzen Republik berühmte Pop-Akademie, aus der schon einig Talente hervorgegangen sind.
Der bekannteste Mannheimer Sänger ist wohl Xavier Naidoo und die bekannteste Band die "Söhne Mannheims."
Beide waren schon vor der Popakademie erfolgreich.

Ich wohne seit über 30 Jahren in dem Stadtteil, in dem die Pop-Akademie angesiedelt ist, im Mannheimer Jungbusch.
Wir haben hier eine lebendige Musik-Szene, die ich seit Jahrzehnten genieße.

Man braucht mir ganz bestimmt nichts zu erzählen über Backstage-Partys und über weibliche Fans von Popstars.

Ich brauche dazu keine Videos. Ich kenne das zur genüge aus eigener Anschauung.
 
Dein vorheriger Post sagt da aber etwas ganz anderes.
Leider.
 
Dein vorheriger Post sagt da aber etwas ganz anderes.
Leider.
@Mayia

Natürlich verhalten sich viele Frauen in diesen Dingen naiv. Was aber kein Freibrief für Missbrauch ist.

Der Grund, warum viele Frauen diese Dinge nicht anzeigen, das ist ein Machtgefälle.
Man sieht es doch jetzt wieder im Fall Lindemann.
Der bringt seine Promi-Anwälte in Stellung. das komplette juristische Arsenal auffahren (Unterlassungsklagen, etc.).
Da kann ich es nachvollziehen, wenn ein Opfer einknickt.
Nicht, dass ich das richtig finde.
Ich finde es nicht richtig.
Aber ich kann so ein Verhalten von Opfern nachvollziehen.
 
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Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Berlin offiziell Ermittlungen eingeleitet gegen Till Lindemann.
Es gibt nicht nur Vorwürfe von Shelby Lynn, sondern von vielen anderen Frauen.

Es sagt sich so leicht, Frauen sollten damit an die Öffentlichkeit gehen.

Dabei ist das gar nicht der entscheidende Punkt.

Eine Verurteilung ist sehr unwahrscheinlich, da hier Aussage gegen Aussage steht und K.O.-Tropfen nur wenige Stunden im Blut nachweisbar sind.

Der entscheidende Punkt ist ein anderer: Man hört, was bei "Rammstein"-Afterpartys passiert, sei ein "offenes Geheimnis."
Man spricht von einem "System Lindemann."

Die Influencerin Kayla Shyx hat dazu ein Video veröffentlicht.

Ein "offenes Geheimnis" ist kein Geheimnis.
Viele Menschen haben ganz offensichtlich davon gewusst, nicht nur geschwiegen, sondern es mitgetragen, es erst ermöglicht, allen voran wohl die Lindemann-"Managerin" Alena Makeeva.

Hier muss man ansetzen: Bei den Menschen, die so ein System ermöglichen, in dem sie es nicht nur dulden, sondern aktiv mitgestalten.

Es ist zu einfach, sich nur auf Till Lindemann zu fokussieren.


Und noch etwas ist ein Skandal: Dass "Rammstein" weiter auftreten kann, als wäre nix gewesen. Als würde nichts ungeheuerliches im Raum stehen.
Letzte Woche Auftakt der Deutschland-Tournee im ausverkauften Münchner Olympiastadion.
Das ist ein Armutszeugnis--- vor allem für die Fans der Band.
Da wird weiter munter Party gemacht als wäre alles wie immer.
 
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Interessante Dynamik hier – erst ist mal ziemlich Flaute. Dann kommt langsam Wind auf. Der Wind wird kräftiger, es gibt Gegenwind – und dann schlägt er wieder um, und bläst Till Lindemann sehr kräftig ins Gesicht.

Was mich angeht, ich kann für mich nur sagen, was andere vor mir auch schon gesagt haben: Nix. Ich war ja nicht dabei. Alles ziemlich nebulös.

Wenn es eines gibt, dass ich begriffen habe, dann, dass es kein gefährlicheres Thema gibt als sexuellen Missbrauch. Sich auch nur damit zu beschäftigen, ist ein Drahtseilakt, wobei sich der Abgrund links wie rechts des Seiles spannt: Links die Fälle, die nur noch Fassungslosigkeit hinterlassen: Das System Harvey Weinstein, der jahrzehntelange und jahrzehntelang konsequent vertuschte massenhafte Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche. Und auf der anderen Seite die Fälle, die eben keine waren – zum Beispiel die sogenannten Wormser Prozesse oder der Fall Horst Arnold.

An der Stelle wird es leider etwas blöd, ich geb es offen zu: Ich hatte eigentlich genau im Kopf, was ich schreiben wollte: Dass, wie Rosettenfreak gesagt hat, die Staatsanwaltschaft sich der Sache angenommen hat und sie schon klären wird. Das Dumme ist nur, mir wird gerade klar, dass ich mit den beiden Links von eben nicht wirklich Zutrauen in das segensreiche Wirken der Justiz vermittelt habe :cautious:

Was mache ich jetzt? Ich stehe auf meinem Seil, über diesem tiefem Abgrund, mitten im Nebel. Ich halte die Füße still. Ich beuge mich weder nach links, noch nach rechts. Und ich hoffe, dass sich dieser Nebel lüftet, wie und durch wen auch immer.
 
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Interessante Dynamik hier – erst ist mal ziemlich Flaute. Dann kommt langsam Wind auf. Der Wind wird kräftiger, es gibt Gegenwind – und dann schlägt er wieder um, und bläst Till Lindemann sehr kräftig ins Gesicht.

Was mich angeht, ich kann für mich nur sagen, was andere vor mir auch schon gesagt haben: Nix. Ich war ja nicht dabei. Alles ziemlich nebulös.

Wenn es eines gibt, dass ich begriffen habe, dann, dass es kein gefährlicheres Thema gibt als sexuellen Missbrauch. Sich auch nur damit zu beschäftigen, ist ein Drahtseilakt, wobei sich der Abgrund links wie rechts des Seiles spannt: Links die Fälle, die nur noch Fassungslosigkeit hinterlassen: Das System Harvey Weinstein, der jahrzehntelange und jahrzehntelang konsequent vertuschte massenhafte Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche. Und auf der anderen Seite die Fälle, die eben keine waren – zum Beispiel die sogenannten Wormser Prozesse oder der Fall Horst Arnold.

An der Stelle wird es leider etwas blöd, ich geb es offen zu: Ich hatte eigentlich genau im Kopf, was ich schreiben wollte: Dass, wie Rosettenfreak gesagt hat, die Staatsanwaltschaft sich der Sache angenommen hat und sie schon klären wird. Das Dumme ist nur, mir wird gerade klar, dass ich mit den beiden Links von eben nicht wirklich Zutrauen in das segensreiche Wirken der Justiz vermittelt habe :cautious:

Was mache ich jetzt? Ich stehe auf meinem Seil, über diesem tiefem Abgrund, mitten im Nebel. Ich halte die Füße still. Ich beuge mich weder nach links, noch nach rechts. Und ich hoffe, dass sich dieser Nebel lüftet, wie und durch wen auch immer.
@Phlegeton

In der Tat kann man mit diesem Thema auch leicht Karrieren zerstören, vor allem die von Männern.
Mir fällt gerade der Name Andreas Türck ein.
Ein ehemaliger TV-Moderator, der 2004 der Vergewaltigung bezichtigt wurde.
Er wurde 2005 freigesprochen.
Seine Moderatoren-Karriere war trotzdem im Eimer.

Jetzt würde es bei Till Lindemann wohl nicht überraschen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.
Die Texte von "Rammstein" und die "Lyrik" von Till Lindemann triefen förmlich vor Misogynie.
Das Feuilleton hielt das ganze bisher offenbar nur für eine kreative Ausdrucksform Lindemanns und lobte seine "dunkle Poesie."

Jetzt ist es natürlich kein Automatismus, nach dem Motto: Wer frauenfeindliche Texte schreibt und singt, der neigt zwangsläufig auch zu sexueller Nötigung/zu sexueller Gewalt.

Es gibt aber durchaus auch Fälle, wo eine künstlerisch dunkle Seite auch ihre in der Realität hatte, und zwar bei dem begnadeten Schauspieler Kevin Spacey. Gerade Spacey war bekannt für seine Virtuosität, ambivalente Charaktere darstellen zu können
Bei Kevin Spacey haben sich die Vorwürfe bestätigt.

Warten wir bei Till Lindemann einfach mal ab, was die offiziellen Ermittlungen ergeben.
 
@Zenobit

So, die Frauen, die von einer Rockband zu einer Backstage-Party eingeladen wurden, hatten keine Ahnung, dass es zum Sex kommen würde?? Sie gingen von einer "normalen Aftershow-Party" aus.
Eine "normale Aftershow-Party" im Show-Business??

Wie naiv kann man/Frau denn sein??

Was man jetzt mit dem (mutmaßlichen) Opfer Shelby Lynn macht, das ist die ziemlich schäbige "Gaslighting-Methode."

Naivität ist aber kein Freifahrtschein mit ihnen machen zu können was man will. Es geht auch gar nicht darum, dass Lindemann Sex mit seinen Fans hat. Jede Rockband hat ihre Groupies und von denen haben sicherlich viele spaß daran mit ihrem Idol Sex zu haben.
Hier geht es um Einschüchterung, Machtmissbrauch und den Einsatz von Alkohol und vielleicht sogar KO-Tropfen....

Und eine 18 oder 20jährige Frau mag zwar vom alter her erwachsen sein. Hat aber, was das Mindset betrifft, noch nicht so viel Erfahrung wie vielleicht eine 30 oder 40jährige Frau, die sich viel weniger gefallen lässt.

Und bei Lindemann liegt die Sache auch etwas anders als beispielsweise Andreas Türck. Da gab es eine einzige Frau die gegen ihn Anschuldigungen erhoben hat. Bei Lindemann sind es dutzende Anschuldigungen, die es gibt.

Davon ab, gilt er natürlich auch weiterhin als unschuldig, bis ihm etwas nachgewiesen wird. Aber dieses Recht haben auch die Frauen, welche sich als Opfer sehen. Sie haben das Recht, dass ihre Vorwürfe ernst genommen werden und sollten nicht als unglaubwürdig, famegeil oder was sonst noch so alles gegen sie gesagt wird, abgestrampelt werden.
 
Zum Thema Rammstein-Konzerte:
Auch da ist es fraglich, ob eine Absage aller Konzerte, die beste Wahl gewesen wäre. Könnte von einigen als Schwäche/Zugeständnis gewertet werden. Und es geht dabei auch um riesige Summen.

Was man als schwach bezeichnen kann waren die ersten Statements der Band. Da hätten sie wohl besser Medien-Experten zu Rate gezogen....
 
Zum Thema Rammstein-Konzerte:
Auch da ist es fraglich, ob eine Absage aller Konzerte, die beste Wahl gewesen wäre. Könnte von einigen als Schwäche/Zugeständnis gewertet werden. Und es geht dabei auch um riesige Summen.

Was man als schwach bezeichnen kann waren die ersten Statements der Band. Da hätten sie wohl besser Medien-Experten zu Rate gezogen....
@Zenobit

Wieso hätte es ein Zeichen von Schwäche sein sollen, "Rammstein"-Konzerte abzusagen?
Schließlich hat man Kevin Spacey nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe auch keine Rollen mehr angeboten.
War das auch ein Zeichen von Schwäche?

Es geht bei den Konzerten um riesige Summen?
Ist die Kohle wichtiger als die Bekämpfung und Aufklärung sexuellen Missbrauchs?

Ach, eine erschreckende Anekdote am Rande: Beim "Rammstein"-Konzert in München wurden Demonstrantinnen von "Rammstein"-Fans übel beschimpft, auch von weiblichen Fans.

Da scheint es nicht weit her zu sein mit der weiblichen Solidarität.
 
Naivität ist aber kein Freifahrtschein mit ihnen machen zu können was man will. Es geht auch gar nicht darum, dass Lindemann Sex mit seinen Fans hat. Jede Rockband hat ihre Groupies und von denen haben sicherlich viele spaß daran mit ihrem Idol Sex zu haben.
Hier geht es um Einschüchterung, Machtmissbrauch und den Einsatz von Alkohol und vielleicht sogar KO-Tropfen....

Und eine 18 oder 20jährige Frau mag zwar vom alter her erwachsen sein. Hat aber, was das Mindset betrifft, noch nicht so viel Erfahrung wie vielleicht eine 30 oder 40jährige Frau, die sich viel weniger gefallen lässt.

Und bei Lindemann liegt die Sache auch etwas anders als beispielsweise Andreas Türck. Da gab es eine einzige Frau die gegen ihn Anschuldigungen erhoben hat. Bei Lindemann sind es dutzende Anschuldigungen, die es gibt.

Davon ab, gilt er natürlich auch weiterhin als unschuldig, bis ihm etwas nachgewiesen wird. Aber dieses Recht haben auch die Frauen, welche sich als Opfer sehen. Sie haben das Recht, dass ihre Vorwürfe ernst genommen werden und sollten nicht als unglaubwürdig, famegeil oder was sonst noch so alles gegen sie gesagt wird, abgestrampelt werden.
@Zenobit

Ich habe doch auch gar nicht behauptet, dass Naivität ein Freibrief wäre für sexuellen Missbrauch (siehe mein Beitrag #14).
Und natürlich ist dieses Victim-Blaming, das mit den Frauen betrieben wird, eine Schweinerei.
 
Last edited:
Zum Thema Rammstein-Konzerte:
Auch da ist es fraglich, ob eine Absage aller Konzerte, die beste Wahl gewesen wäre. Könnte von einigen als Schwäche/Zugeständnis gewertet werden. Und es geht dabei auch um riesige Summen.

Was man als schwach bezeichnen kann waren die ersten Statements der Band. Da hätten sie wohl besser Medien-Experten zu Rate gezogen....
@Zenobit

Wieso hätte es ein Zeichen von Schwäche sein sollen, "Rammstein"-Konzerte abzusagen?
Schließlich hat man Kevin Spacey nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe auch keine Rollen mehr angeboten.

@rosettenfreak: Ich glaube, Zenobit geht in Bezug auf die Konzerte davon aus, dass Rammstein sie selbst veranstaltet und auch selbst über eine Absage entscheidet... Deshalb die Aussage, eine Absage würde wie ein Zugeständnis wirken.
 
@Zenobit

Wieso hätte es ein Zeichen von Schwäche sein sollen, "Rammstein"-Konzerte abzusagen?
Schließlich hat man Kevin Spacey nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe auch keine Rollen mehr angeboten.
War das auch ein Zeichen von Schwäche?

Es geht bei den Konzerten um riesige Summen?
Ist die Kohle wichtiger als die Bekämpfung und Aufklärung sexuellen Missbrauchs?

Ach, eine erschreckende Anekdote am Rande: Beim "Rammstein"-Konzert in München wurden Demonstrantinnen von "Rammstein"-Fans übel beschimpft, auch von weiblichen Fans.

Da scheint es nicht weit her zu sein mit der weiblichen Solidarität.

Kleiner Unterschied: Bei einem Film in dem Kevin Spacy mitgespielt hat waren auch noch andere Schauspieler beteiligt. Der Film hätte durch sein Mitwirken aber aus Protestgründen weniger eingespielt. Daher hat man alle Szenen mit ihm rausgeschnitten und ihn ersetzt.
Bei Rammsteinkonzerten treten nur sie auf (abgesehen von der Vorband). Die Hallen und alles drumherum ist bereits gebucht und die Karten verkauft. Eine Absage würde also finanziell Rammstein hart treffen.
Rammstein versucht gerade den Skandal so klein wie möglich zu halten. Alle Konzerte abzusagen würde ihn wahrscheinlich noch größer machen.
 
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