Gewalt und ihre Grenzen sowie Erotik und Pornografie

Natürlich kann bei Literotica Hinz und Kunz schwachsinnige Gewaltorgien ohne tragenden Plot veröffentlichen, aber das Spektrum der Leser, die sich daran sexuell erregen, wird unerheblich bleiben.
Warum unterstellst du, dass Gewaltorgien nur schwachsinnig und ohne tragenden Plot sein können? Es gibt auf diesem Gebiet gute bis sehr gute Bücher - siehe American Psycho.

Warum also auf eine Freiheit pochen, die sich am Ende als wertlos herausstellt?
Wertlos? Wer bist du, um solch ein Urteil abgeben zu können? Im Übrigen ist eine Freiheit, die diesen Namen verdient, immer auch die Freiheit des Andersdenkenden.

Ich behaupte, dass Geschichten à la Paingirls letztem Versuch, außer einem Proteststurm nichts bewirken. Ihre Kreuzigungsgeschichte wird sich in der Bedeutungslosigkeit des Literotica Archivs verlieren.
Und wenn schon. Aber von vorn herein zu sagen, solche Geschichten haben keine Daseinsberechtigung, weil sie von der Mehrheit der Leser abgelehnt werden, ist äußerst anmaßend.

Wenn Dusty ein Maß sucht, wird er es ganz bestimmt nicht in o.g. Publikationen finden. Eher vielleicht in Geschichten aus dem BDSM-Genre, die man nicht bei Literotica, sondern z.B. bei "Lustschmerz.de" finden könnte. Natürlich gibt es auch noch andere gute Webseiten. Möglicherweise könnten auch die Erläuterungen bei Datenschlag.org eine Orientierung bieten.
Alle Seiten, die auf .de enden, sind nicht wirklich frei, obwohl § 5 GG Kunstfreiheit ohne Einschränkung garantiert. Die einzigen zensurfreien Seiten sind in USA zu finden, weil dort der erste Zusatz zur Verfassung die Pressefreiheit uneingeschränkt garantiert und dies vom obersten Gericht, anders als von unserem Bundesverfassungsgericht, immer wieder bestätigt wird, zuletzt 1997 mit diesen Worten: „Die Tatsache, dass eine Meinung von der Gesellschaft als anstößig empfunden wird, ist kein hinreichender Grund, diese zu unterbinden."
 
Jaein: Einem Leser kann auch in Deutschland nichts passieren und einem Autor nur, wenn sein Name und Adresse den deutschen Strafverfolgungsbehörden bekannt sind, was aber bei einer amerikanischen Seite wie literotica wenig wahrscheinlich bis ausgeschlossen sein dürfte.

Die Frage war nicht, ob man ihn fassen kann, sondern ob das StGB gilt. Und das tut es.


Welche Einschränkung meinst du?

"......hat in der Literatur nichts zu suchen" ist eindeutig eine Einschränkung.

Keineswegs. Es gibt keine allgemein gültigen Moralvorstellungen, denn jeder Mensch hat seine eigene, auf sie alle einzugehen ist praktisch nicht möglich.

Das ist Unsinn. Moralvorstellungen können nur im Kontext mit anderen Menschen entstehen, ein Mensch alleine für sich braucht nicht zwingend eine Moralvorstellung. Moral dient ja den Zusammenhalt, also machts keinen Sinn zu behaupten, jeder habe seine eigene Vorstellung von Zusammenhalt.

Es gibt schon allgemeingültige Moralvorstellungen a la "Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht ehebrechen etc." Die Geschichte als solche muss sich nicht zwingend daran orientieren, aber der Sinn der Geschichte sollte schon irgendeiner Moralvorstellung dienen, um von anderen Leuten halbwegs angenommen zu werden.


der Autor gewinnt dadurch an Kreativität, was schon Pablo Picasso wusste und das auch offen sagte: „Der größte Feind der Kreativität ist der sogenannte gute Geschmack.“

Guter/schlechter Geschmack hat nichts mit Moral zu tun, behaupt ich mal.

Wie gesagt, es ist nichts gegen einzuwenden, wenn eine Geschichte mal die Grenze zum moralisch vertretbaren überschreitet. Wer aber behauptet, eine gute Geschichte habe keine Moral und dass Kunst doch eigtl gar nichts aussagt, der sollte sich ernsthaft fragen, warum er überhaupt schreibt.
 
Lieber Erpan, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine Diskussion mit dir nur nach Nirgendwo führt.

Du drehst meine Aussagen so, dass sie in dein Weltbild passen und du darauf einschlagen kannst.
Bitteschön, mach weiter. Damit stellst du dir ein hervorragendes Zeugnis aus.

Apropos "American Psycho" ...

Einerseits ist es keine Veröffentlichung bei Literotica, worauf ich bei meinem Hinz und Kunz Beispiel anspielte und andererseits ist der zentrale Plot des von dir genannten Romans auf ganz andere Dinge ausgerichtet. Gewalt ist in dem Roman nur eine Begleiterscheinung. Ich denke, ich habe die Intention des Autors Bret Easton Ellis dahingehend verstanden.
 
Das ist Unsinn. Moralvorstellungen können nur im Kontext mit anderen Menschen entstehen, ein Mensch alleine für sich braucht nicht zwingend eine Moralvorstellung.
Man braucht nicht zwingend eine Moralvorstellung, aber jeder Mensch hat trotzdem eine, die überdies nur zum Teil oder gar nicht mit den Moralvorstellungen anderer Menschen übereinstimmen kann. Das ist Fakt.


Moral dient ja den Zusammenhalt, also machts keinen Sinn zu behaupten, jeder habe seine eigene Vorstellung von Zusammenhalt.
Welchem Zweck eine Moral dient, hat nichts mit der Moral selbst zu tun, daher ist der Begriff Zusammenhalt hier in der Diskussion falsch, denn es bringt uns nicht vorwärts.


Es gibt schon allgemeingültige Moralvorstellungen a la "Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht ehebrechen etc." Die Geschichte als solche muss sich nicht zwingend daran orientieren, aber der Sinn der Geschichte sollte schon irgendeiner Moralvorstellung dienen, um von anderen Leuten halbwegs angenommen zu werden.
Ob eine Geschichte von der Leserschaft angenommen oder angelehnt wird, steht auf einem anderen Blatt. Sicher geht es zunächst einmal darum, ob sich ein Autor Selbstzensur unterwerfen soll, um von möglichst vielen gelesen und angenommen zu werden. Tut er das, obwohl er selbst ganz andere Moralvorstellungen hat, dann ist das sicher legitim. Aber ebenso ist es legitim, eine Geschichte nach seinen ganz persönlichen Moralvorstellungen zu schreiben, sich also nicht um die Leserschaft zu kümmern, und jeder, der ihn daran hindern will, übt Zensur, d.h. unterdrückt eine ihm missliebige Meinung.

Im Übrigen widerspricht dein Hinweis auf „allgemeingültige Moralvorstellungen a la "Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht ehebrechen etc."“ den Tatsachen in der Literatur: Keine andere Literaturgattung findet mehr Zuspruch als Krimis, die von Übertretungen dieser Moralvorstellungen handeln. Warum sollte das bei sexueller Gewalt anders gehandhabt werden als bei „einfacher“ Gewalt wie Mord und Totschlag?
 
Lieber Erpan, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine Diskussion mit dir nur nach Nirgendwo führt.
Tja, liebe MontezumasRache, darauf kann es nur eine Antwort geben: Reisende soll man nicht aufhalten. :)
 
Mich persönlich würde mehr interessieren, wo für euch Gewalt anfängt, ab wann sie auch in der Fiktion eine Toleranzgrenze überschreitet und warum das so ist.

In der Geschichte "Jeanny" von Katalina liegt für mich die Grenze, die aber aufgrund der Fähigkeiten der Autorin nur berührt, aber nicht überschritten wird. Ich halte sie für eine der besten Geschichten im verlinkten Geschichtenboard.

http://www.sevac.com/erotische-geschichten/Jeanny-6375.htm

Dusty, ich denke, dass ich dir damit weiterhelfen kann, ein Maß zu finden.

Greetz
MonteZ...
 
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Irrtum, denn du bist derjenige, der nicht mehr mit mir sprechen wollte, weil Diskussionen mit mir angeblich zu nichts führten. :D

....was ja auch stimmt.....

Aber ebenso ist es legitim, eine Geschichte nach seinen ganz persönlichen Moralvorstellungen zu schreiben, sich also nicht um die Leserschaft zu kümmern, und jeder, der ihn daran hindern will, übt Zensur, d.h. unterdrückt eine ihm missliebige Meinung.

Ja, tut er. Und ? Zensur ist auch legitim.

Im Übrigen widerspricht dein Hinweis auf „allgemeingültige Moralvorstellungen a la "Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht ehebrechen etc."“ den Tatsachen in der Literatur: Keine andere Literaturgattung findet mehr Zuspruch als Krimis, die von Übertretungen dieser Moralvorstellungen handeln. Warum sollte das bei sexueller Gewalt anders gehandhabt werden als bei „einfacher“ Gewalt wie Mord und Totschlag?

Weil du schlicht und ergreifend ignorierst, was ich schreibe und nur wiedergibst, was du glaubst, was ich meine, was aber nicht immer der Fall ist. Ich mein schon das, was ich schreibe.

Ich schrieb glasklar:"Die Geschichte als solche muss sich nicht zwingend an der Moral orientieren, aber der Sinn der Geschichte sollte schon irgendeiner Moralvorstellung dienen".

Auf Deutsch: Nenn mir einen Krimi, der gewaltverherrlichend ist.
 
Ja, tut er. Und ? Zensur ist auch legitim.
Ja, vielleicht in Diktaturen, nicht aber in USA, wo diese Seite angesiedelt ist. Deshalb gibt es auf literotica.com - außer der privaten, schon in meinem ersten Beitrag zitierten - keine Zensur. Auch nicht für deutsche Texte. Selbst dann nicht, wenn die Mehrheit der Leser dafür wäre. Es ist schon traurig genug, dass wir in Ausland und nicht im eigenen Land publizieren müssen, aber wenn ich selbst in diesem Forum lesen muss, Zensur sei legitim, dann frage ich mich, wie lange wir diese Freiheit noch werden genießen dürfen.

Dieses „Zensur ist legitim“ liegt voll auf der Linie der deutschen Bundesregierung, die neulich von Google verlangt hat, dass eine aus Deutschland gestartete Anfrage an http://www.google.com/intl/en/ so zu beantworten ist, wie google.de sie seit Jahren liefern muss: zensiert.

Wenn das so weiter geht, haben wir bald auch in Deutschland chinesische Verhältnisse, wo die Zensur auch unter dem Mäntelchen des Kampfes gegen die Pornografie fungiert.
 
Ja, vielleicht in Diktaturen, nicht aber in USA, wo diese Seite angesiedelt ist. Deshalb gibt es auf literotica.com - außer der privaten, schon in meinem ersten Beitrag zitierten - keine Zensur.

Ach wirklich ?

Wieso hat dann Literotica so was komisches wie Regeln, zum Beispiel dass Personen auch in fiktiven Geschichten, die Sex miteinander haben, älter als 18 Jahre sein müssen ? Ich kenn massig Leute, die Sex schon vor dem Erreichen der geforderten 18 hatten, eine sogar schon mit 12. Wenn das keine Zensur, keine Unterdrückung einer missbeliebigen Meinung ist, was dann ?

Überhaupt werden hier auf Literotica Texte nicht veröffentlicht, die Rechtschreibfehler enthalten, oftmals selbst wenn man diese als beabsichtigt deklariert, ich sprech da aus eigener Erfahrung.

Keine Zensur?

Es ist schon traurig genug, dass wir in Ausland und nicht im eigenen Land publizieren müssen

Also ich publizier hier bloss wegen dem Kundenkreis, nicht wegen irgendeiner deutschen Zensur.

Wenn du hier Gewalt in einer Form publizieren willst, die in Deutschland nicht erlaubt ist, dann find ich es nur in Ordnung , dass man dir ans Bein pisst, wo es nur geht. Jede Toleranz hat irgendwo ihre Grenze, auch und gerade in Amerika.
 
Ach wirklich ?

Wieso hat dann Literotica so was komisches wie Regeln, zum Beispiel dass Personen auch in fiktiven Geschichten, die Sex miteinander haben, älter als 18 Jahre sein müssen ? Ich kenn massig Leute, die Sex schon vor dem Erreichen der geforderten 18 hatten, eine sogar schon mit 12. Wenn das keine Zensur, keine Unterdrückung einer missbeliebigen Meinung ist, was dann ?
Natürlich ist das eine Zensur, aber nicht vom Staat wegen, sondern privat, so bestimmt von literotica, was völlig in Ordnung ist, denn eine Seite kann bestimmen, was auf ihr publiziert werden kann und was nicht, schließlich sind wir hier alle nur Gäste. Diese Bestimmungen der literotica habe ich in meinem ersten Posting hier zitiert (und im letzten Posting wieder darauf verwiesen) – ich habe keine Ahnung, warum du mir hier wieder damit kommst, denn zur Verteidigung der Zensur ist das Gebrauch des Hausrechts auf literotice.com nicht geeignet.


Überhaupt werden hier auf Literotica Texte nicht veröffentlicht, die Rechtschreibfehler enthalten, oftmals selbst wenn man diese als beabsichtigt deklariert, ich sprech da aus eigener Erfahrung.
Auch das ist Hausrecht und keine Zensur.


Wenn du hier Gewalt in einer Form publizieren willst, die in Deutschland nicht erlaubt ist, dann find ich es nur in Ordnung , dass man dir ans Bein pisst, wo es nur geht. Jede Toleranz hat irgendwo ihre Grenze, auch und gerade in Amerika.
Du kannst das in Ordnung finden, trotzdem gibt es auf literotica.com keine Zensur in Bezug auf Sex und Gewalt.

Eine Seite wie literotica.com würde in Deutschland wegen der dortigen gesetzlichen Bestimmungen keine Woche existieren, und das ist auch der Grund, warum wir alle hier sind. Denn diese Seite ist wirklich frei - natürlich nur im Rahmen des Hausrechts, aber das finden wir wohl alle in Ordnung, sonst wären wir nicht mehr hier.
 
Natürlich ist das eine Zensur, aber nicht vom Staat wegen, sondern privat, so bestimmt von literotica,

Ach ja? Was glaubst du denn, warum Literotica das macht, während sie gleichzeitig Inzest zulassen ? Weil sie sich eben auch nur an jenen gesetzlichen Rahmen halten, den der Staat ihnen bietet. Was glaubst du, warum ein Forumsthema namens "Kill Obama" hier gelöscht wurde ? Weils ein missliebiges Thema ist, welches den Betreibern net passt ? Auf einem Board, wo die Hälfte aller Beiträge anti-Obama ist ?

Aber spiel dich ruhig weiter als Opfer der Zensur auf, welches seinen Schrott nur in Amerika veröffentlichen darf. Viellleicht fidest du ja jemanden der mit dir mitheult, oder zumindest deine Meinung teilt. Ich tu's schon mal nicht.

Zeig mir die "wir's", die "nur deswegen hier" sind. Ich bins jedenfalls nicht.
 
Gewalt?

Ok, scheint ein ziemliches Streitthema zu sein?
Wobei ich noch mal auf die Schlagworte "Machtgefälle" und "Consensual/non consensual" zurückgreifen möchte. In wie weit gilt das Verständnis von Freiheit der Person? Ein Machtgefälle, sagen wir, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird in unserer Kultur fraglos akzeptiert, hat aber im Beziehungsbereich oder in der Erotikliteratur einen anstössigen Charakter? Der Begriff Einverständnis, um mal im deutschen Vokabular zu bleiben, setzt voraus, dass man die Ansicht des anderen kennt und achtet. Grenzwertig wird es, sobald besagte Ansicht beinhaltet, jedwede "Autorität" mit Absicht zu verlagern, im Sinne eines erotischen Spiels, oder aber - noch schwieriger- aufgrund einer sexuellen Veranlagung ( man beachte! Sadomasochismus gilt als psychische Störung im medizinischen Sinne ). Und das Ganze soll dann auch noch klar verständlich in Sätzen verpackt sein? Ich fürchte, da sind Missverständnisse gradezu vorprogrammiert!
Back to the roots! Wir sind doch hier, weil wir gerne erotische Literatur lesen, bzw. schreiben? Ein Genre, dass selbst heutzutage noch recht stiefkindlich behandelt wird. Wie wäre es mit ein wenig Toleranz? Lest und schreibt, was ihr wollt! Aber akzeptiert auch, wenn etwas mit konkreten Gründen an diesem Forum nicht veröffentlicht wird!
Meinungsfreiheit bedeutet, man KANN seine Meinung äussern, aber nicht, dass man es MUSS!
LG
 
Ach ja? Was glaubst du denn, warum Literotica das macht, während sie gleichzeitig Inzest zulassen ? Weil sie sich eben auch nur an jenen gesetzlichen Rahmen halten, den der Staat ihnen bietet. Was glaubst du, warum ein Forumsthema namens "Kill Obama" hier gelöscht wurde ? Weils ein missliebiges Thema ist, welches den Betreibern net passt ? Auf einem Board, wo die Hälfte aller Beiträge anti-Obama ist ?
Während ich von Sex und Gewalt schrieb, redest du von Inzest und Obama. Um es noch einmal zu betonen: In den USA gibt es kein Gesetz, das einer Internetseite verbieten würde, pornografische Texte, in denen explizit sexuelle Gewalt dargestellt wird, zu veröffentlichen und seinen Lesern unverschlüsselt anzubieten.

Das ist auch der Grund, dass die pornografische Texte in deutscher Sprache hier stehen und nicht, was eigentlich normal wäre, auf deutschen Seiten, denn dort darf Pornografie, egal in welcher Form oder Härtegrad, nicht frei verfügbar sein.

In meinem ersten Beitrag hier habe ich zu zeigen versucht, dass diese Seite eine amerikanische ist und als solche amerikanischen und nicht deutschen Gesetzen unterworfen. Das ist alles, was ich sagen wollte und im Grunde bisher in allen meinen Beiträgen hier immer wieder gesagt habe. Dass ich deswegen persönlich angegriffen würde, konnte ich nicht erwarten, vielleicht bin ich auch zu wenig mit den Gepflogenheiten hier vertraut. :confused:

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn du, PoppingTom, von persönlichen Angriffen absehen und dich auf die Sache, über die wir sprechen, beschränken würdest. Danke.
 
( man beachte! Sadomasochismus gilt als psychische Störung im medizinischen Sinne )

Aber nur im weitesten, medizinischen Sinne. Siehe ICD-10: F60.2, der aber die behandlungswürdige Störung im psychiatrisch kurativen Verständnis beschreibt. Die Grenzen sind sicherlich fließend. Man stelle sich vor, dass die Kundschaft von Dominastudios psychiatrisch behandlungswürdig wären. Dann wären ziemlich viele Leute, auch aus beruflich verantwortlichen Positionen, in der Klappse.

Back to the roots! Wir sind doch hier, weil wir gerne erotische Literatur lesen, bzw. schreiben?
Und genau in diese Richtung gingen Dustys Fragen.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, ging es ihm darum, die Linie für "harte" Stories zu finden, die einerseits erregend - in jedem denkbaren Sinne - aber andererseits auch nicht abstoßend wirken sollen. Man kann "harte Inhalte" so in Worte verpacken, dass die beschriebene Aktion erst im Kopf des Lesers stattfindet, anstatt sie explizit in allen Details zu schildern. Eine detaillierte Beschreibung tötet das Kopfkino. Da bleibt kein Raum mehr für die Fantasie des Lesers. Jeder Leser unterlegt das Gelesene mit der eigenen Fantasie, den eigenen Erfahrungen. Deshalb ist man manchmal auch über so manche Romanverfilmung enttäuscht, wenn man vorher den Roman gelesen hat. Um noch mal auf das schmerzhafte Mädchen zurückzukommen. Sie hat das "Klassenziel" deutlich verfehlt. Ihre Schilderungen wirken einfach nur abstoßend.

Ist man als Schreiber in der Lage, mit seinen Worten den Leser zu steuern, dann klappts auch mit der Toleranz. :)
 
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Gewalt?

Aber nur im weitesten, medizinischen Sinne. Siehe ICD-10: F60.2, der aber die behandlungswürdige Störung im psychiatrisch kurativen Verständnis beschreibt.
Um genau zu sein, wenn besagter Zustand den Betroffenen oder seine Umgebung belastet! Wie vage ist das denn?

Die Grenzen sind sicherlich fließend. Man stelle sich vor, dass die Kundschaft von Dominastudios psychiatrisch behandlungswürdig wären. Dann wären ziemlich viele Leute, auch aus beruflich verantwortlichen Positionen, in der Klappse.
Die kenn ich! Arbeiten bei mir!

Eine detaillierte Beschreibung tötet das Kopfkino. Da bleibt kein Raum mehr für die Fantasie des Lesers. Jeder Leser unterlegt das Gelesene mit der eigenen Fantasie, den eigenen Erfahrungen. Deshalb ist man manchmal auch über so manche Romanverfilmung enttäuscht, wenn man vorher den Roman gelesen hat.
Ok, wir ( die Leser erotischer Storys ) sind also prinzipiell Autoerotiker, schon recht! Andererseits, wenn man etwas schreibt, versucht man eine bestimmte Information zu vermitteln - der ursprüngliche Zweck der Sprache - und weniger, seine Mitmenschen mit Strings für Phantasien zu versorgen, oder? Muss ich das nicht respektieren und zumindest versuchen, eine Geschichte so zu verstehen, wie sie der Autor sie auszudrücken beabsichtigte? Ist das nicht die prinzipielle Grundlage der Toleranz, andere Ansichten kennenzulernen und zu verstehen?
Wir interessieren uns doch für die Phantasien anderer, teils um unser "Repertoire" zu erweitern, aber auch, weil ethische Grenzen in der Literatur weit flexibler sind, als es die Realität hinnimmt.

Wenn mir also - sowohl in Bild als auch Schrift - etwas begegnet, das meinen moralischen Ansprüchen widerspricht, so sollte ich das Buch zur Seite legen oder den DVD Player abschalten, aber nicht notwendigerweise fahnenschwingend auf die Barrikaden steigen und die Gesellschaft missionieren.

Apropos, es gehört zwar nicht zum Thema, aber da Du es schon erwähntest, warum ist jedem der Begriff "Dominastudio" geläufig? Die Betonung liegt auf der weiblichen Form. Mich würde wirklich mal eine Statistik zum Thema geschlechtliche Verteilung im SM ( käuflich oder privat ) interessieren.

Viele Grüße an Montezuma und danke für den Beitrag
 
Wie vage ist das denn?

Die ICD Schlüssel sind im Bereich der psychischen Erkrankungen meistens vage gehalten, deshalb werden Behandlungskosten nicht darüber abgerechnet. Es gibt stattdessen eine Psychatriepauschale. Aber das sind rein finanzielle Aspekte.

Bei einer Diskussion mit einem guten Autorenfreund, der der BDSM-Szene nahesteht, wurde dieses Thema auch behandelt und wir kamen zu dem Schluss, dass die ICD Klassifizierung für Psychiatrie bei Einverständnis beider Parteien zu "harten Spielchen" überhaupt keine Rolle spielt.

Das tut sie erst, wenn einer der Beteiligten die Grenzen überschreitet. Aber dann wird ganz sicher nicht der Psychiater als erster tätig, sondern möglicherweise der Staatsanwalt. Siehe "Menschenfresser von Bad Hersfeld."

Die kenn ich! Arbeiten bei mir!
Die haben die Erfahrungen aus dem Studio doch hoffentlich nicht 1:1 an den Kollegen umgesetzt? :)

Andererseits, wenn man etwas schreibt, versucht man eine bestimmte Information zu vermitteln - der ursprüngliche Zweck der Sprache - und weniger, seine Mitmenschen mit Strings für Phantasien zu versorgen, oder?
Ja und Nein. Es kommt darauf an, was ich als Schreiber will. Geschichten schreibt man im weitesten Sinne zur Unterhaltung des Lesers. Wenn man dabei Informationen vermitteln kann, ist das prima. Ich z.B. habe "ganz früher" :) mit BDSM nix am Hut gehabt. Ich war der Auffassung, dass man niemanden verkloppen, bzw. selbst verkloppt werden muss, um Lust empfinden zu können.

Die Auffassung hat sich geändert, als ich Moderator in einem deutschen Board und mit solchen Geschichten konfrontiert wurde. Gottseidank fand ich den Einstand bei einem Autor, der sich selbst als Rosamunde Pilcher des BDSM titulierte. Der schrieb Geschichten, die mich schlicht vom Hocker gehauen und mir einen guten Einblick in das Selbstverständnis der Szene gegeben haben. Es geht darin um mehr, als das plakative Schmerz verursachen, bzw. empfinden. Es geht um grundlegende menschliche Gefühle, die im BDSM ihren Ausdruck finden. D.h. natürlich nicht, dass man als Vanilla diese Gefühle nicht haben kann. Es gibt Menschen, die brauchen diesen Adrenalinkick. Andere erfahren diesen Kick in anderen Bereichen: Motorradfahren, Abenteuersport oder auch im Saufen, wie mir ein Psychologe anvertraute.

Muss ich das nicht respektieren und zumindest versuchen, eine Geschichte so zu verstehen, wie sie der Autor sie auszudrücken beabsichtigte?
Jepp und darin liegt auch die schwierige Aufgabe des Autors. Damit verbunden auch ein Haufen Arbeit, die ein Möchtegernschreiber mit Halbwissen nicht bereit ist, auf sich zu nehmen.

Wir interessieren uns doch für die Phantasien anderer, teils um unser "Repertoire" zu erweitern, aber auch, weil ethische Grenzen in der Literatur weit flexibler sind, als es die Realität hinnimmt.
Ich habe in meiner langjährigen Moderatorentätigkeit gelernt, über den Tellerrand des heterogamen Blümchensex zu schauen. Ich empfinde mittlerweile keinen Ekel mehr bei KV und NS Geschichten, vorausgesetzt, sie sind "gut geschrieben." (Siehe "schwierige Aufgabe ...")

Wenn mir also - sowohl in Bild als auch Schrift - etwas begegnet, das meinen moralischen Ansprüchen widerspricht, so sollte ich das Buch zur Seite legen oder den DVD Player abschalten, aber nicht notwendigerweise fahnenschwingend auf die Barrikaden steigen und die Gesellschaft missionieren.

O.K., aber ich werde meinen guten Menschenverstand nicht ablegen ... und das mache ich dann auch deutlich. Ob es dem Verfasser passt, oder nicht. Für den gilt ja auch, dass er sich meine Meinung nicht anhören oder lesen muss.

Mich würde wirklich mal eine Statistik zum Thema geschlechtliche Verteilung im SM ( käuflich oder privat ) interessieren.

Vielleicht findest du hier etwas:
http://www.datenschlag.org/
oder dort einen weiterführenden Link zu den entsprechenden Foren.

LG
MonteZ...
 
Last edited:
Während ich von Sex und Gewalt schrieb, redest du von Inzest und Obama. Um es noch einmal zu betonen: In den USA gibt es kein Gesetz, das einer Internetseite verbieten würde, pornografische Texte, in denen explizit sexuelle Gewalt dargestellt wird, zu veröffentlichen und seinen Lesern unverschlüsselt anzubieten.

...

In meinem ersten Beitrag hier habe ich zu zeigen versucht, dass diese Seite eine amerikanische ist und als solche amerikanischen und nicht deutschen Gesetzen unterworfen. Das ist alles, was ich sagen wollte und im Grunde bisher in allen meinen Beiträgen hier immer wieder gesagt habe. Dass ich deswegen persönlich angegriffen würde, konnte ich nicht erwarten, vielleicht bin ich auch zu wenig mit den Gepflogenheiten hier vertraut. :confused:

Schau mal, Erpan, du kommst hier in dieses Forum, posaunst rum, dass wir Deutschen in Deutschland gar nichts und die Amis in Amiland gottseidank alles dürfen, ich nehm deine Meinung auseinander, du windest und würgst dich durch deine Wackelargumente und sagst jetz "ich wollte doch nur sagen , dass in Amerika die Gesetze etwas anders sind" und fühlst dich obendrein persönlich angegrifffen, weil wir deine Meinung nicht teilen und dein Spiel nicht mitmachen.

Offensichtlich hast du nie diskutieren gelernt. Der Sinn einer Diskussion ist es nämlich nicht, am Ende um jeden Preis Recht zu haben, sondern zu erklären, warum man tut, was man tut, und zu lesen, warum andere das vielleicht nicht oder anders machen, und dann bewusst oder unbewusst einen Entscheidung persönlich für sich zu fällen.

Wenn du hier bist, um Recht zu haben und nicht angegriffen zu werden: poste hier nicht ! Ich habe das Recht, deine Meinung und dein Diskussionsstil, der sich für mich nah am Trollen bewegt, anzugreifen und mies zu machen, und ich nutze es. Die Amis nennen sowas "Free Speech", und verglichen mit dem, was im Ami-Forum abgeht, bin ich noch nett.

Du hast eine Meinung, OK, aber deine Argumente dafür sind schwach. Is nichts schlimmes, kann jeden mal passieren, auch mir. Wenn du nicht wirklich überzeugen willst, dann tust du's auch nicht. Das sollte dir klar sein.
 
Ich habe das Recht, deine Meinung und dein Diskussionsstil, der sich für mich nah am Trollen bewegt, anzugreifen und mies zu machen, und ich nutze es. Die Amis nennen sowas "Free Speech", und verglichen mit dem, was im Ami-Forum abgeht, bin ich noch nett.
Ausgerechnet einer wie du, der die Zensur befürwortet, nimmt Free Speech für sich in Anspruch – verkehrte Welt. :D


Wenn mir also - sowohl in Bild als auch Schrift - etwas begegnet, das meinen moralischen Ansprüchen widerspricht, so sollte ich das Buch zur Seite legen oder den DVD Player abschalten, aber nicht notwendigerweise fahnenschwingend auf die Barrikaden steigen und die Gesellschaft missionieren.
Das ist exakt meine Meinung, elle, aber hier scheinen einige anderer Meinung zu sein: Sie scheinen genau zu wissen, was sich gehört und was nicht, und greifen jeden an, der die auch auf dieser Seite geltende amerikanische Gesetzgebung begrüßt, die ja Gewaltpornografie, sofern sie Erwachsene betrifft, zulässt.

Dabei sind wir alle Profiteure dieser sehr freien Gesetzgebung - wären die Verhältnisse in Deutschland anders, müsste der große Teil derjenigen, die Pornografie in deutscher Sprache schreiben, nicht auf amerikanische Seiten ausweichen.
 
Ausgerechnet einer wie du, der die Zensur befürwortet, nimmt Free Speech für sich in Anspruch – verkehrte Welt. :D

Ich halte sie für legitim. Du übrigends auch, wenn man dein geschriebenes ernst nehmen würde.

Ausserdem solltest du dir schon im klaren darüber sein, dass Free Speech eben auch erlaubt, dich niederzumachen.

Dabei sind wir alle Profiteure dieser sehr freien Gesetzgebung - wären die Verhältnisse in Deutschland anders, müsste der große Teil derjenigen, die Pornografie in deutscher Sprache schreiben, nicht auf amerikanische Seiten ausweichen.

Müssen sie ja auch nicht. Es gibt massig deutschsprachige Erotica-Seiten ohne Zugangsblabla.

Wenn mir also - sowohl in Bild als auch Schrift - etwas begegnet, das meinen moralischen Ansprüchen widerspricht, so sollte ich das Buch zur Seite legen oder den DVD Player abschalten, aber nicht notwendigerweise fahnenschwingend auf die Barrikaden steigen und die Gesellschaft missionieren.

Sicher, warum Kinderpornografie verbieten ? Reicht doch, wenn man wegguckt.
 
Müssen sie ja auch nicht. Es gibt massig deutschsprachige Erotica-Seiten ohne Zugangsblabla.
Ja, auf amerikanischen Servern - wie literotica.com eben.


Sicher, warum Kinderpornografie verbieten ? Reicht doch, wenn man wegguckt.
Nachdem wir uns die ganze Zeit einig waren, dass Kinderpornografie nicht das Problem ist, über welches wir in diesem Thread sprechen wollen, kommst du doch noch mit diesem Totschlagargument. Warum? Weil dir nichts anderes einfällt, womit du die Zensur rechtfertigen könntest?
 
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| Please |
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man muss allerdings auch nicht jeden, mit dem man nicht einverstanden ist, als troll bezeichnen. ich habe den thread jetzt zwar nur überflogen - und sicherlich gibt es aussagen bei erpan mit denen ich nicht einverstanden bin - aber als troll kam er nicht rüber.

interessant wäre es ja mal zu einem "agree to disagree" zu kommen.

ansonsten, weil irgendwo die frage der "angedeuteten gewalt" versus "bis ins detail beschrieben" aufkam - das ist wohl auch geschmackssache. genau so wie es ja auch filmszenen gibt bei denen mir halb schlecht wird, während mein freund sie lustig findet...

aber letztendlich bin ich wohl selbst geteilter meinung zu dem thema. habe hier einmal eine geschichte gelesen, die kurz darauf gelöscht wurde, bei der es um kannibalismus ging. gar nicht so unbedingt ins detail beschrieben, aber jedenfalls war da bei mir die grenze erreicht. und ich konnte trotzdem nicht aufhören zu lesen...

ansonsten, was die frage angeht, ob sich eine geschichte auch ohne gewalt trägt - was ist da genau gemeint? ob die geschichte auch funktionieren würde, wenn es nur um blümchen und schmetterlinge ginge? bei vielen horror- und non-consent-geschichten ganz sicher nicht. sie würden noch funktionieren, wenn die gewalt nur angedeutet würde, aber die existenz der gewalt ist da schon ein plot-tragendes element. und eben für einige auch interessant.
 
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