Deutschland immer noch ein Gottesstaat?

KrystanX

Literotica Guru
Joined
Apr 25, 2010
Posts
1,758
Immer wieder hört man ja, dass sich bei uns lebende Moslems herausnehmen.
Aber was ist mit den großen christlichen Vereinen?
Aufgrund der in der Vergangenheit ergaunerten Schätze sind diese Vereine immer noch sehr Reich und beschäftigen viele Menschen.
Ein Katholik darf zwar trotz wieder Wiederheirat Kirchensteuer zahlen. Für die Kirche arbeiten darf er dann aber nicht mehr? Das Verfassungsgericht hat jetzt diesen Sonderstatus erneut bestätigt.
Wie kann das sein? Das solche Gruppen, die mit gewaltigen Summen vom Staat finanziert werden, im 21. Jahrhundert ihre scheinheiligen Sonderrechte behalten dürfen?
Immerhin zahlt der Staat den kirchlichen Institutionen jährlich 65 Milliarden Euro. Und das unabhängig von der zusätzlich erhobenen Kirchensteuer.
http://www.faz.net/aktuell/politik/...taetigt-kirchliche-sonderrechte-13276586.html
 
Last edited:
Immer wieder hört man ja, dass sich bei uns lebende Moslems herausnehmen.
Aber was ist mit den großen christlichen Vereinen?
Aufgrund der in der Vergangenheit ergaunerten Schätze sind diese Vereine immer noch sehr Reich und beschäftigen viele Menschen.
Ein Katholik darf zwar trotz wieder Wiederheirat Kirchensteuer zahlen. Für die Kirche arbeiten darf er dann aber nicht mehr? Das Verfassungsgericht hat jetzt diesen Sonderstatus erneut bestätigt.
Wie kann das sein? Das solche Gruppen, die mit gewaltigen Summen vom Staat finanziert werden, im 21. Jahrhundert ihre scheinheiligen Sonderrechte behalten dürfen?
Immerhin zahlt der Staat den kirchlichen Institutionen jährlich 65 Milliarden Euro. Und das unabhängig von der zusätzlich erhobenen Kirchensteuer.
http://www.faz.net/aktuell/politik/...taetigt-kirchliche-sonderrechte-13276586.html

Die katholische Kirche ist ein abstruses Monstrum. Widersprüchlich und scheinheilig bis ins Mark ihrer Knochen/Substanz.
Die "scheinheiligen Priester" nehmen gerne. Aber geben wenig zurück. Erst recht nicht kostenlos. Jede Grabrede, jede Taufe, jede Hochzeitsansprache und jeder Besuch im Krankenhaus oder Hospiz wird den gläubigen Steuerzahlern zusätzlich zu ihrer Steuerlast in Rechnung gestellt.
65 Milliarden! Diese Summe muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Diese Summe, umsichtig auf mittelständische Betriebe verteilt, würde bestimmt mehr Arbeitsplätze sichern, als die Kirchen bieten können. Und dass obendrein mit dem zusätzlichen Faktor, das Bruttosozialprodukt zu steigern. Wovon die Kirchen allesamt weit entfernt sind.
 
Auch hier bin ich mal wieder nicht ganz so extremer Meinung, da ich es ganz gerne aus mehreren Blickwinkeln betrachte. Ganz sicher ist Deutschland kein Gottesstaat, da der Einfluss auf die Politik doch eher gering ist. Selbst das C in der CDU ist wohl eher ein Buchstabe ohne größere Bedeutung...

Was von der Zeit übrig geblieben ist als der Staat und die Kirche noch eng zusammen gehörten, ist die Kirchensteuer.
Eine Sache die ich nicht mehr ganz verstehe, schließlich macht sich der Staat ja zu so etwas wie einem "Geldsammler der Kirche". Theoretisch müssten sie das gleiche dann auch für alle anderen Religionen anbieten, die in Deutschland vertreten sind.
Viele Leute zahlen die Kirchensteuer über Jahrzehnte, weil sie irgendwann mal das Kreuzchen am falschen Kästchen gemacht haben und zu faul sind das zu ändern.

Das meisten von diesen angeblichen 65 Milliarden kommt also nicht vom Staat, sondern von den Leuten die Kirchensteuer zahlen. Ansonsten können christliche Vereine natürlich auch staatliche Unterstützung anfordern, wie wahrscheinlich jeder andere Verein auch.
Da wird dann von Fall zu Fall geprüft, ob dieser Verein denn z.B. einen wohltätigen Zweck erfüllt.

Wie die Kirche nach aussen wirkt hängt oftmals sehr stark von der Beurteilung einzelner Vertreter ab. Eine Frau Kässman legt nach einer Alkoholfahrt ihr Amt nieder und ein anderer begünstigt einen Kinderschänder, klammert sich aber an seine Position und schert sich einen Dreck um den öffentlichen Druck.
Charakterentscheidungen einzelner Personen, die stark in der Öffentlichkeit stehen.

Hinter denen stehen aber noch tausende von kleinen Lichtern, die keiner kennt und die kostenlos gemeinnützige Arbeit leisten.
Es wäre ein wenig unfair diese Leute mit einem Protz-Bischof aus Limburg gleichzusetzen. Die Kirche tut auch viel gutes und hat viele soziale Projekt laufen.
Man kann darüber streiten, ob all diese Projekte nicht genau so gut vom Staat ausgeführt werden könnten, aber genaugenommen kann jeder ja selber entscheiden ob er Kirchensteuer zahlt oder vielleicht lieber ein anderes Projekt unterstützt oder halt sein Geld für sich behält.

Es gibt viele Sachen die ich gerade an der katholischen Kirche nicht verstehe und für unzeitgemäß halte, aber trotzdem sehe ich auch die guten Dinge, welche von ihr unterstützt werden oder gar ganz gemacht werden.
 
Last edited:
"Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt."
Ein Leitspruch der katholischen Kirche, der bereits im16. Jahrhundert dem alten Luther ziemlich quer ging. Und wie vortrefflich passt er sogar noch in die heutige Zeit.
"Geben ist seliger denn nehmen" scheint gerade die katholische Kirche ihren gläubigen Schäfchen das Entrichten der monatlichen Kirchensteuer schmackhaft zu machen. Doch die Austritte reißen nicht ab.
Die Kirche hat es leider versäumt, attraktiv für seine Anhänger zu bleiben, hält mit stoischer Arroganz an altliturgischen Zöpfen fest. Auch Glaube muss mit der Zeit gehen. So hielt kürzlich ein evangelischer Pfarrer aus ... ?... einen Heavy-Metal-Gottesdienst ab. Und womit glaubt ihr wohl? Mit Erfolg!
Ja, Deutschland ist zum größten Teil ein Gottesland, auch noch in der heutigen Zeit. Und der Glaube hilft gerade vielen älteren Menschen ihre Alltagslast besser zu verkraften.
 
Ich sehe solche Sachen auch immer von der praktische Seite. Also Angebot und Nachfrage.
Wenn die Kirche an sich und kirchliche Einrichtungen (sei es nun die Suppenküche oder das kirchliche Internat) genutzt werden, besteht ja noch Interesse.
Ich persönlich gehöre keiner Religion an, mag aber auch alte Kirchen und andere kirchliche Bauten, da ich recht geschichtsinteressiert bin.
Auch die werden von Kirchengeldern (und wahrscheinlich auch Staatlichen Zuschüssen) erhalten, was ich in diesem Fall begrüße.
 
Natürlich darf man nicht vergessen, die Kirche und ihre Bauten sind deutsches Kulturerbe und sollte in diesem Interesse auch der Nachwelt erhalten bleiben. Das kostet natürlich Geld, welches in erster Linie niemandem persönlich nutzt.
Nicht zu verstehen sind in dem Zusammenhang die fast schon vergessenen Eskapaden in Limburg. Solche verschwenderischen Anmaßungen beschädigen ganz klar das Gesamtbild der Kirche.
Auch das so christliche Dienstleistungen, wie der Besuch eines Kranken, eine Taufe, Hochzeit und Beerdigung bezahlt werden müssen, ist moralisch höchst bedenklich und mit den Grundwerten der christlichen Kirche so ganz und gar nicht vereinbar.
 
Da und bei einigen anderen Dingen wie dem Zölibat, der Rolle der Frau in der Kirche und Verhütung, um nur einige Dinge zu nennen, klammert sich die katholische Kirche noch zu sehr an alte Zeiten. Zumindest sehe ich das so.
Wenn Franz-Peter Tebartz-van Elst selbstgefällig wie ein adliger Fürst auftritt vermittelt das auch selbst für viele in der Kirche ein Bild was sie nicht von ihrer Kirche haben wollen.
Im Mittelalter war es üblich den Reichtum zur Schau zu stellen auch um die Macht der Kirche zu demonstrieren, heute eher nicht mehr.
Die "kleine Kirchenmaus", die ihre Gemeinde zusammenhalten muss und bei der Predigt sich für solches Verhalten rechtfertigen muss, wird sich bedanken.
Die Austritte aus der Kirche treffen in der Regel die Gemeinden viel mehr als Van Elst, dem das alles völlig egal sein dürfte.
Mag sein, daß sich mit dem neuen Papst einiges ändert, zumindest hat es den Anschein.

Genau wie bei den Moslems sollte man eine Religion nicht an den wenigen messen, die sie in den Dreck ziehen und nur für ihre Ziele benutzen, sondern an den Millionen Anhängern, die das nicht tun.
Für die Kirche ist das Verhalten von Franz-Peter Tebartz-van Elst moralisch genau so schädlich wie ein Sprengstoffattentäter für den Islam.
Wobei van Elst zumindest aus meiner Sicht noch über denen steht die Kinder missbraucht haben oder solche Personen in ihrer Kirche decken! Das ist noch eine Stufe verwerflicher.
 
Last edited:
Religion allgemein

Ich sehe das eher so, dass ALLE Religionen. darauf aus sind, Menschen zu beeinflussen.

Sicher gibt es irgendwas, was ich "Gott" nenne. Mit welchem Recht aber beanspruchen alle Religionen, dass sie wissen, was richtig und falsch ist.

Es fängt doch mit der Bibel an. Das alte Testament ist nur ein Plagiat des Gilgamesch-Epos der Babylonier. Das Neue Testament ist auch nur ein Ergebnis eines Konzils damaliger Kirchenväter aus dem dritten Jahrhundert. Aufgenommen wurde nur das, was denen in den Kram passte, vieles wurde erwiesenermaßen weggelassen.

Und an diesen Schriften hält die christliche Kirche seit fast 2000 Jahren fest und lässt sich dadurch nicht reformieren.

Das Einzige, was ich unserer christlichen Religion und der Bibel zu Gute halte, sind die 10 Gebote. Sie ermöglichen unsere Gesellschaft. Sachen wie "du sollst nicht töten" und so sind schon positiv.

Bei den sozialen Projekten bin ich eher zwiespältig, alleine schon dadurch, dass du katholisch oder evangelisch sein musst, um z. B in einem Kindergarten oder so zu Arbeiten. Ist für mich diskriminierend.

Ich bin mit diesem Thema jetzt konfrontiert, weil meine Tochter zum Konfirmationsunterricht geht. Sie macht das nur, weil Alle dahingehen, weil es hier auf dem platten Land ein Freizeiterlebnis ist und weil sie sich eine nette Feier mit vielen Geschenken erhofft. Unsere Pastorin gestaltet das wohl auch recht "spannend" für die Jugendlichen, aber ich habe eher den Eindruck, sie ist eher Pädagogin als Pastorin.
 
Das Einzige, was ich unserer christlichen Religion und der Bibel zu Gute halte, sind die 10 Gebote. Sie ermöglichen unsere Gesellschaft. Sachen wie "du sollst nicht töten" und so sind schon positiv.

Aber das ist doch eigentlich jüdische Religion. Moses Starb 1200 Jahre bevor überhaupt jemand den Begriff Christus in den Mund nahm. Und daran gehalten haben sich weder Christen, noch Juden, noch sonst wer. Also ... netter Spruch, aber dann können wir uns auch auf den Codex Hammurapi beziehen.
Von dem letzten sich übrigens auch viele Jüdische, Christliche und Muslmische Rechtsgepfolgenheiten ab.
 
krystan

Meinte damit nur, dass die 10 Gebote im Prinzip die Stützpfeiler unserer Gesellschaft sind. Wo sie nicht eingehalten werden, in großem Umfang, herrscht Anarchie und Terror. Der Respekt vor dem Leben an sich geht verloren. Guck einfach mal die Nachrichten...........
 
Viele Religionen sind entweder verwandt oder vom Aufbau her ähnlich, da sie ja von Menschen gemacht sind und diese ähnlich Anforderungen an ihre Religion hatten/haben.
Ausserdem standen und stehen sie ja auch noch im Konkurrenzkampf.
Das römische und das griechische Götterpantheon der Antike gleichen sich verblüffend.
Und auch die christliche Kirche hat sehr viele Feiertag auf die Feiertage der alten Germanen gelegt und diese einfacher zu bekehren.
Gänzlich finde ich die genaue Herkunft einer Religion auch nicht ganz so wichtig für den heutigen Umgang.
Viel wichtiger erscheint mir die Frage, ob sich eine Religion an die heutige Zeit anpassen kann und ob die jeweiligen Schriften wortwörtlich genommen werden oder eher als Parabel verstanden werden.

Da fällt es mir immer schwer mit Leuten zu diskutieren, die sich auf Jahrhundert alte Texte beziehen und diese womöglich auch noch für die Moderne 1 zu 1 anwenden wollen.
Heutzutage finden wir ein völlig andere Welt wieder als zu dem Zeitpunkt, als diese Schriften geschrieben wurden.
Wäre Mohammed gegen Fußball gewesen oder Jesus gegen Atomkraft?
Woher soll man das wissen?
 
Wäre Mohammed gegen Fußball gewesen oder Jesus gegen Atomkraft?
Woher soll man das wissen?
Vermutlich würde Mohammed heute mit seiner Frau vor dem Sofa sitzen und ein Bier trinken, während ihr Sohn Jesus am PC hockt und auf Facebook versucht die Welt vor sich selbst zu retten.
"Meine Seite hat schon 12000 Follower ... Gott ist mit mir."
 
Vermutlich würde Mohammed heute mit seiner Frau vor dem Sofa sitzen und ein Bier trinken, während ihr Sohn Jesus am PC hockt und auf Facebook versucht die Welt vor sich selbst zu retten.
"Meine Seite hat schon 12000 Follower ... Gott ist mit mir."

Nachtrag. Irgendwann gibt es dann einen Shitstorm gegen Jesus, und der arme Junge schreit: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen.
 
Jep, gar nicht so unwahrscheinlich. Dürften Menschen wie du und ich gewesen sein, nur eben mit großen Visionen und einer gewissen Gefolgschaft.
Später wurden ihnen dann Superkräfte und andere Dinge angedichtet um mit den anderen Sagengestalten, wie Herkules (auch ein Halbgott, wie Jesus) mithalten zu können.

Ob sie heute mit den um sie geschaffenen Religionen zu 100% zufrieden wären ist fraglich. Was steht da im Koran? So etwas habe ich nie behauptet!
Lazarus von den Toten erweckt? Na, etwas übertrieben, der hatte nur ne Grippe!

Aber wie das damals wirklich war ist ja fast schon zweitrangig, entscheidend ist für mich was die Truppe heute daraus gemacht hat und ob man dazugelernt hat und bereit ist sich zu verändern.
Da halten mir der Islam als auch die katholische Kirche zu sehr an alten längst nicht mehr gültigen Dingen fest!
 
Last edited:
Deutschland als Gottesstaat zu bezeichnen, halte ich fuer etwas uebertrieben.
Aber der Fakt bleibt, dass die christlichen Kirchen nach wie vor eine Sonderposition haben, welche eine m.E. unzureichende Trennung von Staat und Kirche bewirkt.
Das ist nicht nur die Kirchensteuer (alle anderen religioesen und privaten Organisationen muessen ihre Mitgliederbeitraege selbst eintreiben) sondern, wie in anderen Posts angesprochen, vor allem auch das Arbeitsrecht. So ist die kath Kirche meines Wissens der einzige Arbeitgeber, der eine unverheiratete Frau kuendigen kann, weil sie in "wilder Ehe" lebt...
Hier sollte der Gesetzgeber m.E. seine Gesetze anpassen. Schliesslich sind wir vor dem Gesetz ja alle gleich. Ausser denen, die es nicht sind.

Die 10 Gebote: aehnliche Vorschriften finden sich ja nun in vielen Religionen, was daran liegen duerfte, dass diese von Menschen geschaffen wurden (auch wenn viele ueberzeugte Glaeubige jeglicher Couleur dem widersprechen duerften...), und es im Grunde ja nur eine ziemlich minimalistische Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Es kaeme ja wirklich nicht gut, wenn jeder jederzeit damit rechnen muesste, dass in der Nachbar erschlaegt, ohne Strafe befuerchten zu muessen, nur weil die Katze in den Garten gekackt hat. Wobei eine Vorschrift, die nicht kontrolliert und ggf durchgesetzt wird, nicht viel Wert ist. Da ist natuerlich ein omnipotenter, allgegenwaertiger Aufpasser von grossem Nutzen...:D

Wobei der wiederverheiratete zumindest im Bezug auf die Kirchensteuer die Mittel selbst in der Hand hat. Er koennte ja einfach aus dem Verein austreten. Das er/ sie nicht mehr fuer die Kirche arbeiten darf halte ich fuer kritischer, vor allem in laendlichen/ strukturschwachen Gebieten. Andere Arbeitgeber duerfen mich nicht fuer sowas kritisieren, das waere Diskriminierung. Aber die kath Kirche darf...:mad:
 
Ich gehe mal davon aus daß der Diskussions-Titel extra etwas provozierend und nicht ganz erst gemeint ist.
Bei einem Gottesstaat wird die Regierung von einer Kirche stark beeinflusst oder sogar von deren Vertretern geführt. In Deutschland genießen die Kirchen nur einige Sonderrechte.
 
Jetzt hört doch mal bitte alle auf mit dem Katholiken-Bashing, und mit dem Christen-Bashing!

Jeder darf austreten. Jeder, der ausgetreten ist, muss nichts mehr zahlen. Jeder, der ausgetreten ist, muss nicht mehr sonntags um 9.00 Uhr in die Heilige Messe gehen. Jeder, der ausgetreten ist, darf aber immer noch, um 9.00 Uhr in die Heilige Messe gehen. Das ist das, was die Heilige Katholische Kirche von allen anderen Konzeptionen unterscheidet: Wenn du ehrlich bereust und einen neuen Anfang machen möchtest, dann steht dir das Haus Gottes immer offen. Und kein Priester wird dich ablehnen. Das geht nämlich zurück auf das Gleichnis Jesu mit den 99 Schafen.

Und alle, die das nicht interessiert, die in ihren politischen Parteien glauben, glücklich zu werden, die mögen sich ansehen, wie das mit der zweiten Chance in ihrer Gruppierung aussieht. Normalerweise bekommt man im Leben keine zweite Chance. Das erste in den Sand gesetzte Unternehmen führt normalerweise dazu, dass man keinen Kredit mehr kriegt. Der erste verlorene Kampf gegen den Spitzenkandidaten führt normalerweise dazu, dass man das zweite Mal keine Leute mehr hinter sich versammelt sieht.

Nur Jesus Christus hat das klipp und klar gesagt: Er geht eher hinaus und such das eine schwarze Schaf, anstatt dass er sich um die 99 weißen Schafe kümmert. Denn, wer braucht den Arzt? Der Gesunde, oder der Kranke?

--

Es gibt, grob gesagt, drei moralische Konzeptionen: Die da sind:

a) die katholische/christliche, diese geht zurück auf Jesus Christus.
b) die muslimische, diese geht zurück auf Mohammed
c) die atheistische/säkulare, diese geht zurück, im Wesentlichen auf ?? auf wen eigentlich? Locke? Kant? Rawles?

Die klassische, atheistische Sache ist: Nach dem Leben auf dieser Erde ist: Nichts. Wenn du gestorben bist, dann erwartet dich: Nichts.

Ich wehre mich auch gar nicht gegen diese Ansicht. Wer diese Ansicht vertritt, okay. No problem. Aber dann schimpft bitte nicht gegen alle die Leute, die glauben, dass es nach dem Tod noch etwas gibt. Denn weder das eine, noch das andere lässt sich beweisen.
 
Last edited:
Wo bitte siehst du denn hier bitte Christen-Bashing?

Und was hat Religion mit Politik oder einer Partei zu tun?
Nur weil ich keiner Religion angehöre brauche ich doch keine Partei oder ähnliches um etwas zu kompensieren!

Warum muss Atheismus auf jemanden zurückzuführen sein?
Ein Atheist gehört nun mal keiner Religion an, weil er nicht an deren Götter glaubt. Deswegen muss man noch lange keinem Club der Atheisten angehören.

Viele Atheisten sind Anhänger der darwinschen Theorie, was die Schöpfung betrifft, da sie sich wissenschaftlich ganz gut belegen lässt und logisch klingt. Aber selbst das muss nicht der mindeste gemeinsame Nenner sein, den Atheisten haben.
Mann kann genau so gut glauben, daß außerirdische nicht göttliche Hamsterwesen die Schöpfungsgeschichte in Gang gesetzt haben.

Niemand hat hier gegen irgend wen gewettert der an ein Leben nach dem Tode glaubt!

Atheismus bedeutet auch nicht zwangsläufig, daß man an nichts glaubt. Nur daß man halt an keinen Gott glaubt. Und dann gibt es noch den Agnostizismus eine Abwandlung vom Atheismus, die die Existenz einer höheren Macht nicht ausschließen aber erst daran glauben würden, wenn sie bewiesen ist.
 
Last edited:
@kimber
auch wenn ich's eigentlich besser wissen sollte, aber was solls...

Was die Ursprünge des Atheismus betrifft, liegst du mit deinen Philosophen mehr als reichlich falsch. Vermutlich gibt es Atheismus genauso lange, wie Religion, und damit deutlich länger als Christentum oder Islam.

Um dein geliebtes Wikipedia zu zitieren:
"Die frühesten belegbaren Formen des theoretischen Atheismus finden sich in den alten Hochkulturen Süd- und Vorderasiens. In Indien weisen einige der ältesten philosophischen Systeme atheistische Formen auf. Hierzu zählen der Jainismus, das Samkhya (beide entstanden etwa im 6. Jahrhundert v. Chr.) sowie das Vaisheshika und das Nyaya. Insbesondere die Tradition des Samkhya ist im indischen Denken bis heute lebendig geblieben. ..."
 
@Zenobit:
Aber was ist mit den großen christlichen Vereinen?
Aufgrund der in der Vergangenheit ergaunerten Schätze sind diese Vereine immer noch sehr Reich und beschäftigen viele Menschen. ... Wie kann das sein? Das solche Gruppen, die mit gewaltigen Summen vom Staat finanziert werden, im 21. Jahrhundert ihre scheinheiligen Sonderrechte behalten dürfen?
Immerhin zahlt der Staat den kirchlichen Institutionen jährlich 65 Milliarden Euro. Und das unabhängig von der zusätzlich erhobenen Kirchensteuer.

Das meiste, was die Kirchen aus den Steuertöpfen erhalten ist für Denkmalschutz, für die Erhaltung von Kirchen, etc. Da würde ich mal schauen, wie das wäre, wenn Rom plötzlich entscheiden würde, den Kölner Dom abzureißen, weil kein Geld mehr da ist... Beim Stephansdom in Wien (immerhin eines der Wahrzeichen Wiens - auch das Wiener Riesenrad übrigens, wird aus Steuermitteln erhalten - selbst tragen, aus Besucherzahlen tut sich das Ding überhaupt nicht....) Da steht seit 20 Jahren ein Gerüst dran, einmal am Nordturm, am Südturm, dann bei den Fresken am Eingang... Ich kenn den Stephansdom eigentlich gar nicht, ohne dass da ständig irgendwas restauriert wird... Zahlt alles die Kirche. Und ja, natürlich, dafür gibt's auch Steuergeld...

Das meinte ich mit Christen-Bashing.
--

@bardo: ja, natürlich lieg ich da daneben. Das Nicht-Glauben an etwas gibt es natürlich schon (notwendigerweise^^) so lange wie das Schon-Glauben an etwas. Aber der Atheismus ist doch erst wirklich in der Zeit zu einem Begriff geworden, mit dem Aufstieg der Wissenschaften? Vorher, die Kelten, die Germanen, etc... waren das "Atheisten", wie wir das heute verstehen?
--

Also bitte, bardo, ich würde vorschlagen: hören wir auf mit dem "mutwilligen Falsch-Verstehen" dessen, was der andere sagt. Ich glaube, dann würden wir uns beide sehr viel Zeit sparen, wo wir stattdessen über das reden könnten, was eigentlich das Thema ist. Ich meine, ich kann in jedem Text die Zeilen so lange auseinanderklauben, bis ich irgendwas finde, über das ich mich dann - so ich das wollte - mich über mindestens eine ganze A4-Seite echauffieren könnte... :rose:

Und ja, ich weiß, dass ich auch nicht der König im sinnvollen Diskutieren bin! Aber ich bemühe mich ja schließlich auch! :)
 
Last edited:
Für mich ist das kein Christen-Bashing, sondern bestenfalls Kritik an der Kirche und nicht an deren Gläubigen.
Ob man die Verwaltung einer Institution kritisiert oder deren Mitglieder sind für mich zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Und zum Glauben an sich oder an dem was manche Leute vom Leben nach dem Tod erwarten, wurde auch nichts negatives geschrieben.

Das mit den Kunstschätzen der Kirche und ihren Bauwerken wurde auch schon erwähnt (und zwar von mir). Dazu gab es auch keine gegensätzlichen Meinungen.

Natürlich waren die Kelten und Germanen keine Atheisten. Sie hatten ihr eigenes Götterpantheon, mit Schöpfungsgeschichte, Weltuntergang und allem was dazu gehört. Nur hat ihre Religion nicht bis ins heutige Zeitalter überlebt.
Aus Sicht der christlichen Kirche waren es bestenfalls Heiden.
 
okay, wahrscheinlich bin ich da ein bisschen empfindlich... ;) Dann nennen wir es einmal Kirchen-Bashing. Das stimmt sogar genauer.

Ich finde nur, man sollte einmal stolz drauf sein, und erwähnen, und auch erwähnen dürfen, was die Kirche für Europa geleistet hat.

Immerhin, wenn man sich auf der Welt umsieht: Die einzigen Orte, wo aktuell Frieden herrscht, Gleichberechtigung - oder zumindest erwähnenswerte Ansätze davon: Das sind christlich dominierte Regionen. Und die Tatsache, dass du heute anrufen kannst und sagen kannst, du möchtest nicht mehr länger zu der Religion gehören, das ist auch eine christliche Sache. In anderen Regionen steht die Religions-Polizei vor der Tür und fragt dich, ob du wirklich vom Glauben abfallen möchtest...

Zumindest möchte ich alle, die der Ansicht sind, dass die Kirche ja nichts mit dem täglichen Leben zu tun hätte, einladen, einmal nach Teheran zu fliegen und dort am Hauptplatz einen Koran zu verbrennen... Keine große Sache: Einfach zuerst allen sagen, dass du Atheist bist und das ja okay sein müsse, dann sagen, dass dieses Buch für dich nix bedeutet, und es dann ins Feuer werfen... ich behaupte einmal: Wenn du das am Stephansplatz in Wien oder vor der Kölner Dom mit einer Bibel machen würdest, bestenfalls würde der jeweilige Pfarrer die Stirn runzeln. In Teheren? Ich wünsche viel Glück! :cool:
 
Last edited:
Das ist ja eine nette kleine These die du da aufstellst, aber die hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Es geht hier nicht um einen Schwanzvergleich der Religionen und daß die Islamisten die Bösen sind und die Katholiken die Guten sind! (ich weiss, daß du das so einfach siehst!).

Das Thema ist ein völlig anderes, nämlich welchen Einfluß in Deutschland die Kirche auf den Staat hat und ob es noch immer gerechtfertigt ist, daß die Kirche vom Staat Sonderrechte erhält.

Ich habe weder vor eine Bibel noch einen Koran irgendwo zu verbrennen. Zumindest in Deutschland haben Bücherverbrennungen einen etwas faden Beigeschmack...

Frieden und Gleichberechtigung in unseren Breiten sind aus meiner Sicht übrigens auch nicht der Verdienst der Kirche, sondern wenn überhaupt der Regierungen, der wirtschaftlichen Lage und der Aufgeklärtheit der Menschen.
Gleichberechtigung ist auch das letzte Wort was ich mit der Katholischen Kirche in Verbindung bringen würde (Schwule, Frauen in Amtspositionen usw.)

Zum Religions-Bashing geht es hier lang:
http://forum.literotica.com/showthread.php?t=1066910
 
Last edited:
Das ist ja eine nette kleine These die du da aufstellst, aber die hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Es geht hier nicht um einen Schwanzvergleich der Religionen und daß die Islamisten die Bösen sind und die Katholiken die Guten sind! (ich weiss, daß du das so einfach siehst!).

Das Thema ist ein völlig anderes, nämlich welchen Einfluß in Deutschland die Kirche auf den Staat hat und ob es noch immer gerechtfertigt ist, daß die Kirche vom Staat Sonderrechte erhält.

Okay, dann reden wir darüber.

Dann hab ich mich wahrscheinlich nur über die: "ergaunerten Schätze" aufgeregt. Also, sobald zugestanden wird, dass die Katholische Kirche sich die Gelder nicht *ergauenert*, sondern dass sie die Gelder bekommt *für* die Erhaltung der Kirchen, wie auch zig andere Organisationen Geld bekommen, um historische Bauwerke erhalten - ich glaube, ab dann ist mein Streit-Thema weg...
 
Okay, dann reden wir darüber.

Dann hab ich mich wahrscheinlich nur über die: "ergaunerten Schätze" aufgeregt. Also, sobald zugestanden wird, dass die Katholische Kirche sich die Gelder nicht *ergauenert*, sondern dass sie die Gelder bekommt *für* die Erhaltung der Kirchen, wie auch zig andere Organisationen Geld bekommen, um historische Bauwerke erhalten - ich glaube, ab dann ist mein Streit-Thema weg...

Kimber, das Problem mit den Reichtümern der Kirche ist, dass sie zum Großteil durch Raub, Betrug, Nötigung usw. in die Hände der Kirche gelangt sind. Das mag zwar schon Jahrhunderte her sein, doch dass ändert nichts daran. Wenn die Kirchen ihre Gebäude nicht mehr erhalten können, weil sie ihren Reichtum dafür nicht opfern wollen, sondern diese Aufgabe dem Staat überlassen, dann müssten sie folglich auch dem Staat die Gebäude überschreiben. Der Adel hat das nach dem Verlust seiner Privilegien ja auch mit vielen Gebäuden/Besitzungen machen müssen.
 
Back
Top