Welche Figuren lest/schreibt ihr gerne?

So geht es mir. Ich liebe es in Städten an die Brennpunkte zu gehen. Paris, London, Berlin, Frankfurt,... Nachts zwischen Gangs und Junkies, und irgendwie bin ich für Ärger dort immer unempfänglich. Aber es ist sehr schön, wenn man sich für Geschichten inspirieren lassen will. Zumindest mach ich das oft, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.

Inspiration kann man sich da sicher viel holen. ;)
 
Diese Stärke könnte man aber nur messen, wenn man Zwillinge mit exakt dem gleichen Lebenslauf hätte und sie in der gleichen Situation beobachtet.

Ein Beispiel:
A: 1,65m großer Mann(60kg,unsportlich) geht mit Freundin auf eine Party. Ein 1,80m großer 95kg schwer Muskelmann flirtet plötzlich mit ihr und begrapscht sie. Er sagt nichts, weicht einem möglichen Konflikt aus.

B: 1,85 m großer Mann(85kg,kräftig) geht mit Freundin auf eine Party. Ein 1,80m großer 95kg schwer Muskelmann flirtet plötzlich mit ihr und begrapscht sie. Er packt den Fremden und eine Schlägerei entsteht.

Frage: Hatte der Mann in Situation A Charakterstärke bewiesen oder einfach nur Angst vor dem stärkeren Mann?

Hätte der Mann in Situation B einem Streit in jedem Fall aus dem Weg gehen sollen, um nicht als Charakterschwächling zu gelten?

Zu Fallbeispiel A:

Letzteres! Er hätte etwas sagen können, ohne es zu einem Kampf kommen zu lassen. Abgesehen davon daß die Freundin - so sie nicht stumm ist - auch für sich sprechen kann.

Zu Fallbeispiel B:

Wir müssen hier ganz klar zwischen Reaktion und gewalttätiger Konfrontation unterscheiden, Krystan. Er hätte was sagen können (und die Freundin auch, aber das hatten wir schon thematisiert) und dann die Stärke beweisen können, sich mit seiner Freundin im Arm abzuwenden.
Wenn der Typ ihn oder sie dann angegriffen hätte, wäre es keine Frage der Charakterstärke mehr gewesen, sondern des gesunden Menschenverstandes, sich zu verteidigen.
 
Maitre, ich weiß nicht ob du schon mal in einer realen Kampfsituation gewesen bist. Meist weiß am Ende niemand mehr, wer eigentlich angefangen hat. Zumindest hatte ich es so meist erlebt, wenn ich mich so an das entstehenden der meisten Festzelt/Disco Schlägereien erinnere. Eine schupst den anderen, ein dritter stumpt ihn zurück. Einer versetzt dem anderen einen leichten Schlag und binnen Sekunden ist alles, was wir hier akademisch besprechen vollkommen bedeutungslos. Man kann dann von Glück reden, wenn kein Bierkrug oder eine Flasche dabei als Waffe eingesetzt wird. Nicht weil es jemand will. Sondern einfach weil irgendeiner in der Hitze des Gefechts dann das Ding auch noch rein haut.

Ich weiß dass man leicht sagen kann, wie man es besser hätte machen könne, aber meist kommt dieses besserwissen von Leuten die selbst eben in einer ganz anderen Lebenssituation stecken.

Es ist vermutlich so ähnlich wie dieser Spruch: Jeder der wirklich Arbeiten will, findet Arbeit. Er kommt meist auch von leuten, die nie in ihrem Leben Arbeitslos waren, oder aufgrund ihrer Intelligenz/Fertigkeiten/Kreativität die Chance hatten relativ leicht eine neue Arbeit zu finden.

Wer nicht drinn steckt, kann es sich einfach nur schwer vorstellen, wie es ist und wie man sich fühlt.
 
Der "LIT-Dilettantenstadel"...

Du sagst es. Verantwortung übernehmen ist da der Punkt. Und da ist es egal was er genommen hat. Und wer dem Impuls, auch unter Einfluss von Drogen und Alkohol, nicht folgt ist charakterstark. Sein Geist siegt über den Körper.

...hat mal wieder Ausgang.

Hier gibts -ausser mir- bisher nur 3 andere Leute, deren Postings der Realität nahe kommen. Die einen Realitätsbezug und Kenntnisse der Thematik haben ("Charakterschwäche"/""Kontrollverlust"):
Das sind "Monty", "KrystanX" und "Munachi"

Es ist wirklich nicht zu glauben, "Ava39" dass du als Medizinerin so einen Stuß erzählst.

Im Einzelnen:

- "Verantwortung ist der Punkt. UND DA IST ES EGAL, WAS ER GENOMMEN HAT" ("Ava39")

NEIN! Das ist es eben NICHT!
Erstens ist nicht nur wichtig, was er genommen hat (bsp: Alkohol), sondern auch die MENGE.
Mit wenig Alkohol ist die Möglichkeit des Kontrollverlustes geringer, als mit steigendem Alkoholkonsum.

DAS ist schon einmal die erste wichtige Differenzierung, die Ava" nicht vornimmt.

-"Und wer dem Impuls, auch unter Drogen und Alkohol nicht folgt, ist charakterstark" ("Ava39")

Das würde voraussetzen, man hätte seine Impulse unter Drogen noch unter Kontrolle.
Dem ist eben nicht so. Das ist schlicht und einfach neurophysiologisch nicht mehr möglich.

Der Mensch ist, zieht man den kulturellen und moralischen Überbau ab(der ein soziales Konstrukt ist)- nicht mehr als ein ein faszinierender biochemischer Baukasten. Es finden ständig neuronale Verschaltungen statt, etc...
Drogen verändern die Biochemie des Gehirns. Es kommt zu Wahrnehmungsverzerrungen, weshalb man nicht mehr in der Lage ist, Situationen NÜCHTERN und realistisch einzuschätzen.
Folglich kommt es auch zu Fehlreaktionen/Überreaktionen.
Die Steuerungsfähigkeit ist unter Drogen einfach stark reduziert.
Das hat mit dem sozialen Begriff "Charakterstark" überhaupt nichts zu tun.
Es geht hier um physiologische Interaktionen und deren Folgen.
Da hat ein Begriff wie "Charakterstärke nichts verloren, weil er nicht hilfreich ist und nichts erklärt.

Das ist Grundwissen, das ich bei einer Medizinerin voraussetze.

"Sein Geist siegt über den Körper" ("Ava39")
DREAM ON; "Ava39".
So ein Satz ist "Esoterik für Dummies"-- und aus dem Mund einer Medizinerin erschreckend einfältig.
Es ist sicher bald wieder Esoterik-Messe...."Alles wird gut" (Nina Ruge)

Es ist wie "KrysrtanX" in Posting 104 sagt: Reale Streßsituationen schaukeln sich oft hoch. Schnell ist nicht mehr klar, wer warum mit was überhaupt begonnen hat....
Da sind die bemühten Konstruktionen, die hier manche aufmachen wirklich akademischer Natur, die der Realität einfach nicht entsprechen.

Hier wird über "Charakter" diskutiert, ohne dass die meisten die neuronalen Grundlagen über Aggression überhaupt kennen.
Dementsprechend abgehoben und jenseits der Realität sind ihre ihre Postings....
Eben "LIT-Dilettantenstadel"

Mit den wenigen Ausnahmen, die ich anfangs genannt habe.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Zu Fallbeispiel A:

Letzteres! Er hätte etwas sagen können, ohne es zu einem Kampf kommen zu lassen. Abgesehen davon daß die Freundin - so sie nicht stumm ist - auch für sich sprechen kann.

.

So ist es;)
 
Wenn man nicht in der Situation ist und nicht über die Mittel verfügt, lässt sich dabei ganz schlecht urteilen. Es ist dann so, wie wenn ein Hase versucht einen Tiger zu erklären, dass man beim Spielen niemanden verletzen muss, und er selbst ja noch nie seine Geschwister beim Spielen verletzt hat, und wenn der Tiger das tut, dann ist er ganz böse und schwach.

Whew, Krystan.
Das klingt jetzt aber sehr nach einer richtigen Rechtfertigung für 'Täter'.
Ein besoffener Schläger ist kein Tiger. Auch wenn er lange Kickboxen gemacht hat. Gerade wenn er lange Kickboxen gemacht hat.
Tiger sind Raubtiere, die bei allen Kinderspielen ihr Jagdverhalten trainieren, während Menschen Primaten sind. Ein besoffener Mensch ist demnach ein besoffener Affe und kein besoffener Tiger.

Nur mit dem Unterschied, dass er über ein weiter entwickeltes Gehirn verfügt.
Ich war in meinem Leben schon einige Male sturzbetrunken, habe aber nie auch nur ansatzweise die Kontrolle verloren. Ich hatte vielleicht meine körperlichen Handlungen nicht mehr so gut im Griff, dass ich Kartenhäuschen bauen konnte... Ja ich bin sogar mal eine Treppe runtergefallen... Aber ich wusste immer, was ich tat. Und vor allem, was ich nicht tun würde.
Und ich habe jahrelang Betrunkene 'gehandelt'. Als Türsteher oder Barkeeper. Sie sind durchaus in der Lage, Dinge zu verstehen. Sie machen es sich nur einfach, weil es ihnen ja auch jeder abkauft.

Alkohol ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine Gesellschaft etwas als Passierschein für Fehlverhalten akzeptiert.
Die Betrunkenen wissen sehr wohl, dass sie etwas nicht tun sollten, tun es aber trotzdem.

Drogen sind zum Teil eine andere Sache, aber auch wirklich nur zum Teil.
Auf Koks beispielsweise ist der Denkapparat völlig intakt. Er ist nur übertaktet und neigt stark zur Selbstüberschätzung. Aber das ändert nichts daran, dass man sich an seine Prinzipien halten kann.
Oder eben nicht, weil man vielleicht keine hat. Weil man vielleicht ein Mensch ist, der sich nicht an die Regeln halten will.

Wer aber angeblich die Regeln befolgen will und sich dann mit irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden heraus laviert, wenn er es doch nicht tut, ist einfach schwach.
Und ganz gewiss kein Tiger...
 
Zu Fallbeispiel A:

Letzteres! Er hätte etwas sagen können, ohne es zu einem Kampf kommen zu lassen. Abgesehen davon daß die Freundin - so sie nicht stumm ist - auch für sich sprechen kann.

Zu Fallbeispiel B:

Wir müssen hier ganz klar zwischen Reaktion und gewalttätiger Konfrontation unterscheiden, Krystan. Er hätte was sagen können (und die Freundin auch, aber das hatten wir schon thematisiert) und dann die Stärke beweisen können, sich mit seiner Freundin im Arm abzuwenden.
Wenn der Typ ihn oder sie dann angegriffen hätte, wäre es keine Frage der Charakterstärke mehr gewesen, sondern des gesunden Menschenverstandes, sich zu verteidigen.

wie wäre es denn eigentlich, wenn der andere die freundin nicht nur angebaggert sondern auf unangenehme art und weise angemacht, beleidigt, vielleicht sogar angegriffen hätte? und sie sich eindeutig der situation nicht gewachsen fühlt (was ja nicht unbedingt mit frau oder mann zu tun hat - sagen wir, es ist stattdessen der bruder desjenigen, statt seiner frau)? wenn derjenige dann auf den anderen losgeht, so sehe ich das nicht als besonders schlau an, aber auch nicht grundsätzlich als charakterschwäche...

charakterschwäche würde ich zumindest als ein grundsätzliches makel sehen, während kurzschlussreaktionen jedem menschen schon möglich sind. und ich denke schon, dass krystan recht hat, wenn er sagt, dass man nicht wirklich weiß, wie man in einer situation reagiert, bis man in der situation ist...
 
wie wäre es denn eigentlich, wenn der andere die freundin nicht nur angebaggert sondern auf unangenehme art und weise angemacht, beleidigt, vielleicht sogar angegriffen hätte? und sie sich eindeutig der situation nicht gewachsen fühlt (was ja nicht unbedingt mit frau oder mann zu tun hat - sagen wir, es ist stattdessen der bruder desjenigen, statt seiner frau)? wenn derjenige dann auf den anderen losgeht, so sehe ich das nicht als besonders schlau an, aber auch nicht grundsätzlich als charakterschwäche...

charakterschwäche würde ich zumindest als ein grundsätzliches makel sehen, während kurzschlussreaktionen jedem menschen schon möglich sind. und ich denke schon, dass krystan recht hat, wenn er sagt, dass man nicht wirklich weiß, wie man in einer situation reagiert, bis man in der situation ist...

Warum sollte ein Fremder kommen und jemanden grundlos angreifen? Ich meine ohne das "Vorher" und da ich das "Vorher" ja vermeide.....
Also kenne niemanden wo jemand in die Kneipe kam und auf jemanden zusprang und den geschlagen hat.;)- mag vorkommen,ich weiß es nicht.

Kurzschlußreaktion, mh, dazu muss vorher schon was Extremes passiert sein, nur weil mich einer schubst raste ich ja nicht aus;)
 
hm, ich bin mir grade nicht sicher, ob ich der diskussion noch folge, deshalb kann es sein, dass ich an dir vorbeirede und so...

aber es gibt schon so fälle... sagen wir, als mein bruder und sein bester freund in der bahn waren und eine gruppe faschos meinen bruder erst blöde angelabert und ihm dann ins gesicht getreten haben (mein bruder war ziemlich punkig gekleidet, der freund gar nicht) - hätte der freund darauf hin die typen angegriffen (auch wenn sie ihn ja bisher ignoriert hatten), so wäre das zwar nicht besonders schlau (da keine chance) gewesen, aber meiner meinung nach kein zeichen von charakterschwäche...
 
Das ist eben so eine Sache. Die meisten Primatenarten sie ziehmlich gewalttätig, auch innerhalb ihrer Gruppe.

Gewalt ist teil der menschlichen Existenz, genau wie Liebe, oder Kreativität. Das Streben nach höheren Werten ist ebenfalls sehr alt. Schon die grichischen Philosophen hatten diese Visionen. Genau wie diverse Religionen etc. Aber trotzdem hatte sich in den vergangenen 2000 Jahren keine nenneswerte Verbesserung gezeigt. Spätestens der Vietnamkrieg hat gezeigt, dass selbst westliche Demokratien keinen deut besser sind, als die römische Armee vor 2000 Jahren.

Sicher, man kann versuchen im zwischenmenschlichen sich mit seinem Partner zu verstehen. Als Idealist kann man auch von Weltfrieden oder ähnliches träumen. Und ja, die meisten Menschen streben nach Frieden und Glück. Aber dieses Streben setzt ganz schnell aus, wenn irgendetwas unsere niederen Instinkte weckt.

Fadenscheinige Ausreden erfindet unser Gehirn übrigens ständig. Schließlich müssen wir uns tag täglich vor uns selbst rechtfertigen. Und jedes mal wenn wir uns entscheiden, brauchen wir für uns selbst eine Rechtfertigung. Sicher man kann sagen: Oh, ich hab scheiße gebaut. Das tust du 1-2 Mal, aber wenn du als Mensch immer zu deinen Fehlern stehst, dann wirst du eher früher als später depressiv. Deswegen funktionieren Prozesse wie Verdrängung, Verläugnung etc auch so gut.

Alkohol ist übrigens auch eine Droge :p
 
hm, ich bin mir grade nicht sicher, ob ich der diskussion noch folge, deshalb kann es sein, dass ich an dir vorbeirede und so...

aber es gibt schon so fälle... sagen wir, als mein bruder und sein bester freund in der bahn waren und eine gruppe faschos meinen bruder erst blöde angelabert und ihm dann ins gesicht getreten haben (mein bruder war ziemlich punkig gekleidet, der freund gar nicht) - hätte der freund darauf hin die typen angegriffen (auch wenn sie ihn ja bisher ignoriert hatten), so wäre das zwar nicht besonders schlau (da keine chance) gewesen, aber meiner meinung nach kein zeichen von charakterschwäche...

Das ist ja auch Notwehr in meinen Augen. Dem kann man ja nicht mehr ausweichen, außer dann noch die Polizei rufen oder vielleicht finden sich welche in der Bahn die mit helfen.
Charakterschwäche meinten wir nur,wenn jemand z.b alkoholisiert ,dann schlägt und Alkohol als Entschuldigung nimmt.
Bei der Situation in der Kneipe ist es für mich anders,dem kann ich aus dem Weg gehen.
 
Last edited:
Maitre, ich weiß nicht ob du schon mal in einer realen Kampfsituation gewesen bist. Meist weiß am Ende niemand mehr, wer eigentlich angefangen hat. Zumindest hatte ich es so meist erlebt, wenn ich mich so an das entstehenden der meisten Festzelt/Disco Schlägereien erinnere. Eine schupst den anderen, ein dritter stumpt ihn zurück. Einer versetzt dem anderen einen leichten Schlag und binnen Sekunden ist alles, was wir hier akademisch besprechen vollkommen bedeutungslos. Man kann dann von Glück reden, wenn kein Bierkrug oder eine Flasche dabei als Waffe eingesetzt wird. Nicht weil es jemand will. Sondern einfach weil irgendeiner in der Hitze des Gefechts dann das Ding auch noch rein haut.

Ich weiß dass man leicht sagen kann, wie man es besser hätte machen könne, aber meist kommt dieses besserwissen von Leuten die selbst eben in einer ganz anderen Lebenssituation stecken.

Es ist vermutlich so ähnlich wie dieser Spruch: Jeder der wirklich Arbeiten will, findet Arbeit. Er kommt meist auch von leuten, die nie in ihrem Leben Arbeitslos waren, oder aufgrund ihrer Intelligenz/Fertigkeiten/Kreativität die Chance hatten relativ leicht eine neue Arbeit zu finden.

Wer nicht drinn steckt, kann es sich einfach nur schwer vorstellen, wie es ist und wie man sich fühlt.

Sorry, aber das kaufe ich so nicht.
Ich hatte reihenweise dieser Bierzelt-Situationen und habe oft genug da rein gehen müssen. Auch ohne Securityjacke. Aber mehr als zufällige Schläge von Leuten, die mich nicht gesehen haben, sondern wild um sich schlugen, habe ich selten kassiert.
Selbst in Massenschlägereien wissen die allermeisten Leute noch, ob sie jetzt gerade einem gegenüberstehen, der mitmacht, oder einem, der in Haltung und Körpersprache ausdrückt, dass der Spaß jetzt vorbei ist.

Es ist tatsächlich, wie du gesagt hast: Es ist wie mit dem Spruch, dass jeder Arbeit finden kann. Der stimmt nämlich. Die Frage ist nur, ob einem die Arbeit gefällt. Ob man sich zu fein für sie ist.
Es ist nicht per se schlecht, wenn jemand keine Klos putzen will, aber er sollte dann lieber nicht behaupten, dass er keine Arbeit finden könne, sondern eingestehen, dass er keine Arbeit findet, die er machen mag.

Und das sagt einer, der drin steckte. Bis über den Hals.
Ich habe die Reihe durch bis ganz unten. Inklusive einer gewissen Zeit OFW. Und ich sage dir, dass es eine Frage des Wollens und Willens ist.
 

Warum sollte ein Fremder kommen und jemanden grundlos angreifen? Ich meine ohne das "Vorher" und da ich das "Vorher" ja vermeide.....
Also kenne niemanden wo jemand in die Kneipe kam und auf jemanden zusprang und den geschlagen hat.;)- mag vorkommen,ich weiß es nicht.

Kurzschlußreaktion, mh, dazu muss vorher schon was Extremes passiert sein, nur weil mich einer schubst raste ich ja nicht aus;)

Ich kann dir ein reales Beispiel nennen. Vor einigen Jahre tauchte bei mir um 5 uhr morgens der Freund einer Arbeitskollegin auf und wollte mich zusammenschlagen, wenn ich ihm nicht sage wo seine Freundin ist, wobei er wohl davon ausging, sie könnte auch bei mir sein. Ich wusste wo sie war, aber er gehörte sicher nicht zu den Menschen, denen ich es gesagt hätte, da ihr neuer Freund ihm sicher nicht gewachsen war.

Ava, das Problem ist, dass du eben diese Situationen noch nicht erlebt hast. Sie kommen nicht oft vor, sie kommen nicht geplant vor. Deswegen sind es ja Extremsituationen. Das ist ja auch ein Grund warum Soldaten in Kriegsgebieten so oft austicken und über die Strenge schlagen, sie befinden sich regelmässig in diesen Situationen.

Angst, Frust, Enge, Menschenmassen, Stress, Müdigkeit, .... wenn all das zusammen kommt, dann geht es eben manchmal hoch wie in einem Schnellkochtopf. Im Nachhinein kann man leicht sagen, wie es hätte verhindert werden können. Aber im konkreten Fall nützt das nichts.

Nur ein anderes Beispiel: Massenpanik. Kommt immer wieder vor. Menschen sterben, ohne dass es einen realen Grund gibt. Insgesammt gibt es genug platz und keiner will dem anderen etwas böses. Wenn sich alle beteiligten ruhig verhalten würden, wäre es vielleicht eng, aber niemand würde zu Schaden kommen. Trotzdem kommen Menschen zu schaden.
 
wie gesagt, alkohol ist keine entschuldigung... bloss finde ich es schwierig, jemandem grundsätzliche charakterschwäche zu unterstellen, wenn er in einer bestimmten situation eben auf irgendeine weise die kontrolle verliert... menschen sind nun mal unterschiedlich. ich kannte übrigens auch mal einen, der verprügelt wurde und darauf so reagierte als sei gar nix los, und nur bemerkungen à la "ist das alles, was ihr drauf habt?" gemacht hat - hatte tatsächlich zur folge, dass die anderen aufgaben und frustriert abzogen, wobei es wohl auch anders hätte gehen können. aber wie gesagt, andere schaffen das wieder nicht... ich denke nicht dass die dadurch unbedingt schwächer sind...

aber okay, das thema "kontrollverlust und gewalt" kam ja bei was ganz anderem auf. ursprünglich ging es ja um sexuell konnotierte gewalt... im grunde wäre ja erstmal zu klären, worin da ein kontrollverlust bestünde, der dann charakterschwäche wäre...
 
Ich kann dir ein reales Beispiel nennen. Vor einigen Jahre tauchte bei mir um 5 uhr morgens der Freund einer Arbeitskollegin auf und wollte mich zusammenschlagen, wenn ich ihm nicht sage wo seine Freundin ist, wobei er wohl davon ausging, sie könnte auch bei mir sein. Ich wusste wo sie war, aber er gehörte sicher nicht zu den Menschen, denen ich es gesagt hätte, da ihr neuer Freund ihm sicher nicht gewachsen war.

Ava, das Problem ist, dass du eben diese Situationen noch nicht erlebt hast. Sie kommen nicht oft vor, sie kommen nicht geplant vor. Deswegen sind es ja Extremsituationen. Das ist ja auch ein Grund warum Soldaten in Kriegsgebieten so oft austicken und über die Strenge schlagen, sie befinden sich regelmässig in diesen Situationen.

Angst, Frust, Enge, Menschenmassen, Stress, Müdigkeit, .... wenn all das zusammen kommt, dann geht es eben manchmal hoch wie in einem Schnellkochtopf. Im Nachhinein kann man leicht sagen, wie es hätte verhindert werden können. Aber im konkreten Fall nützt das nichts.

Nur ein anderes Beispiel: Massenpanik. Kommt immer wieder vor. Menschen sterben, ohne dass es einen realen Grund gibt. Insgesammt gibt es genug platz und keiner will dem anderen etwas böses. Wenn sich alle beteiligten ruhig verhalten würden, wäre es vielleicht eng, aber niemand würde zu Schaden kommen. Trotzdem kommen Menschen zu schaden.

Sorry, solche Leute lasse ich doch gar nicht erst in meine Wohnung. Und haut so einer einmal gegen meine Tür oder bedroht mich- das hatte ich schon- rufe ich die Polizei.

Und Soldaten sind denke ich ein anderes Thema und eine andere Belastung.
 
Das ist eben so eine Sache. Die meisten Primatenarten sie ziehmlich gewalttätig, auch innerhalb ihrer Gruppe.

Gewalt ist teil der menschlichen Existenz, genau wie Liebe, oder Kreativität. Das Streben nach höheren Werten ist ebenfalls sehr alt. Schon die grichischen Philosophen hatten diese Visionen. Genau wie diverse Religionen etc. Aber trotzdem hatte sich in den vergangenen 2000 Jahren keine nenneswerte Verbesserung gezeigt. Spätestens der Vietnamkrieg hat gezeigt, dass selbst westliche Demokratien keinen deut besser sind, als die römische Armee vor 2000 Jahren.

Sicher, man kann versuchen im zwischenmenschlichen sich mit seinem Partner zu verstehen. Als Idealist kann man auch von Weltfrieden oder ähnliches träumen. Und ja, die meisten Menschen streben nach Frieden und Glück. Aber dieses Streben setzt ganz schnell aus, wenn irgendetwas unsere niederen Instinkte weckt.

Fadenscheinige Ausreden erfindet unser Gehirn übrigens ständig. Schließlich müssen wir uns tag täglich vor uns selbst rechtfertigen. Und jedes mal wenn wir uns entscheiden, brauchen wir für uns selbst eine Rechtfertigung. Sicher man kann sagen: Oh, ich hab scheiße gebaut. Das tust du 1-2 Mal, aber wenn du als Mensch immer zu deinen Fehlern stehst, dann wirst du eher früher als später depressiv. Deswegen funktionieren Prozesse wie Verdrängung, Verläugnung etc auch so gut.

Alkohol ist übrigens auch eine Droge :p

Versteh mich bitte nicht so, als wolle ich den Mensch als friedliebend darstellen!
Ich unterschreibe sofort, dass wir eine sehr aggressive Spezies sind.

Bei dieser ganzen Diskussion um Charakterschwäche geht es um Entscheidungen und eigene Standpunkte.
Ein Mensch entscheidet, ob und wie fest er zuschlagen will. Immer. Und wenn er es tut, dann soll er gefälligst dazu stehen. Und sich nicht mit Alkohol oder sonstwas rausreden.
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen es akzeptabel ist, Gewalt oder die Androhung davon zu verwenden. Welche das sind, muss jeder mit seinem Gewissen abmachen.
Aber zu behaupten man habe 'die Kontrolle verloren', ist schwach. Es ist lächerlich und es ist eine Ausrede. Eine Ausrede dafür, dass derjenige in dem Moment die falsche Entscheidung getroffen hat. Den einfacheren Weg gegangen ist und zugeschlagen hat.

Es geht dabei nicht um Fallbeispiele. Nicht um Notwehr.
Es geht allein um das, was in jedermanns Kopf vorgeht. Und jeder muss es mit sich selbst ausmachen.
Ich kann für mich nur sagen, dass ich ganz bewusst und gezielt bereit bin Gewalt einzusetzen, wenn es aus meiner Sicht angemessen ist. Und hier reden wir jetzt nicht vom sexuellen Kontext.
Ich habe mich schon oft dazwischen gestellt und eingemischt und dafür meinen Teil der Schläge kassiert. Und ausgeteilt. Weil ich mich dazu entschieden habe.
Ich habe manchmal noch einen Schlag nachgesetzt, wenn der andere am Boden lag. Weil ich es wollte. Nicht weil ich so 'gefangen im Moment war', sondern weil ich bewusst entschieden habe, dass derjenige noch einen verdient hatte.
Und wenn irgendwelche Typen am nächsten Tag nüchtern ankommen und anfangen rumzustammeln, dann kriegen sie von mir genau das gesagt, was ich hier sage: Red dich nicht raus. Ich kaufe kein 'Aber ich war doch betrunken'. Nicht bei Seitensprüngen. Nicht bei Prügeleien. Nicht bei sonstigem Blödsinn.

Wer jemanden schlägt, oder anpöbelt oder was auch immer sonst macht, und dabei meinen persönlichen Dunstkreis berührt, der sollte besser jederzeit bereit und in der Lage sein, sich zu erklären. Oder er bekommt eben das entsprechende Echo, dass von einem Anschiss bis hin zu einer Anzeige reichen kann.

Gewalt ist ein Teil der menschlichen Natur. Und ich akzeptiere das. Aber da wir auch über Intellekt verfügen, ist auch der Teil der menschlichen Natur.
Und abgesehen davon ist es wie im Tierreich: Wenn ein Männchen in der Brunft in mein Revier eindringt, dann muss es sich mit mir konfrontieren. Und ich bin in meinem Revier nicht ohne Grund das dominante Männchen.
(Dieses Beispiel nimmt Männchen, weil sie nun mal naturgemäß die aggressiveren sind. Steckt in den Genen, auch wenn das total ungleichberechtigt ist.)

Geist über Materie gilt hier weiterhin. Und wer da nicht mitspielen will, dem dränge ich meine Regeln eben auf.
 
aber okay, das thema "kontrollverlust und gewalt" kam ja bei was ganz anderem auf. ursprünglich ging es ja um sexuell konnotierte gewalt... im grunde wäre ja erstmal zu klären, worin da ein kontrollverlust bestünde, der dann charakterschwäche wäre...

Danke, dass du das nochmal aufgreifst!
Da ich das Thema letztlich angeschnitten habe, will ich hier (gefühlt zum dritten Mal) meine Definition davon erklären:
Wann immer jemand gegen seine eigenen Regeln verstößt, weil er gerade angeblich nicht Herr über sich selbst ist, ist das Schwäche.

Leute, die behaupten sie wären keine Schläge, sich aber besoffen prügeln, sind schwach. Ebenso wie Leute, die behaupten, sie würden ihre Frau nicht schlagen, es aber dennoch tun.

Es gitb noch zahllose andere Formen der Charakterschwäche, aber ich redete von dieser im speziellen. Von dem Fall, wo Fremdeinflüsse wie Alkohol oder auch nur grenzenlose Wut als Ausrede herangezogen werden, um eine Handlung zu rechtfertige, für die der Handelnde sich schämt.
In Kombination mit dem Umstand, dass ich diese Rechtfertigungen auch für das halte, was sie sind: Ausreden.
 
Sorry, aber das kaufe ich so nicht.
Ich hatte reihenweise dieser Bierzelt-Situationen und habe oft genug da rein gehen müssen. Auch ohne Securityjacke. Aber mehr als zufällige Schläge von Leuten, die mich nicht gesehen haben, sondern wild um sich schlugen, habe ich selten kassiert.
Selbst in Massenschlägereien wissen die allermeisten Leute noch, ob sie jetzt gerade einem gegenüberstehen, der mitmacht, oder einem, der in Haltung und Körpersprache ausdrückt, dass der Spaß jetzt vorbei ist.

Es ist tatsächlich, wie du gesagt hast: Es ist wie mit dem Spruch, dass jeder Arbeit finden kann. Der stimmt nämlich. Die Frage ist nur, ob einem die Arbeit gefällt. Ob man sich zu fein für sie ist.
Es ist nicht per se schlecht, wenn jemand keine Klos putzen will, aber er sollte dann lieber nicht behaupten, dass er keine Arbeit finden könne, sondern eingestehen, dass er keine Arbeit findet, die er machen mag.

Und das sagt einer, der drin steckte. Bis über den Hals.
Ich habe die Reihe durch bis ganz unten. Inklusive einer gewissen Zeit OFW. Und ich sage dir, dass es eine Frage des Wollens und Willens ist.

Ich glaube wir reden gerade an einander vorbei. Es gibt Menschen die können es, und es gibt welche, die es nicht können. Es gibt Menschen, die anecken, sobald sie den Mund aufmachen und es gibt Menschen die immer everybodys Darling sind. Das mag etwas mit Tonlage, Körpersprache, what ever zu tun haben.

Das gleiche ist auch mit der Arbeit. Sicher gibt es genug Arbeit zu tun. Aber viele Menschen haben nicht deinen Willenskraft und Zielstrebigkeit. Sie besitzen sie einfach nicht. Sie können nichts dafür, da es ihnen nicht angeboren oder anerzogen wurde. Sollen sie dafür das Leben, ihre Eltern, oder den Papst verklagen? Ja vielleicht, aber es nützt nichts.

Es gibt Menschen mit Allergien, mit Neurosen, etc. das sind nur kleine, unsichtbare Defekte, die sich normal kaum auswirken, aber die eben in extremsituation über Leben und Tot, über Job oder keinen Job entscheiden.

Du kennst es vielleicht. Menschen die du richtig gut kennst, öffnen sich dir manchmal soweit, dass du diesen Schalter findest. Manchmal reicht ein Wort und aus einer stolzen Frau wird ein häufchen Elend welches auf den knien liegt und schluchzt. Ein Satz und aus einem ruhigen, selbstbeherrschten Mann, wird ein Berserker.

Sicher, man kann diese Schalter versiegeln, aber dafür bedürfte es für jeden Menschen einen eigenen Psychater, er über göttliches Wissen verfügen müsste ;)
 
In Kombination mit dem Umstand, dass ich diese Rechtfertigungen auch für das halte, was sie sind: Ausreden.

Du hast damit recht. Aber Ausreden sind für uns Menschen verdammt wichtig. Denn wer von uns keine Ausreden gebraucht um sein Handeln sich selbst, oder anderen gegenüber zu rechtfertigen, und nicht unter Deprissionen leidet, der möge sich hier bitte melden ;)
 
DREAM ON, Dampfplauderer "Kojote"

Versteh mich bitte nicht so, als wolle ich den Mensch als friedliebend darstellen!
Ich unterschreibe sofort, dass wir eine sehr aggressive Spezies sind.

Bei dieser ganzen Diskussion um Charakterschwäche geht es um Entscheidungen und eigene Standpunkte.
Ein Mensch entscheidet, ob und wie fest er zuschlagen will. Immer. Und wenn er es tut, dann soll er gefälligst dazu stehen. Und sich nicht mit Alkohol oder sonstwas rausreden.
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen es akzeptabel ist, Gewalt oder die Androhung davon zu verwenden. Welche das sind, muss jeder mit seinem Gewissen abmachen.
Aber zu behaupten man habe 'die Kontrolle verloren', ist schwach. Es ist lächerlich und es ist eine Ausrede. Eine Ausrede dafür, dass derjenige in dem Moment die falsche Entscheidung getroffen hat. Den einfacheren Weg gegangen ist und zugeschlagen hat.

Es geht dabei nicht um Fallbeispiele. Nicht um Notwehr.
Es geht allein um das, was in jedermanns Kopf vorgeht. Und jeder muss es mit sich selbst ausmachen.
Ich kann für mich nur sagen, dass ich ganz bewusst und gezielt bereit bin Gewalt einzusetzen, wenn es aus meiner Sicht angemessen ist. Und hier reden wir jetzt nicht vom sexuellen Kontext.
Ich habe mich schon oft dazwischen gestellt und eingemischt und dafür meinen Teil der Schläge kassiert. Und ausgeteilt. Weil ich mich dazu entschieden habe.
Ich habe manchmal noch einen Schlag nachgesetzt, wenn der andere am Boden lag. Weil ich es wollte. Nicht weil ich so 'gefangen im Moment war', sondern weil ich bewusst entschieden habe, dass derjenige noch einen verdient hatte.
Und wenn irgendwelche Typen am nächsten Tag nüchtern ankommen und anfangen rumzustammeln, dann kriegen sie von mir genau das gesagt, was ich hier sage: Red dich nicht raus. Ich kaufe kein 'Aber ich war doch betrunken'. Nicht bei Seitensprüngen. Nicht bei Prügeleien. Nicht bei sonstigem Blödsinn.

Wer jemanden schlägt, oder anpöbelt oder was auch immer sonst macht, und dabei meinen persönlichen Dunstkreis berührt, der sollte besser jederzeit bereit und in der Lage sein, sich zu erklären. Oder er bekommt eben das entsprechende Echo, dass von einem Anschiss bis hin zu einer Anzeige reichen kann.

Gewalt ist ein Teil der menschlichen Natur. Und ich akzeptiere das. Aber da wir auch über Intellekt verfügen, ist auch der Teil der menschlichen Natur.
Und abgesehen davon ist es wie im Tierreich: Wenn ein Männchen in der Brunft in mein Revier eindringt, dann muss es sich mit mir konfrontieren. Und ich bin in meinem Revier nicht ohne Grund das dominante Männchen.
(Dieses Beispiel nimmt Männchen, weil sie nun mal naturgemäß die aggressiveren sind. Steckt in den Genen, auch wenn das total ungleichberechtigt ist.)

Geist über Materie gilt hier weiterhin. Und wer da nicht mitspielen will, dem dränge ich meine Regeln eben auf.

"Geist über Materie gilt hier weiterhin. Und wer da nicht mitspielen will, DEM DRÄNGE ICH MEINE REGELN EBEN AUF" ("Kojote")

Mein Gott, und ich dachte, ich wäre selbstgefällig...

Nun, bei mir ist es berechtigt. Bei diesem Dampfplauderer nicht, wie sein Posting erneut zeigt.

Und auch der Spruch: "Wer Arbeit finden will, findet welche" würde laut "Kojote" stimmen, ist falsch.
Das zeigt schon die Statistik.
Wenn die Zahlder offenen Stellen kleiner ist, als die der Arbeitsuchenden.

So, "Kojote"war sturzbetrunken und wusste immer noch, was er tat- KAUF ICH NIVHT, da physiologisch/neurobiologisch nicht möglich.
Da bildet auch "Kojote" keine Ausnahme. Er gehört ja wohl nicht zu einer ausserirdischen Spezies, für die die Grundlagen der menschlichen Physiologie nicht mehr gelten???

Er überschätzt den Intellekt und den Willen.

"Bei den ganzen Diskussionen um Charakterschwäche geht es um Entscheidungen und eigene Standpunkte" ("Kojote")

EBEN NICHT! THEMA VERFEH!LT

Es geht darum, dass es unter Drogen-besonders unter Alkohol- einfach nicht mehr möglich ist, NÜCHTERNE, rationale Entscheidungen zu treffen.
Und der Grund dafür ist einfach, dass Alkohol biochemische Prozesse im Gehirn in Gang setzt, die die Entscheidungsfähigkeit und die Kontrollmechanismen negativ beeinflussen.

Es hat schon seinen Grund, dass Aussagen Betrunkener vorGericht nicht gewertet werden, und das ist auch richtig so.


Ein Betrunkener weiß eben nicht, ob er zu fest oder nicht zu fest zuschlägt.

"Kojotes" erneute eklatante Fehlschlüsse-von wegen "Schwäche", "es geht um eigene Standpunkte" und ähnlicher hirnloser Nonsens-können nur zustande kommen, weil er nicht die geringsten Kenntnisse der Neurobiologie und Neuropsychologie hat.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Du hast damit recht. Aber Ausreden sind für uns Menschen verdammt wichtig. Denn wer von uns keine Ausreden gebraucht um sein Handeln sich selbst, oder anderen gegenüber zu rechtfertigen, und nicht unter Deprissionen leidet, der möge sich hier bitte melden ;)

Dann melde ich mich hiermit.
Zumindest in diesem Zusammenhang habe ich vor langer Zeit aufgehört, mir in die Tasche zu lügen. Und ich habe glücklicherweise eine Partnerin, der gegenüber ich das auch nicht tun muss, egal wie peinlich es ist.
Wenn mir eine Sache wichtig ist, dann ist es Ehrlichkeit gegenüber mir selbst. Und eben die Bereitschaft, die Konsequenzen meines Tuns zu tragen.

Dabei ist mir wichtig, dass es nur und ausschließlich genau darum geht:
Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und nicht etwas als Entschuldigung heran zu ziehen, damit man vor sich selbst behaupten kann, man sei gar nicht schuld.
Es geht nicht darum, dass man gut finden muss, was man an Fehlern macht. Oder darum, keine Fehler zu machen. Nur darum, dazu zu stehen.

Die Welt wäre meiner Meinung nach ein weit, weit besserer Ort, wenn alle Leute zumindest sich selbst gegenüber so ehrlich wären.


Und was die Kontrolle angeht:
Das ist damit enger verwoben, als viele es sich wohl eingestehen wollen.
Die Katze beißt sich selbst in den Schwanz, wenn man davon ausgeht, dass es Faktoren gibt, die einen der Kontrolle berauben können. Denn dann hat man bereits den ersten Schritt getan, der notwendig ist, damit man etwas tut, was man nicht tun sollte. Man hat bereits die Grundlage für die Ausrede geschaffen.

Ich würde gerne jedem einzelnen Menschen auf dieser Welt ein Schild malen, auf dem steht, dass es keine Rechtfertigung für ihr Fehlverhalten gibt.
Je schlimmer das Fehlverhalten, desto unentschuldbarer (im absolut eigentlichen und ursprünglichen Wortsinn).
Nicht unverständlich. Nicht unverzeihlich. Nicht 'nicht wieder gut zu machen'.
Nur unentschuldbar, weil es eben ein Fehler war, den man hätte vermeiden können.

Aber Menschen sind fehlbar. Und sie sind keine schlechten Menschen, weil sie Fehler machen. Das ist an sich okay. Es passiert. Kein Grund zusammenzubrechen.
Solange man eben dazu steht und sagt: Ja. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte es nicht tun sollen. Ich war im entscheidenden Moment zu schwach, um es zu verhindern. Tut mir leid.

Das beginnt schon mit der Gereiztheit, die du irgendwo beschrieben hast, wenn du übermüdet bist. geht mir genauso.
Ich fahre dann manchmal meine Gefährtin an, obwohl sie gar ncihts dafür kann. Hat mich nur im falschen Moment erwischt.
Das ist eine Form der Charakterschwäche. Und ich stehe dazu. Ich entschuldige mich auch dafür, aber ich weiß ganz genau, dass es damit nicht ungeschehen gemacht werden kann. Es ist passiert. Sie wurde verletzt und ich kann nur ihre Verzeihung erbitten.
Weil sie mich kennt und versteht, wird sie mir verzeihen. Aber sie hat auch jedes recht, sich darüber zu ärgern. Und mich das wissen zu lassen.

Ich weiß, dass meine Beziehung in dieser Hinsicht ziemlich einzigartig ist. Und wir arbeiten daran, sie noch einzigartiger zu machen. Irgendwann alle Floskeln und Klischees und anerzogenen Fehlverhalten zu eliminieren.
Das wird nicht gänzlich gelingen, aber eine Zielsetzung unterhalb dessen wäre zu wenig.

Was nun den Sprung zwischen anfahren und umhauen angeht, ziehe ich eben an einem gewissen Punkt die Grenze.
Als Kind war ich jähzornig. Habe auf zu viel Provokation irgendwann mit beinahe blinder Gewalt reagiert. Und niemand hat mich therapiert, damit das nachlässt. Niemand außer mir selbst.
Ich bin ein Mensch und ich verhalte mich oftmals falsch. Meistens, weil ich in dem Moment die Mühe nicht aufbringen will, es richtig zu machen. Aus Faulheit. Aber ich weiß auch um meine Fähigkeit andere ernsthaft zu verletzen. Körperlich wie geistig wie emotional. Weil ich nicht nur groß und stark, sondern eben auch recht schlau und ziemlich einfühlsam und erfahren in zwischenmenschlichen Dingen bin.
Und auch wenn der Spruch 'totally cliche' ist: Aus großer Macht erwächst eben große Verantwortung.
Also ziehe ich eine Grenze da, wo anderen wirklich ernsthaft Leid entstehen könnte.

Und wenn ich das kann, dann können andere es ja wohl zumindest versuchen, oder?
Selbst wenn ich der intelligenteste und reifste Mensch des Planeten wäre, könnten andere doch zumindest nacheifern, anstatt sich zurück zu lehnen und keinen Finger in dieser Richtung zu rühren.
Das ist das Problem in unserer Welt. Und die ganze 'um den heißen Brei Herumrederei' ändert nichts daran, dass es bei jedem mündigen Erwachsenen liegt, für seine Handlungen die Verantwortung zu übernehmen und sich gefälligst zu bremsen, wenn der Impuls da ist, etwas falsches zu tun.
Das gilt für Kinderschänder ebenso wie für Ladendiebe. Gleichermaßen zum Henker.
Take the fucking responsibilty.

Aber stattdessen werden immer neue, hähnebüchene Krankheitsbilder erdacht, die einen von der Verantwortung freisprechen. So wie es früher der Teufel war, der einen verführte, ist es heute der Alkohol oder eine diffuse Neurose.
Dabei bräuchten manche - eher viele, wenn nicht gar die meisten - dieser Leute anstelle eines Psychiaters, der ihnen versichert, wie wenig sie ja dafür können, eher einen Tritt in den Arsch.
Zumal diese Leute ja meistens auch an anderer Stelle zeigen, dass sie durchaus denken können und zu Entscheidungen fähig sind. Wenn es ihrem Vorteil dient, nämlich...

Das alles bezieht sich ncht auf Menschen mit echten Gehirnschäden. Und natürlich erkenne ich Traumata auch als mildernde Umstände. Ebenso wie schlechte Erziehung.
Aber von den echten Behinderten abgesehen haben auch diese Leute noch immer ein funktionierendes Gehirn und leiden nur unter stärkeren Impulsen zu Fehlverhalten.
Wäre das allein ausreichend, um ihnen einen Darfschein für jeden Bullshit zu geben, dann müssten wir auch Kinderschändern gestatten, ihren verdrehten Impulsen zu folgen. So rein der Logik nach.
Nur mal zum drüber nachdenken...


Und als kleines PS:
Was ich sage bedeutet natürlich, dass ich mich auch hier manchmal falsch verhalte, wenn ich zickig werde oder ausfallend.
Das liegt in dem Bereich, in dem ich mir Faulheit zugestehe. Und es ist eindeutig eine Charakterschwäche.
Ich schließe mich ganz bestimmt nicht von all diesen Dingen aus. Im Gegenteil. Ich bin ein Mensch. Ich habe Fehler. Ich mache Fehler. Und es tut mir manchmal nicht mal leid. Besonders wenn es die 'Richtigen' trifft.
Ich verletze durchaus auch schon mal bewusst oder reize jemanden, weil ich weiß, dass es funktioniert. Ich urteile, richte und vollstrecke auf meine Weise sogar.
Und im realen Leben habe ich schon mehr als eine Person auf eine Weise rangenommen, die man bei strenger Betrachtung durchaus als Selbstjustiz bezeichnen könnte.
Es steht jedem frei, mich dafür zu hassen, zu schneiden und ganz besonders natürlich sich zu wehren, wenn derjenige das ungerecht findet. Obwohl ich mir einbilde, dass meine Urteile weitgehend so ausfallen, dass eine Mehrheit sie unterschreiben könnte.

Aber genug davon. Das hier ist das Internet und es gibt hier exakt eine Person, die sich darüber Sorgen machen könnte, mir jemals in Fleisch und Blut gegenüber zu stehen.
Alle anderen dürften eine solche Erfahrung insgesamt unterhaltsam finden. Amüsant oder irritierend, interessant oder seltsam, aber letztendlich nicht besorgniserregend.
Also lassen wir das und wenden uns vielleicht wirklich wieder dem Thema zu, denn wie ich bereits sagte: Es gibt Themen, die man online einfach nicht vernünftig diskutieren kann.
 
Danke, dass du das nochmal aufgreifst!
Da ich das Thema letztlich angeschnitten habe, will ich hier (gefühlt zum dritten Mal) meine Definition davon erklären:
Wann immer jemand gegen seine eigenen Regeln verstößt, weil er gerade angeblich nicht Herr über sich selbst ist, ist das Schwäche.

Leute, die behaupten sie wären keine Schläge, sich aber besoffen prügeln, sind schwach. Ebenso wie Leute, die behaupten, sie würden ihre Frau nicht schlagen, es aber dennoch tun.

Es gitb noch zahllose andere Formen der Charakterschwäche, aber ich redete von dieser im speziellen. Von dem Fall, wo Fremdeinflüsse wie Alkohol oder auch nur grenzenlose Wut als Ausrede herangezogen werden, um eine Handlung zu rechtfertige, für die der Handelnde sich schämt.
In Kombination mit dem Umstand, dass ich diese Rechtfertigungen auch für das halte, was sie sind: Ausreden.

da sehe ich jetzt aber immer noch nicht den zusammenhang mit sexuell konnotierter gewalt... du hattest gesagt, dass du in deiner beziehung mit dem wunsch konfrontiert wirst, stärkere gewalt anzuwenden, und keine angst hast, in diesem zusammenhang die kontrolle zu verlieren, weil das nur charakterschwachen menschen passiere.

nun wäre im grunde die frage, welche art von gewalt da gemeint ist und worin der kontrollverlust bestünde, der dir eben nicht passieren kann.

ich denke alkohol, worum es ja in der diskussion jetzt plötzlich die ganze zeit geht, spielt erstmal keine rolle (auch wenn es natürlich eine rolle spielen kann)...

wie gesagt, im grunde denke ich unsere meinungen sind schon ähnlich - bloss will ich eben herausstreichen, dass die charakterstärke nicht in der fähigkeit liegt, nie die kontrolle zu verlieren (da die möglichkeit eines kontrollverlusts allen menschen innewohnt) sondern eher in der ausschaltung dieser möglichkeit durch intellektuelle mittel (i.e. indem man bewusst die entsprechenden situationen meidet, so wie ava es sagt, oder sich bewusst grenzen zieht)...
 
wie gesagt, im grunde denke ich unsere meinungen sind schon ähnlich - bloss will ich eben herausstreichen, dass die charakterstärke nicht in der fähigkeit liegt, nie die kontrolle zu verlieren (da die möglichkeit eines kontrollverlusts allen menschen innewohnt) sondern eher in der ausschaltung dieser möglichkeit durch intellektuelle mittel (i.e. indem man bewusst die entsprechenden situationen meidet, so wie ava es sagt, oder sich bewusst grenzen zieht)...

Wo du es so ansprichst, fällt mir da etwas ein. Wenn man aus Angst vor Kontrollverlust Situationen meidet, gibt man dabei nicht auch etwas Freiheit auf?

In mir kommt da gerade dieses Bild auf, von Menschen, die dann intellektuell aber vollkommen neurotisch versuchen allen Lebensrisiken auszuschalten, um sich ihnen nicht stellen zu müssen.

Irgendwie hat es für mich dann etwas Klinisches, Steriles an sich.

Ob das wirklich unter Charakterstärke fällt, ist vermutlich ansichtssache.
 
nun wäre im grunde die frage, welche art von gewalt da gemeint ist und worin der kontrollverlust bestünde, der dir eben nicht passieren kann.
Damit ist das zufügen von Schmerzen unmittelbar während des sexuellen Aktes gemeint. Also zu einem Zeitpunkt, in dem man (ich) sich ja theoretisch auch irgendwann gehen lassen will.
Der Sorgenpunkt dabei wäre, sich eben nicht so gehen zu lassen, dass man die Schmerzen überdosiert, sondern auch im Moment der Ekstase weiterhin sehr genau darauf zu achten.

wie gesagt, im grunde denke ich unsere meinungen sind schon ähnlich - bloss will ich eben herausstreichen, dass die charakterstärke nicht in der fähigkeit liegt, nie die kontrolle zu verlieren (da die möglichkeit eines kontrollverlusts allen menschen innewohnt) sondern eher in der ausschaltung dieser möglichkeit durch intellektuelle mittel (i.e. indem man bewusst die entsprechenden situationen meidet, so wie ava es sagt, oder sich bewusst grenzen zieht)...
Nun in diesem einen Endpunkt der Sichtweisen unterscheiden wir uns dann wohl, weil ich mich schon durchaus bewusst in Situationen begebe, die eher einen Kontrollverlust zur Folge haben könnten.
Ich weiche heutzutage nicht mehr Situationen aus, die mich wütend machen könnten, als Beispiel. Aber ich weiß auch, dass ich bei aller Wut immer ein großes Maß an Kontrolle behalte. Aus Erfahrung.
Same with alcohol. Ich mag die Koordination verlieren, aber nicht die Fähigkeit zu unterscheiden, ob ich etwas tun will/sollte, oder nicht. Auch wenn es sicherlich sturzbetrunken einen Augenblick länger dauert, bis der gedanke gedacht ist.

Das ich keinen Alkohol trinke (wenn man von einem gelegentlichen Cider absieht) liegt nur daran, dass es mir nicht schmeckt. Und das ich es nicht leiden kann, wenn ich die reine Körperbeherrschung verliere (also anfange undeutlich zu reden, zu wanken und so weiter).
 
@GEIST und MATERIE

"Geist über Materie" ist ein hier beliebtes Mantra, wenn es um das Thema "Kontrollverlust", der fälschlicherweise mit "Charakterschwäche" gleichgesetzt wird, geht.

Der Satz "Geist über Materie" ist nichts anderes als esoterischer Klim-Bim.

Warum?
Ganz einfach: weil : Geist IST Materie!

Wenn wir den metaphysischen und theologischen Klim-Bim, der Glaubenssache ist, abziehen, bleibt eine schlichte Tatsache: Das , wofür wir den metaphysischen Begriff "Geist" erfunden haben, ist nichts anderes, als das Ergebnis komplexer Wechselspiele im menschlichen Gehirn.
Es ist das bisher höchst entwickelte Organ der Evolution.
"Geist" ist nichts anderes, als Wechselspiel von Molekülen, Neurotransmittern, chemischen Botenstoffen, etc...

Der Mensch hat den Begriff "Geist" erfunden (und alle Religionen), weil er als einzige Spezies in der Lage ist, über sich selbst zu reflektieren, und sich die Sinnfrage zu stellen.

Es ist einfach Unsinn, zu behaupten, wenn man die Tatsache anerkennt, dass es Faktoren gibt, die unweigerlich früher oder später zu einem Kontrollverlust führen (Drogen), würde man sich bereits eine Ausrede schaffen.

Begriffe wie "Charakterschwäche" oder ganz einfach "Schwäche", haben bei dem Thema nichts verloren und führen in die Irre.

"Kojotes" Vorschlag in seinem Posting 122: "Ich würde jedem Menschen ein Schild umhängen: "Keine Rechtfertigung für Fehlverhalten", ist der typische Vorschlag eines Diktators.
Eines Diktators des "Politisch korrekten Verhaltens."
Natürlich alles mit den besten Absichten....
Wohin gute Absichten bei Tugend-Fanatikern führen können, hat die Geschichte des 20.Jhd. gezeigt.
lg
"rosi" (Johannes)
 
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