Wenn man so gar keine Ahnung hat ...

Würde man nur über Dinge schreiben dürfen, die real erlebt wurden oder erlebbar sind, wären ganze Genres tot. Science Fiction und Fantasy zum Beispiel. Ich habe schnell in die Wikipedia Liste der erfolgreichsten Filme gesehen: 8 von 10 stammen aus dieser Ecke.

Liegt der Reiz von Fantasie in geschriebener oder verfilmter Form nicht gerade darin, dass sie über jede Realität hinausgeht? Insofern ist es doch "nur" erforderlich, dass eine Geschichte den Nerv einer Leserschaft treffen kann, um deren Kopfkino zu zünden. Realitätsnähe ist m.E. dabei überhaupt kein Faktor :)

Wer Realität anstrebt, sollte eventuell eher Dokus und Reiseberichte schreiben statt Pornos.

Ich selbst habe auch eine Weile mit der Thematik gekämpft. Wie soll ein Mann über den Orgasmus einer Frau schreiben können?

Dann bin ich zu dem Schluss gelangt, dass ich das so beschreiben darf wie ich mir das für sie wünsche. Wenn die Realität da nicht mithalten kann, dann sehe ich das als deren Problem.

Sunny.
 
Last edited:
Beide Standpunkte, also "möglichst nahe an der Realität" und "Fantasie ohne Grenzen" haben ihre Daseinsberechtigung.
Ich bevorzuge aktuell etwas von beidem: Phantastisch, ja, aber dennoch wenn möglich "geerdet". Also dem Leser Häppchen zuwerfen, die er oder sie wiedererkennen kann - wie z.B. das Golden Shower Spiele schwierig sein können, wenn der Partner einen zum Lachen bringt, und man dann eventuell Mühe hat, die goldene Flüssigkeit zu halten.

Liebe Grüsse
Djinn
 
hab ich eben gelesen.

Hm.

Das funktioniert so nicht, zumindest kann ich es mir nicht vorstellen. Zum einen liest es sich so, als ob da sowohl zwischen dir, als auch Vicky und Bea imaginäre emotionale Milchglasscheiben wären, zum andern passt das mentale Setting nicht. Bea ist in zwar neugierig, aber in keiner Weise devot/submissiv oder sonderlich bereit, sich einer anderen Person hinzugeben/unterzuordnen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, wenn Vicky Bea so direkt in die Situation hineinwirft. Die beiden haben sich vorher nicht abgesprochen, zumindest ein bisschen Info muss schon sein. Bea weiß ja noch gar nicht, ob es überhaupt bei ihr funktioniert. Geschweige denn, was in etwa auf sie zukommt, es ist ja das erste Mal.

Es geht ja eigentlich darum, Bea die Wirkung auf sich selbst zu zeigen. Dazu muss sie sich zu einem gewissen Grad unterwerfen *wollen*. Und wenn es nur für den Versuch ist. Davon habe ich aber nicht viel mitbekommen, das liest sich für mich ziemlich steril. Vicky arbeitet ihr Programm ab, und Bea merkt, dass das nix für sie ist (Vicky anscheinend nicht), will aber aus Sturheit nicht aufhören. Und danach geht's noch auf 'ne Runde Leckerli ins Bett...


Welche Geschichte wollte ich erzählen?

Die einer professionellen Domina und einer ernsthaft an Unterwerfung interessierten Kundin? Nein, die Kundin ist eine neugierige Arbeitskollegin, die sich unter BDSM ein wenig auspeitschen und Lack und Leder vorstellt. Bea geht mit keinen Erwartungen zu dem Termin, hat sich zuvor auch keine Gedanken gemacht, was sie erwarten könnte. Sie mag keine Unterwerfung, findet es sofort blöd, dass man ihr ein Halsband umlegt und dass sie die Stiefel sauber lecken muss. Sie gibt nur deshalb nicht auf, weil sie sich die Blöße nicht geben will und nicht von Vicky bei der Arbeit aufgezogen werden möchte, dass sie gekniffen hat.

Und die Halbtags-Domina Vicky ist wahrscheinlich auch nicht die professionellste Domina unter der Sonne und zieht das Programm durch, das ihr bei einer unerfahrenen Kundin und Freundin angemessen erscheint.


Für wen ist die Geschichte?

In erster Linie für mich. Ich wollte meine Vorstellung zu Papier bringen, was passieren könnte, wenn die Domina ausgerechnet eine Freundin ist. Obwohl sich Bea und Vicky gut und lange kennen, sollen sie nun in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Vicky muss ihrer Freundin Schmerzen zufügen, sie unterwerfen, Bea lernt eine vollkommen andere Seite ihrer Freundin kennen. Diese Ausgangssituation fand ich interessant.

Die Geschichte hat null Anspruch, authentisch zu sein oder echte BDSM-Szenarien abzubilden. Was geschrieben wurde, entspricht meiner Fantasie, meiner Vorstellung von einer Domina, die eine Freundin „behandelt“ bzw. meine Vorstellung von einer Kundin, die keine Ahnung von der Materie hat und es nur macht, weil sie der Umstand fasziniert, dass ihre Arbeitskollegin eine Domina ist. Zu einer unbekannten Domina wäre sie nie im Leben gegangen.


Fehlende Recherche:

Ich recherchiere nie für Geschichten. Wenn ich von etwas weder Ahnung noch Fantasie habe, schreibe ich darüber nicht. Für diese Geschichte habe ich eine Ausnahme gemacht und mir angeschaut, welche Utensilien es für Hobby-BDSM-Anwender zu kaufen gibt. Ob das auch nur ansatzweise mit dem vereinbar ist, was echte Dominas benötigen, um ihrem Handwerk nachzugehen - das sollen die sogenannten Experten beurteilen.

Für das, was ich erzählen wollte, war die Recherche ausreichend. Alles, was darüber hinaus gegangen wäre, hätte die Geschichte nicht besser gemacht.


Emotionale Distanz:

Ich stehe nicht auf BDSM, interessiere mich nicht für das Thema und würde im realen Leben niemals in diese Kreise gelangen. Ich tu mich sogar mit der Vorstellung schwer, dass Menschen Spaß und Erregung dabei empfinden, bestraft, unterworfen, misshandelt zu werden. Diese Abneigung gegen das Thema mag man in meinem Text herauslesen. Ich bin wie Bea - neugierig und gleichzeitig abgeneigt, mich intensiver mit der Thematik zu beschäftigen.


Fazit:

Die Geschichte ist nichts für Hardcore-BDSMer, die Freude an einem authentisch vorgetragenen und sorgfältig ausgearbeitetem Szenario empfinden. Die Story taugt eher für Leser wie mich, die mit BDSM nichts anzufangen wissen und die maximal an der Oberfläche des Themas kratzen wollen, nicht aber erwarten, das volle, professionelle Programm geboten zu bekommen.

Werde ich weitere Geschichten aus dem Umfeld BDSM schreiben? Eher unwahrscheinlich, und wenn, dann werden diese ähnlich unprofessionell und laienhaft ausfallen wie der aktuelle Versuch.

swriter
 
Ein wenig klingt es danach, als ob ihr euch als Autoren rechtfertigen müsstet - das braucht ihr gar nicht.
Ihr seid die Regisseure, die über die Handlungen in eurer Phantasie entscheiden und braucht euch nicht reinreden zu lassen :)

Was ich mir mit meinem Post erhofft hatte, war, dass ein tieferer Einstieg in diese Thematik zusätzliche Möglichkeiten innerhalb eurer Geschichte öffnen würde.

Es ist nicht möglich, alle Leser(Innen) mit dem geschriebenen Text abzuholen - wie immer wieder betont wurde, ist das ja auch gar nicht das Ziel. Seid euch nur darüber bewusst, dass es Spezialthemen gibt, denen für eine glaubhafte Darstellung unter Wissenden ein wenig mehr Hintergrundinformationen gut täte.

Der Titel des Threads ist: „wenn man so gar keine Ahnung hat …“ … ich habe Versucht mögliche Konsequenzen aufzuzeigen

Dankeschön Sunny, der Vergleich mit den Reiseberichten war köstlich und zutreffend :)

Cheers
 
Last edited:
Die Geschichte ist nichts für Hardcore-BDSMer, die Freude an einem authentisch vorgetragenen und sorgfältig ausgearbeitetem Szenario empfinden. Die Story taugt eher für Leser wie mich, die mit BDSM nichts anzufangen wissen und die maximal an der Oberfläche des Themas kratzen wollen, nicht aber erwarten, das volle, professionelle Programm geboten zu bekommen.

Dem kann man wohl zustimmen.
Warum du dann überhaupt so eine Geschichte veröffentlichst, muss ich nicht verstehen.

Jede weitere Kritik ist wohl unnötig.

Lieben Gruss
Mayia
 
Warum du dann überhaupt so eine Geschichte veröffentlichst, muss ich nicht verstehen.

Lieben Gruss
Mayia

7.800 Leser haben die Geschichte angeklickt.
168 Leser vergeben eine Gesamtbewertung von 4,58.
Würdest du sagen, die Geschichte hat niemanden erreicht oder niemandem gefallen? Ab welchen Kennzahlen hat es sich deiner Meinung nach gelohnt, den Text zu veröffentlichen?

Ich veröffentliche das, von dem ich der Meinung bin, dass es eine ausreichende Qualität hat, um es einem breiten Publikum anbieten zu können. Dabei bin ich mir bewusst, dass nicht aus allen Richtungen Applaus zu erwarten ist.

Dass die Geschichte deinen Ansprüchen nicht genügt, ist mir klar. Mein Eindruck ist ja ohnehin, dass keine einzige meiner Geschichten deinen Ansprüchen genügt, weswegen du nie zu der Zielgruppe gehören wirst, für die ich veröffentliche.

PS:
Und natürlich gehört Auden James erst recht nicht zu der Zielgruppe.

swriter
 
Das ist vollkommen zutreffend:
Ein wenig klingt es danach, als ob ihr euch als Autoren rechtfertigen müsstet - das braucht ihr gar nicht.
Ihr seid die Regisseure, die über die Handlungen in eurer Phantasie entscheiden und braucht euch nicht reinreden zu lassen :)

Ich schreibe die Geschichte. Ich schreibe sie, und niemand anderes. Wenn jemand anderer eine andere Geschichte schreiben möchte, soll er/sie eine andere Geschichte schreiben...

Wenn eine längere Gedanken-Passage drinnen ist, dann ist das halt so. (Franz Werfel hat das getan, seitenweiselang sogar, in den "Vierzig Tagen des Musah Dagh"; von Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" gar nicht zu reden... ;). Wenn die ganze Story nur darüber geht, dass einer über's Meer segelt, dann ist das halt so. (Stefan Zweig hat das getan in "Magellan"; sogar JRR'S "Herr der Ringe" geht nur darum, dass sie irgendeinen Ring irgendwo hin bringen wollen... ;op)

--

Auch dieser Passus ist so offensichtlich wie, dass man ihn immer wieder wiederholen muss:

Es ist nicht möglich, alle Leser(Innen) mit dem geschriebenen Text abzuholen - wie immer wieder betont wurde, ist das ja auch gar nicht das Ziel. Seid euch nur darüber bewusst, dass es Spezialthemen gibt, denen für eine glaubhafte Darstellung unter Wissenden ein wenig mehr Hintergrundinformationen gut täte.

Genau so ist es:

Wenn ich eine Geschichte in, sagen wir mal, "Afrika" ansiedle, dann sollte ich ungefähr den Unterschied kennen zwischen Nigeria und Namibia; oder wenn ich es in Mittel-Asien tue, dann: zwischen Kasachstan und Afghanistan; oder in Südost-Asien: Zwischen Süd-Korea und Taiwan...
--> einfach, weil ansonsten der/die potentielle Leser/in, für den/die das einen Unterschied macht, sich denkt: "Worüber schreibt der da eigentlich?"

Um es "griffiger" zu machen, so: Zwischen München und Ljubljana fährt man einfach nicht nur 20 Minuten..., egal, wie oft ein Autor in seinem Text über seinen Markus aus München und seiner Ludmila Ladova aus Ljubljana schreibt: "Er fuhr über's Wochenende regelmäßig zu ihr."

--

Einfach, weil das nicht funktioniert. Weil man eben von München Hbf. nach Ljubljana Hbf. eben nicht "nur kurz" ... "zum Wochenende" ... "rüber" fährt. Weil: da fährt frau eben nicht nur 20 Minuten; sondern da fährt sie 7 Stunden.... Weil: da ist nämlich ein ganzes Land dazwischen, nämlich Österreich.... :LOL::LOL: vlg. zB oebb

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn sich die zwei, also der Markus aus München und die Ludmila aus Ljubljana auf dem Zug, zB dem D210: Vincovci - Zagreb - Ljubljana - Villach - Salzburg - München
überhaupt erst kennen lernen würden...
Da könnten sie dann im Schlafwagen die ganzen 7 Std. durch-vögeln...

Aber, das wäre dann vermutlich... wie es Michael Ende sagte: ... eine andere Geschichte... und soll » ein andermal erzählt werden. « 🥰

All the best,
Kendra
 
weswegen du nie zu der Zielgruppe gehören wirst, für die ich veröffentliche.
Sagtest du nicht, dass du deine Geschichten vor allem für dich schreibst?

Ich gewinne den Eindruck, dass dir eine gewisse Leserzielgruppe aber mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist.

Vollkommen in Ordnung, ich habe nur das Gefühl, dass du mal das eine mal das andere als Argument einstreust, je nachdem was irgendwie besser passt.

Vielleicht sollten wir mal einen Thread über Zielgruppen eröffnen. Ich habe das Gefühl,das Thema ist relevanter, als wir es manchmal zugeben.

@Phlegeton, du hattest in den Kommentaren zu meiner letzten Geschichte „Astrid“ geschrieben, dass du dich gewundert hast eine Geschichte von mir im Bereich Inzest/Tabu zu finden.
Nun, ein Teil der Beweggründe war andere LeserInnen zu erreichen. Darum ist die Geschichte auch nicht so lang. Ich wollte Personen erreichen, die in dieser Kategorie unterwegs sind und die ich bislang sicherlich nicht erreicht habe.
Das macht sich definitiv in den Zugriffszahlen ind auch in den Followern bemerkbar.

Genau wie @swriter, habe ich aber versucht meinen „Stil“, wenn man das überhaupt so nennen darf, beizubehalten. Weil der mir gefällt und er eine Zielgruppe anspricht/ansprechen soll, die ebenso empfindet.

Lieben Gruss
Mayia
 
Sagtest du nicht, dass du deine Geschichten vor allem für dich schreibst?

Ich gewinne den Eindruck, dass dir eine gewisse Leserzielgruppe aber mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist.

Lieben Gruss
Mayia

Ich schreibe für mich und veröffentliche für jene, die mit meinen Geschichten etwas anfangen können. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Sollte das Feedback irgendwann ins Negative abdriften, es nur noch negative Kommentare geben und miese Bewertungen - wenn ich also den Eindruck gewinnen sollte, dass sich kaum noch jemand für meine Geschichten interessiert - dann werde ich auch nicht mehr veröffentlichen.

Es macht ja keinen Sinn, eine Ware anzubieten, für die es keine Abnehmer gibt. Aktuell gibt es diese, auch wenn du offenbar nicht zu meinen Stammkunden zählst ;)

swriter
 
(I)ch habe nur das Gefühl, dass du mal das eine mal das andere als Argument einstreust, je nachdem was irgendwie besser passt.
Das taugt fast schon als Erläuterung von Bullshit im Frankfurtschen Sinne. Du machst Fortschritte, @Mayia: prima!

Es macht ja keinen Sinn, eine Ware anzubieten, für die es keine Abnehmer gibt.
Und welchen Sinn "macht" (!) es bitteschön, "Ware anzubieten", die nichts taugt? Die, um Deinem vorgeblichen Dienstleistungsanspruch treu zu bleiben, durch keinen TÜV der Welt kommen würde (wenn sie denn tatsächlich als herkömmliche "Ware" marktgängig geprüft würde)?
 
Herr im Himmel, kann mal endlich einer den Troll abschalten?

@Mayia : Find ich auch richtig gut, aber wie gesagt, es hat mich einfach überrascht, vermutlich gerade deshalb, weil das wenige so bewusst angehen. Wobei mich die Begründung fast noch mehr überrascht: Ich hätte gedacht, du machst das aus Neugier, oder einfach, um etwas Neues zu probieren. Dass du so gezielt neue Lesergruppen ansprechen möchtest, hätte ich eher nicht erwartet.

Über Zielgruppen müsste ich selber erst mal nachdenken. Gut ankommen wollen ist ein instinktiver Wunsch, aber weshalb und bei wem, und will ich auch dahin, darüber denk ich nicht viel nach.
 
Last edited:
Vielleicht sollten wir mal einen Thread über Zielgruppen eröffnen. Ich habe das Gefühl, das Thema ist relevanter, als wir es manchmal zugeben.

Ja, da wäre ich dabei! (y) :)

Über Zielgruppen müsste ich selber erst mal nachdenken. Gut ankommen wollen ist ein instinktiver Wunsch, aber weshalb und bei wem, und will ich auch dahin [...]

Ich denke sowieso, dass ihr das Thema viel zu schwarz-weiß-seherisch angeht. ;op

Es ist, wie das Meiste im Leben, ein Kontinuum -- eine "Grauzone", wenn man in der Farb-Analogie bleiben möchte. Auf der einen Seite ist der Autor, der einen Text schreibt (mit verschiedenen Wünschen und Erwartungen), und auf der anderen Seite ist der Leser, der einen Text liest (mit verschiedenen Wünschen und Erwartungen). Allzu neu^^ ist dieses Problem also nicht. ;-)

vier-ohren-modell-studienkreis-de.jpg

Beste, wohlwollende Grüße,
Kendra
 
Herr im Himmel, kann mal endlich einer den Troll abschalten?

@Mayia : Find ich auch richtig gut, aber wie gesagt, es hat mich einfach überrascht, vermutlich gerade deshalb, weil das wenige so bewusst angehen. Wobei mich die Begründung fast noch mehr überrascht: Ich hätte gedacht, du machst das aus Neugier, oder einfach, um etwas Neues zu probieren. Dass du so gezielt neue Lesergruppen ansprechen möchtest, hätte ich eher nicht erwartet.

Über Zielgruppen müsste ich selber erst mal nachdenken. Gut ankommen wollen ist ein instinktiver Wunsch, aber weshalb und bei wem, und will ich auch dahin, darüber denk ich nicht viel nach.

Hi Phlegi,

Neugier ist immer dabei. Ich denke das ist bei uns allen so. Die Zielgruppe war auch nur ein Teil meiner Überlegungen. Das können wir dann in dem neuen Thread vertiefen.
Die Kategorie Inzest/Taboo, spricht mich bislang nicht so sehr an, weil es persönlich weit weg von mir ist, aber ich finde es schon interessant da mal ein paar Gedankenspiele mit zu machen. Natürlich nicht einfach Schema F.
Wir schauen mal was da noch kommt.

Lieben Gruss
Mayia
 
Aber ich kann noch immer nicht erkennen, dass "Auden James" beleidigt.
Er kommentiert wie gewohnt eloquent ironisch/sarkastisch.
Und das halte ich für völlig legitim.

Legitim ist es auf alle Fälle, und eloquent ironisch/sarkastisch, das ist eigentlich, wie ich Texte am liebsten habe. ;-)

Bei @Auden James ist es (m.Mn.) nur so, dass für eine stink-normale, ultra-einfache, 1-zeilige Aussage, die er (vermute ich) machen möchte, er immer 3-5 Absätze, eine halbe A4-Seite braucht...

kimber22 hat sich das mal -- in damals mehr als 2 Stunden Arbeit (!) -- raus gesucht... mit Unterstreichungen in drei verschiedenen Farben (!!), um bei einer Aussage von @Auden James drauf zu kommen, wo überhaupt das Subjekt in dem Satz ist... und wo auf dieses folgend dann -- nach unzähligen Nebensätzen, und Einschüben in die Nebensätze, und Verweisen innerhalb der Einschübe in die Nebensätze zum Hauptsatz, wo da in den 20 Zeilen dann endlich irgendwann irgendwo das Prädikat zum Subjekt kommt, was eigentlich die Satzaussage ist....

--

Also kurz gesagt:
-- Eloquent: Ja.
-- Verständlich: Nein.

Die Frage ist halt, was man mit seinem Post erreichen möchte. --> siehe oben, mein Post #39. ;-)

Weniger ist oft mehr.

Kendra.
 
wobei, nur der Vollständigkeit halber:

die Formulierung:
@Rosi: ... Zum besseren Verständnis habe ich die Passagen, markiert, die du wohl immer geflissentlich überliest.
ist eigentlich auch eine, wenn auch sehr eloquente, Beleidigung:

1) zum besseren Verständnis --> als ob nur eine Person in der Diskussion etwas verstehen würde und alle anderen nicht..
2) die du wohl immer geflissentlich überliest --> sehr spannend: was heißt das Wort "geflissentlich" eigentlich? ;-)

-- kann man "geflissentlich" in einem Fluss baden?​
-- kann frau "geflissentlich" einer Sache gewahr werden?​
-- wie überlese ich eigentlich genau "geflissentlich" etwas?​
-- Bzw.: Was müsste ich tun, um "nicht-geflissentlich" etwas zu "überlesen"?​

:) :unsure: ;):rose:

Beste,
über die schöne, deutsche Sprache nachdenkende Grüße,
Kendra
 
'Beste Kendra'
und
'Grüße, die über die [..] Sprache nachdenken'

Hmm, ja... Da hast du natürlich vollkommen recht. :) Das stimmt natürlich von vorne bis hinten nicht mit der Beistrich/Komma-Setzung...

Aber ich hab die Schluss-Phrase » Beste, über... nachdenkende Kendra«- Phrase eig. auch nur ironisch-sarkastisch rein geschrieben, um darauf hin zu weisen, wie unnötig es in einem Forum im 2023er-Jahr eigentlich ist, unter jeden seiner Posts eine standardisierte "Gruß-Formel" zu schreiben (wie man das in den 1990er-Jahren in der Schule gelernt hat, damit der Leser/die Leserin weiß, von wem das Geschriebene geschrieben wurde...)​

--> einfach, weil heute, im Jahr des Herren 2023 in einem Forum das normalerweise links neben dem Post steht, wer den Post geschrieben hat... :LOL:

--
Aber ich mache da niemandem irgendwelche Vorschriften. Wer (oder welche wer-in) unter seinen/ihren Text/innen irgendeine standardisierte Gruß-Formel/innen schreibt, dem/der sei das natürlich unbenommen/in^^

Mitdenkendst,
Aufs Beste Grüßend,

Kendra

:LOL::love::ROFLMAO:
 
@phiro...

Danke.
Aber ich kann noch immer nicht erkennen, dass "Auden James" beleidigt.
Er kommentiert wie gewohnt eloquent ironisch/sarkastisch.
Und das halte ich für völlig legitim.

Leidest du unter einem Verleugnungssyndrom*)? Was ER sagt, kann gar nicht beleidigend sein? Nimm mal an, das wäre NICHT "ironisch/sarkastisch" AJ kann nämlich gar keine Ironie.

*) Wikipedia: "Verleugnung ist ein psychischer Mechanismus, durch den die Wahrnehmung einer schwer erträglichen Realität abgewehrt werden kann."

Und schwer erträglich ist AJ allemal.
 
-- Eloquent: Ja.
Wikipedia: Eloquenz (von lateinisch eloquentia) ist die Fähigkeit, sich einer bestimmten Sprache (Einzelsprache) besonders gewählt und prägnant bzw. elegant zu bedienen.

Nope. Was AJ macht, ist nach dieser Definition nicht im geringsten eloquent.


Weniger ist oft mehr.

Kendra.

Da hast du recht.

PS: Bist du eigentlich mit kimber verwandt? Wegen der 22 meine ich.
 
Nope. Was AJ macht, ist nach dieser Definition nicht im geringsten eloquent.
Da schließe ich mich an. Ich mache es noch nicht einmal an diesen Kettensätzen fest, auch wenn das etwas ist, dass einem jeder Deutschlehrer ab der fünften Jahrgangsstufe fett rot unterkringelt. Aber wenn ich mich durch diese antiquierten, geradezu grotesk gespreizten Phrasen quäle, dann sehe ich dahinter jemanden, dem es niemals um die Sache, sondern um die Selbstdarstellung geht, gefangen in einem unablässigen Bemühen, sich einen intellektuellen Anstrich zu verleihen.

Wer etwas zu sagen hat, hat so was nicht nötig. Wer verstanden werden will, meidet es.
 
Last edited:
Wer etwas zu sagen, hat so was nicht nötig. Wer verstanden werden will, meidet es.
Leider ist es nicht so einfach. Die Verwendung eines Mindestanteils von Fremdwörtern, optimal etwas lateinisch klingendes, Drechselsätzen und Kommazahlen steigert den Anschein der Kompetenz des Verfassers beim lesenden Publikum sehr spürbar.

Leider werden Aussagen / Analysen dadurch oft schlechter. Wird die Sprache einfacher und verständlicher, sinkt die Glaubwürdigkeit. Bei Entscheidungsträger mit 100% Sicherheit, aber interessanterweise auch bei den Ausführenden, wenn auch lange nicht so stark.

Dieser Mechanismus funktioniert natürlich auch in der anderen Richtung, wie du so schön schreibst. ☺️
Womit wir wieder beim Thema der Ahnungslosigkeit wären... :ROFLMAO:
 
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