Vergewaltigungsszenen/fantasien in Geschichten

Hallo @adamISOeve,

ich fange mal hinten an.
Muss es ein Ende dieser Diskussion überhaupt geben?
Also für mich nicht. Bei solchen Fragen ist doch eher der Weg das Ziel. Also der Austausch von Argumenten. Wir sind alle so verschieden, da wäre es doch sehr unwahrscheinlich, wenn wir uns auf einmal, gerade in solch komplexen Fragen, einig wären.
Fast 100 Beiträge, das bedeutet, dass sich fast 100 Mal jemand hingesetzt hat und seine Gedanken dazu gesammelt und niedergeschrieben hat. Alleine das ist doch schon ein positives (fruchtbares?) Ergebnis.

Zum Thema. Ich habe mir noch einmal meinen Eingangspost durchgelesen. Die Geschichte von Gingerbreadlady war nur der Auslöser durch den das Thema damals in meinem Kopf aufgewühlt wurde.
Vielleicht nicht die klügste Wahl, da es offensichtlich strittig ist, ob die Geschichte eine Vergewaltigung darstellt. Ich lese es als solche, die Autorin bestätigt diese Sicht in den Kommentaren zur Geschichte.
Vielleicht muss man zu dem konkreten Fall ein eigenes Thema aufmachen. Wobei es anscheinend ja auch gut war, denn gerade dieses Thema der Grauzonen ist ja etwas, das Missverständnisse und unterschiedliche Schlussfolgerungen von uns allen provoziert.

In diesem Thread ging es mir aber tatsächlich nicht so sehr um die Diskussion von Grauzonen, von unklaren Fällen.
Wie im Eingangspost geschrieben, habe ich mir selbst die Frage gestellt, ob Beschreibungen von solchen (illegalen, gesellschaftlich nicht akzeptierten) Themen/Vorgängen im Bereich solcher Geschichten einen Einfluss auf die Realität haben (können).

Ich habe dazu viele unterschiedliche Sichtweisen und Ansichten gehört.
Und deine würde mich auch noch interessieren.

Was denkst du über den Einfluss von solchen Geschichten auf die Realität? Geschichten in denen zB. Vergewaltigung als etwas normales, konsequenzenloses, erregendes Dargestellt wird?

Lieben Gruss
Mayia
 
Geschichten in denen zB. Vergewaltigung als etwas normales, konsequenzenloses, erregendes Dargestellt wird?
Mit "konsequenzenlos" meinst du vermutlich eine Bestrafung des "Täters".
Aber darüberhinaus hat eine Vergewaltigung immer Konsequenzen für das "Opfer".

Ebenso, wie ein romantischer Abend am Kaminfeuer auch Konsequenzen hat und wenn es nur ein Lächeln am nächsten Morgen ist.

LG
_Faith_
 
Ich hatte den Eindruck, es ging in der Story von Gingerbread größtenteils um einvernehmlichen Sex, und fast überhaupt nicht um eine Vergewaltigung. Zwischendrin gab es mal kleinere Unstimmigkeiten, die aber schnell ausgeräumt waren. Und am Ende gibt es dann ja auch noch ein sexuelles Happy-End. Das ist doch keine Vergewaltigung. Eher so ein bisschen ein Fall von "zum Glück gezwungen".

Alles in allem eine gängige Männerphantasie, die man in x Varianten immer wieder findet: ein Mann nimmt sich eine Frau, weil er Bock auf sie hat, egal ob sie will oder nicht, und weil er so tolle Augen hat, oder einen so tollen Körper, oder einen so langen Schwanz, oder unfassbar wirksame Liebespraktiken anwendet, findet sie das nach einer Weile plötzlich ganz wunderbar und fällt von einem Orgasmus in den nächsten.

Diese ziemlich absurde Vorstellung finde ich sowohl ein bisschen erregend als auch gefährlich. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es einige Männer gibt, die das für bare Münze nehmen und die bereit wären, die Fantasie in die Tat umzusetzen. Es würde natürlich meistens nicht funktionieren, und was dann?

Sunny.
 
Wenn ich es von der „realen“ Seite aus betrachte, dann sind wir uns hoffentlich alle einig, dass das illegal ist, eine absolute Katastrophe und in keinster Weise zu rechtfertigen.
Ich würde es etwas anders formulieren: Für die Person, egal ob weiblich oder männlich, die vergewaltigt wird, ist es eine Katastrophe und zum Glück illegal.
Wenn ich es auf der Ebene der Fantasie betrachte, kann ich aber durchaus nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die sich dadurch angesprochen fühlen, die davon sogar erregt werden. Das hat vielleicht auch etwas mit Macht, Machtverhältnissen etc. zu tun.
Macht kann man freilich auch beim BDSM erleben. Und BDSM- Sex ist nach dem SSC- Code nur dann überhaupt BDSM-Sex und kein sexueller Übergriff, wenn er einvernehmlich ist.
Wobei ich hier auch schon Geschichten gelesen habe, bei denen der Akt durch Erpressung eingeleitet wurde, und dann kann von Einvernehmlichkeit eigentlich keine Rede sein.
Die Frage, mit der ich aber gerade etwas hadere, ist, wie sich Fantasien, insbesondere aufgeschriebene und veröffentlichte, auf die „reale“ Welt auswirken (können).
Die Frage kann man sich immer stellen, wenn man sexuelle Übergriffe schildert. Der Unterschied ist der, dass auf Literotica die Geschichten als erotische Anregung bzw. Unterhaltung gemeint sind, und daher eine geschilderte Vergewaltigung wahrscheinlich nicht als Verbrechen rüberkäme, das es zu bestrafen gilt, sondern als Sex, wenn aus als erzwungener.
Ob das manche Menschen, vor allem Männer, auf die Idee bringt, Vergewaltigung – mit Ausnahme einer besonders brutalen Vorgehensweise – wäre "halb so schlimm", kann ich nicht beurteilen. Bei jemandem, der das so sieht, würde ich allerdings vermuten, dass er das auch vor der Lektüre schon so gesehen und sich vielleicht auch nur deshalb diese Geschichte zu lesen ausgesucht hat.
Es kann aber auch sein, dass nichts dergleichen passiert, sondern Paare die Szene ganz einvernehmlich nachspielen, d.h., sie tut so, als wolle sie nicht, und leistet Widerstand, aber eben nicht erbitterten, einschließlich der Absicht, dem Angreifer wehzutun.
..., denn auf der anderen Seite nimmt ja auch die Sensibilität für Übergriffe etc. im realen Leben zu.
Gott sei Dank. Und die Rechtslage hat sich in der Hinsicht wesentlich verbessert, zuletzt 2016.
Zuvor musste man sich anscheinend körperlich gewehrt haben, verbale Ablehnung reichte nicht. Was ausgerechnet bei einem Täter, der als aggressiv und gewaltbereit bekannt war, zu dessen Freispruch geführt hat.
Kann es vielleicht sogar sein, dass beides zusammengeht und die höhere reale Sensibilität durch eine größere fiktionale Verrohung kompensiert wird?
Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen, ich weiß nicht, wie das funktionieren sollte. Zumindest Pornofilme, in denen eine Frau erniedrigend behandelt wird, scheinen insbesondere junge Zuschauer eher zu verrohen.
 
Last edited:
Zumindest Pornofilme, in denen eine Frau erniedrigend behandelt wird, scheinen insbesondere junge Zuschauer eher zu verrohen.

Wie kommst du darauf, dass insbesondere junge Zuschauer verrohen?

Lieben Gruss
Mayia
 
Kurz: lass es, zeig es nicht, und schreib auch keine Bücher drüber beziehungsweise mache keinen Film daraus. Sonst trägst du dazu bei.
Eine Art neuer Puritanismus. Echt ätzend, so etwas. Es wird auch schon mal gesagt, die sexualliberale Haltung der heutigen Gesellschaft trüge zu Übergriffen gegen Kinder bei und wir bräuchten eine "saubere Moral". So ein Quark! Gerade diese bzw. öffentliche Prüderie ("über so was redet man nicht") schützt ausschließlich Täter.
Persönlich erinnert es mich an die ... Diskussion, ob gewaltverherrlichende Computerspiele ...
Ich weiß nicht, ob ich ein Spiel wie Counterstrike überhaupt gewaltverherrlichend nennen würde. Natürlich ist der Inhalt des Spiels ein militärischer, was mit dem Töten von Gegnern einhergeht – und mit dem Risiko, selbst getötet zu werden. So weit ich weiß, kriegt man keine Punkte dafür, Unbeteiligte zu ermorden, die einem nicht ans Leder wollen.
... die Gewaltbereitschaft der Spieler fördern.
Ich glaube das nicht. Im Vergleich zu selbst nicht tödlicher realer Gewalt ist so ein Spiel ja fast "klinisch": Man empfindet keinen realen Schmerz und erleidet keine realen Verletzungen, wenn man angeschossen wird, und man weiß, dass die Gegner, die man erschießt, nicht real sind. Man riecht auch nichts und fühlt nichts Körperliches.
Alfred Hitchcock ... wurde ... damit konfrontiert, dass ein Mann, der drei Frauen ermordet hatte, nach seiner Verhaftung ausgesagt haben soll, er hätte den dritten Mord begangen, nachdem er "Psycho" gesehen habe.
Wenn er damit seine letzte Tat erklären wollte, ist das wahrscheinlich der bräsigste Erklärungsversuch der Menschheitsgeschichte. Er hatte ja schon vorher zwei Morde begangen!
Nun, das war Alfred Hitchcock, und seine charakterliche Eignung als Vorbild war vermutlich eher zweifelhaft ;-)
Tippi Hedren gegenüber war er ein wirkliches Arschloch, aber wo er Recht hat, hat er Recht.
Ein Zusammenhang zwischen der Darstellung sozial unerwünschten Verhaltensweisen, beispielsweise in der Kunst, und ihre Auswirkungen auf das menschliche Verhalten entzieht sich einer abschließenden Bewertung, ...
Ich halte es für plausibel, dass es sich vor allem dann auswirken kann, wenn solche Verhaltensweisen als normal oder aufregend bzw. geil (im heute gebräuchlichen Sinn) dargestellt werden.
Wird jemand eine Frau vergewaltigen, weil er Gingerbreadladys Geschichte gelesen hat? Mit Sicherheit nicht.
Ebensowenig wie wenn jemand eher eine besonders junge Frau vergewaltigt, nachdem er das Heiderösleinlied gehört oder gesungen hat.
Manche halten die Interpretation dieses Liedes als Schilderung eines Übergriffs für falsch oder auch für eine Beleidigung eines schönen romantischen Liedes, aber diese Interpretation war die erste, die mir – als Kind (!) – als erste in den Sinn gekommen ist.
Kann die Verbreitung harter Pornographie die Wahrscheinlichkeit für derartige Straftaten steigern? Ich kann es nicht von der Hand weisen.
In der Pornographie werden häufig rücksichtslose sexuelle Verhaltensweisen als normal dargestellt, und manchmal auch Frauen als immer willig, selbst wenn sie einen Widerwillen signalisieren. Gerade junge Männer können das ggf. schon für bare Münze nehmen. Allerdings gehört schon eine Menge Egoismus und Bosheit dazu, eine Frau z.B. unter Drogen zu setzen oder wirklich Gewalt gegen sie einzusetzen.
Ich möchte mir nicht alles verbieten lassen, bloss weil die entfernte Möglichkeit besteht, dass irgend jemand zu etwas animiert wird, dass ich in der Realität auf keinen Fall gut heißen kann.
Das sehe ich auch so.
Vielleicht ist es ja wie mit der Diskussion um das Gendern: Man muss nicht völlig auf das generische Maskulinum verzichten, aber man braucht ein Auge für die sensiblen Bereiche, und man sollte sich der Möglichkeit nicht verschließen, dass jede soziale Äußerung eben auch die soziale Realität prägen kann, Sprache die Gedanken formt, und Fantasien Vorbilder für reales Verhalten werden können.
 
Last edited:
Wie kommst du darauf, dass insbesondere junge Zuschauer verrohen?
Ich sage nicht, dass sie es definitiv tun, sondern dass es bei ihnen am ehesten wahrscheinlich ist, weil sie mangels Lebenserfahrung leichter zu beeinflussen sind.
Präsentiert man ihnen rücksichtsloses, ruppiges Sexualverhalten als normal, könnten sie es eher für bare Münze nehmen als ältere Menschen. Bei Mädchen könnte das bedeuten, dass sie sich Dinge gefallen lassen, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen.
 
Bislang hast jedoch weder Du noch @Mayia ein einschlägiges Beispiel oder gar Begründung für die Gefährdung durch Kunst geliefert.
Marina Abramowitsch hat sich selbst mit einer Aktionskunst- Aktion in ziemlich große Gefahr gebracht.
Dies ist vielleicht ein Beispiel für Gefährdung durch Kunst, auch wenn es ausschließlich die Künstlerin selbst betraf.

Ein weiteres mag Goethes Die Leiden des jungen Werther sein, das zumindest von Zeitgenossen für eine Welle an Suiziden verantwortlich gemacht wurde.

Für die Gefährdung von Tieren bzw. Tierarten durch Kunst ist Jaws ein gutes Beispiel: Danach wurden massenweise Weißhaie getötet, nur weil sie Weißhaie waren.
 
Ich sage nicht, dass sie es definitiv tun, sondern dass es bei ihnen am ehesten wahrscheinlich ist, weil sie mangels Lebenserfahrung leichter zu beeinflussen sind.
Präsentiert man ihnen rücksichtsloses, ruppiges Sexualverhalten als normal, könnten sie es eher für bare Münze nehmen als ältere Menschen. Bei Mädchen könnte das bedeuten, dass sie sich Dinge gefallen lassen, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen.

Die Frage kann man sich immer stellen, wenn man sexuelle Übergriffe schildert. Der Unterschied ist der, dass auf Literotica die Geschichten als erotische Anregung bzw. Unterhaltung gemeint sind, und daher eine geschilderte Vergewaltigung wahrscheinlich nicht als Verbrechen rüberkäme, das es zu bestrafen gilt, sondern als Sex, wenn aus als erzwungener.
Ob das manche Menschen, vor allem Männer, auf die Idee bringt, Vergewaltigung – mit Ausnahme einer besonders brutalen Vorgehensweise – wäre "halb so schlimm", kann ich nicht beurteilen. Bei jemandem, der das so sieht, würde ich allerdings vermuten, dass er das auch vor der Lektüre schon so gesehen und sich vielleicht auch nur deshalb diese Geschichte zu lesen ausgesucht hat.

Gerade wenn ein Verbrechen so geschildert wird, dass es eben nicht als solches wahrgenommen wird, trägt das ja zu einer Normalisierung bei.

Es ist eine Frage die sich nicht beantworten lässt. Insbesondere nicht mit dem einen Beispiel, das einen Menschen auf einmal zum Verbrecher macht. Aber dieser schleichende Prozess einer Normalisierung oder auch Tabuisierung, das sind Dinge die ständig passieren und in der Gesellschaft umherwabern.
Mein Fazit, Kunst ihre Freiheit lassen. Da wo sie als Hetze oder Relativierung dient, klar widersprechen.

Das kann auch bei Geschichten auf Lit gemacht werden.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich weiß nicht warum in Geschichten solche Fantasien derart verpönt sind?
In Filmen regt sich kein Mensch darüber auf "Extremities" "Der Feind in meinem Bett" und und und....
Das stimmt zwar, aber das ist etwas völlig anderes, weil diese Filme das Verbrechen Vergewaltigung darstellen, mit dem Opfer als Protagonistin (bzw. ggf. auch als Protagonisten, denn auch Männer können Opfer sexualisierter Gewalt werden).
Eine Geschichte hier auf Literotica soll hingehen erotisch unterhalten oder sexuell erregen, und deshalb soll die sexuelle Handlung nicht als etwas Verabscheuungswürdiges, sondern als etwas im buchstäblichen Sinne Geiles rüberkommen. Wenn es sich dabei um eine Vergewaltigung handelt, ist das schon ziemlich grenzwertig.
... wird in Geschichten als teilweise sogar abartig gesehen, warum das so ist weiß ich ehrlich gesagt nicht... Vielleicht weil ich wie du die Realität von der Fiktion ganz klar unterscheide.
Ja, Du. Aber wie sieht es mit Deinen Lesern aus? Das finde ich entscheidend.
 
Kann man tatsächlich eine Frau gegen ihren Willen so bearbeiten, dass sie kommt?
Diese Geschichte spricht dafür. Dennoch finde ich wie einer der Kommentatoren die Bezeichnung "Orgasmoid" bzw. "orgasmoide Körperreaktion" passender als "Orgasmus".
Laut "Ashley" gibt es hauprsächlich zwei mögliche Motive dafür, es zumindest zu versuchen:
  • Man will sich (moralisch) besser fühlen (s. auch Zitat unten).
  • Man will sich noch mächtiger fühlen, indem man sogar die Gefühle des Opfers zu manipulieren glaubt.
Oder ist das eine Männerphantasie, mit der Vergewaltigungsphantasten ihre innere Hemmung austricksen?
 
Gerade wenn ein Verbrechen so geschildert wird, dass es eben nicht als solches wahrgenommen wird, trägt das ja zu einer Normalisierung bei.
Das ist das Problem damit – vorausgesetzt, dass es tatsächlich zutrifft.
Mein Fazit, Kunst ihre Freiheit lassen. Da wo sie als Hetze oder Relativierung dient, klar widersprechen.
Das ist auch weitgehend meine Einstellung.
 
Last edited:
Alles in allem eine gängige Männerphantasie, die man in x Varianten immer wieder findet: ein Mann nimmt sich eine Frau, weil er Bock auf sie hat, egal ob sie will oder nicht, ...
"Ob sie will oder nicht" impliziert die Möglichkeit, dass sie will.
... und weil er so tolle Augen hat, oder einen so tollen Körper, oder einen so langen Schwanz, ...
... dann kann er immer noch ein Armleuchter sein, der sie wie Dreck behandelt. Und von dem sie auch nicht weiß, ob er sie anschließend womöglich umbringen will oder dergleichen.
... oder unfassbar wirksame Liebespraktiken anwendet, ...
Dass er zumindest nichts unversucht lässt, sie in sexuelle Erregung zu versetzen, würde man in der Mathematik als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für das Folgende bezeichnen.
... findet sie das nach einer Weile plötzlich ganz wunderbar ...
Achtung: Wenn ihr Körper alle Anzeichen sexueller Erregung zeigt, heißt das noch lange nicht, dass ihr der aufgezwungene Sex wirklich gefällt.
Wenn eine Frau mit sexuellen Inhalten konfrontiert wird, kann es sein dass sich dies einstellt, selbst wenn sie davon angewidert ist. Wahrscheinlich ein Selbstschutz für genau diesen Fall.
... und fällt von einem Orgasmus in den nächsten.
Selbst ein Orgasmus – ich würde lieber von einer orgasmoiden Körperreaktion sprechen – kann sich bei einem sexuellen Übergriff einstellen. Sogar mehrere, wie wir in diesem Erfahrungsbericht lesen.
Diese ziemlich absurde Vorstellung ...
Ich würde sie nicht rundweg als absurd bezeichnen. Es könnte ja z.B. sein, dass eine Frau tatsächlich auf einen Mann steht und nur deshalb keinen Sex mit ihm haben will, weil sie glaubt, dass aus irgendeinem Grund nicht zu dürfen.
... finde ich sowohl ein bisschen erregend ...
Und zwar von beiden Seiten: Aus "aktiver" Sicht kann man z.B. die Gegenwehr der "passiven" Person absichtlich zulassen, weil man sie quasi als Vorspiel bewertet.
Aus "passiver" Sicht kann es aufregend sein, wenn sich jemand "wie gute Musik verhält", d.h. einen ergreift und überwältigt.
... als auch gefährlich. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es einige Männer gibt, die das für bare Münze nehmen ...
... respektive sich für unwiderstehlich halten. ziemlich ätzend, solche Typen.
... und die bereit wären, die Fantasie in die Tat umzusetzen. Es würde natürlich meistens nicht funktionieren, und was dann?
Dann hat er bei ihr verschissen bis in die Steinzeit. Strafbar macht er sich technisch gesehen sowieso, weil er sie ohne ihre Erlaubnis sexuell anfasst. Der Nachweis ist halt nicht einfach.
Man kann allerdings dies alles als BDSM- Nummer in die Realität umsetzen und das gegenseitige Beschnuppern und die Absprache zeitlich von der Umsetzung trennen, sodass dann diese sie-will-anfangs-nicht- Idee funktioniert.
 
Bisher ist ja hauptsächlich von Geschichten die Rede, in denen eine Frau von einem oder auch mehreren Männern, sagen wir, mit Gewalt genommen wird (was nicht unbedingt Vergewaltigung ist, es kann auch rape play sein).

Es gibt aber auch Geschichten, in denen ein Mann von einer Frau sexuell genötigt wird, etwa durch Erpressung.

Ein Beispiel dafür ist 'Die Wünsche meiner Vermieterin' von @Haradrim11. Dies ist hier nicht mit 'non-consent' getaggt, sondern mit 'dominanz' und steht unter der Kategorie 'Fetisch'.
Allerdings ist die Sache nicht wirklich einvernehmlich, da sie auf Erpressung beruht:

Der Protagonist Tim hat Mist gebaut und seine Vermieterin drohnt ihm an, seine Eltern in Kenntnis zu setzen. Die einzige Möglichkeit, dies abzuwenden, ist es, ihr "Sklave" zu werden und alle ihre Wünsche zu erfüllen, auch und insbesondere ihre sexuellen. Und sie steht auf SM und ist sehr dominant.

Vergleichbare Geschichten würde auch gern schreiben, wobei ich mir vorstelle, dass die Damen, die darin vorkommen, ein feines Gespür für selbst diejenigen der sexuellen Neigungen des Mannes haben, den sie unterwerfen wollen, über die er sich selbst gar nicht im Klaren ist. Dadurch erübrigt sich auch die Absprache, die üblicherweise den Unterschied zwischen BDSM und einem sexuellen Übergriff ausmacht.
 
Last edited:
Es gibt aber auch Geschichten, in denen ein Mann von einer Frau sexuell genötigt wird, etwa durch Erpressung.

Und auch da gilt für mich. Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich. Sollte man meiner Meinung nach nicht machen.
Da spielt es dann auch keine Rolle, ob das Opfer sich währenddessen anfängt darüber zu freuen.

Lieben Gruss
Mayia
 
Du musst auf der Hauptseite unter Autorensuche den Autor finden, dann den Namen anklicken und dann die URL aus der Adresszeile des Browsers kopieren.
In deinem Fall wäre das
https://german.literotica.com/stories/memberpage.php?uid=1091387&page=submissions
Das habe ich bei einer eher "technischen" Frage getan. Der Klick darauf öffnet die Seite.
oder mit Link einfügen:
@Haradrim1
Ich habe einfach ' @Haradrim11 ' geschrieben; jetzt ist ein Link drunter, und wenn man darauf klickt, wird man nicht auf eine andere Seite geleitet, sondern es öffnet sich ein Fenster. So möchte ich es eigentlich lieber haben.
 
Letztlich bleibt das natürlich irgendwo eine Grauzone.
Auch bei manchen meiner Charaktere kann ich mich fragen, ob ich den Maßstab dort genauso streng angelegt habe, wie ich es hier „fordere“.

Lieben Gruß
Mayia
 
- Zum einen fallen manche "Opfer" in eine emotionale und/oder körperliche Schockstarre und lassen die Tat einfach über sich ergehen, in der Hoffnung dadurch weitere Repressalien zu vermeiden, ...
Warum "Opfer" und später auch "Täter" in Anführungszeichen?
... sodass der "Täter" annehmen mag, es geschieht einvernehmlich.
Wenn sie augenscheinlich schockstarr ist, sollte er das nicht. Ich wüsste zwar nichts von einem Tatbestand "fahrlässiger sexueller Übergriff", aber das ist dann eigentlich eine Lücke.
In einem Fall aus dem Jahr 2012 – der zur Reform von 2016 beigetragen hat – wusste der damals 31jährige Mann ganz genau, was er tat, als er ein damals 15jähriges Mädchen einfach nahm, obwohl sie deutlich "nein" sagte.
Das Gericht sprach ihn mit Widerstreben frei, weil sie sich nach damaliger Rechtslage hätte wehren müssen, um als Vergewaltigungsopfer zu gelten.
- Zum anderen kann der Sex zwar einvernehmlich erfolgen, aber im Nachhinein stilisiert sich ein Teilnehmer als "Opfer", um dem vermeintlichen "Täter" gesellschaftlich zu schaden und/oder einen Vorteil daraus zu ziehen.
Das ist ein völlig anderer Fall, nämlich die übliche falsche Verdächtigung.
Das in dem Fall keine Vergewaltigung vorliegt, ist klar.
 
Last edited:
Das habe ich bei einer eher "technischen" Frage getan. Der Klick darauf öffnet die Seite.

Ich habe einfach ' @Haradrim11 ' geschrieben; jetzt ist ein Link drunter, und wenn man darauf klickt, wird man nicht auf eine andere Seite geleitet, sondern es öffnet sich ein Fenster. So möchte ich es eigentlich lieber haben.

Das verweist aber auf den Forumsuser mit diesem Namen und nicht auf den Autor, bzw. dessen Profil- und Werkeseite.
 
Vielleicht kommt es irgendwann soweit, dass man vor dem Sex einen Vertrag aufsetzen muss, aus dem hervorgeht, was man möchte und was man nicht möchte.
Oder man achtet einfach mal darauf, wie das Gegenüber reagiert.
In der BDSM-Szene soll das ja schon Teil des Vorspiels sein.
Das trifft mehr auf sog. Sklavenverträge zu, in denen ein Sub dem Dom/ der Femdom quasi sich selbst als Eigentum überschreibt, was rechtlich natürlich nicht gilt. Dieser vermeintliche Wechsel vom Status eines freien Bürgers zum verfügbaren Eigentum einer anderen Person kann einen Kitzel auslösen.

Eine Absprache, was für den Einzelnen geht oder nicht geht, taugt weniger als Vorspiel und sollte am besten vom eigentlichen Geschehen getrennt werden, wenn dieses authentisch wirken soll.
 
Das verweist aber auf den Forumsuser mit diesem Namen und nicht auf den Autor, bzw. dessen Profil- und Werkeseite.
Ah, das ist der Unterschied. Deshalb steht bei @Haradrim11 auch "0 Posts", obwohl er ja eine Geschichte hinterlassen hat.

Die übrigens, wie gesagt, auch so eine Art Vergewaltigungsphantasie darstellt, da die Vermieterin ihren jungen Mieter ja erpresst. Um wirklich BDSM zu sein, ist die Sache nicht einvernehmlich genug.
 
Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich.
In der Geschichte wird kein Urteil darüber gefällt. Man hat allerdings den Eindruck, dass der Protagonist ein mulmiges Gefühl hat.
Da spielt es dann auch keine Rolle, ob das Opfer sich währenddessen anfängt darüber zu freuen.
Gar keine Rolle würde ich nicht sagen. Es setzt es doch auch seitens des Täters bzw. der Täterin ein gewisses Einfühlungsvermögen voraus und ist daher in jedem Fall immer noch besser als so ein "benutzen und wegschmeißen" - Vorgehen.
Oder gar, wenn eine sexuelle Begegnung einvernehmlich anfängt und dann einer der Beteiligten der oder dem Anderen durch Wurschtigkeit oder gar absichtlich alles verdirbt oder gar wehtut und sich dann weigert, aufzuhören.
 
Gar keine Rolle würde ich nicht sagen. Es setzt es doch auch seitens des Täters bzw. der Täterin ein gewisses Einfühlungsvermögen voraus und ist daher in jedem Fall immer noch besser als so ein "benutzen und wegschmeißen" - Vorgehen.

Also ich bezweifle stark, dass dieser Fall in der Realität überhaupt jemals vorkommt.

Ich vermute eher, dass es eine gern formulierte Fantasie ist, die als Rechtfertigung für entsprechende Handlungen hergenommen wird.

Und genau das, Rechtfertigungen (wenn auch theoretische) für eine Vergewaltigung zu geben oder zu ersinnen, sehe ich sehr kritisch. Diese Art einer Normalisierung ist gesellschaftlich nicht anstrebsam.

Das ist weltfremd.

Das heißt aber nicht, dass solche Fantasien verboten werden sollten. Aber sie gehören scharf kritisiert.

Lieben Gruss
Mayia
 
Einen Gedanken hab' ich noch:
Und auch da gilt für mich. Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich.
Ich weiß nicht, ob das auf @Gingerbreadlady's Geschichte nicht sogar zutrifft.
Es wird als geiler Sex dargestellt, der für die Männer, von denen zwei offenbar Studenten von Annika sind und sich über ihren Mitbewohner den Sex mit ihrer Dozentin erschlichen haben, anscheinend auch keine negativen Konsequenzen hat.
Sie hatte zwar offenbar auch ihren Spaß, aber hier wird auch ein weiterer Aspekt übersehen: Sex mit ihren Studenten kann ihr schaden, und so wird sie erpressbar. Eigentlich müsste sie die gesamte WG vorsorglich wegen Vergewaltigung anzeigen, für den Fall, dass ihre Studenten beweisen können, dass sie mit ihr Sex hatten und dies nutzen, um sie z.B. für bessere Noten, längere Fristen etc. zu erpressen.
 
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