Zumutungen

Na die Frage habe ich aber beim besten Willen nicht bei Proporn rausgelesen.
Mit Ach und Krach noch den eingeschränkten Lesegenuss:
Was mir aber immer mehr die Freude am Lesen vergrätzt, ist das KATASTROPHALE Deutsch, das die Verfasser und Verfasserinnen zu sprechen scheinen. Weder haben Sie Ahnung von Grammatik, Groß-/Kleinschreibung oder Interpunktion.

An meiner Antwort ändert das aber wenig.
Ich schreibe so gut oder schlecht, wie ich bereit bin Zeit und Aufwand in das Lektorat meiner Geschichten zu investieren.
Dass das (niemals) allen Kritikern ausreicht, kann ich akzeptieren.
Es muss mir reichen und ich muss mit der Kritik daran leben können.

Das mag auf manche Leser arrogant, ignorant, was auch immer, wirken. Es ist aber nur ein Hobby. Ich mache das zum Spaß. Ich strebe in keinerlei Hinsicht nach Perfektion.

Bislang wäre mir nicht aufgefallen, dass das das
Veröffentlichen, Verstehen und nicht zuletzt auch den Lesegenuß
der Leser maßgeblich stört.
Und wenn es so wäre, dann wäre es mir zu einem großen Teil egal. Denn ich werde trotzdem nicht viel mehr Aufwand in meine Texte stecken. Weil sie mir genügen.

Die Frage, welche Bedeutung die Beherrschung der deutschen Sprache für das Schreiben, Veröffentlichen, Verstehen und nicht zuletzt auch den Lesegenuß der im deutschen LIT veröffentlichten Geschichten habe, ist hingegen weit weniger allgemein.
Um ganz konkret auf diese Frage zu antworten:
In meiner Generation würde man sagen: „it depends“.
Geschriebene Sprache muss nicht perfekt sein, um einen Text verstehen oder gar genießen zu können. Für manche sollte sie nahezu perfekt sein, für andere nicht. Ich schließe mich bei den anderen mit ein.
Ich kann über viele sprachliche und auch inhaltliche Fehler hinwegsehen und trotzdem Freude am Lesen haben.
Darum würde ich die Bedeutung der Beherrschung der deutschen Sprache als nicht zu groß ansehen. Ich habe an anderer Stelle schon einmal formuliert, dass ich nichts davon halte Sprache auf ein Podest zu stellen und sie als unveränderbare Konstante, göttlich schwebend als AlleinherrscherIn über das Textverständnis oder BewahrerIn der Lesefreude zu verehren.

Selbst so hochwertig, wohlformulierte Beiträge, wie du sie schreibst, tragen nur bedingt zur Verständlichkeit bei. Das ist eben so bei geschriebenen Texten.
Fehlerfreie Deutsche Sprache ist sicherlich hilfreich, aber weder ist sie zwingend notwendig, noch ein Ausschlusskriterium für ein besseres Textverständnis oder empfundene Freude beim Lesen.

Du sprachst ja weiter oben auch von „Wohlwollen“. Das ist sicherlich das wichtigste beim gegenseitigen Austausch. Und wenn mich die Qualität des Geschriebenen so sehr beim Verstehen stört oder meine Lesefreude mindert, dann lese ich nicht weiter. Ich würde es auch nicht kommentieren, aber das ist meine persönliche Entscheidung. Ich bin keine geborene Kritikerin. Andere anscheinend schon. Das ist ebenfalls nicht verwerflich.

Lieben Gruss
Mayia
 
Dann scheinst du hier einen dankbaren Leserkreis gefunden zu haben. Gratulation dazu!

Wenn du schreibst, daß das Schreiben und Veröffentlichen für dich hier nur ein Hobby sei, was ist es dann, was dich zu diesem Hobby anregt, wenn es nicht das Feilen und Tüfteln an deinen Geschichten ist (was vielleicht als "Streben nach Perfektion" bezeichnet werden könnte, du aber oben ausdrücklich zurückweist)?

Und ich würde noch zu Bedenken geben wollen, daß zwischen dem Austausch mittels Beiträgen unter Nutzern in diesem Forum und dem zwischen Schreiber und Leser von (erotischen) Geschichten ein vielleicht nicht ganz unwesentlicher Unterschied besteht.
 
Habe mich gerade über meine eigene Schludrigkeit genervt, Fehler über Fehler. Wohl könnte ich fehlerfrei schreiben, aber in der Hitze des Gefechts gelingts dann doch nicht und am Ende pfuscht man noch beim Durchlesen. Muss mir wohl eine Lektorin gönnen, eine gestrenge. Eine Art Ortographie-Domina.
 
Wenn du schreibst, daß das Schreiben und Veröffentlichen für dich hier nur ein Hobby sei, was ist es dann, was dich zu diesem Hobby anregt, wenn es nicht das Feilen und Tüfteln an deinen Geschichten ist
Ich habe angefangen Geschichten aufzuschreiben, nachdem ich schon eine Weile hier auf der Seite Leserin war. Dann kamen zwei Sachen zusammen. Zum einen gab es kaum Geschichten, die so geschrieben waren, wie ich es gerne hätte. Zum anderen hatte ich Fantasien und Ideen im Kopf, die ich gerne in einer Geschichte gelesen hätte. Träume, Wünsche, Erfahrungen…
Also hab ich mich irgendwann hingesetzt und meine erste Geschichte geschrieben und veröffentlicht.

Sprachlich sicherlich nicht überragend, aber doch genau so, wie ich mich erstmal auszudrücken wusste und wie meine Gedanken mir in den Sinn kamen.
Wer‘s mal lesen mag: Mayias erste Geschichte

Dann kam in der Tat ein dankbarer Leserkreis dazu und ich hatte Spaß dabei weiter zu schreiben. Aber es ging und geht mir dabei nicht um den perfekten oder möglichst guten Text. Und das unterscheidet uns wohl sehr.

Ich feile und tüftele nämlich gar nicht so viel an meinen Texten. Ich schreibe Kapitel oder ganze Geschichten am Stück. Irgendwelche Ideen oder Grundstrukturen sind dann in meinem Kopf vorhanden, der Rest entwickelt sich beim Schreiben.
Danach folgen noch ein paar Durchläufe um Fehler oder unglückliche Formulierungen zu killen, aber ich feile in dem Sinne nicht an einzelnen Formulierungen. Das meiste entspricht einfach meinem Stil. Manche Kritik zu der Form meiner ersten Geschichten habe ich versucht aufzunehmen. Das gelingt mal mehr, mal weniger.

Zurück zum Thema Hobby, es ist eher ein Ventil für meine Ideen. Und natürlich freue ich mich, wenn anderen diese Ideen gefallen. Deswegen werde ich aber nicht gefällig den Lesern gegenüber.
Im Moment schreibe ich weniger und das Hobby findet eher im Kopf statt, beim Nachdenken. Bei dem Durchdenken von Ideen, Szenen, Charakteren, Anfängen, Enden, Plottwists. Ich denke aber nicht darüber nach wie ich die Deutsche Sprache besser beherrschen oder fehlerfreier anwenden könnte. Hier bin ich mit meinem Niveau zufrieden.
Wie du siehst, es geht mir weniger ums Schreiben an sich. Es geht um das was da dann steht und ob ich es interessant finde.

Lieben Gruss
Mayia
 
Nun, deine Antwort, wenn man so will, scheint mir eher auf eine andere Fragestellung gerichtet zu sein, nämlich der nach den vielschichtigen Verhältnissen und Abhängigkeiten zwischen Leserschaft und Schreibern allgemein.

Die Frage, welche Bedeutung die Beherrschung der deutschen Sprache für das Schreiben, Veröffentlichen, Verstehen und nicht zuletzt auch den Lesegenuß der im deutschen LIT veröffentlichten Geschichten habe, ist hingegen weit weniger allgemein. Sie berührt von uns allen geteilte Bereiche der Schreib- und Lesewirklichkeit, die eben – mehrheitlich (das Schreiben an sich vielleicht ausgenommen) – außerhalb des stillen Kämmerleins des sich selbst genügenden glücklichen Schreiberleins liegen [...].

Oh, ja @Auden James, du hast 100% recht mit der Aussage! :)
 
Besonders auffällig ist da xxx's Zurechtweistung des Unmutbekunders, die zwar in überaus scharfem Tone erfolgt, aber darüber die Schärfe des eigenen Arguments vergißt, das nämlich stumpf ist und nicht sticht. Im Unterschied zu nervtötenden Sternsingern klopfen die hier veröffentlichten Texte nämlich nicht unaufgefordert an die Haustüren der Leser, sondern die Leser selbst sind in der Pflicht, sich die Texte, die sie lesen wollen, zusammenzusuchen, weshalb es ihnen auch freisteht, die Texte nach eigenem Ermessen auszuwählen, und wenn für einen Leser wie xxx dabei die Form (hier: fehlerfreies Deutsch) wichtiger ist als der Inhalt, dann ist das allenthalben sein gutes Recht.
(Farb-Hervorhebungen von mir, kmb22)

Oh ja, ich sehe es genau so.

Ich klopfe mit meiner Story nämlich auch bei niemandem an die Tür. ;-)


PS: bitte entschuldige, dass ich gerade verschiedene Farben ausprobiere, um bei dir die Haupt-Aussagen heraus zu streichen.

Ich hab dir ja schon geschrieben, dass das bei deinen langen Texten manchmal schwierig ist. (und wenn es für mich schon schwierig ist, dann glaube ich eben, verstehen viele überhaupt nicht, was du mit einer extrem sinnvollen Aussage sagen möchtest! :)

Wenn du eine Farbe haben möchtest, sag's mir einfach! :)

kimber
 
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