Wodurch entsteht Erregung in erotischen Erzählungen?

GustavNacht

Undefiniert
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Aug 2, 2021
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Eine Frage, die im Lesezirkel aufgetaucht ist. Eigentlich so zentral, dass sie sicher schon diskutiert wurde. Ich habe aber nichts gefunden, deshalb eröffne ich einen neuen Post.


Sicher kann man festhalten, dass die Gründe, wodurch sich Lesende erregen lassen, vielfältig und unterschiedlich sind. Was dem einen gefällt, missfällt der anderen. Trotzdem würde mich interessieren, was eure Erfahrungen sind.

Ein paar Punkte, die ich persönlich in erotischen Geschichten erregend finde:

- Identifikation: Wenn ich mich mit Protagonisten identifizieren kann, mit ihnen vertraut bin, fiebere ich leichter mit, bin im Geschehen und lasse mich anstecken. Es geht auch ohne Identifikation, aber viel schwieriger.
- Charaktere: Wenn mich die Charaktere interessieren und faszinieren, passiert das Gleiche wie oben.
- Szenerie: eine überraschende, geheimnisvolle oder faszinierende Szenerie hilft.
- Dialoge: Können sehr stark antörnen, wenn sie gut geschrieben sind
- Handlung: muss nicht kompliziert sein, aber auch nicht zu platt. Für den Erregungsfaktor bin ich mit erstaunlich wenig zufrieden
- Fetisch: Geschichten, die einem offenen oder versteckten Fetisch entsprechen, sind viel interessanter
- Beschreibungen: Mir helfen Beschreibungen von Kleidung (bei Frauen) und primären Geschlechtsmerkmalen (vor allem bei Frauen), ist mir etwas peinlich, aber ich muss da wohl ehrlich sein
- Sprache: vulgär aber passend, keine "Weichspüler-Umschreibungen", aber auch nicht übertrieben grobe Ausdrücke / dazu ein Minimum sprachlicher Qualität, das ist aber für die Erregung sekundär, so lange es verständlich ist
- Aufbau: erotische Spannung sollte sich aufbauen können, Quickie geht manchmal auch, aber muss schon sehr gut sein


What else? Was ist für euch ausschlaggebend? ACHTUNG: Es geht nur um Erregung, nicht um gute Geschichten (und es soll jetzt niemand behaupten, er/sie lasse sich nur von guten Geschichten erregen...)
 
Tja, eigentlich ist das ja die Frage aller Fragen, zumindest hier. Mir ist aber auch kein ähnlicher Thread erinnerlich. Vielleicht liegt das daran, dass diese Frage jeder für sich beantworten muss, und es etwas persönlich ist.

Wichtig finde ich in jedem Fall die Unterscheidung zwischen erregend und einer guten Geschichte. Das kann, wird oft Hand in Hand gehen, ist aber nicht das Gleiche. Es ist höchstens insofern voneinander abhängig, dass m. E. eine gute Geschichte bessere Chancen hat, richtig heiß zu sein. Wenn ich hier heiß schreibe, dann übrigens deshalb, weil mir das Wort erregend in dem Kontext irgendwie missfällt. Weiß auch nicht warum - das englische "to turn someone on" klingt irgendwie besser. Ist aber auch egal, wir wissen ja, was gemeint ist.

Wenn ich darüber nachdenke, dann geht es im Kern darum, dass jemand eine Situation beschreibt, einen Ablauf, den ich persönlich als sexuell stimulierend empfinde. Dass ein Bild in meinem Kopf entsteht, dass ich als sexy empfinde. Insofern spielen physisch attraktive Protagonisten eine Rolle. Ja, ich weiß, ich weiß, nennt mich ruhig seicht... Aber ich möchte nicht über einen völlig unattraktiven Endsiebziger mit Wampe und Mundgeruch lesen.

Der Rest ist insoweit schon drumherum, als es um die Art und Weise geht, die das eventuell fördert. Ich mag lange Geschichten, wo sich etwas aufbaut. Primitivitäten oder ein vulgärer Ton werden für mich leicht zu zu Stimmungskillern. Allzuviele Rechtschreibfehler oder schlechtes Deutsch auch, wobei ich da schon einiges in Kauf nehme, bevor ich eine Geschichte allein schon deshalb aus der Hand legen.

Nun, das ist noch nicht sehr viel, und ich denke weiter drüber nach.

Die obige Liste finde ich jedenfalls insofern interessant, als ich ein paar Sachen völlig für mich streichen kann - Beschreibungen primärer Geschlechtsmerkmale lassen mich einfach nur kalt 🥶
 
Tja, eigentlich ist das ja die Frage aller Fragen, zumindest hier. Mir ist aber auch kein ähnlicher Thread erinnerlich. Vielleicht liegt das daran, dass diese Frage jeder für sich beantworten muss, und es etwas persönlich ist.

Wichtig finde ich in jedem Fall die Unterscheidung zwischen erregend und einer guten Geschichte. Das kann, wird oft Hand in Hand gehen, ist aber nicht das Gleiche. Es ist höchstens insofern voneinander abhängig, dass m. E. eine gute Geschichte bessere Chancen hat, richtig heiß zu sein. Wenn ich hier heiß schreibe, dann übrigens deshalb, weil mir das Wort erregend in dem Kontext irgendwie missfällt. Weiß auch nicht warum - das englische "to turn someone on" klingt irgendwie besser. Ist aber auch egal, wir wissen ja, was gemeint ist.

Wenn ich darüber nachdenke, dann geht es im Kern darum, dass jemand eine Situation beschreibt, einen Ablauf, den ich persönlich als sexuell stimulierend empfinde. Dass ein Bild in meinem Kopf entsteht, dass ich als sexy empfinde. Insofern spielen physisch attraktive Protagonisten eine Rolle. Ja, ich weiß, ich weiß, nennt mich ruhig seicht... Aber ich möchte nicht über einen völlig unattraktiven Endsiebziger mit Wampe und Mundgeruch lesen.

Der Rest ist insoweit schon drumherum, als es um die Art und Weise geht, die das eventuell fördert. Ich mag lange Geschichten, wo sich etwas aufbaut. Primitivitäten oder ein vulgärer Ton werden für mich leicht zu zu Stimmungskillern. Allzuviele Rechtschreibfehler oder schlechtes Deutsch auch, wobei ich da schon einiges in Kauf nehme, bevor ich eine Geschichte allein schon deshalb aus der Hand legen.

Nun, das ist noch nicht sehr viel, und ich denke weiter drüber nach.

Die obige Liste finde ich jedenfalls insofern interessant, als ich ein paar Sachen völlig für mich streichen kann - Beschreibungen primärer Geschlechtsmerkmale lassen mich einfach nur kalt 🥶

Ich habe diesen Beitrag gelesen und gedacht, wow, volle Zustimmung.

Dann kam aber der letzte Satz und da bin ich dann doch anders veranlagt.
Auch die Beschreibung von Körpern und insbesondere Geschlechtsmerkmalen finde ich heiß oder erregend.
Ich würde sogar so weit gehen, dass das der primäre Auslöser bei mir ist. Nacktheit.

Wichtig bleibt aber, das alleine macht keine gute Geschichte. Ich kann sexuell erregt sein und die Geschichte trotzdem mittelmäßig bis schlecht finden.
Ich bin aber auch selten hier um sexuelle Befriedigung zu erlangen. Das waren mal die Gedanken ganz am Anfang. Heute ist es eher so eine angenehme „Grunderregung“ die mitschwingt und die ich total mag.
Das ist es, was mich persönlich betrifft.

Auf der anderen Seite steht dann die Erregung der LeserInnen, die sind natürlich von meinen Beschreibungen abhängig.
Meine Geschichten werden immer Sex oder sexuelle Themen beinhalten. Darum bin ich hier. Darum geht es mir. Sex-Geschichten zu schreiben.
Man lernt über die Zeit was LeserInnen gefällt. Gehe ich immer darauf ein? Nein. Auch der Leser mag mal den Coitus interruptus. Manchmal auch das einfache Vögeln. Es muss nicht immer komplex sein.
Mir persönlich sind die Charaktere wichtig. Wenn sie für mich glaubwürdig sind, dann gefällt das anscheinend auch dem Publikum. So deute ich jedenfalls die Bewertungen und Kommentare.
Das geht dann vielleicht wieder in die Richtung Identifikation (die es für meine persönliche Erregung wiederum nicht braucht. Für eine gute Geschichte schon viel eher).

Grundsätzlich ist auch klar, dass viele LeserInnen hier sind, um sich einen runterzuholen. Das ist mir sehr klar, das finde ich vollkommen in Ordnung. Die brauchen dann ihre Trigger um heiss zu werden. Und das sind wohl auch häufig die klassischen menschlichen Reize. Vollkommen in Ordnung.

Noch ein Thema zum langsamen Aufbau. Zu langsam darf es für mich auch nicht sein. Es geht um Sex, dh. ich will Sex. Lange Geschichten ohne „Action“ schaffe ich meistens nicht zu lesen, denn dann müssen sie schon eine wirklich packende Story haben.

Soweit erstmal.
Lieben Gruss
Mayia
 
Ist zwar nicht das Thema, trotzdem kurz zur Klarstellung: Eine Beschreibung der Protagonisten ist mit schon sehr wichtig, und leistet sicher einen Beitrag, die Geschichte erlebbar und sexuell interessant zu machen. Die Betonung bei "primären Geschlechtsmerkmalen" lag bei mir eher auf "primär" als auf "Geschlechtsmerkmalen". Das ist für mich das verbale Pendant zu diesen Shots in einschlägigen Videos, wo wie Kamera in Großaufnahme auf die Vagina draufhält. Das ist für mich nicht mehr erotisch, das ist bestenfalls gynäkologisch interessant 😵
 
Ich glaube, ich verstehe was du meinst, aber wie immer lässt es sich nicht so pauschal sagen.
Ein schönes Closeup kann wunderbar sein.
Was meiner Erregung weniger zuträglich ist, wäre eher sowas klischeehaft simples wie: Sein langer Schwanz, 20 cm lang. Überhaupt, alles was eher nach Checkliste klingt.

Geschlechstsorgane sind nicht immer hübsch in der Realität. In meiner Fantasie dann doch immer irgendwie.

Menschen dürfen unperfekt dargestellt sein. Ich werde nicht heißer bei Hochglanz-Models. Eher im Gegenteil.

Lieben Gruss
Mayia
 
@ Mayia: Und wieder liegen wir zu dicht zusammen, um uns sinnvoll streiten zu können :confused:

Lass mich dir stattdessen danken, für deinen Hinweis, dass sich auch bei dir die Suche nach sexueller Befriedigung hier mehr und mehr erledigt hat, um langsam einer, wie du so schön sagst, angenehmen Grunderregung zu weichen. Geht mir ebenso :)

Ich hatte nur befürchtet, das wär so'n Altersding :oops::eek:;)
 
Last edited:
Ich meinte nicht primäre Geschlechtsmerkmale, das war ein Fehler. Es geht schon um Körperbeschreibungen, also vor allem Brüste, Po, Muschi, Beine, Schenkel, Haare, Augen, Lippen, Hände und Haut. Dazu einfach gar nichts zu schreiben, fällt mir echt schwer. Auf der anderen Seite ists auch nicht so einfach, diese Beschreibungen immer neu zu erfinden.

Ich kann mir schon vorstellen auch andere Geschichten zu schreiben, aber im Moment fällt der Zugang zum Schreiben über Sex leichter. Irgendwie kommt aus der Sexualität eine Energie, die vieles einfacher und klarer macht. Dabei steht für mich das Ausleben von Kreativität im Zentrum und nicht die Erregung. In meinem eigenen Schreiben habe ich oft klare Bilder im Kopf, die dann in eine Geschichte fliessen. Ich habe überhaupt kein Problem mit Geschichten die nicht "hot" sind, wenn sie sonst etwas bieten. Aber es passiert mir doch immer wieder, dass ich beim Schreiben ziemlich in Fahrt gerate. Beim Lesen sowieso.

"Grunderregung" ist eine gelungene Umschreibung (y)

Ich würde sogar so weit gehen, dass das der primäre Auslöser bei mir ist. Nacktheit.
Lustig, das interessiert mich überhaupt nicht. Nichts Langweiligeres als FKK. Viel spannender finde ich die Verhüllung (und Enthüllung). Frauenkleider kommen bei mir immer vor.


Wenn ich darüber nachdenke, dann geht es im Kern darum, dass jemand eine Situation beschreibt, einen Ablauf, den ich persönlich als sexuell stimulierend empfinde. Dass ein Bild in meinem Kopf entsteht, dass ich als sexy empfinde. Insofern spielen physisch attraktive Protagonisten eine Rolle. Ja, ich weiß, ich weiß, nennt mich ruhig seicht... Aber ich möchte nicht über einen völlig unattraktiven Endsiebziger mit Wampe und Mundgeruch lesen.
Da kann ich nur zustimmen. Physische Attraktivität muss in irgendeiner Weise vorhanden sein. Dabei bin ich aber ziemlich grosszügig. Die Titten dürfen auch mal unterschiedlich gross sein oder auf dem Rücken wachsen (kommt man besser ran ;-)). Auch Fetische mit denen ich in der Realität wenig anfangen kann, finde ich teilweise spannend und lesenswert (z.B. BDSM, Cuckold, Sci-Fi, Horror, Voyeur, Unmenschlich, Füsse oder lesbisch). Die sexuellen Fantasien anderer Leute durch ein Guckloch zu betrachten kann faszinierend sein. Gibt aber Grenzen...
 
Lustig, das interessiert mich überhaupt nicht. Nichts Langweiligeres als FKK. Viel spannender finde ich die Verhüllung (und Enthüllung). Frauenkleider kommen bei mir immer vor.
Wobei ich dazu sagen möchte, dass sich das bei mir explizit auf Geschichten/Texte bezog.
Es ging nicht darum was im realen Leben „erregt“. Nur damit das nicht falsch verstanden wird.

Kleidung interessiert mich wiederum kaum.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich meinte nicht primäre Geschlechtsmerkmale, das war ein Fehler. Es geht schon um Körperbeschreibungen, also vor allem Brüste, Po, Muschi, Beine, Schenkel, Haare, Augen, Lippen, Hände und Haut. Dazu einfach gar nichts zu schreiben, fällt mir echt schwer. Auf der anderen Seite ists auch nicht so einfach, diese Beschreibungen immer neu zu erfinden.

Ich kann mir schon vorstellen auch andere Geschichten zu schreiben, aber im Moment fällt der Zugang zum Schreiben über Sex leichter. Irgendwie kommt aus der Sexualität eine Energie, die vieles einfacher und klarer macht. Dabei steht für mich das Ausleben von Kreativität im Zentrum und nicht die Erregung. In meinem eigenen Schreiben habe ich oft klare Bilder im Kopf, die dann in eine Geschichte fliessen. Ich habe überhaupt kein Problem mit Geschichten die nicht "hot" sind, wenn sie sonst etwas bieten. Aber es passiert mir doch immer wieder, dass ich beim Schreiben ziemlich in Fahrt gerate. Beim Lesen sowieso.

"Grunderregung" ist eine gelungene Umschreibung (y)


Lustig, das interessiert mich überhaupt nicht. Nichts Langweiligeres als FKK. Viel spannender finde ich die Verhüllung (und Enthüllung). Frauenkleider kommen bei mir immer vor.



Da kann ich nur zustimmen. Physische Attraktivität muss in irgendeiner Weise vorhanden sein. Dabei bin ich aber ziemlich grosszügig. Die Titten dürfen auch mal unterschiedlich gross sein oder auf dem Rücken wachsen (kommt man besser ran ;-)). Auch Fetische mit denen ich in der Realität wenig anfangen kann, finde ich teilweise spannend und lesenswert (z.B. BDSM, Cuckold, Sci-Fi, Horror, Voyeur, Unmenschlich, Füsse oder lesbisch). Die sexuellen Fantasien anderer Leute durch ein Guckloch zu betrachten kann faszinierend sein. Gibt aber Grenzen...
@GustavNacht: Das ist mal ein Post, dem ich bei jedem Satz zustimmen kann. Insbesondere was du zum Schreiben gesagt hast, dass das Ausleben von Kreaitivität im Zentrum steht, aber die Sexualität die Energie dazu liefert, trifft es für mich ganz genau. Und die Faszination, die davon ausgeht, die sexuellen Präferenzen anderer quasi wie im Schaukasten zu betrachten: So ein Gefühl von "Nee Mensch, echt, die Füße? Das bringt dich so in Fahrt?" Mant teilt es vielleicht nicht, aber es ist unglaublich interessant :cool:
 
Ich meinte nicht primäre Geschlechtsmerkmale, das war ein Fehler. Es geht schon um Körperbeschreibungen, also vor allem Brüste, Po, Muschi, Beine, Schenkel, Haare, Augen, Lippen, Hände und Haut. Dazu einfach gar nichts zu schreiben, fällt mir echt schwer. Auf der anderen Seite ists auch nicht so einfach, diese Beschreibungen immer neu zu erfinden.

Also "Muschi" = "primäres Geschlechtsmerkmal". Aber eine Beschreibung davon lässt mich auch kalt.

Man *kann* andere Merkmale beschreiben, es ist aber auch wichtig, dem Leser einen Fantasiespielraum zu lassen. Wenn ich z.B. jemanden als bärtig beschreibe - um mal von den Frauenmerkmalen wegzukommen - dann gibt es sicher einen Teil der Leserschaft, der davon abgetörnt wird.

Also gibt es bei mir *exakte* Körpermerkmale nur, wenn diese für die Geschichte relevant sind. "Langes blondes Haar" hat bei mir z.B. nur eine meiner Charaktere, bei der das auch wichtig ist.

Am schlimmsten ist es für mich, wenn diese Merkmale dem Leser vom Autor unter die Nase gerieben werden. ("Ich erwachte, stand auf und stellte mich vor den Spiegel. Ich bin 1,83 und 4mm groß und wiege 81,345 kg.") Ich bringe solche Details eigentlich nur auf die Art, dass sie einem Charakter bei einem anderen auffallen.
 
In Sexgeschichten sind visuelle Merkmale für den Leser grundsätzlich immer relevant. Es sei denn du stehst auf körper- und gesichtslose Phantome (hui, das wäre mal ein krasser Fetisch...). Das heisst nicht, dass Beschreibungen platt oder abgedroschen sein dürfen. Und es heisst auch nicht, dass Sexgeschichten nicht ohne Beschreibungen funktionieren. Nur die Sache mit der Relevanz hinkt doch ziemlich.

Ob ein "Teil der Leser davon abgetörnt wird" ist mir egal. Visuelle Vorlieben sind nun mal verschieden. Soll ich etwa den Donnerbusen weglassen, nur weil Anonym 789 auf kleine Brüste steht? Der Anspruch für "alle" zu schreiben, leuchtet mir nicht ein. Da würde mich interessieren, was du daran reizvoll findest.

Und noch ein Punkt, den es zu bedenken gilt: Fantasie braucht einen Aufhänger. Raum für Fantasie zu schaffen, bedeutet eben, dass du einen Raum schaffen musst. Ohne Raum keine Fantasie. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass weniger manchmal mehr ist.

Wäre mal spannend zu erfahren, welche Geschichten hier die grösste Wirkung in der unteren Etage erzielten. Also so eine Art Masturbations-Barometer...
 
Es gibt Geschichten, die ich lese, weil mir die Erzählung gefällt. Und es gibt welche, die ich lese, weil sie mein Kopfkino triggern und mich anmachen. Die Schnittmenge dabei ist nicht allzu groß. Ich versuche jetzt seit dem Start dieses Threads das irgendwie zu definieren, aber das stellt sich als schwierig heraus. Zum Teil auch, da Geschichten im Laufe der Zeit anders auf mich wirken. Nicht alle, aber die meisten. Und das liegt nciht daran, dass ich sie mehrfach lese. Mein Rekord für ein Buch liegt bei 17 Mal... (nein, keine religiöse Schrift). Fachartikel und -Bücher ausgenommen.

Den persönlichen Fetisch zu lesen, hilft, ist aber weder Grundbedingung noch Erfolgsgarant.

Ob ich körperliche Merkmale und Kleidung vage oder detailliert beschreibe hängt von der Position in der Geschichte ab. Und von dem Bild, das in meiner Phantasie entsteht. Der Beginn von Seraphime z. B. basiert ja auf der Wahrnehmung verschiedener Merkmale und im weiteren Verlauf spielen die auch eine essentielle Rolle. Also war das wichtig und ich habe auch andere Personen etwas genauer beschrieben, damit das nicht so einseitig wirkt. In anderen Geschichten war es anders, da hatte ich kein detailliertes Bild vor Augen.
 
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