Wie wird die Technik unser sexualleben verändern?

KrystanX

Literotica Guru
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Apr 25, 2010
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Das wird noch ein ganz interessantes Thema werden, gerade wenn man sieht, wie die Miniaturisierung und Vernetzung voranschreiten. Im Moment wird ja grade auf allen Fronten ein Kampf um die Privatheit geführt. Facebook & Co. oder den Staat selbst kann man aber noch relativ leicht in die Schranken weisen, aber wenn man die aktuellen Entwicklungen weiterspinnt, ist es nicht ganz unrealistisch dass in 20 Jahren die Kameras wie kleine Murmeln sind, ihren Strom aus dem Elektrosmog der Umgebung ziehen und ihre Daten per Funk bis in die nächste Straße übertragen, und jede und jeder mit minimalem Aufwand zum Spanner an jedem beliebigen Platz werden kann. Wird dann der Staat jedes Handy, jeden Computer und jede Internetseite prüfen bevor Daten angezeigt oder weggeschickt werden können? Oder ändern wir, weil wir es eh nicht kontrollieren können, unser Schamgefühl so weit, dass es uns nichts ausmacht? Utopia oder Dystopia?

Ich fand den folgenden Beitrag von ChrissieLecker sehr interessant. Deswegen hab ich ihn für die Diskussion noch einmal ausgelagert.

Die beschriebenen Möglichkeiten gibt es ja heute schon. Die Frage ist nur, wie sehr werden sie unser Leben verändern?
Die Datenmengen die wir heute aufbauen sind weit jenseits jeder Kontrolle. Ich sehe es selbst bei mir. Ob wohl ich mich zurück halte habe ich inzwischen unzählige Gigabyte mit privaten Fotos und Videos. Nichts verschwindet, ständig kommt Neues hinzu. Wie können wir als Menschen mit dieser Datenflut umgehen?
 
Aber wie wirkt es sich aus? Letztlich muss jeder beim Sex inzwischen schon aufpassen, dass sein Partner nicht Aufnahmen von ihm macht, und sie nach dem Ende der Beziehung verbreitet. Da gab es ja einige prominente Fälle. Und die Technik macht dies immer leichter. Früher musste man ein Sexvideo drehen. Heute zückt man sein Smartphone und drückt eine Taste und hat alles in HD. Selbst wenn dies ohne böse Absicht gemacht wird und zubeginn ganz lustig ist, kann so eine Aufnahme ganz schnell und leicht in fremde Hände geraten und dann ist der Weg ins Netz nicht mehr weit. Bedeutet dies, dass wir uns einkappseln und zurückziehen, oder das wir lernen unsere Sexualität als das natürliche zu sehen, was sie ist.
Schließlich würde sich ja auch niemand über ein veröffentlichtes Sportvideo aufregen.
 
Es gibt m.E. nur einen sicheren Schutz vor Bildaufnahmen
und der heißt "Absolutes Vertrauen."
 
Wow, das nenne ich mal eine ausführliche Antwort, abc :)

Das Buch des südkoreanischen Philosophen hört sich ganz interessant an, wobei man aber bedenken muss, dass die Philosophen schon seit dem Beginn des Buchdrucks immer wieder diese Warntafel hochgehalten haben. Unsittliche Neuerungen wie Frauen, die ihre nackten Beine zeigten, oder Menschen, die in knapper Bekleidung zum Schwimmen gingen, wurden als moralisch unerträglicher Verfall der Sitte beklagt und der Untergang der zwischenmenschlichen Beziehungen prophezeit. Eingetreten ist das Gegenteil. Und so erotikarm empfinde ich unsere Zeit nicht.

Deine Ausführung zum Begriff "intim sein" kommt zwar inhaltlich an, aber die Argumentation auf der ethymologischen Entwicklung eines Wortes zu begründen solltest du doch der Kirche überlassen ;) Nicht dass wir noch die unterschiedlichen Auslegungen von "Beischlaf" und "Begattung" diskutieren :) Aber Spaß beiseite, dass Sexualität nicht immer ein Akt der Vertrautheit sein muß, das werden sicher viele Menschen auch aus Erfahrung bestätigen. Aber meine Kernfrage zielt ja auch auf diese Definitionen ab - unser Schamgefühl, also unsere Definition dessen, was wir als "intim" betrachten, hat sich in den letzten zweitausend Jahrend radikal verändert und wird sich vermutlich auch weiter verändern. Ich verstehe Krystan's Aussage mit dem Sportvideo dahingehend als überspitzten Vergleich.

In der Generation meiner Großeltern wurde über Sexualität nicht gesprochen, Menschen in ausserehelichen Beziehungen wurden als "Schlampe" und "Hurenbock" angesehen. In der Generation meiner Eltern waren wechselnde sexuelle Beziehungen vor der Ehe dann normal und führten nur noch bei den ewig gestrigen zu gerümpften Nasen. In meiner Generation sind auch One Night Stands oder Dreierbeziehungen etwas, das zwar gehobene Augenbrauen, aber keine gesellschaftliche Ächtung mehr hervorruft. Die Generation unserer Kinder - das ist das Fragezeichen, welche Tabus fallen in deren Zeit?

Schon die hypothetische Frage, wie sich die Sexualität entwickelt hätte, wenn uns den 80ern nicht AIDS völlig aus dem Gleis gerüttelt hätte, lässt viele Spekulationen zu - die 68er setzten sich schließlich grade an, ihre Auferstehung zu feiern.

Wenn man sich die technischen Entwicklungen der Vergangenheit genau ansieht, dann stellt man fest, dass jede so weit wie möglich für das Banale und das Sexuelle genutzt wurde und wird. Deshalb mein Gedankenspiel. Die Warscheinlichkeit ist hoch, dass wir hier noch Skandale erleben werden, wie sie Welt noch nicht gesehen hat. Und auch wenn das vielen noch nicht bewusst ist, stecken wir jetzt schon in einem datentechnischen Privatsphären-Dilemma. Es sind so viele Daten von uns digital und über Netze unterwegs, dass wir das nur noch mit lückenloser Überwachung kontrollieren könnten. Und so eine Kontrolle hieße im Gegenzug ja wieder diese Daten zentral zu vergleichen - und damit, auch unfreiwillig, zugänglich zu machen. Was ist, wenn Wikileaks im Jahr 2038 nicht die Protokolle der US Army veröffentlicht, sondern die mit den Meldedaten korrelierten Aufnahmen der digitalen Wohnraumüberwachungen aller Einwohner von Bielefeld, abgegriffen vom Datenschutzserver des Landes? Werden wir uns dann wirklich zig Mal am Tag fragen ob wir grade von irgendeiner Kamera erfasst werden, ob wir unser Notebook, Handy, Tablett, das Auto, den Fernseher, die Spielekonsole und die Datengläser wirklich vom Netz getrennt, alle Fensterläden geschlossen, unsere Wohnung auf unbekannte Funkquellen kontrolliert uns aus allen Netzanwendungen abgemeldet und die Verbindungsdaten gelöscht haben?

Wie reagieren wir dann, welche der drei Triebfedern der Menschheit wird dann gewinnen - Sex, Bequemlichkeit oder Angst?

Aber um nicht gleich in Orwellschen Maßstäben zu denken, auch immer populärer werdende Formen des Kennenlernens wie das Speeddating (ich hab's noch nicht versucht, stimmt es, dass der Kaffee in der Wohnung danach nicht länger dauern darf als das Speeddate selbst? ;)) können ja durchaus Einfluss auf unserer Umgang mit Sexualität haben, und ich persönlich gebe was soziale Veränderungen betrifft Isaac Asimov durchaus Recht - der einzelne mag ein intelligentes Individuum sein, aber ab einer kritischen Menge an Beteiligten verhält sich das Volk als ganzes manchmal ziemlich einfältig und gegenüber ihren eigentlichen Zielen Kontraproduktiv.

So, jetzt noch schnell unerlaubte Schleichwerbung: Teil 3 von "Zufallsbekanntschaft" ist seit heute (endlich) online.
 
Was ist das?

Absolutes Vertrauen kennst du z.B. als Soldat im Kampf,
du weißt einfach, dass du dich blindlings auf deinen
Kameraden verlassen kannst, so wie er sich absolut auf
dich verläßt, da gibt es kein Wenn, Aber, oder Vielleicht.

Genau so ist es in einer intakten Beziehung.
 
Absolutes Vertrauen kennst du z.B. als Soldat im Kampf,
du weißt einfach, dass du dich blindlings auf deinen
Kameraden verlassen kannst, so wie er sich absolut auf
dich verläßt, da gibt es kein Wenn, Aber, oder Vielleicht.

Genau so ist es in einer intakten Beziehung.

Klingt eher nach einer romantischen Idealvorstellung. Unter Soldaten im Kampfeinsatz mag das gehen. Aber im harten, langweiligen Alltag klingt sie sehr unrealistisch.
 
Klingt eher nach einer romantischen Idealvorstellung. Unter Soldaten im Kampfeinsatz mag das gehen. Aber im harten, langweiligen Alltag klingt sie sehr unrealistisch.


Es mag ja sein, das Du das bisher noch nicht erlebt hast, aber glaubst Du wirklich, man könnte eine Beziehung über 31 Jahre glücklich führen, ohne Absolutes/Blindes Vertrauen????

Auch wenn es in diesen 31 Jahren zwischen meiner Frau mir auch mal gekracht hat, haben wir uns immer wieder zusammengerauft und Tage später über den Streit gelacht. So etwas geht nur über Vertrauen und das muß schon absolut sein.

Vertrauen und ehrlichkeit sind der Schlüssel für eine sehr gute Beziehung, auch Ehe genannt ;)

Auch viele Gespräche gehören dazu. Niemand sagt, das es Einfach wäre, dieses Leben, aber man sollte immer das beste daraus machen und mit Ehrlichkeit und Vertrauen gelingt es zumindest bei mir ;)

In diesem Sinne noch ein schönes WE :)
 
Es mag ja sein, das Du das bisher noch nicht erlebt hast, aber glaubst Du wirklich, man könnte eine Beziehung über 31 Jahre glücklich führen, ohne Absolutes/Blindes Vertrauen????

Auch wenn es in diesen 31 Jahren zwischen meiner Frau mir auch mal gekracht hat, haben wir uns immer wieder zusammengerauft und Tage später über den Streit gelacht. So etwas geht nur über Vertrauen und das muß schon absolut sein.

Vertrauen und ehrlichkeit sind der Schlüssel für eine sehr gute Beziehung, auch Ehe genannt ;)

Auch viele Gespräche gehören dazu. Niemand sagt, das es Einfach wäre, dieses Leben, aber man sollte immer das beste daraus machen und mit Ehrlichkeit und Vertrauen gelingt es zumindest bei mir ;)

In diesem Sinne noch ein schönes WE :)

Wenn das bei dir wirklich nur mit diesem Mitteln funktioniert, dann gratulieren ich dir dazu. Ich finde ein gutes Konflikmanagementsystem ist halt viel wichtiger als Ehrlichkeit und Vertrauen. Denn die beiden Begriffe kommen bei mir halt oft als Synonyme für Leichtgläubigkeit rüber.
 
Wenn das bei dir wirklich nur mit diesem Mitteln funktioniert, dann gratulieren ich dir dazu. Ich finde ein gutes Konflikmanagementsystem ist halt viel wichtiger als Ehrlichkeit und Vertrauen. Denn die beiden Begriffe kommen bei mir halt oft als Synonyme für Leichtgläubigkeit rüber.

Jetzt muss ich mal nachfragen: Wenn zwei Personen in eine Partnerschaft zusammenleben, einander sagen, dass sie sich vertrauen, dies auch unter beweis stellen, in dem sie einander zum Beispiel nicht nach spionieren, kein Handys kontrollieren und so weiter, sind sie dann deiner Meinung nach leichtgläubig, oder vertrauen sie einander?
 
Jetzt muss ich mal nachfragen: Wenn zwei Personen in eine Partnerschaft zusammenleben, einander sagen, dass sie sich vertrauen, dies auch unter beweis stellen, in dem sie einander zum Beispiel nicht nach spionieren, kein Handys kontrollieren und so weiter, sind sie dann deiner Meinung nach leichtgläubig, oder vertrauen sie einander?


Also da schließe ich mich an, denn für mich ist das Blindes Vertrauen.

@KrystanX deine Meinung respektiere ich, aber teile sie nicht mit Dir. Für mich hört sich das eher an, wie Eifersucht und zu Eifersucht fällt mir dieser Spruch:

"Die Eifersucht ist eine sucht, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft" oder so ähnlich ging der ;)
 
Hallo,

Es gibt m.E. nur einen sicheren Schutz vor Bildaufnahmen
und der heißt "Absolutes Vertrauen."
:eek:
das, mit Verlaub, ist eher eine naive Einstellung, so sie ernst gemeint ist.

Keine Frage, wie in anderen posts auch schon erwähnt, Vertrauen ist eine der Zutaten zu einer guten Beziehung (ob das allerdings blind bzw absolut sein sollte, hmm, ich Vertraue meiner Frau jedenfalls nicht blind, weder wenn sie kocht noch wenn sie putzt :rolleyes:).
Allerdings ist Vertrauen (wieder egal ob blind oder absolut) eben leider keine Garantie für Erwiderung desselben, und erst Recht kein Schutz vor Mißbrauch dieses Vertrauens.
Vertrauensbruch wegen, Geld, Liebe, Macht, soll's alles schon gegeben haben in der Geschichte...
 
Ich schließe mich bardo an und möchte hinzufügen,

dass man auch durchaus unterscheiden darf von welcher Altergruppe wir sprechen. Je jünger die Personen um die es geht, desto höher auch das Risiko

a) "mal eben" gefilmt zu werden
b) "mal eben" die perfekte Beziehung mit 100% Vertrauen zu haben, die bereits 2 Monate lang hält (Ironie)
c) als gefilmte(r) (wir dürfte hier wohl eher vom weiblichen Part ausgehen), überhaupt interessant für andere sein, da der Mainstream eher auf knackiges junges Gemüse denn auf 50jährige Hänget... stehen
d) Im Internet zu landen. Denn der 50 Jährige Theobald dürfte proportional seltener so etwas filmen und aus Rache ins Internet stellen, als der 21 jährige Alex mit dem neuen Samsun Galaxy sonstwas

LG, Peter
 
Ich schließe mich bardo an und möchte hinzufügen,

dass man auch durchaus unterscheiden darf von welcher Altergruppe wir sprechen. Je jünger die Personen um die es geht, desto höher auch das Risiko

a) "mal eben" gefilmt zu werden
b) "mal eben" die perfekte Beziehung mit 100% Vertrauen zu haben, die bereits 2 Monate lang hält (Ironie)
c) als gefilmte(r) (wir dürfte hier wohl eher vom weiblichen Part ausgehen), überhaupt interessant für andere sein, da der Mainstream eher auf knackiges junges Gemüse denn auf 50jährige Hänget... stehen
d) Im Internet zu landen. Denn der 50 Jährige Theobald dürfte proportional seltener so etwas filmen und aus Rache ins Internet stellen, als der 21 jährige Alex mit dem neuen Samsun Galaxy sonstwas

LG, Peter

Ihr beide habt sehr gut die Punkte angesprochen, wo ich eben so meine leichten Zweifel habe. Klar, wenn man mit jemanden 20 oder 30 Jahre zusammen ist, weiß man in der Regel was mit dem anderen los ist, sofern man nicht betriebsblind ist.
Vertrauen zu schenke ist etwas schönes, aber es bedeutet eben nicht, dass es erwidert wird. Und gerade in der Beihungsrealität der jüngeren Generationen ist dies oft eine sehr kurzlebige Sache, die jedoch selten als solche beabsichtigt war.
 
"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft."

Netter Spruch. Ich kenn ihn von meinem Vater. Er scheint sehr beliebt zu sein bei Menschen, die das Feuer der Jugend lange hinter sich gelassen haben. Das Problem daran ist leider nur, es ins alltägliche Leben einzubinden. Fast jeder Mensch erlebt das Gefühl von Eifersucht. Wem gegenüber ist dabei eher Zweitrangig. Schon in den 10 Geboten ist ein Vermerk darauf zu lesen. "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib und Gut."

Aber genau diese Gier ist es, die uns voran treibt. Ohne sie würde die Marktwirtschaft zusammen brechen. Kaum einer würde sich mehr ein teures Luxusauto kaufen, Schmuck, oder die teuersten Markenklamotten. Wir wären auf einmal genügsam mit dem was wir haben und am Ende sogar Glücklich. Vorsicht. Das klingt jetzt fast Revolutionär :D Ne, ich glaube irgendwie nicht, dass sich diese Erkenntnis bei den Menschen in absehbarer Zeit durchsetzt.
 
Netter Spruch. Ich kenn ihn von meinem Vater. Er scheint sehr beliebt zu sein bei Menschen, die das Feuer der Jugend lange hinter sich gelassen haben. Das Problem daran ist leider nur, es ins alltägliche Leben einzubinden. Fast jeder Mensch erlebt das Gefühl von Eifersucht. Wem gegenüber ist dabei eher Zweitrangig. Schon in den 10 Geboten ist ein Vermerk darauf zu lesen. "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib und Gut."

Aber genau diese Gier ist es, die uns voran treibt. Ohne sie würde die Marktwirtschaft zusammen brechen. Kaum einer würde sich mehr ein teures Luxusauto kaufen, Schmuck, oder die teuersten Markenklamotten. Wir wären auf einmal genügsam mit dem was wir haben und am Ende sogar Glücklich. Vorsicht. Das klingt jetzt fast Revolutionär :D Ne, ich glaube irgendwie nicht, dass sich diese Erkenntnis bei den Menschen in absehbarer Zeit durchsetzt.

Angesichts der Rohstoffverknappung, (Öl, uvm.) werden wir uns über kurz, oder lang mit der Problematik auseinandersetzen müssen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein Frevel ist Nahrung zu verknappen um Biosprit herzustellen, irgendwann stehen die Hungernden vor der Tür und was dann ?

Bestes Beispiel dafür ist der enorme Verlust an Süßwasser auf unserem Planeten und es sollte sich bitte keiner wundern, wenn der nächste Weltkrieg wegen des Wassers geführt wird.

Auch das gehört zu den vertrauensbildenen Maßnahmen.
 
Ich schließe mich bardo an und möchte hinzufügen,

dass man auch durchaus unterscheiden darf von welcher Altergruppe wir sprechen. Je jünger die Personen um die es geht, desto höher auch das Risiko

a) "mal eben" gefilmt zu werden
b) "mal eben" die perfekte Beziehung mit 100% Vertrauen zu haben, die bereits 2 Monate lang hält (Ironie)
c) als gefilmte(r) (wir dürfte hier wohl eher vom weiblichen Part ausgehen), überhaupt interessant für andere sein, da der Mainstream eher auf knackiges junges Gemüse denn auf 50jährige Hänget... stehen
d) Im Internet zu landen. Denn der 50 Jährige Theobald dürfte proportional seltener so etwas filmen und aus Rache ins Internet stellen, als der 21 jährige Alex mit dem neuen Samsun Galaxy sonstwas

LG, Peter

Zu Punkt "C": Meine Frau ist 55, hat immer noch Konfektionsgröße 34
und, das kann ich dir versichern, keine Hängeti....
 
Angesichts der Rohstoffverknappung, (Öl, uvm.) werden wir uns über kurz, oder lang mit der Problematik auseinandersetzen müssen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein Frevel ist Nahrung zu verknappen um Biosprit herzustellen, irgendwann stehen die Hungernden vor der Tür und was dann ?
Hunger ist eine grausame Waffe, doch der der Hunger leidet, hat kaum die Kraft ein anderes, fernes Land zu erobern.

Bestes Beispiel dafür ist der enorme Verlust an Süßwasser auf unserem Planeten und es sollte sich bitte keiner wundern, wenn der nächste Weltkrieg wegen des Wassers geführt wird.

Das Problem ist nicht das Wasser sondern die Verteilung. In Mittel und Nordeuropa sowie in Nordrussland gibt es unmengen davon. Aber niemand wird nach Sibierien einmarschienen um Wasser nach China oder in die Sahara umzuleiten. So läuft es nicht. Kriege um Wasser sin reginale Konflikte wie zwischen Israel, Türkei, Iran, Irak, Syrien usw.

Mir fällt kein Szenario ein, wie irgendwelche Durststaaten die Wasserreichen Regionen der Welt angreifen könnten, um deren Wasser zu klauen. Ich weiß, am Stammtisch klingt es gut, aber in der Realität?
 
Stellen wir uns einfach mal vor, die Sahel-Zone
erlebt die dritte, oder vierte Trockheit samt
Ernteausfall, die Massen, die dann nach Norden
strömen kannst du mit normalen Mitteln nicht
mehr aufhalten, versuche dir bitte einfach mal
das Szenario Lampedusa³° vorzustellen.
Da hilft es auch nicht mehr wenn Italien zum
Transitland Richtung Wasserreichtum wird.
 
Absolutes Vertrauen kennst du z.B. als Soldat im Kampf,
du weißt einfach, dass du dich blindlings auf deinen
Kameraden verlassen kannst, so wie er sich absolut auf
dich verläßt, da gibt es kein Wenn, Aber, oder Vielleicht.

Genau so ist es in einer intakten Beziehung.

Ist das so, PB?
Du weißt, dass es eben nicht so ist, denke ich.
Du kennst die Verlässlichkeit unter Soldaten in Kampfsituationen und die Spannungen außerhalb akuter Krisen, die bei Lebensgefahr einfach in den Hintergrund treten.
Aber welche 'normale' Beziehung erlebt schon dauernd lebensgefährliche Situationen?

Meine Meinung: Vertrauen ist ein Mythos.
Die Hoffnung auf oder der Glaube an Vertrauen sind Wunschdenken. Und irgendwann wird jedes Vertrauen enttäuscht. Nicht unbedingt in extremem Maß, aber doch zwangsläufig, weil Vertrauen in Wahrheit nur eine Erwartungshaltung gegenüber einer anderen Person ist, die allerdings im eigenen Kopf entsteht und nicht notwendigerweise an tatsächlichem Charakter oder Persönlichkeitsprofil der anderen Person ausgerichtet wird. Und selbst wenn das nicht das Problem sein sollte, berücksichtigt dieses Vollvertrauen doch so gut wie nie die Veränderungen die in jedem Menschen vor sich gehen.

'Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser', sagt der Volksmund nicht ohne Grund. Denn jeder ist in irgendeiner Weise 'käuflich' oder erpressbar. Und selbst ein erpresster Verrat ist ein Vertrauensbruch.

Langjährige Partnerschaften (wie die beschriebenen 31 Jahre weiter vorn) funktionieren (sofern sie wirklich funktionieren und nicht Gewohnheit sind) aufgrund der Tatsache, dass die Partner die Schwächen des anderen kennen. Man weiß einfach, dass der andere an einem Glas Baileys mit Eiswürfel darin (x-beliebiges Beispiel) nicht vorbeigehen kann. Deswegen erwartet man das gar nicht erst und vertraut schon gar nicht darauf.
Was von außen als Vertrauen erscheint, ist also in Wahrheit einfach 'nur' Kenntnis des anderen und Akzeptanz gewisser Schwächen.
Und tatsächlich finde ich das sehr viel schöner als 'blindes Vertrauen', denn letzteres ist aus diversen Gründen einfach nur gefährlich.


Was den OP angeht:
Das Wachstum der Städte im Mittelalter und die Landflucht wurden von einigen Leuten (bevorzugt Adeligen, die ihre Pfründe in Gefahr sahen und was gegen das Bürgertum hatten) auch als kommender Weltuntergang angesehen. Aber die Menschheit hat es überstanden. Die technische Vernetzung der Welt wird ihre Veränderungen hervorbringen. Hat sie sogar schon. Für die heutige Jugend ist es nämlich zu einem gewissen Teil schon fast Normalität, mit peinlichen oder kompromittierenden Videos im Netz vertreten zu sein. Aber auch dadurch wird die Menschheit nicht untergehen.
Unseren Generationen erscheint das alles irgendwie fremd, weil wir nicht damit aufgewachsen sind. Aber deswegen ist es nicht schlechter oder besser. Es ist einfach nur anders. Und nebenbei ist es eine Tatsache, denn Computertechnologie ist heutzutage einfach nicht mehr wegzudenken.

Normalisieren wird sich dadurch aber gar nichts, denn die Menschen werden immer eine neue Normalität erfinden, damit sie etwas daraus ausgrenzen und zutiefst verabscheuen können. Es ist nur nicht gesagt, ob genau die Normalität von heute vielleicht in 50 Jahren verabscheuungswürdig sein mag. Einfach weil alles, was heute abartig ist, dann eben normal sein mag.
Ändern wird sich das erst, wenn wirklich die Mehrheit ganz und gar auf dem Standpunkt steht, den der olle Fritz so schön in Worte gefasst hat:
„Jeder soll nach seiner Façon selig werden."
 
Stellen wir uns einfach mal vor, die Sahel-Zone
erlebt die dritte, oder vierte Trockheit samt
Ernteausfall, die Massen, die dann nach Norden
strömen kannst du mit normalen Mitteln nicht
mehr aufhalten, versuche dir bitte einfach mal
das Szenario Lampedusa³° vorzustellen.
Da hilft es auch nicht mehr wenn Italien zum
Transitland Richtung Wasserreichtum wird.

Und wie sollen die Massen nach Norden strömen?
Zwischen der Sahelzone und Europa sind immerhin die Sahara und das Mittelmeer. Die können nicht einfach so durch die Wüste und das Meer wandern. Und mit Schiffen kannst du keine großen Mengen transportieren. Das sind höchstens ein paar 100 000 die du so pro Jahr nach Europa bringst. Das ist kein Kriegs sondern ein Flüchtlingsszenario.

Außerdem sind südlich der Sahelzone die Tropen. Niger und Kongo, die zu den Wassereichsten Flüssen der Welt gehören. Wenn es nur um Wasser geht, würde die Menschen dort hin gehen, wo sie zu Fuss lebend an kommen und nicht einfach von der Küstenwache zurück geschickt werden könnten. Sorry, aber das Szenario überzeugt mich nicht. Für Europa wird es keinen Krieg ums Wasser geben. Denn diese Menschen sind zwar Arm drann, aber sie haben einfach nicht die Möglichkeiten in großen Mengen zu uns zu kommen.
 
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