Menschliche Vorstellungskraft

Gh0z

Virgin
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May 6, 2020
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Hallo,

wie in einem separaten Post/Thread beschrieben habe ich mich, nicht erst seit heute, an verschiedene Menschen gewandt um über deren Fantasien/Fetische mehr zu erfahren.

Ich habe dabei eine interessante "Entdeckung" gemacht (ich gehe davon aus, dass dies psychologisch bereits untersucht wurde, habe aber (noch) nicht genug recherchiert):

Die Art und Weise "wie" Menschen Fantasieren, scheint sehr unterschiedlich zu sein.
Was ich meine, möchte ich an einem Beispiel darstellen:
Person A und B haben dieselbe Vorliebe, nehmen wir hier mal stellvertretend "Füße":

Person A: Ich finde den Anblick der Füße so geil. Ich will sie anfassen und riechen.
Ich: Woran denkst du dabei? Eine bestimmte Fantasie
Person A: Ja, stelle mir vor die Füße anzufassen. Sie an mir zu spüren etc.
Ich: Irgendetwas bestimmtes?
Person A: Was meinst du/Wiederholung des vorherigen Satzes.

Mit Person B sieht dann eine "Befragung" so aus:

Person A: Ich finde den Anblick der Füße so geil. Ich will sie anfassen und riechen.
Ich: Woran denkst du dabei? Eine bestimmte Fantasie.
Person B: Ja: Ich bin mit meiner Schwiegermutter unterwegs. Sie trägt schwarze Sandalen. Ihre Zehnägel sind blau lackiert. Sie fragt mich, ob ich mir einen Stich an ihrer Fußsohle ansehen kann. Daraus entwickelt sich...(Kann durch jedes x-beliebige Szenario ersetzt werden).

Im privaten Umfeld hatte ich mal eine ähnliche Unterhaltung über das Lesen von Büchern. Die mir bekannte Person meinte einfach, dass sie das Buch ließt und konnte nicht nachvollziehen, als ich ihr erklärte, dass ich, wenn ich lese, die gelesenen worte zu Bildern in meinem Kopf umwandle.

Nun scheint es mir, vorallem im Bezug auf meiner erotischen "Recherche" so, dass ein Großteil der Menschen nicht "bildlich" fantasierr(wie ich es tue).

Wie ist das bei euch? (Ich gehe davon aus, dass "Autoren" mehr so gestrickt sind wie ich, da das ja irgendwie für das Schreiben dazugehört - liefere mir aber so einen möglichen Erklärungsansatz für die vielen Geschichten ohne jegliche Rahmenhandlung).

Würd mich freuen, was ihr dazu meint!

Liebe Grüße,
Gh0z
 
Gute Frage. Bisher hatte ich mir da noch nie so detaillierte Gedanken drüber gemacht. Aber ich bin wohl auch derjenige welcher sich dazu die passenden Bilder im Kopf vorstellt. Ich bin aber auch ein sehr visueller Mensch und schaue auch sehr viele Filme und Serien.

Bei deinem Beispiel mit Person A und B könnte es aber auch sein, dass A nicht so ganz verstanden hat worauf du genau hinaus willst oder es halt selber schwer in Worte fassen kann oder kein direktes Beispiel parat hatte.
 
Meine zwei Cents:

Lesen erzeugt bei mir immer einerseits Wissen über die Personen, auf das ich später zurückgreifen kann, und andererseits das "Kopfkino", also das Bild von der Handlung. Früher habe ich viel gelesen, aber seit es so ziemlich alles auf Video gibt und so ziemlich alles irgendwie per PC erreichbar ist lese ich kaum noch.

Aber ich sehe ständig Bilder.

Ob es Menschen gibt, die überhaupt keine Bilder sehen, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die zusätzlich zu Bildern auch noch andere Sinneseindrücke haben, siehe z.B. Synästhesie. Bei meiner Frau ist das "Farbsehen" sehr stark ausgeprägt. Also könnte es schon sein, dass andere Gehirne so krass anders verkabelt sind, dass sie ganz ohne Bilder auskommen. Was sieht denn z.B. ein von Geburt an Blinder, bei dem zwar die Augen nicht funktionieren, der aber ein voll funktionisfähiges, aber "unprogrammiertes" Sehzentrum hat?

In Deinem Beispiel: für A sind Füße nur Füße, weil er dabei nicht an seine Schwiegermutter, die er im Übrigen auch nicht flachlegen möchte, erinnert wird. B möchte seiner Schwiegermutter an die Wäsche, und der Gedanke an ihre Füße lässt ihn auch an den "Rest" denken. C, der Hautarzt ist, und der jeden Tag Patientenfüße aus verschwitzten Socken puhlen muss um sie dann wegen Fußpilz und eingewachsener Zehennägel zu behandeln würde vermutlich nochmal ganz anders reagieren.
 
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In Deinem Beispiel: für A sind Füße nur Füße, weil er dabei nicht an seine Schwiegermutter, die er im Übrigen auch nicht flachlegen möchte, erinnert wird. B möchte seiner Schwiegermutter an die Wäsche, und der Gedanke an ihre Füße lässt ihn auch an den "Rest" denken. C, der Hautarzt ist, und der jeden Tag Patientenfüße aus verschwitzten Socken puhlen muss um sie dann wegen Fußpilz und eingewachsener Zehennägel zu behandeln würde vermutlich nochmal ganz anders reagieren.

Ja, das hab ich mir auch als erstes gedacht, beim "Küssen von Schwiegermütter-Füßen"....

Weil, ich würde Frauen AUCH die Füße küssen (also ab 18 bis ca. 40/50)
[Beim Roten Kreuz auf den Pfadfinder-Jugendlagern haben wir auch 14-16jährigen Mädchen die Schiefer aus den Füßen geholt... die hatten NOCH hübschere Füße als die "Schwiegermütter" [von den Eltern von denen, obwohl die da selten dabei waren...]]

Der Punkt ist: "Die Schwiegermutter" ist ja schon ein Bild... :giggle: --> Oder was ist eine "Schwiegermutter"? --> Das ist: eine Frau, die mindestens ein (lebendes) Kind hat, welches geheiratet hat. Also, die muss mindestens 37 sein. (18+18+1). That is it. [österr.Recht. bei uns darfst du sogar schon mit 16 heiraten.... // wählen darfst du bei uns auch schon mit 16.... also 18+18 ist eig. schon anachronistisch ^^]

Jedenfalls, wenn ich sage, ich würde gerne die Füße einer 37jährigen küssen (also einer MILF 😘), dann erzeuge ich, finde ich, ein ganz ein anderes Bild als wenn ich sage, ich möchte die Füße einer Schwiegermutter küssen....

Auch nur meine 2 Cents :)
 
Es war ein sehr vereinfacht dargestellres Beispiel, ich hatte das schon versuchr klar zu machen. Aber klar, spielt sicherlich auch eine Rolle.
Es ist vermutlich auch schwer die "Bilder" im Kopf als Text darzustellen.

Es hat mich nur an die sehr vielen "Rein-raus" Geschichten hier erinnert, aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht habe ich da auch einfach zuviel reininterpretiert.

Wenn ich mir Pornos ansehe, haben die meist auch eine "Handlung". Ich denke die meisten verzichten darauf.
Vermutlich zielt es viel mehr darauf ab, als auf einfaches Vorstellungsvermögen, denn:

"Afantasie" beschreibt dieses Phänomen, sich Dinge nicht vorstellen zu können. Schätzungen zufolge sind davon 4% der Bevölkerung(Ich weiß nicht mehr ob D, Europa, Welt, etc.) betroffen.
Das deckt sich keineswegs mit meinem subjektiven Eindruck.

Danke trotzdem für eure spannenden Einwürfe!
 
Aber in gewisserweise ist es ja das, worum es geht.
Das Beispiel "Füße" war ja nur ein Stellvertreter(den ich extra gewählt habe, weil ich selbst gar nichts daran finde. Aber selbstverständlich nicht kinkshame!)

Aber du setzt dieses Thema in einen Kontext. Ansonsten bleibt das Fetischobjekt ja genau nur eines: ein Objekt!
Ob es dann eben die der Schwiegermutter sind, die vielleicht real existiert, oder die einer 37Jährigen Frau, deren Bild in deinem Kopf entsteht ist ja genau das, was in der Fantasie passiert :)
So war es im Prinzip gemeint. Ich habe mich sehr schwer getan, die Problematik zu beschreiben. Und tue es denke ich immer noch. Deshalb entschuldige ich mich für etwaige Verwirrungen.

Edit: Ich bin zu doof, die Zitierfunktion zu benutzen. Diese Antwort bezog sich auf Kendras Beitrag.
 
Alle meine Geschichten entstehen aus Bildern in meinem Kopf. Da läuft der Kinofilm ab. Nicht immer mit allen Details (zB. Gesichter) und nicht immer versuche ich alles was ich selber sehe exakt zu beschreiben. Aber meine Geschichten sind immer visuell in meinem Kopf vorhanden.

Ich weiß allerdings nicht, ob das das ist worauf du hinauswolltest, oder ob dich die Frage treibt, wieso manche Leute Fetische haben, die andere nicht haben.

Vielleicht hängen die Sachen auch zusammen und manche Menschen reagieren mit mehr (sexueller) „Fantasie“ auf bestimmte Dinge und das nennen wir dann pauschal Fetisch.

Am Einzelfall kann man das sicherlich jede(r) für sich beurteilen.

Füße? Für mich kein Fetisch. Kein besonderes Kopfkino.

Das mag dann bei anderen Dingen wieder anders sein.

Lieben Gruss
Mayia
 
Doch genau das. Der Fetisch war stellvertreter und könnte durch jede x-beliebige Fantasie ersetzt werden.

Also z.B. auch einfach Sex in der Missionarsstellung.
Ich glaube ich vermische hier aber mehr die Fähigkeit, sich gegenüber jemand anderem auszudrücken als diese Fantasien selbst zu haben.
 
Doch genau das. Der Fetisch war stellvertreter und könnte durch jede x-beliebige Fantasie ersetzt werden.

Also z.B. auch einfach Sex in der Missionarsstellung.
Ich glaube ich vermische hier aber mehr die Fähigkeit, sich gegenüber jemand anderem auszudrücken als diese Fantasien selbst zu haben.

hihi, ja das glaub ich auch. Die Füße der Schwiegermutter zu küssen ist was ganz was anderes als die Füße der Freundin / Frau zu küssen...

hihihi :giggle:
 
Alle meine Geschichten entstehen aus Bildern in meinem Kopf. Da läuft der Kinofilm ab. Nicht immer mit allen Details (zB. Gesichter) und nicht immer versuche ich alles was ich selber sehe exakt zu beschreiben. Aber meine Geschichten sind immer visuell in meinem Kopf vorhanden.

Absolut. Das sehe ich absolut genau so. Ich habe ganz genau im Kopf, was ich erzählen möchte -- bis hin zu machen Dialog-Stellen, die eigentlich schon fix sind, weil die Leute aufgrund der Ereignisse nicht anders reagieren würden.... (bis hin zu gewissen Outfits, die ich erzählen möchte. #7 Bikini-Oberteil.) :giggle:
 
Bilder lösen bei mir nur bedingt etwas aus ... da musses schon ganz genau meinen Geschmack treffen. ich reagiere auf Situation und daher eher über Texte. Wenn die Sprache mir gefällt und die Situation, schlüpfe ich in die Situation und dabei sind es manchmal nur Teil-Bilder, die ich sehe, Elemente, Gesprächsfetzen, keine ganzen Menschen, keine ganze Situation. Dann folgt eine Szene der nächsten.
 
@Gh0z : Interessante Beobachtung, aber ich ziehe eigentlich nicht den Schluss, dass der von dir festgestellte Unterschied notwendig mit Visualisierung oder einer ausgeprägten bildlichen Vorstellungskraft zu tun hat. Das scheint mir etwas allgemeineres zu sein, etwa generell die Neigung, sich einen Ablauf szenisch, aber nicht notwendig bildlich auszumalen, oder eine detaillierte Vorstellung von etwas zu entwickeln. Oder es geht einfach um die mehr oder weniger ausgeprägte Fähigkeit, sich auszudrücken.

Was das Bildliche beim Lesen oder auch Schreiben angeht: Sehr ausgeprägt ist es bei mir nicht. Sich eine Geschichte - gelesen oder geschrieben - wie einen Film am inneren Auge vorbei ziehen zu lassen, das passiert bei mir nicht. Vielleich bei einzelnen Szenen oder Figuren, die kriegen mehr oder weniger ein "Gesicht", besonders beim Schreiben. Aber sonst bin ich ebenfalls mehr textgebunden: Die Handlung steht im Mittelpunkt, aber ich stelle sie mir nicht so detailliert vor. Vielleicht bleibt es mehr unbewusst: Wenn ich ein Buch gelesen habe, dass später verfilmt wird, erlebe ich oft, dass ich mir das Buch, die Protagonisten oder das Setting nicht bewusst vorgestellt habe. Aber ich kann meistens sofort sagen, ob der Hauptdarsteller/die Hauptdarstellerin dem entspricht, was ich dann doch unbewusst erwaret habe. Bei manchen denkt man sich sofort: nee, passt gar nicht, und bei anderen denkt man schnell: Genau der Typ - ohne, dass der Typ im Kopf vorher ein Gesicht bekommen hätte.
 
Last edited:
Edit: Ich bin zu doof, die Zitierfunktion zu benutzen. Diese Antwort bezog sich auf Kendras Beitrag.
Einfach bei dem Text den zu zitieren willst unten Rechts auf Replay klicken. Wenn du nur eine einzelne Zeile zitieren willst, kannst du den Rest im Grauen Kasten einfach löschen und nur den Teil stehen lassen auf den du dich beziehst.
 
Nun scheint es mir, vorallem im Bezug auf meiner erotischen "Recherche" so, dass ein Großteil der Menschen nicht "bildlich" fantasierr(wie ich es tue).
Eine kurze Suche im Netz nach einschlägigen Studien ergibt vor allem das Bild, daß die Studienlage in dieser Angelegenheit doch reichlich übersichtlich zu sein scheint. Die Probleme beginnen offensichtlich bereits beim Bestimmen des Untersuchungsgegenstands (Einbildungskraft/Phantasie/Imagination), was mal so, mal so gehandhabt wird.

Die Studie, die in ihrer Fragestellung deiner Auffassung vielleicht am nächsten kommt, scheint mir die hier zu sein, in der immerhin über 300 Sportler auf ihre "imagery abilities" hin untersucht wurden. Das Ergebnis war, daß 27 der untersuchten Sportler gemäß der Meßweise der Studienleiter "low multi-sensory imagery scores" aufwiesen, was wohl so gedeutet werden könnte, daß entsprechend deiner Auffassung sie eher weniger zum bildlichen Phantasieren neigten. Das entspricht rund acht Prozent der Gesamtteilnehmer, also bei weitem nicht dem "Großteil"! Somit dürfte deine Auffassung, soweit uns dies nach dem jetzigen Stand möglich ist, als wissenschaftlich unhaltbar erwiesen sein.

Wie ist das bei euch? (Ich gehe davon aus, dass "Autoren" mehr so gestrickt sind wie ich, da das ja irgendwie für das Schreiben dazugehört - liefere mir aber so einen möglichen Erklärungsansatz für die vielen Geschichten ohne jegliche Rahmenhandlung).
Also ich würde mich ganz klar eher im Lager der "Hyperphantasie" als der "Aphantasie" sehen! Eine Leserin bemerkte auch einmal ausdrücklich, daß ich "filmisch" schreibe. Das würde ich vor dem Hintergrund deiner Frage so deuten, daß also ein gewisser Bilderreichtum oder allgemein eine gewisse Bildlichkeit meine Schreibe auszeichne. Bildlichkeit und "Rahmenhandlung" sind jedoch nicht das gleiche! Tatsächlich sind sie nicht einmal notwenig miteinander verknüpft, denn es wäre doch ohne weiteres möglich, eine Geschichte zu schreiben, die zwar über das eine (z. B. Rahmenhandlung), aber trotzdem nicht das über das andere (z. B. Bilderreichtum) verfügte, oder? Und ist es nicht gerade die Armut in Bildern, welche die von dir angeführten "vielen Geschichten ohne jegliche Rahmenhandlung" so unerquicklich und stupide zu lesen machen? Daß eben nur aufgezählt wird, wie Körperteil A mit Körperteil B in 'Verbindung' tritt o. ä.? Wenn nun diese 'Verbindung' bildlich eingefangen und dargestellt würde (statt nur aufgezählt oder angeführt zu werden), so würden selbst rahmenhandlungslose "'Rein-raus' Geschichten" eine ganz andere Wirkung entfalten!

Und, um abschließend noch einen Nachweis für meine Neigung zur Bildlichkeit aus diesem Forum hier heranzuziehen, sei auf meine Einlassungen zur Frage der "Charakterzeichnung" verwiesen, wo ich mich für die Beschreibung insbesondere auch des äußeren Erscheinungsbilds der Figuren in erfundenen Geschichten stark mache. Je nachdem, wie man selber zu dieser Frage steht, könnte man ebendas vielleicht sogar schon als Ausdruck einer "Hyperphantasie" werten!

PS: Oder ging es dir tatsächlich gar nicht um 'Bilder', sondern nur um das Ausdenken von 'Rahmen' für jene 'Bilder' (z. B. das Drumherum an Vorbereitungen und Handlungen, welche erst zur Befriedung eines bestimmten Fetisches führen, siehe dein "Schwiegermutter"-Beispiel oben)? Dann allerdings, finde ich, hättest du dich ziemlich mißverständlich ausgedrückt. Dein Satz, daß du, wenn du liest, die gelesenen Worte zu Bildern in deinem Kopf umwandlest, schien mir jedenfalls in die andere Richtung zu weisen. Vielleicht wäre hier eine Klarstellung deinerseits nicht ganz unangebracht?
 
Last edited:
Also ich würde mich ganz klar eher im Lager der "Hyperphantasie" als der "Aphantasie" sehen! Eine Leserin bemerkte auch einmal ausdrücklich, daß ich "filmisch" schreibe. Das würde ich vor dem Hintergrund deiner Frage so deuten, daß also ein gewisser Bilderreichtum oder allgemein eine gewisse Bildlichkeit meine Schreibe auszeichne. Bildlichkeit und "Rahmenhandlung" sind jedoch nicht das gleiche! Tatsächlich sind sie nicht einmal notwenig miteinander verknüpft, denn es wäre doch ....
» Also ich würde mich ganz klar eher im Lager der "Hyperphantasie" als der "Aphantasie" sehen! «

Als ob irgendwer in der schreibenden, intellektuell umgänglichen Community hier mit diesem Satz von dir irgendwas anfangen könnte.... :rolleyes: :cautious: :unsure: :censored:

Das hat dir Kimber schon vor vielen Jahren das erste Mal gesagt: Du musst einen Satz so formulieren, dass ihn der/die durchschnittlich begabte/wissende Leser/in auch verstehen kann. (kein Mensch klickt sich auf wikipedia durch irgendwelche Detail-Begriffe "aphantasie", um dann im 3. Absatz deines von dir Geschriebenen drauf zu kommen, worüber du eigentlich schreibst...)

kendra
 
Als ob irgendwer in der schreibenden, intellektuell umgänglichen Community hier mit diesem Satz von dir irgendwas anfangen könnte....
Mein Beitrag richtete sich ja gerade nicht an irgendwen, sondern an @Gh0z, und der brachte die Aphantasie in einem Beitrag oben selber bereits ins Spiel. Deshalb war davon auszugehen, daß zumindest er etwas mit diesem Begriff würde anfangen können; und auf ihn, als Angesprochenen, kommt es in diesem Falle schließlich an.
 
Mein Beitrag richtete sich ja gerade nicht an irgendwen, sondern an.... und der brachte die Aphantasie in einem Beitrag oben selber bereits ins Spiel. Deshalb war davon auszugehen, daß zumindest er etwas mit diesem Begriff würde anfangen können; und auf ihn, als Angesprochenen, kommt es in diesem Falle schließlich an.

Ja, stimmt. Das hat er geschrieben:
"Afantasie" beschreibt dieses Phänomen, sich Dinge nicht vorstellen zu können. Schätzungen zufolge sind davon 4% der Bevölkerung ... betroffen.

Wieder was dazu gelernt in der deutschen Sprache, was ich bisher noch nie gebraucht habe! 😜 ;)

--

PS: "auf ihn als Angesprochenem"... Das ist ein Dativ.

Der Angesprochene, die Angesprochene...
Er, der Angesprochene... -- Sein, des Angesprochenen... -- Auf ihn als Angesprochenem....

Das braucht man wieder häufiger in der dt. Sprache... die dt. Grammatik....
😜:unsure:;)
 
So, ich sollte dann hier mal versuchen, etwas Klarheit zu schaffen, da die angebrachte Kritik von euch durchaus berechtigt ist.
Ich entschuldige mich vorab: Gerade wenn ich am Handy tippe, gelingt es mir oft nicht, das rüberzubringen, was ich sagen möchte.

Was ich meinte war:
Für mich schien/scheint es so, als seien manche durchaus nicht in der Lage (bildlich) zu fantasieren.
Das habe ich am Beispiel der Wortkargheit meiner Gegenüber festgemacht. Wie richtigerweise angemerkt wurde, scheint dieses Problem allerdings mehr darauf zurückzuführen zu sein, dass sich diese nicht richtig ausdrücken können. (Ironischerweise im Prinzip genau der Punkt, den ich selbst oben im Bezug auf mich aufführe).

Meine Initiale Fragestellung basiert also schon von vornerein auf einer falschen Annahme.

Was ich dann gemacht habe, hat die Themen dann etwas miteinander vermischt:
Das Thema rund um den Detailreichtum hinein zu bringen.

Person x bevorzugt es, wenn die Protagonistin eines erotischen Textes langsam aufgebaut wird, seitenweise beschrieben wird, wie ihr erotischer Kontakt überhaupt zustande kommt.

Person Y bevorzugt es, wen einfach der Akt beschrieben wird.

-> Das ist eher etwas für den "Wann lohnt sich Charakterzeichnung" thread. Mit bildlicher Vorstellung hat dies nichts zu tun und habe ich in meiner Verwirrung unnötigerweise aufgeführt.

Denn immerhin kann man sich auch bei Texten ohne Rahmenhandlung die bis ins Detail beschriebene Person vorstellen, während man bei dem Charakter mit "Tiefgang" vielleicht gar keinen optischen Anhaltspunkt hat.

-> Hier wäre dann eher die Frage, auf welche Art und Weise sich die Bilder in den Köpfen der Leser formen. Ganz unabhängig vom Text.

Allen einen schönen Tag und liebe Grüße
 
Was ich meinte war:
Für mich schien/scheint es so, als seien manche durchaus nicht in der Lage (bildlich) zu fantasieren.
Das habe ich am Beispiel der Wortkargheit meiner Gegenüber festgemacht. Wie richtigerweise angemerkt wurde, scheint dieses Problem allerdings mehr darauf zurückzuführen zu sein, dass sich diese nicht richtig ausdrücken können. (Ironischerweise im Prinzip genau der Punkt, den ich selbst oben im Bezug auf mich aufführe).

Zunächst einmal: Sorry, wenn ich übers Ziel hinaus geschossen bin. ;-) In eine "Streiterei" zw. Auden James "misch" dich bitte nicht ein. Die geht geht zurück bis auf eine seiner "Kritiken" an einem meiner Texte; über seine "Kritik" am Text eines Autors, dessen Text ich selbst korrektur-gelesen habe.... bis hin zu kimber22s Anmerkungen von vor einigen Jahren... )

Und dann natürlich auch das Ding mit der Grammatik --> welche m.Mn. niemals eingesetzt werden darf, um irgendwelche Autoren "runter zu machen"...
Was vor einigen Jahren der Fall war: Da haben sich Leute mittels irgendwelcher erfundener grammatikalischer Dinge (OGI -- Orthographie, Grammatik und Interpunktion...) dazu aufgeschwungen, die Satz- und Wortgrammatik miteinander zu vermischen... [Weil die Interpunktion ist Teil der Satzgrammatik (die das Verstehen der Satzaussage voraussetzt), während die Groß-/Kleinschreibung ein Teil der Wortgammatik ist. Ich gehe, du gehst, das Gehen, der Gegangene.... das ist Wortgrammatik... Das hat mit der Satzaussage nix zu tun, ob man das Wort groß oder klein schreibt: ob der "Gegangene" nur von der Party gegangen und/oder gleich ganz aus dem Leben "gegangen" ist....)

So weit also geht meine Verärgerung zurück über Leute, die ihr (meist sowieso begrenztes Wissen über die dt. Grammatik) einsetzen, um sich irgendwie als die "klugen", "der deutschen Sprache Mächtigen" ... hier im Forum aufzuspielen...
--

mea culpa, aber es ärgert mich noch heute: Wenn ich in irgendeinem Text eine fürchterlich schlechte deutsche Grammatik lese, obwohl es doch so fürchterlich einfach wäre, zuindest die Grundprinzipien der dt. Rechtschreibung zu erklären...

Aber das interessiert halt keinen, leider... :cautious::cry:
 
Was ich meinte war:
Für mich schien/scheint es so, als seien manche durchaus nicht in der Lage (bildlich) zu fantasieren.
Das habe ich am Beispiel der Wortkargheit meiner Gegenüber festgemacht. Wie richtigerweise angemerkt wurde, scheint dieses Problem allerdings mehr darauf zurückzuführen zu sein, dass sich diese nicht richtig ausdrücken können. (Ironischerweise im Prinzip genau der Punkt, den ich selbst oben im Bezug auf mich aufführe).

Das finde ich einen sehr interessanten Punkt. Weil, das ist etwas, was man tatsächlich in verschiedenen Scheib-Workshops üben kann:

Das bildliche Schreiben.

Es roch wie ein Anflug von Jasmin, gemischt mit dem Moder-Geruch des alten Hauses, als ich durch die Tür ging, wohin mich der Inspektor geschickt hatte.
Es duftete scharf und unwiderstehlich wie die Bohnensuppe meiner Mutter, als ich Daniela mit dem großen Kochlöffel im Topf umrühren sah.
... oder so ähnlich, ich kann es selber nicht so gut... ich übe da selber noch herum.... ;)
 
Das finde ich einen sehr interessanten Punkt. Weil, das ist etwas, was man tatsächlich in verschiedenen Scheib-Workshops üben kann:

Das bildliche Schreiben.

> Hier wäre dann eher die Frage, auf welche Art und Weise sich die Bilder in den Köpfen der Leser formen. Ganz unabhängig vom Text.

Es geht nicht darum was geschrieben ist/wird, sondern was, unabhängig vom Text im Kopf passiert.

Wird das Gelesene zu einem Hochglanz-Kinofilm im Kopf oder bleibt es schemenhaft?
Wie sehr schmückt die eigene Fantasie das gelesene aus?

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich finde, dass ihr da beide in gewisserweise recht hat.
Zumindest hilft mir das bildliche Schreiben sehr, wenn ich in die Geschichte eintauche und mir alles vorstellen kann!

Der bunte Blumenstrauß mit den vielen roten Rosen und einer einzigen Weißen in der Mitte, von dem ein herrlicher duft ausgeht...

...erzeugt schon ein anderes Bild in meinem Kopf, als...

...der Bluemnstrauß.

Auch wenn das ein sehr vereinfachtes Beispiel ist.
 
Ich grübele sein ein paar Tagen darüber nach, wie das bei mir ist. Ich kann's nicht definitiv festmachen.

Manchmal lese ich eine Geschichte, da reichen mir drei vage Angaben und ich habe ein recht scharf umrissenes Bild vor Augen. Und dann gibt es Texte, die sich in detaillierten Beschreibungen ergießen und ich habe auch nach mehrmaligem Lesen immer noch keine Ahnung, wie er/sie/es aussehen soll.

Liegt das am Thema der Geschichte? Nicht am Genre, mehr in Richtung Plot und Schreibsstil gedacht. Oder an einem - wie auch immer gearteten - subjektiven Interesse/Bezug zu der entsprechenden Person?

Schreibe ich selbst, geht es mir aber genauso. Manchmal ist es nur eine vage Vorstellung, da habe ich gerade mal ein paar grundlegende Merkmale vor Augen, während in anderen Fällen, manchmal innerhalb der gleichen Geschichte (und auf vergleichbarem "Bedeutungslevel") da recht detaillierte Bilder im Kopfkino entstehen.

Eigentlich habe ich da noch nir wirklich drüber nachgedacht. Auch, da es unglaublich schwer ist, ein Bild, eine Figur, Person etc. mit Worten zu beschreiben.
 
PS: "auf ihn als Angesprochenem"... Das ist ein Dativ.

Der Angesprochene, die Angesprochene...
Er, der Angesprochene... -- Sein, des Angesprochenen... -- Auf ihn als Angesprochenem....

Das braucht man wieder häufiger in der dt. Sprache... die dt. Grammatik....
😜:unsure:;)
Falsch. Es gilt die Kasuskongruenz, d. h. die "als"-Gruppe steht im selben Kasus wie das Bezugswort. Das Bezugswort im obigen Falle ist in der dritten Person Singular maskulin im Akkusativ "ihn", also steht auch die obige "als"-Gruppe im Akkusativ.

Auf den Angesprochenen kommt es hier schließlich an! (Zur Erinnerung: Die Präposition "auf" ist eine Zweiweg-Präposition, sie kann also abhängig vom Zusammenhang mit dem Dativ oder dem Akkusativ verbunden werden.)
 
mannomann... meine Vorstellungskraft hat mich gerade "Kaukasusgruenz" (mit betontem "e" - ich finde die Punkte dafür hier nicht) lesen lassen.

Das hat mehrere Folgen:
1. ich habe den Text mit etwas mehr Konzentration gelesen (ohne dass er für mich auch nur das geringste an Relevanz gewinnt - mit oder ohne Kaukasusgruenz)
2. leichte Augapfelgymnastik (Rollen)
3. nochmaliges Lesen: immer noch "Kaukasusguenz"
4. Grinsen über das grammatikalische Mikromanagement
5. Aus irgendwelchen Gründen habe ich jetzt Lust auf Griespudding und werde daher noch schnell einkaufen gehen.
 
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