PoppingTom
TEH BRAIN
- Joined
- Jan 8, 2010
- Posts
- 7,922
Hi Mann
Ich hab grad voll den Depri und muss mir das hier von der Seele schreiben, vielleicht fühl ich mich dann besser.
Ich hab Anfang des Jahres beschlossen, irgendwie in sowas hier reinzukommen, also Geschichten schreiben und dergleichen. Ich hab mit wehenden Fahnen und Null Ahnung einfach losgelegt, ohne hier irgendwas gelesen zu haben, weil es mir einfach geschmerzt hat, alle 5 Zeilen zum Wörterbuch greifen zu müssen, um eine Geschichte zu verstehen, und manche hab ich bis heute nicht begriffen. (Oil Can zum Beispiel.)
Um ehrlich zu sein, ist es eigentlich idiotisch, mit 40 erst anzufangen, was andere schon machen, seit sie schreiben können. Erschwerend kommt hinzu: Ich bin kein ausgiebiger Geschichtenleser, um ehrlich zu sein, konsumiere ich Geschichten meist über Filme und Songtexte, die Geschichten erzählen wollen. Also Null Ahnung von Stil. Ich hab nur etwas Kreativitäts-Erfahrung durch Musikmachen, und als Schreiberfahrung kann ich nur einen Artikel bei Ask1.org nennen.
Ja, ich hab früher viel und sinnlos diskutiert. Oftmals politisch, aber auch viel kulturell. Ich bin ein Diskussionswesen. Und ich glaub genau deshalb hab ich grad nen Depri. Ich hab niemanden, mit dem ich über das hier reden kann. Meistens haben meine Freunde noch weniger Ahnung vom Geschichtenschreiben als ich, und man muss mich schon kennen und wissen, dass es nicht mein Ziel ist, jemanden totzudiskutieren, sondern dass ich immer versuche, Positionen der anderen zu verstehen und gerade deshalb bisweilen bis aufs Blut diskutiere, nicht um Recht zu behalten, sondern um bei meinem Gegeüber eine Position zu sehen, die ich so vorher noch nicht gesehen habe.
Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich an einer Geschichte vor allem: die Geschichte an sich. Ja, ich weiss , das ist ungefähr so, als ob man sagt "An der Musik interessiert mich vor allem der Groove." Aber ohne die Geschichte an sich ist das ganze drumherum eigentlich überflüssig.
Ich erinnere mich da an einen ausgesprochen hübschen Film namens "Der Kontrakt des Zeichners". Die Geschichte ist, nunja, sehr verschachtelkompliziert, kurz gesagt genial, und sobald ich kann, guck ich mir den Film noch mal an, hoffentlich kapier ich die Geschichte dann etwas besser (eine Geschichte die ich nicht kapier, MUSS genial sein). Der Gedanke, diese Geschichte zu LESEN, erfüllt mich aber ehrlich gesagt mit Grauen. Ich müsste was für Malerei übrighaben, um mich bis zu dem vorzuarbeiten, was "die Geschichte" ist. Im Film ist mir das egal, da lass ich einfach die Bilder auf mich wirken, und so manches nicht gesagte Wort dort lässt mir da Raum für Fantasie, was die Leute denken mögen. Das fehlt mir etwas in der Literatur, wo man meiner Meinung nach zu oft Gedanken lesen kann/muss.
Ich hab schon überlegt, wieder Musik zu machen, aber das hat keinen Sinn, ich bin da einfach zu eigensinnig und nicht offen genug, um mit jemanden da zu kollabieren, und so alleine machts keinen Spass. Nennt mich voreingenommen oder arrogant, aber meine Hoffnung, im Musikbereich jemanden (deutschsprachigen) zu finden, der mit mir Musik macht, die mich auch fasziniert, ist nahe Null. Einfach eigene Erfahrung. Es geht da weniger darum, wie gut derjenige ist, mehr darum, was er hört, was ihn fasziniert an der Musik.
Bei Geschichtenschreiben ist das etwas anders, da bin ich offen und hab etwas mehr Vertrauen. Oder weiss einfach noch zuwenig, und hab deshalb sowas wie Demut vor Schreibern. Aber wie gesagt, ich hätte zu gerne jemanden, der einfach mal so übers Schreiben quatscht, wenns da was zu quatschen gibt, einfach damit man mal langsam kapiert, was man da eigentlich tut.
Letztens hab ich "Up in the Air" geguckt, ein Film mit George Clooney. Ich hab so einen verdammten Respekt vor Leuten, die solche Geschichten schreiben: wo jeder gut ist, irgenwann klar wird, dass keiner grösser als der andere ist und trotzdem Konflikte überall auftauchen, die wirklich welche sind. Nicht so das blöde Gut-Blöse-Klischee. Echt berührt hat mich die Tatsache, dass ich dachte, der Typ, der von Clooney gespielt wird, hätte ein super Leben. Aber eigentlich ist sein Leben dem meinigen nicht unähnlich. So absolut bindungsfrei.
So, ausgedeprit.
Wer sich hier die Seele aus dem Leib schreiben will, soll das bitte tun, ich lese wirklich alles und will über alles quatschen, was hier mit dem zu tun hat, was wir hier machen. Wer findet dass ich ein selbstgefälliges Arschloch bin, das viel schreibt und im Endeffekt nichts sagt, kann das ja auch schreiben. Besser als nix.
Howggh, Tom hat gesprochen.
Ich hab grad voll den Depri und muss mir das hier von der Seele schreiben, vielleicht fühl ich mich dann besser.
Ich hab Anfang des Jahres beschlossen, irgendwie in sowas hier reinzukommen, also Geschichten schreiben und dergleichen. Ich hab mit wehenden Fahnen und Null Ahnung einfach losgelegt, ohne hier irgendwas gelesen zu haben, weil es mir einfach geschmerzt hat, alle 5 Zeilen zum Wörterbuch greifen zu müssen, um eine Geschichte zu verstehen, und manche hab ich bis heute nicht begriffen. (Oil Can zum Beispiel.)
Um ehrlich zu sein, ist es eigentlich idiotisch, mit 40 erst anzufangen, was andere schon machen, seit sie schreiben können. Erschwerend kommt hinzu: Ich bin kein ausgiebiger Geschichtenleser, um ehrlich zu sein, konsumiere ich Geschichten meist über Filme und Songtexte, die Geschichten erzählen wollen. Also Null Ahnung von Stil. Ich hab nur etwas Kreativitäts-Erfahrung durch Musikmachen, und als Schreiberfahrung kann ich nur einen Artikel bei Ask1.org nennen.
Ja, ich hab früher viel und sinnlos diskutiert. Oftmals politisch, aber auch viel kulturell. Ich bin ein Diskussionswesen. Und ich glaub genau deshalb hab ich grad nen Depri. Ich hab niemanden, mit dem ich über das hier reden kann. Meistens haben meine Freunde noch weniger Ahnung vom Geschichtenschreiben als ich, und man muss mich schon kennen und wissen, dass es nicht mein Ziel ist, jemanden totzudiskutieren, sondern dass ich immer versuche, Positionen der anderen zu verstehen und gerade deshalb bisweilen bis aufs Blut diskutiere, nicht um Recht zu behalten, sondern um bei meinem Gegeüber eine Position zu sehen, die ich so vorher noch nicht gesehen habe.
Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich an einer Geschichte vor allem: die Geschichte an sich. Ja, ich weiss , das ist ungefähr so, als ob man sagt "An der Musik interessiert mich vor allem der Groove." Aber ohne die Geschichte an sich ist das ganze drumherum eigentlich überflüssig.
Ich erinnere mich da an einen ausgesprochen hübschen Film namens "Der Kontrakt des Zeichners". Die Geschichte ist, nunja, sehr verschachtelkompliziert, kurz gesagt genial, und sobald ich kann, guck ich mir den Film noch mal an, hoffentlich kapier ich die Geschichte dann etwas besser (eine Geschichte die ich nicht kapier, MUSS genial sein). Der Gedanke, diese Geschichte zu LESEN, erfüllt mich aber ehrlich gesagt mit Grauen. Ich müsste was für Malerei übrighaben, um mich bis zu dem vorzuarbeiten, was "die Geschichte" ist. Im Film ist mir das egal, da lass ich einfach die Bilder auf mich wirken, und so manches nicht gesagte Wort dort lässt mir da Raum für Fantasie, was die Leute denken mögen. Das fehlt mir etwas in der Literatur, wo man meiner Meinung nach zu oft Gedanken lesen kann/muss.
Ich hab schon überlegt, wieder Musik zu machen, aber das hat keinen Sinn, ich bin da einfach zu eigensinnig und nicht offen genug, um mit jemanden da zu kollabieren, und so alleine machts keinen Spass. Nennt mich voreingenommen oder arrogant, aber meine Hoffnung, im Musikbereich jemanden (deutschsprachigen) zu finden, der mit mir Musik macht, die mich auch fasziniert, ist nahe Null. Einfach eigene Erfahrung. Es geht da weniger darum, wie gut derjenige ist, mehr darum, was er hört, was ihn fasziniert an der Musik.
Bei Geschichtenschreiben ist das etwas anders, da bin ich offen und hab etwas mehr Vertrauen. Oder weiss einfach noch zuwenig, und hab deshalb sowas wie Demut vor Schreibern. Aber wie gesagt, ich hätte zu gerne jemanden, der einfach mal so übers Schreiben quatscht, wenns da was zu quatschen gibt, einfach damit man mal langsam kapiert, was man da eigentlich tut.
Letztens hab ich "Up in the Air" geguckt, ein Film mit George Clooney. Ich hab so einen verdammten Respekt vor Leuten, die solche Geschichten schreiben: wo jeder gut ist, irgenwann klar wird, dass keiner grösser als der andere ist und trotzdem Konflikte überall auftauchen, die wirklich welche sind. Nicht so das blöde Gut-Blöse-Klischee. Echt berührt hat mich die Tatsache, dass ich dachte, der Typ, der von Clooney gespielt wird, hätte ein super Leben. Aber eigentlich ist sein Leben dem meinigen nicht unähnlich. So absolut bindungsfrei.
So, ausgedeprit.
Wer sich hier die Seele aus dem Leib schreiben will, soll das bitte tun, ich lese wirklich alles und will über alles quatschen, was hier mit dem zu tun hat, was wir hier machen. Wer findet dass ich ein selbstgefälliges Arschloch bin, das viel schreibt und im Endeffekt nichts sagt, kann das ja auch schreiben. Besser als nix.
Howggh, Tom hat gesprochen.