Kojote
dead serious lunatic
- Joined
- Jan 31, 2010
- Posts
- 2,224
NOTTAF - Not open to trolling and flaming
Das ist ein tag. So wie #NSFW - Not safe for work.
Die deutsche Übersetzung lautet: Nicht geöffnet für Beleidigungen und Getrolle. Und es soll umschreiben, was in dieser Diskussion keinen Platz hat.
Wer Krieg spielen will, soll bitte woanders spielen. Wer mitdiskutieren will, ist willkommen. Auch wenns mal hitzig oder intensiv wird.
Bitte an die Moderation: Lass uns ein klein wenig Zeit, um eventuell aufkommende Streits aus eigener Kraft zu überwinden.
Bitte an die Poster: Versucht, ein Einschreiten der Moderation unnötig zu machen, indem ihr euch um Klärung bemüht, anstatt gleich auf alles anzuspringen, was man als beleidigend verstehen kann. Wir sind Erwachsene und können das!
Zum Thema: Show, don’t tell - mal anders
Der berühmte Merksatz ‚show, don’t tell‘ hat eine ganze Reihe von Bedeutungsebenen.
Hier geht es mir nicht darum, welche der Beschreibungen ihn besser erfüllt, sondern wie er sich auf die Kommunikation mit dem Leser auswirkt. Und zwar unmittelbar über das, was wir als Autoren schreiben und wie wir es schreiben.
Wir können dem Leser sagen, dass er das Ballkleid wunderschön finden soll. Oder es ihm zeigen. Aber damit wird riskiert, dass er seine eigene Meinung dazu hat und es einfach scheiße findet.
Und vor allen Dingen wird mit der Art, wie die Beschreibung strukturiert wird, das Auge des Lesers mitgelenkt. Wir können es beispielsweise auf die körperlichen Vorzüge lenken. Oder auf die Aura, die durch das Kleid erzeugt wird. Weg von körperlichen - und damit ja auch sexuellen - Interpretationen.
Und wir können damit fürchterlich auf die Fresse fallen, wenn unsere Geschichte als Dreh- und Angelpunkt hat, dass der Leser das Kleid bewundernswert finden soll - und das schiefgeht.
Wie geht ihr damit um?
Wie nehmt ihr das als Leser wahr?
Lasst ihr euch gerne in eine Richtung lenken und folgt der Vorgabe?
Oder wehrt ihr euch dagegen und beharrt auf einer eigenen Einschätzung?
Und wie wirkt sich das auf den Genuss von Geschichten und Büchern aus?
Aber am allerwichtigsten:
Welche Tricks und Kniffe benutzt ihr, um den Leser dorthin zu lenken, wo ihr ihn haben wollt?
Wie stellt ihr sicher, dass der Leser genau den Wow-Effekt, oder Ekel oder die Freude oder Beklemmung empfindet, die ihr in dem Moment für wichtig und richtig haltet? Wie zeigt ihr dem Leser die richtige Richtung, statt ihm einfach zu sagen, wohin er gehen soll?
Das ist ein tag. So wie #NSFW - Not safe for work.
Die deutsche Übersetzung lautet: Nicht geöffnet für Beleidigungen und Getrolle. Und es soll umschreiben, was in dieser Diskussion keinen Platz hat.
Wer Krieg spielen will, soll bitte woanders spielen. Wer mitdiskutieren will, ist willkommen. Auch wenns mal hitzig oder intensiv wird.
Bitte an die Moderation: Lass uns ein klein wenig Zeit, um eventuell aufkommende Streits aus eigener Kraft zu überwinden.
Bitte an die Poster: Versucht, ein Einschreiten der Moderation unnötig zu machen, indem ihr euch um Klärung bemüht, anstatt gleich auf alles anzuspringen, was man als beleidigend verstehen kann. Wir sind Erwachsene und können das!
Zum Thema: Show, don’t tell - mal anders
Wenn du also schreibst "Ein wunderschönes, reich verziertes Ballkleid", dann schreibst du im Prinzip "Also, ähm, ich hab jetzt zwar keine Ahnung von Kleidern, aber das sah echt super aus. Jeans und T-Shirt hättens zwar auch getan, aber so war es wenigstens stilgerecht. Also, ähm, naja, mir hats wirklich gefallen."
Wenn du hingegen schreibst "ein Traum aus Satin und Seide mit handgeklöppelter Spitze am Dekolletee und fein abgesetzten Säumen. Saphirblau wie die karibische See mit silbernen Verzierungen und einem Schnitt, der die Vorzüge der Trägerin ins allerbeste Licht rückt." dann schreibst du im Prinzip "Boah! WoW! Ich hab ja mit allem gerechnet, aber das war wirklich perfekt. zum ersten Mal hab ich sie richtig als Frau gesehen. Ich musste erstmal einen Gin nehmen, weil ich sonst vor lauter Staunen nicht mal das Wort 'Hi' rausgekriegt hätte".
Mag sein, dass es mühselig ist, so zu denken, aber wenn du als Autor das nicht tust - die Leser werden es tun. Und wenn sie es nur unterbewusst tun. Die Details verraten etwas über die Prioritäten des Erzählers. Wenig Details bedeuten, dass dem Erzähler eigentlich alles wurscht ist, um es mal hart auszudrücken. Wenig Details auf den Charakter der Frau und viele auf ihren Körper bedeuten, dass du sie eigentlich nur bumsen willst.
Der berühmte Merksatz ‚show, don’t tell‘ hat eine ganze Reihe von Bedeutungsebenen.
Hier geht es mir nicht darum, welche der Beschreibungen ihn besser erfüllt, sondern wie er sich auf die Kommunikation mit dem Leser auswirkt. Und zwar unmittelbar über das, was wir als Autoren schreiben und wie wir es schreiben.
Wir können dem Leser sagen, dass er das Ballkleid wunderschön finden soll. Oder es ihm zeigen. Aber damit wird riskiert, dass er seine eigene Meinung dazu hat und es einfach scheiße findet.
Und vor allen Dingen wird mit der Art, wie die Beschreibung strukturiert wird, das Auge des Lesers mitgelenkt. Wir können es beispielsweise auf die körperlichen Vorzüge lenken. Oder auf die Aura, die durch das Kleid erzeugt wird. Weg von körperlichen - und damit ja auch sexuellen - Interpretationen.
Und wir können damit fürchterlich auf die Fresse fallen, wenn unsere Geschichte als Dreh- und Angelpunkt hat, dass der Leser das Kleid bewundernswert finden soll - und das schiefgeht.
Wie geht ihr damit um?
Wie nehmt ihr das als Leser wahr?
Lasst ihr euch gerne in eine Richtung lenken und folgt der Vorgabe?
Oder wehrt ihr euch dagegen und beharrt auf einer eigenen Einschätzung?
Und wie wirkt sich das auf den Genuss von Geschichten und Büchern aus?
Aber am allerwichtigsten:
Welche Tricks und Kniffe benutzt ihr, um den Leser dorthin zu lenken, wo ihr ihn haben wollt?
Wie stellt ihr sicher, dass der Leser genau den Wow-Effekt, oder Ekel oder die Freude oder Beklemmung empfindet, die ihr in dem Moment für wichtig und richtig haltet? Wie zeigt ihr dem Leser die richtige Richtung, statt ihm einfach zu sagen, wohin er gehen soll?