Intentionalität

postpartem

Virgin
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Oct 7, 2022
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Weil andere Threads immer wieder dahin abschweifen...

Ich glaube, es gibt hier einige Kommunikationsprobleme, weil Intentionen, Ambitionen, Möglichkeiten und Umsetzung ein bisschen durcheinander geworfen werden. Deshalb mein Versuch, das etwas anschaulicher und strukturierter darzustellen:

Intentionen:

Ich möchte eine Geschichte schreiben
Ich möchte eine Fantasie niederschreiben
Ich möchte eine Sexszene abbilden, die ich gesehen oder erlebt habe

Ambitionen:

Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Lesern nachvollziehbar erscheint
Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Leser erregt
Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Leser unterhält
Ich möchte eine Geschichte schreiben, um mich oder andere darzustellen
Ich möchte mit meinen Geschichten etwas aussagen

Möglichkeiten:

Ich kann eine kurze Geschichte schreiben, die alle mir wichtigen Elemente von Intentionen und Ambitionen enthält
Ich brauche eine längere Geschichte, um diese Elemente für mich schlüssig auszurollen
Unter Romanlänge brauche ich gar nicht erst anzufangen, weil es die gewünschte Komplexität verlangt

Umsetzung:

Ich beschränke mich darauf, alle obigen Elemente so miteinander zu verknüpfen, dass es für mich ausreichend erscheint
Ich stelle sicher, dass dies auf für Leser nachvollziehbare und leicht zugängliche Weise geschieht, um einen möglichst großen Leserkreis zu erreichen
Ich folge standardisierten Vorgehensweisen, was das Ausrollen einer Erzählung und die Implementierung bekannter Stil- und Erzählweisen betrifft.

Ergebnis:

Die Intentionalität ist erfüllt, die Geschichte entspricht meinen Vorgaben, ich bekomme das erwartete Feedback.
Das Feedback der (oder zumindest einiger) Leser weist darauf hin, dass sie nicht verstanden wurde, oder nicht den Leser-Erwartungen entspricht.

Vielleicht sollte man sich hierüber zunächst klar sein, bevor man versucht, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Umsetzbar ist vieles auch in kurzen Geschichten. Manches eher oder leichter in längeren. Als Autor ist man gleichfalls ein Leser. Zumindest der eigenen Geschichten. Aber jeder Leser hat eigene Wünsche, Vorgaben, Ansprüche, die sich mit den eigenen nicht zwangsläufig decken müssen.

Das Missverhältnis ist dann entweder: Ich habe alles so geschrieben, wie ich das wollte, aber einigen Lesern reicht das nicht.
Oder: Ich habe alles so geschrieben, wie es mir möglich war und ich das wollte, aber einige (im schlimmsten Falle viele) Leser haben anderes erwartet, oder ihnen reicht das nicht.

Hier mögliche Konklusionen:

Feedback ist mir wichtig, aber wichtiger ist für mich der Spaß am Schreiben, also pelle ich mir ein Ei drauf.
Bei positivem und negativem Feedback ist mir das negative egal, weil die Leser, auf die ich abzielte, mir das Feedback gegeben haben, was ich erwartete.
Im schlimmsten Fall: Irgendwie scheine ich den Lesergeschmack nicht getroffen zu haben, aber keiner hat klar formuliert, warum.
Im besten Fall: Ich habe das Feedback erhalten, was ich brauchte, um meine nächsten Geschichten anders oder besser zu gestalten, oder weiß nun, dass meine Intentionalität als erfüllt betrachtet werden kann.

Was zum Beispiel die Entwicklung von Charakteren und Handlungslogik anbetrifft, die Dichte und Genauigkeit von Beschriebenem, agieren wir als Autoren doch wohl zunächst als Leser. Was mir gefällt, mir ausreicht, mir notwendig erscheint, erhebe ich zu meinem eigenen Standard, dem ich gerecht zu werden versuche. Selbstverständlich kann das nie allgemeingültig sein, weil eben jeder Leser ganz individuelle Ansprüche und Erwartungen hat. Im Idealfall finden sich viele geneigte Leser, bei denen das halbwegs deckungsgleich ist. Allen kann man es vermutlich nicht recht machen. Objektive Kriterien mag es ja tatsächlich geben, aber im Grunde werden wir viel häufiger mit subjektiven konfrontiert, zunächst und zuvörderst den eigenen.
 
Last edited:
Ein Definitionsthread - gute Idee (y)

Und kann mich dir insoweit anschließen :)
 
Dann will ich mal ehrlich antworten, auch auf die Gefahr hin, dass es Shitstorm hagelt.

Intention:
Ich möchte meine Fantasien niederschreiben und Ideen umsetzen.

Ambition:
Die ersten drei Punkte dürften alle irgendwie zutreffen.

Möglichkeiten:
Meine Ideen kann ich in kurzen Geschichten am Besten umsetzen. Längere Geschichten langweilen mich, nach dem ersten Tabubruch bzw. erstem Sex fällt die Spannung für mich ab und der Rest wird uninteressant.

Umsetzung:
Ich schreibe so, wie ich es für richtig halte. Ob das den gängigen Standards entspricht weiß ich nicht, wahrscheinlich wird vieles von den Standards abgedeckt sein. Ich schreibe die Texte in einer Sprache, die nicht allzu hochgestochen wirkt und somit für die meisten Leser zugänglich sein dürfte.

Und hier mal ein paar allgemeine Aussagen:

Ich schreibe die Geschichten, die ich schreiben möchte.

Ich schreibe nichts, was die meisten Leser gerne konsumieren wollen, um möglichst gutes Feedback zu erhalten, wenn ich das nicht zufällig auch möchte.

Ich veröffentliche all jene Geschichten, die meiner Meinung nach gut genug sind, um sie einem breiten Publikum zugängig zu machen.

Ich veröffentliche auch Geschichten, bei denen ich von vornherein weiß, dass sie die Mehrheit der Leser nicht erreichen wird bzw. bei der eher schlechte Bewertungen zu erwarten sind.

Wenn die Geschichte einem Leser nicht gefallen hat, hat er Pech gehabt, denn die Geschichte wollte ich in allen Facetten so schreiben, wie es im Text geschrieben steht.

Hinweise der Leser, dass sie die Geschichte gerne anders erlebt hätten, prallen an mir ab, weil ich genau diese und keine andere Geschichte schreiben wollte. Wenn ich die Charaktere in diese Situation gebracht habe, dann habe ich mir etwas dabei gedacht und da ist es nicht zielführend, mir aufzeigen zu wollen, dass der Verlauf der Geschichte ein anderer hätte sein können.

Ich schreibe keine Fortsetzungen, die ich nicht schreiben möchte.

Ich freue mich über Lob, hätte aber gerne erfahren, was konkret an der Geschichte gelungen ist.

Ich ärgere mich über Kritik, wenn diese nicht detailliert ist.
"Hat mir nicht gefallen" oder "Habe von dir schon Besseres gelesen" erklären nicht, warum diese Story die Erwartungen nicht erfüllt hat. Auf der anderen Seite: Wenn die Geschichte die Erwartungen nicht erfüllt hat gilt erneut: Pech gehabt, ich wollte die Geschichte genau so schreiben.

Ich halte nichts von kleinkarierter Kritik. Einzelne Formulierungen zu kritisieren oder einzelne Szenen schlechtzureden, macht keinen Sinn, da ich wahrscheinlich weder die Formulierungen noch die Szenen in zukünftigen Geschichten erneut verwenden werde.

Ich freue mich über Tipps und Hinweise, die mich bei zukünftigen Geschichten in die Lage versetzen, grundlegende Dinge anders/besser zu beschreiben. Ich meine damit Hinweise wie "Du benutzt auffällig oft Wortwiederholungen und Füllwörter" - das sind Hinweise, mit denen der Autor langfristig seine Schreibfertigkeiten verbessern kann.


So, das sollte erst einmal genügen. Keine Ahnung, ob das jetzt das ist, was du als Reaktion auf deinen Thread erwartet hast.

swriter
 
So, das sollte erst einmal genügen. Keine Ahnung, ob das jetzt das ist, was du als Reaktion auf deinen Thread erwartet hast.

swriter
(y) Finde ich gut. Warum Shitstorm? Ich wollte lediglich klar machen, dass manches aneinander Vorbeireden eben darauf beruht, dass Sachen durcheinandergeworfen und vermischt werden, die Argumente daher schwerer nachvollziehbar sind. Und vielleicht dadurch klarer wird, dass viele Aussagen wie: Es reicht doch, wenn... in Wahrheit: Mir reicht es, wenn... sind.
 
@swriter, ich verkneife mir an dieser Stelle das Einfügen Deines Texts als Zitat.

Überspitzt formuliert: Bist Du wirklich an Kommentaren zu Deinen Geschichten interessiert?
Vieles was in einem Kommentar oder gar eine richtige Kritik zu Deinen Geschichten stehen würde, scheint Dich nicht zu interessieren. In einer Kritik wird nie nur stehen, warum eine Geschichte gefallen hat. Es wird immer eine umfassendere Beschreibung dessen sein, was dem Leser oder der Leserin aufgefallen ist, dazu gehören einzelne Formulierungen genauso wie die Betrachtung einzelner Szenen und eine Bewertung der Geschichte als Ganzes.
Wenn ich vor der Frage stehe, zu einer Deiner Texte in Zukunft eine Kritik zu schreiben, bin ich derzeit unentschlossen, ob ich das tun sollte. Der Text wirkt für mich wie eine "Klatsche" vor den Kopf und hat den Grundtenor, dass Dir das Meiste egal ist, was jemand schreibt. Ob das wirkliche Deine Intention ist, kann ich nicht beurteilen.
 
@postpartem, ich versuch einmal Deinen Kategorien zu folgen:

Intentionen:

Ich möchte eine Geschichte schreiben, die an den Stellen weitergeht, an denen nicht erotische Geschichten aufhören.

Ambitionen:

Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Leserinnen und Leser für die Zeit, während sie sie lesen, unterhalten, mitnehmen und wenn sie wollen auch erregt.

Möglichkeiten:

Ich wäre gerne in der Lage, auch gute Kurzgeschichten zu schreiben. Da ich an diesem Punkt noch nicht angekommen bin, sind meine Geschichten bisher länger. Grundsätzlich suche ich mir das Format, welches für mich am Besten geeignet ist, das unterzubringen, was erreichen möchte.


Umsetzung:

Nachdem ich den Rahmen konstruiert habe, schaue ich, wie ich die einzelnen Szenen darstellen möchte. "Einfache" Erzählweise oder eine Darstellungsform, die ich bisher nicht genutzt habe. (Da ich bisher erst sehr wenige Geschichten geschrieben habe, bin ich noch dabei, mir das Rüstzeug zu erarbeiten, einen Werkzeugkasten zusammen zu stellen.)

Ergebnis:

Da ich noch bei meinen ersten Gehversuchen befinde, bin ich sehr an Rückmeldungen interessiert. Nur so kann ich sehen, ob das, was ich ausdrücken wollte, gut, bzw. verständlich angekommen ist.
Eine Fortsetzung (eine Geschichte, die auf mehrere Lit Teile unterteilt ist, ausgenommen) käme für mich dann in Frage, wenn ich darin eine für mich Sinnvolle Erweiterung der Erzählung sehen würde.

Konklusion:

Feedback ist mir wichtig, je detaillierter, desto lieber. Ich schreibe zum einen für mich selbst, da ich sehen möchte, ob ich eine bestimmte Idee glaubhaft umsetzen kann. Zum anderen schreibe ich auch für andere. Ich habe für mich den Anspruch, dass bei diesen anderen, der Eindruck zurückbleiben soll, dass sie ihre Zeit nicht vergeudet haben.
Desweiteren bin ich der Meinung, nur so kann eine Gemeinschaft funktionieren. Ich lese kostenlose erotische Geschichten aus dem Netz seit ca 1993. Und wenn alle nur dem Prinzip folgen würden, "lass doch die anderen schreiben", gäbe es keine Geschichten zu lesen. Nur Konsumieren geht in einer Welt der Freiwilligkeit nicht. Man muss auch etwas beisteuern. Und so lange ich Zeit und Ideen habe, werde ich weiter schreiben.
 
@swriter, ich verkneife mir an dieser Stelle das Einfügen Deines Texts als Zitat.

Überspitzt formuliert: Bist Du wirklich an Kommentaren zu Deinen Geschichten interessiert?
Vieles was in einem Kommentar oder gar eine richtige Kritik zu Deinen Geschichten stehen würde, scheint Dich nicht zu interessieren. In einer Kritik wird nie nur stehen, warum eine Geschichte gefallen hat. Es wird immer eine umfassendere Beschreibung dessen sein, was dem Leser oder der Leserin aufgefallen ist, dazu gehören einzelne Formulierungen genauso wie die Betrachtung einzelner Szenen und eine Bewertung der Geschichte als Ganzes.
Wenn ich vor der Frage stehe, zu einer Deiner Texte in Zukunft eine Kritik zu schreiben, bin ich derzeit unentschlossen, ob ich das tun sollte. Der Text wirkt für mich wie eine "Klatsche" vor den Kopf und hat den Grundtenor, dass Dir das Meiste egal ist, was jemand schreibt. Ob das wirkliche Deine Intention ist, kann ich nicht beurteilen.

Die Meinung der Leser interessiert mich schon, wird aber nicht dazu führen, dass ich meine Entscheidung beim Schreibprozess bereue. Schon gar nicht wird es dazu führen, dass ich die Geschichte umschreibe und neu veröffentliche.

Zur Erklärung:
Ich habe eine Geschichte veröffentlicht, in der ein Paar in der Fußgängerzone auf die Suche nach einem gleichgesinnten Paar unterwegs ist und dieses Paar ungeniert anspricht, ob sie nicht Lust hätten, mal eben eine schnelle Nummer im nächstbesten Hinterhof zu schieben. Warum auch immer, habe ich mich entschlossen, dass das andere Paar dunkelhäutig ist und schnell das Klischee "Du hast doch bestimmt einen großen Schwanz" aufkam.

Die Kritiken gingen von "Fremdschämen" über "unrealistisch" etc. Ein bekannter Autor hat sich offenbar so über meine Geschichte aufgeregt, dass er gleich eine alternative Geschichte geschrieben hat, in der das eine Paar das andere unter anderen Umständen angesprochen hat.

Und an der Stelle sage ich: Das ist genau das Szenario, das ich schreiben wollte. Die sollten in der Fußgängerzone direkt auf das andere Paar zugehen. Die sollten sich nicht über Bekannte oder im Urlaub kennenlernen. Das Szenario war genauso geplant und wurde von mir umgesetzt. Und hier bin ich für Empfehlungen/Kritik, dass man die Geschichte hätte anders schreiben können, taub auf beiden Ohren.

Wenn also jemand die Geschichte an sich infragestellt, wird mich das nicht zum Nachdenken bewegen.

Nichtsdestotrotz kann man mir ja nützliche Tipps geben, die ich bei zukünftigen Geschichten beherzigen kann. Helios53 zum Beispiel hat mich vor vielen Jahren auf meine das/dass-Problematik hingewiesen. Zahlreiche Hinweise anderer Autoren habe ich im Laufe der Jahre angenommen und sie in nachfolgenden Texten umgesetzt.

Wenn du mir zum Beispiel schreiben möchtest, dass du die Sexszene an der Stelle anders skizziert hättest, oder wenn du mich auf einen Logikfehler hinweist, werde ich bestimmt darüber nachdenken und es vielleicht beim nächsten Mal anders gestalten.

Dein letzter Hinweis auf meine Geschichte "Das Handicap" bezüglich der Toilettenszene fällt für mich unter die Rubrik "Das habe ich so entschieden und da lasse ich mit mir auch nicht diskutieren". Und selbst wenn ich mich mit deinem Standpunkt anfreunden könnte - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch einmal so eine Geschichte schreibe, in der eine vergleichbare Szene enthalten ist?

Aber ja ... es gibt Autoren, die offener für Kritik sind als ich. Wer wegen meiner Einstellung keine Kommentare schreiben möchte, muss das ja nicht tun, wenn er glaubt, ich würde sie ohnehin nicht wahrnehmen. Und wer jetzt Schnappatmung bekommt und mir vorwerfen will "Aber du hast doch mehr Kommentare gefordert!" - Ich habe mich darüber beklagt, dass es auf der Plattform Literotica für alle Autoren zu wenig Kommentare gibt, ich habe nicht gefordert, dass man ausgerechnet meine Geschichten intensiver kommentieren sollte.

swriter
 
@swriter, ich verkneife mir an dieser Stelle das Einfügen Deines Texts als Zitat.

Überspitzt formuliert: Bist Du wirklich an Kommentaren zu Deinen Geschichten interessiert?
Vieles was in einem Kommentar oder gar eine richtige Kritik zu Deinen Geschichten stehen würde, scheint Dich nicht zu interessieren. In einer Kritik wird nie nur stehen, warum eine Geschichte gefallen hat. Es wird immer eine umfassendere Beschreibung dessen sein, was dem Leser oder der Leserin aufgefallen ist, dazu gehören einzelne Formulierungen genauso wie die Betrachtung einzelner Szenen und eine Bewertung der Geschichte als Ganzes.
Wenn ich vor der Frage stehe, zu einer Deiner Texte in Zukunft eine Kritik zu schreiben, bin ich derzeit unentschlossen, ob ich das tun sollte. Der Text wirkt für mich wie eine "Klatsche" vor den Kopf und hat den Grundtenor, dass Dir das Meiste egal ist, was jemand schreibt. Ob das wirkliche Deine Intention ist, kann ich nicht beurteilen.

Ich wollte konkret auf deinen Kommentar zu der Geschichte "Das Handicap" eingehen und dir erklären, was ich von deinen Hinweisen für nützlich und was für weniger nützlich halte. Damit wir hier nicht schon wieder vom Thema abkommen und weil es um Feedback zu einer konkreten Geschichte geht, habe ich meine Antwort auf deinen Kommentar unter die Geschichte geschrieben. Dauert halt nur etwas, bis wir das alles lesen können.

swriter
 
Wenn also jemand die Geschichte an sich infragestellt, wird mich das nicht zum Nachdenken bewegen.

Ich denke die gesamte Diskussion hier zeigt, dass man eben doch zum Nachdenken angeregt wird.
Und das ist vielleicht auch der wesentliche positive Aspekt von Kritik.

Man braucht keine Handlungsanweisungen erwarten, wie man alles besser machen kann.

Aber in dem man über die Sicht anderer nachdenkt, verändert man auch seine eigene Sicht auf die Welt und sein eigenes Handeln. Und das, denke ich, ist grundsätzlich positiv.

Lieben Gruss
Mayia
 
Hmm... also ich kann mit dieser Aufteilung: Intention - Ambition - Motivation u.s.w. nix anfangen. Ich wüsste zB jetzt auch nicht, wie ich da eine motivierte Intention mit Möglichkeit einordnen sollte, anders als zB eine ambitionierte Motivation, von der ich aber nicht glaube, dass sich sich umsetzen lässt....

Ich habe da ganz im Gegenteil die große Befürchtung, dass sich da manche Dauer-unglaublich-Kompliziert-Schreiber hier inzw. "durchgesetzt" haben, dergestalt: Dass jetzt auch andere User und Userinnen plötzlich glauben anfangen zu müssen, ihre Haupt-Aussagen hinter irgendwelchen zweiten und dritten Nebensätzen zu verstecken..
 
"Intention"? .... OMG das heißt "Absicht"

Hey, ich habe vor, mir heute ein Paar Schuhe zu kaufen! Kommst du zuerst zu mir und dann gehen wir gemeinsam Schuhe kaufen?

Nach dem Verlassen des Domizil gab es unter den Partizipierenden die einhellige Intention, einige Paare an den Füßen befindlicher Bewegungsmittel zu aquirieren....

Ja? Heißt praktisch das Gleiche.

...

Und was eine Intention von einer Intentionalität unterscheidet, das muss ich jetzt erst mal selber wieder im Lehrbuch nachschlagen..
 
Last edited:
Ich finde deine Versuche, dich mit der deutschen Sprache auseinanderzusetzen ja recht unterhaltsam, aber kann aus meiner Lebenserfahrung beisteuern, dass es Sinn macht, sich zunächst um Verständnis zu bemühen, und dann erst Aussagen zu treffen. Unterscheidungsmerkmale lassen sich gegebenenfalls auch aus Beispielen ableiten, darum habe ich diese geliefert.
 
Ich finde deine Versuche, dich mit der deutschen Sprache auseinanderzusetzen ja recht unterhaltsam, aber kann aus meiner Lebenserfahrung beisteuern, dass es Sinn macht, sich zunächst um Verständnis zu bemühen, und dann erst Aussagen zu treffen. Unterscheidungsmerkmale lassen sich gegebenenfalls auch aus Beispielen ableiten, darum habe ich diese geliefert.

Ja, das stimmt allerdings. In vielen Fällen in der Realität ist das Resultat gar nicht wichtig... sondern nur, ob der "Richtige" bei der Lösung von irgendwas irgendeinen Anteil hat...

Na, dann lass ich mich mal überraschen, wann du mir sagen kannst, was du mit "Intentionalität" meinst.... ich hab nämlich noch immer keine Ahnung, was das heißen soll..

4.12.2022 EDIT: Trivial-philosophische Anmerkungen deleted.
 
Last edited:
Intentionalität: "Lehre von der Ausrichtung aller psychischen Akte auf ein reales oder ideales Ziel"

Daher aufgesplittet in Intention, Motivation, Möglichkeiten, Umsetzung

Ich versuche so präzise wie möglich zu formulieren. Hängt mit meinem persönlichen Hintergrund zusammen. Obige Definition ließe sich beliebig erweitern, aber ich will hier niemanden mit Husserl langweilen.
 
nein, nur kurz: Ich halte die ganze hochgestochene Erzählung für einen Unsinn: Warum ich einen Text schreibe? -- das kann man mich einfach fragen: Weil ich möchte, dass er gelesen wird. End of Story. :)
 
Nein, es ging mir um die Differenzierung von in anderen Diskussionen vermengten Begrifflichkeiten, die in meinen Augen ein "Aneinander-Vorbei-Reden" auslösten. Siehe meine einleitenden Sätze im ersten Post.
 
nein, nur kurz: Ich halte die ganze hochgestochene Erzählung für einen Unsinn: Warum ich einen Text schreibe? -- das kann man mich einfach fragen: Weil ich möchte, dass er gelesen wird. End of Story. :)
Das mag für dich zutreffen. Andere haben andere/weitergehende Absichten und haben das hier auch sehr schön ausformuliert.
 
Okay, dann hab ich wohl schon wieder zu viel geschrieben... ;)

M.Mn. scheitert's halt meistens an der Umsetzung.

Aber ja, du hast recht: Jeder sollte sich auch mal überlegen, ob er die richtige Intention hat, um einen erotischen Text zu verfassen... (weil zB, sexuelle Minderwertigkeitskomplexe mit dem Schreiben von erotischen Geschichten zu kompensieren zu versuchen, das, finde ich, ist nicht zielführend)
Nicht anders mit der Ambition. Das ist auch ein ewig langes Thema hier: Wo ich den Eindruck habe, dass manche mit einem 4.4 auf ihre Story unzufrieden sind....

Also alles in allem finde ich die Differenzierung in Intention --> Ambition --> Möglichkeit --> Umsetzung für eine absolut sinnvolle! (y)
 
Okay, zunächst einmal: @postpartem Erstens: bitte meine Entschuldigung dafür, dass ich nicht genau genug nachgedacht habe, bzw. dass ich wieder mal geschrieben habe, bevor ich eig. den ganzen Zusammenhang verstanden habe. :cautious: Du hast es eh vollkommen richtig geschrieben, und in dem Versuch möchte ich dich auch unterstützen!
Deshalb mein Versuch, das etwas anschaulicher und strukturierter darzustellen:

Ich hab jetzt mehrere Tage darüber nachgedacht, was mir bei deinem ersten Post eigentlich so fürchterlich gegen den Strich gegangen ist - und inzw. bin ich drauf gekommen:

Das ist, dass du (1) "Intention" und "Ambition" miteinander vermischst. Bzw. (2) mag ich es schon grundsätzlich nicht, wenn für Dinge, die wir in der deutschen Sprache sehr gut ausdrücken können, plötzlich angefangen wird, dafür lateinische Begriffe zu verwenden.... siehe zB: Konklusion. Das kommt von lat. conclusio = Folgerung, logischer Schlusssatz; oder eben einfach: das für alle dt.sprachige Menschen verständliche Wort: "Schlussfolgerung". (3) Finde ich, dass Intention/Ambition/Motivation, Ergebnis und Schlussfolgerung sich strukturell grob voneinander unterscheiden:

Denn: Intention/Ambition/Motivation + Umsetzung --> Ergebnis.

Und: Umsetzung + Ergebnis --> Schlussfolgerung.
 
Last edited:
(4) ist jetzt natürlich das Problem, dass aus dem Begriff der "Ambition" in diesem Zusammenhang etwas anderes gemacht wurde, als was das Wort "Ambition" eigentlich aussagt. [wer mir nicht glauben mag und meinem Sprachverständnis, lieber Leser und liebe Leserin, so glaubt bitte wenigstens dem Duden und den Beispielen, die dort genannt werden: https://www.duden.de/rechtschreibung/Ambition]
  • künstlerische Ambitionen
  • er hat keine Ambitionen (ist mit seinem Rang, Status zufrieden)
  • sie hat Ambitionen auf die neu geschaffene Stelle
    «
Also: "Ambition" ist auf das Subjekt bezogen; also: Was das Subjekt tut, möchte, hat, will, in der Zukunft will, wollen wird, in der Vergangenheit wollte... u.s.w.
NICHT auf das Objekt: Also, was das, was das Subjekt produziert hat, für einen Einfluss auf andere Menschen hat.... (ob diese es mögen, hassen, sich ins Wohnzimmer stellen oder ins Badezimmer,
die hölzernen Skulpturen in den Kamin schmeißen, um damit ihre Wohnungen zu heizen, oder was auch immer.... ;)

(Wie auch "Motivation" übrigens. Motivation hab auch ich [der Autor eines Textes], ein Ding zu produzieren, was dann andere Leute dazu motiviert, dass sie meinen Text weiter lesen, oder sich darauf wichsen oder die Clit massieren, oder die Brustwarzen, oder was auch immer. NICHT der Text. Der Text ist nur das Ergebnis meines Schreibens.... in Kombination mit meiner Intention/... und meinen Möglichkeiten... )



Ambitionen:

Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Lesern nachvollziehbar erscheint
Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Leser erregt
Ich möchte eine Geschichte schreiben, die Leser unterhält
Ich möchte eine Geschichte schreiben, um mich oder andere darzustellen
Ich möchte mit meinen Geschichten etwas aussagen

Weswegen ich ja auch gleich am Anfang geschrieben habe, dass ich mit dieser Aufteilung Intention-Ambiton... nix anfangen kann... (#10) [achja übrigens, swriter ist bei mir seit inzw. schon ein paar Wochen auf IGNORE. Also, nichts, was ich schreibe, hat irgendwas mit irgendwas von dem von swriter Geschriebenem zu tun. Einfach, weil's mir von LIT gar nicht mehr angezeigt wird, was er schreibt ^^ hihi :nana: Und damit, fällt mir ganz plötzlich auf, dass ich viel weniger "streiten will" hier / ganz plötzlich viel weniger provoziert werde u.s.w.... ;-) 😅 🥰 (y)
 
Last edited:
Weil ich ja oben schon geschrieben habe, dass ich den Gedanken von Intention -> Ambition -> Möglichkeit -> Umsetzung gar nicht für so einen schlechten halte :), möchte ich mich jetzt einmal daran anhalten:


Intention (in der Form: Warum schreibe ich eigentlich die Stories, die ich schreibe?)

Ich schreibe eine Story... einfach, weil ich eine Geschichte erzählen möchte. Eine Geschichte, die ich so nicht - oder noch nicht - erleben kann...

Ambition (in der Form: Was möchte ich mit meiner Erzählung beim Leser/der Leserin bewirken?)

Ich möchte, dass mein Texte gelesen werden. [vgl.: #16]
Ich möchte auch, dass Leser auf meine Story spritzen.

:) 😜 Ja, in der Tat: mit dieser vollen Zielsetzung schreibe ich meine Texte: Dass diejenigen, die meine Texte grundsätzlich mögen, dass die auf gewisse von mir geschriebene Text-Stellen auch spritzen. ;) Denn hey? ;-) Warum schreib ich eine erotische Story denn überhaupt? Damit die Leute zwischen dem In-der-Straßenbahn-Sitzen und dem Kaffee-Kaufen-bei-Starbucks auf ihrem Smartphone beim Drüberlesen bei meiner Story auf 5* klicken? 😂
 
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