Phlegeton
Literotica Guru
- Joined
- Nov 29, 2021
- Posts
- 694
Hi zusammen
Mich treibt mal wieder eine handwerkliche, oder etwas hochtrabender formuliert: eine literarische Frage um.
Ganz ketzerisch gesagt, schreibt und liest man hier tagaus, tagein das Gleiche, arbeiten wir uns alle an dem immer selben Thema ab: Der Liebe und dem Sex, in allen ihren Formen. Das Schöne an der Sache ist, das wird nicht langweilig. Darüber zu lesen oder sogar darüber zu schreiben, ohne sich und andere zu langweilen, das ist schon schwieriger. Irgendwie scheint alles schon gesagt, werden immer dieselben Themen, Ideen und Konstellationen behandelt, entlang der vertrauten Pfade. Tropes, wie das auf Englisch heißt. Vermutlich haben wir Glück, dass die Sprache dazu neigt, umso mehr Synonyme für etwas zu erfinden, je unanständiger es ist. Sonst hätten wir nicht nur ein inhaltliches, sondern auch ein sprachliches Problem
Das Problem des immer Gleichen ist dabei ein zwangsläufiges: Wenn es nicht um die schönste Hauptsache der Welt geht, ist unser Werk hier fehl am Platz, per Definition. Dann verfehlen wir das Thema. Die Beschränkung ist die gleiche wie beim Krimi – nur auf Sex statt auf Verbrechen. Wobei wir wohl noch etwas freier sind: Krimis sind zu 95% Tötungsdelikte, mit ein bisschen Raub, dem gelegentlichen Diebstahl, wenig Betrug und vielleicht etwas Landesverrat und Gefährdung der äußeren Sicherheit. Das trägt dann gleich ein Subgenre, den Spionagethriller. Also andere haben es auch nicht besser
Was bleibt, ist die Frage, wie und warum sich etwas abhebt, wie man den Genregrenzen treu bleibt, und sich trotzdem neu anfühlt, frisch und unverbraucht und eben – originell.
Das ist ungleich der Frage, was „gut“ ist – originell ist nicht zwangsläufig gut, auch wenn es den Gesamteindruck meist wesentlich prägt und mit anderen Faktoren, die etwas „gut“ machen, oft Hand in Hand geht.
Ich bin neugierig, was ihr als originell anseht. Sprache, Stil, Idee, Szenario..? Was lässt euch aufhorchen, weiterlesen, weil es einfach anders ist? Habt ihr Beispiele, hier auf Lit? Was ist originell an eurer Arbeit? Und wie wichtig ist es für euch überhaupt, originell zu sein? Sehr wichtig, oder findet ihr es eher herausfordernd, die beste Version eines altbekannten Themas zu schreiben, die es gibt, egal, wie „neu“ das ist ist?
Mich treibt mal wieder eine handwerkliche, oder etwas hochtrabender formuliert: eine literarische Frage um.
Ganz ketzerisch gesagt, schreibt und liest man hier tagaus, tagein das Gleiche, arbeiten wir uns alle an dem immer selben Thema ab: Der Liebe und dem Sex, in allen ihren Formen. Das Schöne an der Sache ist, das wird nicht langweilig. Darüber zu lesen oder sogar darüber zu schreiben, ohne sich und andere zu langweilen, das ist schon schwieriger. Irgendwie scheint alles schon gesagt, werden immer dieselben Themen, Ideen und Konstellationen behandelt, entlang der vertrauten Pfade. Tropes, wie das auf Englisch heißt. Vermutlich haben wir Glück, dass die Sprache dazu neigt, umso mehr Synonyme für etwas zu erfinden, je unanständiger es ist. Sonst hätten wir nicht nur ein inhaltliches, sondern auch ein sprachliches Problem
Das Problem des immer Gleichen ist dabei ein zwangsläufiges: Wenn es nicht um die schönste Hauptsache der Welt geht, ist unser Werk hier fehl am Platz, per Definition. Dann verfehlen wir das Thema. Die Beschränkung ist die gleiche wie beim Krimi – nur auf Sex statt auf Verbrechen. Wobei wir wohl noch etwas freier sind: Krimis sind zu 95% Tötungsdelikte, mit ein bisschen Raub, dem gelegentlichen Diebstahl, wenig Betrug und vielleicht etwas Landesverrat und Gefährdung der äußeren Sicherheit. Das trägt dann gleich ein Subgenre, den Spionagethriller. Also andere haben es auch nicht besser
Was bleibt, ist die Frage, wie und warum sich etwas abhebt, wie man den Genregrenzen treu bleibt, und sich trotzdem neu anfühlt, frisch und unverbraucht und eben – originell.
Das ist ungleich der Frage, was „gut“ ist – originell ist nicht zwangsläufig gut, auch wenn es den Gesamteindruck meist wesentlich prägt und mit anderen Faktoren, die etwas „gut“ machen, oft Hand in Hand geht.
Ich bin neugierig, was ihr als originell anseht. Sprache, Stil, Idee, Szenario..? Was lässt euch aufhorchen, weiterlesen, weil es einfach anders ist? Habt ihr Beispiele, hier auf Lit? Was ist originell an eurer Arbeit? Und wie wichtig ist es für euch überhaupt, originell zu sein? Sehr wichtig, oder findet ihr es eher herausfordernd, die beste Version eines altbekannten Themas zu schreiben, die es gibt, egal, wie „neu“ das ist ist?
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