zurück zur Politik: “Woke-ism” – der ganz normale Betroffenheits-Wahnsinn heute

Na ja, aber der Atommüll existiert doch oder nicht?
Und wie du schon richtig sagst, niemand will ihn bei sich haben. In Deutschland gibt es ja kein "Endlager" nur Lager wo das Zeug halt schon mal 70-80 Jahre so rumliegt.... ;)

Windkrafträder sind im Gegensatz zu Atomkraftwerken völlig sicher. Das Schlimmste was passieren kann ist das mal ein Blitz einschlägt. Atomkraft ist sicher? Na ja, eine Studie hat mal berechnet, dass es rein rechnerisch alle 100 Jahre maximal einen Zwischenfall geben dürfte. Tschernobyl, Harrisburg, Fokushima.... da sind wir wohl etwas drüber.
Und da ist noch nicht einmal ein Terrorist auf die Idee gekommen eines in die Luft zu jagen oder eines steht, wie in der Ukraine, mitten in einem Kriegsgebiet.

@Zenobit

Du wohnst in Nähe eines AKWs?
Na, du Jammerlappen-- dann zieh doch um!! *lol*

Ernsthaft:
Ich denke, ich verstehe, was du meinst.

Wind-und Sonnenkraft sind zwar sicher-- aber bei uns weht der Wind mal nicht so zuverlässig, wie es unsere Industrie braucht.
Dasselbe gilt für die Sonne.
Die strahlt auch nicht so zuverlässig, um die industrielle Produktion zu gewährleisten.

Aber von dieser Industrieproduktion und deren Export (Autos, Maschinen, Chemie) ist unser Wohlstand nun mal abhängig.

Oder wie es der indische Premier Modri gestern bei der Weltklimakonferenz in Dubai formulierte:

-- "Klima?? Sch*** drauf! Ich muss hier 1,4 Milliarden Menschen satt bekommen!"--

Wir Deutsche-- allen voran die deutschen Grünen-- leisten uns eine Luxusdiskussion.
 
Nö, nicht in der Nähe eines AKW´s sondern in der Nähe eines Atommüll-Lagers. Und in der Nähe von vielen Windparks. Rate mal was mir lieber ist?
 
Nö, nicht in der Nähe eines AKW´s sondern in der Nähe eines Atommüll-Lagers. Und in der Nähe von vielen Windparks. Rate mal was mir lieber ist?
@Zenobit

Wohl der Windpark.
Was ich auch nachvollziehen kann.

Es geht mir um folgendes: Es ist völlig okay und auch notwendig, etwas gegen den Klimawandel zu tun.
Es ist aber (typisch deutsche) Hybris, dass sich der Kanzler eines 83-Millionen-Volkes zum "Klimakanzler" ausruft und glaubt, es würde den Rest der Welt interessieren.
 
Alles klar. Danke für die Info.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Wo gräbst du denn die Sachen aus, die ich vor 10 Jahren geschrieben habe?
Ich würde das wohl nicht mehr finden.

Nochmal zum Thema Atomkraft/Fukushima:
Kann durchaus sein, dass ich damals anders darüber gedacht habe. Aber ich finde es nicht ungewöhnlich, dass man seine Meinung ändert, zumal über einen Zeitraum von 10 Jahren.

Was mich dazu gebracht haben könnte, meine Meinung zu ändern?
Nun, neue Infos.
Einige davon stehen ja in meinen Beiträgen hier im Thread
 
Die Suchfunktion funktioniert ganz gut hier.
Stichwort: Fukushima, Autor: rosettenfreak

Es hatte mich nur interessiert, weil deine jetzige Meinung so klang, als wäre es damals absehbar die falsche Entscheidung gewesen. Was viele Menschen sicherlich erst kürzlich für sich erkannt haben. Und es macht für mich einen Unterschied, wenn man sich heute altklug hinstellt und behauptet es wäre alles absehbar falsch gewesen.

Aber das hast Du nicht getan, von daher, alles gut.

Seine Meinung zu ändern ist aber ebenso vollkommen legitim.

Lieben Gruss
Mayia
 
Die Suchfunktion funktioniert ganz gut hier.
Stichwort: Fukushima, Autor: rosettenfreak

Es hatte mich nur interessiert, weil deine jetzige Meinung so klang, als wäre es damals absehbar die falsche Entscheidung gewesen. Was viele Menschen sicherlich erst kürzlich für sich erkannt haben. Und es macht für mich einen Unterschied, wenn man sich heute altklug hinstellt und behauptet es wäre alles absehbar falsch gewesen.

Aber das hast Du nicht getan, von daher, alles gut.

Seine Meinung zu ändern ist aber ebenso vollkommen legitim.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Danke für die Erläuterung, wie man seine alten Sachen findet.

Zum deutschen Atomausstieg:
Es geht mir gar nicht so sehr um die damalige Entscheidung, sondern um die aktuellen Entscheidungen.
Angesichts der aktuellen Energieengpässe (Ukraine-Krieg) hätte man die Laufzeiten der 3 kürzlich abgeschalteten AKWs verlängern sollen.
Hat man nicht gemacht.
Ich finde, da verhalten sich "Die Grünen" zu ideologisch und zu wenig pragmatisch.
 
Kernspaltung ist betriebswirtschaftlich und technisch die dümmste Art Wasser heiß zu machen.
... außer ein Land muss seinen Atomwaffenbestand "frisch" halten bzw. ausbauen.
Alle anderen Argumente sind idiologische Verblendung.

Der Preis von Atomstrom ist überhaupt nicht kalkulierbar, da der Atommüll "Ewigkeitskosten" verursacht.
Deutschland und der Rest der Welt werden sich noch jahrzehnte oder jahrhunderte mit der Strahlenscheiße rumärgern müssen, die bisher produziert wurde.
Da werden noch viele viele Milliarden Euro auf uns (den Staat) zukommen, für die kein Unternehmen mehr greifbar ist.

Und das Heizungsgesetz war längst überfällig. Ähnliche Beschlüssen haben die Niederländer und Norweger schon vor zwanzig Jahren auf den Weg gebracht.
Wärend hier noch diskutiert wird, ob das überhaupt geht, sind Wärmepumpen bei denen längst Alltag. JA, die Wärmepume ist die beste Wahl!
In der Hinsicht waren wir dank CDU und GroKo über viele Jahre in einem Wachkoma aus dem jetzt einige aufschrecken und die Welt nicht mehr verstehen.

Ein Industieland kann problemlos mit Wind- und Solarkraft am Laufen gehalten werden, wenn es in der Lage ist Energie zwischen zu spreichern.
Das geht mit vielen Techniken, die wir bereits haben und da ist einiges in Bewegung. Bisher haben wir ja entgegen allen Pessimisten jede Dunkelflaute gemeistert.
Das größte Problem sehe ich in unserer überalterten Gesellschaft. Da fehlt das Mind-Setting.
Anstatt die Ärmel hoch zu krempeln, heulen alle rum und erklären, was nicht geht, weil sie es so nicht kennen.

lg
_Faith_
 
Problematisch ist eher, dass man trotzdem man die Fakten hatte auch damals schon nichts gemacht hat. Auch in den 70ern und 80ern war abzusehen, dass Atommüll "etwas" länger ein Problem ist. Was hat man gemacht? Die Fässer erst mal in die Asse gekippt und gesagt: Das ist kein Endlager sondern erst mal nur auf Zeit.
Faktisch gesehen gibt es keine Endlager. Aber in der Realität dann doch. Jetzt fangen die Fässer an zu rosten und werden undicht und man muss sie teuer wieder rausholen und neu sichern und das nach schlappen 30 Jahren. Man hätte die Dinger auch besser lagern können und mit Stahlbeton übergießen können, dass der Schaden jetzt nicht so groß wäre. dann wäre die Asse aber ein Endlager gewesen...
Atomenergie mag zwar auf den ersten Blick im Vergleich zu z.B. Kohle sauber zu sein. Und der Umwelt weniger zu schaden. Stimmt aber auf der anderen Seite auch nicht, wenn man den Atommüll einbezieht. Und halt nicht ganz ungefährlich wenn man etwas passiert....
 
@Mayia

Danke für die Erläuterung, wie man seine alten Sachen findet.

Zum deutschen Atomausstieg:
Es geht mir gar nicht so sehr um die damalige Entscheidung, sondern um die aktuellen Entscheidungen.
Angesichts der aktuellen Energieengpässe (Ukraine-Krieg) hätte man die Laufzeiten der 3 kürzlich abgeschalteten AKWs verlängern sollen.
Hat man nicht gemacht.

*lach* ja allerdings: Angesichts der aktuellen Energieengpässe hätte man von Seiten der "woken" Wählern und Wählerinnen durchaus realisieren können, dass man sich mit den rd. 2,4 GW von Isar II https://www.tagesschau.de/wirtschaft/akw-isar2-letzter-tag-101.html -- man sich durchaus die eine oder andere Lieferung von russischem Gas sparen hätte können....
 
Kernspaltung ist betriebswirtschaftlich und technisch die dümmste Art Wasser heiß zu machen.
... außer ein Land muss seinen Atomwaffenbestand "frisch" halten bzw. ausbauen.
Alle anderen Argumente sind idiologische Verblendung.

Der Preis von Atomstrom ist überhaupt nicht kalkulierbar, da der Atommüll "Ewigkeitskosten" verursacht.
Deutschland und der Rest der Welt werden sich noch jahrzehnte oder jahrhunderte mit der Strahlenscheiße rumärgern müssen, die bisher produziert wurde.
Da werden noch viele viele Milliarden Euro auf uns (den Staat) zukommen, für die kein Unternehmen mehr greifbar ist.

Und das Heizungsgesetz war längst überfällig. Ähnliche Beschlüssen haben die Niederländer und Norweger schon vor zwanzig Jahren auf den Weg gebracht.
Wärend hier noch diskutiert wird, ob das überhaupt geht, sind Wärmepumpen bei denen längst Alltag. JA, die Wärmepume ist die beste Wahl!
In der Hinsicht waren wir dank CDU und GroKo über viele Jahre in einem Wachkoma aus dem jetzt einige aufschrecken und die Welt nicht mehr verstehen.

Ein Industieland kann problemlos mit Wind- und Solarkraft am Laufen gehalten werden, wenn es in der Lage ist Energie zwischen zu spreichern.
Das geht mit vielen Techniken, die wir bereits haben und da ist einiges in Bewegung. Bisher haben wir ja entgegen allen Pessimisten jede Dunkelflaute gemeistert.
Das größte Problem sehe ich in unserer überalterten Gesellschaft. Da fehlt das Mind-Setting.
Anstatt die Ärmel hoch zu krempeln, heulen alle rum und erklären, was nicht geht, weil sie es so nicht kennen.

lg
_Faith_
@_Faith_

Perfekt geschildert, was die Risiken der Atomkraft und deren Entsorgung betrifft.
Aber: Bei den Alternativen sind wir schlicht zu langsam und zu weit hinten dran.
Das Heizungsgesetz mag überfällig gewesen sein. Aber es ist handwerklich schlecht gemacht.
In vielen anderen Staaten -- Niederlande, Norwegen, etc.--sind Wärmepumpen schon seit ca. 20 Jahren Standard.
Aber wir haben es mal wieder verpennt.
Und ich bezweifle, dass es bei unserer schwerfälligen und langsamen Bürokratie möglich sein wird, die Kapazitäten für erneuerbare Energien so schnell auszubauen, wie es nötig wäre.
 
Und ich bezweifle, dass es bei unserer schwerfälligen und langsamen Bürokratie möglich sein wird, die Kapazitäten für erneuerbare Energien so schnell auszubauen, wie es nötig wäre.
und was wäre die Alternative?
Bei Öl und Gas bleiben, weil wir halt so behäbig sind?
Macht keinen Sinn, oder?
 
und was wäre die Alternative?
Bei Öl und Gas bleiben, weil wir halt so behäbig sind?
Macht keinen Sinn, oder?
Ich glaube es geht ihm nur um die Geschwindigkeit mit der das geschieht. Nicht um die Notwendigkeit oder die Sinnhaftigkeit. Und wenn wir ehrlich sind haben wir den Zeitpunkt total verkackt....
Deutschland als eine der weltgrößten Wirtschaften hätte gleich nach Fokushima enorme Mittel in den Ausbau von erneuerbaren Energien stecken sollen. Am besten noch mit finanziellen Anreizen. Das funktioniert prima, wie wir beispielsweise bei den Abwackprämien gesehen haben. Atomenergie noch laufen lassen und nach und nach abschalten, wenn die alternativen Energien die Lücke schließen können. Hat man aber nicht gemacht.
Im Gegenteil denjenigen, die beispielsweise Windräder bauen wollten wurden unnötig steine in den Weg gelegt. Je nach Bundesland mal mehr und mal weniger. Dadurch haben wir rein rechnerisch über 10 Jahre verloren.

Traurigerweise wird ein Ausstieg aus dem Öl wohl auch nur das Problem verlagern, wie ich schon erwähnte. Es gibt Länder die ihren gesamten Reichtum auf Öl aufgebaut haben. Die werden auch weiterhin Öl fördern, komme was wolle. Wenn die derzeitigen Industieländer aus dem Öl-Verbrauch aussteigen was passiert dann?
Sie werden es an andere Länder verkaufen, notfalls zu einem geringeren Preis.

Das ist natürlich keine Ausrede nach dem Motto: "Na, wenn es eh nichts bringt, machen wir weiter so!"
Selbst wenn es bereits zu spät ist, sollte man den Kindern und Enkeln schulden es wenigstens versucht zu haben. Selbst wenn der Erfolg den man damit erzielt, es nur um eine einzige Generation nach hinten verschiebt oder es zumindest etwas erträglicher macht.
 
und was wäre die Alternative?
Bei Öl und Gas bleiben, weil wir halt so behäbig sind?
Macht keinen Sinn, oder?
Die Alternative wäre, zuerst (1) einmal die Prioritäten richtig zu ordnen, (2) keine populistischen Schnellschüsse zu machen bei Entscheidungen, die Jahrzehnte und Generationen betreffen, sowie (3), dann Schritt für Schritt die CO2-verursachende Energiegewinnung nachhaltig und ohne, den Industriestandort Deutschland zu ruinieren, möglichst gegen 0 zu reduzieren.

Ad 1 / Prioritäten:
die müssten m.Mn. sein: 1a) CO2-reduzieren, 1b) Erneuerbare ausbauen, 1c) Kohle abschalten im Gleichzug mit dem Ausbau der Erneuerbaren. NICHT, was aktuell passiert:

Ad 2 / populistische Schnellschüsse: die Abschaltung der AKWs. Warum hat man das überhaupt in D beschlossen? Wegen Fukushima? In Japan?

Einmal abgesehen davon, dass die Japaner ja sowieso nur ihr EIGENES Gebiet dort unbewohnbar gemacht haben für Jahrhunderte für ihre EIGENE Bevölkerung....
--> also die Japaner sich am MEISTEN darüber ärgern, dass sie dort einen neuen (radioaktiv-verseuchten) Real-Life- quadratkilometer-großen Natur-Park gemacht haben für Insekten und Nagetiere und Makaken (Affen) und Kitsune (Füchse) und Tanuki (Marderhunde) und Sikahirsche und Mandschurenkraniche.... und eben alles, was die Radioaktivität überlebt... [Twelve Monkeys lässt grüßen] Quelle: https://www.shantitravel.com/de/reise-guide/japan/japans-tiere


Man verzeihe mir meinen Zynismus. Aber
-- sooooh viiiehle Tsunamis sind noch nicht von der Nordsee über Hamburg, Hannover, Frankfurt bis nach München gekommen, dass man deswegen die zwei AKWs an der Isar "aus Sicherheitsgründen" in Folge von Fukushima abschalten hätte müssen....​
-- und an so einer gravierenden Kontinental-Platte sitzt Deutschland nun auch wieder nicht, dass da nach dem bisher stärksten Erdbeben mit Magnitude 6,4 von 1756 jetzt plötzlich mitten in Europa ein 500-Jahres-Erdbeben von Magnitude 9,0 / Tōhoku-Erdbeben 2011 daher kommen würde...​

Ad (3), ach, das schreib ich vllt. in einem späteren Post. Ich hab eh schon wieder genug geschrieben. ;-)

kendra
 
Last edited:
Traurigerweise wird ein Ausstieg aus dem Öl wohl auch nur das Problem verlagern, wie ich schon erwähnte. Es gibt Länder die ihren gesamten Reichtum auf Öl aufgebaut haben. Die werden auch weiterhin Öl fördern, komme was wolle. Wenn die derzeitigen Industieländer aus dem Öl-Verbrauch aussteigen was passiert dann?
Sie werden es an andere Länder verkaufen, notfalls zu einem geringeren Preis.

(y) Das ist in der Tat das, was passieren wird. Und was auch jetzt schon passiert:
Wenn es eine Krise gibt in, sagen wir in: Europa...
-- wodurch in Europa WENIGER Öl gebraucht wird,​
-- DANN wird Öl am weltweiten Markt BILLIGER....​
-- wodurch die anderen Länder in der Welt -- China, Indien, Korea, Japan, Singapur, Thailand, ... -- dann das billigere Öl natürlich mit Begeisterung kaufen (und ihre Lager damit auffüllen...)​

Das erste Mal "durchbrochen" wurde dieses Schema mit der weltweiten Corona-Krise. Weil da weltweit, überall gleichzeitig (!) das Wirtschaftswachstum (und damit der Öl-Verbrauch) eingebrochen ist...
 
und was wäre die Alternative?
Bei Öl und Gas bleiben, weil wir halt so behäbig sind?
Macht keinen Sinn, oder?
@_Faith_

Zenobit hat in seinem Beitrag #62 gut auf den Punkt gebracht, was ich meine.

Selbstverständlich müssen wir alternative Energien ausbauen. Aber da müssen wir schneller werden.
Und ich bezweifle, dass es uns das bei unserer behäbigen Bürokratie gelingen wird.

Unsere Energiepolitik ist irrwitzig, auch vom ökonomischen Standpunkt her betrachtet.
Es ist nicht so, dass wir nun weniger Atomstrom verbrauchen würden durch die Abschaltung der 3 AKWs.
Nö, wir kaufen ihn jetzt halt im Ausland ein, beispielsweise in Frankreich.
Hauptsache, wir können linksgrün-ideologisch korrekt sagen, wir haben 3 Meiler vom Netz genommen.

Auch die alternativen Energien können wir noch nicht so speichern, dass es ökonomisch rentabel wäre.

Zu Details:
-- "Ein Desaster namens Energiewende"-- (NZZ, 04. Dezember 2023).

Wir Deutschen können kein Thema rational-sachlich betrachten. Alles wird moralisch überhöht.
Egal, ob es sich um die Migrationspolitik handelt oder um die Klimapolitik.
Es gibt immer nur die Extreme: Entweder Weltrettung oder Weltuntergang.

Das ist das deutsche "Pathos des Absoluten", wie es der Philosoph Theodor W. Adorno mal sehr zutreffend genannt hat.
 
Last edited:
Zumindest könnte man beim "deutschen" Vorgehensweg ein System erkennen. Ein weitere gutes Beispiel wäre für mich Corona.
Ich will jetzt auch gar keine Diskussion über den Sinn oder Unsinn von Impfungen und einzelnen Einschränkungen starten. Solch eine Pandemie hat es seit der Spanischen Grippe (?) nicht gegeben und dementsprechend war es "Neuland". Politiker konnte auch nur nach dem handeln was damals den Wissenschaftlern bekannt war. Nach heutigem Stand würde man vielleicht einiges völlig anders machen. Aber diese Erfahrungen hatte man nicht. Also geschenkt.
Worauf will ich hinaus? Der größte Punkt war auch damals Zeit zu gewinnen. Zeit um einen Impfstoff zu entwickeln (hat ja geklappt) aber auch um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Es gab zu wenig Intensivbetten, Beatmungssysteme und ausgebildetes Personal. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind wir mit Corona noch recht gut fertig geworden. soll heißen andere Länder hatten prozentual nach Einwohnerzahl gerechnet mehr Tote.
Aber gab es auch eine Revolution im Gesundheitswesen? Davon habe ich ehrlich gesagt nichts mitbekommen. was hätte man auch für zukünftige Pandemien dieser Art machen können?

1. Die Anzahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte deutlich erhöhen. Die sind teuer und werden selten genutzt. Daher sind sie für Krankenhäuser finanziell eher ein Minusgeschäft. Hier hätte der Staat mal die benötigte Kohle locker machen müssen.

2. Auch wenn viele glauben Krankenpersonal wird nur durch klatschen vom Balkon aus finanziert, stimmt das nicht so ganz. Das ist ein harter und leider auch zu schlecht bezahlter Job. Da hätte man finanzielle Anreize schaffen müssen. Du bist eine "normale" Krankenschwester? Hast du Bock auf eine Fortbildung? Dann bekommst du 500 Euro steuerfrei im Monat dazu.... Auch hier hätte der Staat die kosten tragen können.

In der Richtung scheint sehr wenig passiert zu sein. Wenn doch, habe ich in den Medien davon nichts mitbekommen.
 
Zumindest könnte man beim "deutschen" Vorgehensweg ein System erkennen. Ein weitere gutes Beispiel wäre für mich Corona.
Ich will jetzt auch gar keine Diskussion über den Sinn oder Unsinn von Impfungen und einzelnen Einschränkungen starten. Solch eine Pandemie hat es seit der Spanischen Grippe (?) nicht gegeben und dementsprechend war es "Neuland". Politiker konnte auch nur nach dem handeln was damals den Wissenschaftlern bekannt war. Nach heutigem Stand würde man vielleicht einiges völlig anders machen. Aber diese Erfahrungen hatte man nicht. Also geschenkt.
Worauf will ich hinaus? Der größte Punkt war auch damals Zeit zu gewinnen. Zeit um einen Impfstoff zu entwickeln (hat ja geklappt) aber auch um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Es gab zu wenig Intensivbetten, Beatmungssysteme und ausgebildetes Personal. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind wir mit Corona noch recht gut fertig geworden. soll heißen andere Länder hatten prozentual nach Einwohnerzahl gerechnet mehr Tote.
Aber gab es auch eine Revolution im Gesundheitswesen? Davon habe ich ehrlich gesagt nichts mitbekommen. was hätte man auch für zukünftige Pandemien dieser Art machen können?

1. Die Anzahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte deutlich erhöhen. Die sind teuer und werden selten genutzt. Daher sind sie für Krankenhäuser finanziell eher ein Minusgeschäft. Hier hätte der Staat mal die benötigte Kohle locker machen müssen.

2. Auch wenn viele glauben Krankenpersonal wird nur durch klatschen vom Balkon aus finanziert, stimmt das nicht so ganz. Das ist ein harter und leider auch zu schlecht bezahlter Job. Da hätte man finanzielle Anreize schaffen müssen. Du bist eine "normale" Krankenschwester? Hast du Bock auf eine Fortbildung? Dann bekommst du 500 Euro steuerfrei im Monat dazu.... Auch hier hätte der Staat die kosten tragen können.

In der Richtung scheint sehr wenig passiert zu sein. Wenn doch, habe ich in den Medien davon nichts mitbekommen.
@Zenobit

Prima auf den Punkt gebracht mit einem guten Beispiel (Corona und die Probleme des deutschen Gesundheitswesens).
Eine andere Dauerbaustelle wäre das Bildungssystem.
Eine weitere der desaströse Zustand weiter Teile der deutschen Infrastruktur (Brücken, etc.).
Überhaupt der Verkehrssektor: Auch die Verkehrswende hin zur E-Mobilität hat man verpennt.
Kürzlich habe ich einen Beitrag aus einer deutschen Stadt gesehen (Name fällt mir im Moment nicht ein).
Der Bürgermeister (CDU) sagte: "Wir haben hier nicht genug Ladesäulen. Wir könnten aber auch nicht mehr aufstellen, da die Leute sonst hier kein TV mehr sehen könnten."
Das war kein Witz. Das Netz ist dort nicht so ausgelegt, dass beides-- also TV schauen und das E-Auto laden-- gleichzeitig gehen könnte.

Verstehst du, was mich an dem Land so aufregt??
Hierzulande es nicht mal schaffen, intakte Brücken und genügend Lehrer zu haben-- aber dem Rest der Welt mit erhobenem Zeigefinger mahnend erklären, wie man das Klima rettet.
Klimarettung ist halt so herrlich abstrakt. Und man kann sich dabei moralisch so unglaublich gut fühlen.
Dinge zu machen, die man vor der Haustür-- also national-- regeln könnte, das ist schon schwieriger.

Dass Scholz sich zum "Klima-Kanzler" ausgerufen hat, das zeigt schon die völlige Abgehobenheit, Weltfremdheit und Überheblichkeit dieser Regierung.

Er hätte sich besser zum "Bildungskanzler" ausgerufen und etwas gegen die deutsche Bildungsmisere getan.
Das wäre gescheiter gewesen, weil national regelbar.

Oder meinetwegen zum "Verkehrswende-Kanzler."
Auch da kann man national viel regeln.

Aber "Klima-Kanzler"--- das ist völlig durchgeknallt!

So, jetzt ist Mittagspause. Ich gehe was essen.
 
Last edited:
@_Faith_

Selbstverständlich müssen wir alternative Energien ausbauen. Aber da müssen wir schneller werden. [...]
Wir in Ö haben uns da noch einen ganz besonderen "Alpen";)-Schildbürgerstreich geleistet...

Denn: Bei uns hat man zwar massiv den Ausbau von PV-Anlagen (Photovoltaik) gefördert, dabei aber "übersehen", dass man parallel dazu natürlich auch die Strom-Netze ausbauen muss...
--> was aktuell dazu führt, dass die Leute zwar massig PV-Anlagen auf ihre Dächer gebaut haben, sie jetzt aber den Strom nicht einspeisen können ins öst. Strom-Netz --> weil eben die Strom-Netze (also die physischen Leitungen, Umspannwerke etc. noch nicht entsprechend ausgebaut sind..)​

Ihr in D habt eigentlich das gleiche Problem. Nur: eure Medien berichten noch nicht einmal darüber... (außer gelegentlich, wenn bei einer Strom-Spitze der viele Windkraft-Strom aus dem Norden Deutschlands über das Tschechische Strom-Netz in den industriereichen Süden Deutschlands transportiert werden muss, weil inner-D die Strom-Netze noch nicht ausreichend ausgebaut sind...) https://deutsch.radio.cz/deutsche-windenergie-ueberlastet-tschechisches-stromnetz-8557511

Unsere Energiepolitik ist irrwitzig, auch vom ökonomischen Standpunkt her betrachtet.

Vom ökonomischen Standpunkt her sowieso. Weil es eben ökonomisch nicht den geringsten Sinn macht, ein Kraftwerk, das man um zig-Millionen Euros gebaut hat -- und bei AKWs dann noch um zig-Millionen rückbauen muss -- vor dem Ende der geplanten (und berechneten, und kalkulierten...) Laufzeit abzuschalten...
(wie zB genau das AKW Isar, das man genau in Bayern an der Isar gebaut hatte, um den Strombedarf in Bayern zu decken...) https://www.preussenelektra.de/de/das-sind-wir/unsere-kraftwerke/kraftwerkisar.html
--> 600 Terawatt-Stunden haben die zwei Isar-Blöcke produziert: » Eine Strom-Menge, die Deutschland ein ganzes Jahr mit Strom versorgen würde. «, sagt Carsten Müller, Standortleiter Isar 2 in der Videobotschaft zur Abschaltung von Isar 2 --> eines der modernsten und sichersten AKWs der Welt. [wiki] Und genau dieses AKW schaltet man in D ab wegen....

... ich weiß nicht mal, wegen was.... man in D beschlossen hat, seine weltweit in Bezug auf Sicherheit führenden Atommeiler abzuschalten..​
... wegen dem Taifun in Japan, 2011 [Fukushima / TEPCO gesteht fehler ein]?​
... wegen dem Taifun in Japan, 2022, bei dem hunderttausende Haushalte ohne Strom waren? taifune-japan-2022

In ein paar hundert Jahren, denke ich, wird man drauf kommen, dass gut gewollt, halt noch immer nicht gut gemacht heißt... 😟 (Interstellar lässt grüßen; ab ca. 0.40)

kendra
 
Last edited:
@Zenobit

Prima auf den Punkt gebracht mit einem guten Beispiel (Corona und die Probleme des deutschen Gesundheitswesens).
Eine andere Dauerbaustelle wäre das Bildungssystem.
Eine weitere der desaströse Zustand weiter Teile der deutschen Infrastruktur (Brücken, etc.).
Überhaupt der Verkehrssektor: Auch die Verkehrswende hin zur E-Mobilität hat man verpennt.
Kürzlich habe ich einen Beitrag aus einer deutschen Stadt gesehen (Name fällt mir im Moment nicht ein).
Der Bürgermeister (CDU) sagte: "Wir haben hier nicht genug Ladesäulen. Wir könnten aber auch nicht mehr aufstellen, da die Leute sonst hier kein TV mehr sehen könnten."
Das war kein Witz. Das Netz ist dort nicht so ausgelegt, dass beides-- also TV schauen und das E-Auto laden-- gleichzeitig gehen könnte.

Verstehst du, was mich an dem Land so aufregt??
Hierzulande es nicht mal schaffen, intakte Brücken und genügend Lehrer zu haben-- aber dem Rest der Welt mit erhobenem Zeigefinger mahnend erklären, wie man das Klima rettet.
Klimarettung ist halt so herrlich abstrakt. Und man kann sich dabei moralisch so unglaublich gut fühlen.
Dinge zu machen, die man vor der Haustür-- also national-- regeln könnte, das ist schon schwieriger.

Dass Scholz sich zum "Klima-Kanzler" ausgerufen hat, das zeigt schon die völlige Abgehobenheit, Weltfremdheit und Überheblichkeit dieser Regierung.

Er hätte sich besser zum "Bildungskanzler" ausgerufen und etwas gegen die deutsche Bildungsmisere getan.
Das wäre gescheiter gewesen, weil national regelbar.

Oder meinetwegen zum "Verkehrswende-Kanzler."
Auch da kann man national viel regeln.

Aber "Klima-Kanzler"--- das ist völlig durchgeknallt!

So, jetzt ist Mittagspause. Ich gehe was essen.
Letztendlich ist Klima-Kanzler wohl auch nicht mehr als Werbeslogan. Genauso gut könnte sich Coca-Cola die Gesundheit von dicken Kindern auf die Fahnen schreiben. Ist genau wie der "Wir-schaffen-das"-Satz von Merkel. So dahingeredet, weil es gerade gepasst hat. Und da der gute Olaf sehr vergesslich ist, wird er vermutlich nicht mal mehr wissen, dass er sich als Klima-Kanzler bezeichnet hat.
 
Letztendlich ist Klima-Kanzler wohl auch nicht mehr als Werbeslogan. [...] Ist genau wie der "Wir-schaffen-das"-Satz von Merkel. So dahingeredet, weil es gerade gepasst hat. Und da der gute Olaf sehr vergesslich ist, wird er vermutlich nicht mal mehr wissen, dass er sich als Klima-Kanzler bezeichnet hat.
Schön, dass du so unumschweifend sagst, was du von den Aussagen der längst-dienenden Bundeskanzlerin seit Helmut Kohl (und von deinem aktuellen Bundeskanzler) hältst. [statista.de] Da weiß man gleich, wes Kindes du bist.
mit zwei Tränen,
kendra
 
Schön, dass du so unumschweifend sagst, was du von den Aussagen der längst-dienenden Bundeskanzlerin seit Helmut Kohl (und von deinem aktuellen Bundeskanzler) hältst. [statista.de] Da weiß man gleich, wes Kindes du bist.
mit zwei Tränen,
kendra
Nicht ganz. Den derzeitigen Bundeskanzler halte ich wirklich für keine gute Wahl, der von der SPD gar nicht hätte aufgestellt werden dürfen, da er keinen sauberen Ruf hat. Die Alternativen aus anderen Parteien sehen aber auch nicht viel besser aus.
Merkel würde ich nicht nur an einzelnen Aussagen und Taten messen, sondern an der gesamten Amtszeit und da hat sie durchaus gut abgeschnitten. Keine großen Skandale oder persönlich Verwicklungen in Schmuddelgeschäfte. Und Deutschland hat die Wirtschaftskrise dank ihrer Regierung verhältnismäßig gut überstanden. Natürlich hätte sie auch mehr leisten können, siehe Atomausstieg und Förderung von Alternativen, aber sie hätte auch deutlich mehr in den Sand setzen können....
 
Natürlich hätte sie auch mehr leisten können, siehe Atomausstieg und Förderung von Alternativen, aber sie hätte auch deutlich mehr in den Sand setzen können....
Ja, so sehe ich sie auch... ☺️ Besser geht's immer, aber schlechter geht's auch immer... ;) Mit Merkel, glaube ich, hattet ihr in D in den letzten 20 Jahren gar keine so schlechte Wahl getroffen... Sie war halt keine "Verändererin", sondern eine "Verwalterin"...

Und Olaf Scholz, naja... dessen Amtszeit wird wohl in die Geschichte eingehen als: ... dazwischen war .... :giggle:

kendra
 
Deutschland hatte mit den meisten Kanzlern in der Nachkriegszeit recht viel Glück. Die meisten haben zumindest in ihrer Amtszeit ein gutes Bild abgegeben. Danach gab es sowohl um Kohl als auch um Schröder etwas unschöne Dinge aber das ist nun mal so.
Scholz seinen Wahlkampf würde ich mit dem ersten von Trump vergleichen. Den haben die Amerikaner auch nicht gewählt weil er si toll ist sondern weil sie Hillary Clinton nicht wollten. die CDU hatte auch keinen guten Kandidaten und zudem noch die Maskenskandale, darum haben sie die Wahl verloren. Scholz hat einfach die Klappe gehalten und sich bemüht keinen neuen Skandal zu produzieren. Darum hat er gewonnen. Gegen Merkel hätte wahrscheinlich verloren...
 
eines der modernsten und sichersten AKWs der Welt. [wiki] Und genau dieses AKW schaltet man in D ab wegen....
... weil atomkraft sauteuer ist, selbt wenn man die Eweigkeitskosten nicht beachtet, hat Atomkraft keine Chance gegen Windkraft und PV.
... weil Störfälle eher durch Überheblichkeit und Inkompetenz verursacht wurden, als durch Naturkatastrophen. (Sellafiel, Harrisburg, Tschernobyl, ...)
... weil Atomkraftwerke nicht Grundlastfähig sind (das hat mich auch überrascht, stimmt aber).
denn deren Leistung kann man nicht dynamisch anpassen, die sind so flexibiel wie ein Amboss und laufen stur weiter,
auch wenn genug erneuerbare Energie zur Verfügung steht - passt also nicht in ein modernes Stomnetz.

Atomkraf ist in Deutschlad vorbei und passt nicht in eine moderne Energieinfrastruktur.
Die alten Meiler können jetzt (zum Glück) nicht mehr hochgefahren werden und ein Neubau dauert lockert 15 Jahre bei unendlichen Kosten.
Frankreich baut seit 2007 an "Flamanville 3" und die Kosten explodieren immer weiter (Geplant 3Mrd €, aktuell sind sie bei ca. 13,3Mrd €).
Mit dem Geld und der Zeit könnten die in Berlin zwei bis drei Flughäfen bauen. Oder seeehr viele Windräder inkl. Speichertechnik und Stromnetz.

Also: Atomkraft ist bullshit - außer du musst einen Atomwaffenbestand "frischalten". Dann ist das heiße Wasser und der daraus resultierende Strom ein hübscher Nebeneffekt.
Dass Atomkraft in Europ noch im Gespräch bleibt, liegt an der Lobbyarbeit der Konzerne - insbesondere in Frankreich und UK.
... aber die müssen ja auch ihre A- und H-Bomben frisch halten...

lg
_Faith_
 
... Mit Merkel, glaube ich, hattet ihr in D in den letzten 20 Jahren gar keine so schlechte Wahl getroffen... Sie war halt keine "Verändererin", sondern eine "Verwalterin"...
Rückwirkend betrachtet sehe ich das anders. Das stoische nichts-tun hat uns genau in die Missere geführt, in der wir jetzt sind.
In den fetten Jahren wurde "nichts" in die Zukunft investiert, die schwarze Null wurde zum Fetisch und der kleine Suppenkasper der jetzt an der Kasse sitzt ist genauso verblendet.
 
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