warum schreibst du?

kugelfisch

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Dec 29, 2009
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warum schreibe ich?

1.ich schreibe, damit ich neues Leben schaffe. Ich lebe mich in die Figuren hinein, fühle mit ihnen, auch wenn die Handlung nicht tiefgreifend ist. (schließlich ist vieles im täglichen Leben auch nicht sonderlich tiefgreifend, oder?)
2. versuche ich durch mit absichtlich bunten Phantasien auch für die Leser etwas Neues zu bieten.
3. geile ich mich durchs schreiben auf, auch das Wissen um die durch meine Story aufgegeilte Leser gefällt mir
4. ich lache gern und versuche auch andren Menschen mit Humor Spaß zu bereiten

es wäre interessant, die Beweggründe anderer Autoren und auch Leser zu erfahren
 
@kugelfisch

Deine Beweggründe 2-4 kann ich teilen.

Zu Punkt 1.) "Um neues Leben zu schaffen".
Das ist ein bisserl hoch gegriffen. Klingt nach Schöpfungsaspekt.

Mein wesentlicher Antrieb zum schreiben- abgesehen davon, dass ich gerne unterhalte- ist die Selbstreflektion (Viele meiner Stories haben nen autobiografischen Hintergrund)
Es ist einfach interessant, über Dinge bzw über Menschen und die Beziehungen zu ihnen, die schon lange zurückliegen, zu reflektieren.

Wo ich dir ebenfalls zustimme: Das alles muss nicht immer tiefsinnig sein.
Es kann banal sein.
Schliesslich ist vieles, was einem im täglichen Leben passiert, banal.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Ich schreibe, weil ich mich ansonsten auch einfach erschiessen könnt.

Jedesmal, wenn ich überlege, "erschiesst du dich jetzt? Oder schreibst du lieber eine Geschichte?", mach ich dann doch letzteres.

Es gibt viele Dinge auf der Welt, die ich nicht kann. Aber beim Schreiben hab ich das Gefühl, ich weiss wenigstens halbwegs, was ich tue. Es ist, wenn man so will, meine Kunstform, die ich so lange gesucht habe.

Wer jetzt aber kommt mit "Was, DAS soll Kunst sein??", den sag ich: Ich bin kein U- und kein E-Schreiber, ich bin Tom, und wenn dir mein Geschriebenes nicht gefällt, sag es ruhig. Es ist nicht deine, sondern meine Schuld, wenn ich es nicht schaffe, dich zu berühren. Und jemanden mit meinem Geschreibe zu berühren, sei es, ihm zum Lachen zu bringen, sei es, ihn zu inspirieren, sei es, ihn zu erregen, oder auf eine Reise mitzunehmen - das ist, wenn man so will, mein Ziel bei allem was ich tue.
 
Warum, warum, warum...

1.ich schreibe, damit ich neues Leben schaffe. Ich lebe mich in die Figuren hinein, fühle mit ihnen, auch wenn die Handlung nicht tiefgreifend ist. (schließlich ist vieles im täglichen Leben auch nicht sonderlich tiefgreifend, oder?)
Und vieles im täglichen Leben ist deshalb in der nächsten Minute auch nicht mehr von Bedeutung, für niemanden. Das hat Banalität so an sich. Und in der Literatur ist es nicht anders: Sie ((seichte) Banalität) ist gänzlich uninteressant.

2. versuche ich durch mit absichtlich bunten Phantasien auch für die Leser etwas Neues zu bieten.
Seit wann ist bunt hinreichend für neu?
Aber selbst wenn, ist das überhaupt entscheidend?
Denn ganz sicher gilt nicht, dass neu hinreichend für gut ist.
Beweis: Coca Colas "New Coke", 1985. Sollte die ursprüngliche Cola ersetzen. Immerhin 79 Tage mussten die Kunden auf die Wiedereinführung der alten Cola warten. Kosten: 200 Millionen Dollar.

3. geile ich mich durchs schreiben auf, auch das Wissen um die durch meine Story aufgegeilte Leser gefällt mir
Aufgeilen ohne Ende führt zu "blue balls". Da kann einem schnell der Saß vergehen.

4. ich lache gern und versuche auch andren Menschen mit Humor Spaß zu bereiten
Nur Schade, dass Pornographie sich nicht selbst parodieren kann (vgl. SONTAG "The Pornographic Imagination"). Aber Pornographie ist ja nicht alles...

Gott zum Gruße
–AJ
 
Last edited:
@pt

Ich schreibe, weil ich mich ansonsten auch einfach erschiessen könnt.

Jedesmal, wenn ich überlege, "erschiesst du dich jetzt? Oder schreibst du lieber eine Geschichte?", mach ich dann doch letzteres.

Es gibt viele Dinge auf der Welt, die ich nicht kann. Aber beim Schreiben hab ich das Gefühl, ich weiss wenigstens halbwegs, was ich tue. Es ist, wenn man so will, meine Kunstform, die ich so lange gesucht habe.

Wer jetzt aber kommt mit "Was, DAS soll Kunst sein??", den sag ich: Ich bin kein U- und kein E-Schreiber, ich bin Tom, und wenn dir mein Geschriebenes nicht gefällt, sag es ruhig. Es ist nicht deine, sondern meine Schuld, wenn ich es nicht schaffe, dich zu berühren. Und jemanden mit meinem Geschreibe zu berühren, sei es, ihm zum Lachen zu bringen, sei es, ihn zu inspirieren, sei es, ihn zu erregen, oder auf eine Reise mitzunehmen - das ist, wenn man so will, mein Ziel bei allem was ich tue.

Schreiben oder erschiessen? ("PT")

Hey, "PT", wie wärs denn mal mit erschiessen? (Lach)

So, das war der sarkastische Teil für heute...

Ernsthaft, das Schreiben kann auch einen therapeutischen Effekt haben.
Das ist bei mir gelegentlich auch so.

Und die Unterscheidung zwischen "E" und "U" mach ich dabei auch nicht; geschweige denn, dass ich mir die Frage stelle, ob das Ganze nun "Kunst" ist oder nicht.

Dass es deine "Schuld" ist, "PT", wenn du jemanden mit ner Story nicht erreichst???
Ich finde den Begriff "Schuld" nicht passend.
Das klingt immer so nach Verbrechen oder nach nem Vergehen.

Ich denke, man kann es nie allen recht machen.
Dem einen kann man vermitteln, um was es einem geht, und dem anderen eben nicht.
Ich denk, das geht allen Autoren/innnen so, und nicht nur bei LIT.

lg
"rosi"
 
@Pornografie und Parodie

Und vieles im täglichen Leben ist deshalb in der nächsten Minute auch nicht mehr von Bedeutung, für niemanden. Das hat Banalität so an sich. Und in der Literatur ist es nicht anders: Sie ((seichte) Banalität) ist gänzlich uninteressant.


Seit wann ist bunt hinreichend für neu?
Aber selbst wenn, ist das überhaupt entscheidend?
Denn ganz sicher gilt nicht, dass neu hinreichend für gut ist.
Beweis: Coca Colas "New Coke", 1985. Sollte die ursprüngliche Cola ersetzen. Immerhin 79 Tage mussten die Kunden auf die Wiedereinführung der alten Cola warten. Kosten: 200 Millionen Dollar.


Aufgeilen ohne Ende führt zu "blue balls". Da kann einem schnell der Saß vergehen.


Nur Schade, dass Pronographie sich nicht selbst parodieren kann (vgl. SONTAG "The Pornographic Imagination"). Aber Pornographie ist ja nicht alles...

Gott zum Gruße
–AJ

Allem, was "AJ" gesagt hat, stimme ich ich zu, aber zur leidigen SUSAN-SONTAG-Debatte, und ihrer angeblichen Behauptung, Pornografie könne sich nicht parodieren.
Das hat Susan Sontag NICHT gesagt.
Susan Sontag hat gesagt, auch Pornografie, die sich parodiert, bleibt immer nur eines, nämlich Pornografie.
Damit hat SONTAG natürlich Recht, aber ihre Aussage ergibt einen ganz anderen Inhalt als die Aussage, Pornografie könne sich nicht parodieren.

Ausnahmslos jedes Genre kann man parodieren.

So gibt es schon lange moderne Pornos, die Porno-Klassiker aus dem Golden Age of Porn" (ca. 1972-1984) auf die Schippe nehmen, sie also parodieren.
Aber die Originale wie auch die parodistischen Remakes bleiben natürlich immer nur eines: Pornos.

Ich meine man kann natürlich die Sache auch so sehen: Pornografie ist per se eine Parodie und dieser Standpunkt hat etwas für sich.
Zumindest ist Pornografie eine Karikatur und eine Verzerrung der Wirklichkeit.
Das ist keine Wertung und schon gar keine Abwertung, sondern nur die Feststellung einer Tatsache.

Davon abgesehen besteht schreiben ja nicht nur aus pornografischer Schreibe.


lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
susansonntag hat eben kugelfisch damals noch nicht lesen können. und jetzt ist es zu spät.
parodie...mit dem wort kann ich nix anfangen.
lustig...lachen.....das solls sein.
ich denke sehr wohl, dass Sex ein Gefährt, ein Instrument ist, auf dem man die lustigsten ideen ausführen kann. Da der Sex in der menschlichen Gesellschaft (oft notwendigerweise) tabuisiert ist, wirkt ja schon ein Streaker am fussballfeld lustig, oder? alle lachen.
das druchbrechen des tabu ist also erlösend und alles was mit dem durchbrechen zu tun hat mündet im lachen.
 
Kunst? Na und.

Wer jetzt aber kommt mit "Was, DAS soll Kunst sein??", den sag ich: Ich bin kein U- und kein E-Schreiber, ich bin Tom, und wenn dir mein Geschriebenes nicht gefällt, sag es ruhig.
Mir gefallen deine Texte nicht.
Ich schreibe extra Texte, weil ich denke, dass sie die Bezeichnung "Geschichten" nicht verdienen.
Das trifft auch auf viele andere (dt.) Schreiberlinge dieses u.ä. Boards zu, allen voran Adlerswald, rokoerber, gurgy, YOGY, rosettenfreak, et al.
Und nein, das "gefallen" in meinem ersten Satz ist kein Ausdruck rein subjektiver Einfältigkeit (wie es etwa bei Kojote et al. der Fall ist).
Denn ich bin ästhetischer Realist.
Wenn also mir etwas nicht gefällt, so liegt es an den ästhetischen Eigenschaften des betrachteten (Kunst-)Gegenstandes.
Und da ich die nicht zu verantworten habe, sondern der Schreiber des jeweiligen Textes, fordert meine intellektuelle Redlichkeit förmlich die Schwachstellen ausfindig zu machen und den Schreiber auf diese hinzuweisen, damit er die Möglichkeit hat, sich zu verbessern.
Denn was zählt, ist, zu verbessern, ganz allgemein: Theorien in der Wissenschaft, Therapien in der Medizin, Leben in einer offenen Gesellschaft, etc.
Und also natürlich auch die Gegenstände in der Kunst.
Die entscheidende Frage ist also nicht: Ob Gegenstand X Kunst sei, denn das sagt nichts über gut oder schlecht aus, sondern also wie gut/schlecht Gegenstand X sei.
Und um das zu beantworten bedarf es Kritik.
Und also auch bedarf es der Kritik, um aus Texten, die nicht gefallen, womöglich Texte zu machen, die gefallen.

Es ist nicht deine, sondern meine Schuld, wenn ich es nicht schaffe, dich zu berühren. Und jemanden mit meinem Geschreibe zu berühren, sei es, ihm zum Lachen zu bringen, sei es, ihn zu inspirieren, sei es, ihn zu erregen, oder auf eine Reise mitzunehmen - das ist, wenn man so will, mein Ziel bei allem was ich tue.
Du schaffst es sehrwohl, mich zu berühren.
Nur nicht in der Art und Weise, die du dir wahrscheinlich vorstellst.
Denn du berührst mein ästhetisches Empfinden dergestalt, dass mich die vielen defizitären Eigenschaften deiner Texte zum Urteil „schlecht“ und den Entschluss „nicht weiterlesen“ bewegen.
Und jemanden auf eine Weise zu berühren, die diese Wirkung zeitigt, d.h. also Ablehnung hervorzurufen, das ist m.E. eine Berührung par excellence.
Schuld hat hier niemand.
Denn kein Verbrechen ist begangen.
 
Last edited:
@kugelfisch (Zu P7)

Susan Sontag konnte "kugelfisch" noch nicht lesen, ergo: Hat sie Pech gehabt.
Das nenn ich nen selbstbewussten Standpunkt.

Ich finde, man sollte der Horizontalakrobatik und dem ganzen Beziehungszirkus auch mal gelegentlich den Ernst nehmen und alles mit nem Augenzwinkern betrachten.
Das gelingt dir meines Erachtens mit deinen Stories besonders gut.

Da fällt mir ein: Ich muss noch deinen Besuch beim Psychiater kommentieren, was ich gleich tun werde.
Kurz und (hoffentlich?) amüsant.

lg
"rosi" (Johannes)
 
@Ästhetischer Realismus???

Mir gefallen deine Texte nicht.
Ich schreibe extra Texte, weil ich denke, dass sie die Bezeichnung "Geschichten" nicht verdienen.
Das trifft auch auf viele andere (dt.) Schreiberlinge dieses u.ä. Boards zu, allen voran Adlerswald, rokoerber, gurgy, YOGY, rosettenfreak, et al.
Und nein, das "gefallen" in meinem ersten Satz ist kein Ausdruck rein subjektiver Einfältigkeit (wie es etwa bei Kojote et al. der Fall ist).
Denn ich bin ästhetischer Realist.
Wenn also mir etwas nicht gefällt, so liegt es an den ästhetischen Eigenschaften des betrachteten (Kunst-)Gegenstandes.
Und da ich die nicht zu verantworten habe, sondern der Schreiber des jeweiligen Textes, fordert meine intellektuelle Redlichkeit förmlich die Schwachstellen ausfindig zu machen und den Schreiber auf diese hinzuweisen, damit er die Möglichkeit hat, sich zu verbessern.
Denn was zählt, ist, zu verbessern, ganz allgemein: Theorien in der Wissenschaft, Therapien in der Medizin, Leben in einer offenen Gesellschaft, etc.
Und also natürlich auch die Gegenstände in der Kunst.
Die entscheidende Frage ist also nicht: Ob Gegenstand X Kunst sei, denn das sagt nichts über gut oder schlecht aus, sondern also wie gut/schlecht Gegenstand X sei.
Und um das zu beantworten bedarf es Kritik.
Und also auch bedarf es der Kritik, um aus Texten, die nicht gefallen, womöglich Texte zu machen, die gefallen.


Du schaffst es sehrwohl, mich zu berühren.
Nur nicht in der Art und Weise, die du dir wahrscheinlich vorstellst.
Denn du berührst mein ästhetisches Empfinden dergestalt, dass mich die vielen defizitären Eigenschaften deiner Texte zum Urteil „schlecht“ und den Entschluss „nicht weiterlesen“ bewegen.
Und jemanden auf eine Weise zu berühren, die diese Wirkung zeitigt, d.h. also Ablehnung hervorzurufen, das ist m.E. eine Berührung par excellence.
Schuld hat hier niemand.
Denn kein Verbrechen ist begangen.

"Denn ich bin ästhetischer Realist" ("Auden James")

Ah, da schau her.

Damit vermittelt er den Eindruck, ER würde im Gegensatz zu anderen Texte objektiv beurteilen.
Oder objektiver als es andere hier tun.
Und anderen- bsp "Kojote"- unterstellt er "subjektive Einfältigkeit" bei ihren Beurteilungen von Stories.

Da kommt wieder der Pseudo-Akademiker und verbale Nebelkerzenwerfer "Auden James" durch.

Es wäre zu prüfen, ob "AJ" tatsächlich "ästhetischer Realist" ist?
Ob die Kriterien, die er als "ästhetischen Realismus" ansieht, korrekt sind?
Ob man "ästhetischen Realismus" überhaupt definieren kann?
Etc...

lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
zum thema "neues leben schaffen"

es ist tatsächlich so, dass ich einmal bei einem roman(bei einem unerotischen text) , an dem ich lange arbeitete, tatsächlich in tränen ausbrach, da eine figur starb. (ich ließ sie sterben...ich weiß...meine schuld). ich bin auch dauernd mit dem roman im kopf herumgegangen, die menschen auf der strasse und im büro schienen mir nicht so viel realer als meine erdachten...das ist subjektiv...ich weiß, es ist eine art trance, wenn du einen roman schreibst.
auch bei diesen ero-kurzgeschichten ist gefühl da, natürlich nicht so immens wie bei einem roman.

und zu auden james gesagt: es ist im kopf wohl alles intensiv (sogar ein carl barks hatte beim zeichnen tiefstes empfinden), was dann aus der feder rauskommt ist durch die art des mediums beschränkt und natürlich durch das KÖNNEN des malers, autors usw.
das heißt: im schreiber ist immer viel viel mehr drinnen, als die paar buchsaben.
 
Seit wann ist bunt hinreichend für neu?
Aber selbst wenn, ist das überhaupt entscheidend?
Denn ganz sicher gilt nicht, dass neu hinreichend für gut ist.

Das ist schon richtig, aber wenn man selber kreativ tätig ist, weiss man: am Anfang steht die Kreation, erst dann folgt die Perfektion, und viele gehen gar nicht so weit, ihr kreiertes Produkt auch zu perfektionieren. Weil das einen anderen Kopf, eine andere, viel strukturiertere Vorgehensweise erfordert, die vielen Kreativen nicht immer Spass macht. Und da es hier manchen (noch) nicht um Geld geht, sondern nur um Spass an der Sache, ist vieles hier auch qualitativ nicht unbedingt auf hohem Level geschrieben.

Man muss auch auf diesen kreativen Aspekt Rücksicht nehmen. Oftmals tendieren selbsternannte Perfektionisten dazu, diesen Teil zu vernachlässigen, oder ihn gering zu schätzen.
 
Das ist schon richtig, aber wenn man selber kreativ tätig ist, weiss man: am Anfang steht die Kreation, erst dann folgt die Perfektion, und viele gehen gar nicht so weit, ihr kreiertes Produkt auch zu perfektionieren. Weil das einen anderen Kopf, eine andere, viel strukturiertere Vorgehensweise erfordert, die vielen Kreativen nicht immer Spass macht. Und da es hier manchen (noch) nicht um Geld geht, sondern nur um Spass an der Sache, ist vieles hier auch qualitativ nicht unbedingt auf hohem Level geschrieben.

Man muss auch auf diesen kreativen Aspekt Rücksicht nehmen. Oftmals tendieren selbsternannte Perfektionisten dazu, diesen Teil zu vernachlässigen, oder ihn gering zu schätzen.

hervorragend analysiert. so geht es mir dauernd. ich lese nie meine eigenen geschichten, interessiert mich nicht mehr....ich muß sie schließlcih nicht verkaufen. die leser tun mir manchmal leid, also gehe ich mit qual nochmal drüber und putze ein bisserl fehler weg.
ein umschreiben, eine neugestaltung...das kommt mir gar nicht in den sinn, denn oft (nicht immer)ist das, was in einem satz geschrieben wurde, besser.
 
@kugelfisch

Zu deinem P 11.

Es ist tatsächlich so,dass imaginäre Figuren einen stärkeren Sog auf Schreiber und auch auf Leser auswirken können, als reale Menschen.
Das zeugt dann wirklich von der Kunst des Autors.

So schrieb ein bekannter Autor, dessen Name mir im Moment nicht einfällt:

"Der Tod des Lucien de Rubempre (eine Figur von BALZAC- Anmerkung von "rosi"-)hat mich mehr berührt, als der Tod so manches realen Zeitgenossen, den ich kannte."

lg
"rosi" (Johannes)
 
Mir gefallen deine Texte nicht.
...
Und nein, das "gefallen" in meinem ersten Satz ist kein Ausdruck rein subjektiver Einfältigkeit (wie es etwa bei Kojote et al. der Fall ist).
Denn ich bin ästhetischer Realist.
...

Du schaffst es sehrwohl, mich zu berühren.
Nur nicht in der Art und Weise, die du dir wahrscheinlich vorstellst.
Denn du berührst mein ästhetisches Empfinden dergestalt, dass mich die vielen defizitären Eigenschaften deiner Texte zum Urteil „schlecht“ und den Entschluss „nicht weiterlesen“ bewegen.

Nunja.

Ich kenn dich lang genug, um deine Meinung zu meinen Texten halbwegs zu kennen. Allerdings ist das eben nur eine Meinung von vielen, und es ist eine, die für mich nicht immer fassbar ist, zumal du dich bei weitaus schwächeren Texten geradezu in Romanform auslässt, während du bei Kritiken über mein Geschriebenes, wenn überhaupt, eine Art Ego-Minimalismus betreibst, der mir nur sehr begrenzt weiterhilft. Dem stehen viele Kommentare gegenüber, denen es durchaus gefallen hat, die es auch berührt hat.

Manchmal muss man Prioritäten setzen. Ich nehm deine Meinung durchaus ernst und bin bereit, mich weiter zu verbessern, aber ich bin mir eigentlich nicht sicher, ob ich dein ästhetisches Empfinden überhaupt im vollen Umfang teile, selbst wenn es auf dieser Seite das Mehrheits-Empfinden wäre, was ich momentan eher bezweifle.
 
sehr amüsant

mein neuer thread hat sich ja vielfach gelohnt. ich werd einmal eine story über die rasselbande da schreiben (mit veränderten namen natürlich!)
 
@kugelfisch

mein neuer thread hat sich ja vielfach gelohnt. ich werd einmal eine story über die rasselbande da schreiben (mit veränderten namen natürlich!)

Eine Persiflage auf die LIT-Rasselbande zu schreiben, ist sicher reizvoll.

Und dein Thread hat sich jetzt schon gelohnt, und er wird sich noch weiter lohnen.
Es war ne gute Idee.
Es ist sicher interessant die Schreibmotive der User zu erfahren.
Sie dürften so unterschiedlich und vielfältig sein, wie die User selbst.

So, und jetzt schreib ich endlich den "Psychiater-Kommentar" (Lach)

lg
"rosi" (Johannes)
 
@Kriterien (Zum P 8 v "AJ" und meiner Erwiderung P 10)

Bevor hier wieder überflüssigerweise alte Gräben aufbrechen:
"AJ" hat seine Sicht der (literarischen) Dinge.
Er hat zu diesem Thema schon viel Interessantes gepostet (in den Threads und in den Komentaren), von dem ich profitiert habe.

Manche seiner Einschätzungen teile ich, und viele andere davon eben nicht.

Wäre auch langweilig, wenn wir alle derselben Meinung wären.

So, nach dieser "Zwischenbemerkung" gehts wieder zurück zum ursprünglichen Thema des Threads.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Und nein, das "gefallen" in meinem ersten Satz ist kein Ausdruck rein subjektiver Einfältigkeit (wie es etwa bei Kojote et al. der Fall ist).
Stimmt. Es ist Ausdruck rein subjektiver Überheblichkeit.
*chuckles*

Aber ich mag dich trotzdem, AJ...
Du erinnerst mich ein wenig an mich, als ich noch ein wirklich totaler Kindskopf war.
Und schau was draus geworden ist! Da besteht doch einiges an Hoffnung für dich, was?!
:rose:


@ OP
Ich schreibe, weil ich Geschichten erzählen möchte.
Ich möchte Emotionen wecken. Grundsätzlich erst einmal egal welche, aber bevorzugt natürlich diejenigen, die ich mit jeweils als Ziel gesetzt hatte.

Ich schreibe auch, um zu unterhalten. Und um zu inspirieren. So wie anderer Leute Geschriebenes mich inspiriert.

Und ich schreibe, um zu entführen. So wie mich anderer Leute Geschriebenes entführt: In andere Welten.

Erstaunlicherweise kann ich aber auch mit Kugelfischs erstem Punkt etwas anfangen. Obwohl wir ja sonst wirklich kaum jemals einer Meinung sind.
Aber diese Form von Schöpfung verstehe ich.
Und (@ Rosi) es ist ein Schöpfungsakt.
Wer kann schon sagen, ob wir alle hier - unsere gesamte Welt - nicht nur eine Geschichte im Kopf eines anderen Wesens ist?

What else?
Nun ich schreibe auch Autobiographisches. Allerdings nicht zu Therapiezwecken. Ich bin nicht heilbar.
Ich schreibe es nieder, weil es mich berührt hat. Und daher vielleicht andere berührt. Also hatte ich den Punkt schon...

Ahh!
Ich schreibe für den Applaus. Der ist nämlich schön.

Und ich schreibe für Geld. Was nicht so schön ist, wie die anderen Gründe, aber irgendwie auch trotzdem ein Erfolgserlebnis.
 
Mantra

Allerdings ist das eben nur eine Meinung von vielen, und es ist eine, die für mich nicht immer fassbar ist, zumal du dich bei weitaus schwächeren Texten geradezu in Romanform auslässt, während du bei Kritiken über mein Geschriebenes, wenn überhaupt, eine Art Ego-Minimalismus betreibst, der mir nur sehr begrenzt weiterhilft.
Das ist richtig.
Und es tut mir leid, dass ich keine ausführlichen Kritiken zu deinen Texten schreibe.
Aber, wenn du nochmals einen Blick in obigen Beitrag von mir wirfst, so ist das schlichtweg jenem (momentanen) Entschluss meinerseits geschuldet, "nicht weiterzulesen".
Wenn ich wo in der Vergangenheit keine quantensprungähnlichen Entwicklungen erkannt habe, suche ich lieber anderswo, wo es dieser Quantensprünge nicht mehr bedarf.
Und wie gesagt, dass kann sich jederzeit wieder ändern.
Liegt an dir.

Dem stehen viele Kommentare gegenüber, denen es durchaus gefallen hat, die es auch berührt hat.
Und dass ist auch gut so.
Die Welt wäre langweilig, ohne Gefühlsverschiedenheit.
Dann wären wir nicht mehr im Geringsten Menschen, sondern vollends maschinisierte Tiere.


Ich nehm deine Meinung durchaus ernst und bin bereit, mich weiter zu verbessern, aber ich bin mir eigentlich nicht sicher, ob ich dein ästhetisches Empfinden überhaupt im vollen Umfang teile, selbst wenn es auf dieser Seite das Mehrheits-Empfinden wäre, was ich momentan eher bezweifle.
Das ist alles richtig.
Ich denke, der einzige, der in einem gewissen Sinne meinem, wie du sagst, "ästhetischen Empfinden" nahe kommt, ist MonteZ et al.
Allerdings, glaube ich, unterscheiden auch er und ich uns wiederum in unserem Empfinden mindestens in denselben Maße, in dem auch du und ich und viele andere unterscheiden.
Und, das ist logisch, sind "Mehrheits-Empfinden" und genuine ästhetische Urteile zwei Paar Schuhe.
Wo der Bauch regiert, ist der Verstand verstummt.
 
Ich schreibe, weil ich nicht die Geschichte finde, die ich selber gerne lesen würde - also schreibe ich diese selbst. Ich schreibe, weil es meinem Wortschatz und meiner Rechtschreibung hilft und ich schreibe, weil in Geschichten Dinge geschehen, die in der Realität nicht passieren (können).

C.J.
 
Kojotes Bullshit

Stimmt. Es ist Ausdruck rein subjektiver Überheblichkeit.
*chuckles*
Was soll dieser Schwachsinn (aka Bullshit).
Ich schrieb: "Mir gefallen deine Texte nicht."
Selbst für einen Nonkognitivisten oder Konstruktivisten hat das nichts mit subjektiver Überheblichkeit zu tun.
Subjektive Überheblichkeit ist das, was du betreibst: Nämlich nichts als das zählen zu lassen, was dir in den Kram passt.
Und diese deine subjektive Überheblichkeit hast du mit deinem Beitrag hier wieder eins A vorgeführt: Was jemand anders meint, das ihm gefällt (bzw. nicht gefällt), das dir nicht passt, das stempelst du als unzulässig ("subjektive Überheblichkeit") ab.
Wärst du lieber Kindskopf geblieben.
Denn als Bullshitter kannst du genauso gut mit deinem Spiegelbild palavern.
Davon haben deine Mitmenschen sogar noch mehr, als wenn du ihnen deinen Bullshit, um die Ohren posaunst.
(Ich schweige mich aus, über deine peinlichen 5 Sterne für "Differenzialgeometrie": klassische Selbstdisqualifikation von dir.)
 
@C.J.: Ein hervorragender Grund

Ich schreibe, weil ich nicht die Geschichte finde, die ich selber gerne lesen würde - also schreibe ich diese selbst. Ich schreibe, weil es meinem Wortschatz und meiner Rechtschreibung hilft und ich schreibe, weil in Geschichten Dinge geschehen, die in der Realität nicht passieren (können).

C.J.

Er schreibt Stories selbst, weil er die Stories, die er hier gerne lesen würde, nicht findet?
Ein toller Grund.
"C.J.", ich werd mal ne Story von dir lesen und vielleicht auch kommentieren.
Ich hoffe, du empfindest das jetzt nicht als Drohung? (Lach)
lg
"rosi" (Johannes)
 
@kugelfisch

Ich hab grad gelesen, du veröffentlichst in einigen Tagen eine "BUNGA-BUNGA-PARTY."
Wird das die unautorisierte "BERLUSCONI-Biografie???" (Lach)
lg
"rosi" (Johannes)
 
ad bunga anfrage

quasi. etwas von seiner dna wird sich schon darin finden. übrigens mehrteilige story.
ich finde, die welt ist viel zu ernsthaft. silvio ist somit ein idol für menschen, die das wahre ziel der politkarriere der öffentlichkeit gegenüber nicht verborgen haben.
die begründung: ich möchte die bücher schreiben, die ich gerne lesen möchte ist gut, altbekannt, aber nicht meins.
ich würde mich lleber gar nicht lesen, lese mich auch nie. lustig bin ich ja selber. ich würde gerne sehr realistische ,geheimnisvolle, rätselhafte und gefährliche erotikgeschichten lesen...zumindest hab ich solche filme gern.
 
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