warum schreibst du?

Dann will ich dir mal für den Anfang ein paar Stecknadeln – ich denke übrigens, dass du hierin irrst, denn m.E. finden sich sehr viele annehmbare, wenn vielleicht auch nicht immer sehr gute, englische (BDSM-)Erotisma – mitgeben: Klick mich, ich bin ein Link, der dir tolle BDSM-Stories beschert!
–AJ

Danke für die Links. Insbesondere "He promised not to break me" hat mir gut gefallen.
Angesichts der großen Zahl an Erotik- bzw. auch S/M-Stories im Internet schließen sich die Aussagen "99%" schlecht und die (auf die eigene Lesekapazität bezogene) Feststellung "viele annehmbare" keineswegs gegenseitig aus.

Mein Zeitbudget für die Lektüre von Geschichten ist leider begrenzt; u. a. auch deshalb, weil man ja schließlich auch selbst schreiben will.
So muss ich mich größtenteils mit einem Überfliegen begnügen, und dabei kann man den Texten kaum gerecht werden.

Aber selbst das Überfliegen ist frustrierend, wenn einem die Geschichte nicht gefällt, oder man nicht zumindest das Gefühl mitnimmt "Diese Story hat Qualität" (jenseits des persönlichen Gefallens).
 
Ausschluss

Danke für die Links. Insbesondere "He promised not to break me" hat mir gut gefallen.
Das freut mich.

Angesichts der großen Zahl an Erotik- bzw. auch S/M-Stories im Internet schließen sich die Aussagen "99%" schlecht und die (auf die eigene Lesekapazität bezogene) Feststellung "viele annehmbare" keineswegs gegenseitig aus.
Das stimmt.
Nur meiner Leseerfahrung nach sind weit weniger als 99% der engl. Erotisma Scheiße.
Denn mit Blick auf meine Leseerfahrung trifft stattdessen die Aussage zu, dass ein Anteil von rund 66% Scheiße ist; also zwei Drittel sind Scheiße und ein Drittel ist mind. annehmbar bis hin zu meisterhaft.

Und das, also dass quasi jede dritte Story eine mind. annehmbare Story ist, finde ich, ist ziemlich beachtlich!

Insofern bleibe ich dabei, dass deine 99%-Zuschreibung m.E. nicht zutrifft.
 
Nur meiner Leseerfahrung nach sind weit weniger als 99% der engl. Erotisma Scheiße.
Denn mit Blick auf meine Leseerfahrung trifft stattdessen die Aussage zu, dass ein Anteil von rund 66% Scheiße ist; also zwei Drittel sind Scheiße und ein Drittel ist mind. annehmbar bis hin zu meisterhaft. .....
Insofern bleibe ich dabei, dass deine 99%-Zuschreibung m.E. nicht zutrifft.

Dem mag sein wie es will; wahrscheinlich hast du sehr viel mehr gelesen als ich. So ist das halt, dass, wer so einiges schreibt, nicht gar so häufig zum Lesen kommt.
Und vielleicht ist ja auch mein Geschmack allzu spezifisch ausgerichtet, als dass ich die 33% Qualitätsprodukte im anglophonen Bereich angemessen würdigen könnte.
 
Ich will noch mal auf die Ausgangsfrage des Threads gehen, auch wenn diese vom 7 Januar ist, aber die Überschrift sagt ja immer noch das richtige aus:

1. Ich schreibe, weil es mich beim Schreiben einfach geil macht.
2. Eine Menge der beschriebenen Vorlieben sind selbst erlebt, dies macht es einem zum einen möglich, mit anderen Personen zu kommunizieren, die ähnliche Vorlieben haben
3. Zum anderen findet man bestätigt, dass man nicht alleine ist
4. Durch den Versuch, nicht zu plump zu schreiben möchte man versuchen, auch Menschen ohne den speziellen Fetisch zum Lesen zu verführen

Für mich klappt das Alles ganz genau, Bewertungen sind Schall und Rauch, wenn man keine Mainstream-Erotik schreibt, es ist mir auch mir klar, dass ich kein ausgebildeter Schriftsteller bin und ich werde und möchte es auch nie sein oder werden.

Zur Bewertung von anderen Stories: Ich habe beim Schreiben von erotischen Stories immer eine aktive und eine inaktive Phase, widme mich zwischendurch anderen Sachen. Neben dem Schreiben lese ich schon andere Stories, aber in meinem gewählten Bereich gibt es nicht viel.

Daher Kommentiere ich auch weniger als am Anfang bei Literotica, da hab ich jedem Tipps mit auf den Weg gegeben, die stellenweise auch angenommen wurden, ohne dass ich je ein Feedback bekommen hätte.
 
@"ZÄPPCHEN"

Du hast noch nie ein "feedback" bekommen???
Das wundert mich jetzt aber...
Ganz ehrlich....

lg
"rosi" (Johannes)
 
Hallo Killozap

Ich will noch mal auf die Ausgangsfrage des Threads gehen, auch wenn diese vom 7 Januar ist, aber die Überschrift sagt ja immer noch das richtige aus:

1. Ich schreibe, weil es mich beim Schreiben einfach geil macht.
2. Eine Menge der beschriebenen Vorlieben sind selbst erlebt, dies macht es einem zum einen möglich, mit anderen Personen zu kommunizieren, die ähnliche Vorlieben haben
3. Zum anderen findet man bestätigt, dass man nicht alleine ist
4. Durch den Versuch, nicht zu plump zu schreiben möchte man versuchen, auch Menschen ohne den speziellen Fetisch zum Lesen zu verführen

Für mich klappt das Alles ganz genau, Bewertungen sind Schall und Rauch, wenn man keine Mainstream-Erotik schreibt, es ist mir auch mir klar, dass ich kein ausgebildeter Schriftsteller bin und ich werde und möchte es auch nie sein oder werden.

Zur Bewertung von anderen Stories: Ich habe beim Schreiben von erotischen Stories immer eine aktive und eine inaktive Phase, widme mich zwischendurch anderen Sachen. Neben dem Schreiben lese ich schon andere Stories, aber in meinem gewählten Bereich gibt es nicht viel.

Daher Kommentiere ich auch weniger als am Anfang bei Literotica, da hab ich jedem Tipps mit auf den Weg gegeben, die stellenweise auch angenommen wurden, ohne dass ich je ein Feedback bekommen hätte.


Hallo Killozap

Die 4 Gründe die du anführst kann ich gut nachvollziehen, da es mir im Grunde genauso geht. Zum ersten Punkt muss ich allerdings sagen, dass ich es geil finde "zu schreiben". Ich schreibe nicht nur erotische Texte, sondern auch umfangreiche Texte (Romane) die keinerlei "erotischen" Inhalt haben und wenn, dann auch nur durch die "Blume" angedeutet
Im übrigen sind deine 4 Punkte u. a. für mich eine Definition, um was es bei "Literatur" auch geht. Habe im Thread "Worum geht es bei Literatur" auch einmal beschrieben. Ich denke, dass wir alle gewissermaßen Literaten sind. Der Künstler Josef Beuys hat einmal gesagt: "Alle Menschen sind Künstler". Ich denke, dass alle, die sich mit dem Schreiben beschäftigen, auch "Literaten" sind.

Die "Bewertung" ob es gute oder schlechte Literatur ist, steht auf einem anderen "Blatt".

Du schreibst nicht für den "Mainstream"? Das finde ich symphatisch. Allerdings, und das ist dir wohl auch klar, liegt es bei dir am gewählten Thema. Entsprechend "dürftig" werden wohl auch die Feedbacks ausfallen. Das ist eine Vermutung von mir. Scheint mir zumindest logisch.

Dass du keine Antworten auf deine Tipps bekommen hast, bedeutet nicht, dass sie nicht "gezündet" hätten. Ich bewerte Feedbacks auch nicht über. Kommt aber auch darauf an, von wem sie sind.

Allerdings wundert es mich schon, dass du sagst, du hättest generell keine Feedbacks bekommen. So kommt es zumindest bei mir an. Interpretiere ich da was falsch?

Im übrigen gefällt mir dein Schreibstil und wie du Storys aufbaust. Habe die neue Story von dir gelesen.

LG
Andy43
 
Schreiben ist dreifache Machtausübung

Weil ich wieder mal in diesem Diskussionsstrang gelandet bin, hier als Anstoß einige Überlegungen zum Schreiben, die mir gerade in den Sinn kamen.
Natürlich schließt diese Perspektive andere Aussagen nicht aus. So formuliert z. B. Auden James mit der Formulierung "was zählt, ist, zu verbessern" nicht nur eine Forderung. Der Versuch, etwas besser zu machen als das, was man vorgefunden (oder früher gemacht) hat, ist zweifellos auch ein Motiv, das viele antreibt.

Schreiben ist dreifache Machtausübung:

1) In der Phantasie habe ich Macht über die imaginierten Figuren. Ich kann mir beispielsweise eine Genitalregion rasiert, und im nächsten Moment, wenn es mir dann besser in den Kram passt, wieder behaart vorstellen.

2) Die Phantasie in einen Text zu überführen, schränkt diese Form der Macht ein: jetzt muss ich konsistent argumentieren, kann einer Sklavin nicht (mehr) die Schamhaare ausrupfen, wenn sie soeben kahl rasiert habe.
Dafür erlebe ich beim Schreiben im Kampf mit der Sprache meine Macht der Sprachbeherrschung. Wie im realen Leben, ist diese Macht nicht grenzenlos, sondern besteht in einer möglichst intelligenten Anpassung an die oder Ausnutzung (evtl. auch Erweiterung) der vorgegebenen Regeln: Grammatik, Logik usw. Das Erleben von Macht realisiert sich hier im Kampf mit Widerständen, darin liegt der sozusagen "sportliche" Reiz des Schreibens.

3) Im Idealfall gewinnt ein Schreibender darüber hinaus eine soziale Macht über die Phantasie seiner Leser, indem er sie "fesselt". :D

4) Kommt dann noch das Geldverdienen als ökonomische Form von "Macht" hinzu: umso besser.
 
@Andy43: Natürlich bekomme ich Feedback, ca. 80 bis 90 Prozent positiv, der Rest halt neutral bis extrem negativ.

Ich habe nur nie Feedback erhalten, wenn ich konstruktiv Vorschläge für Autoren gemacht habe, wie sie bessere Stories schreiben können. Der Stil ist bei einigen besser geworden, aber es gab kein Feedback an mich. Ich gebe immer ein Feedback, wenn jemand vernünftige Kritik anbringen kann...

Mir ist selbst bewusst, dass es an meinem Thema liegt, dass ich nicht für alle schreibe. Man kann nicht erwarten, dass alle Männer dicke Frauen anziehend finden, dann zusätzlich noch ein paar weitere Fetische und die Schnittmenge wird extrem klein ... :) So wie Sammy Davis Jr. meinte, er sei der beste schwarze, einäugige jüdische Entertainer ... :)
 
Hallo Cittadolente

Weil ich wieder mal in diesem Diskussionsstrang gelandet bin, hier als Anstoß einige Überlegungen zum Schreiben, die mir gerade in den Sinn kamen.
Natürlich schließt diese Perspektive andere Aussagen nicht aus. So formuliert z. B. Auden James mit der Formulierung "was zählt, ist, zu verbessern" nicht nur eine Forderung. Der Versuch, etwas besser zu machen als das, was man vorgefunden (oder früher gemacht) hat, ist zweifellos auch ein Motiv, das viele antreibt.

Schreiben ist dreifache Machtausübung:

1) In der Phantasie habe ich Macht über die imaginierten Figuren. Ich kann mir beispielsweise eine Genitalregion rasiert, und im nächsten Moment, wenn es mir dann besser in den Kram passt, wieder behaart vorstellen.

2) Die Phantasie in einen Text zu überführen, schränkt diese Form der Macht ein: jetzt muss ich konsistent argumentieren, kann einer Sklavin nicht (mehr) die Schamhaare ausrupfen, wenn sie soeben kahl rasiert habe.
Dafür erlebe ich beim Schreiben im Kampf mit der Sprache meine Macht der Sprachbeherrschung. Wie im realen Leben, ist diese Macht nicht grenzenlos, sondern besteht in einer möglichst intelligenten Anpassung an die oder Ausnutzung (evtl. auch Erweiterung) der vorgegebenen Regeln: Grammatik, Logik usw. Das Erleben von Macht realisiert sich hier im Kampf mit Widerständen, darin liegt der sozusagen "sportliche" Reiz des Schreibens.

3) Im Idealfall gewinnt ein Schreibender darüber hinaus eine soziale Macht über die Phantasie seiner Leser, indem er sie "fesselt". :D

4) Kommt dann noch das Geldverdienen als ökonomische Form von "Macht" hinzu: umso besser.


Hallo Cittadolente.

Wenn ich die 4 Punkte bedenke, die du angeführt hast, dann würde ich dir mit einer Einschätzung antworten:

Macht ist, als bewusst wahrgenommene, besondere Fähigkeit, auf sich selbst, seine Umweld und die verwendeten Mittel manipulierend einwirken zu können, eine weitere wichtige Triebfeder, die einen - in unserem Falle - Literaten bewegen könnte, Literatur zu schaffen. (Dazu fällt mir gerade der Begriff 'Libido' ein).

In diesem Sinne würde ich dir uneingeschränkt recht geben. Es gibt genügend Beispiel in der "Literatur", die das in Wort und Schrift belegen.
Beispiel: NS-"Literatur" eines A.H.

Ich denke, der "Macht"- Faktor ist ein wesentlicher Aspekt, wenn es darum geht, seine "Welt", so wie man sie sich "ausmalt", einer Leserschaft ( und sich selbst) zu päsentieren. Er ist sozusagen "Systemimmanent" vorhanden. Bewusst oder unbewusst.

Sobald ich kreativ werde, manipuliere ich, ob ich will oder nicht.

Ich weiß, das klingt sehr philosophisch. Aber sind wir nicht alle Philosophen. (Jetzt habe ich dich versucht zu manipulieren, zumindest in ein gewisse Richtung zu denken ;-)

Ich stimme dir gwissermaßen zu, obwohl mir der Begriff "Macht" ein wenig "streng" erscheint. Außer, es geht dir bei dem Begriff der "Macht" eines Autors, 'nur' um ein weiteres "Mittel zum Zweck". Ich denke aber, da müssten wir diffenzieren, wenn es um den "Macht"-Begriff an-und-für-sich geht.

Ich denke, dich richtig verstanden zu haben, wenn du "Macht" als ein weiteres "Motiv" anführst.

Der Begriff "Macht" gefällt mir nur nicht so richtig. Da fühle ich mich unwohl. Rein emotional :-D.

Mir gefällt der Begriff b e w u s s t e 'Einflussnahme' besser.

In diesem Sinne: Ich weiß, dass ich (Andy) "Einfluss" habe, aber es geht mir beim Schreiben nicht - uneingeschränkt- darum.

LG
Andy43
 
@ Killozap

Das finde ich echt schade, dass du keine Rückmeldung zu deinen Tipps bekommen hast.

Für mich gehört es zum guten Ton, eine Rückmeldung zu liefern. Denn ich nehme mich und andere "ernst". Ich bekomme PM's von anderen Autoren in Bezug auf "Verbesserungsvorschläge". Nicht oft, aber oft genug. Dafür bin ich dankbar und gebe auch entsprechende Rückmeldung. Das wünsch ich jedem anderen Autor auch.



Mal was anderes:
Ich habe schon länger darüber nachgedacht, ob man (ich) einen Thread zum Thema "Fetisch" aufmachen sollte. Mich interessiet brennend, was das eingentlich ist, und, wie Autoren, die sich diesem Thema "widmen", in der Auseinandersetzung damit, mit sich selbst umgehen. Es gibt gewisse "Praktiken", die viele abstoßen und widerum bei einer "Minderheit" Hochgefühle auslösen.

Ich finde es hoch Interessant, sich "sachlich" darüber auseinander zu setzen, sich diesem Thema und seiner "Inhalte" zu nähern, auch auf die Gefahr hin, dass das Thema sehr emotional geführt werden dürfte.

Wie schätzt du das ein?

LG
Andy43
 
Nagele mich jetzt nicht auf irgendeinen philosophischen Machtbegriff fest, Andy43.
Mir ging es lediglich darum zu erproben, ob man quasi mit einem "Täg" aus dem Wortfeld "Macht" bestimmte Aspekte des Ersinnens und des Niederschreibens von Texten erkenntnisfördernd zusammenfassen kann.

Die interessanteste Schnittstelle in diesem Prozess scheint mir die zwischen Phantasie und Niederschrift zu sein. Hier verlieren wir ja nicht nur an Freiheit, weil der Text Sachzwängen gehorchen muss, die für die Phantasie nicht gelten. Vielmehr verlieren wir (wie hier, ich glaube "kugelfisch", bereits festgestellt hat) auch an Vielfalt: nur weniges von dem, was in unserem Kopf brodelt, findet seinen Weg in den Text.

Also zur Klarstellung: mit meinem Beitrag wollte ich nicht einen Sachverhalt festklopfen, sondern im dynamischen Austausch mit euren Reaktionen ausprobieren, ob diese Perspektive uns einen Erkenntnisgewinn bringen kann.
 
Jetzt sind wir wohl bei der Frage, warum man selbst schreibt???

Nun, für meine Belange:

a) Zur Selbstreflektion.
Wenn es sich um einen autobiografischen Stoff handelt, dann ist eine interessante und spannende Art, wichtige Phasen seines Lebens und der Personen, die darin vorkamen, noch einmal Revue passieren zu lassen.
Dabei ist der Sex meistens zweitrangig.
Gut, mit den Frauen hatte man natürlich auch Sex, aber das interessiert mich dabei weniger.
Mich interessiert eher die Frage: Was war das für ein Mensch? Warum hat mich die Person fasziniert? Was für ein Mensch war ich damals im Vergleich zu heute, und wie sehr hat mich diese Beziehung verändert? Etc...
Dabei stellt man fest: Vieles über sich versteht man erst Jahre später in der Rückschau.
Schreiben kann also so ne Art Aha-Effekt auslösen. "Selbsterkenntnis" im weitesten Sinne.

b) Die Zielgruppe, für die man schreibt.
Die ist für mich erst einmal sekundär. Wenn ich denke, das was ich da aufschreibe könnte auch für andere interessant und dazu noch unterhaltsam sein, dann stell ich es ein.
Und dann wart ich einfach die Reaktionen ab.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Nagele mich jetzt nicht auf irgendeinen philosophischen Machtbegriff fest, Andy43.
Mir ging es lediglich darum zu erproben, ob man quasi mit einem "Täg" aus dem Wortfeld "Macht" bestimmte Aspekte des Ersinnens und des Niederschreibens von Texten erkenntnisfördernd zusammenfassen kann.

Die interessanteste Schnittstelle in diesem Prozess scheint mir die zwischen Phantasie und Niederschrift zu sein. Hier verlieren wir ja nicht nur an Freiheit, weil der Text Sachzwängen gehorchen muss, die für die Phantasie nicht gelten. Vielmehr verlieren wir (wie hier, ich glaube "kugelfisch", bereits festgestellt hat) auch an Vielfalt: nur weniges von dem, was in unserem Kopf brodelt, findet seinen Weg in den Text.

Also zur Klarstellung: mit meinem Beitrag wollte ich nicht einen Sachverhalt festklopfen, sondern im dynamischen Austausch mit euren Reaktionen ausprobieren, ob diese Perspektive uns einen Erkenntnisgewinn bringen kann.


Hi Cittadolente.

Nein, auf keinen Fall will ich dich auf irgendwas festnageln.

Mir geht es beim Schreiben immer auch um die "Begrifflichkeit" von Worten, wie z.B. "Macht".
Darauf wollte ich hinweisen.


Das ist (für mich) wohl die eigentliche Crux beim Schreiben. Ich gebe dir völlig recht mit deinem Hinweis auf die "Schnittstelle dieses Prozesses". Für mich ist das eine Frage nach der Semantik.

Ich denke auch, dass es ein großes Problem neben des textlichen "Sachverhaltes" ist, wie ich es gerne sage, "Gefühle in Worte zu gießen", also "Phantasien". Mir scheint, dass das geschriebene Wort, in einem Satzgefüge eben nicht hinreichend ist und sein kann. Es ist so, als müsste ein Blinder dir erklären, was Farben sind. (Ich habe übrigens gerade einen erotischen Text hochgeladen, um den es mir genau darum geht.) Ich ringe tatsächlich wie andere Autoren mit dieser "Behinderung", nur auf "Worte" angewiesen zu sein.

Andererseits halte ich es auch für wichtig, mit dem bewussten Brechen gewisser Normen und Sachzwängen, Literatur auf neue Wege zu bringen, die quasi eine neue "Gattung" von Literatur hervorbringen können. Stichwort: Dadaismus

Insgesamt ist das ein sehr interessanter und ungemein wichtiger Aspekt, den du mit deinem Beitrag angesprochen hast.

LG
Andy43
 
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