Gesetzliche Krankenversicherung

Gesetzliche Krankenversicherung PRO & CONTRA


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Polarbear57

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May 2, 2007
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Immer mehr gesetzliche Krankenkassen geraten
durch Gesundheitsreformen in eine finazielle Notlage,
wie lange können sich die Kassen noch leisten für
die Behandlungen zu zahlen ???

Brauchen wir eine staatliche Krankenversichrung ???

Eure Meinung ist gefragt.
 
1. Warum geraten denn gesetzliche Krankenkassen in Not?
2. Gibt es auch ungesetzliche Krankenkassen? Wenn ja, sind die auch in Not?
3. Was sollte eine staatliche Krankenversicherung anders machen?
4. Haben wir nicht schon eine staatliche Krankenversicherung ?

und 5. und wichtgstens: Was hat das ganze mit Sex zu tun?

Fragen über Fragen.
 
Zu erst einmal ist deine Eingangsaussage falsch, Polarbear57.
Die Krankenkassen geraten nicht durch die Gesundheitsreformen in eine finanzielle Notlage, sie sind es schon seit vielen Jahren und werde von Reformchen zu Reformchen immer nur wieder kurz vor dem Zusammenbruch gerettet.

Der Unterschied zwischen Privaten und Gesetzlichen Krankenkassen ist recht einfach:
1. Gesetzliche KKs müssen jeden aufnehmen.
2. Gesetzliche KKs versichern automatisch die Familie des betroffenen mit
3. Gesetzliche KKs bekommen einen Prozentualen Anteil am Lohn/Gehalt, der aber gedeckelt ist.
4. Gesetzliche KKs zahlen Kopfpauschalen für Behandelnde Ärzte, d.h. der Art bekommt gleich viel ob er eine Minute oder eine Stunde Zeit für den Partienten aufwendet. Im gegensatz dazu kann der Arzt bei Privaten jede Leistung einzelnd abrechnen (daher eine Art zwei Klassenmedizin)
5. Private KKs zahlen prämien für ihre Mitglieder wenn sie ihre Leistungen nicht in Anspruch nehmen
6. Private KKs haben individuelle Beiträge die eventuell höheres Riskio bei bei Vertragsabschluss wie Fettleibigkeit, Raucher, Geschlecht schon berücksichtigen.

Das größte Problem der Gesetzlichen KKs ist, dass gut verdienende Bürger sich ihnen entziehen, bzw. nicht wesendlich mehr einzahlen, während z.B. Arbeitslose, Geringverdiener, Kinder, Rentner usw. praktisch Ausschließlich in die Gesetzliche KK fallen, und von ihr immer teurer werdende Leistungen bekommen müssen.

Lösungsansätze gibt es einige, wobei es keinen Königsweg zu geben scheint, denn folgende Fakten liegen auf dem Tisch:
1. Die Menschen werden immer Älter
2. Der medizinische Fortschritt bietet immer mehr Möglichkeiten Kranke/Verletzte zu behandeln, die früher einfach gestorben wären.
3. Die bessere Medizinische Technik und Medikamente führen fast zu einer Exponenzialen Kostensteigerung

Von den Fakten ist glaube ich nichts strick, die Frage ist jetzt nur: Was tun!
1. Die Geldmenge die zur Verfügung steht erhöhen. Die Privaten KKs tun dies, in dem sie einfach von ihren Kunden im Laufe der Zeit höhere Beiträge verlangen. Ich kann es aus eigener Erfahrung sagen, dass sie sich da ganz simpel Schadlos halten. Bei mir sind es in den vergangen 7 Jahr ca. 20% gewesen. Das können private KKs direkt machen, während gesetzliche im Moment dies nur indirekt tun können. Sie können z.B. die Beiträge von 15, auf 16% erhöhen, aber bei Geringverdienern nützt dies wenig. Arbeitslose, Kinder, Rentner sind auch davon nicht betroffen. Und gut Verdiener die über 3500 Euro verdienen sind meist sowieso Privat versichert bzw. wird es bei ihnen ja auf ungefähr diesen Betrag gedeckelt. Es ist also garnicht so leicht für gesetzliche KKs die Geldmenge zu erhöhen.

2. Die Leistungen senken. Genau das wird seit 15 Jahren versucht. Leistungen für Kuren, Zahnarztleistungen, und Medis, die nicht sicher was taugen sollen abgebaut werden. Ist aber garnicht so leicht. Da ständig neues hin zu kommt. Kernspin, Ultraschall, Krebstherapien, Herz und Blutdruckmittel.

3. Ab einem gewissen Alter die Leistungen einstellen. Diesen ansatz macht man z.B. in Großbritanien im Moment. Ab einem gewissen Alter werden den Menschen gewisse behandlungen nicht mehr gegeben. Dies wirft aber sehr hohe Ethische und Moralische Fragen auf.

Letztlich gibt es keinen Königsweg. Ich persönlich finde die Idee einer staatlichen Bürgerversicherung garnicht schlecht, Aber das Problem ist und bleibt, die Frage wie man sie gerecht finanziert.

Nicht um Sonst ist der Posten des Gesundheitsministers im Moment nicht sehr beliebt.
 
@Gesudheit und Marktwirtschaft

"KRYSTAN" hat i posting 3 die wesentlichen Probleme (und einige Lösungsansätze) ja schon genannt.
DEN Königsweg wirds nicht geben.
Aber auch bei der Gesundheitwerden viele Dinge vermischt, bsp MARKT und MORAL

Das Problem ist: alles wird über den Faktor Arbeit finanziert. Ein Versuch, das zu entkoppeln ("Kopfpauschale"- ein blöder Begriff. Das klingt nach "Kopfgeld") wurde umgehend als- wir ahnen es!-unsozial" gebrandmarkt.
Dieses Land unterliegt der Illusion der Einzelgerechtigkeit. Wie beim Steuersystem.


Meines Erachtens muss man 2 Dinge sauber trennen:
a) Den MARKT für Gesundheitsleistungen
b) Den MARKT für Versicherungsleistungen

Auchhier heißt meines Erachtens der richtige Ansatz: WETTBEWERB und KONKURRENZ; die klassischen Elemente einer MARKTWIRTSCHAFT.

Nun einige Wettbewerbselemente wurden ja auch schon bei den GKVs eingeführt.

Zudem hat das VERURSACHERPRINZIP zu gelten:
Raucher haben selbstverständlich höhere Beiträge zu entrichten als Nichtraucher, da sie im allgemeinen höhere Gesundheitskosten verursachen.
Dasselbe gilt für Extremsportler, die Risikosportarten betreiben, etc...

Das wäre einer meiner Ansätze.
Sicher kein Königsweg, der alle Probleme löst (den gibt es wohl nicht),
aber auch hier: Nüchternheit vor Moral.
In MARKTWIRTSCHAFTLICHEN Lösungsansätzen denken.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Welches System ist das Bessere ???

Vielleicht wie in Grossbritanien mit seiner total
unflexiblen staatlichen Krankenversicherung ??

Ich denke eine moderne Bürgerversicherung kann viel
mehr als nur die Kosten senken, mittlerweile macht es
ja keine GKV mehr ohne Glaspalast, wenn aber die
gesamte GKV zentral gesteuert wird, fallen erhebliche
Kostensenkungen an.

Um das System zu stützen sollte man die PKV auflösen
und die Patienten ebenfalls in die Bürgerversicherung
aufnehmen, nein das ist kein Sozialismus, dass ist
praktizierende Gleichberechtigung.........................

Wer trotzdem noch eine Extrabehandlung haben möchte,
kann das ja gerne mit dem Arzt über Privathonorar machen.
 
@pb57

Welches System ist das Bessere ???

Vielleicht wie in Grossbritanien mit seiner total
unflexiblen staatlichen Krankenversicherung ??

Ich denke eine moderne Bürgerversicherung kann viel
mehr als nur die Kosten senken, mittlerweile macht es
ja keine GKV mehr ohne Glaspalast, wenn aber die
gesamte GKV zentral gesteuert wird, fallen erhebliche
Kostensenkungen an.

Um das System zu stützen sollte man die PKV auflösen
und die Patienten ebenfalls in die Bürgerversicherung
aufnehmen, nein das ist kein Sozialismus, dass ist
praktizierende Gleichberechtigung.........................

Wer trotzdem noch eine Extrabehandlung haben möchte,
kann das ja gerne mit dem Arzt über Privathonorar machen.


Wenn dich richtig verstanden habe favorisierst du -kurz gesagt- ein Mischsystem aus Regel-und Wahlleistungen?
Das würde sich meines Erachtens aus deinem Verständnis einer "Bürgerversicherung" ergeben.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Das siehst du so richtig, wenn gewährleistet wäre,
dass der Bürger, auf dem derzeitigen Versorgungslevel
bleibt und nur der, der über das Kontingent hinaus
Leistungen in Anspruch nimmt, der soll auch extra
zahlen.

Bestes Beispiel ist der Zahnersatz, die Kasse zahlt
alles, was zur Erhaltung der Kaufähigkeit dient.
Wer z.Bsp. Implantate haben will, soll die Differenz
dazu geben, damit ließen sich alle notwendigen
Versorgungen finazieren.
 
@PB57

Zahnersatz ist wohl ein gutes Beispiel, wie es funktionieren könnte.

Trotzdem bleibt das Problem, das "KrystanX" genannt hat.
Manche Kassen haben überproportional viele "Problempatienten" (ist NICHT abwertend gemeint):
Geringer Verdienst, teilweise harter Job mit dementsprechenden Folgekrankheiten, ungesunde Lebensweise, etc...
Ich würd das als "Mitgliederstrukturproblem" bezeichnen.

Es gibt Leute, die behaupten, wir hätten heut bereits ne "2-Klassen-Medizin."
Grade bei schweren Krankheiten wie KREBS.
Da bekommen Kassenpatienten angeblich schon lange nicht mehr die Top-Behandlung, dieneuesten wissenschaftlichen Methoden entspricht.
Das hab ich von einigen Betroffenen so erzählt bekommen.
Wie weit das stimmt, kann ich nichtwiklich beurteilen.
Weißt du darüber Näheres?
lg
"rosi" (Johannes)
 
@PB57

Zahnersatz ist wohl ein gutes Beispiel, wie es funktionieren könnte.

Trotzdem bleibt das Problem, das "KrystanX" genannt hat.
Manche Kassen haben überproportional viele "Problempatienten" (ist NICHT abwertend gemeint):
Geringer Verdienst, teilweise harter Job mit dementsprechenden Folgekrankheiten, ungesunde Lebensweise, etc...
Ich würd das als "Mitgliederstrukturproblem" bezeichnen.

Es gibt Leute, die behaupten, wir hätten heut bereits ne "2-Klassen-Medizin."
Grade bei schweren Krankheiten wie KREBS.
Da bekommen Kassenpatienten angeblich schon lange nicht mehr die Top-Behandlung, dieneuesten wissenschaftlichen Methoden entspricht.
Das hab ich von einigen Betroffenen so erzählt bekommen.
Wie weit das stimmt, kann ich nichtwiklich beurteilen.
Weißt du darüber Näheres?
lg
"rosi" (Johannes)

Das stimmt leider, ich persönlich finde das abartig,
aber gerade mit einer Bürgerversicherung würde der
Sozialwesen - Aspekt wieder greifen.
 
Das größte Problem der Gesetzlichen KKs ist, dass gut verdienende Bürger sich ihnen entziehen, bzw. nicht wesendlich mehr einzahlen, während z.B. Arbeitslose, Geringverdiener, Kinder, Rentner usw. praktisch Ausschließlich in die Gesetzliche KK fallen, und von ihr immer teurer werdende Leistungen bekommen müssen.
Das ist das eigentliche Problem: Die Existenz der privaten Krankenversicherungen hebt das Solidaritätsprinzip, auf dem das Ganze basiert, auf. Dieses Prinzip sagt, jeder sollte so viel in die Kasse einzahlen, wie das seinen finanziellen Möglichkeiten entspricht, damit alle Bürger eine anständige ärztliche Versorgung erhalten. Diesem Prinzip folgen die gesetzlichen Krankenkassen immer noch (mit steigenden Einkommen steigen bis zu einer gewissen Grenze auch die Beiträge zu KK), aber die privaten dürfen darauf pfeifen – bei ihnen gilt: Die jungen und gesunden zahlen wenig, die alten und kranken aber viel, und zwar unabhängig vom Einkommen.

Das haben wir der Regierung Kohl zu verdanken, die 1993 ein Gesetz erlassen hat, das das ermöglichte.

Letztlich gibt es keinen Königsweg.
Doch, es gibt ihn: PKVs abschaffen – damit wäre das Solidaritätsprinzip für alle wieder in Kraft und die Kassen hätten wieder genug Geld.
 
Moin zusammen,

das bessere Gesundheitssystem ist in England und in Kanada, da zahlen die Bürger nichts zur Krankenversicherung weil das alles mit den Steuern abgegolten ist. Die Zuzahlung bei Medikamenten ist auch gedeckelt und für jeden gleich, mit den Ausnahmen das Kinder bis zum 16 Lebensjahr keine Medikamente zahlen müssen und Rentner auch nicht.

Der PappChinese, der das ganze Gesundheitssystem neu machen wollte, ist ja ganz offensichtlich gescheitert und haut nun die Wirtschaft in Grund und Boden.

Gruß

HH_D
 
das bessere Gesundheitssystem ist in England und in Kanada, da zahlen die Bürger nichts zur Krankenversicherung weil das alles mit den Steuern abgegolten ist. Die Zuzahlung bei Medikamenten ist auch gedeckelt und für jeden gleich, mit den Ausnahmen das Kinder bis zum 16 Lebensjahr keine Medikamente zahlen müssen und Rentner auch nicht.
Dafür wird Rentnern ab einem gewissen Alter die medizinische Versorgung teilweise gestrichen. Ob das jetzt im Sinne des Erfinders ist?
Klar, es macht Wirtschaftlich sinn, aber willst du dass deine geliebte Oma, Mutter, etc sterben muss, nur weil sie 81 ist, und die Behandlung die sie bräuchte nur bis 75 gezahlt wird?
 
Wieso nicht, KRYSTANX???

Dafür wird Rentnern ab einem gewissen Alter die medizinische Versorgung teilweise gestrichen. Ob das jetzt im Sinne des Erfinders ist?
Klar, es macht Wirtschaftlich sinn, aber willst du dass deine geliebte Oma, Mutter, etc sterben muss, nur weil sie 81 ist, und die Behandlung die sie bräuchte nur bis 75 gezahlt wird?

Da kann man nur sagen: "Rentner, wollt ihr ewig leben??? 75 Jahre ist doch ganz ordentlich und eigentlich genug, oder nicht???"
Ich mein, die belasten dann ja beides: die Renten-und die Krankenkassen.
In der Marktwirtschaft müssen sich die Dinge langfristig rechnen- da hilft auch kein Sozial-Klimbim.
Bilanzen lügen nicht. Wenn Ende des Geldes ist Ende des Geldes!
lg
"rosi"(Johannes)
Ps: Okay, okay, das war jetzt ganz schwarzer Humor...
 
Last edited:
Bei allem Verständnis für die Ängste und Sorgen kranker Menschen,
man sollte wirklich mal überlegen, ob es Sinn macht einer 86jährigen
eine Hüft-TEP zu implantieren, sie wird mit dieser TEP niemals schmerzfrei laufen können, wäre es da nicht humaner, das Gelenk zu entfernen und dafür einen Rollstuhl zu akzeptieren.

Wohlgemerkt, ich bin strikt dagegen den Patienten lebensrettende Maßnahmen
vorzuenthalten, aber die Frage muß erlaubt sein:

"Ist wirklich alles, was technisch machbar ist, auch wünschenswert ?"
 
Bei allem Verständnis für die Ängste und Sorgen kranker Menschen,
man sollte wirklich mal überlegen, ob es Sinn macht einer 86jährigen
eine Hüft-TEP zu implantieren, sie wird mit dieser TEP niemals schmerzfrei laufen können, wäre es da nicht humaner, das Gelenk zu entfernen und dafür einen Rollstuhl zu akzeptieren.

Wohlgemerkt, ich bin strikt dagegen den Patienten lebensrettende Maßnahmen
vorzuenthalten, aber die Frage muß erlaubt sein:

"Ist wirklich alles, was technisch machbar ist, auch wünschenswert ?"

Die Frage wird sich spätestens mit dem Systemcrash erübrigen. Dann ist kein Geld mehr da, um mehr als das unbedingt Notwendige durchzuführen. Der Begriff des ,sozialverträglichen Frühablebens' wird dann bittere Realität.
 
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