Moralische Diskussionen

Ach Anja ...
Betrachte es mal aus einer anderen Perspektive:
Das hier ist eine Phantasiewelt und wir haben ein erhöhtes aufkommen an jenen Wesen, die literarisch am liebsten unter Brücken wohnen ... :D

Lass dich nicht abschrecken. Machs im Zweifel wie viele hier: Setzt diejenigen, deren Aussagen du insgesamt verletzend und/oder sinnbefreit findest, auf deine Ignorierliste.

Das hat er schön gesagt. Und recht hat er auch.

Komme immer noch nicht zu viel mehr als beim Frühstück mitzulesen (breche gleich zum Wochenendurlaub an der Küste auf - dort gibt es aber nebst herrlichen Stränden Internetcafés (und sonst keinerlei Nachtleben)).
 
@"Erpan"

JAQUES LACAN- Hiiilllfeee!

Ich hab den Namen eben erst in deinem posting entdeckt. Da hast du bei mir einen Nerv getroffen- aber keinen guten!

Also wenn du auf dieser Schiene reitest, dann wird mir die Herkunft mancher deiner Ansichten langsam klarer...
Du schreibst auch noch "der GROSSE Jaques Lacan"- ja , ein grosser DAMPFPLAUDERER.

LACAN spielt in der seriösen wissenschaftlichen Psychologie heut (zum Glück) keine grosse Rolle mehr

"Der Mensch begehrt in Wahrheit das, was er am meisten verurteilt" (J.LACAN)
Jetzt muss ich mir doch mal AJ ausleihen: LACAN=BULLSHIT
Das ist Küchenpsychologie in äusserster Simplifizierung.

Dasselbe gilt für die philosophische Modeströmung (90iger Jahre) des "Dekonstruktivismus" (JAQUES DERRIDA & Friends)- ebenfalls BULLSHIT.

Warum, Wieso, Weshalb- da müsste ich nen extra thread eröffnen- und da würd dann richtig abgehen, Freunde! Aber wir müssens hier ja nicht übertreiben und alles intellektualisieren. Wir sind immer noch in einem "Bumsforum."

Ich halte weder von der Psychoanalyse viel, noch von ihren zahlreichen Ablegern (Schulen)

Der Satz v LACAN -man begehrt das, was man am meisten verurteilt- ist ein typisch analytischer Zirkelschluß. Das ist eine Tautologie, es ist eine Leerformel, die alles und nichts aussagt, aber schlau klingt.
LACAN hätte stattdessen auch sagen können: "Wenn es regnet, wird es nass."

Die Psychologie bekommt erst langsam empirische Grundlagen, seit sich die Neurobiologie mit der "Seele"beschäftigt.
Alles andere-Psychoanalyse plus deren (pseudo)philosophische Unterfütterung (LACAN) ist DAMPFPLAUDEREI (oder: BULLSHIT)
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
@JAQUES LACAN.

Nochmal kurz dazu: LACAN=BULLSHIT ist natürlich zu verkürzt.
Aber LACANs Aussage: "Was man ablehnt, begehrt man eigentlich"- das ist in der Tat totaler BULLSHIT.

Eine der Hauptthesen v LACAN:Es gibt kein Geschlecht an sich. Geschlecht ist eine Zuschreibung.

Da wären wir bei der "Gender-Diskussion."

Ein anderer in diesem Verein ist MICHEL FOUCAULT: alle Eigenschaften, die wir anderen zuschreiben,sind nichts als INTERPRETATIONEN.
FOUCAULT hat sich vor allem mit der kulurellen Entwicklungsgeschichte der Sexualität und auch der Geisteskrankheit beschäftigt.
Kurz: psychisch krank ist nichts objektives, sondern ein Attribut, die die Gesellschaft einer Verhaltensweise zuschreibt.
FOUCAULT hat sich vor allem mit den MUSTERN beschäftigt,wie wir die Welt INTERPRETIEREN.

Es wird klar: das sind KULTURELLE Erklärungsansätze.

EVOLUTIONÄRE PSYCHOLOGEN wie SIMON BARON-COHN (ja, der ist verwandt mit BORAT) und DAVID BUSS und RICHARD DAWKINS ("Das egoistische Gen") sehen diese Dinge völlig anders.

Warum ich das hier ausführe?
Nun, wenn man einen Namen ins Spiel bringt (wie "Erpan" mit LACAN), dann sollte man ein bisserl was dazu sagen.
Ausserdem: "der grosse Lacan" ("Erpan")- ein RICHARD DAWKINS würde über diesen Satz in herzhafes Gelächter ausbrechen. Der hält LACAN für einen Dummkopf (Hat DAWKINS tatsächlich mal so deutlich bei einer Podiumsdiskussion gesagt).

Worauf es mir ankommt: Hier wird oft so getan, als wäre der KULTURELLE ERKLÄRUNGSANSATZ der Einzige und völlig unstrittige - das ist falsch!
EVOLUTIONSPSYCHOLOGEN sehen Dinge wie Sexualität, Geschlecht, Perversion usw völlig anders als die Herren Lacan, Foucault und andere Kulturtheoretiker.
lg
"rosi" (Johannes)

Ps: Das war doch jetzt richtig schön intellektuell, nicht??? (Lach...)
 
Last edited:
@"Kojote"
Thema: Meinungsfreiheit.

Sollte Meinungsfreiheit grenzenlos sein? Natürlich nicht. Nichts in dieser Welt ist ohne Grenzen.

Aber für mich gibt es eigentlich nur 3 Fälle, wo es berechtigt ist, die Meinungsfreiheit einzugrenzen und unter Strafe zu stellen (alle 3 Fälle sind in Europa strafbar)

(1) Ein direkter und unmissverständlicher Aufruf zum Mord
(2) Die Diffamierung eines Menschen durch eine Lüge (soll ich jetzt den Bogen zu LIT spannen? -Lach-)
(3) Verletzung der Persönlichkeitsrechte.

Ein praktisches Beispiel.
Ich würde die Leugnung des Holocaust nicht unter Strafe stellen. Da machen die Deutschen einen viel zu grossen Eiertanz.
Wenn jemand behauptet: "Den Holocaust gab es nicht", so ist das zwar eine eindeutig FALSCHE BEHAUPTUNG, die von der Geschichte widerlegt wird, aber es ist nur die FREIE ÄUSSERUNG einer MEINUNG.
Anders liegt der Fall, wenn der Holocaustleugner zu einem KZ-Überlebenden sagt: "Sie können gar nicht im KZ gewesen sein, da es KZs überhaupt nicht gab."
HIER überschreitet er meines Erachtens die Grenzen der Meinungsfreiheit. Er diffamiert und verletzt eine Person, die definitiv grosses Leid durchmachen musste.

So, Leute, vielleicht ist dieses posting ein Ansatz, um vernünftig über das Thema "Meinungsfreiheit und ihre Grenzen" (auch "LIT-Grenzen") diskutieren zu können.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Das hat er schön gesagt. Und recht hat er auch.

Komme immer noch nicht zu viel mehr als beim Frühstück mitzulesen (breche gleich zum Wochenendurlaub an der Küste auf - dort gibt es aber nebst herrlichen Stränden Internetcafés (und sonst keinerlei Nachtleben)).

Btw ...
Einer meiner Lieferanten hat nen Hersteller in Indien und wir haben hier heute darüber diskutiert, wann da wohl die Regenzeit ist (weil das Auswirkungen auf die Lieferzeiten für die neuen Produktionsserien hat).
Die Frage kannst du doch garantiert beantworten, oder?
 
@"Kojote"
Thema: Meinungsfreiheit.

Sollte Meinungsfreiheit grenzenlos sein? Natürlich nicht. Nichts in dieser Welt ist ohne Grenzen.

Aber für mich gibt es eigentlich nur 3 Fälle, wo es berechtigt ist, die Meinungsfreiheit einzugrenzen und unter Strafe zu stellen (alle 3 Fälle sind in Europa strafbar)

(1) Ein direkter und unmissverständlicher Aufruf zum Mord
(2) Die Diffamierung eines Menschen durch eine Lüge (soll ich jetzt den Bogen zu LIT spannen? -Lach-)
(3) Verletzung der Persönlichkeitsrechte.

Ein praktisches Beispiel.
Ich würde die Leugnung des Holocaust nicht unter Strafe stellen. Da machen die Deutschen einen viel zu grossen Eiertanz.
Wenn jemand behauptet: "Den Holocaust gab es nicht", so ist das zwar eine eindeutig FALSCHE BEHAUPTUNG, die von der Geschichte widerlegt wird, aber es ist nur die FREIE ÄUSSERUNG einer MEINUNG.
Anders liegt der Fall, wenn der Holocaustleugner zu einem KZ-Überlebenden sagt: "Sie können gar nicht im KZ gewesen sein, da es KZs überhaupt nicht gab."
HIER überschreitet er meines Erachtens die Grenzen der Meinungsfreiheit. Er diffamiert und verletzt eine Person, die definitiv grosses Leid durchmachen musste.

So, Leute, vielleicht ist dieses posting ein Ansatz, um vernünftig über das Thema "Meinungsfreiheit und ihre Grenzen" (auch "LIT-Grenzen") diskutieren zu können.
lg
"rosi" (Johannes)

Aber ein Holocaust-Leugner impliziert, dass die KZ's eigentlich gar nicht so waren, wie sie beschrieben werden.
Und damit verletzt er ja das Andenken der Betroffenen und ihrer Nachfahren.

Allerdings verstehe ich, was du sagen willst.
Volksverhetzung (was hier ja der Straftatbestand wäre) ist eine ziemliche Interpretationssache und auch eine Frage des betreffenden Volkes ...
 
Ein praktisches Beispiel.
Ich würde die Leugnung des Holocaust nicht unter Strafe stellen. Da machen die Deutschen einen viel zu grossen Eiertanz.
Wenn jemand behauptet: "Den Holocaust gab es nicht", so ist das zwar eine eindeutig FALSCHE BEHAUPTUNG, die von der Geschichte widerlegt wird, aber es ist nur die FREIE ÄUSSERUNG einer MEINUNG.

Sorry, Rosi, aber in so einer Hinsicht bin ich wieder recht empfindlich. Wir Deutschen machen diesen "Eiertanz" ja nicht umsonst. Wir sind die Verursacher dieses Holocausts, und dass es ihn gegeben hat, darf nicht nur nicht vergessen, es darf auch nicht mal medial aufgeweicht werden. Und genau das würde aber passieren, wenn man "den Holocaust hat es nie gegeben" als "persönliche Meinungsäusserung" erlauben würde. Was machst du denn, wenn dann Parteien wie die NPD mit dieser "persönlichen Meinungsäusserung" Werbung machen und das ganze dann solange wiederholen, bis es die Hälfte von Deutschland glaubt, weil es ja viel einfacher ist, DAS zu glauben als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen?

Neenee, mein lieber, ich finds gut, dass wir so ein Gesetz haben, welches die Leute zwingt, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und in diesem Fall Verantwortung für ihre "persönliche Meinungsäusserung" zu übernehmen.
 
Volle Zustimmung. (...) Ebenfalls volle Zustimmung. (...)Eben – die armen Kinder werden immer vorgeschickt, wenn es um nichts anderes als Zensur geht.
Ja, und weil ich vom Recht auf Meinungsfreiheit überzeugt bin, akzeptiere ich auch dein Recht darauf, eine irrsinnige Vergewaltigungsphantasterei hochzuladen: Denn jeder hat schließlich auch das Recht, sie nicht zu lesen oder (für ihre Irrsinnigkeit) zu kritisieren!

Ich denke, einigen hier würde es gut tun, Mal wieder den Film The People vs. Larry Flint anzuschauen: Jenes Urteil am Supreme Court ermöglicht u.a. eine ganze Kategorie von Stories auf Literotica: die über Celebreties. In Deutschland (nahezu) undenkbar, etwa eine Anzeige zu schalten, in der Papst Benedikt unterstellt würde, Unzucht mit seiner Mutter auf dem Außenklo des Vatikans zu treiben und sw. usf.

Nein, würden sie nicht – auf US-Seiten wimmelt es von genau dieser Sorte Stories.
Dito.

Und nicht nur unsere züchtige Mondstern würde A S S T R wohl für die Hölle auf Erden halten: Stories über Mütter/Väter, die mit ihren minderjährigen Töchtern/Söhnen ficken: "Hilfe: Was für kranker geiler Scheiß!"

Ziemlich naiv von mir, zu denken, dass ich hier normal mit Kollegen plaudern kann, aber jetzt sind es schon zwei die zwar große Reden schwingen können, aber nicht in der Lage sind andere Postings auch zu verstehen.
Tut mir Leid, aber ich muss deine merkwürdige Warnehmung der Realitäten korrigieren: Ziemlich abgefeimt von dir, zu glauben, hier seine Gedanken missverständlich hinschludern oder sonstigen Irrsinn verzapfen zu können, ohne dass andere Kollegen dich auf etwaige Unzulänglichkeiten deines Geredes hinweisen würden.
 
Last edited:
Die Leugnung des Holocost unter Strafe zu stellen,
war richtig und wichtig in einer Zeit, in der die
braune Suppe wieder mal am kochen war, dazu
stehe ich ohne Wenn und Aber.

Dieses leidige Totschlagargument, man schickt die
Kinder immer vor, wenn es um Zensur geht, ist
extrem heuchlerisch, so kann nur jemand argumentieren,
der noch nie persönlich mit den Opfern solcher
"Sexspielchen" zu tun hatte, wer das einmal live
und in Farbe erleben musste, hat für die Täter
keinerlei Verständnis mehr.

Wir leben in einer Gesellschaft mit festen Regeln,
Grundsätzen und Gesetzen, wem das nicht gefällt,
der hat alle vier Jahre die Möglichkeit das zu
ändern.
 
@Kojote, nicht "Volksverhetzung"....

Aber ein Holocaust-Leugner impliziert, dass die KZ's eigentlich gar nicht so waren, wie sie beschrieben werden.
Und damit verletzt er ja das Andenken der Betroffenen und ihrer Nachfahren.

Allerdings verstehe ich, was du sagen willst.
Volksverhetzung (was hier ja der Straftatbestand wäre) ist eine ziemliche Interpretationssache und auch eine Frage des betreffenden Volkes ...


...ist bei meinem Beispiel das Problem, sondern: die Unterstellung des Holocaust-Leugners, der KZ-Überlebende würde LÜGEN. DAS ist der Punkt.

Das allgemeine Leugnen des Holocaust ist für mich nur ne freie Meinungsäusserung, wenn auch eine objektiv falsche Meinung.
Die Unterstellung gegen den KZ-Überlebenden ist a)Diffamierung d Person und b) eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte (er wird der Lüge bezichtigt, obwohl er eindeutig die Wahrheit sagt)

Das "Andenken eines ganzen Volkes" zu beschmutzen- da wirds schon wieder prekär.
Wer legt die "Geschmacksgrenze" fest, ab wann das Andenken "beschmutzt" ist?
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
"Sheriff"

Sorry, Rosi, aber in so einer Hinsicht bin ich wieder recht empfindlich. Wir Deutschen machen diesen "Eiertanz" ja nicht umsonst. Wir sind die Verursacher dieses Holocausts, und dass es ihn gegeben hat, darf nicht nur nicht vergessen, es darf auch nicht mal medial aufgeweicht werden. Und genau das würde aber passieren, wenn man "den Holocaust hat es nie gegeben" als "persönliche Meinungsäusserung" erlauben würde. Was machst du denn, wenn dann Parteien wie die NPD mit dieser "persönlichen Meinungsäusserung" Werbung machen und das ganze dann solange wiederholen, bis es die Hälfte von Deutschland glaubt, weil es ja viel einfacher ist, DAS zu glauben als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen?

Neenee, mein lieber, ich finds gut, dass wir so ein Gesetz haben, welches die Leute zwingt, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und in diesem Fall Verantwortung für ihre "persönliche Meinungsäusserung" zu übernehmen.




...mit der besonderen deutschen Verantwortung hast du völlig recht, aber die NPD macht doch auch mit anderem Unsinn Wahlkampf. Und bisher ist es noch nicht gelungen, sie zu verbieten.

Der "Historikerstreit" (1986, u.a. zw NOLTE und AUGSTEIN über die Singularität der NS-Verbrechen) erscheint doch heute absurd.
Lies das "Schwarzbuch des Kommunismus."
Pol Pot hats in Kambodscha auch schön krachen lassen.
Diese Diskussion ("Historikerstreit") kam mir vor, wie die zwischen 2 Mördern: "Du hast 5 Menschen umgebracht. Ich nur 3, also bin ich nicht ganz so schlimm wie du."

PT, Verantwortung ja, aber auch ein (ich weiß, das Wort ist gefährlich, bitte zerreißt mich jetzt nicht)
gewisser "normaler" Umgang mit dem Thema NS.
"Normal" im Sinne einer historischen Periode der deutschen Geschichte.

Viel wichtiger finde ich die historische AUFKLÄRUNG, die historische BILDUNG bei jungen Leuten. Da siehts bei vielen dunkel aus.
Ich denke, wenn man etwas dämonisiert, weckt man vielleicht erst die Neugier darauf.
Rationale Aufklärung über die historischen Zusammenhänge ist viel wirkungsvoller.

Soweit ich weiß, ist "Mein Kampf" in Israel frei erhältlich. Nur bei uns liegt dieses SCHWACHMATISMUS-BUCH immer noch im Giftschrank. Warum denn? Jeder würde schnell sehen, was für ein Müll dort steht.

Dasselbe gilt für den Schwachsinn des NS-Cheftheoretikers ALFRED ROSENBERG und seinen "Mythus des 20.Jahrhunderts."
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
@"Polarbaer57"

Die Leugnung des Holocost unter Strafe zu stellen,
war richtig und wichtig in einer Zeit, in der die
braune Suppe wieder mal am kochen war, dazu
stehe ich ohne Wenn und Aber.

Dieses leidige Totschlagargument, man schickt die
Kinder immer vor, wenn es um Zensur geht, ist
extrem heuchlerisch, so kann nur jemand argumentieren,
der noch nie persönlich mit den Opfern solcher
"Sexspielchen" zu tun hatte, wer das einmal live
und in Farbe erleben musste, hat für die Täter
keinerlei Verständnis mehr.

Wir leben in einer Gesellschaft mit festen Regeln,
Grundsätzen und Gesetzen, wem das nicht gefällt,
der hat alle vier Jahre die Möglichkeit das zu
ändern.

Der "Eisbär" mal wieder unnachahmlich kurz, knapp und treffend.

Genau, wem die Regeln nicht passen, kann alle 4 Jahre versuchen, sie per Stimmzettel zu ändern.
Manche Dinge sind wirklich so einfach.

Und auch sein Hinweis auf die Opfer ist richtig.

Bei LIT schreien inzwischen manche, sobald sie die Wörter "Regel" oder "Einschränkung" hören: "Hilfe! ZENSUR!"
Das ist genauso ein dummes Totschlagargument, wie die Scheinlogik "Die Kinderchen müssten f d Zensur herhalten."


Chapeau, PB57

lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Versteh nicht ganz die Logik dahinter.
Wer, wie du in deinem Posting, sagt, andere seien moralisch nicht so weit wie er, dann stellt er sich über diese andere. Das ist nichts anderes als eine Anmaßung.


Versteh nicht ganz die Unterscheidung. Wenn ich jemanden dulde, tu ich genau das: anerkennen, dass er das gleiche Recht auf freie Meinungsäusserung hat wie ich.
Schön Goethe sagte: Dulden heißt beleidigen. Beispiel: Ich bin zwar nicht damit einverstanden, was du sagst, aber weil’s du bist, dulde ich das – aber treibe es nicht zu weit, weil dann Schluss mit lustig ist. Duldung ist also eine Art Gnade, die einem gewährt, aber auch wieder entzogen werden kann.

Anerkennung dagegen ist ein Recht: Du erkennst an, dass andere Meinung gleichwertig deiner eigenen ist. Es ist ein Unterschied, ob eine Meinung nur geduldet oder voll anerkannt wird. Genauso ist es ein Unterschied, ob ein Mensch als Gesprächspartner nur geduldet oder voll anerkannt wird.


Könnte aber zum Problem werden, wenn eine Geschichte nach amerikanischen Recht verboten ist, aber hier drin in Deutsch steht, und deshalb nicht als verboten erkannt wird.
Nein, denn nach amerikanischem Recht kann keine Geschichte verboten werden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt dort absolut, d.h. es kann vom Staat nicht gegen Gesagtes vorgegangen werden.

Im ersten Zusatz zur amerikanischer Verfassung steht der Satz: „Der Kongress darf kein Gesetz beschließen . . ., das die Redefreiheit oder die Pressefreiheit einschränkt.“

Man hat das trotzdem schon unzählige Male versucht, aber alle Versuche sind bisher gescheitert an dem obersten Bundesgericht der USA, der gesagt hat: „Die Tatsache, dass eine Meinung von der Gesellschaft als anstößig empfunden wird, ist kein hinreichender Grund, diese zu unterbinden."

Obwohl die amerikanische Verfassung der deutschen als Vorlage diente, hat man sich in diesem Punkt nicht daran gehalten und die Redefreiheit und die Pressefreiheit schon in der Verfassung eingeschränkt. Das Ergebnis ist: Wie alle hier publizieren auf fremden Territorium, weil wir das zu Hause nicht oder nur eingeschränkt dürfen.


(1) "rosettenfreak" als Türkenfreund?"
Ja, sicher. Why not?
Mein Einwand ist wohl begründet: Darf ich dich an deine Äußerungen ( ab hier) im Thread „Ist "Pinkelnde Petra" Kunst?“ erinnern?


Meine Moralvorstellungen sind relativ weit und ich kann Moralapostel nicht ausstehen, wie ja meine Kommentare zur "Hebamme" gezeigt haben.
Weißt du, was der Standardsatz aller Moralisten ist? „Ich bin nicht prüde, aber …“


Gut ist "Erpans" Hinweis auf den ersten Verfassungszusatz der USA und den Unterschied zwischen "Anerkennung" und "Duldung"einer Meinung und/oder einer Neigung.
Das ist in der Tat ein wichtiger Unterschied, der in Germany leider oft nicht beachtet wird.
Freut mich, dass wir hier einer Meinung sind. Das ist sowieso oft der Fall – da kann man über die kleinen Differenzen leichter hinwegsehen. ;)


Danke - ich hab’s verstanden. Ziemlich naiv von mir, zu denken, dass ich hier normal mit Kollegen plaudern kann, aber jetzt sind es schon zwei die zwar große Reden schwingen können, aber nicht in der Lage sind andere Postings auch zu verstehen.
Ja, du hast tatsächlich deine Meinung geändert – habe ich wohl übersehen. Tut mir leid.


Snuff wird auf dieser Seite nicht toleriert. Ein entsprechender Hinweis löscht die Geschichte.
Ja, aber das ist eine private Entscheidung der Betreiber dieser Seite, nicht ein Gesetz.


Also wenn du auf dieser Schiene reitest, dann wird mir die Herkunft mancher deiner Ansichten langsam klarer...
Du schreibst auch noch "der GROSSE Jaques Lacan"- ja , ein grosser DAMPFPLAUDERER.

LACAN spielt in der seriösen wissenschaftlichen Psychologie heut (zum Glück) keine grosse Rolle mehr.
Dazu sagt Wikipedia: Lacans Werk war insbesondere für die Geisteswissenschaften in Frankreich außerordentlich einflussreich, vergleichbar etwa mit dem Einfluss Freuds in Deutschland. Eine breitere Rezeption in Deutschland setzte erst seit den 90er Jahren ein. Im Umfeld der traditionellen Psychoanalyse, insbesondere in Deutschland, ist Lacans Modifizierung Freuds umstritten.

Und was den Begriff umstritten betrifft: Alle Psychoanalisten (Freud, Jung und Lacan inklusive) sind umstritten, ebenso eine Reihe von Philosophen. Ich sage dazu nur: Viel Feind, viel Ehr. :D


Warum, Wieso, Weshalb- da müsste ich nen extra thread eröffnen- und da würd dann richtig abgehen, Freunde! Aber wir müssens hier ja nicht übertreiben und alles intellektualisieren.
Das sagt der Richtige! :D


Ich halte weder von der Psychoanalyse viel, noch von ihren zahlreichen Ablegern (Schulen)
Das bleibt dir unbenommen. Und dennoch sind die Psychoanalyse, die Philosophie und die Verhaltensforschung plus Neurobiologie die einzigen wissenschaftlichen Zweige, die dem Menschen als solchen auf den Grund zu gehen versuchen. Will sagen: Wir haben nichts anderes.


Der Satz v LACAN -man begehrt das, was man am meisten verurteilt- ist ein typisch analytischer Zirkelschluß.
Nein, das ist kein Zirkelschluss, sondern ein Hinweis auf die komplizierte Struktur des Menschen – erst neulich habe ich über einen Versuch gelesen, der bereits 1951 stattfand:

Eine Linie bestimmter Länge sollte mit 3 weitere Linien, von denen nur eine der ersten Linie entsprach, verglichen werden. Eine Gruppe der Versuchspersonen, von denen nur eine die echte Versuchsperson war (die anderen waren Vertraute des Versuchsleiter und entsprechend instruiert), sollte sagen, welche der Linien der Referenzlinie entsprach.

Das Ergebnis war: Wenn die instruierten „Versuchspersonen“ bewusst eine falsche Linie als gleichlang wählten, wählte auch die echte Versuchsperson diese, und zwar auch dann, wenn sie insgeheim meinte, diese Entscheidung sei falsch. Ich zitiere dazu aus Wikipedia:

In der Experimentalgruppe fanden jeweils 18 Schätzungen statt. Während sechs dieser Durchgänge waren die heimlichen Vertrauten instruiert, ein richtiges Urteil abzugeben (um glaubhaft zu erscheinen). Während der verbliebenen zwölf Durchgänge (zufällig unter die sechs richtigen gemischt) sollten die Vertrauten einstimmig ein falsches Urteil abgeben. Unter dieser Bedingung blieb keine Versuchsperson fehlerfrei.


Mit anderen Worten: Wenn der Konformitätsdruck groß genug ist, passt man sich an. Oder mit Lacan zu sprechen: Man verurteilt das, was die Mehrheit verurteilt, selbst wenn man insgeheim anderer Meinung ist oder das Verurteilte begehrt.


Worauf es mir ankommt: Hier wird oft so getan, als wäre der KULTURELLE ERKLÄRUNGSANSATZ der Einzige und völlig unstrittige - das ist falsch!
EVOLUTIONSPSYCHOLOGEN sehen Dinge wie Sexualität, Geschlecht, Perversion usw völlig anders als die Herren Lacan, Foucault und andere Kulturtheoretiker.
Ah ja? Wie sehen die Herren Evolutionspsychologen die Dinge?


Ja, und weil ich vom Recht auf Meinungsfreiheit überzeugt bin, akzeptiere ich auch dein Recht darauf, eine irrsinnige Vergewaltigungsphantasterei hochzuladen: Denn jeder hat schließlich auch das Recht, sie nicht zu lesen oder (für ihre Irrsinnigkeit) zu kritisieren!
Natürlich kann das in dieser Weise kritisiert werden, aber dann ist diese Kritik keine literarische, sondern eine moralische und in meinem Fall sogar eine falsche: Du und einige andere haben zudem das in der Geschichte Dargestelltes einfach abgestritten, nämlich dass es Frauen gibt, die (gegen ihren Willen) ihre eigene Vergewaltigung genießen, d.h. währenddessen einen Orgasmus bekommen und sich deswegen schämen bzw. in früheren Zeiten auch aus eben diesem Grund nicht den Vergewaltiger angezeigt haben. Darüber habe genügend Untersuchungen und Literaturhinweise gebracht, doch es hat nichts genutzt, denn ihr habt weiter auf eurem Standpunkt beharrt, so nach dem Motto, es kann nicht sein, was nicht sein darf.


Ich denke, einigen hier würde es gut tun, Mal wieder den Film The People vs. Larry Flint anzuschauen
Ja, dieser Fall war wegweisend, auch für die USA. Aber leider hatte dieser Urteil des obersten Bundesgerichts der USA keinen Einfluss auf andere Staaten, denn die zensieren munter weiter und immer größeren Umfang – siehe auch Bestrebungen in Deutschland, Internetsperren ähnlich wie in China und Iran einzuführen.
 
Dieses leidige Totschlagargument, man schickt die
Kinder immer vor, wenn es um Zensur geht, ist
extrem heuchlerisch, so kann nur jemand argumentieren,
der noch nie persönlich mit den Opfern solcher
"Sexspielchen" zu tun hatte, wer das einmal live
und in Farbe erleben musste, hat für die Täter
keinerlei Verständnis mehr.
Musste? Ich habe das noch nicht erlebt oder im Internet gesehen – weil ich nicht danach suche.


Wir leben in einer Gesellschaft mit festen Regeln,
Grundsätzen und Gesetzen, wem das nicht gefällt,
der hat alle vier Jahre die Möglichkeit das zu
ändern.
Ja, da ist was Wahres dran. Und zum ersten Teil deiner Aussage kann ich Voltaire zitieren: „Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit.“
 
WELCHE "Wahrheit", "Erpan?"

Musste? Ich habe das noch nicht erlebt oder im Internet gesehen – weil ich nicht danach suche.


Ja, da ist was Wahres dran. Und zum ersten Teil deiner Aussage kann ich Voltaire zitieren: „Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit.“

Deine Wahrheit? Meine Wahrheit? PB57s Wahrheit? "Audens" Wahrheit?

Du und "Auden" gebrauchen mir viel zu oft das Wort "Wahrheit."

"Wahrheit" gibts in den Naturwissenschaften, und auch da nur bedingt. Man kann die Wahrheit einer mathematischen Gleichung beweisen, aber in Bezug auf Dinge wie "Grenzen der Meinungsfreiheit?"
(Ich kann auch sagen: Grenzen oder fehlende Grenzen des Mülls,der bei LIT-und nur b LIT- veröffentlicht werden darf)?
Da gibt es nicht die absolute Wahrheit. Da gibt es unterschiedliche AUFFASSUNGEN bsp zw den USA und Germany. Da gibt es unterschiedliche INTERPRETATIONEN v Meinungsfreiheit.

Und mit Zitaten ist das so eine Sache (genau wie mit wissenschaftlichen Studien): JEDER findet genügend Zitate von Koryphäen, um seinen Standpunkt zu untermauern.

Was soll uns das VOLTAIRE-Zitat sagen? Dass PB57 mit seinem Standpunkt die "Tradition" verkörpert und du, "Erpan", die "Wahrheit?"
Mit Verlaub, "Erpan", das wäre absurd. Das wäre intellektuelle Hybris.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Eine eingeschränkte Freiheit ist keine Freiheit mehr

Deine Wahrheit? Meine Wahrheit? PB57s Wahrheit? "Audens" Wahrheit?
Reite mir jetzt nicht so auf dem Begriff Wahrheit rum, bitte. Natürlich hat jeder seine eigene Wahrheit, denn es kommt immer auf den eigenen Standpunkt an: Auch ein weißes Stück Pape, gegen die Sonne gehalten, erscheint einem dunkel, wenn nicht gar schwarz.

Aber das ist nicht der Punkt, denn gemeint ist Folgendes: Auch wenn du etwas als falsch erkennst, wirst du u.U. lieber weiter an Altem festhalten, denn „Gewohnheit, Sitte und Brauch“ können sich als stärker erweisen.

Und warum sind sie stärker? Weil deine Umgebung, die möglicherweise deinen neuen Standpunkt nicht teilt, beim Altem bleiben würde, und du mit deinen neuen Ansichten mit der Gemeinschaft, in der du lebst und sozial angewiesen bist, brechen müsstest. Gleiches gesellt sich gern mit Gleichem, aber in dem Moment, in dem du einen anderen Standpunkt einnimmst, stellst du dich selbst außerhalb, und das tut niemand gern und freiwillig – deswegen habe ich oben auf das Experiment von Solomon Asch hingewiesen.


Da gibt es unterschiedliche AUFFASSUNGEN bsp zw den USA und Germany. Da gibt es unterschiedliche INTERPRETATIONEN v Meinungsfreiheit.
Nein, es gibt keine unterschiedliche Interpretationen von Meinungsfreiheit, sondern fundamentale Unterschiede in dieser Hinsicht: Für die USA ist die Meinungsfreiheit unteilbar, bei uns dagegen kann sie eingeschränkt werden.

Mit anderen Worten: Bei uns darf man per Gesetz nicht sagen, was man meint! Das ist nichts anderes als Förderung der Heuchelei.
 
Mösenstreit

Natürlich kann das in dieser Weise kritisiert werden, aber dann ist diese Kritik keine literarische, sondern eine moralische und in meinem Fall sogar eine falsche: Du und einige andere haben zudem das in der Geschichte Dargestelltes einfach abgestritten, nämlich dass es Frauen gibt, die (gegen ihren Willen) ihre eigene Vergewaltigung genießen, d.h. währenddessen einen Orgasmus bekommen und sich deswegen schämen bzw. in früheren Zeiten auch aus eben diesem Grund nicht den Vergewaltiger angezeigt haben. Darüber habe genügend Untersuchungen und Literaturhinweise gebracht, doch es hat nichts genutzt, denn ihr habt weiter auf eurem Standpunkt beharrt, so nach dem Motto, es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Hach, mein Freund:

Ad 1 stand der Irrsinn in Klammern, weshalb also eine "literarische Kritik" keineswegs ausgeschlossen ist: Wer Irrsinn als Realität verkaufen will, verspielt u.U. seine "literarische" Qualität. Und abgesehen davon: Monty und ich haben vor allem auch waschechte Textkritik geübt.

Ad 2 der Fall war schon ein wenig komplexer, als du ihn darstelltest: Dein Text vertrat die These, dass die Möse einer Frau autark vom Gehirn funktionieren würde. Schieb dein Rute rein, der Rest ist egal: Die Möse macht eh, was sie will und Irrsinn dieser Art und sf.

Ad 3 warst du es, der die zahllose wissenschaftliche Literatur, die Monty dir gab und die deiner These widersprach, einfach abgekanzelte, um auf deinem Irrsinnskram sitzen bleiben zu können und du verlinktest stattdessen Internet-Blogs, die du augenscheinlich nicht wirklich gelesen hattest, denn, wie Monty und ich dir zeigten, folgten diese deiner These überhaupt nicht.

Kannst ja nochmal drüber nachdenken (und nachlesen, sofern die Beiträge noch online sind).
 
Wer Irrsinn als Realität verkaufen will, verspielt u.U. seine "literarische" Qualität.
Ich will keine alte Sachen aufwärmen, aber dieser Satz von dir sagt mir, dass du für Literatur nur hältst, was deine Meinung nach nicht Irrsinn ist. Damit stempelst du z.B. die ganze Fantasy- und SF-Literatur zur Nicht-Literatur - da ist jede weitere Debatte mit dir wohl sinnlos. Danke.
 
Die Leugnung des Holocost unter Strafe zu stellen,
war richtig und wichtig in einer Zeit, in der die
braune Suppe wieder mal am kochen war, dazu
stehe ich ohne Wenn und Aber.

Dieses leidige Totschlagargument, man schickt die
Kinder immer vor, wenn es um Zensur geht, ist
extrem heuchlerisch, so kann nur jemand argumentieren,
der noch nie persönlich mit den Opfern solcher
"Sexspielchen" zu tun hatte, wer das einmal live
und in Farbe erleben musste, hat für die Täter
keinerlei Verständnis mehr.

Wir leben in einer Gesellschaft mit festen Regeln,
Grundsätzen und Gesetzen, wem das nicht gefällt,
der hat alle vier Jahre die Möglichkeit das zu
ändern.

Zwei Totschlagargumente zusammen mit einer Kritik an Totschlagargumenten in einem Post? Beeindruckend.

Ich will dir mal was sagen, Eisbär:
Es gibt auch eine andere Seite bei dieser 'Kinderficker-Hexenjagd'.
Wenn du ein Mal die Hand eines Sterbenden, alten Mannes gehalten hast, den du als deinen Großvater geliebt hast und ihm zugehört hast, wie er dir gestand, dass er Zeit seines Lebens gegen ein 'widernatürliches Begehren nach jungen Menschen' angekämpft hat, ohne dem nachzugeben, dann ändert das nichts an deinem Mitleid für die Opfer und deiner Verachtung für die Täter, aber es wirft ein neues Licht auf diejenigen, welche auch alle potentiellen Täter mit Daumenschrauben und Brandeisen verfolgen wollen.

Es gibt immer zwei Seiten auf einer Medaille.
 
Der "Historikerstreit" (1986, u.a. zw NOLTE und AUGSTEIN über die Singularität der NS-Verbrechen) erscheint doch heute absurd.

Leider kenn ich besagten Streit nicht, deswegen kann ich da nicht mitreden.

Lies das "Schwarzbuch des Kommunismus."
Pol Pot hats in Kambodscha auch schön krachen lassen.
Diese Diskussion ("Historikerstreit") kam mir vor, wie die zwischen 2 Mördern: "Du hast 5 Menschen umgebracht. Ich nur 3, also bin ich nicht ganz so schlimm wie du."

Von dem "Schwarzbuch des Kommunismus" halt ich überhaupt nichts, denn ihm liegt ein grosser Irrtum zugrunde: dass alle "Sozialismen" ein und dasselbe gewesen wären, komischrweise der "Nationalsozialismus" aber nicht dazugehöre. Dabei haben Pol-Pot's Steinzeitkommunismus und im gewissem Sinne auch die Juche-Ideologie in Nordkorea viel mehr Gemeinsamkeiten mit dem Nationalsozialismus als mit dem Sozialismus, der in der DDR und in den osteuropäischen Staaten vorherrschte. Als "Schwarzbuch der Diktaturen" würde besagtes Buch sicherlich mehr Sinn machen, müsste aber auch z.B. die Diktaturen von Argentinien oder Chile enthalten, die auch nicht wenige Tote verbuchen.

Der wichtigsten Unterschied zwischen all den "Sozialismen" und dem Nationalsozialismus war eben, da kann man sich drehen und wenden, wie man will, die Ideologie. Die Nazi-Ideologie ist nun mal eine menschenverachtende Ideologie und hat daraus nie einen Hehl gemacht. Die sozialistische Idee ist es hingegen nicht - und darauf berufen sich alljene, die heut immer noch am Sozialismus festhalten. Für diese Leute sind die Opfer des Sozialismus vor allem Opfer der DIKTATUR des Sozialismus.

PT, Verantwortung ja, aber auch ein (ich weiß, das Wort ist gefährlich, bitte zerreißt mich jetzt nicht)
gewisser "normaler" Umgang mit dem Thema NS.
"Normal" im Sinne einer historischen Periode der deutschen Geschichte.
...
Soweit ich weiß, ist "Mein Kampf" in Israel frei erhältlich. Nur bei uns liegt dieses SCHWACHMATISMUS-BUCH immer noch im Giftschrank. Warum denn? Jeder würde schnell sehen, was für ein Müll dort steht.

Es besteht in Israel aber auch nicht die Gefahr, dass sich ein paar Leute die Köpfe kahl scheren und dann mit Hakenkreuzfahne durch Jerusalem oder Tel Aviv laufen, "Heil Hitler" schreien, weil is ja nur ihre Meinung, und dabei "Mein Kampf" als Glaubensbekenntnis in die Höhe halten. Behaupt ich mal. Sowas könnte aber in Deutschland passieren, wenn wir es erstmal zulassen.

Wie soll denn so ein "normaler Umgang" mit dem Thema NS-Zeit aussehen? Die NS-Ideologie war kein Irrtum, kein Was-gutes-wollen-und-was-böses-kriegen, nein, wir haben damals bewusst einer Partei, die eine menschenverachtende Ideologie hatte und ganz offen in den Krieg wollte, dazu verholfen, aus einer Demokratie eine Diktatur zu machen, den grössten und zerstörerischsten aller Kriege auszuführen, Deutschland und halb Europa zu zerstören und 6 Millionen Juden in den Vergasungstod zu schicken. Als Deutschland besiegt wurde, wurde es nicht besiegt, sondern befreit. Wir können nicht einfach sagen "Hitler hat sich geirrt, und das hatte Opfer zur Folge", nein, Hitler hat sich nicht geirrt, denn der wollte es so, WIR haben uns geirrt, und WIR müssen zu dieser Verantwortung stehen.

Ein Friedrich II. oder ein Bismarck mochten noch für was gutes für Deutschland gestanden haben, ein Hitler ganz bestimmt nicht. Ja, ich weiss, darüber will man als Deutscher nicht nachdenken, da sagt man sich "ich bin doch nicht schuld" - aber wenn wir diese Ideologie auch nur ein bisschen tolerieren, sind wir eben doch Schuld, wenn sie wieder hochkommt und das ganze noch mal macht. Deswegen ist für mich als Deutscher das ganze NS-Zeugs eindeutiges Tabu-Zeugs.

Meine eigene Toleranz geht soweit, dass ich akzeptiere, dass der Stil der NS-Zeit für manche Leute eine Art sexuelle Faszination ausübt und sie zu derartigen Fantasien treibt, die auch recht interessant und spannend sein können. Dennoch akzeptiere ich solche Fantasien nur mir einer wenigstens angedeuteten Distanz zur NS-Ideologie und ihren Praktiken.
 
...mit der besonderen deutschen Verantwortung hast du völlig recht, aber die NPD macht doch auch mit anderem Unsinn Wahlkampf. Und bisher ist es noch nicht gelungen, sie zu verbieten.

Der "Historikerstreit" (1986, u.a. zw NOLTE und AUGSTEIN über die Singularität der NS-Verbrechen) erscheint doch heute absurd.
Lies das "Schwarzbuch des Kommunismus."
Pol Pot hats in Kambodscha auch schön krachen lassen.
Diese Diskussion ("Historikerstreit") kam mir vor, wie die zwischen 2 Mördern: "Du hast 5 Menschen umgebracht. Ich nur 3, also bin ich nicht ganz so schlimm wie du."

PT, Verantwortung ja, aber auch ein (ich weiß, das Wort ist gefährlich, bitte zerreißt mich jetzt nicht)
gewisser "normaler" Umgang mit dem Thema NS.
"Normal" im Sinne einer historischen Periode der deutschen Geschichte.

Viel wichtiger finde ich die historische AUFKLÄRUNG, die historische BILDUNG bei jungen Leuten. Da siehts bei vielen dunkel aus.
Ich denke, wenn man etwas dämonisiert, weckt man vielleicht erst die Neugier darauf.
Rationale Aufklärung über die historischen Zusammenhänge ist viel wirkungsvoller.

Soweit ich weiß, ist "Mein Kampf" in Israel frei erhältlich. Nur bei uns liegt dieses SCHWACHMATISMUS-BUCH immer noch im Giftschrank. Warum denn? Jeder würde schnell sehen, was für ein Müll dort steht.

Dasselbe gilt für den Schwachsinn des NS-Cheftheoretikers ALFRED ROSENBERG und seinen "Mythus des 20.Jahrhunderts."
lg
"rosi"(Johannes)

Ich stimme hierbei mit dir überein.
Die gesamte Zeit des Dritten Reiches steht in Deutschland im Grunde auf einem Podest und wird unabänderlich für die Nachwelt festgehalten.
Die Gefahr dabei wird völlig ignoriert.
Denn solange man eine Missetat wie ein Denkmal immer wieder allen vor Augen hält, kann man vielleicht die Wahrscheinlichkeit verringern, dass exakt diese Missetat sich wiederholt. Aber man schärft nicht gerade den Blick für 'die gleiche Art von Missetat in anderem Gewand' und deren Prävention.

Soll heißen: Von einem österreichischen Mann mit Bürsten-Schnurrbart würden wir Deutschen uns kaum noch einmal in so eine Richtung führen lassen. Aber was ist mit einem glatt rasierten Schweizer?

Der Holocaust war real. Ebenso wie zahllose Gräueltaten der Geschichte, die Teil fast jeder nationalen Historie sind.
Und dennoch wiederholen sich solche Taten weiterhin irgendwo auf der Welt.

Es geht nicht darum den Holocaust wie ein Fanal zu bewahren, sondern gegen das anzukämpfen, was zum Holocaust geführt hat. Und zwar auf allen Ebenen.
In dem Bereich gibt es aber bestenfalls Lippenbekenntnisse, wenn man von den vorbildlichen Handlungen einzelner Individuen absieht, die meistens eher belächelt werden.
 
Literatur bleibt Literatur

Ich will keine alte Sachen aufwärmen, aber dieser Satz von dir sagt mir, dass du für Literatur nur hältst, was deine Meinung nach nicht Irrsinn ist. Damit stempelst du z.B. die ganze Fantasy- und SF-Literatur zur Nicht-Literatur - da ist jede weitere Debatte mit dir wohl sinnlos. Danke.
Nö, dass zeigt nur, dass du einen Vorwand dir aus den Fingern saugst, um der Wahrheit bzgl. jener alten Debatte nicht ins Auge sehen zu müssen.

Ich weiß nicht, wie du "Irsinn" falsch auslegen kannst:

1. bezeichnet Irrsinn hier konfuse, zusammenhangslose bzw. schlichtweg schwachsinnige Darstellungen.

2. steht da deutlich "u.U.", was das Ganze also einschränkt.

3. würde kein vernünftiger Mensch annehmen, dass Fantasy- und SF-Romane mit Magie, Alienangriffen etc. (d.h. also mit ihren möglicherweise irrsinnigen Elementen) per se tatsächliche Fakten unserer Realität zeigten.

4. ist keineswegs aus jenem Satz zu folgern, dass alle Fantasy- und SF per se irrsinnig sei: Die Magie, Allienangriffe etc. können innerhalb der phantastischen Welt durchaus konhärent daherkommen. Wenn das ganze in sich stimmig ist, kommt es nur noch darauf an, dass ein Leser sich darauf einlassen kann, die Regeln einer nicht-existenten Phantasiewelt zu akzeptieren, die aber per se nicht irrsinnig sein muss: Das ist dann aber subjektiv und somit irrelevant für die literarische Qualität des Fantasy- oder SF-Texts. Denn entweder hat der Text eine gewisse Qualität oder nicht. Auch bei "normaler" Literatur ist es nötig, zu akzeptieren, dass es sich um reine Fiktion handelt. Wer dazu nicht bereit ist, der braucht fiktionale Literatur gar nicht erst lesen.

5. mag die "literarische" Qualität schlecht ausgedrückt gewesen sein: Ich meinte, dass ein Text an literarischer Qualität einbüßen könnte, was nicht heißt, dass er nicht länger Literatur sei. Letzteres ist selbst irrsinnig: Natürlich ist auch irrsinnige Literatur Literatur, sie ist dann u.U. bloß "schlechte" Literatur.

That's it. Also: Beim nächsten Mal vielleicht nochmal drüber nachdenken, bevor man sich in etwaige bullshitähnliche Ausflüchte stürzt.
 
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Ein Friedrich II. oder ein Bismarck mochten noch für was gutes für Deutschland gestanden haben, ein Hitler ganz bestimmt nicht. Ja, ich weiss, darüber will man als Deutscher nicht nachdenken, da sagt man sich "ich bin doch nicht schuld" - aber wenn wir diese Ideologie auch nur ein bisschen tolerieren, sind wir eben doch Schuld, wenn sie wieder hochkommt und das ganze noch mal macht. Deswegen ist für mich als Deutscher das ganze NS-Zeugs eindeutiges Tabu-Zeugs.

Sorry Tom, aber diese Aussage kann ich so nicht ansatzweise akzeptieren.
Ersetz mal NS-Ideologie mit Erbsünde und frag dich, ob so eine Aussage überhaupt allgemeine Gültigkeit haben kann und vor allem sollte ...

Hitler wollte ganz bestimmt das Beste für Deutschland. SEIN Bestes.
Das war ein schlechtes Bestes auf Kosten von Millionen Menschen, aber es ist ein wichtiger Schritt zu akzeptieren, dass er als Kind seiner Zeit durchaus ein logisches (wenn auch ziemlich widersinniges) Konzept hatte und damit auch einen Nerv getroffen hat.
Und es bringt in meinen Augen überhaupt nichts, sich selbst eine Schuld der Großväter aufzubürden.
Im Extrem entsteht daraus nämlich auch Rassismus. Ein 'Anti-Nazi-Rassismus' (bei dem auch gerne mal Braunes gesehen wird, wo nur etwas Abwegiges ist) und entgegen allgemeiner Meinung stehe ich auf dem Standpunkt, dass man dieses Feuer nicht mit Feuer bekämpfen kann.

Die Juden waren das Feindbild einer Epoche. Zu Unrecht, weil ihnen alle möglichen Sünden aufgebürdet wurden, weil sie ein Sündenbock waren.
Wo ist der Unterschied zu unserem heutigen Feindbild: Den Muslimen?

Feindbilder und Sündenböcke sind das Schlimme. Dagegen sollte man kämpfen und der Schlange den Kopf abschlagen, wenn sie ihn erhebt.
Aber da 'Islamisten-Feindlichkeit' und 'Kampf gegen den Terror' sich nicht gegen die Juden richten, ist ja alles paletti, eh?!
 
Gleichsetzung

Die Juden waren das Feindbild einer Epoche. Zu Unrecht, weil ihnen alle möglichen Sünden aufgebürdet wurden, weil sie ein Sündenbock waren.
Wo ist der Unterschied zu unserem heutigen Feindbild: Den Muslimen?
Den tradierten Anti-Judaismus des christlich geprägten Europas gleichzusetzten mit etwaigen Vorurteilen gegenüber Muslimen, halte ich ich, vorsichtig gesagt, für kühn.

Gab's in Dtl. seit den 60ern Pogrome gegen Muslime? Wurden Muslime seitdem per Gesetz aus fast allen Berufsbranchen ausgeschlossen? Wurden Muslime per Gesetz in Ghettos gepfercht? Wurde von Staatswegen die Ehe mit Nicht-Muslimen verboten? Wurde den Muslimen allgemein unterstellt, christliche Kinder rituell zu ermorden? Wurden in irgendeiner Stadt muslimische Einwohner von einem aufgebrachten christlichen Mob aus der Stadt gejagt? Wurden in Dtl. seitdem Muslime zwangsgetauft? Wurden seitdem staatliche Kampagnen gegen Muslime gefahren, um diese aus dem Land zu treiben? Wurden seitdem über 6 Mio. Muslime industriell ermordet? ...
 
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Den tradierten Anti-Judaismus des christlich geprägten Europas gleichzusetzten mit etwaigen Vorurteilen gegenüber Muslimen, halte ich ich, vorsichtig gesagt, für kühn.

Gab's in Dtl. seit den 60ern Pogrome gegen Muslime? Wurden Muslime seitdem per Gesetz aus fast allen Berufsbranchen ausgeschlossen? Wurden Muslime per Gesetz in Ghettos gepfercht? Wurde von Staatswegen die Ehe mit Nicht-Muslimen verboten? Wurde den Muslimen allgemein unterstellt, christliche Kinder rituell zu ermorden? Wurden in irgendeiner Stadt muslimische Einwohner von einem aufgebrachten christlichen Mob aus der Stadt gejagt? Wurden in Dtl. seitdem Muslime zwangsgetauft? Wurden seitdem staatliche Kampagnen gegen Muslime gefahren, um diese aus dem Land zu treiben? Wurden seitdem über 6 Mio. Muslime industriell ermordet? ...

Kühn?
Ja. Stimmt wohl.
Ich beziehe die Muslimen-Thematik nicht nur auf Deutschland und deine Aufzählung von Dingen, die den Muslimen nicht zugestoßen sind, ist korrekt.
Bisher ...

Ich schaue dahingehend sorgenvoll in die Zukunft und kann mir durchaus auch so etwas wie moderne Kreuzzüge zu meinen Lebzeiten vorstellen.
Ich befürchte also, dass diese Dinge den Muslimen noch zustoßen könnten.

Und das sie sich vielleicht aggressiver, organisierter und besser wehren können, als die Juden, verringert meine Sorge nicht ...
 
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