Integration: Ein wegweisendes Urteil!

Ich denke, der letzte Satz ist doch gerade der Punkt. Die Eltern des Kindes haben für das Kind entschieden etwas zu tun, von dem der Staat davon ausgeht, daß es ihm potentiell schadet.

Und da landen wir wieder bei der Bevormundungsgesellschaft.

Erstmal müssen wir uns darauf einigen, dass die Eltern das Recht haben zu entscheiden, was richtig und was falsch für ihr Kind ist.

Beispiele:
Eltern dürfen ihren minderjährigen Kindern den Zugang zu Pornographie erlauben. Das StGB schliesst explizit die Eltern aus:"[...]Absatz 1 Nr. 1 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt[...]". Die Eltern dürfen entscheiden:"Ja, du bist schon alt und reif genug, also kannst du das auch haben." Dies darf auch eine Fehlentscheidung sein.

Eltern dürfen ihren minderjährigen Kindern auch das Rauchen erlauben. Verboten ist minderjährigen Kindern nur das Rauchen in der Öffentlichkeit.

Eltern treffen tagtäglich Entscheidungen, die das Wohl ihres Kindes betreffen. Schon die Antwort auf die triviale Frage:"Fahren wir heute zum Arzt oder schauen wir, ob es bis morgen besser wird?" kann, wenn man Pech hat, zwischen Leben und Tod des Kindes entscheiden.

Und jetzt kommst du an und erzählst hier:"Wenn die Eltern sagen, das Kind darf Rauchen, dann ist das in Ordnung, aber die Eltern dürfen nicht sagen, dass die katholische Kirche sich aus der Sexualerziehung heraushalten soll."

Ich glaube nicht, dass du den Sachverhalt der Grundrechte aller beteiligten Parteien sauber verstanden hast.

Und wo du die körperliche Unversehrtheit ansprichst - da sagt der Staat, Beschneidung ist in Ordnung und du behauptest, dem Staat geht es um körperliche Unversehrtheit bei Kindern? Das ist doch Quatsch.

Ein säkularer Staat wird immer einen Balance-Akt zwischen Religionsfreiheit und der Einschränkung anderer Rechte aufgrund der Ausübung von Religion gehen.

Hier wird aber gerade kein anderes Recht eingeschränkt, sondern _nur_ das Recht der Eltern und des Kindes, den Zeitpunkt und den Ablauf der Sexualerziehung zu bestimmen.
 
Last edited:
Bildung ist meines Erachtens auch der Schlüssel zur Integration.
Das gilt nicht nur für Migranten, sondern für jeden deutschen Staatsbürger.

Geh mit einem dunkelhäutigen Australier, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt und fließend deutsch spricht und einem weißen australischem Tourist, der seit einer Woche da ist und kein Wort deutsch spricht, durch die Gegend - und erzähle mir dann, Bildung wäre wichtig für die Integration.
 
@Primalex

Geh mit einem dunkelhäutigen Australier, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt und fließend deutsch spricht und einem weißen australischem Tourist, der seit einer Woche da ist und kein Wort deutsch spricht, durch die Gegend - und erzähle mir dann, Bildung wäre wichtig für die Integration.

Der dunkelhäutige Australier würde bei der Sightseeing-Tour garantiert besser wegkommen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@ rosi p67

sorry rosi wenn ich das jetzt so sage...
Genau das ist die Antwort mit Scheuklappen vor den Augen. Mag sein das wir keine Meinungsfreiheit hatten in der Schule aber wie viel sagt das aus über jenes Bildungsniveau in der DDR welches vermittelt wurde? (wenn man den politischen Scheiß mal weg lässt)

Ein Bildungssystem soll nicht nur Allgemein u. Spezialwissen vermitteln sondern auch Meinungsbildend sowie Charakterbildend wirken. Gerade in Bezug auf die Allgemeinbildung sehe ich das DDR- Bildungssystem vor dem Deutschensystem. Spezialwissen hinkte, so empfinde ich es, die DDR hinter her. Was sicher auch daran lag das eine freie Meinungsbildung nicht erwünscht war.

Wenn man jetzt bedenkt welcher Bildungsauftrag vor lag, in der Meinungsbildung und Charakterentwicklung, wurden die Zielvorgaben nicht schlecht umgesetzt. Es wurde vermittelt was als Vorgabe von Oben vermittelt werden sollte. Damit muss man sagen das DDR-Bildungssystem wurde seiner Aufgabe gerecht.
 
@Matthes

@ rosi p67

sorry rosi wenn ich das jetzt so sage...
Genau das ist die Antwort mit Scheuklappen vor den Augen. Mag sein das wir keine Meinungsfreiheit hatten in der Schule aber wie viel sagt das aus über jenes Bildungsniveau in der DDR welches vermittelt wurde? (wenn man den politischen Scheiß mal weg lässt)

Ein Bildungssystem soll nicht nur Allgemein u. Spezialwissen vermitteln sondern auch Meinungsbildend sowie Charakterbildend wirken. Gerade in Bezug auf die Allgemeinbildung sehe ich das DDR- Bildungssystem vor dem Deutschensystem. Spezialwissen hinkte, so empfinde ich es, die DDR hinter her. Was sicher auch daran lag das eine freie Meinungsbildung nicht erwünscht war.

Wenn man jetzt bedenkt welcher Bildungsauftrag vor lag, in der Meinungsbildung und Charakterentwicklung, wurden die Zielvorgaben nicht schlecht umgesetzt. Es wurde vermittelt was als Vorgabe von Oben vermittelt werden sollte. Damit muss man sagen das DDR-Bildungssystem wurde seiner Aufgabe gerecht.


Das hohe Bildungsniveau des DDR-Schulsystems in gewissen Bereichen bestreite ich nicht.
Das hab ich zur Zeit der DDR selbst vor Augen geführt bekommen.
Wir hatten Verwandte in der Ex-DDR (In Jena und Dresden).
Ich hab mir bei Besuchen den "real existirenden Sozialismus" dreimal live reingezogen! *lach*
Beeindruckend war das Improvisationsvermögen dieser Menschen in vielen Bereichen; einfach, weil es viele Dinge (Ersatzteile, etc..) nicht immer gab.
Und in vielen Bereichen-- grade in den Naturwissenschaften (und im Sport!)-- war das Wissen der Schüler exzellent.
Ich würde sagen, da war es sogar besser als in Westdeutschland!

Jetzt kommt das grosse ABER:

"Die Zielvorgaben wurden nicht schlecht umgestzt" ("Matthes")-- Na, das glaub ich dir aufs Wort.
Was war politisch die Zielvorgabe? Wohl: "Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf." (Erich Honecker) *lach*

"...wenn man den politischen Scheiß mal weg lässt." ("Matthes")
Ich finde, genau das kann man nicht, wenn man zu einer umfassenden Einschätzung eines Schulsystems kommen will.
In der Schule werden Grundlagen gelegt, die das ganze Leben prägen und nachwirken.
Ein Schulsystem eines totalitären Staates kann keine unabhängigen frei denkenden Menschen hervorbringen.
Deshalb mein Statement: Gesamtschule ist nicht gleich Gesamtschule!
Die Gesamtschule eines freien demokratischen Staates wie der BRD kann man nicht mit der Gesamtschule einer Diktatur (DDR) vergleichen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Dafür durfte man in der DDR ohne Führerschein
unterwegs sein, auf umzäunten Gelände ist das
Mitführen eines solchen nicht erforderlich.
 
@ rosi p67

sorry rosi wenn ich das jetzt so sage...
Genau das ist die Antwort mit Scheuklappen vor den Augen. Mag sein das wir keine Meinungsfreiheit hatten in der Schule aber wie viel sagt das aus über jenes Bildungsniveau in der DDR welches vermittelt wurde? (wenn man den politischen Scheiß mal weg lässt)

Ein Bildungssystem soll nicht nur Allgemein u. Spezialwissen vermitteln sondern auch Meinungsbildend sowie Charakterbildend wirken. Gerade in Bezug auf die Allgemeinbildung sehe ich das DDR- Bildungssystem vor dem Deutschensystem. Spezialwissen hinkte, so empfinde ich es, die DDR hinter her. Was sicher auch daran lag das eine freie Meinungsbildung nicht erwünscht war.

Wenn man jetzt bedenkt welcher Bildungsauftrag vor lag, in der Meinungsbildung und Charakterentwicklung, wurden die Zielvorgaben nicht schlecht umgesetzt. Es wurde vermittelt was als Vorgabe von Oben vermittelt werden sollte. Damit muss man sagen das DDR-Bildungssystem wurde seiner Aufgabe gerecht.

Also ich glaube Bildungssystem von vorvorgestern brauchen wir heute nicht mehr wirklich ernsthaft zu Diskutieren. Die Gesellschaftlichen und Wissenstechnischen Herausforderungen sind einfach ganz andere. Früher war es wichtig Wissen zu vermitteln. Heute ist es wichtig Medienkompetenz zu vermitteln. Die meisten Dinge, die wir in unserer Schulzeit vor 20 oder 30 Jahren gelernt haben, kann man heute wesentlich besser erklärt bei Youtube oder Wikipedia nachlesen. Entscheidend ist heute einfach, dass man lernt, diese Informationen auch gezielt zu sammeln und anzuwenden und sich auch der Gefahren dieser neuen Technik bewusst zu sein.

Ob jetzt manche Dinge im Schulsystem der DDR aus heutiger Sicht nicht ganz so falsch waren, wie die der BRD, daran besteht kaum zweifel. Aber insgesamt hatten die jungen Menschen in der BRD einfach mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Zum Guten wie zu Schlechten. Ist aber heute alles nur noch für Geschichtsfreunde interessant.

Denn beide Bildungssysteme sind nicht mehr Stand des Wissens und der gegenwertigen Herausforderungen.
 
@KrystanX

Also ich glaube Bildungssystem von vorvorgestern brauchen wir heute nicht mehr wirklich ernsthaft zu Diskutieren. Die Gesellschaftlichen und Wissenstechnischen Herausforderungen sind einfach ganz andere. Früher war es wichtig Wissen zu vermitteln. Heute ist es wichtig Medienkompetenz zu vermitteln. Die meisten Dinge, die wir in unserer Schulzeit vor 20 oder 30 Jahren gelernt haben, kann man heute wesentlich besser erklärt bei Youtube oder Wikipedia nachlesen. Entscheidend ist heute einfach, dass man lernt, diese Informationen auch gezielt zu sammeln und anzuwenden und sich auch der Gefahren dieser neuen Technik bewusst zu sein.

Ob jetzt manche Dinge im Schulsystem der DDR aus heutiger Sicht nicht ganz so falsch waren, wie die der BRD, daran besteht kaum zweifel. Aber insgesamt hatten die jungen Menschen in der BRD einfach mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Zum Guten wie zu Schlechten. Ist aber heute alles nur noch für Geschichtsfreunde interessant.

Denn beide Bildungssysteme sind nicht mehr Stand des Wissens und der gegenwertigen Herausforderungen.


Es gibt "Basic Facts" und "Basiswissen", das nicht veraltet, egal, wie sich die Gesellschaft wandelt.
Wissen zu vermitteln ist auch heute noch entscheidend, und wird es immer sein.
Bei "Wikipedia" findet man Dinge besser erklärt als sie vor bsp. 20 Jahren in der Schule vermittelt wurden???
Das würde ich bezweifeln.
Bei allen Vorteilen, die "Wikipedia" hat - die Quote an falschen Infos ist doch sehr hoch.

Medienkompetenz zu vermitteln-- vor allem den Umgang mit dem Internet-- ist sicher wichtig, vor allem für Jugendliche.
So toll das Medium Internet ist--- es hat auch gewisse Nachteile, und die spiegeln sich oft auch in Dingen wie Textverarbeitung.
Es gibt ne Generation, die nenne ich "Die SMS-Deutsch-Rechtschreiber."
Die sind nicht mehr in der Lage, nen längeren ausformulierten Text zu schreiben.
Die schreiben ein Essay wie sie ihre SMS schreiben--- dadurch geht ne Basic wie Rechtschreibung verloren.
Dasselbe hier bei gewissen LIT-Stories: neulich hat hier einer 2 Stories eingestellt, die keine waren. Es waren Chat-Unterhaltungen.
Der dachte doch tatsächlich er würde ne Geschichte erzählen.

Was durch die neuen Medien auch verloren geht: Die Fähigkeit, sich länger auf etwas zu konzentrieren.
Gib der "Generation Internet" mal THOMAS MANNs "Zauberberg" zu lesen--- No Chance! Der ist denen viel zu lang.
Und den "Zauberberg" kannst du dir nicht häppchenweise mal durch ein bisschen "googlen" aneignen.
Und Bücher wie der "Zauberberg" waren gestern lesenswert, sie sind es heute, und sie werden es morgen sein.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Hallo Rosi & Krystan

Eigentlich wollte ich mit meinem Post Rosi ein wenig aus der Reserve locken. Gelingt mir aber irgendwie nie.
Ich gebe Rosi vollkommen recht, man kann und darf die Bildungssysteme der DDR und von Deutschland (Heute und Gestern) nicht vergleichen.
Es steht außer Frage das ein gutes allgemeines Bildungsniveau in der DDR erreicht wurde. Ich denke motivierte Lehre und der Hort in den man bis zur 4. Klasse nach der Schule ging trugen dazu bei.

ABER, was heute viele aus der ehemaligen DDR vergessen, sind die anderen Punkte die ich angesprochen habe. Die Meinungsbildung und die Charakterentwicklung. Querdenker, Individualisten waren nicht erwünscht. Fragen stellen, zu viel nachdenken war nicht erwünscht. Die DDR-Schüler wurden in der Schule erzogen um in der Gemeinschaft zu funktionieren. Es wurden Duckeberger, Ja-Sager und Mitläufer herangezogen. (zumindest versuchte man dieses, ich bin der Meinung es klappte auch, selbst bei den Montagsdemos waren über 90% Mitläufer)
Die Kinder und Jugendlichen wurden nicht motiviert sich eine Meinung zu bilden sondern eine Meinung zu übernehmen und diese nicht in Frage zu stellen.

Aber gerade die Querdenker, gegen den Stromschwimmer, Infragesteller und Andersdenker braucht eine Gesellschaft.

Heute wollen wir unsere Kinder zum frei-denken ermutigen, wollen das sie nach Rechts und Links schauen, und ihren eigenen Weg finden das führt aber nun mal auch dazu das sie uns und unsere Gesellschaft in Frage stellen. Das sie auch mal unbequem, aufmüpfig werden.

Nur mal kurz meine wirkliche Meinung zum DDR-Bildungs & Erziehungssystem ohne das jetzt weiter auszudehnen.
Nur eins noch, die individuelle Förderung der Schüler von der wir heute so oft reden, gab es in der DDR nicht. Naja vielleicht im Sport, damit ließ sich ja vortrefflich im Ausland protzen und das eigene Volk vorführen wie über legen unsere Gesellschaft ist.
 
Last edited:
Nur eins noch, die individuelle Förderung der Schüler von der wir heute so oft reden, gab es in der DDR nicht.

Sowas gab es damals praktisch nirgendwo. Das wurde erst in den letzten 10-20 Jahren langsam eingeführt, und ist heute noch immer eine Baustelle.

Freidenker und Individualisten waren ja auch kein politisches Ziel in der BRD. Es war ja vielmehr so, das in den 70er und 80er Jahren neue Lehrer mit den Ideen der 68er in die Schulen kamen und entsprechend die Bildungseinrichtungen von innen heraus änderten.

Fakt ist nun mal. Ziel jeder staatlichen Schule und Lehrplans ist es, junge Menschen zu Systemtreuen und produktiven Mitgliedern der Gemeinschaft zu machen. Erinnert euch vor Jahren als auf einmal von G13 auf G12 umgestellt wurde, weil die Wirtschaft heulte, dass die jungen Menschen schneller ins Berufsleben müssten. Das hatte ja nichts damit zu tun, dass es besser für die Jugendlichen insgesamt ist, den selben Stoff in kürzerer Zeit eingepaukt zu bekommen. Das sind eben reine Staatlich/Wirtschaftliche Interessen. Und nein, dagegen spricht in erster Linie auch nichts. Aber es ist Scheinheilig hier von einer höheren Moral zu sprechen.
 
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