Semikolon

swriter

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Feb 19, 2013
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Nutzt jemand in seinen Texten ein Semikolon?

Ich gehe davon aus, dass man in all meinen Texten kein ";" finden wird.

Den Satz habe ich in dem Werk eines professionellen Autors gelesen:

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad; dann ritt sie zügig weiter auf die mächtige graue Burg zu."

Warum setzt man dort ein Semikolon?

Im Internet gefunden:
"Das Semikolon, auch Strichpunkt genannt, ist ein Satzzeichen, das gewissermaßen zwischen Punkt und Komma steht: Es verbindet Sätze sowie Wortgruppen und kommt dort zum Einsatz, wo ein Punkt zu stark, aber ein Komma zu schwach trennt."

Wieso sollte ein Komma hier nicht genügen?

swriter
 
Ich verstehe das Semikolon auch nicht.
Aber manchmal schlägt die Stilberatung meines Korrekturprogramms ein Semikolon vor und dann nehme ich den Vorschlag an und denke mir: "Wenn das einer liest, denkt der bestimmt, ich sei voll kluk.";)
 
Nutzt jemand in seinen Texten ein Semikolon?

Ich gehe davon aus, dass man in all meinen Texten kein ";" finden wird.

Den Satz habe ich in dem Werk eines professionellen Autors gelesen:

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad; dann ritt sie zügig weiter auf die mächtige graue Burg zu."

Warum setzt man dort ein Semikolon?

Im Internet gefunden:
"Das Semikolon, auch Strichpunkt genannt, ist ein Satzzeichen, das gewissermaßen zwischen Punkt und Komma steht: Es verbindet Sätze sowie Wortgruppen und kommt dort zum Einsatz, wo ein Punkt zu stark, aber ein Komma zu schwach trennt."

Wieso sollte ein Komma hier nicht genügen?

swriter
Hier ist der Satz im Grunde abgeschlossen vor dem Semikolon (der dann Satz ist kein Nebensatz). Einen neuen Satz mit "Dann" anzuschließen wird als unschön erachtet. Ich hätte das tatsächlich auch so geregelt, aber mache es sehr selten.
 
Ich hätte zusätzlich das "dann" eingespart.

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad und ritt zügig weiter ..."

Oder damit es nicht als zeitgleich gesehen wird:

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad und ritt kurz darauf zügig weiter ..."

Und das "Dennoch" gefällt mir auch nicht.

swriter
 
Ich hätte zusätzlich das "dann" eingespart.

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad und ritt zügig weiter ..."

Oder damit es nicht als zeitgleich gesehen wird:

"Dennoch genoss sie das kurze Sonnenbad und ritt kurz darauf zügig weiter ..."

Und das "Dennoch" gefällt mir auch nicht.

swriter

In deiner Formulierung ist kein Übergang zwischen sonnenbaden und reiten. Das Semikolon passt für mich, das "dann" weniger.
 
Das Dennoch ist hier aus dem Kontext gerissen, d.h. der Satz worauf es sich bezieht fehlt.
Davor steht: "Dabei hatte die Frühlingssonne noch wenig Kraft. Dennoch ..."

Hier stört mich das "noch".

Professionelle Lektoren kochen auch nur mit Wasser.

swriter
 
Davor steht: "Dabei hatte die Frühlingssonne noch wenig Kraft. Dennoch ..."

Hier stört mich das "noch".
Ja, man weiß was gemeint ist. Es ist aber nicht so schön formuliert.

Die Frühlingssonne schien nicht kräftig genug, um die kühle Luft zu erwärmen. Sie genoß das kurze Sonnenbad dennoch. Erfrischt ritt sie zügig weiter auf die graue Burg zu.
 
Ich benutze das Semikolon sehr selten, weil ich's auch nicht richtig verstehe. Meistens mache ich lieber einen Punkt. Allenfalls bei Aufzählungen, deren Teile aus längeren Satzfragmenten bestehen und die am Ende eine Art Zusammenfassung haben, verwende ich's (widerstrebend). Etwa in der Art:

Dies alles, der wunderschön verwilderte Garten, der mich an einen Urwald erinnerte; die für meine Zwecke perfekte Lage nahe der Stadt; die Tatsache, dass weit und breit keine Nachbarn zu sehen waren; nicht zuletzt, dass mein liebster Freund ganz in der Nähe wohnte, bewegte mich, das Haus zu kaufen.

Etwas in der Art. Und ja, wenn ich beim Redigieren wieder und wieder über einen solchen Satz stolpere, muss er am Ende meistens doch dran glauben.

Leinen.
 
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