Benutzt jemand KI zur Korrektur und wenn ja, welche?

Fakt: Mein Kurzroman "Wolfsdämmerung" mit extrem wenig Sex, selbst für meine Verhältnisse, hat mir ~20 neue Follower eingebracht und mehr positive Kommentare als die letzten paar Episoden von "Anita und wir" oder "Merlins Kinder".
Ich sage ja nicht, dass man mit wenig sexlastigen Geschichten keine Follower findet. Dass es einen Markt für diese Geschichten gibt, dürfte klar sein.

Ich weiß ja nicht, ob deine neue Geschichte vollkommen anders ist als deine anderen. Es kann durchaus sein, dass Leser erstmalig auf dich aufmerksam geworden sind.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass es zahlreiche Leser gibt, die zur Abwechslung mal etwas anderes als Ficki-Ficki lesen wollen.

Wenn man allerdings auf die Liste der Autoren mit den meisten Followern schaut, speziell auf die ersten 20, tauchen da eher Namen auf, die ich den 65% zuordnen würde. Auch Faith ist darunter - wie er sich wohl einordnen würde?

https://forum.literotica.com/threads/follower-und-son-zeug.1511626/post-97914554

swriter
 
Dann stelle ich die Frage anders.

Wie würdest du die Art deiner Geschichten in kurzen Worten beschreiben - oder möchtest du dich bedeckt halten?

Um Deine Frage zu beantworten, würde ich zunächst einmal der Reihe nach die von Dir definierten Kategorien ausschließen.

20% Trash-Fick-Geschichten ohne Anspruch, derbe Fantasien, teilweise katastrophale Textqualität
15% Edel-Roman, aufwändig ausgearbeitet, wenig Sex, Schwerpunkt auf Charakterisierung
65% Mainstream, Mischung aus Sex mit etwas Handlung, nicht zu ausschweifend, weniger tiefgründig


Ich glaube sagen zu können keine Geschichten aus dem Bereich „Trash-Fick“ zu schreiben. Meine beiden zuerst veröffentlichten Geschichten waren eine spontane Reaktion auf ein Serie, die praktisch nur aus Gewalt (in jeglicher Hinsicht) bestand. Ich habe sie schnell geschrieben und ehrlich gesagt auch schon überlegt sie zu löschen, weil sie am ehesten in die „Trash-Fick“-Kategorie gehören. Aber sie finden einen gewissen Zuspruch, weshalb ich bisher davon abgesehen habe sie zu löschen.

Zur „65%“- oder „Mainstream“- Kategorie gehören meine Geschichten allein schon deshalb nicht, weil sie kaum Verbreitung finden.

Der „15%“- oder „Edel-Roman“-Kategorie gehören meine Geschichten auch nicht an. Die Gründe dafür sind u.a. fehlende Professionalität.

Ich glaube, dass ich mit meinen Texten Geschichten erzähle, die zwar nicht wer weiß wie anspruchsvoll sind, aber doch einen Einblick in das Leben und Innenleben ihrer Charaktere bieten.
 
bezogen auf die Eingangsfrage: Nope. mehr als die bordeigene Rechtschreibkorrektur würde ich nie an meine Texte heran lassen, schon gar keine KI, und auch nicht Papyrus, auf das so viele Autoren schwören.
vielleicht wäre es anders, bezahlte man mich fürs Schreiben, aber angesichts des Hungerlohns professioneller Autoren würde ich mir dann eher die Frage stellen, ob es nicht effizienter wäre, die KI zu lektorieren als umgekehrt.
 
Auch Faith ist darunter - wie er sich wohl einordnen würde?
Darauf kann ich keine allgemeingültige Antwort geben.
Für mich ist jede Geschichte oder Serie ein Experiment.
Ich bilde mir ein, eine große Bandbreite abzudecken, weswegen ich für die Leser vermutlich kein „scharfes“ Profil habe.
Meine vermeintlich hohe Anzahl an „Followern“ liegt an der langen Zeit, die ich hier aktiv bin. Vermutlich besteht sie zur Hälfte aus Karteileichen.
 
Ich zähle mich definitiv zu den 20 %, die sich in Trash-Fick-Geschichten verlieren.

Ich schreibe ohne irgendeinen Anspruch auf höhere Qualität, aber dafür mit genug derben Fantasien, um Nobelpreisjuroren in die Flucht zu schlagen.

Die Textqualität mehr mit einem kreativen Unfall als mit einem Meisterwerk der Sprachkunst vergleichbar.

Trotz allem wurde ich heute für den Goldenen Hengst von Tallahassee nominiert ;)
 
Lass‘ mich raten: Der goldene Hengst?
Ja genau, alljährlich wird diese hochgradig prestigeträchtige Auszeichnung an Individuen verliehen, deren Leistungen
im Grenzbereich der Trash-Literatur angesiedelt sind und in besonders einzigartiger Weise unangenehm auffallen. Obwohl die Auszeichnung international nicht anerkannt ist und in keinem akademischen oder literarischen Kontext als relevant gilt, stellt der Goldene Hengst ein Paradigma für all jene dar, die sich der Kunst der geschmacklosen, übertriebenen und zumeist unverständlichen Schmuddelprosa verschrieben haben. Die nachgeahmte, überdimensionale Plastikfigur eines Reittiers dient nicht nur als Phallus-Symbol der künstlerischen Anmaßung, sondern auch als bewusste Karikatur der überbordenden Kreativität, die den Rahmen des guten Geschmacks sprengt. So ist es. Applaus bitte
 
Weil ich gerade mal hier bin! ;) Also, einen Algorithmus zur Rechtschreib- und Grammatikprüfung, um mich kurz dem Ursprung hier zu widmen, halte ich für nicht verkehrt. Hatte ich ja gerade nebenan skizziert; man kann vermeintlich erstmal schneller schreiben. Es braucht allerdings viel, sehr viel Zeit, um zu prüfen. Denn wie hier richtig erwähnt, oder noch deutlicher gesagt: Mit Kreativität oder Intelligenz ist da noch NULL! „Schon gar nicht die öffentlich verfügbaren!“ Letztendlich sind das Algorithmen, die aus einer großen Datenbasis fischen und Wahrscheinlichkeiten berechnen. Korrigiert durch viel Training, das noch eher menschliche Eingaben benötigt als ohne geht. Wenn man, wie oben erwähnt, eine freie, ungebundene Grundform selbst speziell trainiert, ist in manchen Bereichen der Verarbeitung ja klar ein Fortschritt zu sehen; in der Verwaltung klar auf dem Vormarsch. Aber kreativ und intelligent ist da nichts. Über die Öffentlichkeitsplattformen bekommt man einen Schwall an Wortblasen, die sich schnell wiederholen und ständig im Kreis drehen. Da kann es schon kreativ sein, das zu ordnen – auch als Schutz vor den unbedarften Lesern.

Und zur Einstufung: Mein statistisch nicht in Gänze überprüfter Eindruck: Inzest, Inzest, Inszest. Von den englischen Versionen ausgehend, wo das noch mehr ein Thema scheint. Was sagt das jetzt über die Leser und Autoren aus?
 
Und zur Einstufung: Mein statistisch nicht in Gänze überprüfter Eindruck: Inzest, Inzest, Inszest. Von den englischen Versionen ausgehend, wo das noch mehr ein Thema scheint. Was sagt das jetzt über die Leser und Autoren aus?

Das wüsste ich auch gerne 😂
 
Um ein wenig zum ursprünglichen Thema zurückzukommen ...

Ich habe bei meinen Geschichten zwei, drei Problemkreise, bei denen ich mir gerne von Software unter die Arme grelfen lassen würde.

1.) Die "Feinheiten" deutscher Grammatik ("Deutscher Grammatik???"). Korrekt gesetzte Kommas, Klein/Großschreibung. Mit Erklärunng. So bin ich mir z.B. bei "deutscher Gramatik" und "Deutscher Bundestag" recht sicher, es fällt mir aber auf Anhieb keine Regel ein, aus der ich das ableiten könnte.

2.) Wiederholungen. Manche Ausdrücke scheinen mir irgendwie zu gefallen, ich verwende zu oft und hin und wieder auch zu nah zusammen. Die hätte ich gerne gekennzeichnet. Einen Vorschlag für ein Synonym abrufen können wäre hilfreich, sofern mir gerade nichts einfällt.

3.) Korrekte Beistrichsetzung. Ihr nennt sie glaub ich "Kommata" :) Ich bin mir oft unschlüssig, und mache das eher nach Gefühl, setzte also vermutlich zu viele. (q.e.d.)

4.) Sätze ohne Sinn. Ich baue meine Kapitel öfters um, bis sie mir gefallen. Da kommt es vor, dass beim Neu-Zusammensetzen von Textfragmenten etwas schief geht, z.B. dass ein Satz anders anfängt als er endet oder dass nach einigen eingeschobenen Nebensätzen der Hauptsatz nicht mehr beendet wird.

1 und 2 halte ich für Standard in den meisten Textverarbeitungen. 3 und 4 ... eine KI die das stemmen kann hätte ihren Namen verdient.

Wobei ich bei den KIs die ich probiert habe (ChatGPT 4o und DeepSeek) schnell wieder aufgegeben habe, weil sie mit, nennen wir sie "Erotica-spezifischen" Ausdrucksweisen und pornografischen Inhalten überhaupt nicht arbeiten wollen.

Dann ist mir noch absolut wichtig, dass mein Inkognito gewahrt bleibt. Ich arbeite oft von unterwegs, immer eine Datenverbindung haben zu müssen ist ein K.O. Kriterium. Schon alleine deswegen verbieten sich Online-Lösungen und Abo-Modelle von selbst.

Papyrus sah auf den ersten Blick gut aus, ist mir aber zu teuer um spontan zuzuschlagen. Obwohl - nüchtern betrachtet - könnte es die Investition schon wert sein, vor allem weil es sich wohl um eine Einmalzahlung handelt ...

Sunny.
 
Last edited:
Ich fahre seit ein paar Jahren sehr gut mit Papyrus. Es ist die beste automatisierte Prüfung, die ich kenne.
GoogleDocs ist auch nicht schlecht.
 
Ich schreibe in Ulysses, einem Schreibprogramm auf dem Mac und für iOS. Inkludiert in diese Software ist die Duden-Korrektur. Die ist ganz gut und schlägt Korrekturen für offensichtliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Unfeinheiten vor, ohne jedoch den Text völlig umzumodeln, wie es zum Beispiel DeepL macht. So weit ich weiß, wurde dieses Korrekturmodul seitens Ulysses lizensiert und in die eigene Software, für die man jährlich oder monatlich zahlen muss, mit eingebaut. Für mich ist das ein guter Kompromiss, der meinen Stil nicht zerstört.

Recht gute Erfahrungen habe ich auch mal mit Linguix gemacht. Aber dieses Tool ist auch kostenpflichtig und rechtfertigte in meinen Augen nicht die Kohle, zusätzlich zu Ulysses.
 
Korrektur? Nein, da halte ich mich für hinreichend sicher. KI ist für mich nur ein Recherche-Tool, um Fakten, Sachverhalte usw. ohne langes Suchen parat zu haben.
 
Quark! Korrektur ist immer gut! Wie auch immer. Man liest es eh mehrfach, aber übersieht immer etwas.

So ich habe zuletzt viel mit dem einfachsten Editor auf dem Smartphone unterwegs geschrieben, um nicht die besten Eingaben zu verlieren. Das passiert da leider trotzdem, weil er gute Gedanken schnell weg ist und man mehr schreibt, als vielleicht nur zu skizzieren. Besonders Dank Mikro-Tasten und Geschwindigkeit. Buchstabendreher, was wahrscheinlich der häufigste Prüfungsgrund ist, dass Fehler entstehen. Selbst bei diesem kleinsten verfügbaren Editor sind bereits Wortvorschlagskorrekturen integriert.

Ich war letztens in einer Ausstellung. Einige Bilder waren Digitaldruck auf Acrylglas!
Manche würde hier meinen: Bilder nur auf Leinwand ! Und Diese muss handgeerntet und handverarbeitet werden, bis die Spindel blutend in den Brunnen fällt.

Da bei mir seit Oktober jede Eingabe einer Geschichte, und sei es nur, dass in einer Vorlage (bereits veröffentlicht) ein Buchstaben-Dreher oder Absatzumbruch geändert werden sollte, wurden diese Änderungen wohl mit dem Vorwurf grammatikalisch unterstützenden Programmen abgelehnt. So bin ich jetzt hier wohl auch, trotz einiger positiver Kommentare, raus.!? Die viele Zeit und Frustration ist es nicht wert. Wenn hier möglicherweise einige ohne genaues Wissen mit der berühmten Gießkanne entscheiden.

Wie wäre es stattdessen einmal mit besseren Funktionen, Kontakten, Kontaktmöglichkeiten, Korrektureingriffen in die eigenen Geschichten etc.? Ich muss betteln, möglicherweise bei einem mir unbekannten, ohne jede Veröffentlichung, um in einer eigenen Geschichte einen Zeilenumbruch korrigieren zu dürfen??? Flasche leer! ;)
 
Ich verwende schon seit einiger Zeit KI zur Korrektur meiner Texte. Dabei muss ich sagen, dass es ein langer Weg war, bis ich ein akzeptables Ergebnis erreichen konnte. Das lag unter anderem daran, dass die KI mit der Zeit den Prompt vergaß und anschließend einen völlig willkürlichen Weg einschlug bzw. ihn auf einmal anders interpretierte. Auch wurden immer wieder erotische (keine pornografischen) Passagen bei der Korrektur einfach weggelassen. Diese wurden erst korrigiert, wenn man die KI nochmals dazu aufforderte und erklärte, dass es sich um ein Buch handelt.

Sollte sich jemand für meine Erfahrungen interessieren, hier eine kurze Anleitung: Ich benutze claude.ai, eine Alternative zu ChatGPT. Ich habe den Eindruck, dass das Textverständnis dieser KI deutlich höher ist.

Als Prompt nutze ich folgenden Befehl:
*Bitte korrigiere den Text orthografisch und grammatikalisch sowie hinsichtlich der Zeitformen. Prüfe dabei die Plausibilität des Geschriebenen. Gib den korrigierten Text vollständig in einem Extrafenster aus, damit ich ihn besser kopieren kann. Kommentare bitte auf Deutsch. Füllwörter sollten nach Möglichkeit vermieden werden, es sei denn, sie sind dem Lesefluss dienlich. Wortwiederholungen bitte vermeiden.
Da es sich um Texte für ein Erwachsenenbuch handelt, korrigiere bitte auch Passagen mit der Beschreibung von sexuellen Interaktionen zwischen den Protagonisten. Die wörtliche Rede bitte beibehalten und hier nur offensichtliche Fehler und störende Wortwiederholungen korrigieren. Achte darauf, dass die Kapitelüberschriften ihre Position beibehalten.
Sollte es Schimpfwörter oder Beleidigungen im Text geben, schwäche diese nicht ab! Sie gehören zu den Gedankengängen oder Dialogen dazu. Ändere den Text nur bei Fehlern oder falschen Zeitformen. Kein Aufhübschen - die ursprüngliche Wortwahl soll beibehalten werden.
Bitte beachte die gesamte Aufgabenstellung!
*

Das Ergebnis ist für mich zufriedenstellend. Man muss dennoch einmal über den Text lesen. Es sind dann aber nur noch wenige, wenn überhaupt, Eingriffe nötig. Damit der Prompt nicht vergessen wird, wiederhole ich ihn bei jedem Textabschnitt. Um eine Verarbeitung in einem Schritt zu ermöglichen, habe ich die Anzahl der Wörter auf 1.500 begrenzt.

Wenn ihr eigene Erfahrungen in dieser Richtung gemacht habt, wäre ich sehr interessiert daran.

Mit besten Grüßen

Japakl
Ich empfehle euch ein lokales LLM zu benutzen (lokal heisst dass das LLM auf eurem Rechner ist, somit auch ohne Internetzugang funktioniert - die Vorteile sind denke ich offensichtlich). Ich schreibe damit Texte jenseits aller Zensur und in jeder gewünschten Länge (genügend Hauptspeicher vorausgesetzt, es ist eine echter Speicherfresser). Da die Inhalte meiner Geschichten auf Literotica nicht erlaubt sind kann ich euch kein Beispiel posten. Bei Interesse kurze Mitteilung.
 
Da die Inhalte meiner Geschichten auf Literotica nicht erlaubt sind kann ich euch kein Beispiel posten.
Naja, es gibt ja vom Gebot, dass alle beim Sex involvierten Personen mindestens 18 Jahre alt sein müssen, abgesehen nicht mehr viel, was nicht erlaubt ist. Aber auch das Alter wird oftmals in den Geschichten indirekt umgangen. Von daher tu Dir keinen Zwang an…
 
Ich empfehle euch ein lokales LLM zu benutzen (lokal heisst dass das LLM auf eurem Rechner ist, somit auch ohne Internetzugang funktioniert - die Vorteile sind denke ich offensichtlich). Ich schreibe damit Texte jenseits aller Zensur und in jeder gewünschten Länge (genügend Hauptspeicher vorausgesetzt, es ist eine echter Speicherfresser). Da die Inhalte meiner Geschichten auf Literotica nicht erlaubt sind kann ich euch kein Beispiel posten. Bei Interesse kurze Mitteilung.

Das ist Unfug. Es geht viel besser und deutlich performanter, wenn man eine der VIELEN gängigen und unmoderierten KIs online benutzt. Da werden mittlerweile Kontextgrößen selbst von kostenlosen KIs verarbeitet, welche die wenigsten Hobbyschreiber mit ihren "Werken" erreichen. Ich jage da ganze Geschichten von mir durch und ich schreibe wirklich lange Geschichten weite jenseits der 50k Wörter.
 
yo mighty-quinn:) gibst du einem not-so-really-really-experienced user die adresse, mit der du deine ki-texte erstellst? das würde ich wirklich gern mal meinem lokalen llm gegenüberstellen.
 
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