Schreiben und Phantasie

Dusty68

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Aug 13, 2009
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Nachdem mir jetzt schon diverse Poster hier ständig unter die Nase reiben, ich würde ja selbst nichts zum Thema Sex posten, bemühe ich mich mal in dieser Richtung.

Es tut mir leid, wenn ich mich nicht an den "Gesprächen" hier beteilige. Aber ich bin - und darum habe ich nie ein Geheimnis gemacht - eigentlich nur an der Autorenrubrik interessiert. Ihr könnt euch gerne über Sexstellungen oder No-gos unterhalten. Mich stört das wenig. Aber verzeiht, wenn ich an solchen allgemeinen Aussagen nicht teilnehme. Ich finde es belanglos darüber zu sprechen, ob jemand im Bett mit Mundgeruch aufwarten darf (natürlich nicht). Das ist nun nicht mein Ding. Mir ist egal, ob eine Frau sich unter der Achsel rasiert oder nicht. Ich frage nicht danach, wenn ich eine kennenlerne. Und sollte es mich doch stören und sie nicht rasiert sein, so bitte ich sie einfach, das für mich zu tun. Ich wollte dazu eigentlich keine Stellung nehmen. Aber es gibt hier einige Zauberlehrlinge, die gerne Geister rufen. Das dazu.

Ich wende mich mit diesem Posting an Autoren - falls hier noch welche sind. Ich wende mich an Autoren, die wissen, was ein Schwanz ist und nicht gleich laut aufkreischen, bei der Nennung dieses Geschlechtsteils. Ich meine mit Autoren jene, die nicht noch nach Synonymen suchen, sondern schon schreiben können. Ich meine die, welche schon Sexgeschichten geschrieben haben und dazu auch entsprechendes Feedback erhielten. Ich spreche zudem jene Autoren an, die selbst noch, schon oder wieder Sex haben und nicht aus Unkenntnis fabulieren, aus Erinnerungen oder dummen Vorurteilen. Ich meine hier auch jene Autoren, die wissen, dass ein Partner nicht im Otto-Katalog konfigurierbar ist und das Beste immer noch die Überraschung ist. Kurz, ich will hier mit den Wortgewandten unter euch diskutieren, die Leben verstehen und zu leben verstehen. Es sind die angesprochen, die getreu dem Leitfaden von P_C mehr als zwei oder drei belanglose Sätze zusammen bekommen und Phantasie in hunderten Zeilen bereits erfolgreich bewiesen haben.

Auf wen das nicht zutrifft, der soll sich hier - bitte - heraus halten, der möge nicht "meinen" Thread stören. Ich würde das sonst als Provokation ansehen und ... ihr ahnt es ... den allgewaltigen Mod anrufen müssen.

Vielleicht fühlt sich ja jemand trotz dieser Einschränkungen hier angesprochen und kann mir folgende Frage beantworten bzw. mit mir darüber diskutieren. Wenn ihr über Sex schreibt, habt ihr dann Erlebtes vor Augen? Oder verarbeitet ihr das, was ihr selbst noch erleben wollt? Inspiriert euch die Vergangenheit oder die Zukunft?

Mir geht es oft so, dass ich mich selbst in Aktion sehe. Vor meinem Auge läuft beim Schreiben ein Film ab, der Schlüsselerlebnisse mit Macht zurück in Erinnerung ruft. Man könnte sagen, ich konserviere in meinen Geschichten, was mich sexuell beeindruckt hat. Das müssen keine ausschweifenden Orgien sein, es können nur Sekunden ein Rolle spielen, zum Beispiel ein besonders intensiver Höhepunkt, oder auch ein besonders erregendes Rollenspiel.

Natürlich überzeichne ich in der Retro-Perspektive gewaltig. Ich setze auch Erinnerungen in vollkommen neuen Kontext und erfinde die Rahmenhandlung frei. Trotzdem schreibe ich im Kern über das, was mich erregt hat und was meine Phantasie noch lange Zeit stimuliert.

Wie sieht es bei euch aus?

Gruß

Dusty
 
Wenn ihr über Sex schreibt, habt ihr dann Erlebtes vor Augen? Oder verarbeitet ihr das, was ihr selbst noch erleben wollt? Inspiriert euch die Vergangenheit oder die Zukunft?

Ich selbst schreibe nicht oft. Aber wenn, dann auch lang. Ich glaube, ich bin auch nicht ganz Mainstream, denn mir liegt mehr am drumherum, als am Akt. Das mißfällt vielen Leserinnen und Lesern, vor allem jene, die auf der Suche nach einem Textporno sind.

Ich erzähle eine Geschichte, in der Sex vorkommt. Quasi als Höhepunkt des ganzen. Dabei ist es für mich der Anreiz das "erste Mal" darzustellen. Im Sinne von, das erste Mal das sie sich kriegen. Wenn es dazu gekommen ist, lasse ich die Geschichte in sich abgeschlossen aber bisher -offen- enden. Daher schreibe ich auch keine Fortsetzungsgeschichten, für mich persönlich ist es nicht mehr spannend, wenn die HP's es das fünfzehntemal, schlimmer noch mit dem sechsten verschiedenen Partner treiben. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Um auf die Frage besser einzugehen: Ich lasse in einer erotischen bzw. Sexszene sowohl Fantasie, als auch eigene Erfahrungen einfließen. Besonders wichtig ist es mir dabei, die Leserinnen nicht zu kurz kommen zu lassen. Das kann sich bei einem intensiven Vorspiel manifestieren, oder auch bei einer möglichst bildhaften Beschreibung, gerne auch per Klischee. Einmal zum Beispiel wäscht sich der männliche HP morgens in einem Fluß. Sie beobachtet ihn heimlich. Das Wasser tropft von seinen Haaren herunter und bahnt sich seinen Weg über seinen muskulösem Oberkörper... usw. Gleiches dann auch beim Akt.

Ich halte mich bei meinen Geschichten nicht allzudicht an der Realität. Beim schreiben sehe ich meine Geschichte vor meinem geistigem Auge wie einen Film. Ich brauche quasi nur noch niederzuschreiben, was ich sehe. Das nennt man wohl auch, "einen Text mit heißer Nadel stricken". Dabei gings bisher bei mir um einen SciFi-Planeten, um einen Flugzeugabsturz und um einen Banküberfall. Keines von alldem möchte ich wirklich selbst erleben. Aber in der Fantasie ist halt vieles möglich. Wobei nun hier auch der Bogen zurück zu meiner Anfangsaussage gemacht ist. Mir macht es Spaß eine Geschichte zu erzählen. - Bei der halt auch Sex drin vorkommt.

LG, Peter
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Last edited:

Hehe. Respekt! Ich dachte, du könntest nur Leitfäden schreiben. Gut formuliert. Da springe ich mal glatt über meinen Schatten und antworte dir. Vielleicht muss ich doch mal einen Blick auf deine Werke werden ...

Das mit den Textpornos ist natürlich ein Zielgruppenproblem, nicht deines beim Schreiben. Man kann schlecht vorhersagen, mit welcher Erwartungshaltung ein Leser daherkommt. Das wird sicherlich sehr durch die Plattform bestimmt. Hier bei Lit dürften die meisten mehr nach Porno suchen.

Ich schreibe nicht nur Sexgeschichten, trenne aber beides vollkommen. Deswegen poste ich meine Nicht-Sexgeschichten sogar unter einem anderen Namen. Das soll heißen, es muss beim Schreiben natürlich nicht nur um Sex gehen. Ich hatte nur bei meiner Frage eher das einschlägige Genre im Blick.

Bei Nicht-Sexgeschichten spielt das Erzählen eine viel stärkere Rolle, jedenfalls bei mir.

Gruß

Dusty
 
Danke Dusty68,

falls du wirklich mal eine lesen solltest, dann eher "Das Ende aller Sorgen". Das andere Werk, "Zu zweit allein (The Law of Nature) habe ich nicht bei Lit veröffentlicht und möchte das auch nicht. Da hängt zuviel Herzblut dran ;)
"Die Jagdinsel" ist ein Erstlingswerk, quasi im Auftrag geschrieben und dazu noch mehr oder weniger (je nach Ende) eine Vergewaltigungsgeschichte. Das ist nicht jedermans Sache.

Deine (erotischen) Geschichten hast du bei Lit hochgeladen? Kannst du mir da eine empfehlen?

LG, Peter
 
Frage-Antwort-Spiel

Vorweg: Wenn du, Dusty68, hier allein an Autoren interessiert bist, warum findet sich unter deinem Autoren-Account auf Lit dann nicht ein einziger Text?

Und das sind ja, wenn ich genau hinschaue, drei Fragen auf einmal, die du stellst.
Ich gehe der Reihe nach.

Wenn ihr über Sex schreibt, habt ihr dann Erlebtes vor Augen?
Das kommt darauf an. Ich meine, sofern irgendetwas, was passiert, einen autobiographischen Bezug aufweist, werden sich, vermute ich, unterbewusste Assoziationen quasi von allein einstellen, ohne dass einem dies in jedem Fall bewusst werden würde. Aber da ich primär nicht-autobiographisch schreibe (und lese), habe ich logischerweise auch nicht primär Erlebtes vor Augen, wenn ich über Sex schreibe.

Oder verarbeitet ihr das, was ihr selbst noch erleben wollt?
Auch diese Frage scheint mir einen mehr oder minder starken autobiographischen Bezug beim Schreiben zu unterstellen. Daher ist meine Antwort hier die gleiche wie oben: Nein, primär schreibe ich nicht über das, was ich noch erleben will. Das, freilich, schließt nicht aus, dass ich zu der einen oder anderen Sache vielleicht nicht nein sagen würde, wenn ich mich entscheiden müsste.

Inspiriert euch die Vergangenheit oder die Zukunft?
Ähm, rein logisch, wie soll einen etwas wie die Zukunft beeinflussen, das keinen Einfluss auf einen haben kann, da es noch gar nicht eingetreten ist? Und die Zukunft ist per definitionem aus Sicht des sich auf sie Beziehenden zum Zeitpunkt der Bezugnahme auf jeden Fall noch nicht eingetreten, andernfalls handelte es sich nicht länger um die Zukunft, sondern um die Gegenwart oder sogar die Vergangenheit.
Und zürück zur Frage, was mich inspiriert: Eine Frage, auf die ich nur eine Antwort weiß: Alles, was mich inspiriert. Die Inspiriation ist, zumindest für mich, nichts fest Verortbares. Sie kann durch alles Mögliche in Gang gebracht werden: ein Satz in einem Zeitungsartikel, ein Mädchen an der U-Bahnstation, ein gelesenes Erotismo auf Lit oder anderswo, freies Gedankenkettenbilden am Schreibtisch und sw. usf. Alles halt.

LG,
Auden James
 
Last edited:
Vorweg: Wenn du, Dusty68, hier allein an Autoren interessiert bist, warum findet sich unter deinem Autoren-Account auf Lit dann nicht ein einziger Text?

Die Frage ist nachvollziehbar. Wegen störender Kommentare im Geschichtenbereich hatte ich mich dort zurück gezogen. Wer wirklich will, der findet meine Geschichten schon im Netz oder fragt einfach nach. Ich will die Geschcihten von mir aber auch niemandem aufdrängen.

Und das sind ja, wenn ich genau hinschaue, drei Fragen auf einmal, die du stellst.
Ich gehe der Reihe nach.

Richtig. Es sind drei.

Ähm, rein logisch, wie soll einen etwas wie die Zukunft beeinflussen, das keinen Einfluss auf einen haben kann, da es noch gar nicht eingetreten ist? Und die Zukunft ist per definitionem aus Sicht des sich auf sie Beziehenden zum Zeitpunkt der Bezugnahme auf jeden Fall noch nicht eingetreten, andernfalls handelte es sich nicht länger um die Zukunft, sondern um die Gegenwart oder sogar die Vergangenheit.

Gut, ich habe da etwas unsauber gefragt. Ich meinte, ob ihr beim Schreiben eine mögliche Zukunft vor Augen habt und quasi das beschreibt, was ihr euch herbei sehnt. Dieser Traum muss dabei natürlich nicht zwingend in Erfüllung gehen.

Und zürück zur Frage, was mich inspiriert: Eine Frage, auf die ich nur eine Antwort weiß: Alles, was mich inspiriert. Die Inspiriation ist, zumindest für mich, nichts fest Verortbares. Sie kann durch alles Mögliche in Gang gebracht werden: ein Satz in einem Zeitungsartikel, ein Mädchen an der U-Bahnstation, ein gelesenes Erotismo auf Lit oder anderswo, freies Gedankenkettenbilden am Schreibtisch und sw. usf. Alles halt.

Klar. Ich hatte meine Frage aber aufgrund der drängelnden Zauberlehrlinge auf Sex eingeengt. Natürlich hat Inspiration in der Regel multiple Quellen.

Danke für die Antwort und Gruß

Dusty
 
Danke Dusty68,

falls du wirklich mal eine lesen solltest, dann eher "Das Ende aller Sorgen". Das andere Werk, "Zu zweit allein (The Law of Nature) habe ich nicht bei Lit veröffentlicht und möchte das auch nicht. Da hängt zuviel Herzblut dran ;)
"Die Jagdinsel" ist ein Erstlingswerk, quasi im Auftrag geschrieben und dazu noch mehr oder weniger (je nach Ende) eine Vergewaltigungsgeschichte. Das ist nicht jedermans Sache.

Ich schaue sie mir an. Aber wohl nicht heute, weil ich gehe jetzt zum Bergwandern.

Deine (erotischen) Geschichten hast du bei Lit hochgeladen? Kannst du mir da eine empfehlen?

Ich lade sie hier wieder hoch. Zumindest die, die fertig sind. Ich willst aber keine Empfehlung aussprechen. Auch für mich gilt, dass die Geschmäcker sehr differenziert sind.

Gruß

Dusty
 
@Dusty

Hi,
gute Idee, der Thread.
Endlich gehts mal wieder ums Schreiben, und nicht um Moral(ismus).

Also, mich inspiriert da eindeutig die Vergangenheit, wie man an meinen Stories, die aller sehr autobiografisch sind, unschwer sehen kann.
Ich kann und mag nicht anders schreiben.
Erwas anderes würde mich thematisch nicht reizen.

Natürlich ist nicht alles 1:1 so passiert.
Erstens ist es lange her, und zweitens kommt da auch "gestsalterische Freiheit" ins Spiel.

Wie gesagt, ich schreibe diese Dinge (bsp. "Urlaub mit Anja") aus einem weiten zeitlichen Abstand von nun bereits über 2 Jahrzehnten.
Ich hab dabei eine erstaunliche Erfahrung gemacht beim Schreiben und mache sie immer noch: Das menschliche Gehirn vergisst nichts wirklich; jedenfalls nichts, was wichtig war.
Das ist eine faszinierende Erfahrung.
Beim Schreiben kommen Gerüche und Räume von damals zurück.
Das alles wird vor meinem inneren Auge sehr plastisch.
Und: Plötzlich-Peng!-fallen mir ganze Dialogpassagen von damals wieder ein.


Bei mit ist schreiben in erster Linie also so ne Art Selbstreflektion und "Vergangenheitsbewältigung." (Lach)
Ein angenehmer und faszinierender Ausflug in die eigene Vergangenheit.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Wenn ihr über Sex schreibt, habt ihr dann Erlebtes vor Augen? Oder verarbeitet ihr das, was ihr selbst noch erleben wollt? Inspiriert euch die Vergangenheit oder die Zukunft?
Jein.
Ich kann mir die Geschehnisse vor Augen rufen, die ich beschreibe. Und ich tue das auch, damit es eben auch irgendwie Sinn macht und ich keine 270 Grad Drehungen von Beinen beschreibe.
Manchmal entwickelt die Szene ein Eigenleben. Oft habe ich einige besonders prägnante Momentaufnahmen, um die sich die Handlungen drehen.

Ich schöpfe sicherlich aus meinen Erfahrungen, aber die Charaktere erschaffe ich im Geiste aus all den Menschen, die ich gesehen habe (oder komplett aus der Phantasie? Keine Ahnung...). Ich bin selbst nicht Teil der Handlung, sondern Beobachter und kann in alle Beteiligten hineinsehen.
So lese ich übrigens auch: Niemals selbst in der Geschichte, sondern Beobachter von außen.

Sicherlich schreibe ich über das, was mich anspricht. Und ich schöpfe aus meinen Erfahrungen. Ich behaupte mal, dass ich nicht so fürchterlich viel noch nicht ausprobiert habe. Und auch wenn etwas schief ging, habe ich dadurch ja trotzdem Erfahrungen gesammelt.
Irgendwie bin ich wohl recht gut darin, die Erinnerungen zu modifizieren. Ich kann durchaus sehr kreative Pornos direkt vor meinem geistigen Auge ablaufen lassen. Wenn man das visuell aufzeichnen könnte, wäre ich vielleicht schon reich... :D
Wenn ich es niederschreibe, tue ich das ziemlich konzentriert. Erregung ist dabei kein Faktor, weil ich dafür keine Zeit habe. Sie kommt manchmal beim Korrekturlesen oder auch vor dem Schreiben. Aber grundsätzlich bin ich mit der Szene zu vertraut und zu sehr auf die Details konzentriert, um auch noch geil sein zu können.

Was mich inspiriert, will ich nochmal kurz aufgreifen:
Mich inspiriert es teilweise, die Meinungen, Gespräche und Schilderungen anderer zu hören/sehen.
Beispielsweise hat mich in einem der Threads ein Post von Matthes an ein paar Dinge erinnert und Assoziationsketten ausgelöst. Sowas kann absolut inspirieren.
Alltägliche Beobachtungen, die ich dann im Geist weiterspinne oder verändere, sind Inspirationen. Manchmal muss ich nur eine Frau in einer bestimmten Situation sehen und habe daraufhin einen neuen Charakter vor mir, dessen Wesenszüge nach einer bestimmten Geschichte oder Momentaufnahme schreien.

Filme, Bücher, Geschichten. Tausend Augenblicke, in denen ich denke: Ich hätte es nicht so dargestellt, sondern auf diese oder jene Weise.
Aber Menschen sind die stärkste Quelle. Jede Person da draußen auf der Straße trägt ihre eigene Persönlichkeit in ihrer Haltung, Mimik und Ausstrahlung vor sich her. Und aus diesen Informationen ergeben sich Geschichten, die eben genau so einem Menschen zustoßen könnten.

Ich spinne also aus einer Kombination von Erinnerung und Vorstellungskraft und kreiere dauernd neue Geschichten. Ein paar davon schreibe ich zumindest teilweise nieder und ein verschwindend geringer Anteil erreicht die Veröffentlichungsreife.

Ausführlich genug? :D
 
Also, mich inspiriert da eindeutig die Vergangenheit, wie man an meinen Stories, die aller sehr autobiografisch sind, unschwer sehen kann.
Ich kann und mag nicht anders schreiben.
Erwas anderes würde mich thematisch nicht reizen.

Hi Rosi

Also autobiografisch würde ich meine Texte jetzt nicht nennen. Du scheinst da ganze Handlungsstränge zu reflektieren, während es bei mir eher die Fragmente sind. Aber warum auch nicht. Wenn die Vergangenheit genug hergibt, dann ist das nur umso besser.

Natürlich ist nicht alles 1:1 so passiert.
Erstens ist es lange her, und zweitens kommt da auch "gestsalterische Freiheit" ins Spiel.

Klar, wir wollen ja alle Geschichten schreiben und nicht Geschichte ;) .

Gruß

Dusty
 
Manchmal entwickelt die Szene ein Eigenleben. Oft habe ich einige besonders prägnante Momentaufnahmen, um die sich die Handlungen drehen.

Das scheint den Empfindungen zu ähneln, die ich beim Schreiben habe.

Wenn ich es niederschreibe, tue ich das ziemlich konzentriert. Erregung ist dabei kein Faktor, weil ich dafür keine Zeit habe. Sie kommt manchmal beim Korrekturlesen oder auch vor dem Schreiben. Aber grundsätzlich bin ich mit der Szene zu vertraut und zu sehr auf die Details konzentriert, um auch noch geil sein zu können.

Das ist interessant. Geht mir eher genau anders herum. Wenn ich geil bin, dann entstehen gefühlt die besten Geschichten. Dann kann ich mich auch besonders gut in die Protagonisten hinein versetzen.

Alltägliche Beobachtungen, die ich dann im Geist weiterspinne oder verändere, sind Inspirationen. Manchmal muss ich nur eine Frau in einer bestimmten Situation sehen und habe daraufhin einen neuen Charakter vor mir, dessen Wesenszüge nach einer bestimmten Geschichte oder Momentaufnahme schreien.

Beim ersten Durchlesen wollte ich widersprechen. Aber wenn ich richtig drüber nachdenke, dann ist das auch bei mir so. Ich kann ganz speziell ein Frau sehen und schon habe ich den Rahmen für einen Plot. Dabei spielt aber nicht die Situation eine Rolle, sondern eher ihr Ausdruck im Gesicht. Der regt meine Phantasie dann an.

Ich spinne also aus einer Kombination von Erinnerung und Vorstellungskraft und kreiere dauernd neue Geschichten. Ein paar davon schreibe ich zumindest teilweise nieder und ein verschwindend geringer Anteil erreicht die Veröffentlichungsreife.

Textfragmente habe ich ebenfalls genug. Aber ich konserviere sie alle und oft kann ich sie später heraus ziehen und in Geschichten einbauen.

Ausführlich genug? :D

:cool: ... geht so.

Gruß

Dusty
 
hm, schwer zu sagen... bestimmte eigene sexuelle erlebnisse fließen ein... es gibt auch geschichten, in denen ich absichtlich elemente eigener sexueller erlebnisse einfließen lasse, in der hoffnung, dass der andere erleber dieser erlebnisse es beim lesen wiedererkennt (und sich zu einer baldigen wiederholung inspiriert fühlt)... aber ziemlich oft fließen auch sexuelle fantasien ein, die mir beim tagträumen, beim masturbieren, etc. kommen - und die deswegen nicht immer ganz logisch oder machbar sind. in den bereichen deute ich dann oft nur an beim schreiben, eben weil ich in meinen fantasien auch nicht immer auf technisch genaue details achte, sondern es eher um so eine art vorstellung eines gesamterlebnisses geht... falls das sinn macht...
 
Das ist interessant. Geht mir eher genau anders herum. Wenn ich geil bin, dann entstehen gefühlt die besten Geschichten. Dann kann ich mich auch besonders gut in die Protagonisten hinein versetzen.
Ich bin ein Kopfmensch. Auch beim Sex. Vielleicht liegts daran.
Aber ein wenig liegt es sicherlich auch an der Art, wie ich mich in Sexszenen vertiefe. Oder sogar vertiefen muss, um damit zufrieden zu sein. Sehr viel Denkarbeit und so...

Beim ersten Durchlesen wollte ich widersprechen. Aber wenn ich richtig drüber nachdenke, dann ist das auch bei mir so. Ich kann ganz speziell ein Frau sehen und schon habe ich den Rahmen für einen Plot. Dabei spielt aber nicht die Situation eine Rolle, sondern eher ihr Ausdruck im Gesicht. Der regt meine Phantasie dann an.
Eine einzelne Geste manchmal. Oder sogar ein Wort in einer bestimmten Tonlage von einer völlig Unbekannten auf der anderen Seite eines Supermarktregals.
Vermutlich einfach Startreize für Kopfkino, dass der Vorführer bereits bereitgelegt hatte... :)

Textfragmente habe ich ebenfalls genug. Aber ich konserviere sie alle und oft kann ich sie später heraus ziehen und in Geschichten einbauen.
Jup. Wegschmeißen gildet nicht. Ich hatte einmal einen Festplattencrash und trauere jetzt noch den Sachen hinterher, die ich damals verloren habe. Eine komplette Fantasywelt nebst anderem...
Allerdings beobachte ich, dass ich die Fragmente nicht wirklich verwende, sondern meistens darauf basierend neue, ähnliche Szenarien entwickle, wenn etwas in eine Geschichte passt.

Ich finde diesen Thread übrigens ziemlich cool. :D
 
es gibt auch geschichten, in denen ich absichtlich elemente eigener sexueller erlebnisse einfließen lasse, in der hoffnung, dass der andere erleber dieser erlebnisse es beim lesen wiedererkennt (und sich zu einer baldigen wiederholung inspiriert fühlt)...
Wink mit einem Zaunpfahl anybody? :D

aber ziemlich oft fließen auch sexuelle fantasien ein, die mir beim tagträumen, beim masturbieren, etc. kommen - und die deswegen nicht immer ganz logisch oder machbar sind. in den bereichen deute ich dann oft nur an beim schreiben, eben weil ich in meinen fantasien auch nicht immer auf technisch genaue details achte, sondern es eher um so eine art vorstellung eines gesamterlebnisses geht... falls das sinn macht...
Sinn macht es. Ich verstehe, was du meinst. Was aber nicht einem ähnlichen Empfinden geschuldet ist.
Ich habe dieses Muster als typisch weiblich kennengelernt. Woran nichts Schlechtes ist. Es ist nur einfach so, dass ich das nicht reproduzieren kann. Ich kann es nacherzählen, aber wahrscheinlich nie selbst fühlen, weil ich immer - fucking ever - detailliert und 'realistisch' (in 'technischer' Hinsicht) denke und träume.

Naja.. gut. Einige Träume sind weird. Aber die werden dann auch schon im Traum als unrealistisch erkannt und von der Sendeleitung abgesetzt.
 
hm, schwer zu sagen... bestimmte eigene sexuelle erlebnisse fließen ein... es gibt auch geschichten, in denen ich absichtlich elemente eigener sexueller erlebnisse einfließen lasse, in der hoffnung, dass der andere erleber dieser erlebnisse es beim lesen wiedererkennt (und sich zu einer baldigen wiederholung inspiriert fühlt)

Das ist eine interessante Aussage. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann schreibst du unter anderem in der unbestimmten Hoffnung, dass ein ganz bestimmter Partner das lesen würde, sozusagen ein verkappter Liebesbrief. Damit wärst du im bester Gesellschaft hinsichtlich bedeutender Erotik-Literatur. Dominique Aury, die die "Geschichte der O" schrieb, ging ähnlich vor.

Ich habe es ehrlich gesagt noch nie von dieser Seite betrachtet.

... aber ziemlich oft fließen auch sexuelle fantasien ein, die mir beim tagträumen, beim masturbieren, etc. kommen - und die deswegen nicht immer ganz logisch oder machbar sind. in den bereichen deute ich dann oft nur an beim schreiben, eben weil ich in meinen fantasien auch nicht immer auf technisch genaue details achte, sondern es eher um so eine art vorstellung eines gesamterlebnisses geht... falls das sinn macht...

Ich denke, das ist eine sehr offene und sehr nachvollziehbare Darstellung. Es dreht sich ja bei einer Erotikgeschichte am Ende doch alles irgenwie im Lust. Und um Lust zu vermitteln, muss man ja auch Lust empfinden können. Das geht unter anderem sehr gut beim Masturbieren, weil dort kann man sich nicht nur der Lust hingeben, sondern kann auch noch den wildesten Phantasie freien Lauf lassen. Das macht definitiv Sinn.

Gruß

Dusty
 
Ich bin ein Kopfmensch. Auch beim Sex. Vielleicht liegts daran.
Aber ein wenig liegt es sicherlich auch an der Art, wie ich mich in Sexszenen vertiefe. Oder sogar vertiefen muss, um damit zufrieden zu sein. Sehr viel Denkarbeit und so...

Ich weiß nicht, ob wir da soweit auseinander liegen. Sex beginnt ja immer im Kopf. Aber mir geht es da oft wie Munachi. Wenn ich in der Stimmung, für Sex bin, oder sehr oft direkt nach dem Sex, habe ich den Eindruck am besten zu Schreiben. Da ist der ganze Körper auf Lust gepolt und die Gedanken können diese dann am besten in Worten fassen.

Jup. Wegschmeißen gildet nicht. Ich hatte einmal einen Festplattencrash und trauere jetzt noch den Sachen hinterher, die ich damals verloren habe. Eine komplette Fantasywelt nebst anderem...

Mir ist was ähnliches passiert. Ich hatte alles verschlüsselt und dann das Passwort vergessen. Seitdem mache ich Sicherheitskopien. Eine Kopie ist immer auf einer externen Festplatte, die andere in einem Dropbox-Ordner in der Cloud.

Allerdings beobachte ich, dass ich die Fragmente nicht wirklich verwende, sondern meistens darauf basierend neue, ähnliche Szenarien entwickle, wenn etwas in eine Geschichte passt.

Also ich verwende sie richtiggehend. Meist muss ich sie nur leicht anpassen. Ich denke, das hängt auch von der Größe der Fragmentsammlung ab. Wer viel Stoff zusammen getragen hat, der kann natürlich eher auf einen Treffer zurück greifen.

Gruß

Dusty
 
@Dusty
@Sex und Stories

Dusty,
du hast hier in Posting 10 geäussert, ich würde in meinen Stories ganze semi-autobiografische Handlungsstränge reaktivieren.
Das stimmt wohl, und das liegt einfach daran, dass es gewisse denkwürdige Episoden in meinem Leben gab, die ich für erzählenswert halte.
Das alles liegt schon ziemlich lange zurück.
Inzwischen bin ich ruhiger geworden und reg mich eigentlich nur noch bei LIT auf (Lach)
Dazu gibts oft aber auch allen Grund (Lach)

Ich halte Sex als literarisches Thema für ziemlich uninteressant.
Darüber hatte ich schon Diskussionen mit "AJ" und "Monti" und einigen anderen.

Ein Schwanz und eine Möse existieren nicht autonom.
Da hängt jeweils ein Mensch dran, mit Gedanken, Wünschen und Gefühlen.
Darüber versuch ich interessant zu erzählen, was mir in meinen besten Momenten auch gelingt.
Das ist keine Überheblichkeit.
Da muss ich mir nur das anschauen, was zu 99% bei LIT steht.

Wie haben mich bestimmte Frauen und die Erfahrungen mit ihnen geprägt? Mein Denken und Fühlen?
DAS ist das eigentlich Interessante.
Eine gute LIT-Story sollte genau das haben, was man im Fachjargon eine "Metaebene", einen "Subtext" nennt.
Einen "Background", der über die hirnlose Schilderung von "Rein-Raus-Rammelszenen" hinausgeht.
Und genau das ist die Herausforderung beim schreiben, und nichts anderes!

Dass ich mit den Frauen auch Sex hatte? Geschenkt. Mehr oder weniger jedenfalls. (Lach)
Ich meine: Das war toll- Fanden auch die Frauen! (Lach).
Aber geschenkt als "Haupt- Story-Element."
Über Sex zu schreiben ist immer dasselbe: Von hinten, von der Seite, lecken, blasen, etc...
Es sei denn, man probiert die 378. Stellung aus dem "Kamasutra", und schreibt dann darüber, was man allerdings nur tun sollte, wenn man Zirkusakrobat/in ist. (Lach)

Früher bekamen ich und einige andere oft anonyme "LIT-Feedbacks" folgenden Inhalts: "Ihr Scheiss-Intellektuellen! Verzieht euch endlich von LIT. Das bleibt ein Fickboard."

Ist ja okay. Dagegen hab ich gar nix einzuwenden.
99% der Stories hier sind schlicht gestrickt und schlicht geschrieben.

Aber das 1% an Stories, das anders ist, lohnt.
Und auch, sich darüber zu unterhalten, lohnt.
Und dann kann man auch Dinge einfliessen lassen, wie: "Bataille", "Flaubert", "Stilfragen", "Fragen der Schreibtechnik", etc...

Intolerant sind hier die 99% die sich über Leute aufregen, die sich über das 1% der Stories unterhalten wollen, die anders sind.

Ach, und der "Intellektuelle:"
Natürlich bin ich ein Intellektueller.
Keine Angst, Leute, das ist nix schweinisches und nix perverses! (Lach)

Die beste Definition eines Intellektuellen hat hier "Andy43" geliefert, der ALBERT CAMUS zitierte: "Ein Intellektueller ist jemand, der seinen Geist reflektiert."
Einfacher: Jemand, der über sich und sein Tun nachdenkt. Der sich in Frage stellen lässt und sich auch selbst in Frage stellt.
Allerdings: Wenn ich überzeugt bin, die besseren Argumente zu haben, dann steh ich dazu, und bin auch streitbar, wenn es sein muss.
Das legen mir manche fälschlicherweise oder bewusst als "Besserwisserei" aus.
Geschenkt.
Ich lass mich durchaus überzeugen.
Von besseren Argumenten.
Aber auch NUR davon!

"Dusty68" kann das sicher bestätigen.
Dem ist das nämlich neulich in einer wichtigen Angelegenheit gelungen.
Mich mit besseren Argumenten zu überzeugen, meine ich.
Danke, "Dusty68"

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Ich weiß nicht, ob wir da soweit auseinander liegen. Sex beginnt ja immer im Kopf. Aber mir geht es da oft wie Munachi. Wenn ich in der Stimmung, für Sex bin, oder sehr oft direkt nach dem Sex, habe ich den Eindruck am besten zu Schreiben. Da ist der ganze Körper auf Lust gepolt und die Gedanken können diese dann am besten in Worten fassen.
Mmh... Ich bin ein Freak.
Ich denke ständig in sexuellen Bahnen. Ich sehe die zwischenmenschlichen Dynamiken aus einer grundlegend sexuellen Schablone. Und trotzdem würden die meisten meiner Freunde und Bekannten sagen, dass ich zwar offen über sexuelle Dinge rede, aber wohl einer der am wenigsten 'lüsternen' Männer bin, die sie kennen.

Ich bin dahingehend sehr komisch... ;)

Mir ist was ähnliches passiert. Ich hatte alles verschlüsselt und dann das Passwort vergessen. Seitdem mache ich Sicherheitskopien. Eine Kopie ist immer auf einer externen Festplatte, die andere in einem Dropbox-Ordner in der Cloud.
Jup. Safety first. Scheiß auf Safer Sex, wenn die Daten wenigstens gesicert sind... :D

Also ich verwende sie richtiggehend. Meist muss ich sie nur leicht anpassen. Ich denke, das hängt auch von der Größe der Fragmentsammlung ab. Wer viel Stoff zusammen getragen hat, der kann natürlich eher auf einen Treffer zurück greifen.
Verstehe ich. Bei mir sind nur die Fragmente meist mit konkreteren und größeren Ideen verknüpft. Ich kann das dann oft nicht in Einklang bringen.
Aber ich bezeichne auch etwas als Fragment, dass 30 Wordseiten hat... :)
 
Ich halte Sex als literarisches Thema für ziemlich uninteressant.
Darüber hatte ich schon Diskussionen mit "AJ" und "Monti" und einigen anderen.

Da widerspreche ich heftig. Sex ist DAS literarische Thema schlechthin. Das Problem ist nur, dass Sex gerne mal mit schmutzig gleichgesetzt wird und man Sex letztlich nichts künstlerisches beimessen möchte. Weil er aber nun mal schon aus biologischen Zwängen heraus unser Denken beherrscht, wird er künstlerisch anders aufgearbeitet. Literatur ist ja nach landläufiger ... ähhh ... intellektueller Meinung eine Form der Kunst. Im Umkehrschluss kann ein Text ohne künstlerischen Wert keine Literatur sein.

Man behilft sich dann damit, statt dem Sex den Weg dorthin, also die Vorgeschichte künstlerisch aufzuarbeiten. Um jetzt mal im heterosexuellen Kontext zu bleiben beschreibt Literatur vornehmlich das Balzen von Mann und Frau, Porno hingegen was danach kommt, das Ficken. Porno kürzt das Balzen ab, Literatur den Akt.

Aber ... und hier setzt mein Widerspruch an. Kann Porno keine Kunst sein und damit keine Literatur? Kann Literatur kein Porno sein? Worauf ich hinaus will, natürlich kann sich beides vermischen. Wenn ich einen Akt so beschreibe, dass der Leser oder die Leserin darüber masturbiert, dann war das Kunst. Das behaupte ich, weil ich die Sinne berührt habe. Im Gegensatz zum Film, der sich da einfacher tut und mit stimulierenden Bildern schnell die Schwellkörper anspricht, muss ich beim Schreiben schon etwas mehr investieren. Da muss ich mit der Sprache Klavier spielen und Töne erzeugen, die zwar keiner hören kann, die dafür aber um so lauter im Kopf nachhallen.

Aber geschenkt als "Haupt- Story-Element."
Über Sex zu schreiben ist immer dasselbe: Von hinten, von der Seite, lecken, blasen, etc...

Das ist es, und trotzdem ist es nicht nur das. Wir können davon nicht genug lesen, weil wir oft zu wenig davon bekommen. Wenn ich nicht selber musizieren kann, dann lausche ich Musik. Beides löst Glücksgefühle aus.

Früher bekamen ich und einige andere oft anonyme "LIT-Feedbacks" folgenden Inhalts: "Ihr Scheiss-Intellektuellen! Verzieht euch endlich von LIT. Das bleibt ein Fickboard."

Da musste ich kurz lachen. Ich habe darauf eine ganz einfache Antwort. Beim Ficken und Sterben sind wir alle gleich, ob nun als Geistesgröße oder schlichter Mensch.

Die sogenannten Eliten meinen die Deutungshoheit für alles zu haben. Ich bin im Denken aber völlig frei und ziehe da meine eigenen Pinselstriche zum Gesamtbild.

Ach, und der "Intellektuelle:"
Natürlich bin ich ein Intellektueller.

:eek:

Gruß

Dusty
 
Mmh... Ich bin ein Freak.

Das sind wir alle in irgendeiner Hinsicht, Kojote. Nur manche wollen das nicht wahrhaben.

Ich denke ständig in sexuellen Bahnen. Ich sehe die zwischenmenschlichen Dynamiken aus einer grundlegend sexuellen Schablone. Und trotzdem würden die meisten meiner Freunde und Bekannten sagen, dass ich zwar offen über sexuelle Dinge rede, aber wohl einer der am wenigsten 'lüsternen' Männer bin, die sie kennen.

Erst gestern habe ich irgendwo gelesen, dass Männer die Frauen mehrheitlich als Sexualobjekt wahrnehmen. Du bist also in bester Gesellschaft und ganz normal.

Verstehe ich. Bei mir sind nur die Fragmente meist mit konkreteren und größeren Ideen verknüpft. Ich kann das dann oft nicht in Einklang bringen.
Aber ich bezeichne auch etwas als Fragment, dass 30 Wordseiten hat... :)

Das ist nun wirklich sehr freakig. Ehrlich!

Meine Fragmente haben so zwei bis fünf Seiten.

Gruß

Dusty
 
Das sind wir alle in irgendeiner Hinsicht, Kojote. Nur manche wollen das nicht wahrhaben.
Jup. Q.e.d.
:D

Erst gestern habe ich irgendwo gelesen, dass Männer die Frauen mehrheitlich als Sexualobjekt wahrnehmen. Du bist also in bester Gesellschaft und ganz normal.
Funny lil thing: Andersherum ist es genauso.
Aber ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Ich nehme Frauen nicht als Sexualobjekte war. Ich nehme sie als Sexualsubjekte wahr. Und ich tue das gleichzeitig mit meiner Wahrnehmung von ihnen auf anderen Ebenen.
Ich habe - soweit ich mich erinnern kann wirklich nie - in meinem Leben eine Frau nur als Lustobjekt gesehen. Ich glaube, ich kann das gar nciht.
Sexualität und Persönlichkeitsaspekte und Intellekt und Stil und whatnot sind bei mir nicht erst verknüpft, seitdem ich mich selbst zur BDSM-Szene bekenne. Das waren sie schon immer.

Shit... Ich habe selbst als Teenager über die Frauen hinter den Abziehbildern in meinen Wichsvorlagen nachgedacht.

Wenn ich sexuell aktiv werde, dann ficke ich nicht nur eine Muschi, sondern auch ein Hirn. Anders funktioniert das bei mir nicht. Und anders würde es mich auch gar nicht erregen.


Das ist nun wirklich sehr freakig. Ehrlich!
Sag ich ja. :D
Fragment = unvollendetes Wasauchimmer. Ob es eine Szene, ein Dialog oder eine Geschichte ist, spielt dabei keine Rolle.
;)
 
@Dusty

Da widerspreche ich heftig. Sex ist DAS literarische Thema schlechthin. Das Problem ist nur, dass Sex gerne mal mit schmutzig gleichgesetzt wird und man Sex letztlich nichts künstlerisches beimessen möchte. Weil er aber nun mal schon aus biologischen Zwängen heraus unser Denken beherrscht, wird er künstlerisch anders aufgearbeitet. Literatur ist ja nach landläufiger ... ähhh ... intellektueller Meinung eine Form der Kunst. Im Umkehrschluss kann ein Text ohne künstlerischen Wert keine Literatur sein.

Man behilft sich dann damit, statt dem Sex den Weg dorthin, also die Vorgeschichte künstlerisch aufzuarbeiten. Um jetzt mal im heterosexuellen Kontext zu bleiben beschreibt Literatur vornehmlich das Balzen von Mann und Frau, Porno hingegen was danach kommt, das Ficken. Porno kürzt das Balzen ab, Literatur den Akt.

Aber ... und hier setzt mein Widerspruch an. Kann Porno keine Kunst sein und damit keine Literatur? Kann Literatur kein Porno sein? Worauf ich hinaus will, natürlich kann sich beides vermischen. Wenn ich einen Akt so beschreibe, dass der Leser oder die Leserin darüber masturbiert, dann war das Kunst. Das behaupte ich, weil ich die Sinne berührt habe. Im Gegensatz zum Film, der sich da einfacher tut und mit stimulierenden Bildern schnell die Schwellkörper anspricht, muss ich beim Schreiben schon etwas mehr investieren. Da muss ich mit der Sprache Klavier spielen und Töne erzeugen, die zwar keiner hören kann, die dafür aber um so lauter im Kopf nachhallen.



Das ist es, und trotzdem ist es nicht nur das. Wir können davon nicht genug lesen, weil wir oft zu wenig davon bekommen. Wenn ich nicht selber musizieren kann, dann lausche ich Musik. Beides löst Glücksgefühle aus.



Da musste ich kurz lachen. Ich habe darauf eine ganz einfache Antwort. Beim Ficken und Sterben sind wir alle gleich, ob nun als Geistesgröße oder schlichter Mensch.

Die sogenannten Eliten meinen die Deutungshoheit für alles zu haben. Ich bin im Denken aber völlig frei und ziehe da meine eigenen Pinselstriche zum Gesamtbild.



:eek:

Gruß

Dusty

"Kann Pornografie Kunst sein???"
Diese Frage wurde hier schon in unzähligen Threads erörtert.
Ich glaube, du hast selbst einen darüber aufgemacht?
Oder warst da mal beteiligt in ner hitzigen Diskussion mit "Erpan" und "AJ", wenn ich mich richtig erinnere???
Mir fällt der Titel des Threads jetzt nicht ein, aber du wirst dich sicherlich erinnern???

"AJ" sagt richtig, Porno könne man nicht parodieren, da er selbst per se bereits Parodie sei.
Eine Karikatur.

Warum ich bezweifle, dass Pornografie Kunst ist, hat keine moralischen Gründe.
Ich bin alles Mögliche, aber sicher kein Moralapostel.

Das hat andere Gründe: Pornografie reduziert Menschen und stellt Menschen und ihre Sexualität auf eine Weise dar, die mit der Realität nicht viel zu tun hat.
Im Grunde genommen ist Pornografie lächerlich.
Unbestreitbar jedoch ist sie fürchterlich banal.
Und weil sie banal ist, ist sie schriftstellerisch nicht reizvoll.

PAUL AUSTER; ein Autor, den ich sehr schätze: "Ich hab nicht vor, über so etwa banales wie das Ficken zu schreiben. Ich bin Schriftsteller."
GENAU!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
"Kann Pornografie Kunst sein???"

Selbstverständlich kann sie das.

Mir fällt der Titel des Threads jetzt nicht ein, aber du wirst dich sicherlich erinnern???

Keine Ahnung. Schon möglich.

Das hat andere Gründe: Pornografie reduziert Menschen und stellt Menschen und ihre Sexualität auf eine Weise dar, die mit der Realität nicht viel zu tun hat.

Nimm mal die Verpackung des Reichstages in Berlin. Das hatte keinen Bezug zur Realität und war trotzdem Kunst. Aber darum geht es eigentlich gar nicht, denn ...

Im Grunde genommen ist Pornografie lächerlich.
Unbestreitbar jedoch ist sie fürchterlich banal.


... Pornografie ist überhaupt nicht banal. Ganz im Gegenteil. Sie regt uns zu immer neuen Gedankenspielen an und lässt und Sex in immer neuen Variationen erleben.

Gruß

Dusty
 
@Pornografie/Kunst/Erotik

Schade, dass sich "Brain" "Popping Tom" schon so lange hier ausgeklinkt hat.
Der hat Kluges zu diesen Dingen gesagt.

Pornografie ist banal.
Erotik ist es nicht- Wobei es hier bei LIT Leute gibt, die bestreiten, dass es überhaupt nen Unterschied zwischen "Pornografie" und "Erotik" gibt.

Dabei ist das recht einfach zu entscheiden: Jedem ist klar, was ein Pornofilm ist, wenn er einen sieht.

Es gibt wenige (filmische) Grenzfälle.
"Im Reich der Sinne" (Japan 1976) ist so einer.

Aber ich geb dir in einem Recht: Erregend zu schreiben ist schwieriger als die Kamera auf ein kopulierendes Paar (oder ne kopulierende Menge) zu halten.

lg
"Rosi" (Johannes)

Ps: Ach so, und die Verpackung des Berliner Reichstags???
War ein gelungener PR-Gag von Christo und Gattin! Das muss man den beiden lassen!
Ich hätte die beiden vom Acker gejagt! (Lach)
 
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