Nationalsozialismus

Kojote

dead serious lunatic
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Jan 31, 2010
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Ich bin der Meinung, dass mir zum Nazi relativ viel fehlt.
Faschistoid waren nicht nur die Nazis. Das ist nur ein prominentes Beispiel.
Aber viel wichtiger als das ist, dass ein Regime wie der Nationalsozialismus erst durch die Menschen ermöglicht wurde, die nicht hingesehen haben. Die sich nur um ihren eigenen Kram kümmern wollten und sich nicht für die Zusammenhänge und Hintergründe interessiert haben.
Das meine ich auch mit Hinsehen bedeutet Verstehen und Verstehen bedeutet Hinsehen.

Dass hingegen, um beim Thema zu bleiben, Vergewaltiger oder Kinderschänder in der Nazi-Zeit mit besonders harten Strafen bedacht wurden, ist mir hingegen nicht bekannt. Im Gegenteil glaube ich, dass das Frauenbild der Nazis dazu führte, dass Vergewaltigung als Kavaliersdelikt angesehen wurde.
Soweit ich das weiß, ist das nicht korrekt. Aber das nur am Rande. Ob oder ob nicht diese speziellen Verbrechen in dieser Zeit besonders hart geahndet wurden, dürfte wirklich wenig Rolle spielen.
 
Faschistoid waren nicht nur die Nazis. Das ist nur ein prominentes Beispiel.
Aber viel wichtiger als das ist, dass ein Regime wie der Nationalsozialismus erst durch die Menschen ermöglicht wurde, die nicht hingesehen haben. Die sich nur um ihren eigenen Kram kümmern wollten und sich nicht für die Zusammenhänge und Hintergründe interessiert haben.
Das meine ich auch mit Hinsehen bedeutet Verstehen und Verstehen bedeutet Hinsehen.
Ich weiß nicht, ob Du es Dir da nicht zu einfach machst. Das Wegsehen der Durschnittsbürger hat den Nazis vieles erleichtert. Viele haben aber weggesehen, weil eine Intervention möglicherweise mit dem eigenen Tod geendet hätte. Ich glaube, da war viel Hilflosigkeit dabei, weil man nicht wusste, ob der Nachbar kein Spitzel ist, usw. Und es gab abschreckende Beispiele durch Erschießungen bzw. die Kultur des Todes, die immer wieder kommuniziert wurde.

Soweit ich das weiß, ist das nicht korrekt. Aber das nur am Rande. Ob oder ob nicht diese speziellen Verbrechen in dieser Zeit besonders hart geahndet wurden, dürfte wirklich wenig Rolle spielen.
Vergewaltigung von jüdischen Frauen oder von "Untermenschen" war sicher staffrei, meine ich. Wie es mit dem Schutz der "deutschen Frau" vor Vergewaltigung durch "Herrenmenschen" stand, kann ich - siehe oben - nicht wirklich sagen.
 
Ich bin der Meinung, dass mir zum Nazi relativ viel fehlt.

Man muss nicht unbedingt ein Nazi sein, um mit dem damals vorherrschenden Rechtssystem - welches in ähnlicher Form auch im Stalinismus und in Amerika im McCarthyismus seine Anwendung fand - zu sympathisieren, und wenn man es nur unterbewusst tut. Mir gings nicht darum, dich in irgendeiner Form zu denunzieren, sondern aufzuzeigen: das gabs schon mal, und es war nicht gut, deshalb haben sich selbst die sozialistischen Länder von diesem Prinzip getrennt.

Ich assoziiere mit Nazis insbesondere die Verurteilung von Menschen wegen Tatsachen, die kein Verbrechen sind.

Das wird zwar oft gemacht, ist aber eigentlich nur bedingt richtig, und führt insbesondere bei den Linken oft zu Protesten, da ihnen manches aus der DDR-Zeit als Verbrechen ausgelegt wird, was damals nach DDR-Rechtslage keins war. Würde man deinen Gedanken zuende denken, gäbe es keinen Unterschied zwischen der Nazi-Diktatur und der DDR.

Es gibt diesen Unterschied aber, und er ist wichtig. Die sozialistische Ideologie mag nach Meinung mancher überholt sein, aber sie richtete sich auf die Verbesserung der Lebensumstände ALLER Menschen aus, lediglich das System, um die Ideologie durchzusetzen, also die Diktatur, erwies sich letzendlich als fortschrittshemmend und kontraproduktiv. Die Nazi-Ideologie hingegen basierte von Anfang an auf Aussortierung derer, die man unterstützen oder überhaupt am Leben lassen wollte. Das war per se eine in seiner Endkonsequenz menschenfeindliche Ideologie, was auch einer der Gründe ist, warum sie so geächtet ist und es sich kein Politiker leisten kann, überhaupt in die Nähe davon gebracht zu werden.

Dass hingegen, um beim Thema zu bleiben, Vergewaltiger oder Kinderschänder in der Nazi-Zeit mit besonders harten Strafen bedacht wurden, ist mir hingegen nicht bekannt. Im Gegenteil glaube ich, dass das Frauenbild der Nazis dazu führte, dass Vergewaltigung als Kavaliersdelikt angesehen wurde.

Also ich müsste den Link jetzt suchen, aber du kannst auch selbst danach googeln: Die Wehrmacht hat Vergewaltigungen lediglich in der Anfangszeit toleriert und im späteren Kriegsverlauf sogar verfolgt und mit harten Strafen belegt. Eine derartige Vergewaltigungswelle, wie sie die Sowjetarmee zum Ende des 2. Weltkrieges durchführte, hat es von Seiten der Wehrmacht nie gegeben.

Über das Frauenbild der Nazis weiss ich ehrlich gesagt auch nicht so viel, aber es dürfte nicht allzu übertrieben frauenfeindlich gewesen sein, zumindest nicht öffentlich, weil sie damit niemals Wahlen gewonnen hätten.
 
@Nazis, Vergewaltigung, Täter, Opfer, Strafen, etc....

...und was sonst hier noch alles bunt diskutiert wird.

- Nazis
Es gab in weiten Teilen Europas vor 1933 Tendenzen nach rechts. Ein geistiges Klima für nationale Ideologien.
Was nicht heisst, dass Hitler zwangsläufig war.
Das war er nicht.
Aber er war auch kewin Betriebsunfall.
Aber dieses Thema würde einen eigenen Thread füllen.

- Vergewaltigung:
Wo hört wilder Sex auf und wo fängt Vergewaltigung an?
Die Frage gehört anders gestellt: Wo ist die Grenze zwischen einvernehmlichem Sex und Zwang?
Und diese Grenze ist in den meisten Fällen recht einfach zu ziehen.
Auch wenn man heftig mit einer Frau flirtet, und auch wenn dabei Alkohol im Spiel ist: Die Signale der Frau; verbal und nonverbal; sind sehr lange eindeutig zu dechiffrieren--- wenn MAN(N) das will.
Viele Kerle deuten das ab nem gewissen Punkt aber einfach zu ihren Gunsten um- und schon hat man den Salat.

- Täter/Strafen:
Beides schließt sich doch nicht aus: Verständnis für die Opfer und Behandlung der Täter.
Bei Strafen ist folgendes wichtig: Sie müssen angemessen sein.
Und da funktioniert unser Rechtssystem im Großen und Ganzen recht ordentlich.
Allerdings: Bei der Prävention und Therapie von Sexualstraftätern steckt Deutschland leider noch in den Kinderschuhen, wie ich in einem anderen P hier gezeigt habe.

-Traumata:
Manche Vergewaltigungsopfer bekommen kein Trauma?
Richtig-- Es gibt auch Menschen die einen Flugzeugabsturz überleben.....
Ein Trauma findet im Kopf statt???
Das ist nur zum Teil richtig.
Traumata sind ein ganzheitliches seelisch-geistiges Problem, ebenso wie Depressionen.
Die Trennung zwischen körperlichen und seelischen Erkrankungen ist schon lange nicht mehr haltbar.
 
Last edited:
Ich weiß nicht, ob Du es Dir da nicht zu einfach machst. Das Wegsehen der Durschnittsbürger hat den Nazis vieles erleichtert. Viele haben aber weggesehen, weil eine Intervention möglicherweise mit dem eigenen Tod geendet hätte. Ich glaube, da war viel Hilflosigkeit dabei, weil man nicht wusste, ob der Nachbar kein Spitzel ist, usw. Und es gab abschreckende Beispiele durch Erschießungen bzw. die Kultur des Todes, die immer wieder kommuniziert wurde.

Die Zeit, von der du da redest, war nach der Machtübernahme von Hitler, als man ohnehin nichts mehr ändern konnte und viele Künstler und Intellektuelle emigrierten.

Die Zeit, die Kojote meint, war die Zeit davor, als Hitler noch zur Wahl stand. Es wird immer häufig so getan, als ob die Allianz zwischen Hitler und Hindenburg völlig überraschend über Deutschland hereingebrochen wäre, obwohl die Kommunisten und die Sozialdemokraten immer wieder darauf hinwiesen "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler! Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!" Das Weggucken betraf hier den politisch Uninteressierten, der trotz allen in Hindenburg eine gute Wahl und in Hitler nur einen Spinner sah.

Eine gute Geschichte dazu ist "Professor Mamlock" von Friedrich Wolf.
 
Die Zeit, von der du da redest, war nach der Machtübernahme von Hitler, als man ohnehin nichts mehr ändern konnte und viele Künstler und Intellektuelle emigrierten.

Die Zeit, die Kojote meint, war die Zeit davor, als Hitler noch zur Wahl stand. Es wird immer häufig so getan, als ob die Allianz zwischen Hitler und Hindenburg völlig überraschend über Deutschland hereingebrochen wäre, obwohl die Kommunisten und die Sozialdemokraten immer wieder darauf hinwiesen "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler! Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!" Das Weggucken betraf hier den politisch Uninteressierten, der trotz allen in Hindenburg eine gute Wahl und in Hitler nur einen Spinner sah.

Eine gute Geschichte dazu ist "Professor Mamlock" von Friedrich Wolf.

Aus der Zukunft lässt sich die Vergangenheit leicht be- und verurteilen.
Wir reden hier auch von einer ganz anderen Zeit. Einer Zeit voller Unruhen. Wo die seelischen wunden des großen Krieges noch offen lagen. Einer Zeit, wo in den USA z.B. Gewerkschaftsdemonstration mit privat angeheuterten Flugzeugen niedergebombt und geschoßen wurden. Eine Zeit, wo die Sicherheit und die geordneten Strukturen, wie wir sie heute kennen, nicht existierten.

Hätten Hitler und die Nazis, nicht die Grausamkeiten der Judenmorde begangen, die ja erst später, im Kriegsverlauf wirklich zum Genozid wurden, wären die Nazis vermutlich einfach nur eine Randnotiz ihrer Zeit gewesen. Aus späterer Sicht wurde natürlich alles auf dieses grausame Ereignis reduziert, aber letztlich hält dies einer objektiven Betrachtung nicht stand. Die meisten Grausamkeiten waren zwar eine logische Folge der Naziideologie, aber sie 1933 genauso wenig ein unabwendbares Schicksal, wie viele andere Dinge. Wären Dinge im NS Reich, trotz der Ideologie ein wenig anders verlaufen, wären viele Grausamkeiten vielleicht nie passiert, was die ganze Ideologie nicht besser macht. Sie wäre eben nur nicht in ihrer grausamen konsiquenz durchgeführt worden.

Letztlich ist es ja bei vielen radikalen Ideen so, dass erst ihre Umsetzung zu der Grausamkeit führt, die man zuvor für unmöglich gehalten hätte.

Die Hexenverfolgung der Renaissance ist ein gutes Beispiel dafür. Die Grausamkeit der Mittel war in jener Zeit nicht unüblich. Aber erst das Buch eines verhinderten Hexenjägers, brauchte sie in eine Bahn, zu den dunkelsten Kapiteln des Christentums gehört. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass ohne die Begleitumstände, die die kleine Eiszeit, der Dreißigjährige Krieg, die Revormation, usw. die Hexenverfolgung vermutlich nie in dieser Grausamkeit und dem Umfang durchgeführt worden wäre.

Es gibt eben immer mehrere Faktoren, die aus einer dummen Idee ein monströses Verbrechen werden lassen.

Und hier kommen wir eben auch wieder zum Thema Fantasie und Wirklichkeit. Massenvergewaltigungen sind in Wirklichkeit eben meist in Kriegszeiten, oder im Fall von Unruhen, Kathastrophen usw. gang und gebe. Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie Gedeihen können. Der Fall der US Soldaten in Abu-Ghuraib war da wieder ein gutes Beispiel. In dem Fall ging es eben im den sexuellen Missbrauch von Männern. Ich glaube z.B. eine Lynndie England keine Sexstories über Femdom gelesen hatte, um sich für ihre taten in Stimmung zu bringen. Die Grausamkeiten liegen einfach in der Natur des Menschen.

Vielleicht wäre sie, wenn sie wirklich eine Domina gewesen wäre, oder sich mit dem Thema beschäftigt hätte, sogar in der Lage gewesen, ihr Fehlverhalten einzusehen. Aber was wäre wenn? Wir werden es wohl nie erfahren.
 
@KrystanX

Aus der Zukunft lässt sich die Vergangenheit leicht be- und verurteilen.
Wir reden hier auch von einer ganz anderen Zeit. Einer Zeit voller Unruhen. Wo die seelischen wunden des großen Krieges noch offen lagen. Einer Zeit, wo in den USA z.B. Gewerkschaftsdemonstration mit privat angeheuterten Flugzeugen niedergebombt und geschoßen wurden. Eine Zeit, wo die Sicherheit und die geordneten Strukturen, wie wir sie heute kennen, nicht existierten.

Hätten Hitler und die Nazis, nicht die Grausamkeiten der Judenmorde begangen, die ja erst später, im Kriegsverlauf wirklich zum Genozid wurden, wären die Nazis vermutlich einfach nur eine Randnotiz ihrer Zeit gewesen. Aus späterer Sicht wurde natürlich alles auf dieses grausame Ereignis reduziert, aber letztlich hält dies einer objektiven Betrachtung nicht stand. Die meisten Grausamkeiten waren zwar eine logische Folge der Naziideologie, aber sie 1933 genauso wenig ein unabwendbares Schicksal, wie viele andere Dinge. Wären Dinge im NS Reich, trotz der Ideologie ein wenig anders verlaufen, wären viele Grausamkeiten vielleicht nie passiert, was die ganze Ideologie nicht besser macht. Sie wäre eben nur nicht in ihrer grausamen konsiquenz durchgeführt worden.

Letztlich ist es ja bei vielen radikalen Ideen so, dass erst ihre Umsetzung zu der Grausamkeit führt, die man zuvor für unmöglich gehalten hätte.


Die Hexenverfolgung der Renaissance ist ein gutes Beispiel dafür. Die Grausamkeit der Mittel war in jener Zeit nicht unüblich. Aber erst das Buch eines verhinderten Hexenjägers, brauchte sie in eine Bahn, zu den dunkelsten Kapiteln des Christentums gehört. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass ohne die Begleitumstände, die die kleine Eiszeit, der Dreißigjährige Krieg, die Revormation, usw. die Hexenverfolgung vermutlich nie in dieser Grausamkeit und dem Umfang durchgeführt worden wäre.

Es gibt eben immer mehrere Faktoren, die aus einer dummen Idee ein monströses Verbrechen werden lassen.

Und hier kommen wir eben auch wieder zum Thema Fantasie und Wirklichkeit. Massenvergewaltigungen sind in Wirklichkeit eben meist in Kriegszeiten, oder im Fall von Unruhen, Kathastrophen usw. gang und gebe. Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie Gedeihen können. Der Fall der US Soldaten in Abu-Ghuraib war da wieder ein gutes Beispiel. In dem Fall ging es eben im den sexuellen Missbrauch von Männern. Ich glaube z.B. eine Lynndie England keine Sexstories über Femdom gelesen hatte, um sich für ihre taten in Stimmung zu bringen. Die Grausamkeiten liegen einfach in der Natur des Menschen.

Vielleicht wäre sie, wenn sie wirklich eine Domina gewesen wäre, oder sich mit dem Thema beschäftigt hätte, sogar in der Lage gewesen, ihr Fehlverhalten einzusehen. Aber was wäre wenn? Wir werden es wohl nie erfahren.

-EINSPRUCH!

Hitler und die Umsetzung seiner Ideologie waren spätestens nach dem 20. März 1933 ("Ermächtigungsgesetz") innenpolitisch nicht mehr zu verhindern.
Aussenpolitisch war es nach 1938 ("Münchner Abkommen","Appeasementpolitik") nicht mehr zu verhindern.

Hitlers Programm wurde nach der Machtergreifung nicht durch eine zufällige Eigendynamik umgesetzt, die sich halt so ergab.
Nein.
Hitlers Ideologie war Programm.
Das gilt für seine Innenpolitik und für seine Aussenpolitik.
Ein Programm, das seit Mitte/Ende der 20iger Jahre in Buchform vorlag.
Jeder konnte frühzeitig problemlos erfahren was mit Hitler kommen würde.

Seine Weltanschauung- deren beiden Kernpunkte der völkisch/rassistisch motivierte Antisemitismus und die Gewinnung von Lebensraum für das deutsche Volk waren- bildete sich schon sehr früh, und zwar in Hitlers Wiener Jahren 1907 bis 1913.
Später kam nichts mehr hinzu.

Hitler hat nie einen Hehl daraus gemacht, wozu er seine Macht nutzen wird, sollte er sie erhalten.
Und er war auf erschreckende Weise konsequent.

Wer zu lange inkonsequent war und ihn unterschätzt hat, das waren seine Gegner.
Sie haben ihn leider nicht wörtlich genommen.
Weder seine Reden, noch "Mein Kampf."

Eine Diktatur abzuschaffen, wenn sie sich erst einmal etabliert hat, ist sehr schwer.
Einfacher ist es, die Etablierung einer Diktatur zu verhindern.
 
Last edited:
Was hat denn das ganze Hitler-Gedöns hier verloren :rolleyes:
bleibt doch mal beim Thread-Thema
LG Lana :eek:
 
@Kojote

Faschistoid waren nicht nur die Nazis. Das ist nur ein prominentes Beispiel.
Aber viel wichtiger als das ist, dass ein Regime wie der Nationalsozialismus erst durch die Menschen ermöglicht wurde, die nicht hingesehen haben. Die sich nur um ihren eigenen Kram kümmern wollten und sich nicht für die Zusammenhänge und Hintergründe interessiert haben.
Das meine ich auch mit Hinsehen bedeutet Verstehen und Verstehen bedeutet Hinsehen.


Soweit ich das weiß, ist das nicht korrekt. Aber das nur am Rande. Ob oder ob nicht diese speziellen Verbrechen in dieser Zeit besonders hart geahndet wurden, dürfte wirklich wenig Rolle spielen.

"Faschistoid waren nicht nur die Nazis" ("Kojote")

Waren die Nationalsozialisten wirklich Faschisten???
Daran sind Zweifel anzubringen.
Genau genommen war der Nationalsozialismus kein Faschismus.
"Faschismus" ist ein Sammelbegriff.
Der Nationalsozialismus enthielt viele faschistische Elemente, war aber in vielem singulär und unterscheidet sich in vielem vom italienischen und spanischen Faschismus.
Leider wird der Begriff "Faschismus" ( oder "faschistoid") oft inflationär und ungenau gebraucht.

Natürlich ist es richtig, dass eine Diktatur nur getragen werden kann durch Mitläufer, Ignoranten, etc...

Aber: Weil jemand bei Unrecht wegsieht und nicht hilft macht ihn das nicht "faschistoid."
 
Last edited:
@lana

Was hat denn das ganze Hitler-Gedöns hier verloren :rolleyes:
bleibt doch mal beim Thread-Thema
LG Lana :eek:

Hi.
Wir bleiben doch beim Thema.
"Peter_Carsten" hat die Ps ausgelagert und nen separaten Thread daraus gemacht, was ich gut finde.
Wie es überhaupt zu dem Thema kam siehst du im Thread "In der Phantasie."
Da kam man über das Thema "Fiktionale Stories" auf reale Vergewaltigung und die Frage, ob jemand faschistoid ist, wenn er bei nem Verbrechen wegsieht und nicht hilft.
Etc...

Es ist oft so, dass sich aus der Diskussion eines Themas andere Themen ergeben, die mit dem ursprünglichen Thema Berührungspunkte haben.
Ich finde es nen sehr praktischen und passenden Umgang damit, wenn der Mod "Peter_Carsten" diese Dinge in nen separaten Thread auslagert .
Hat er nicht nur mit dem Thema "Nationalsozialismus" gemacht, sondern auch mit "Meinungsfreiheit - Eine Grundsatzdebatte" (siehe: "First Amendment").
 
Aber: Weil jemand bei Unrecht wegsieht und nicht hilft macht ihn das nicht "faschistoid."

Richtig. Dann ist die Person ignorant.
Wenn ich von faschistoid spreche, meine ich die institutionalisierte Verfolgung von Andersdenkenden und/oder Andersartigen. Nicht notwendigerweise auf dem tödlichen Niveau der Nazis, sondern ganz allgemein.
Andere Sitten, die gegen keinerlei Menschenrechte verstoßen, abzulehnen ist für mich fascho. Dementsprechend betrachte ich den Klischee-Bayern, der meint, alles was nicht katholisch ist, gehöre ausgewiesen, als faschistoid.
Oder eben den Literaturkritiker, der nur seine eigenen Maßstäbe als gültig erachtet und alle anderen für wertlos hält.

Was die präzise Verwendung des Begriffes angeht, richte ich mich weniger nach dem Lexikon als nach dem Sprachgebrauch.
Ich verwende Begriffe wie 'Meinungs-Nazi' in diesem Kontext und meine sie in etwa so, wie der Amerikaner den 'Grammar-Nazi'. Aber ich habe auch meien Berührungsängste mit dem Thema Drittes Reich absichtlich abgelegt und mache mir bei solchen Vergleichen nicht mehr ins Höschen.

Ein Nazi im eigentlichen Wortsinn - also ein Anhänger der Sichtweisen der historischen Nazis - ist deswegen niemand für mich, den ich mit diesen Begriffen belege.
Und selbst wenn jemand das wäre, wäre mir das wurscht, denn solange sich solche Leute an die gesetzlichen Regeln halten, dürfen sie jede Meinung vertreten, die sie wollen. Auch ultra-rechte.
 
@Kojote

Richtig. Dann ist die Person ignorant.
Wenn ich von faschistoid spreche, meine ich die institutionalisierte Verfolgung von Andersdenkenden und/oder Andersartigen. Nicht notwendigerweise auf dem tödlichen Niveau der Nazis, sondern ganz allgemein.
Andere Sitten, die gegen keinerlei Menschenrechte verstoßen, abzulehnen ist für mich fascho. Dementsprechend betrachte ich den Klischee-Bayern, der meint, alles was nicht katholisch ist, gehöre ausgewiesen, als faschistoid.
Oder eben den Literaturkritiker, der nur seine eigenen Maßstäbe als gültig erachtet und alle anderen für wertlos hält.

Was die präzise Verwendung des Begriffes angeht, richte ich mich weniger nach dem Lexikon als nach dem Sprachgebrauch.
Ich verwende Begriffe wie 'Meinungs-Nazi' in diesem Kontext und meine sie in etwa so, wie der Amerikaner den 'Grammar-Nazi'. Aber ich habe auch meien Berührungsängste mit dem Thema Drittes Reich absichtlich abgelegt und mache mir bei solchen Vergleichen nicht mehr ins Höschen.

Ein Nazi im eigentlichen Wortsinn - also ein Anhänger der Sichtweisen der historischen Nazis - ist deswegen niemand für mich, den ich mit diesen Begriffen belege.
Und selbst wenn jemand das wäre, wäre mir das wurscht, denn solange sich solche Leute an die gesetzlichen Regeln halten, dürfen sie jede Meinung vertreten, die sie wollen. Auch ultra-rechte.

Hi,
pass mal auf, mein Freund:
Ich will NICHT überschlau klingen, ABER: Begriffe sollten genau verwendet werden, wenn möglich.

Faschismus kommt aus dem Italienischen und ist ein zu allgemeiner Begriff für das, was die Sozialwissenschaft "Totalitarismus" oder "Totalitäre Herrschaft" nennt.es Merkmal den biologistisch begründeten Rassismus hervorgebracht, der sich vb
Der Totalitarismus wendet sich u.a. gegen die Errungenschaften der Frz. Revolution (Individulle Menschenrechte)(Goebbels in einer Rundfunkansprache 1933: "Mit dem Jahr 1933 wird das Jahr 1789 aus der Geschichte getilgt."
Der Nationalsozialismus zeichnet sich aus durch einen biologisch-rassistischen-völkischen Antisemitismus (was ihn einzigartig macht unter den totalitären Regierungsformen der Zeit zwischen 1918 und 1945).

Hey, "Kojote", ich danke dir für deine Beiträge!
So stelle ich mir LIT vor: Diskussionen über "Bumsstories" und über ernste Themen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Ich verwende meine Begriffe genau, Rosi. Und zwar genau so, wie ich sie definiere. :D

Mir ist durchaus bewusst, was Faschismus bedeutet. Aber die Lexikon-Definition wird einem häufig verwendeten Begriff wie diesem einfach nicht vollständig gerecht.
Natürlich ist mir bewusst, dass ich Unmut errege, wenn ich einem Deutschen etwas mit Faschismus an den Kopf werfe. Letztlich will ich das ja auch. Ich will mit dem ganz besonders schwerwiegenden Wort auf einen ganz besonders schwerwiegenden Fall in meinen Augen hinweisen.
Würde ich den begriff nur streng definitionsgemäß anwenden, dürfte ich ihn praktisch gar nicht anwenden. Und außerdem stimme ich nicht mit der Definition überein.

Dazu nur ganz kurz: Das Antisemitismus mag damals ein Kernpunkt gewesen sein. Aber er hat sich heute in Richtung eines allgemeineren Rassismus gewandelt. Es geht nicht mehr nur um die Juden. Es geht bei modernem Faschismus mehr um die Methoden, mit denen rigide und irgendwie ausgrenzende Sichtweisen vertreten werden.

Selbst scheinbar gute Grundideen können faschistoid ausgelegt werden, wenn sie falsch vertreten werden. Deswegen halte ich die Linksradikalen für ebenso fascho wie die Rechtsradikalen. ;)
 
@Kojote: Einverstanden

Ich verwende meine Begriffe genau, Rosi. Und zwar genau so, wie ich sie definiere. :D

Mir ist durchaus bewusst, was Faschismus bedeutet. Aber die Lexikon-Definition wird einem häufig verwendeten Begriff wie diesem einfach nicht vollständig gerecht.
Natürlich ist mir bewusst, dass ich Unmut errege, wenn ich einem Deutschen etwas mit Faschismus an den Kopf werfe. Letztlich will ich das ja auch. Ich will mit dem ganz besonders schwerwiegenden Wort auf einen ganz besonders schwerwiegenden Fall in meinen Augen hinweisen.
Würde ich den begriff nur streng definitionsgemäß anwenden, dürfte ich ihn praktisch gar nicht anwenden. Und außerdem stimme ich nicht mit der Definition überein.

Dazu nur ganz kurz: Das Antisemitismus mag damals ein Kernpunkt gewesen sein. Aber er hat sich heute in Richtung eines allgemeineren Rassismus gewandelt. Es geht nicht mehr nur um die Juden. Es geht bei modernem Faschismus mehr um die Methoden, mit denen rigide und irgendwie ausgrenzende Sichtweisen vertreten werden.

Selbst scheinbar gute Grundideen können faschistoid ausgelegt werden, wenn sie falsch vertreten werden. Deswegen halte ich die Linksradikalen für ebenso fascho wie die Rechtsradikalen. ;)

Linksradikale sind ebenso faschistoid wie Rechtsradikale?
Einverstanden.
Ich halte jede Art von Extremismus für gefährlich.

"Faschistoid" wird heute oft auch polemisch benutzt (was ich nicht immer negativ finde. Polemik kann auch positiv sein. Es kommt auf die Art der Polemik an und auf ihre Zielrichtung.).

Die Verabsolutierung der eigenen Meinung und/oder das Ausgrenzen Andersdenkender würde ich als Diskriminierung bezeichnen.
Und negative Einstellungen gegen Fremde als Xenophobie, also Fremdenfeindlichkeit.
Das finde ich passender.
Aber man kann beide Haltungen mit guten Gründen auch als Rassismus bezeichnen.
Oder eben "faschistoid."

Ich finde es gut, dass du das Thema "Nationalsozialismus" unverkrampft angehen kannst.
Das ist in Germany noch immer nicht selbstverständlich, und wird es wohl auch niemals sein.

Aktuell holt es uns grade wieder ein wegen der Akkreditierung im bevorstehenden NSU-Prozeß (Keine Akkreditierung für die türkische Presse).
Formal hat das Münchner Gericht alles richtig gemacht (Sie haben die 50 Plätze denen gegeben, die rechtzeitig und zuerst gefragt hatten).
Und trotzdem bleibt für viele ein "Geschmäckle" zurück.
Meines Erachtens zu Unrecht.
 
Last edited:
Rassismus ist keine einseitige Angelegenheit,
er wird von Deutschen und Nichtdeutschen
regelmäßig propagiert.
 
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