Geschichten-Kritik : Geheime Liebe

Buraktr

Virgin
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Aug 14, 2023
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Feedback zu meiner Geschichte gesucht - Entscheidungshilfe für weitere Kapitel

Hallo zusammen,

ich habe kürzlich die ersten fünf Kapitel meiner Geschichte “Geheime Liebe” veröffentlicht und würde mich sehr über euer Feedback freuen.

Hier findet ihr den ersten Teil: Geheime Liebe 01

Meine Fragen an euch:

Wie findet ihr die Story im allgemeinen ? Ist das hier das richtige Portal für sowas ? Habt ihr alle bisherigen Kapitel gelesen, wenn nein? warum habt ihr abgebrochen ? Soll ich die Geschichte weiter vertiefen und ausbauen, oder findet ihr, dass sie in den nächsten Kapiteln zu einem Abschluss gebracht werden sollte?

Ich freue mich über eure Meinungen und Anregungen! Ich verkrafte tatsächlich auch sachliche negative Kritik :)

Vielen Dank im Voraus für eure Zeit und Unterstützung.

Liebe Grüße,
Burak
 
Hallo Buraktr,

ich habe bislang das erste Kapitel gelesen, und die restlichen kurz überflogen, um einen Eindruck vom weiteren Verlauf der Handlung zu bekommen.

Wenn du Feedback möchtest, gerne - Kritik möchte ich es nicht nennen. Was folgt ist eher ein persönlicher Eindruck, ohne Anspruch auf besondere Einsicht oder inhaltliche Richtigkeit, insbesondere vor dem Hintergrund, dass du ja schon ziemlich viel veröffentlicht hast und offensichtlich weißt, was und wie du schreiben möchtest.

Ganz allgemein: Ich mag die Geschichte, und ich mag deinen Stil. Das Urteil fällt mir insofern leicht, als das einfach die Art von Geschichte ist, die ich persönlich vorziehe: Handlungslastig in dem Sinn, dass sie erotische Elemente enthält, sich jedoch nicht darauf beschränkt, einfach eine spannende Erzählung. Für mich selber formuliere ich immer, dass eine erotische Erzählung genügend Substanz haben sollte, um, wenn man alle erotischen Elemente abzieht, aus sich selbst heraus noch Sinn zu machen. Die Anforderung erfüllt deine Geschichte ganz bestimmt.

Wenn ich um Feedback gebeten werde, beiße ich mich gerne an der Sprache fest, aber gerade bei dir fällt mir nichts auf, dass ich auch nur annähernd bemängeln würde: Das ist ein sehr, sehr hoher Grad formeller Richtigkeit, keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler, die mir auffallen würden. Und alles ließt sich ausgesprochen flüssig, ohne, dass ich beim Lesen stolpere, mir irgendwelche sperrigen Sätze oder etwas anderes in die Quere kommt, das die Lesefreude trübt. Du verwendest auch viel Zeit auf stimmungsvolle Details und Beschreibungen, was mir persönlich auch sehr gut gefällt. Und ich mag die Art, wie du den Sex beschreibst: Erotisch, aber nicht pornographisch, detailliert, aber nicht banal oder vulgär. Und das ist immer eine Leistung.

Wenn es irgend etwas gibt, wo ich noch Luft nach oben sehe, ist es es die Erzählung selbst, also die Handlung. Das sind ein paar Punkte:

Erst mal der Einstieg: Der Einstieg ist für mich der vielleicht wichtigste Teil, er bekommt ja auch die meiste Aufmerksamkeit: Wenn das nicht passt, brechen die meisten Leser sofort ab. Du hast dich entschlossen, das ganze als Rückblende zu erzählen: "Ich heiße Sophie und das, was ich euch erzählen werde...". Danach rollst du ziemlich pragmatisch das Setting aus: Geboren und aufgewachsen in Paris... David erdete mich...
Das nimmt mich nicht so wirklich mit. Das klingt, überspitzt formuliert, nach: So, das ist die Ich-Erzählerin, die ist so und so, hat das und das erlebt, ist jetzt da und dort, jetzt hab ich euch ja alles erklärt und lege dann mal los mit dem erzählen. Ich steige gewissermaßen von außen in die Geschichte ein, statt einfach drin zu landen. Kann man machen, aber ist nicht meine favorisierte Art, eine Geschichte zu beginn. Und gerade, wenn das eine längere Erzählung wird, hättest du die Informationen recht leicht strecken und nach und nach einfließen lassen können. Warum nicht direkt mit der Knallerszene des Einbruchs beginnen? Da springt dir keiner ab.

Der Einbruch selbst: Spannend, gut erzählt, plausibel, aber ich glaube, du verschenkst noch etwas Potential. Das würde gar nicht auffallen, wenn der Sex stärker im Vordergrund steht, aber das ist nicht der Fall: die Erzählung und das Drumherum sind dir wichtig. Und gerade deshalb hättest du das noch dramatischer, noch atemloser gestalten können: Die Geräusche, die sich immer stärker in den vordergrund schieben. Die Erzählerin steht am Balkon, denkt über die Dinge nach, die sie an diesen Punkt geführt haben (Rückblende und Info). Sie hört was knacksen (nie hat man seine Ruhe). Denkt über ihre Tocher nach (Hintegrundinfo). Dann wieder ein Geräusch (Hoffentlich benimmt sich meine Tochter besser als die Nachbarn hier, wenn sie wo eingeladen ist). Wieder ein Geräusch (vermutlich die verdammte Katze. Ich schau mal lieber nach). Sie macht die Türe auf, und plötzlich steht der Kerl im Raum, hält ihr das Messer an die Kehle und quetscht sie aus, wo die Papiere sind. Angst, Panik, eine irre Flucht, ein eigentlich chancenloser Kampf, und dann fällt der Kerl auf sie drauf, das Messer direkt im Bauch :eek: Das soll jetzt kein Verbesserungsvorschlag sein, nur eine Illustration, worum es mir hier geht: Mehr Drama, bitte :cool:

Beim weiteren Verlauf nehme ich deiner Heldin ihr Verhalten nicht ganz ab: Der Kerl liegt tot in ihrer Wohnung, und sie rennt davon? Ohne ihre Tochter einzupacken, die sie woanders parkt, während sie auf der Flucht ist? Warum flieht sie überhaupt? Ich ruf die Polizei, und vom Mossad sag ich nichts. War ein gewöhnlicher Dieb, und er wird mich nicht mehr widerlegen o_O Ich fand auch die Einleitung zu David recht lang, dafür, dass sie dann sang- und klanglos zu Marc abdüst. Und aufgrund des Bezugs war ich mir zuerst nicht sicher, wo das ganze spielt: In Deutschland oder Israel. Ich hätte auf Israel getippt, wird für mich nicht gleich klar, bis die Helding in Deutschland am Bahnhof steht.

Ein paar Details: Sehr lustig finde ich die Szene mit dem Zug: Bei James Bond kommt er immer pünktlich, er kommt zu spät, sprintet hinterher und springt auf. Aber in Deutschland wartest du halt erst mal eine Stunde. Ganz genau so isses :LOL: Fand ich klasse. Dafür wirst du Schwierigkeiten haben, ein Handy ohne Personenidentfizierung zu kaufen. Das gibt es hier nicht mehr. Eine kleine Unebenheit.

Ich könnte noch ein paar andere Details aufzählen, aber wenn mir irgendwas als besonders Wesentlich auffällt, oder ich versuchen würde, etwas zu stärken, das wäre es: Die Handlung an sich. Ruhig noch breiter und detaillierter, und mehr Zeit in die Ausarbeitung und glaubwürdige Hintergründe und Erläuterungen investieren.

Was zuletzt die Frage nach der Fortsetzung angeht: Da gibt es nur eine Antwort: So lange du Freude daran hast - unbedingt. Und wenn das eine versteckte Frage nach der Qualität ist: Die ist da. Ich lese gerne mehr davon.

Was die Plattform angeht: Wenn nicht hier, wo sonst... Das ist keine Hardcore-Porno-Plattform, wenn du das meinst. Zumindest ist Literotica nicht für so was reserviert.
 
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Hey Phlegeton,

vielen Dank für dein ausführliches und ehrliches Feedback! Es freut mich wirklich, dass dir die Geschichte und mein Stil gefallen haben. Deine Tipps zum Einstieg haben bei mir genau ins Schwarze getroffen. Da hast du absolut recht, da kann ich definitiv noch eine Schippe drauflegen. Ich werde das in den nächsten Kapiteln auf jeden Fall berücksichtigen und versuchen, die Spannung und Dramatik noch mehr herauszuholen.

Es ist klasse zu hören, dass die Story insgesamt gut bei dir ankommt. Ich habe schon einen klaren Plan, wie es weitergehen soll und werde deinen Input definitiv einfließen lassen.

Nochmals danke für deine Unterstützung und die motivierenden Worte!

Falls du irgendwann Lust hast, die ganze Geschichte zu lesen, würde ich mich natürlich riesig über weiteres Feedback freuen. Aber kein Druck, ist absolut kein Muss! :))

Danke nochmal und bis bald!


Beste Grüße,
Burak
 
Die Geschichte ist mittlerweile zu Ende geschrieben und ich würde mich freuen, wenn vielleicht doch noch jemand sie bewerten möchte.
 
ich werde es mir auch mal ansehen.

Ich bin noch nicht weit gekommen und werde viel Zeit brauchen, weil ich icht viel Zeit hab.

Das mit dem Einbruch hat mich auch gestört. Wenn David beim Mossad ist, kann sie erst recht die Polizei rufen. Da wird sie doch sicher die Unterstützung des Mossad bekommen. Die werden die Frau eines Agenten sicher nicht hängen lassen.

Ansonsten fand ich das setting erst mal interessant ... aber ich bin noch nicht weit gekommen.

*lach* als Warnung ... wenn das Ganze nachher einen anti-israelischen Zungenschlag bekäme - wovon ich nicht ausgehe- würde ich sofort zu lesen aufhören. Da ärgerte ich mich nur. Kann ruhig klar werden, dass ein Geheimdienst moralisch fragwürdige Entscheidungen trifft und das Personal zynisch ist. Wenns aber eine pro-palästinensische Propagandaschrift wird, bin ich raus.
 
So, ich habe jetzt Teil 1 gelesen ...

Wie oben schon geschrieben, finde ich das setting erst mal sehr interessant.

Ich finde die Geschichte auch flüssig geschrieben. Die Idee mit der Rückblende finde ich auch eine gute Idee. Ich hätte auch nichts gegen das Verschwinden der Leiche des Einbrechers, wenn die ganze Situation etwas besser konstruiert wäre.

Was mich da stört ist

- Man hätte sicher die Polizei gerufen
- Zur Freundin laufen in so einer Situation? Wäre man nicht eher zu Nachbarn gelaufen und hätte um Hilfe gerufen?
- Dann selbst den Mann suchen in einer fremden Stadt ohne weitere Anhaltspunkte? Den Job riskieren und sich in das
Abenteuer stürzen?
- *lach* für mich und meinen Geschmack sind die beiden zu schnell und zu einfach in die Federn gestiegen ... ok, spätere
Generationen mögen das lockerer sehen als ich; ich hätte auch nie einem Mann so Honig um den Bart geschmiert; ich hätte leicht
sarkastisch aber nicht abweisend reagiert und ihn einladend angeschaut aber nie so angebaggert; aber gut ... eine Bekannte war in etwa so
drauf ... aber sie war auch sehr speziell; ob dann aber ansonsten bürgerliche Lebensweise und Job damit zusammenpaßt, wäre die Frage
 
Last edited:
@Sappho_CGN

Vielen Dank für dein ausführliches Feedback! Es freut mich, dass dir das Setting und die Rückblenden gefallen haben und dass du die Geschichte flüssig geschrieben findest. Nun zu den Punkten, die du angesprochen hast:

1. Warum Sophie nicht die Polizei gerufen hat: Da Sophie sich in einer Situation wiederfindet, die möglicherweise mit dem Geheimdienst zu tun haben könnte, ist ihr erster Gedanke, dass die Polizei ihr vermutlich nicht viel helfen könnte. Auch in ihrer Panik und Sorge um ihre Tochter wollte sie so schnell wie möglich zu ihrer Freundin laufen, da ihre Tochter dort in Sicherheit ist. Ich verstehe, dass es vielleicht ungewöhnlich erscheint, aber in ihrer Verfassung war das die naheliegendste Wahl für sie. Vielleicht habe ich das in der Geschichte nicht genug herausgearbeitet. Sollte es weitere Geschichten von mir geben, werde ich mich bemühen so etwas klarer zu benennen.


2. Zu ihrer Freundin laufen statt zu den Nachbarn: Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Sophie zur Freundin laufen zu lassen, um die Verwirrung und Panik in diesem Moment zu unterstreichen. Ihre Freundin ist nicht nur nah, sondern auch jemand, dem sie vollkommen vertraut. Die Wahl hat ihr in dem Moment Sicherheit gegeben und sie weiter in die Geschichte hineingezogen. Aber wie oben geschrieben, ich sehe deinen Punkt und werde das berücksichtigen.



3. Selbst auf die Suche nach dem Mann gehen: Ja, Sophie begibt sich in ein Abenteuer und riskiert ihren Job. Ihre Entschlossenheit kommt daher, dass sie eine sehr emanzipierte Frau ist, die schon in jüngeren Jahren gelernt hat, sich auch schwierigen Situationen zu stellen. Die Geschichte ist an einen berühmten Spionage-Agenten angelehnt und nimmt daher manchmal eine eher filmische als realistische Wendung. In den weiteren Teilen wird es also eher in Richtung Hollywood-Action gehen als in den klassischen Tatort-Realismus.


4. Das schnelle Zusammensein im Bett: Sophie ist von Natur aus sehr offensiv und flirtet als Französin vielleicht anders, als es der deutschen Vorstellung entspricht. Ihre Art zu flirten und die schnelle Intimität mögen für einige Leser vielleicht ungewohnt sein, aber das macht ihren Charakter für mich so einzigartig. Sie hat in ihrer Jugend ihre Freiheiten genossen und bringt das nun auch in ihre Abenteuer ein. Deine Perspektive verstehe ich allerdings sehr gut, und es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Lesarten hier sein können.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht auf die Hintergründe meiner Entscheidungen bringen. Dein Kommentar hat auf jeden Fall meine Neugier geweckt, wie andere Leser den Verlauf der Geschichte sehen. Vielleicht schaust du ja auch in die nächsten Teile rein – es bleibt spannend!


Gruß Burak
 
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