Djinn68
Virgin
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- May 29, 2023
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Hallo _Faith_
Erstmal besten Dank für Deine Kritik!
Schön, dass Du "durchgehalten" hast. Schade, dass Du "durchhalten" musstest!
Ich werde hier auf einige (möglicherweise nicht alle) Deiner Punkte eingehen. Nicht weil ich mich dazu genötigt fühle, sondern weil ich gerade Bock darauf habe!
Neo-sozialistische Romanze in einem Cyber-Italowestern Setting.
Passend! Wenn auch trotzdem nicht, wie mindestens ein Kommentar vor Dir, annähernd vollständig.
Mir sind im Laufe der Erzählung ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen, auf die ich eingehe, weil du diese Dinge detailliert beschreibst, um innerhalb des Sci-Fi-Settings plausibel zu bleiben und es genau aus diesem Grund nicht schaffst.
Au contraire, mon cher! Natürlich habe ich es "geschafft". Ich habe lediglich Deine spezifischen Anforderungen nicht erfüllt. Und ich kann nun Mal unmöglich die Anforderungen eines jeden Lesers erfüllen. So beklagte sich einer meiner Lektoren darüber, dass in meiner Geschichte, zwecks Kommunikation keine holografische Technologie zum Einsatz kommt. So what?
Ich weiß nicht mal, ob es Rohstoffarme Planeten gibt. Denn Felsenplaneten bestehen immer aus den Resten einer Supernova. Da wird der Output, gemäß den Naturgesetzen, die untere Hälfte der Periodentabelle in einem gewissen Verhältnis abbilden. Aus irgendwas muss der Klumpen ja bestehen.
Natürlich besteht so ein Planet aus "irgendwas". Unter Rohstoffarm verstehen aber die Menschen in der Regel den Mangel an nützlichen Rohstoffen.
Es gibt vielleicht Rohstoffarme Gebiete auf diesem Planeten, aber in seiner Gesamtheit ist immer was zu holen.
Du warst also bereits auf vielen steinernen Exoplaneten, ja? Bitte verzeih, aber Du scheinst einfach keine anderen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Und eine sternenreisende Zivilisation wird (muss) diese Rohstoffe auf elementarer Ebene ausbeuten können – das beherrschen wir schon heute.
Und wir konvertieren Blei zu Gold, ja?
Es ist bereits heute keine Sensation, Mikroorganismen und Pflanzen zur Extraktion oder Aufspaltung von Rohstoffen einzusetzen. Da fragt man sich, warum das die großen Konzerne 400 Jahre später nicht hinbekommen, wenn es ein Siedler über Nacht mit einer Campingausrüstung schafft.
Da merkt man dann tatsächlich, dass Du die Geschichte durchhalten musstest, sonst hättest Du Dir vielleicht gemerkt, dass Cygnus
Das ist nun Mal die Crux bei Geschichten, die aus mehreren Teilen bestehen: Es wird nicht gleich alles im ersten Teil erklärt. So leid es mir auch für Dich tut, Du wirst noch weitere Teile "durchhalten" müssen, wenn Du einen Hinweis auf die Lösung dieses Problems erhalten willst.
Du hast dir zwar viel Mühe mit dem Narrativ gemacht, wie das Eisen aus dem Boden kommt, aber die Weiterverarbeitung zu Eisenbarren passiert dann in einer Wundermaschine, deren Randbedingungen du nicht weiter vertiefst. Dabei besteht die größte Herausforderung bei der Roheisenherstellung in dem horrenden Energiebedarf und dem Bereitstellen von Reduktionsstoffen. Die Menschheit steht gerade vom dem Umbruch, dieses Verfahren zu dekarbonisieren. Da hätte mich mal eine plausible Zukunftsversion interessiert.
Okay, ja. Mich nicht. Ich glaube auch nicht, dass dies wesentlich zur Geschichte beigetragen hätte (bis auf die Befriedigung der Neugierde einiger Leser, vielleicht).
Es ist keine gute Idee, den Magellan – Satellit (oder irgend einen Satelliten) abzubremsen, wenn man ihn noch nutzen will. Das führt zu einer spontanen Bahnbeschleunigung bis hin zum direkten Anflug der nächstgrößeren Gravitationsquelle. In dem Fall, den Absturz auf dem Planeten. Das sollte Ornella unbedingt wissen, wenn sie Anflugparameter für Raumschiffe berechnen kann – was ihr ja im weiteren Verlauf der Handlung auch zu gelingen scheint.
Schon klar, also lieber auf Kommunikation mit potentiellen Hilfskräften verzichten, als einen Satelliten aus seiner stabilen Umlaufbahn zu reissen und ihn möglicherweise dadurch zu opfern...
Der interplanetare oder interstellare Transport von Roheisen ist ebenfalls keine gute Idee. Der Energiebedarf für den Transport wird auch in einer Welt, in der Antimaterieantriebe zum Alltag gehören, in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Gerade Eisen kommt doch recht häufig vor und müsste auf jedem Felsenplanten ausreichend verfügbar sein, da dieses Element das Ergebnis der letzten (ertragreichen) Brennstufe großer Sterne ist und zusätzlich beim finalen Kernkollaps gebildet wird.
Nochmals, Du gehst permanent von einer gleichmässigen Verteilung der Elemente bei der Explosion einer Supernova aus. Warum? Warum hast Du den Eindruck, allfällige heutige Theorien über planetare Zusammensetzung würden auf ewig ihre Gültigkeit behalten müssen? Vor nicht einmal 50 Jahren gingen viele davon aus, dass die meisten Sterne keine Planeten besitzen, und doch wissen wir es heute besser.
Entweder ist die Science – Fiktion in einer Black-Box verpackt und funktioniert einfach, ohne weitere Erklärung. Oder du bist in den Details so bewandert, dass die Erläuterungen der Funktionsweisen nicht offensichtlich unmöglich oder unplausibel sind.
Danke für den Rat! Ich werde ihn nicht beherzigen! Auch wenn ich damit Leser wie Dich auf die Palme bringen sollte!
Nachdem die ersten zehn Seiten absolut jugendfrei waren, kommt es zum Ende des ersten Teils ganz dick. Die Annäherung der zwei Hauptcharaktere gerät mir etwas zu „schmalzig“. Es mag Menschen geben, die bei solchen Aussagen dahinschmelzen:
"Wirst du etwas Gnade walten lassen, meine Göttin? Oder wirst du mich weiter dieser süssen Folter aussetzen?"
Ich versuchte, nicht auszurutschen, während ich mich durch diesen Abschnitt hangelte.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen, nicht wahr?
Entgegen allem was man so empfohlen bekommt, legen die zwei bei ihrem ersten Date ihre bisherigen Partnerschaften auf den Seziertisch.
Ach? Da haben meine Frau und ich wohl etwas falsch gemacht. Uuups.
Dabei erfährt der Leser, dass beide zwar schon Sex hatten, aber nicht gerade routiniert oder sonderlich viel auf der Abschussliste vorzuweisen haben. Umso überraschender fällt dann die erste Nacht voller Superlative aus, in der keine Spur von Verlegenheit oder Scheu vor dem Anderen aufkommt. Das geht dann ähnlich steil nach oben, wie Cygnus´ Geschäftsmodell.
Wir haben offenbar sehr unterschiedliche persönliche Erfahrungen in Sachen Sex gemacht. Das ist absolut okay. Aber bitte, Faith, begehe nicht den Fehler in dieser Hinsicht allgemeingültige Aussagen machen zu wollen.
Bei einer Geschichte, die in dieser epischen Breite angelegt ist, hätte die erste Nacht etwas „romantischer“ in dem Sinne ausfallen können, dass sie sich herantasten und körperlich kennenlernen. Nach dieser Nacht, in der vier Neutronensterne entstanden (zwei Zwilling-Supernovas)* bin ich gespannt, was da noch in der weiteren Handlung kommen soll.
*plural von Supernova ist Supernovä oder Supernovae
Echt, Faith, ich weiss ja nicht, welche Erfahrungen Du gemacht hast, aber als gebürtiger Südländer der doch einige Südländerinnen kennenlernen durfte, kann ich Dir garantieren, dass da manchmal nix ist mit herantasten, sondern übereinander herfallen wie die wilden Tiere. Dir passt meine Art der Romantik nicht, weil Dir die Figuren zu schnulzig sprechen aber dafür zu schnell zur Sache kommen? Okay.
Und ja, mit den Supernovae hast Du selbstverständlich recht. Warum daraus allerdings vier Neutronensterne entstehen sollen, verstehe ich noch nicht ganz. Eventuell erläuterst Du mir das ja hier?
LG
Djinn
Erstmal besten Dank für Deine Kritik!
Schön, dass Du "durchgehalten" hast. Schade, dass Du "durchhalten" musstest!
Ich werde hier auf einige (möglicherweise nicht alle) Deiner Punkte eingehen. Nicht weil ich mich dazu genötigt fühle, sondern weil ich gerade Bock darauf habe!
Neo-sozialistische Romanze in einem Cyber-Italowestern Setting.
Passend! Wenn auch trotzdem nicht, wie mindestens ein Kommentar vor Dir, annähernd vollständig.
Mir sind im Laufe der Erzählung ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen, auf die ich eingehe, weil du diese Dinge detailliert beschreibst, um innerhalb des Sci-Fi-Settings plausibel zu bleiben und es genau aus diesem Grund nicht schaffst.
Au contraire, mon cher! Natürlich habe ich es "geschafft". Ich habe lediglich Deine spezifischen Anforderungen nicht erfüllt. Und ich kann nun Mal unmöglich die Anforderungen eines jeden Lesers erfüllen. So beklagte sich einer meiner Lektoren darüber, dass in meiner Geschichte, zwecks Kommunikation keine holografische Technologie zum Einsatz kommt. So what?
Ich weiß nicht mal, ob es Rohstoffarme Planeten gibt. Denn Felsenplaneten bestehen immer aus den Resten einer Supernova. Da wird der Output, gemäß den Naturgesetzen, die untere Hälfte der Periodentabelle in einem gewissen Verhältnis abbilden. Aus irgendwas muss der Klumpen ja bestehen.
Natürlich besteht so ein Planet aus "irgendwas". Unter Rohstoffarm verstehen aber die Menschen in der Regel den Mangel an nützlichen Rohstoffen.
Es gibt vielleicht Rohstoffarme Gebiete auf diesem Planeten, aber in seiner Gesamtheit ist immer was zu holen.
Du warst also bereits auf vielen steinernen Exoplaneten, ja? Bitte verzeih, aber Du scheinst einfach keine anderen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Und eine sternenreisende Zivilisation wird (muss) diese Rohstoffe auf elementarer Ebene ausbeuten können – das beherrschen wir schon heute.
Und wir konvertieren Blei zu Gold, ja?
Es ist bereits heute keine Sensation, Mikroorganismen und Pflanzen zur Extraktion oder Aufspaltung von Rohstoffen einzusetzen. Da fragt man sich, warum das die großen Konzerne 400 Jahre später nicht hinbekommen, wenn es ein Siedler über Nacht mit einer Campingausrüstung schafft.
Da merkt man dann tatsächlich, dass Du die Geschichte durchhalten musstest, sonst hättest Du Dir vielleicht gemerkt, dass Cygnus
- Die pflanzliche Eisenextraktion bereits vor seiner Ankunft auf Galamex 2 erarbeitet hat.
- Seine Ausrüstung etwas zu teuer für einen Camping-Ausflug war...
Das ist nun Mal die Crux bei Geschichten, die aus mehreren Teilen bestehen: Es wird nicht gleich alles im ersten Teil erklärt. So leid es mir auch für Dich tut, Du wirst noch weitere Teile "durchhalten" müssen, wenn Du einen Hinweis auf die Lösung dieses Problems erhalten willst.
Du hast dir zwar viel Mühe mit dem Narrativ gemacht, wie das Eisen aus dem Boden kommt, aber die Weiterverarbeitung zu Eisenbarren passiert dann in einer Wundermaschine, deren Randbedingungen du nicht weiter vertiefst. Dabei besteht die größte Herausforderung bei der Roheisenherstellung in dem horrenden Energiebedarf und dem Bereitstellen von Reduktionsstoffen. Die Menschheit steht gerade vom dem Umbruch, dieses Verfahren zu dekarbonisieren. Da hätte mich mal eine plausible Zukunftsversion interessiert.
Okay, ja. Mich nicht. Ich glaube auch nicht, dass dies wesentlich zur Geschichte beigetragen hätte (bis auf die Befriedigung der Neugierde einiger Leser, vielleicht).
Es ist keine gute Idee, den Magellan – Satellit (oder irgend einen Satelliten) abzubremsen, wenn man ihn noch nutzen will. Das führt zu einer spontanen Bahnbeschleunigung bis hin zum direkten Anflug der nächstgrößeren Gravitationsquelle. In dem Fall, den Absturz auf dem Planeten. Das sollte Ornella unbedingt wissen, wenn sie Anflugparameter für Raumschiffe berechnen kann – was ihr ja im weiteren Verlauf der Handlung auch zu gelingen scheint.
Schon klar, also lieber auf Kommunikation mit potentiellen Hilfskräften verzichten, als einen Satelliten aus seiner stabilen Umlaufbahn zu reissen und ihn möglicherweise dadurch zu opfern...
Der interplanetare oder interstellare Transport von Roheisen ist ebenfalls keine gute Idee. Der Energiebedarf für den Transport wird auch in einer Welt, in der Antimaterieantriebe zum Alltag gehören, in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Gerade Eisen kommt doch recht häufig vor und müsste auf jedem Felsenplanten ausreichend verfügbar sein, da dieses Element das Ergebnis der letzten (ertragreichen) Brennstufe großer Sterne ist und zusätzlich beim finalen Kernkollaps gebildet wird.
Nochmals, Du gehst permanent von einer gleichmässigen Verteilung der Elemente bei der Explosion einer Supernova aus. Warum? Warum hast Du den Eindruck, allfällige heutige Theorien über planetare Zusammensetzung würden auf ewig ihre Gültigkeit behalten müssen? Vor nicht einmal 50 Jahren gingen viele davon aus, dass die meisten Sterne keine Planeten besitzen, und doch wissen wir es heute besser.
Entweder ist die Science – Fiktion in einer Black-Box verpackt und funktioniert einfach, ohne weitere Erklärung. Oder du bist in den Details so bewandert, dass die Erläuterungen der Funktionsweisen nicht offensichtlich unmöglich oder unplausibel sind.
Danke für den Rat! Ich werde ihn nicht beherzigen! Auch wenn ich damit Leser wie Dich auf die Palme bringen sollte!
Nachdem die ersten zehn Seiten absolut jugendfrei waren, kommt es zum Ende des ersten Teils ganz dick. Die Annäherung der zwei Hauptcharaktere gerät mir etwas zu „schmalzig“. Es mag Menschen geben, die bei solchen Aussagen dahinschmelzen:
"Wirst du etwas Gnade walten lassen, meine Göttin? Oder wirst du mich weiter dieser süssen Folter aussetzen?"
Ich versuchte, nicht auszurutschen, während ich mich durch diesen Abschnitt hangelte.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen, nicht wahr?
Entgegen allem was man so empfohlen bekommt, legen die zwei bei ihrem ersten Date ihre bisherigen Partnerschaften auf den Seziertisch.
Ach? Da haben meine Frau und ich wohl etwas falsch gemacht. Uuups.
Dabei erfährt der Leser, dass beide zwar schon Sex hatten, aber nicht gerade routiniert oder sonderlich viel auf der Abschussliste vorzuweisen haben. Umso überraschender fällt dann die erste Nacht voller Superlative aus, in der keine Spur von Verlegenheit oder Scheu vor dem Anderen aufkommt. Das geht dann ähnlich steil nach oben, wie Cygnus´ Geschäftsmodell.
Wir haben offenbar sehr unterschiedliche persönliche Erfahrungen in Sachen Sex gemacht. Das ist absolut okay. Aber bitte, Faith, begehe nicht den Fehler in dieser Hinsicht allgemeingültige Aussagen machen zu wollen.
Bei einer Geschichte, die in dieser epischen Breite angelegt ist, hätte die erste Nacht etwas „romantischer“ in dem Sinne ausfallen können, dass sie sich herantasten und körperlich kennenlernen. Nach dieser Nacht, in der vier Neutronensterne entstanden (zwei Zwilling-Supernovas)* bin ich gespannt, was da noch in der weiteren Handlung kommen soll.
*plural von Supernova ist Supernovä oder Supernovae
Echt, Faith, ich weiss ja nicht, welche Erfahrungen Du gemacht hast, aber als gebürtiger Südländer der doch einige Südländerinnen kennenlernen durfte, kann ich Dir garantieren, dass da manchmal nix ist mit herantasten, sondern übereinander herfallen wie die wilden Tiere. Dir passt meine Art der Romantik nicht, weil Dir die Figuren zu schnulzig sprechen aber dafür zu schnell zur Sache kommen? Okay.
Und ja, mit den Supernovae hast Du selbstverständlich recht. Warum daraus allerdings vier Neutronensterne entstehen sollen, verstehe ich noch nicht ganz. Eventuell erläuterst Du mir das ja hier?
LG
Djinn