zurück zur Politik: “Woke-ism” – der ganz normale Betroffenheits-Wahnsinn heute

Grundsätzlich rege mich mich einfach gar nicht wirklich auf, auch wenn ich Sachen sehe und feststelle, die mich stören. Das mag meinem Naturell geschuldet sein und der Tatsache, dass ich frei und sicher aufgewachsen bin, ohne Sorgen und dass ich auch jetzt einen sicherlich überdurchschnittlichen Lebensstandard habe.

Zu deinen Punkten, ich kann ja mal zu allen ein wenig sagen. Da jeder davon für sich aber schon komplex ist, werde ich alles nur etwas aus meiner Sicht anreißen. ;-)

1-Organisierte Betroffenheit = WOKE-ism verbunden mit Cancel Culture
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, halte ich dieses Phänomen für extrem überbewertet. Ich denke, dass es zwar Menschen gibt, die man darunter gruppieren könnte, aber halte es für ein medial völlig überzogenes Thema. Es funktioniert, da es perfekt dazu passt zu polarisieren. Gut und böse. Schwarz und weiß. Teile und herrsche. Passt zum Kapitalismus.

2-Feigheit in jeder Form, ob vor Joe Biden oder vor Wählern – besonders “wokish” Wählern – oder vor verdummten + ideologisierten quasi “Journalisten”
Puh, das ist ein schwieriges Thema, was genau ist denn feige? Wenn man anders handelt, als man eigentlich möchte, weil man Angst vor der Reaktion anderer hat? Das ist in der Theorie selbstverständlich erstmal nicht erstrebenswert, aber es gehört, denke ich, einfach zum Menschsein dazu, dass man sich an anderen orientiert. Ob gewollt oder nicht. Ich denke jeder lässt sich auf irgendeine Weise von anderen beeinflussen. Ab wann das feige ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn sich eine Grüne Minderheit mit ihren moralischen/ideologischen Veränderungen der (aktuellen) Mehrheit widersetzt, wären sie nach deiner Aussage ja gerade eben nicht feige und müssten unbedingt so handeln. Das wiederum scheint dir aber auch nicht zu gefallen. Sie können es also gar nicht richtig machen. Entweder feige, oder gegen Willen einer Mehrheit.

3-das Wählervolk belügen mit fadenscheinigen Ausreden
Das nennt sich leider Politik. Ist auch nichts Neues. Kann man sich drüber aufregen, aber ist ein Phänomen, das ebenso alt ist wie die Menschheit. Fällt einem selbst allerdings vermehrt nur dann auf, wenn man selbst betroffen ist. Wenn man davon profitiert übersieht man das auch gerne mal.

4-UNehrlichkeit, mit anderen Worten
Es wäre zu schön um wahr zu sein, wenn es ohne ginge. Andererseits, wer weiß, ob es immer ehrlich nicht auch unerträglich wäre.

5-schwierige oder kostspielige Ziele angehen – auf Kosten der Steuerzahler,– OHNE wenigstens einigermaßen Aussichten auf Erfolg. Der Versuch, das Klima der Welt zu retten, mit 1% der Weltbevölkerung ist ein solches hirnrissiges Beispiel, insbesondere wenn es auf einen industriellen Selbstmord Deutschlands hinausläuft.
Dieser Punkt ist sehr komplex, denn wie kostspielig, hängt ja auch wieder vom zeitlichen Rahmen ab. Welche Kosten sind höher? Die kurzfristigen oder die langfristigen? Der Mensch sieht natürlich als erstes immer das, was ihn selbst betrifft. Das muss volkswirtschaftlich aber nicht das Richtigere sein. Ich denke auch nicht, dass Deutschland antreten sollte das Klima zu retten (was immer das überhaupt genau heißen soll). Aber es gibt für mich viel vernünftigere Gründe für eine Energiewende. Zb. Unabhängigkeit. Vor allem langfristig. Auch wenn wir wohl niemals vollkommen autark sein können. Ich denke aber, dass ein Verlust der (jetzigen) Industrie eh kommen wird. Vielleicht sind wir über unsere glorreichsten Zeiten hinaus (vielleicht halten sie aber auch noch etwas). Ich sehe es an mir selbst. Es geht mir zu gut. Ich lebe nicht, um zu arbeiten. Ich arbeite, weil ich Geld benötige, um mir möglichst viel arbeitsfreie zu erwirtschaften. Eine Haltung, die einer Arbeitsgesellschaft widerspricht und sich für viele arrogant anhören mag. Eine Haltung, die auf dem Luxus eines bereits bestehenden Wohlstandes fußt. In anderen Worten, ich denke, dass es vielen unserer westlichen Gesellschaften zu gut geht (mich ganz explizit mit eingeschlossen). Da wird der Wohlstandserhalt auf Dauer schwierig. Es bleibt mit Interesse zu verfolgen, wie sich zum Beispiel Asien oder auch die BRICS Staaten entwickeln.

6-eine weitere Teilnahme an aus dem Ruder gelaufenen “Experimenten” wie einer EU in der heutigen Form, oder dem Euro, oder der NATO, oder der UN in der heutigen Form. Dann schon lieber solche Einrichtungen aussterben lassen, und neu von vorne beginnen.
Ich liebe die EU. Ich bin begeistert, dass es diese Historische Entwicklung gab, insbesondere wenn man bedenkt welcher Hass zuvor zwischen den Ländern teilweise geherrscht hat. Weniger Bürokratie fände ich erstrebenswert, weniger EU nicht.
Zur NATO. Das Verhalten von Herrn Putin hat leider gezeigt, dass es militärische Bündnisse weiterhin braucht. Ich wünschte es wäre anders.
Ich kann auch der Argumentation nichts abgewinnen, die besagt, dass der Westen Russland in die Enge getrieben hat. Das mag (geografisch) so sein, aber es gibt Keinerlei Argumentation deshalb einen Krieg anzufangen.
Bevor du fragst, ja, ich denke, dass auch die USA in der Vergangenheit viele Völkerrechtsbrüche durchgeführt hat und ja, rückblickend wünschte ich mir, dass man dieses genau so stark verurteilt hätte.
Die UN waren eine schöne Idee, die leider ein stumpfes Schwert ist. Durch die Machtverhältnisse im Sicherheitsrat und die Gruppe der Staaten, die Aromwaffen als Drohpotential besitzen, ist die UN faktisch machtlos. Genauso wie der internationale Gerichtshof. Ich wünschte, dass sich alle Großmächte dieser Weltordnung mit denselben Rechten und Pflichten angeschlossen hätten, mir ist aber völlig klar, dass das immer illusorisch war und wahrscheinlich auch immer so bleiben wird. So bleibt es ein idealistischer Traum.

7-Stetige Weigerung, unsere Verfassung periodisch anzupassen an die Gegebenheiten und Erfordernisse der Zeit. "Für zwanzig Jahre maximal reicht eine Verfassung aus”, so schrieben schon 1887 die klügsten Founding Fathers in USA.
Puh, muss eine Verfassung das? Hast du da konkrete Vorstellungen was du gerne angepasst haben würdest? Man kann die Verfassung ja mit Zweidrittelmehrheiten ändern. Es hat ja auch seine Gründe, dass diese Schwelle so hoch liegt. Von daher verstehe ich nicht ganz was dich daran stört.

8-ditto zum Thema “wie muß unser soziales Netz am besten finanziert werden?” Das kann doch nicht sein, daß wir es heute immer noch so machen wie zu Zeiten von Adenauer. Obwohl wir genau wissen, so funktionert es nicht mehr lange.
Dass das momentane System früher oder später nit mehr funktioniert, ist, denke ich, den meisten klar. Solange man es aber irgendwie stabil halten kann, wird es weitergehen. Die Menschen sind nicht sehr offen für Veränderungen, insbesondere, wenn man selbst betroffen ist. Du hast ja auch in einem anderen Punkt geschrieben, dass neue Experimente jetzt auch nicht so das wahre sind...
Ich wäre grundsätzlich für mehr Umverteilung, also sozialen Ausgleich, weil ich denke, dass das auf Dauer die einzige Möglichkeit in einem kapitalistischen System für sozialen Frieden zu sorgen (und der ist für mich für eine stabile Gesellschaft ausschlaggebend. Gegen externe Katastrophen kann man sich gemeinsam immer besser wappnen.). Ansonsten drohen die Zustände wie in den USA oder vielen Großstädten dieser Welt - Gated Communities neben Slums. Beide Seiten sind für mich kein anstrebsamer, weil unfreier, Zustand.

So, das ist ein kleiner Einblick in meine Haltung zu diesen Punkten. Wie bereits erwähnt, halte ich nichts von ideologischen oder personenbzogenen Auseinandersetzungen, sondern finde, dass sich bei jeder Frage das beste Argument durchsetzen sollte. Darum ändert sich meine Haltung auch manchmal.
Dass das auch eine sehr idealistische Vorstellung ist, ist mir selbstverständlich klar. Sie ist aber idealistisch und nicht ideologisch ;-)

Lieben Gruss
Mayia
 
Mayia, Ich danke Dir für deine Mühe beim Stellung nehmen auf meine Bemerkngen. Hab keine Zeit jetzt, deine Worte zu würdigen, aber danken wollte ich dir schon mal. Adam
 
5-schwierige oder kostspielige Ziele angehen – auf Kosten der Steuerzahler,– OHNE wenigstens einigermaßen Aussichten auf Erfolg. Der Versuch, das Klima der Welt zu retten, mit 1% der Weltbevölkerung ist ein solches hirnrissiges Beispiel, insbesondere wenn es auf einen industriellen Selbstmord Deutschlands hinausläuft.
Dieser Punkt ist sehr komplex, denn wie kostspielig, hängt ja auch wieder vom zeitlichen Rahmen ab. Welche Kosten sind höher? Die kurzfristigen oder die langfristigen? Der Mensch sieht natürlich als erstes immer das, was ihn selbst betrifft. Das muss volkswirtschaftlich aber nicht das Richtigere sein. Ich denke auch nicht, dass Deutschland antreten sollte das Klima zu retten (was immer das überhaupt genau heißen soll). Aber es gibt für mich viel vernünftigere Gründe für eine Energiewende. Zb. Unabhängigkeit. Vor allem langfristig. Auch wenn wir wohl niemals vollkommen autark sein können. Ich denke aber, dass ein Verlust der (jetzigen) Industrie eh kommen wird. Vielleicht sind wir über unsere glorreichsten Zeiten hinaus (vielleicht halten sie aber auch noch etwas). Ich sehe es an mir selbst. Es geht mir zu gut. Ich lebe nicht, um zu arbeiten. Ich arbeite, weil ich Geld benötige, um mir möglichst viel arbeitsfreie zu erwirtschaften. Eine Haltung, die einer Arbeitsgesellschaft widerspricht und sich für viele arrogant anhören mag. Eine Haltung, die auf dem Luxus eines bereits bestehenden Wohlstandes fußt. In anderen Worten, ich denke, dass es vielen unserer westlichen Gesellschaften zu gut geht (mich ganz explizit mit eingeschlossen). Da wird der Wohlstandserhalt auf Dauer schwierig. Es bleibt mit Interesse zu verfolgen, wie sich zum Beispiel Asien oder auch die BRICS Staaten entwickeln.


Wenn Deutschland das alleine macht wird es wenig Wirkung zeigen. Aber wenn sich jeder sagt, dass erst mal der andere anfangen soll, fängt keiner an.
Es fällt leicht zu sagen: China ist ein viel größerer Umweltsünder, sollen die erst mal was machen. Aber ist das denn so?
Deutschland ist in Europa die größte Wirtschaftsmacht und daher auch für die meisten Co2-Ausstöße verantwortlich, in etwa so viel wie Afrika. China hat eine noch größere und "schmutzigere" Wirtschaft die zudem noch am Aufstreben und wachsen ist. Aber wenn man deren Ausstöße mal auf den Kopf hochrechnet, sieht das schon wieder ganz anders aus. In China leben auch noch sehr viele Menschen auf dem Land, wo sie noch nicht einmal ein Auto haben. Das sollte man sich klar machen und so hat Deutschland schon eine gewisse Verantwortung....
 
Gerade bei den pro Kopf Emissionen scheint deine Wahrnehmung nicht von der aktuellen Statistik gedeckt zu werden:
CO2 pro Kopf

Aber natürlich gilt, wenn man was verändern möchte, dann sollte man vor der eigenen Haustür anfangen.
Ich sehe aber nicht, dass es gesellschaftliche Mehrheiten (insbesondere global gesehen) gibt, die eine Abkehr vom Kapitalismus und den damit bedingten Verlust von Wohlstand, in Kauf nehmen werden. Die Klimakatastrophe bleibt eine abstrakte Gefahr, die dem einzelnen Menschen (im Moment) keinen direkten Schaden zufügt (im Gegensatz zu manchen Maßnahmen, die einen negativen Einfluss auf manchen haben).
There is no glory in prevention. Der Mensch wird frühestens dann reagieren, wenn es weh tut und dann wurschtelt man sich da irgendwie durch. Dass man es mit Verzicht und Weitsicht für eine große Mehrheit sinnvoller und schmerzfreier organisieren könnte, davon gehe ich sehr stark aus. Aber wer will das schon (wirklich)? Der Mensch tickt in seiner Gesamtheit nunmal anders.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich denke bei einzelnen Themen, Sachverhalten etc. kommen wir viel häufiger zusammen, als es den Anschein hat.

Es wirkt nur schnell anders, wenn (u.a.) die Diskussion statt eines Themas auf eine ganze Person (zB. HG Maßen) ausgeweitet wird. Damit lässt sich schnell polarisieren. Würden wir bei einzelnen Aussagen bleiben, gäbe es wahrscheinlich häufig Konsens.
Ein weiterer Punkt, der schnell zum (vermeintlichen) Dissens führt, ist, wenn man über den gleich Sachverhalt spricht, aber unterschiedliche Systemgrenzen betrachtet und das (manchmal) nicht klar ersichtlich ist.

Beispiel:
„Die Regierung sollte dafür sorgen, dass es uns besser geht. Tut sie aber nicht, denn…“

Hier ist die Systemgrenze entscheidend wer in dieses „uns“ miteinbezogen wird.

Das kann (u.a.) meinen:
- ich
- meine Familie
- meine Familie und Freunde
- meine Stadt
- mein ganzes Land
- die Bevölkerung der EU
- die „westliche“ Welt
- die gesamte Weltbevölkerung

Je nachdem welches „uns“ gemeint ist, können Maßnahmen sinnvoll oder auch nachteilig sein. Dazu kommen noch kurz-, mittel- oder langfristige Ziele.

Jetzt wird gerne gesagt, die deutsche Regierung ist „dem deutschen Volk“ verpflichtet, aber schon dabei könnte man mindestens in die Interessen der ersten fünf oben genannten Punkte differenzieren.

So redet man dann gerne immer leicht aneinander vorbei, weil man unterschiedlich gewichtet. Das wirkt dann schnell wie grundsätzlicher Dissens, der aber meiner Meinung nach gar nicht so sehr existiert.

Aber plakativer und polarisierter Formulieren, schafft halt einen emotionaleren und unterhaltenderen Diskurs. Teile und herrsche.

Was ich also sagen will, Adam, ich denke wir finden viele Punkte in denen wir uns sehr einig sind, erst recht wenn wir die Systemgrenzen, unter denen wir sie werten, klar benennen.

Aber das immer so auszuformulieren, ist natürlich komplex und nicht wirklich einfach oder machbar.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Wow! Das gerät ja zu einem Politikseminar, wenn man das alles im Detail beantworten will und würde ne Weile dauern.

Für den Anfang nur soviel: "Dem deutschen Volke" steht über dem Berliner Reichstag.
Und diesem ist unsere Regierung verpflichtet, was sich ja auch im Amtseid des Regierungschefs und der Minister ausdrückt: Den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden.
Wie das nun konkret aussieht auf den verschiedenen Feldern (Wirtschaft, Soziales, etc.), darüber haben die politischen Akteure-- allen voran die Parteien-- unterschiedliche Vorstellungen und treten in den Wettstreit darüber und der Souverän-- das Volk-- entscheidet durch Wahlen, wem es den Regierungsauftrag gibt.

Wer ist "Wir"? Wer ist "Das deutsche Volk"?
Mein politisches Idol- Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD)-- hat das; angelehnt an Kant; mal so formuliert: Politik hat die Aufgabe, sich um das Wohl der "res publica", des Gemeinwesens zu kümmern.
Und HS hat sich selbst immer als ersten Angestellten des Staates verstanden.

Und hier sind wir bei einem wichtigen Punkt: Der Blick auf das ganze, auf das Gemeinwohl, geht immer mehr verloren und es setzen sich Partikularinteressen durch.
Wenige Individuen und Gruppen sind noch bereit, für das Gemeinwohl Abstriche bei den eigenen Interessen hinzunehmen.

Das halte ich für eine bedenkliche Entwicklung.

So, das war es fürs erste zu deinen interessanten Ausführungen.

Grüße
"Rosi" (Johannes)
 
@Mayia, zu deiner post #26 danke ich dir noch einmal ganz herzlich. Und ich sehe ein, daß meine Vorlage, post #25 viel zu viel Stoff enthält, um hier sinnvoll diskutiert zu werden. Ich schrieb das ja hauptsächlich auf, weil du mich aufgefordert hatttest.
Jetzt aber mal zu einem übergreifenden Punkt: narürlich kann man blauäugig an das ganze herangehen, und aus dem frommen Spruch am Reichstag schließen, "unsere Politik arbeite immer im Interesse des deutschen Volkes". Wie das Schmidt mal versucht hat zu machen, mit redlichem Bemühen.

Aber man kann durchaus auch den Schwachsinn erkennen, der heute läuft. Noch mehr Geld und Waffen in einen Krieg hineinstecken, der nicht zu gewinnen ist, für KEINE Seite. Außer für den Militärischen Komplex in USA und in Europa.

Oder die Idee, mithilfe des Vetterwirtschaftsministeriums, angeführt von einem KinderbuchAutor, auch nur irgend etwas FÜR das Klima zu tun. Wenn man sich in Ruhe mal eine oder die andere Vorlesung von Hans-Werner Sinn anhört, dann wird einem leicht klar, was fürein ausgemachter UNSINN das alles ist, von vorne bis hinten. Wenn überhaupt, dann wird das KLima eher verschlechtert durch den ganzen Flatterstrom. und Energie bei uns wird viel zu sehr verteuert. dadurch Aus GANZ zwangsläufigen Gründen. Professor Sinn dröselt es immer wieder auf, aber die Politik ignoriert ihn heute.

Und ernsthafte Wissenschaftler, die einen Durchblick besitzen werden ignorierrt ganz einfach. Ich zähle nur einige auf jetzt als Beispiele: Koonin (NY University) Happer (ex Princeton), Christy (U of Alabama), Lindzen (ex MIT). Oder ex Uni Konstanz + Professor Ganteför.

Meine anderem Punkte sind weniger bedeutend, außer: keine einzige wichtige Institution funktioniert noch heutzztage. Da hilft die auch deine EU Begeisterung nicht weiter, liebe Mayia. Oder dein "Glaube" an eine fast 75 Jahre alte Verfassung.

Und ich sehe aus deinen gelegentlichen Bemerkungen zum Kapitalismus, daß auch Du kein Freund bist von der heutzutage grassierenden HOCHgradigen Inequality. Wo Zuckerberg + Bezos+ Musk + Murdoch + Google bestimmt, wo allles lang geht,

.
 
Also ich finde sowas ja unglaublich tröstlich :cry: So lange unsere gewählten Vertreter Zeit für solche Diskussionen haben, können wir noch nicht ganz unten angekommen sein :sneaky:
 
Last edited:
Lieber @rosettenfreak

schau mal, wieder was für dich ;-) :
Weihnachten

Wünsche Dir und allen anderen eine schöne Weihnachtszeit.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Danke.
Dieses Vorweihnachtsgeschenk ist dir wirklich gelungen.

Zum Link und zum umstrittenen Getränk: Hat man keine Probleme, dann macht man sich eben welche.
Aber ich denke, unsere Regierung hat tatsächlich gravierende Probleme, beispielsweise die Tatsache, dass sie einen verfassungswidrigen Haushalt vorgelegt hat, wie ihr Karlsruhe bescheinigte.
Und für den Haushalt 2024 fehlen ihr noch immer schlappe 17 Milliarden.

Angesichts dieser Tatsachen muss man der Ex- Grünen A. Schmidt bescheinigen, dass sie nicht mehr alle Kerzen am Weihnachtsbaum hat, wenn sie um ein Getränk eine Rassismus-Debatte anzettelt.
 
Wenn Deutschland das alleine macht wird es wenig Wirkung zeigen. Aber wenn sich jeder sagt, dass erst mal der andere anfangen soll, fängt keiner an.
Es fällt leicht zu sagen: China ist ein viel größerer Umweltsünder, sollen die erst mal was machen. Aber ist das denn so?
Deutschland ist in Europa die größte Wirtschaftsmacht und daher auch für die meisten Co2-Ausstöße verantwortlich, in etwa so viel wie Afrika. China hat eine noch größere und "schmutzigere" Wirtschaft die zudem noch am Aufstreben und wachsen ist. ....

Ein sehr spannender Thread! :) Da möchte ich ein paar Inputs geben, auf die man vllt. sonst nicht so schnell stößt. ;-)

Denn nämlich -- gerade in Bezug auf China -- ist die Sache (also, dass sie nichts gegen den Klimawandel tun würden) so ziemlich der einzige Vorwurf ist, den man ihnen NICHT machen kann. Die Chinesen bauen die Windkraft gerade aus auf Teufel-Komm-Raus...

- In China stehen mehr als ein Drittel aller Windräder weltweit (330 GW vgl. zu 830 GW weltweit... 2022 haben sie 37 GW dazu gebaut, mehr als die ganze restliche Welt zusammen! wiki)
- Bei Soloartechnologie ist China bei weitem Weltmarktführer. (de.statista: Tongwei, JA Solar, Aiko, LONGi, JinkoSolar)
- Bei Akkus detto. (~50% aller Li-Ion-Akkus kommen aus China... technik-einkauf.de)

Also, zynisch gesprochen: Von ihrem kommunistisch-kapitalistisch-dikatorischen Gesellschaftssystem kann man halten, was man will. Aber in Bezug auf Klimaschutz sind sie absolut Vorreiter.

(Jetzt noch zur "Verteidigung" der westlichen Welt: Das tun die Chinesen natürlich auch nicht, weil sie so riesige Klima-Freude wären... Sondern einfach, weil bei ihnen in manchen Städten die Smog-/Feinstaub-/... Belastung schon so hoch ist, dass man in D/Ö bei diesen Werten die Kinder nicht einmal in die Schule gehen ließe.. Also die können gar nicht anders, als irgendwann alle ihre Dreckschleuder-Kohle-Kraftwerke abzuschalten...
... während man in D die AKWs abgeschaltet hat [die ja als einziges kein CO2 produzieren; die alle noch 10-15 Jahre gelaufen wären.... {denn gebaut hat man sie ja schon; also warum vor Ende der Laufzeit abschalten?}],
... dafür aber die Kohle-Kraftwerke weiter laufen lässt.... bussgeldkatalog.org)
 
Wenn Deutschland das alleine macht wird es wenig Wirkung zeigen. Aber wenn sich jeder sagt, dass erst mal der andere anfangen soll, fängt keiner an.
Es fällt leicht zu sagen: China ist ein viel größerer Umweltsünder, sollen die erst mal was machen. Aber ist das denn so?
Deutschland ist in Europa die größte Wirtschaftsmacht und daher auch für die meisten Co2-Ausstöße verantwortlich, in etwa so viel wie Afrika. China hat eine noch größere und "schmutzigere" Wirtschaft die zudem noch am Aufstreben und wachsen ist. Aber wenn man deren Ausstöße mal auf den Kopf hochrechnet, sieht das schon wieder ganz anders aus. In China leben auch noch sehr viele Menschen auf dem Land, wo sie noch nicht einmal ein Auto haben. Das sollte man sich klar machen und so hat Deutschland schon eine gewisse Verantwortung....
@Zenobit

Deutschland ist für gerade mal 1,8% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, glaubt aber, das Klima im Alleingang retten zu können.
Dennoch gehören wir in Europa zu den größten Verursachern, was den CO2-Ausstoß betrifft.
Das liegt aber nicht daran, dass wir die größte europäische Volkswirtschaft sind, sondern hat andere Gründe, die ich noch nennen werde.

Gerade wir Deutsche können kein Thema pragmatisch angehen, sondern machen aus allem eine Ideologie.
Das gilt vor allem für "Die Grünen" und das Thema Klima.

Kein Land der Welt ist so vermessen, gleichzeitig aus 2 Energieträgern-- Kohle und Atomkraft-- auszusteigen und hat gleichzeitig die erneuerbaren Energien noch nicht genügend ausgebaut.
Kein Land tut das -- außer Deutschland.

Bei der Weltklimakonferenz wird gerade deutlich: Niemand folgt dem deutschen Weg. Ca. 20 Staaten-- darunter die USA, Schweden, Finnland, GB und Japan-- werden in den nächsten 27 Jahren bis 2050 die Atomkraft ausbauen, weil der Energiebedarf anders nicht zu decken ist.
Sie werden die Kapazitäten an Atomstrom verdreifachen!!!
Die Deutschen hören den Schuss aber mal wieder nicht und versuchen in völliger Ignoranz der Realität, den Rest der Welt weiterhin von ihrer illusionären Klimapolitik zu überzeugen.
Ist ja auch bei der Flüchtlingspolitik prima gelungen. *lol*

Wieder mal ein deutscher Sonderweg.

Warum sind wir in Europa einer der größten "Schmutzfinken", was den CO2-Ausstoß betrifft??
Nicht, weil wir die größte europäische Volkswirtschaft sind. Sondern weil wir ideologisch so verbohrt sind, sauberen Atomstrom abzuschalten und stattdessen Kohlekraftwerke wieder hochfahren.

Die Deutschen weigern sich seit Jahren hartnäckig von anderen zu lernen. Völlig egal, ob es um das Thema Flüchtlinge geht, ob um Bildungspolitik oder um das Klima.

Die deutsche Energiewende wird scheitern. Sie scheitert schon daran, dass Habeck das Geld ausgeht.

Statt weniger Bürokratie schafft dieser "Wirtschaftsminister" mehr Bürokratie.
Unternehmen müssen in Zukunft ihren Energieverbrauch im Detail dokumentieren.

Das kommt davon, wenn man staatsgläubig ist, so wie Robert Habeck.

Habeck mag etwas vom schreiben von Kinderbüchern verstehen. Aber von Wirtschaft hat er nicht den geringsten Schimmer.

-- "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt"-- (Ex-Wirtschaftsminister Günther Rexrodt, FDP).

Genau. Und nicht im Wirtschaftsministerium.

Dazu empfehle ich einen Artikel aus der NZZ vom 04.12.2023:

-- "Ein Desaster namens Energiewende"--
 
Last edited:
Gerade wir Deutsche können kein Thema pragmatisch angehen, sondern machen aus allem eine Ideologie.
Das gilt vor allem für "Die Grünen" und das Thema Klima.

Kein Land der Welt ist so vermessen, gleichzeitig aus 2 Energieträgern-- Kohle und Atomkraft-- auszusteigen und hat gleichzeitig die erneuerbaren Energien noch nicht genügend ausgebaut.
Kein Land tut das -- außer Deutschland.

Bei der Weltklimakonferenz wird gerade deutlich: Niemand folgt dem deutschen Weg. Ca. 20 Staaten-- darunter die USA, Schweden, Finnland, GB und Japan-- werden in den nächsten 27 Jahren bis 2050 die Atomkraft ausbauen, weil der Energiebedarf anders nicht zu decken ist. [...] Wieder mal ein deutscher Sonderweg.

Dankeschön @rosettenfreak Das ist perfekt beschrieben! Gerade bei der Atomkraft sieht man diese Ideologisierung.
Wobei wir in Ö da ja gewissermaßen "Musterbeispiel" sind von Irrationalität in Bezug auf Atomkraft -- mit unserem Sichersten (!) AKW der Welt! --> dem AKW Zwentendorf, 1972 - 1978 gebaut, nach der Volksabstimmung am 5. Nov. 1978 nie in Betrieb gegangen. Als "größte Investitionsruine Österreichs" wird es auf wiki bezeichnet. Stattdessen haben wir Gas-Kraftwerke gebaut und kaufen Gas aus Russland... naja...

Wobei man natürlich sagen muss, dass diese Ideologisierung nicht auf Europa beschränkt ist. Die Amis tun das genau so: Nur eben mit Abtreibung und Waffen. Bei dem einen wird so ziemlich alles vor den Karren gespannt, was das Wort "Bibel" richtig schreiben kann; und beim anderen geht die NRA mit dem Argument, dass bewaffnete Lehrer der beste Schutz vor Schul/College-Amokläufen wären...

... wo man auch sagen könnte: Na eigentlich haben sie da gar nicht so unrecht...

Beziehungsweise: Was würde dagegen sprechen, dass speziell ausgebildete, speziell geschulte Lehrer, in einem Safe in einigen Klassenzimmmern eine Schusswaffe liegen hätten?
(sogar rechtlich wäre es einfach zu lösen: Einfach [jetzt für Ö, weil ich das D-Recht dazu nicht so gut kenne:] Indem man im Waffengesetz die Liste der "gefährdeten Berufe" neben den Taxifahrern und Geldboten einfach um 'Lehrer' erweitert.)
--> Aber das ist aus ideologischen Gründen völlig undiskutierbar in D/Ö. Wohl auch, weil es in D/Ö einfach nicht so viele Schul-Amokläufe gibt wie in den USA... (Wobei, naja, so wenige waren's auch wieder nicht: Erfurt, 2002; Emsdetten 2008; Winnenden, 2009, wo die Polizei jeweils ziemlich versagt hat...)

Dafür nehmen aber die Messer-Attacken zu: NRW, Sachsen -- tagesschau -- Bericht vom WDR vom 29.8.2023

Wo ich wieder sagen würde: Da würde es sich ein potentieller Messer-Stecher -- sei es aus dem muslimischen Kulturkreis gegen Juden, oder aus dem zugewanderten Kulturkreis aus Afghanistan/Kasachstan/Irak/Libyen/Eritrea/Somalia... zwei Mal überlegen, ob er in der Schule ein Messer zöge, wenn er wüsste, dass der Mathe-Lehrer im Klassenzimmer im Waffensafe eine Glock17 liegen hat...

Aber das ist eben nach derzeitiger Meinungslage völlig undiskutierbar in D/Ö.


--

Aber zurück zum Thema. Ich wollte nur ein wenig vor den Vorhang holen, was 'Ideologie' eigentlich ist. (Denn viel zu oft verfällt man in die Vorstellung, dass 'Ideologie' immer nur das wäre, was andere Menschen hinter ihren Überlegungen hätten, wo man aber anderer Meinung ist.... ;)

~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ *** ~~~ ***

Danke auch für den Artikel in der NZZ:
Dazu empfehle ich einen Artikel aus der NZZ vom 04.12.2023:

-- "Ein Desaster namens Energiewende"--
hier der Link dazu: https://www.nzz.ch/wirtschaft/energiepolitik-das-falsche-vorbild-deutschland-ld.1290233

Der Artikel ist sehr lesens- und lehrreich! Vor allem, weil es aus EXTERNER -- nämlich Schweizer Sicht -- beschreibt, was aus deren Sicht an der dt. sog. "Energiewende" nicht funktioniert hat.

(Bei manchen Punkten gehe ich nicht mit --> v.a. nicht bei dem, worüber sie in Bezug auf Hans-Werner Sinn berichten, mit den dt. Pump-Speicher-Kraftwerken u.s.w.... aber sei's drum ;-)

kendra
 
Last edited:
@Zenobit

Deutschland ist für gerade mal 1,8% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, glaubt aber, das Klima im Alleingang retten zu können.
Dennoch gehören wir in Europa zu den größten Verursachern, was den CO2-Ausstoß betrifft.
Das liegt aber nicht daran, dass wir die größte europäische Volkswirtschaft sind, sondern hat andere Gründe, die ich noch nennen werde.

Gerade wir Deutsche können kein Thema pragmatisch angehen, sondern machen aus allem eine Ideologie.
Das gilt vor allem für "Die Grünen" und das Thema Klima.

Kein Land der Welt ist so vermessen, gleichzeitig aus 2 Energieträgern-- Kohle und Atomkraft-- auszusteigen und hat gleichzeitig die erneuerbaren Energien noch nicht genügend ausgebaut.
Kein Land tut das -- außer Deutschland.

Bei der Weltklimakonferenz wird gerade deutlich: Niemand folgt dem deutschen Weg. Ca. 20 Staaten-- darunter die USA, Schweden, Finnland, GB und Japan-- werden in den nächsten 27 Jahren bis 2050 die Atomkraft ausbauen, weil der Energiebedarf anders nicht zu decken ist.
Sie werden die Kapazitäten an Atomstrom verdreifachen!!!
Die Deutschen hören den Schuss aber mal wieder nicht und versuchen in völliger Ignoranz der Realität, den Rest der Welt weiterhin von ihrer illusionären Klimapolitik zu überzeugen.
Ist ja auch bei der Flüchtlingspolitik prima gelungen. *lol*

Wieder mal ein deutscher Sonderweg.

Warum sind wir in Europa einer der größten "Schmutzfinken", was den CO2-Ausstoß betrifft??
Nicht, weil wir die größte europäische Volkswirtschaft sind. Sondern weil wir ideologisch so verbohrt sind, sauberen Atomstrom abzuschalten und stattdessen Kohlekraftwerke wieder hochfahren.

Die Deutschen weigern sich seit Jahren hartnäckig von anderen zu lernen. Völlig egal, ob es um das Thema Flüchtlinge geht, ob um Bildungspolitik oder um das Klima.

Die deutsche Energiewende wird scheitern. Sie scheitert schon daran, dass Habeck das Geld ausgeht.

Statt weniger Bürokratie schafft dieser "Wirtschaftsminister" mehr Bürokratie.
Unternehmen müssen in Zukunft ihren Energieverbrauch im Detail dokumentieren.

Das kommt davon, wenn man staatsgläubig ist, so wie Robert Habeck.

Habeck mag etwas vom schreiben von Kinderbüchern verstehen. Aber von Wirtschaft hat er nicht den geringsten Schimmer.

-- "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt"-- (Ex-Wirtschaftsminister Günther Rexrodt, FDP).

Genau. Und nicht im Wirtschaftsministerium.

Dazu empfehle ich einen Artikel aus der NZZ vom 04.12.2023:

-- "Ein Desaster namens Energiewende"--
Sagen wir mal so: Der Ukrainekrieg hat vieles kompliziert auch oder gerade die Energiepolitik in Deutschland. Da geht es jetzt nicht nur darum ob Energie umweltfreundlich ist sondern auch ob es "moralisch vertretbare" Energie ist.
Deutschland als Industrieland verbraucht zu viel Energie, das ist nun mal Tatsache. Irgend etwas muss getan werden, dass ist auch Tatsache. Öl ist einer der wichtigsten Rohstoffe und wird für die Produktion von fast allem benötigt, da ist Öl eigentlich zu schade um es zu verbrennen. Aber ich gebe dir Recht, bei solch einem hohen Bedarf sollte oder muss man in mehrere Richtungen schauen. Mit nur einer einzigen Energiequelle wird man den Bedarf nicht stillen können. Welches der Richtige Weg ist darüber kann man streiten.
Klar ist aber auch mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: Aber die mach doch auch nichts! wird das Problem sicher nicht lösen.
Das Klimaproblem ist nicht so einfach und dementsprechend auch nicht leicht zu lösen. Nehmen wir mal an alle Industriestaaten einigen sich kein Öl mehr zu verbrennen. Was würde passieren? Der Preis würde sinken und ärmere Länder würden dann mehr Öl kaufen um es zu verbrennen.... Ein kleiner Teufelskreis.
 
Sagen wir mal so: Der Ukrainekrieg hat vieles kompliziert auch oder gerade die Energiepolitik in Deutschland. Da geht es jetzt nicht nur darum ob Energie umweltfreundlich ist sondern auch ob es "moralisch vertretbare" Energie ist.
Deutschland als Industrieland verbraucht zu viel Energie, das ist nun mal Tatsache.

Wie bitte? Wo ist denn das bitteschön "Tatsache"? :cautious:

Das ist "Ideologie".

Tatsache ist, dass Industrieproduktion, also zB ein Stahl-Ofen, oder die Herstellung von Turbinen für Wasserkraftwerke weit mehr Energie verbraucht als Service-Produktion -- also v.a. weit mehr als zB Dienstleister brauchen, also Bars und Discos oder Frisörinnen oder Installateure...
(Wobei: Auch Bars und Discos und Frisöre brauchen eine Menge Energie -- die müssen nämlich ihre Lokale heizen; da tun sich Installateure wieder leichter: Die reparieren ja für gewöhnlich nur Bäder und Klos von Leuten, die ihrerseites ihre Wohnungen heizen müssen...)

Was weiters Tatsache ist, das ist:
Dass -- wenn wir aus dem Hoch-Umweltschutz- und Hoch-Regulierungs-Land Deutschland (mit verpflichtender Rauchgaswäsche und jeder Menge anderen Umwelt-Auflagen) die Schwerindustrie vertreiben, dass die sich dann zuerst in Marokko ansiedeln mit ihren Fabriken (wg. der kurzen See-Wege zu ihren Absatzmärkten)
--> Und wenn es dort zu teuer wird von wegen zu vielen Umweltschutz-Steuer-Menschenrechts-Sonstigen-Auflagen --> dann übersiedeln die weiter nach China / Asien. [Wo noch dazu dort die Arbeitskräfte, bei oft gleicher [oder besserer] universitärer Ausbildung, billiger sind als in D...]


Also, mit einem Wort: Mit der Vertreibung der Schwer-Industrie aus D/Ö/Europa... FÖRDERN wir sogar die weltweite Erderwärmung... (auch wenn wir unsere nationalen "Klima-Ziele" damit natürlich erreichen....)

.... weil es den SOx und den NOx ja bekanntlich egal ist, ob sie aus einem Schornstein in Berlin oder Leipzig; oder eben aus einem Schornstein in Benin oder Laos geblasen werden.....
 
Es ist tatsächlich aufschlussreich, gelegentlich in Blätter aus dem deutschsprachigen Ausland (Schweiz, Österreich) zu sehen.
Ich bevorzuge da die "NZZ" und die "Basler Zeitung" (beide Schweiz) und für Österreich den "Standard."
Der Blick von drüben auf uns ist oft nüchterner als in so manch deutschem Blatt.

Zur aktuellen deutschen Wirtschaftspolitik empfehle ich den Artikel "Die deutsche Schizophrenie" (NZZ, 01.12.2023).

Einerseits gibt es bei staatlichen Ausgaben kein Halten mehr: Alles und jeder soll subventioniert werden (Chip-Fabriken, etc.).
Wir entwickeln uns dank des ökonomischen Blindgängers Robert Habeck und seiner Partei, den "Grünen" (leider) immer mehr zu einer interventionistischen Staatswirtschaft.
Andererseits will man sich aber auch als Sparweltmeister präsentieren ("Schuldenbremse").

Das ist die Quadratur des Kreises. Und die hat bekanntlich noch nie funktioniert.
 
@Marina Mazzucato

Ein Name, den man kennen sollte.
Es handelt sich um eine Ökonomin, die unser Wirtschaftsminister Robert Habeck grenzenlos bewundert.
Sie hätte sein Leben und sein Denken verändert.
Leider, muss man sagen.
Denn der Robert hat Deutschland dazu auserkoren, Versuchslabor für die fragwürdigen Ideen dieser Ökonomin zu werden.
Entsprechend desaströs sind die Ergebnisse der Habeck´schen "Wirtschaftspolitik."

In aller Kürze: Marina Mazzucato träumt von einem "unternehmerischen Staat."
Von einem dauer-interventionistischem Staat.

Habecks Energiegesetz ist geradezu eine Blaupause der Ideen von Marina Mazzucato.

Wer mehr wissen möchte:
-- "Habecks Lieblingsökonomin träumt von einem mächtigen Staat, der mit Zwang lenkt."--
("FOCUS Online", 30.05.2023).
 
Sagen wir mal so: Der Ukrainekrieg hat vieles kompliziert auch oder gerade die Energiepolitik in Deutschland. Da geht es jetzt nicht nur darum ob Energie umweltfreundlich ist sondern auch ob es "moralisch vertretbare" Energie ist.
Deutschland als Industrieland verbraucht zu viel Energie, das ist nun mal Tatsache. Irgend etwas muss getan werden, dass ist auch Tatsache. Öl ist einer der wichtigsten Rohstoffe und wird für die Produktion von fast allem benötigt, da ist Öl eigentlich zu schade um es zu verbrennen. Aber ich gebe dir Recht, bei solch einem hohen Bedarf sollte oder muss man in mehrere Richtungen schauen. Mit nur einer einzigen Energiequelle wird man den Bedarf nicht stillen können. Welches der Richtige Weg ist darüber kann man streiten.
Klar ist aber auch mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: Aber die mach doch auch nichts! wird das Problem sicher nicht lösen.
Das Klimaproblem ist nicht so einfach und dementsprechend auch nicht leicht zu lösen. Nehmen wir mal an alle Industriestaaten einigen sich kein Öl mehr zu verbrennen. Was würde passieren? Der Preis würde sinken und ärmere Länder würden dann mehr Öl kaufen um es zu verbrennen.... Ein kleiner Teufelskreis.
@Zenobit

Selbstverständlich muss man etwas gegen den Klimawandel tun.
Es ist aber die Frage, was man tut und wie man es tut.
Folgt man der "Strategie" der "Grünen", -- Ausstieg aus der Atomkraft und der Kohle bei gleichzeitig schleppendem Ausbau der erneuerbaren Energien, das ganze garniert mit einer überbordenden Bürokratie-- dann führt das unweigerlich zur Deindustrialisierung Deutschlands.

Was Deutschland tut, das ist wirtschaftlich teuer, nützt dem Klima aber gar nix!
Der renommierte Ökonom Hans-Werner Sinn hat in einer Studie deutlich gezeigt, wie irrsinnig Habecks Heizungsgesetz ist und dass es dem Klima gar nix nutzt.

Tatsache ist, dass niemand auf der Welt dem deutschen Weg folgt.
Das zeigt sich gerade deutlich bei der Weltklimakonferenz in Dubai.
Um genügend saubere Energie produzieren zu können wird man noch recht lange nicht auf Atomkraft verzichten können.

Den "Grünen" haben wir es zu verdanken, dass die Angst vor der atomaren Apokalypse mittlerweile fest in der deutschen DNA verankert ist.
Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft ist keine ökonomische und schon gar keine wissenschaftlich fundierte Entscheidung.
Es ist eine rein politisch-ideologische Entscheidung.

Paradox: Wir nehmen Fukushima als Anlass, aus der Atomkraft auszusteigen.
Und was machen die Japaner?? Bauen die Kernkraft aus-- trotz Fukushima.
 
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@Zenobit

Selbstverständlich muss man etwas gegen den Klimawandel tun.
Es ist aber die Frage, was man tut und wie man es tut.
Folgt man der "Strategie" der "Grünen", -- Ausstieg aus der Atomkraft und der Kohle bei gleichzeitig schleppendem Ausbau der erneuerbaren Energien, das ganze garniert mit einer überbordenden Bürokratie-- dann führt das unweigerlich zur Deindustrialisierung Deutschlands.

Was Deutschland tut, das ist wirtschaftlich teuer, nützt dem Klima aber gar nix!
Der renommierte Ökonom Hans-Werner Sinn hat in einer Studie deutlich gezeigt, wie irrsinnig Habecks Heizungsgesetz ist und dass es dem Klima gar nix nutzt.

Tatsache ist, dass niemand auf der Welt dem deutschen Weg folgt.
Das zeigt sich gerade deutlich bei der Weltklimakonferenz in Dubai.
Um genügend saubere Energie produzieren zu können wird man noch recht lange nicht auf Atomkraft verzichten können.

Den "Grünen" haben wir es zu verdanken, dass die Angst vor der atomaren Apokalypse mittlerweile fest in der deutschen DNA verankert ist.
Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft ist keine ökonomische und schon gar keine wissenschaftlich fundierte Entscheidung.
Es ist eine rein politisch-ideologische Entscheidung.

Paradox: Wir nehmen Fukushima als Anlass, aus der Atomkraft auszusteigen.
Und was machen die Japaner?? Bauen die Kernkraft aus-- trotz Fukushima.
Kommt vielleicht auch ein wenig darauf an wo genau du in Deutschland wohnst. Ich z.B. wohne nur wenige Kilometer von der Asse entfernet. Ich nehme an du hast keinen Atommüll in der Nachbarschaft?
Klar hat man es in den letzten 30-40 Jahren schlichtweg verpennt. Fokushima ist ja auch schon ein paar Jahre her. In der Zeit hätte man schon eine Menge Windkrafträder bauen können oder andere umweltfreundliche Energien fördern können. Hat man aber nicht. Im Gegenteil die Hürden für Baugenehmigungen würden unnötig erhöht.
Bayern will keine Stromtrassen und keine eigenen Windkrafträder.... aber Strom, möglichst billigen Strom. Ach ja, Atommüll aber bitte nicht in Bayern...
 
Kommt vielleicht auch ein wenig darauf an wo genau du in Deutschland wohnst. Ich z.B. wohne nur wenige Kilometer von der Asse entfernet. Ich nehme an du hast keinen Atommüll in der Nachbarschaft?
Klar hat man es in den letzten 30-40 Jahren schlichtweg verpennt. Fokushima ist ja auch schon ein paar Jahre her. In der Zeit hätte man schon eine Menge Windkrafträder bauen können oder andere umweltfreundliche Energien fördern können. Hat man aber nicht. Im Gegenteil die Hürden für Baugenehmigungen würden unnötig erhöht.
Bayern will keine Stromtrassen und keine eigenen Windkrafträder.... aber Strom, möglichst billigen Strom. Ach ja, Atommüll aber bitte nicht in Bayern...
@Zenobit

Hi.

Na, das Wohnortargument hat so seine Tücken.
Danach dürfte man nirgendwo Atommüll entsorgen. Denn irgendeiner wohnt immer in der Nähe.

Ernsthaft:
Deutsche Atomkraftwerke sind (ziemlich) sicher.

Und was das Klima betrifft: Atomkraft ist hinsichtlich des CO2-Ausstoß ein sauberer Energieträger.

John Kerry-- der US-Beauftragte der USA bei der Weltklimakonferenz in Dubai-- hat es knapp auf den Punkt gebracht:

-- "Um aus den fossilen Energien aussteigen zu können bedarf es der Atomkraft. Deshalb werden die USA diese in den nächsten 30 Jahren verdreifachen. Das ganze ist keine Frage der Weltanschauung, sondern eine Frage der Mathematik."--

So ist es. Ob das Ricarda Lang nun gefällt oder nicht.
 
Was den Atomausstieg nach Fukushima betrifft: Richtig, in der Energiepolitik gabs einige abenteuerliche Kehrtwenden unter "Angie."
Aber warum sollte man ihr jetzt ihre Reaktion auf Fukushima vorwerfen??? Man kann es auch so interpretieren, dass "Angie" aus Fukushima gelernt und die richtigen Schlüße gezogen hat.
Dies ist ein Beitrag von 2013. Also zwei Jahre nach Fukushima.

Da warst Du anscheinend zunächst auch der Meinung, dass der Ausstieg aus der Atomkraft richtig wäre.

Paradox: Wir nehmen Fukushima als Anlass, aus der Atomkraft auszusteigen.
Und was machen die Japaner?? Bauen die Kernkraft aus-- trotz Fukushima.

Es ist vollkommen legitim seine Meinung zu ändern,
Wäre interessant zu erfahren wann und wodurch genau dieser Meinungswechsel stattgefunden hat?
Ich nehme aber stark an, dass das erst nach dem Beginn des Krieges stattgefunden hat. Da war es aber eh schon zu spät.

Lieben Gruss
Mayia
 
@Mario BARTH in der Talkshow "Riverboat" (in der ARD-Mediathek)

-- "Ich gendere nicht. Ich habe einen Schulabschluss!"-- (Mario Barth)

Wunderbar! Der Spruch hätte von mir sein können!

Ich kann den MB eigentlich nicht leiden. Aber sein Auftritt bei "Riverboat" war genial!
 
Dies ist ein Beitrag von 2013. Also zwei Jahre nach Fukushima.

Da warst Du anscheinend zunächst auch der Meinung, dass der Ausstieg aus der Atomkraft richtig wäre.



Es ist vollkommen legitim seine Meinung zu ändern,
Wäre interessant zu erfahren wann und wodurch genau dieser Meinungswechsel stattgefunden hat?
Ich nehme aber stark an, dass das erst nach dem Beginn des Krieges stattgefunden hat. Da war es aber eh schon zu spät.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Ich war damals nicht der Meinung, dass Angie aus Fukushima die richtigen Schlüsse gezogen hat.
Ich habe damals nur ihre Argumentation nachvollzogen.
Was nicht heißt, dass ich sie geteilt habe.
 
@Zenobit

Hi.

Na, das Wohnortargument hat so seine Tücken.
Danach dürfte man nirgendwo Atommüll entsorgen. Denn irgendeiner wohnt immer in der Nähe.

Ernsthaft:
Deutsche Atomkraftwerke sind (ziemlich) sicher.

Und was das Klima betrifft: Atomkraft ist hinsichtlich des CO2-Ausstoß ein sauberer Energieträger.

John Kerry-- der US-Beauftragte der USA bei der Weltklimakonferenz in Dubai-- hat es knapp auf den Punkt gebracht:

-- "Um aus den fossilen Energien aussteigen zu können bedarf es der Atomkraft. Deshalb werden die USA diese in den nächsten 30 Jahren verdreifachen. Das ganze ist keine Frage der Weltanschauung, sondern eine Frage der Mathematik."--

So ist es. Ob das Ricarda Lang nun gefällt oder nicht.
Na ja, aber der Atommüll existiert doch oder nicht?
Und wie du schon richtig sagst, niemand will ihn bei sich haben. In Deutschland gibt es ja kein "Endlager" nur Lager wo das Zeug halt schon mal 70-80 Jahre so rumliegt.... ;)

Windkrafträder sind im Gegensatz zu Atomkraftwerken völlig sicher. Das Schlimmste was passieren kann ist das mal ein Blitz einschlägt. Atomkraft ist sicher? Na ja, eine Studie hat mal berechnet, dass es rein rechnerisch alle 100 Jahre maximal einen Zwischenfall geben dürfte. Tschernobyl, Harrisburg, Fokushima.... da sind wir wohl etwas drüber.
Und da ist noch nicht einmal ein Terrorist auf die Idee gekommen eines in die Luft zu jagen oder eines steht, wie in der Ukraine, mitten in einem Kriegsgebiet.

 
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