Wieso sind die Leute nicht mehr kritikfähig?

@ Sena78

Liebe Sena, besäßest Du vielleicht die Freundlichkeit, an dieser Stelle einmal präzise zu formulieren, was Du unter "Kritikfähigkeit" verstehst?

Das würde mich ehrlich interessieren!

LG
Auden James


PS: Mit Deinem letzten Absatz bestätigst Du selbst – offenbar unfreiwillig – Schopenhauers Diktum über den Menschen und seine Eitelkeit!
Hab ich Mitleid? Ja, irgendwo schon. Starrsinn, gepaart mit Arroganz und vor allem Ignoranz, lassen einen ziemlich asozial wirken. Umso mehr freue ich mich, dass ich da ganz anders gestrickt bin.
 
Last edited:
@Phiro...

Nicht Schneeflocken, sondern lebende Menschen. Menschen, von denen viele gewohnt sind, kritisiert zu werden. Aber nicht auf eine arrogante, herablassende Art, die sagt "Ich bin Gott und du ein kleines Würstchen."

Würde sich jemand im Büro hinstellen und mich so heruntermachen, der nicht mein oberster Chef ist, würde ich mir das auch nicht gefallen lassen. Und AJ ist nicht unser Chef. Er ist jemand, der meint, belesen zu sein, gäbe ihm das Recht, jede Geschichte und jeden Autor herunterzumachen, wie es ihm gerade gefällt.

Kein anderer hier unterstellt den Autoren und Kommentatoren, sich Fake-Accounts zu bedienen, um ihn zu kritisieren.

Ich wundere mich immer wieder, dass du ihn immer wieder in Schutz nimmst. Er ist doch der Einzige hier, der nicht mit Kritik umgehen kann. Alle anderen können das.


-- "Ich wundere mich, dass du ihn immer wieder in Schutz nimmst...." (Phiro...)

Ich denke, das tue ich nicht und das ist auch nicht nötig.
AJ kann ganz gut für sich selbst sprechen.

Warum ich der Meinung bin, dass er keineswegs so verletzend kritisiert wie ihm hier immer wieder unterstellt wird, das erläutere ich, wenn ich etwas mehr Zeit habe.
 
@Lektüretipp:

Weil hier jemand Lektüretipps gab, ich glaube, was Übersetzungen betrifft: Hier was erhellendes für die "Schneeflocken", die erwarten, dass man "woke" zu sein hätte, also "sensibel" und "achtsam" bei der Wahl der Sprache:

-- Robert Hughes: "Nachrichten aus dem Jammertal. Wie sich die USA in die Political Correctness verstrickt haben." (1991!!).

Man beachte das Erscheinungsjahr.
Robert Hughes (1938-2012), der vielleicht größte Kunstkritiker seiner Generation, hat damals ein hellsichtiges Buch geschrieben. Aber selbst er würde wohl heute die Hände über Kopf zusammenschlagen, müsste er erleben, welche Formen diese "Woke"-Hysterie inzwischen angenommen hat.
Hughes hat die Zustände-- den Anschlag auf Meinungsfreiheit und Debattenkultur, den die PC uns im Namen einer angeblich höheren Moral beschert-- geradezu prophetisch vorhergesehen.

Und wir Deutsche müssen natürlich jeden Zeitgeist-Quatsch, der aus den Staaten zu uns schwappt, übernehmen und meist noch einen draufsetzen.

Hughes war vieles, aber ganz sicher nicht "woke."
Seine besten Kritiken gab er in einem Sammelband heraus unter dem dem Titel: "Ich bin nichts, wenn ich nicht lästern darf."
 
Last edited:
Liebe Sena, besäßest Du vielleicht die Freundlichkeit, an dieser Stelle einmal präzise zu formulieren, was Du unter "Kritikfähigkeit" verstehst?

Das würde mich ehrlich interessieren!

LG
Auden James


PS: Mit Deinem letzten Absatz bestätigst Du selbst – offenbar unfreiwillig – Schopenhauers Diktum über den Menschen und seine Eitelkeit!

GALAKTISCH! Jetzt wissen wir es aus erster Hand.
 
-- "Ich wundere mich, dass du ihn immer wieder in Schutz nimmst...." (Phiro...)

Ich denke, das tue ich nicht und das ist auch nicht nötig.
AJ kann ganz gut für sich selbst sprechen.

Warum ich der Meinung bin, dass er keineswegs so verletzend kritisiert wie ihm hier immer wieder unterstellt wird, das erläutere ich, wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Leider ist ja sein berüchtigtes "Anti-Dingo-Essay" nicht mehr da. Dort warst du nämlich der einzige, der diesem Pamphlet etwas Positives abgewinnen konnte.
 
@Sena78

Ich finde es lustig, dass die Masse der Autoren und Leser sich danach richten sollen, was Auden James für eine rationale, angemessene Kritik hält. Nicht er trägt die Verantwortung für seine Message und die Resonanz darauf, nein es ist die Mehrzahl derer, welche er erreichen möcht. Das finde ich ziemlich plemplem.

Und wer sagt, dass man auf Literotica nicht mit Kritik umgehen könnte? Ich habe auch schon kritisiert und wurde selbst auch schon ziemlich direkt auf meine Schwächen hingewiesen. Aber es kam halt kein hanebüchen drin vor oder der Rat, es mit dem Schreiben, zum Schutze der wehrten Leserschaft ganz bleiben zu lassen.

Auden und, was mich hier jetzt wirklich erstaunt auch du Rosi, scheinen einen sehr verquere Vorstellung von konstruktiver Kritik zu haben. Man kann auch auf höfliche Weise direkt sein und Fehler klar benennen. Ohne dem Autor seine Hobby madig zu machen und ihn aufs gröbste anzugreifen.

Und freundliche Hinweise darauf, was Auden in Zukunft anders machen könnte, um anders von den Menschen wahrgenommen zu werden, stößt bei ihn genauso auf Ablehnung, wie seine Kritik an die Autoren. Wie kann das denn möglich sein? Er hat doch selbst behauptet kritikfähig zu sein.

Für mich sind die Auden-Threads ziemlich unterhaltend. Vielleicht sollte man mal eine Geschichte drüber schreiben?

Liebe Grüße

Sena

--"Man kann auch auf höfliche Weise direkt sein und Fehler klar benennen." (Sena78)

Sicher. Kann man. Und dagegen habe ich auch nichts.
Man kann es aber auch anders machen: Deftig, polemisch, angriffslustig, ironisch.
Stell dir vor, Marcel Reich-Ranicki-- also der echte *lol*-- hätte immer nur höflich Kritik geübt: Glaubst, er und seine Sendung ("Das literarische Quartett") wären auch nur annähernd so erfolgreich und populär geworden?? Wohl eher nicht.

In der Nachfolge-Sendung, die immer noch den gleichen Titel trägt; läuft das heute in etwa so ab:

-- "Nicht, dass sie mich falsch verstehen, Herr (Volker) Weidemann. Ich wollte ihnen mit meiner Kritik nicht zu nahe treten."
-- "Schon gut, Frau (Thea) Dorn. Wir kennen uns doch nun auch schon eine Weile. Ich weiß schon, wie sie das meinen."

Ist recht Volker, ist recht Thea...*gääähn*...und wir drücken den Umschaltknopf....

So weit, so gut, diese "kritische Auseinandersetzung"--- und dementsprechend mies die Einschaltquoten.

-- Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten"-- Hätte man sich so einen Satz aus dem Munde von Marcel Reich-Ranicki vorstellen können???

Ich denke, ich habe keine verquere Vorstellung von konstruktiver Kritik. Ich finde nur, es darf gelegentlich ruhig auch etwas deftiger sein, ohne dass man gleich beleidigt ist.
 
Man kann es aber auch anders machen: Deftig, polemisch, angriffslustig, ironisch.
Stell dir vor, Marcel Reich-Ranicki-- also der echte *lol*-- hätte immer nur höflich Kritik geübt: Glaubst, er und seine Sendung ("Das literarische Quartett") wären auch nur annähernd so erfolgreich und populär geworden?? Wohl eher nicht.

Nicht schön für den Empfänger, aber akzeptabel, wenn er von jemand mit echter Erfahrung kommt.

Und wie ist es mit arrogant, überheblich, rechthaberisch, besserwisserisch? Soziopathisch und passiv-aggressiv? Verletzend und respektlos?

DAS sind die Adjektive, die in letzter Zeit für AJ benutzt wurden.
 
Unterhaltungswert von Kritik? Wirklich?

Ich denke Marcel Reich-Ranitzki hat professionelle Autoren kritisiert und keine Amateure in einem Erotikforum. Der Anspruch dürfte da auf einer anderen Ebene liegen, auch wenn ihr das vielleicht nicht nachvollziehen wollt. Was ich aber interessant finde, ist, dass es anscheinend gar nicht darum geht, den Autor mit der dargebrachten Kritik zu helfen sein Werk zu verbessern, sondern mit dieser zu unterhalten und das möglichst provokativ. Für eine Fernsehsendung vielleicht eine Notwendigkeit, aber für dieses Forum? Reichen die Geschichten nicht? Warum kritisiert Auden nicht in einem professionellen Literatenforum? Werke aus dem Club der Germanisten, wenn es einen solchen gibt oder schreibt Buchkritiken?

Vielleicht weil seine Lampe dafür nicht hell genug scheint?

Eine zweite Frage die ich mir stelle ist, warum er die User unterschiedlich behandelt. Stürzt er sich auf Männer und nimmt deren Schreibe auseinander, können Frauen (so auch ich) vergebens darauf warten, dass er sich ihrer annimmt. Er hat das mit einer anderen Qualität ihrer Schreibe begründet, aber heißt das nicht dann auch, dass positives Feedback nicht für ihn in Frage kommt?

Ich weiß es nicht.

Ach ja Auden, das habe ich unter Kritikkompetenz in der Wikipedia gefunden. Da habe ich, seltsam, ich weiß, sofort an dich denken müssen.

Der autoritäre Kritiker:

Dieser Kritiktyp zeichnet sich durch eine hohe Konfliktfähigkeit, das heißt eine hohe Konfliktbereitschaft/ geringe Selbstüberwachung aus sowie durch ein hohes Selbstwertgefühl und eine eher schwache Kooperationsbereitschaft/ Perspektivenübernahme. Die Einstellung dieses Typus gegenüber Kritik kann infolgedessen als deutlich autoritär bezeichnet werden. Seine Anstrengungen, sich in die Perspektive des von ihm Kritisierten hineinzuversetzen, sind sehr schwach ausgeprägt, so wie auch die Möglichkeiten, mit ihm zu einer sinnvollen Kooperation zu gelangen. Bei einer ausgeprägten Stärke seines Selbstwertgefühls besteht für ihn die Möglichkeit, unabhängig von der Beurteilung anderer zu handeln. Oftmals bildet autoritärer Kritikstil einen Mangel an sozialer Kompetenz ab. Dieser Mangel wird von solchen Personen mit einem kritischen Machtgebaren kompensiert.

Der konfliktäre Kritiknehmer:

Der konfliktäre Kritiknehmer bildet einen unabhängigen Kritiktyp. Er verfügt zwar einerseits über ein hohes Maß an Konfliktbereitschaft, andererseits aber nur über eine geringe Selbstüberwachung. Auch seine Fähigkeit zur Kooperationsbereitschaft/ Perspektivenübernahme ist nicht ausgeprägt. Seine Bereitschaft zur eigenen Veränderung und zur Akzeptanz und seine Fähigkeit zum Humor sind ebenfalls nur gering entwickelt. Dieser Typ des konfliktären Kritiknehmers fasst Kritik eher als Bevormundung auf und ist nicht bereit, sich produktiv nach der Kritik Dritter zu richten. Kritisiert man ihn, ist der Konflikt mit ihm fast zwangsläufig. Die Klärung eines solchen Konfliktes wirft gleichfalls Probleme auf, da dieser Kritiktyp mit seiner gering ausgeprägten Kooperationsbereitschaft sich angegriffen fühlt und eher rechthaberisch reagiert.



Ach ja, wegen deiner Frage was ich unter Kritikfähigkeit verstehe.

Kritik von Außen soll im besten Fall Defizite und Schwächen meines Handelns und Denkens aufzeigen und Lösungsvorschläge anbieten. Letzteres ist natürlich ein Wunsch, welcher nicht vorauszusetzen ist. Als kritikfähiger Mensch überdenke ich die an mich gerichtete Kritik, nehme mir das für mich nachvollziehbare an und versuche das dann konstruktiv für mich zu verwerten. Etwas, was mir in der Vergangenheit sehr oft, wenn auch nicht immer gelungen ist.

Wie sieht es bei dir aus Auden? Gibt es für dich Kritik, welche du annehmen kannst? Bisher habe ich nie erleben dürfen, dass du mit jemanden einen konstruktiven Dialog in dieser Richtung geführt hast. Ganz im Gegenteil, du hast abgewehrt, entwertet und gefühlt nicht einmal zu verstehen versuchst, was der andere dir sagen will und ob er vielleicht Recht haben könnte.

Übrigens bist du unsere Windmühle! Du klapperst hier auf Literotica fröhlich vor dich hin, während viele Don Quijotes gegen dich anrennen. Das ist tragischkomisch, weil das mit der Zerstörung der Welt ähnlich funktioniert. Es gibt tausende die Mahnen, aber leider viel zu viele Windmühlen.

Liebe Grüße

Sena

PS: Mir ist dein Schopenhauer völlig Wurst.
 
Last edited by a moderator:
kritikfähig (als "Vokabel")

irgendwie hatte ich das gefühl, dass "kritikfähig" mehr bedeutet. okay, Auden erläutert es in seinem ersten post dann etwas mehr.
aber die überschrift und der erste satz, so ganz rausgerissen aus dem kontext und doch mal "hinterfragt". was bedeutet "kritikfähig" eigentlich?
es geht tatsächlich (also dieses wort für sich allein genommen!) in beide richtungen:
- kritik vertragen können
- kritik äußern können

((Wiktionary: Bedeutungen:

[1] in der Lage, Kritik zu ertragen
[2] in der Lage, etwas zu kritisieren

bzw.
https://www.dwds.de/wb/kritikfähig
))

fand ich sehr interesant
und hier auch als bunte note dazu geeignet.

lieben gruß ins forum
der Heinz
 
irgendwie hatte ich das gefühl, dass "kritikfähig" mehr bedeutet. okay, Auden erläutert es in seinem ersten post dann etwas mehr.
aber die überschrift und der erste satz, so ganz rausgerissen aus dem kontext und doch mal "hinterfragt". was bedeutet "kritikfähig" eigentlich?
es geht tatsächlich (also dieses wort für sich allein genommen!) in beide richtungen:
- kritik vertragen können
- kritik äußern können

((Wiktionary: Bedeutungen:

[1] in der Lage, Kritik zu ertragen
[2] in der Lage, etwas zu kritisieren

bzw.
https://www.dwds.de/wb/kritikfähig
))

fand ich sehr interesant
und hier auch als bunte note dazu geeignet.

lieben gruß ins forum
der Heinz

Echt? Die zweite Bedeutung ist doch irgendwie sinnlos. Selbst ein Säugling ist in der Lage, die Mutter zu kritisieren, wenn sie nicht schnell genug reagiert.
 
@ Sena78

Und wo steht geschrieben, daß "Amateure" nicht kritisiert werden dürften? Eine ähnlich absurde Forderung hatte auch einer der amerikanischen Schreiber im Zensurstrang aufgestellt und vermeint, daß nur zu Big-Budget-Filmen Rezensionen bzw. Kritiken verfaßt werden dürften, weil alles andere "mean-spirited" wäre (man beachte auch hier die Ad-hominem-Stoßrichtung des Arguments, welches die Motive des Rezensenten oder Kritikers bzw. dessen Person oder Charakter angreift). Und warum sollte man nicht hier kritische Kommentare hinterlassen und woanders "Buchkritiken" schreiben können? Wieso sollte man sich für das eine und gegen das andere entscheiden müssen? Und was ist daran verwerflich, wenn ein Kritiker seine Meinung nicht auf trockene und langweilige, sondern unterhaltsame und leidenschaftliche Weise zum Ausdruck bringt?

Was Deine "zweite Frage" betrifft, so habe ich Dir an anderer Stelle bereits auseinandergesetzt, daß das (vorgebliche) Geschlecht eines Schreibers für die Beurteilung des von ihm Geschriebenen an und für sich nicht von Relevanz für mich ist. Dies zu verleugnen und statt dessen auch weiterhin Dein Hirngespinst (oder ist es eine bloße Lüge?), daß ich die Schreiber aufgrund ihres (vorgeblichen) Geschlechts ungleich behandelte, zu verbreiten, ist nichts anderes als unredlich.

Dein Wikipedia-Artikel über Kritikkompetenz ist übrigens als solcher nicht ganz uninteressant, denn zum einen gibt es ihn merkwürdigerweise nur auf deutsch und zum anderen scheint es sich bei ihm einzig und allein um eine Art Exzerpt oder Zusammenfassung eines Buches einer gewissen Annette Bruce zu handeln. (Auf die restliche unter dem Wikipedia-Artikel genannte Literatur wird in ihm bezeichnenderweise nämlich nirgends Bezug genommen, was nahelegt, daß sie nur angeführt ist, um auf den ersten Blick zu verschleiern, daß der Artikel nur vom Inhalt eines einzigen Buches einer einzigen Autorin handelt.) Und googelt man die Autorin, so erfährt man auf der Verlagsseite:

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH said:
Dr. Annette Bruce verfügt über langjährige internationale Erfahrung in Marketing, Unternehmens- und Strategieberatung (Unilever und McKinsey & Company). Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der Marketing-Strategieberatung Creative Advantage. 2014 wurde sie als Vorbild-Unternehmerin der Initiative „Frauen unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet.

Ein einsamer Wikipedia-Artikel, der rein zufällig ausschließlich den Inhalt eines (!) der drei Bücher einer Marketing-Tante, die Podcasts mit so klingenden Titeln wie RETURN ON MEANING: Warum die Achtsamkeit des Einzelnen ein Katalysator für gelebten Corporate Purpose ist verbreitet, wiedergibt, ist nicht unbedingt die verläßlichste und aussagekräftigste Quelle, die man sich aussuchen könnte. Für solche Fälle solltest Du vielleicht in Zukunft vorab eine Art digitale Quellenkritik vornehmen, um so zu vermeiden, ähnlich fragwürdige Beiträge in andere Diskussionen einzubringen!

Was Deine Erläuterungen zu "Kritikfähigkeit" anlangt, so decken sich diese mit dem, was ich schon vermutete: Kritikfähigkeit heißt für Dich vor allem, Kritik anzunehmen, und weil ich Deine Kritik (und die der anderen aus Deinem Kreis) nicht einfach annehme, bin ich in Deinen Augen nicht kritikfähig.

Das Problem ist nur, daß Deine Kritik sich einzig gegen meine Person richtet (ad personam), während die Kritik, die ich in meinen Kommentaren auf LIT übe – und die ja überhaupt erst der Anlaß für Deine Kritik an meiner Person zu sein scheinen! –, die Sache, d. h. also die von den hiesigen Schreibern veröffentlichten Texte, in den Blick nimmt (ad rem) und auf den jeweiligen Schreiber nur insofern eingeht, als seine Rolle als Urheber und Verbreiter des von ihm Geschriebenen irgendwie relevant erscheint. Meine Kritik ist also originär und sachbezogen, Deine hingegen reaktionär und persönlich; diese wesentlichen Unterschiede suchst Du jedoch zu verwischen, indem Du im einen wie im anderen Falle einfach undifferenziert von "Kritik" sprichst, obwohl wir beide völlig verschiedene Dinge tun: Du willst mir moralische Vorhaltungen machen und mich als Psychopathen anklagen, ich hingegen lediglich meine Meinung zu manchen der hier veröffentlichten Texte äußern.

Meine Auffassung ist kurzgefaßt nun die: seine Meinung zu äußern, ist ein Grundrecht, das wahrzunehmen also nicht moralisch verwerflich sein kann, wohingegen anderen die Wahrnehmung eines Grundrechts vorzuwerfen, moralisch verwerflich ist, ganz zu schweigen davon, sie, weil einem sonst keine Argumente mehr zur Verfügung stehen, als Psychopathen o. ä. verunglimpfen zu wollen.

Und ja, liebe Sena, ich bin durchaus in der Lage Kritik anzunehmen, insbesondere wenn sie in der Sache berechtigt und zutreffend ist und nicht nur mit unechten Gründen und haltlosen Vorwürfen operiert.

Liebe Grüße
Auden James


PS: Dein Postskriptum überrascht mich nicht, schließlich hast Du Deine Verachtung für die Denker, welche durch ihre Größe dereinst ihre Hälfte zu jener berühmten stehenden Wendung von den "Dichtern und Denkern" beitrugen, bereits mehrfach eindringlich zum Ausdruck gebracht; da wäre es nur konsequent von Dir, finde ich, wenn Du in Deinem nächsten Postskriptum ebenso freimütig bekenntest, daß Dir auch Kleist, Goethe und Hölderlin "völlig Wurst" sind.
 
Last edited:
@Sena78

Ich denke Marcel Reich-Ranitzki hat professionelle Autoren kritisiert und keine Amateure in einem Erotikforum. Der Anspruch dürfte da auf einer anderen Ebene liegen, auch wenn ihr das vielleicht nicht nachvollziehen wollt. Was ich aber interessant finde, ist, dass es anscheinend gar nicht darum geht, den Autor mit der dargebrachten Kritik zu helfen sein Werk zu verbessern, sondern mit dieser zu unterhalten und das möglichst provokativ. Für eine Fernsehsendung vielleicht eine Notwendigkeit, aber für dieses Forum? Reichen die Geschichten nicht? Warum kritisiert Auden nicht in einem professionellen Literatenforum? Werke aus dem Club der Germanisten, wenn es einen solchen gibt oder schreibt Buchkritiken?

Vielleicht weil seine Lampe dafür nicht hell genug scheint?

Eine zweite Frage die ich mir stelle ist, warum er die User unterschiedlich behandelt. Stürzt er sich auf Männer und nimmt deren Schreibe auseinander, können Frauen (so auch ich) vergebens darauf warten, dass er sich ihrer annimmt. Er hat das mit einer anderen Qualität ihrer Schreibe begründet, aber heißt das nicht dann auch, dass positives Feedback nicht für ihn in Frage kommt?

Ich weiß es nicht.

Ach ja Auden, das habe ich unter Kritikkompetenz in der Wikipedia gefunden. Da habe ich, seltsam, ich weiß, sofort an dich denken müssen.

Der autoritäre Kritiker:

Dieser Kritiktyp zeichnet sich durch eine hohe Konfliktfähigkeit, das heißt eine hohe Konfliktbereitschaft/ geringe Selbstüberwachung aus sowie durch ein hohes Selbstwertgefühl und eine eher schwache Kooperationsbereitschaft/ Perspektivenübernahme. Die Einstellung dieses Typus gegenüber Kritik kann infolgedessen als deutlich autoritär bezeichnet werden. Seine Anstrengungen, sich in die Perspektive des von ihm Kritisierten hineinzuversetzen, sind sehr schwach ausgeprägt, so wie auch die Möglichkeiten, mit ihm zu einer sinnvollen Kooperation zu gelangen. Bei einer ausgeprägten Stärke seines Selbstwertgefühls besteht für ihn die Möglichkeit, unabhängig von der Beurteilung anderer zu handeln. Oftmals bildet autoritärer Kritikstil einen Mangel an sozialer Kompetenz ab. Dieser Mangel wird von solchen Personen mit einem kritischen Machtgebaren kompensiert.

Der konfliktäre Kritiknehmer:

Der konfliktäre Kritiknehmer bildet einen unabhängigen Kritiktyp. Er verfügt zwar einerseits über ein hohes Maß an Konfliktbereitschaft, andererseits aber nur über eine geringe Selbstüberwachung. Auch seine Fähigkeit zur Kooperationsbereitschaft/ Perspektivenübernahme ist nicht ausgeprägt. Seine Bereitschaft zur eigenen Veränderung und zur Akzeptanz und seine Fähigkeit zum Humor sind ebenfalls nur gering entwickelt. Dieser Typ des konfliktären Kritiknehmers fasst Kritik eher als Bevormundung auf und ist nicht bereit, sich produktiv nach der Kritik Dritter zu richten. Kritisiert man ihn, ist der Konflikt mit ihm fast zwangsläufig. Die Klärung eines solchen Konfliktes wirft gleichfalls Probleme auf, da dieser Kritiktyp mit seiner gering ausgeprägten Kooperationsbereitschaft sich angegriffen fühlt und eher rechthaberisch reagiert.



Ach ja, wegen deiner Frage was ich unter Kritikfähigkeit verstehe.

Kritik von Außen soll im besten Fall Defizite und Schwächen meines Handelns und Denkens aufzeigen und Lösungsvorschläge anbieten. Letzteres ist natürlich ein Wunsch, welcher nicht vorauszusetzen ist. Als kritikfähiger Mensch überdenke ich die an mich gerichtete Kritik, nehme mir das für mich nachvollziehbare an und versuche das dann konstruktiv für mich zu verwerten. Etwas, was mir in der Vergangenheit sehr oft, wenn auch nicht immer gelungen ist.

Wie sieht es bei dir aus Auden? Gibt es für dich Kritik, welche du annehmen kannst? Bisher habe ich nie erleben dürfen, dass du mit jemanden einen konstruktiven Dialog in dieser Richtung geführt hast. Ganz im Gegenteil, du hast abgewehrt, entwertet und gefühlt nicht einmal zu verstehen versuchst, was der andere dir sagen will und ob er vielleicht Recht haben könnte.

Übrigens bist du unsere Windmühle! Du klapperst hier auf Literotica fröhlich vor dich hin, während viele Don Quijotes gegen dich anrennen. Das ist tragischkomisch, weil das mit der Zerstörung der Welt ähnlich funktioniert. Es gibt tausende die Mahnen, aber leider viel zu viele Windmühlen.

Liebe Grüße

Sena

PS: Mir ist dein Schopenhauer völlig Wurst.


Liebe Sena78,

ich finde, es macht keinen grundlegenden Unterschied, ob ein professioneller Kritiker einen professionellen Autor kritisiert oder ob Hobby-Kritiker Amateur-Autoren kritisieren, jedenfalls nicht, was die Essenz von Kritik betrifft.
Gewisse Basics müssen stimmen. Sie müssen kritisiert werden dürfen, sonst macht Kritik keinen Sinn.
Mit "Basics" meine ich Rechtschreibung, Aufbau einer Story, Logik der Handlung, Spannung, etc.
Ich komme auf mein Beispiel der Hobbyköche aus einem früheren Post von mir zurück: Kocht einer einer ein Jägerschnitzel, dann gehören dazu nun einmal Pilze, ob es sich um einen Profikoch handelt oder um einen Hobby-Koch.
Und wenn der Hobby-Koch statt Pilzen Bohnen nimmt und Kritik daran mit den Hinweis auf seinen Status "Hobby-Koch"/"Amateur-Koch" abzublocken versucht, dann muss er sich sagen lassen, dass dieser Einwand die rationale Kritik an seinem Hobby-Jägerschnitzel nicht entkräftet.
 
@Enger Blickwinkel

Was ich bemerkenswert finde: Auden James hat das Thema recht allgemein gehalten und so ein breites Spektrum für die Diskussion geschaffen.
Das Thema lautet nicht: "Warum sind Hobby-Autoren nicht mehr kritikfähig?" oder gar "Warum sind LIT-Autoren/innen nicht mehr kritikfähig?", sondern der Thread-Titel lautet: "Warum sind die Leute nicht mehr kritikfähig?"
Die Kritikfähigkeit bezieht sich hier nicht explizit auf Literatur, sondern kann auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. Der Thread-Titel gibt das her.

Ich hab versucht, dieses breite Spektrum zu nutzen und in meinem Post #45 (Seite 2) den Blick auf einige aktuelle und kontrovers diskutierte gesellschaftspolitische Dinge zu lenken.

Aber was passiert?? Es fokussiert sich sehr schnell wieder auf eine bestimmte Person-- auf "Auden James"-- und seine Art, Stories zu kommentieren/zu kritisieren.
 
Und wo steht geschrieben, daß "Amateure" nicht kritisiert werden dürften? Eine ähnlich absurde Forderung hatte auch einer der amerikanischen Schreiber im Zensurstrang aufgestellt und vermeint, daß nur zu Big-Budget-Filmen Rezensionen bzw. Kritiken verfaßt werden dürften, weil alles andere "mean-spirited" wäre (man beachte auch hier die Ad-hominem-Stoßrichtung des Arguments, welches die Motive des Rezensenten oder Kritikers bzw. dessen Person oder Charakter angreift). Und warum sollte man nicht hier kritische Kommentare hinterlassen und woanders "Buchkritiken" schreiben können? Wieso sollte man sich für das eine und gegen das andere entscheiden müssen? Und was ist daran verwerflich, wenn ein Kritiker seine Meinung nicht auf trockene und langweilige, sondern unterhaltsame und leidenschaftliche Weise zum Ausdruck bringt?

Was Deine "zweite Frage" betrifft, so habe ich Dir an anderer Stelle bereits auseinandergesetzt, daß das (vorgebliche) Geschlecht eines Schreibers für die Beurteilung des von ihm Geschriebenen an und für sich nicht von Relevanz für mich ist. Dies zu verleugnen und statt dessen auch weiterhin Dein Hirngespinst (oder ist es eine bloße Lüge?), daß ich die Schreiber aufgrund ihres (vorgeblichen) Geschlechts ungleich behandelte, zu verbreiten, ist nichts anderes als unredlich.

Dein Wikipedia-Artikel über Kritikkompetenz ist übrigens als solcher nicht ganz uninteressant, denn zum einen gibt es ihn merkwürdigerweise nur auf deutsch und zum anderen scheint es sich bei ihm einzig und allein um eine Art Exzerpt oder Zusammenfassung eines Buches einer gewissen Annette Bruce zu handeln. (Auf die restliche unter dem Wikipedia-Artikel genannte Literatur wird in ihm bezeichnenderweise nämlich nirgends Bezug genommen, was nahelegt, daß sie nur angeführt ist, um auf den ersten Blick zu verschleiern, daß der Artikel nur vom Inhalt eines einzigen Buches einer einzigen Autorin handelt.) Und googelt man die Autorin, so erfährt man auf der Verlagsseite:



Ein einsamer Wikipedia-Artikel, der rein zufällig ausschließlich den Inhalt eines (!) der drei Bücher einer Marketing-Tante, die Podcasts mit so klingenden Titeln wie RETURN ON MEANING: Warum die Achtsamkeit des Einzelnen ein Katalysator für gelebten Corporate Purpose ist verbreitet, wiedergibt, ist nicht unbedingt die verläßlichste und aussagekräftigste Quelle, die man sich aussuchen könnte. Für solche Fälle solltest Du vielleicht in Zukunft vorab eine Art digitale Quellenkritik vornehmen, um so zu vermeiden, ähnlich fragwürdige Beiträge in andere Dikussionen einzubringen!

Was Deine Erläuterungen zu "Kritikfähigkeit" anlangt, so decken sich diese mit dem, was ich schon vermutete: Kritikfähigkeit heißt für Dich vor allem, Kritik anzunehmen, und weil ich Deine Kritik (und die der anderen aus Deinem Kreis) nicht einfach annehme, bin ich in Deinen Augen nicht kritikfähig.

Das Problem ist nur, daß Deine Kritik sich einzig gegen meine Person richtet (ad personam), während die Kritik, die ich in meinen Kommentaren auf LIT übe – und die ja überhaupt erst der Anlaß für Deine Kritik an meiner Person zu sein scheinen! –, die Sache, d. h. also die von den hiesigen Schreibern veröffentlichten Texte, in den Blick nimmt (ad rem) und auf den jeweiligen Schreiber nur insofern eingeht, als seine Rolle als Urheber und Verbreiter des von ihm Geschriebenen irgendwie relevant erscheint. Meine Kritik ist also originär und sachbezogen, Deine hingegen reaktionär und persönlich; diese wesentlichen Unterschiede suchst Du jedoch zu verwischen, indem Du im einen wie im anderen Falle einfach undifferenziert von "Kritik" sprichst, obwohl wir beide völlig verschiedene Dinge tun: Du willst mir moralische Vorhaltungen machen und mich als Psychopathen anklagen, ich hingegen lediglich meine Meinung zu manchen der hier veröffentlichten Texte äußern.

Meine Auffassung ist kurzgefaßt nun die: seine Meinung zu äußern, ist ein Grundrecht, das wahrzunehmen also nicht moralisch verwerflich sein kann, wohingegen anderen die Wahrnehmung eines Grundrechts vorzuwerfen, moralisch verwerflich ist, ganz zu schweigen davon, sie, weil einem sonst keine Argumente mehr zur Verfügung stehen, als Psychopathen o. ä. verunglimpfen zu wollen.

Und ja, liebe Sena, ich bin durchaus in der Lage Kritik anzunehmen, insbesondere wenn sie in der Sache berechtigt und zutreffend ist und nicht nur mit unechten Gründen und haltlosen Vorwürfen operiert.

Liebe Grüße
Auden James


PS: Dein Postskriptum überrascht mich nicht, schließlich hast Du Deine Verachtung für die Denker, welche durch ihre Größe dereinst ihre Hälfte zu jener berühmten stehenden Wendung von den "Dichtern und Denkern" beitrugen, bereits mehrfach eindringlich zum Ausdruck gebracht; da wäre es nur konsequent von Dir, finde ich, wenn Du in Deinem nächsten Postskriptum ebenso freimütig bekenntest, daß Dir auch Kleist, Goethe und Hölderlin "völlig Wurst" sind.

Das sind sie, Auden. Völlig egal sogar. Ich bin ohne ihre Ergüsse bisher gut durchs Leben gekommen. Und die Erde dreht sich auch ohne sie.

Kritik an Amateuren sollte mit Verständnis gepaart sein, dass es sich bei ihnen um Anfänger handelt und sie am Anfang einer Entwicklung stehen. So wie du auch, was Sozialkompetenz und Schreiben von literarischen Beiträgen betrifft. Und dass du so auf den Artikel der Wiki abfährst... getroffene Hunde bellen und beißen.

Ups, jetzt habe ich bei den alten Denkern das PS vergessen. Sehe es mir nach.

Und unecht und haltlose Kritik? Dir könnte die ganze Welt ins Gesicht schreien, wie kacke und unangebracht deine Kritiken sind und du würdest es immer noch nicht verstehen, Auden. Aber das ist nicht schlimm, du trägst deine Bürde, wahrscheinlich schon dein ganzes Leben lang.

Ach ja. Du wurdest in deinen letzten Thread und in unzähligen zuvor auch schon, ziemlich persönlich. Und wenn es hier die Möglichkeit geben würde, ich hätte mich hier (und damit auch mein "vorgebliches" Geschlecht) auch schon verifiziert, so wie an anderer Stelle auch schon geschehen (Schattenzeilen.de). Übrigens per Videochat und Führerschein. Und wenn ich flunkern wollte, hätte ich mich sicher ein paar Jahre jünger gemacht :D. Was das allerdings über meine Kommentare und Beiträge aussagen soll, verstehe ich dann doch nicht. Spielt es doch für dich keine Rolle. Zumindest behauptest du das ja ständig. Ungeachtet der Tatsache dass du fast ausschließlich auf Kollegen rumhackst. Und diese Frage kam auch nicht von mir, sondern wurde (Swriter?) einem anderen User in den Raum gestellt.

So wünsche ich dir einen schönen Abend und eine liebliche Nacht.

Deine Sena
 
Last edited by a moderator:
@Enger Blickwinkel

Was ich bemerkenswert finde: Auden James hat das Thema recht allgemein gehalten und so ein breites Spektrum für die Diskussion geschaffen.
Das Thema lautet nicht: "Warum sind Hobby-Autoren nicht mehr kritikfähig?" oder gar "Warum sind LIT-Autoren/innen nicht mehr kritikfähig?", sondern der Thread-Titel lautet: "Warum sind die Leute nicht mehr kritikfähig?"
Die Kritikfähigkeit bezieht sich hier nicht explizit auf Literatur, sondern kann auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. Der Thread-Titel gibt das her.

Ich hab versucht, dieses breite Spektrum zu nutzen und in meinem Post #45 (Seite 2) den Blick auf einige aktuelle und kontrovers diskutierte gesellschaftspolitische Dinge zu lenken.

Aber was passiert?? Es fokussiert sich sehr schnell wieder auf eine bestimmte Person-- auf "Auden James"-- und seine Art, Stories zu kommentieren/zu kritisieren.

Das mag schon sein, Rosi, aber da Auden es nicht allgemein hält, sondern es vor allem um die eigenen Ergüsse in dieser Richtung geht, beißt natürlich (der Kreis? Wir wissen immer noch nicht wer alles dazugehört und was seine Aufgabe ist) sofort los. Die Gesellschaft so umfassend ihre Kritikfähigkeit abzusprechen ist wahrscheinlich zu krass, aber es findet heute sicher vieles in sehr absurder und oft völlig faktenbefreiter Weise statt.

Und ja, Kritik ist gerade für Anfänger wichtig. Aber ich finde schon, dass niemand das Recht dazu hat, jemanden nach einem Erstwerk zu sagen, dass er wieder das Schreiben bleiben lassen soll, weil alles daran Scheiße ist. Das geht, meiner Meinung nach zu weit.

Liebe Grüße

Sena
 
@ Sena78

Und wieder legst Du nur mit Angriffen gegen meine Person nach, ohne irgendein sachliches Argument!

Mir mangele es also an "Sozialkompetenz", ich stünde am "Anfang [m]einer Entwicklung", sei ein "getroffene[r] Hund" usw. usf. Alles schön und gut, aber was tut es zur Sache? Genau: nichts! Oder haben seit neuestem nur noch Menschen, denen Du hinreichende Sozialkompetenz, eine fortgeschrittene Entwicklung und Unbetroffenheit in jeder Hinsicht bescheinigst, ein Recht darauf, ihre Meinung zu äußern?

Im übrigen frage ich mich ernsthaft, wieso Du schon wieder von Deinem tatsächlichen Geschlecht anfängst, wo ich Dir doch eben gerade erst nochmals erklärt habe, daß mir das – mit Deinen Worten gesprochen – "völlig Wurst" ist! Aber vielleicht steckst Du diesbezüglich gerade in einer Identitätskrise? Ich habe jedenfalls kein Verlangen danach, daß Du Dich per Videochat und Führerschein hier als was auch immer verifizierst!

Am beeindruckendsten aber finde ich Deine völlig unverschämt, ja nachgerade stolz bekundete Nichachtung der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Sprache! O tempora, o mores! Was ist nur aus den Leuten in Deutschland geworden! Da bildet man sich mittlerweile also ernstlich etwas auf seine Unbildung ein und schwillt einer stolz die Brust, wenn sie endlich bekennen darf, von Goethe noch nie eine einzige Zeile gelesen zu haben! – Was für ein Trauerspiel ...

Aber was soll's! Dir könnte, um es in Deinen Worten zu sagen, die ganze Welt ins Gesicht schreien, wie kacke und überflüssig die von dir verschlungenen Geschichten sind, Du würdest es ja doch nicht verstehen, Sena. Aber das ist nicht schlimm, denn wie heißt es schon so schön bei Schiller:

Friedrich Schiller said:
Es gibt Freuden für jedes Alter und Genüsse für jede Stufe der Geister.

Liebe Grüße
Auden James
 
Last edited:
Und wieder legst Du nur mit Angriffen gegen meine Person nach, ohne irgendein sachliches Argument!

Mir mangele es also an "Sozialkompetenz", ich stünde am "Anfang [m]einer Entwicklung", sei ein "getroffene[r] Hund" usw. usf. Alles schön und gut, aber was tut es zur Sache? Genau: nichts! Oder haben seit neuestem nur noch Menschen, denen Du hinreichende Sozialkompetenz, eine fortgeschrittene Entwicklung und Unbetroffenheit in jeder Hinsicht bescheinigst, ein Recht darauf, ihre Meinung zu äußern?

Im übrigen frage ich mich ernsthaft, wieso Du schon wieder von Deinem tatsächlichen Geschlecht anfängst, wo ich Dir doch eben gerade erst nochmals erklärt habe, daß mir das – mit Deinen Worten gesprochen – "völlig Wurst" ist! Aber vielleicht steckst Du diesbezüglich gerade in einer Identitätskrise? Ich habe jedenfalls kein Verlangen danach, daß Du Dich per Videochat und Führerschein hier als was auch immer verifizierst!

Am beeindruckendsten aber finde ich Deine völlig unverschämt, ja nachgerade stolz bekundete Nichachtung der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Sprache! O tempora, o mores! Was ist nur aus den Leuten in Deutschland geworden! Da bildet man sich mittlerweile also ernstlich etwas auf seine Unbildung ein und schwillt einer stolz die Brust, wenn sie endlich bekennen darf, von Goethe noch nie eine einzige Zeile gelesen zu haben! – Was für ein Trauerspiel ...

Aber was soll's! Dir könnte, um es in Deinen Worten zu sagen, die ganze Welt ins Gesicht schreien, wie kacke und überflüssig die von dir verschlungenen Geschichten sind, Du würdest es ja doch nicht verstehen, Sena. Aber das ist nicht schlimm, denn wie heißt es schon so schön bei Schiller:



Liebe Grüße
Auden James


Also würdest du in mir einen ernstzunehmenden "Autor" sehen, hätte ich die von dir geschätzten Meilensteine der Weltliteratur konsumiert?

Aber ich kann Sena gut verstehen. Ich habe nicht einen der zitierten Autoren gelesen (vielleicht aus Versehen in der Oberstufe), habe aber nicht den Eindruck, etwas in meinem Leben verpasst zu haben.

Aber sag mal ... Bist du nicht derjenige, der andere wegen der Verfehlung des Themas gemaßregelt hat? Vielleicht solltest du einen Thread aufmachen mit dem Thema: "Welche Autoren muss man gelesen haben und wie haben sie mein Leben beeinflusst"

swriter
 
Oh, ich habe sogar einen Grdichtband von Goethe

Und du bist besser Auden? Keine Zeile gelesen? Woher nimmst du deine "Wahrheit"?Auch ich habe Goethe im Regal, Nietzsches Zarathustra, Frauenfeind Schoppenhauer... äh nee, Schiller, Kant und Kloppstock. Nur fesselt mich vieles dennoch nicht. Es sind deine Größen, Personen mit Bedeutung in der Geschichte, aber deshalb nicht automatisch meine. Muss ich sie für groß erachten, weil es andere tun? Bin ich schlecht, weil mir die Philosophie eines Hegels näher geht, als die vom Sexisten? Vielleicht verstehe ich vieles auch nicht, mag sein, aber ich vergebe selbst den Titel Groß. ich brauche niemand anderes für. Ich brauche auch keine Rezitate von Menschen mit Bedeutung, um mein pseudointerlektuelles Gefasel aufzuwerten. In meinem Köpfchen tummeln sich eigene Erfahrungen und Erkenntnisse, die mir bisher völlig gereicht haben, da schaffe ich das Klugscheißen auch ohne die Hilfe solcher Verbündeter.

Ich hätte mich gerne verifiziert, um den ganzen Fakes entgegenzuwirken, Auden. Worin siehst du da eine Identitätskrise? Ach ja, ich vergaß die Wut führt deine Zunge und deine Trauer um die "Deutschen" blendet dich.

Welche Geschichten soll ich verschlungen haben?

Wo hab ich dir dein Recht auf Meinung abgesprochen? Ich habe doch nur gesagt, dass deine Kritik scheiße ist, Menschen unnötig verletzt und vor allem deiner Selbstbeweihräucherung dient. Dabei stellte ich auch fest, dass du anders mehr bewirken könntest, was meine Wahrheit ist.

Hab gleich einen schönen Tag mein Lieber.

Deine Sena

PS: Wie schön, dass ich dich beeindrucken konnte. Mit etwas Mühe gelingt dir das bei mir sicher auch noch.
 
@AJ

Zum einen hat der Konsum der Ergüsse deutscher Schriftsteller vergangener Jahrhunderte nichts mit dem Thema Kritikfähigkeit zu tun. Also bleib bitte on-topic.

Zum zweiten gehen mir diese Schriftsteller alle am Arsch vorbei. Ich will keine Weltliteratur schreiben, die sich deutsche Bildungsbürger als Meterware kaufen und ungelesen im Wohnzimmerregal präsentieren. Ich will Geschichten schreiben, die Leser interessieren, und bei denen sie sich unterhalten fühlen.

Ich spreche durchaus aktuelle Themen an, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger des Besserwissers, sondern mit der Frage "Was wäre, wenn?"

Was wäre, wenn Autoren nur danach bewertet würden, inwieweit ihre Leser ihre Werke mögen?

Die meisten Autoren merken nämlich sehr wohl, ob eine schlechte Kritik von einem interessierten, aber enttäuschten Leser kommt, oder von einem selbsternannten, nur an Zoff interessierten Möchtegern-Literaturkritiker.

Grüße
Phiro
 
Also würdest du in mir einen ernstzunehmenden "Autor" sehen, hätte ich die von dir geschätzten Meilensteine der Weltliteratur konsumiert?
Nein, und das habe ich auch nirgends behauptet! Der alleinige Umstand, daß irgendwer irgendwelche "Meilensteine der Weltliteratur" gelesen hätte, machte aus ihm schließlich weder einen Autor noch einen ernstzunehmenden. Daß Du, auch ohne irgendeinen derselben "konsumiert" (Deine Wortwahl sagt im Grunde schon alles!) zu haben, nicht den Eindruck hast, irgend etwas verpaßt zu haben, überrascht mich allerdings auch nicht: s. o. Schiller.

Keine Zeile gelesen? Woher nimmst du deine "Wahrheit"?
Hierher:
Ich bin ohne ihre Ergüsse bisher gut durchs Leben gekommen.
Daß Du nun doch ein paar Bändchen von denjenigen in Deinem Regal entdeckt haben willst, ohne deren Ergüsse Du nach eigenem Bekunden bislang doch so gut durchs Leben gekommen bist, ist, wie Du selbst sagst, doch "völlig Wurst", oder hast Du sie etwa nicht nur abgestaubt, sondern auch gelesen? Falls ja, so wäre Deine Aussage oben dann allerdings glatt gelogen!

Und wenn Du Schopenhauer als "Frauenfeind" und "Sexisten" abzukanzeln versuchst, so könnte Dein Dir angeblich so nahegehender Hegel gleichfalls als "Obskurantist" (Popper) und "Apologet des preußischen Obrigkeitsstaats" abgekanzelt werden.

Und ganz possierlich finde ich, wie stolz Du vorträgst, daß Dir die "Erfahrungen und Erkenntnisse" in Deinem eigenen "Köpfchen" ja "bisher völlig gereicht haben": jawoll, lebe sie hoch, die Engstirnigkeit!

Und dadurch, daß Du Dein Geschlecht hier verifiziertest, wirktest Du den Fakes auch nicht entgegen; die gäbe es dann nämlich immer noch und in derselben Zahl wie zuvor!

Welche Geschichten soll ich verschlungen haben?
Na auf jeden Fall nicht die eines Kleist, Goethe oder Hölderlin ...

Ich habe doch nur gesagt, dass deine Kritik scheiße ist, Menschen unnötig verletzt und vor allem deiner Selbstbeweihräucherung dient. Dabei stellte ich auch fest, dass du anders mehr bewirken könntest, was meine Wahrheit ist.
Bitteschön, wenn nun jeder seine eigene Wahrheit besitzt, so lasse ich Dir die Deine – und Du mir die meine. Toll, nicht wahr?

Liebe Grüße
Auden James


PS: Nanu, ich dachte, Du verstündest Dich so hervorragend auf Ironie?
 
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@Marcel Reich-Ranicki: "Lauter Verrisse"

Das ist ein Band des großen MRR über Bücher deutscher Nachkriegsautoren, von denen er nicht begeistert war, wie der Titel bereits vermuten lässt.
Keiner kommt ungeschoren davon: Böll, Grass, Lenz, Walser, etc.

Vielleicht mal nen Blick reinwerfen.

Gegen diese Frontalangriffe des Großmeisters der deutschen Nachkriegskritik sind die Rezensonen von "Auden James" von geradezu dezenter Freundlichkeit.
 
Was es aus meiner Sicht nicht besser macht...

... auch wenn ihr es anders seht. Das sind professionelle Autoren, die sich der Herausforderung stellten Bücher zu schreiben und sich damit solchen Kritiken auszusetzen.

Anfänger anzumotzen und ihnen die Lust am Schreiben zu nehmen, nach dem sie dieses Hobby erst einmal für sich entdeckt haben ist einfach nur arm und feige. Da wird man mich nicht in meiner Meinung umstimmen können.

@Auden

Lügen? Derjenige der sich hier verfolgt fühlt, krude Thesen und Verschwörungstheorien in den Raum stellt, bist du mein Lieber. Das find ich lustig. Sich verklausuliert und umständlich ausdrücken und sich wundern, wenn ihn Gesprächsteilnehmer nicht verstehen wollen.

Schreib gerne weiter deine (würg) "Kritiken), ich werde mein Teil dazu beitragen die betroffenen Autoren vor deren Wirkung zu schützen. Kritikunfähigkeit hin und her.

Habt einen schönen Tag!

Sena

PS: Wenn man sich authentifizieren könnte, lieber Auden, bekäme das Profil einen anderen Stellenwert.
 
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@Marcel Reich-Ranicki: "Lauter Verrisse"

Das ist ein Band des großen MRR über Bücher deutscher Nachkriegsautoren, von denen er nicht begeistert war, wie der Titel bereits vermuten lässt.
Keiner kommt ungeschoren davon: Böll, Grass, Lenz, Walser, etc.

Vielleicht mal nen Blick reinwerfen.

Gegen diese Frontalangriffe des Großmeisters der deutschen Nachkriegskritik sind die Rezensonen von "Auden James" von geradezu dezenter Freundlichkeit.

MRR war ein Selbstdarsteller allerersten Ranges. Deswegen hat man ihm auch eine Fernsehsendung gegeben. Wie gut hätte sich eines seiner Bücher verkaufen, in dem er gute Kritiken schreibt?

Und wie viele von den Autoren, die er kritisiert hat, haben Sexgeschichten geschrieben?

MRR ist genauso irrelevant hier wie Autoren, die noch nie gewagt haben, etwas Erotisches zu schreiben.
 
Kritiker

Kennt hier einer Johann Melchior Goeze? Das war auch so ein Dampfplauderer und einer der schärfsten Kritiker eines gewissen Herrn Goethe. Komisch, letzterer wird immer noch gelesen.

Wie auch Böll, Walser, Grass und Lenz. Ob irgendein Millenium-Kind noch weiß, wer MRR ist? (Oder was Programmfernsehen?) Und ist das wirklich eine Bildungslücke? Die vier Autoren nicht gelesen zu haben, würde ich schon sagen.

Vielleicht bilden sich Leute heutzutage lieber selber eine Meinung, anstatt sich auf irgendwelche vermeintliche Koryphäen zu verlassen. Den man als Unbefangener durchaus unterstellen könnte, sich als Trittbrettfahrer der Popularität anderer in Szene setzen zu wollen. Im kleinen wie im großen?
 
@ rosettenfreak: zu MRR

Ja, man denke auch an seinen berüchtigten Auftritt beim deutschen Fernsehpreis 2008, als er den Ehrenpreis der Stifter in Anerkennung für sein Wirken im Literarischen Quartett ablehnte!

Wie bezeichnete er das sich selbst lobhudelnde deutsche Fernsehen damals? Glattweg als "Blödsinn"! Was für eine Unverschämtheit! Daß ein Literaturkritiker sich erdreistet, das Fernsehen zu kritisieren! Noch dazu auf so beleidigende Weise!

Interessant allerdings auch die Reaktion der Kritisierten damals, wie z. B. des damaligen Intendanten des ZDF Markus Schächter, der von einer "Sternstunde" des Fernsehens fabulierte, um die Kritik quasi wegzuloben. Wie sich die Strategien wandeln, unliebsamer Kritik zu begegnen ...
 
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