(Politische) Moral und moralischer Rigorismus

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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"Nur einer, der beim Bau von Kzs mitgemacht hat" ("Erpan" in Posting 17 im Thread "Zitate? Zitate" über Altbundespräsident HEINRICH LÜBKE)

LÜBKE war unter den Nazis zunächst einmal inhaftiert.
Später findet sich eine Unterschrift von ihm unter Bauzeichnungen zu KZs.

KURT GEORG KIESINGER- der Kanzler der ersten grossen Koalition 1966 bis 1969- war ebenfalls ins NS-Regime involviert.

Das bekannteste Beispiel dürfte wohl HANS GLOBKE sein, der die "Nürnberger Rassegesetze" kommentiert hatte, und später unter ADENAUER Chef des Bundeskanzleramtes wurde.

Nun stellt sich die Frage, wie man mit Menschen umgeht, die in einer Diktatur eine Funktion hatten?
Ich finde, man muss unbedingt differenzieren WELCHE Funktion jemand hatte.

So haben weder GLOBKE, noch LÜBKE, noch KIESINGER versucht, aus der BRD ein "Viertes Reich" zu machen.

Die Grosse Koalition 1966 bis 1969 wird noch heute unterschätzt. So begann bereits mit KIESINGER die Entspannungspolitik, was viele jüngere heute gar nicht wissen dürften.
Und es komme mir jetzt keiner mit den "Notstandsgesetzen" - Von heute aus gesehen viel Rauch um nichts und der Beginn der "Bundesrepubklikanischen Betroffenheits-und Empörungskultur."

Aber bleiben wir beim Thema "Funktion in einer Diktatur:" Hätte die BRD 1949 sämtliche Menschen, die auch nur gewisse Berührungspunkte und Funktionen mit dem NS-Regime hatten, moralisch auf Dauer geächtet, sie hätte sich den administrativen Wiederaufbau an den Hut stecken können!

Sicher, es gibt Bürokraten, die einfach dienen, egal, um welches System es sich handelt ohne sich moralische Fragen zu stellen.
EICHMANN ist wohl bis heute der abschreckende Prototyp dieses Bürokraten.

Aber LÜBKE und KIESINGER sind sicher nicht mit EICHMANN vergleichbar.

Dasselbe Problem stellte sich für die BRD doch 1989/90 nach der Wende.
Jeden ächten, der mit der DDR-Nomenklatura auch nur irgendwie Kontakt hatte?
Was müssten wir dann mit einem GREGOR GYSI tun? Einem MANFRED STOLPE?

Will sagen:
Man muss:
a) Differenzieren, was für eine Funktion jemand in einem System hatte.
b) Menschen zugestehen, dass sie Fehler einsehen und sich ändern können, und dies aus Überzeugung und nicht aus Opportunismus.
c) Aufpassen, dass wir nicht in einen moralischen Rigorismus verfallen, der leicht in Tugend-Terror ausarten kann.

Es ist immer einfach, sich auf das moralisch hohe Roß zu setzen.

Wer von uns kann mit absoluter Sicherheit von sich sagen, er würde sich in einer Diktatur immer moralisch richtig und ethisch korrekt verhalten???

lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Respekt, Rosi.

Muss dir uneingeschränkt zustimmen.

Mit einer Ausnahme: Eichmann taugt nicht wirklich als Vorzeige-Bürokrat. Er war, ohne einen Juden selbst umgebracht zu haben, dennoch der administrative Vorreiter der Vernichtungslager, im gewissen Sinne ein Überzeugungstäter, wie spätere Gesprächsmitschnitte bezeugen. Für diese offizielle Rolle ist er ja auch zu Tode verurteilt worden.

Der Vorzeige-Bürokrat schlechthin war eher Rudolf Höß, der Lagerkommandant von Auschwitz. Sein Leben wurde in Robert Merles Roman "Der Tod ist mein Beruf" beschrieben, ein sehr interessantes Buch. Man bedenke: dieser Mann liess sich von seinen Offizieren sogar befehlen, wen er zu heiraten hatte. Der wusste die ganze Zeit, dass das, was er da tat, jeder menschlichen Vernunft widersprach. Und als ihn seine Frau deshalb zur Rede stellte, sagte er nur "es ist mir physisch unmöglich, einen Befehl zu verweigern", und als sie ihn daraufhin fragt, ob er denn auch den Befehl ausführen würde, seinen eigenen Sohn umzubringen, sagt er "Natürlich".
 
@PT

RUDOLF HÖSS ist ein gutes Beispiel. Wohl besser als EICHMANN.

Den Roman, den du nennst, kenne ich nicht.
Allerdings die Aufzeichnungen von Rudolf Höß selbst: "Kommandant in Auschwitz."
Das ist noch heute ein erschreckendes Dokument eines gehorsamen Erfüllungsgehilfen.
lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Kurt Georg Kisinger wurde wohl
erst duch die Backpfeife von
Beate Klarsfeld berühmt.

Ich mache es immer daran fest, ob jemand durch
sein Tun und Handeln persönlich zum Leid, oder
Tod von Menschen beigetragen hat.

In diesem Zusammenhang ist die Figur Eichmann
nicht fehl am Platz, er selbst hat nie einen Juden
getötet, aber durch seine Planung wurde der
Holocaust erst möglich.

Höß dagegen war ein stumpfer Befehlsempfänger,
unkritisch wie fast alle KZ-Mitarbeiter.
 
"Nur einer, der beim Bau von Kzs mitgemacht hat" ("Erpan" in Posting 17 im Thread "Zitate? Zitate" über Altbundespräsident HEINRICH LÜBKE)
[…]
Es ist immer einfach, sich auf das moralisch hohe Roß zu setzen.

Wer von uns kann mit absoluter Sicherheit von sich sagen, er würde sich in einer Diktatur immer moralisch richtig und ethisch korrekt verhalten???
Deine ursprüngliche Frage war ja, ob „LÜBKE- ein früher SARRAZIN?“ war. Dies habe ich mit "Nur einer, der beim Bau von Kzs mitgemacht hat" verneint, ansonsten aber das Lübke-Zitat „Meine sehr verehrten Damen und Herren. Liebe Neger.", das du gebracht hast, zu Recht gerückt: Er war kein früher Sarrazin, er konnte sich aufgrund seiner Krankheit den Einflüssen seiner Erziehung nicht entziehen – als er, der 1894 geborene, aufwuchs, war es normal, so von Negern zu reden als wären sie minderwertige Menschen, wenn überhaupt Menschen.

Ansonsten: Für die Verbrechen der Nazis waren nicht nur Nazis verantwortlich, sondern auch diejenigen, die Nazis machen ließen, was die wollten – zuerst schauten sie zu, wie man Juden mit Zahnbürsten die Straße schrubben ließ, dann ließen sie sich millionenfach in Kriegen abschlachten, die sie anfangs mehrheitlich für gut befunden hatten: Hitlertreu bis zuletzt.

Das ist keine Besonderheit der Deutschen, das liegt wohl allen Menschen inne: Lebte ich damals, hätte ich wahrscheinlich auch zugesehen und mitgemacht. Aber weil ich das weiß, bin ich besonders aufmerksam und reagiere auf Tendenzen des Staates, Kontrolle über die Massenmedien* zu bekommen. Denn ist einmal das geschehen, gibt es kein Zurück mehr.

* Adenauer ist bekanntlich mit seinem Versuch, ein Staatsfernsehen zu etablieren, gescheitert, aber das ZDF, das damals aus diesem Versuch hervorging, ist heute noch regelmäßig „regierungsfreundlicher“ als ARD-Sender.
 
Kein Wunder, die ARD ist ein Kind des ehemaligen NWDR
(Nord-West-Deutschen-Rundfunks), des weiteren ist es
eine Heimat vieler Alt´68er und damit klassich nordisch
geprägt.

Das ZDF dagegen ist vorwiegend, von Konrad
Adenauer so gewollt, vom Katholizismus
beeinflußt, das schlägt sich sowohl im Ort
der Senderansässigkeit, als auch in der
Prägung des ZDF-Kontrollausschusses
nieder.
 
@Erpan (Zu Posting 5)

- Nazis:
Es ist sicher schwieriger, eine Diktatur zu beseitigen, wenn sie erst einmal an der Macht ist und sich etabliert hat, als sie zu verhindern.

- TV:
Richtig, ich finde den Einfluß der Politik auf das TV in diesem Lande auch nicht optimal; grade beim ZDF nicht.
Es wird immer wieder versucht, die Ausstrahlung kritischer Berichte zu verhindern.
Das trifft vor allem die ARD-Politmagazine "Panorama" und "Monitor."
Da braucht es natürlich eine wachsame Öffentlichkeit.
Ach so, im Zuge einer "Programmreform" hat man vor ca 2 Jahren die Sendezeit dieser Magazine um 15 Minuten gekürzt, von vorher 45 auf nun 30 Minuten.
Auch das ist meines Erachtens eine Form von politischem Druck, der undemokratisch ist.

Aber: Im Vergleich zum ausländischen Fernsehen (bsp Italien) ist das deutsche noch relativ vielfältig und kritisch.

Adenauer hat es nicht geschafft, ein Staatsfernsehen zu etablieren- Dafür konnte Helmut Kohl ab 1984 die Privaten TV-Sender etablieren.
Erinnert sich noch jemand an die denkwürdige "Talkshow" "Zur Sache, Kanzler" bei SAT 1?
Dort durfte Helmut Kohl einmal/Woche Hof halten.
Das waren keine kritischen Fragen, sondern der Talkmaster war ausschliesslich Stichwortgeber, damit Kohl seine Politik in gutem Licht darstellen konnte.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Beim NDR gab es die Spielfilmserie
"Schwarz-Rot-Gold", diese wurde
auf Betreiben der Regierung Kohl
eingestellt; Begründung: Die Serie
wäre zu realitätsnah.

Noch Fragen Hauser ???
Nein Kienzle !!!
 
@"Es ist nicht vorbei"
@"Die Frauen von Hoheneck"

Der Hammer kam beim Abspann des TV-Films: Noch heute praktizieren eine Menge Mediziner, die in Hoheneck tätig waren. Ein Skandal und ein unhaltbarer Zustand.

Zur Dokumentation:
Die "Verbrechen" der weiblichen Häftlinge waren meistens "Republikflucht" und ähnliches. Es reichte schon, wenn man nen Ausreiseantrag gestellt hat.

Und von wegen: Jeder Staat hat das Recht, seine Grenzen zu schützen.
Sicher, aber ein demokratischer Staat sperrt seine Bürger nicht ein, wenn sie woanders hin reisen wollen. Eine Diktatur tut das. Die DDR hat es getan.

Ellen Thiemann, eine der Inhaftierten, brachte es auf den Punkt: "Solange wir Überlebenden noch leben dürfen wir nicht schweigen,sondern müssen darüber reden."
Richtig, und das hat auch gar nichts mit Verunglimpfung der DDR zu tun.
Auch die Generation der 60iger Jahre fragte die Eltern endlich nach der Nazi-Zeit.

Diese Dokumentation hat wieder einmal deutlich gemacht, wie absurd die Diskussion war, die in Deutschland vor ca 3 Jahren geführt wurde.
Ob die DDR denn ein Unrechtsstaat gewesen sei???
Na, sicher. Was sollte eine Diktatur denn auch sonst gewesen sein???

Zum Schluß noch einige beeindruckende Zahlen, die die ganze Absurdität des Spitzel-Staates namens DDR deutlich machen: Noch 1989 hatte die Stasi 9.100 Mitarbeiter und 189 000 IM. Statistisch kam auf jeden 55.Bürger der DDR ein Spitzel.
Das ist Weltrekord.
Damit hatte dieser Paranoia-Staat proportional eine höhere Spitzeldichte als die Sowjetunion und China und jede andere Diktatur. (Zahlen aus: Uwe Müller: "Vorwärts und nicht vergessen")
Aber wenigstens hatte die DDR einen Politiker, der den unvergesslichen und ergreifenden Satz sagte: "Ich liebe euch alle."
Er soll mal "Die Frauen von Hoheneck" fragen, ob diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht...
lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@"Es ist nicht vorbei"
@"Die Frauen von Hoheneck"

Interessant dazu ist das hier, auch wenn es etwas hochgeputscht geschrieben ist.

Diese Dokumentation hat wieder einmal deutlich gemacht, wie absurd die Diskussion war, die in Deutschland vor ca 3 Jahren geführt wurde.
Ob die DDR denn ein Unrechtsstaat gewesen sei???
Na, sicher. Was sollte eine Diktatur denn auch sonst gewesen sein???

Naja, Rosi, alles entzündet sich an der Frage, was das Wort (oder Unwort) "Unrechtsstaat" eigentlich bedeuten oder aussagen soll. Für mich suggeriert es, dass jeder, der in der DDR geboren wurde, automatisch unrecht hatte. Oder alle Taten des Staates automatisch Unrecht waren, weil sich der Staat das Prinzip der Ungerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben haben soll. Oder das Rechtssystem der DDR nicht Recht, sondern explizit Unrecht sprechen wollte. Diesbezüglich könntest du keine Einsicht erwarten. Propaganda ist das Gegenteil von Verständigung.

Sicher, der Staatsapparat in der DDR unterlag keinen rechtsstaatlichen Prinzipien, sondern grösstenteils Willkür. Oder anders gesagt: man konnte den Staat nicht der Verletzung seiner eigenen Gesetze anklagen. Die Frage ist nur: geschieht automatisch Unrecht, wenn man nicht Recht bekommt? Erst dann könnte man explizit von einem "Unrechtsstaat" sprechen. Allerdings passiert das auch in unserem Rechtssystem. Wo bliebe also der Unterschied?

Zum Schluß noch einige beeindruckende Zahlen, die die ganze Absurdität des Spitzel-Staates namens DDR deutlich machen: Noch 1989 hatte die Stasi 9.100 Mitarbeiter und 189 000 IM. Statistisch kam auf jeden 55.Bürger der DDR ein Spitzel.
Das ist Weltrekord.
Damit hatte dieser Paranoia-Staat proportional eine höhere Spitzeldichte als die Sowjetunion und China und jede andere Diktatur.
(Zahlen aus: Uwe Müller: "Vorwärts und nicht vergessen")

Irgendwie finde ich diese Zahlen etwas merkwürdig.

Die DDR hatte 1989 noch 16 Millionen Einwohner. Selbst wenn die Stasi 200 000 IM beschäftigt hätte, hätte das für mich nur jeder 80. Bürger gemacht. Selbst wenn wir uns mal doof stellen und so tun, als hätte die DDR in Wirklichkeit nur 13 Millionen Bürger gehabt, wäre das mit der angegebenen Zahl nur jeder 69. Bürger gewesen. Bei einer Einwohnerzahl von 10,3 Millionen kommt die Rechnung mit "alle 55 Bürger ein Spitzel" in etwa hin. Ich will hier nichts beschönigen, für mich persönlich war die gefühlte Spitzel-Zahl zu DDR-Zeiten weit höher als hier angegeben. Ich frag mich halt nur, wie diese Zahlen zustande kommen.

Im übrigen hat die Zahl der IM nichts mit Paranoia zu tun, eher mit Kontrolle und Unterwanderung. Die DDR hat weit weniger die brachialen Gulag-Methoden der Russen genutzt, die in meinen Augen echte Paranoia waren. Man hat bis zu einem gewissen Grad oppositionelle Arbeit zugelassen, wollte sie aber gleichzeitig unter Kontrolle haben. Das ist auch der Grund, warum so viele sich bereit erklärt haben, als IM zu arbeiten. Es war so eine Art Kompromiss. Sowas wie eine "politische Steuererklärung".
 
@Moin, PT

Unrechtsstaat? Na, du gibst doch selbst die Antwort in deinem Posting 10: "Sicher, der Staatsapparat der DDR unterlag nicht rechtsstaatlichen Prinzipien, sondern der Willkür"
(PT in Posting 10)

Willkür ist das Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit.

"Man konnte den Staat ncht wegen Verletzung der eigenen Gesetze anklagen" (PT in P 10)
Siehst du, in einem Rechtsstaat kann man das.

"Geschieht automatisch Unrecht, wenn man nicht recht bekommt?" (PT in P 10)
Wenn jemand in den Bau kommt, nur weil er wiederholt nen Ausreiseantrag stellt, dann ist das Unrecht und Willkür.
Wenn einer in der BRD sagt: "Jungs, ich hab auf das Land hier keinen Bock mehr und reise mal kurz (oder lang) aus, dann kann er das problemlos.
"
Dass jeder, der in der DDR geboren wurde, automatisch Unrecht hatte, ist natürlich Quatsch.
Das wäre meines Erachtens ne unzulässige und falsche Definition von "Unrechtsstaat."

lg
"rosi"(Johannes)

Ps: Das mit der "politischen Steuererklärung" ist ein toller Begriff.
So, jetzt schau ich mir den Link an zu dem TV-Film
 
Last edited:
@Hoheneck

Der Artikel bezieht sich aber auf nen anderen Beitrag bei "Vox", der schon älter ist.

"Es gab ein Recht auf Arbeit?"
Wohl eher die Pflicht zur Arbeit.
So haben sich jedenfalls die Frauen im Film von gestern geäussert.

"Es gab keine Folter und keine Wasserzellen."

Auch das hat sich in dem Film gestern anders angehört.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@PT

- Hoheneck
Den Beitrag von "Vox" ("Spiegel-TV") kenne ich nicht.
Die Dokumentation gestern in der ARD fand ich wohltuend unaufgeregt und sachlich, und dass die Frauen, die dort einsassen, weiter darüber reden wollen, kann ich gut nachvollziehen.

- "Politische Steuererklärung" (So nennst du den Kompromiß, den viele gemacht haben wg IM-Tätigkeit in der DDR)
Ich versteh dich so: Viele haben sich wohl gesagt: "Wenn es mit der IM-Tätigkeit getan ist und ich damit meine Ruhe vor den Ansprüchen des Staates habe, dann okay. Dann mach ich das halt."

Auch diese Haltung ist nachvollziehbar.

Wie ich bereits hier in meinem Eingangsposting sagte: Wer von uns kann schon mit Sicherheit behaupten, er würde sich in einer Diktatur immer moralisch korrekt verhalten?
Ich bin froh, nie in diese Zwickmühle geraten zu sein, und nach Lage der Dinge wird das auch nicht passieren.

- Robert Merle: "Der Tod ist mein Beruf" (Dein Hinweis in P 2)
Vor deinem Hinweis wusste ich gar nicht, dass das Leben von Rudolf Höß als Vorlage für einen Roman gedient hat.
Ich hab mir das Buch besorgt und angefangen zu lesen.
Wirklich interessant.
Danke für den Tipp.

lg
"rosi" (Johannes)
 
@URTEIL VON NÜRNBERG (USA 1961)

Hat jemand heute nacht den US-Klassiker "Urteil von Nürnberg" gesehen?
Die meisten hier dürften den Film wohl kennen (Wenn nicht: Ansehen. Gibts auf DVD)

Da geht es genau um das Thema dieses Threads: Die moralische Verantwortung und das moralische Dilemma des Einzelnen in einer Diktatur.

Das Tolle an dem Film ist, dass er einen eindeutigen Standpunkt vertritt (Vor allem gegen Ende des Films), aber auch die Motive derer, die unrecht handelten, gut herausarbeitet.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Selbstverständlich, der Klassiker
mit Spencer Tracy, Horst Buchholz
und der unvergessenen "la Dietrich."
 
@PB57

MAXIMILIAN SCHELL bitte nicht vergessen, der für diese Leistung zu Recht einen "Oscar" bekam.
Einer der wenigen deutschen Weltstars. Einer, der sich mit Recht als SCHAUSPIELER bezeichnen darf.
lg
"rosi" (Johannes)
 
@Erpan
Once again: Der Versuch einer rationalen Diskussion.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt- Das gilt sogar für LIT (Lach)

Unsere unterschiedlichen Standpunkte hinsichtlich verschiedener Themen sind inzw ja allgemein bekannt, weshalb ich sie hier im Einzelnen wohl nicht wiederholen muss.
Unabhängig von diesen Differenzen halte ich dich hier noch für einen der wenigen Kerlchen, die nicht völlig neben der Spur sind (So, mehr Komplimente gibts heut aber nicht. Das muss reichen.) (Lach)

"Erpan", ich gehe mal davon aus, dass du den Unterschied zwischen einem Nazi und einem (Wert)Konservativen kennst.
Desweiteren den Unterschied zwischen einer rechten oder gar rechtsradikalen und einer (wert)konservativen Gesinnung.
(Anmerkung: Bei "Popping Tom" bin ich mir da nicht mehr so sicher, dass er diese entscheidenden Unterschiede kennt)

Deshalb erübrigen sich eigentlich gewisse Spitzen, wie Leuten zu unterstellen, sie hätten ne rechte Gesinnung.

Im Prinzip ist es sehr einfach: Jeder legt seine Sicht der Dinge zu einem Thema dar, untermauert sie mit seinen Argumenten, und jeder Teilnehmer und Leser kann für sich entscheiden, welche Argumentation ihn mehr überzeugt.

Man nennt man das einen "rationalen Diskurs."
Ne Selbstverständlichkeit, die man unter intelligenten Individuen nicht explizit erwähnen müsste- Bei LIT muss man das. Again and again.

Und wahrscheinlich wird auch dieses Posting nichts nutzen, und auch beim nächsten umstrittenen Thema wirds nicht um nen Meinungsaustausch gehen, wo man vielleicht etwas dazu lernt, sondern erneut um einen "Krieg der Weltanschauungen."
Eben typisch "LIT."
Eigentlich schade.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Erpan
Once again: Der Versuch einer rationalen Diskussion.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt- Das gilt sogar für LIT (Lach)

Unsere unterschiedlichen Standpunkte hinsichtlich verschiedener Themen sind inzw ja allgemein bekannt, weshalb ich sie hier im Einzelnen wohl nicht wiederholen muss.
Unabhängig von diesen Differenzen halte ich dich hier noch für einen der wenigen Kerlchen, die nicht völlig neben der Spur sind (So, mehr Komplimente gibts heut aber nicht. Das muss reichen.) (Lach)

"Erpan", ich gehe mal davon aus, dass du den Unterschied zwischen einem Nazi und einem (Wert)Konservativen kennst.
Desweiteren den Unterschied zwischen einer rechten oder gar rechtsradikalen und einer (wert)konservativen Gesinnung.
(Anmerkung: Bei "Popping Tom" bin ich mir da nicht mehr so sicher, dass er diese entscheidenden Unterschiede kennt)

Deshalb erübrigen sich eigentlich gewisse Spitzen, wie Leuten zu unterstellen, sie hätten ne rechte Gesinnung.

Im Prinzip ist es sehr einfach: Jeder legt seine Sicht der Dinge zu einem Thema dar, untermauert sie mit seinen Argumenten, und jeder Teilnehmer und Leser kann für sich entscheiden, welche Argumentation ihn mehr überzeugt.

Man nennt man das einen "rationalen Diskurs."
Ne Selbstverständlichkeit, die man unter intelligenten Individuen nicht explizit erwähnen müsste- Bei LIT muss man das. Again and again.

Und wahrscheinlich wird auch dieses Posting nichts nutzen, und auch beim nächsten umstrittenen Thema wirds nicht um nen Meinungsaustausch gehen, wo man vielleicht etwas dazu lernt, sondern erneut um einen "Krieg der Weltanschauungen."
Eben typisch "LIT."
Eigentlich schade.

lg
"rosi" (Johannes)

BLA BLA BLA und wieder heult der rosettendepp herum.
 
@Christian Wulff

Jetzt hab ich den BP ja oft genug durch den Kakao gezogen, aber vor allem, weil mir seine Farblosigkeit und sein fehlendes Charisma auf den Wecker geht.
Und weil ich seine erste grössere Rede in der Türkei für nicht gelungen hielt.

Aber jetzt baut man einen Popanz auf, wegen seinem Hauskredit.Juristisch ist das alles korrekt, nachdem, was man bisher weiß.
Darf ein Politiker Freunde haben? Ja
Darf der Freund erfolgreicher Unternehmer sein? Ja
Darf der Freund viel Geld haben? Ja.


Die allgemeine Politikerverdrossenheit und das undifferenzierte Politiker-Bashing ist auch nicht ungefährlich.
Das Ganze liegt (auch) an der "zerredeten Republik."
Alleine Die ARD hat inzwischen 6 "Talk-Shows" von Montags- Sonntag.
Da brauchts immer einen Skandal.

Schlimmer finde ich den Fall des Berliner Ministers (Name vergessen), der nach 11 TAGEN im Amt ein Übergangsgeld von 400 000 Euro bekommt.
Aber auch hier geht das Schimpfen auf den Kerl fehl.
Man sollte auf die schimpfen, die solche Gesetze gemacht haben, und solche Gesetze schleunigst ändern.

@FDP
Viel schlimmer finde ich die Worthülsen der Politik.
Bei RÖSLERS Amtsantritt sollte "geliefert" werden.
Jetzt ist die Partei noch mehr im Eimer nach dem Rücktritt von LINDNER.
Und die Statements der F.D.P.?
"Das ist ne Chance zu nem Neuanfang und mehr Dynamik. Wir werden geschlossen und erfolgreich ins Jahr 2012 starten" blablabla...

Ich glaub, dass das den Leuten auf den Wecker geht.
Es wäre viel erfrischender, sympathischer und glaubwürdiger, P.RÖSLER würde sich vor die Kameras stellen und einfach mal sagen: "Hey, Leute, so wie es aussieht, sind wir total im Arsch, und ob das wieder wird?"

lg
"rosi" (Johannes)
 
Aber: Im Vergleich zum ausländischen Fernsehen (bsp Italien) ist das deutsche noch relativ vielfältig und kritisch.
So ist das: Nur einer, der öfter für mehr als ein paar Tage im Ausland war, kann unser öffentlich-rechtliches Fernsehen richtig schätzen – nur England kann uns aufgrund des BBC, eigentlich unser Vorbild, das Wasser reichen, denn aufgrund der vielen 3 Programmen + Arte + 3Sat + BR Alpha + Phoenix + Deutschlandfunk und Deutschlandradio dürften wir inzwischen die Nase vorn haben.
 
@Christian Wulff

Jetzt hab ich den BP ja oft genug durch den Kakao gezogen, aber vor allem, weil mir seine Farblosigkeit und sein fehlendes Charisma auf den Wecker geht.
Und weil ich seine erste grössere Rede in der Türkei für nicht gelungen hielt.

Aber jetzt baut man einen Popanz auf, wegen seinem Hauskredit.Juristisch ist das alles korrekt, nachdem, was man bisher weiß.
Darf ein Politiker Freunde haben? Ja
Darf der Freund erfolgreicher Unternehmer sein? Ja
Darf der Freund viel Geld haben? Ja.
Ja, das ist alles richtig. Nicht richtig aber war, dass er das alles verschwiegen hat, als er danach gefragt wurde.

Schlimmer finde ich den Fall des Berliner Ministers (Name vergessen), der nach 11 TAGEN im Amt ein Übergangsgeld von 400 000 Euro bekommt.
Aber auch hier geht das Schimpfen auf den Kerl fehl.
Man sollte auf die schimpfen, die solche Gesetze gemacht haben, und solche Gesetze schleunigst ändern.
Erstens bekommt er nicht 400.000 Euro, sondern „nur“ 50.000. Und zweitens ist das Geschimpfe tatsächlich unangebracht, denn der kann ja nichts dafür, dass die Gesetze so sind, wie sie sind.

Und die sind so, weil wir, die Wähler, denen nicht genau auf die Finger schauen. Beweis: Obwohl sie solche Gesetze verabschieden, wählen wir sie immer wieder.

Die FDP bekam bei der letzten Bundestagswahl fast 15%, obwohl die angekündigt hat, Steuern für Hoteliers zu senken (reines Dankeschön für die vielen Parteispenden), was auch geschah. FDP ist eine Partei, die fast ausschließlich Interessen der gut verdienenden Freiberuflern und Mittelständer vertritt – und trotzdem wird sie auch von anderen gesellschaftlichen Gruppen gewählt, was auf mangelnde Intelligenz dieser letzten schließen lässt.

Mit anderen Worten: Für den Zustand dieser Republik sind nicht die Politiker verantwortlich, sondern diejenigen, die diese Politiker gewählt haben. Ich meine, wenn ich als Politiker immer wieder gewählt werde, dann sage ich mir doch: Ich habe alles richtig gemacht!
 
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