Ein Dialog-Experiment

Kojote

dead serious lunatic
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Jan 31, 2010
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Als ich gerade eine Mail an Pqp schrieb, in der ich darüber herumjammerte, dass es an Raum für den Austausch allgemeiner Ideen fehlt, kam mir eine Idee.
Momentan scheint hier ja ein gewisses Interesse daran zu bestehen, sich ein wenig auszutauschen. Warum das nicht nutzen und einfach mal einen Ball ins Spiel bringen?

Es folgt mein Ball: Ein kurzes Dialogexperiment, bei dem ich versucht habe, einen Anfang zu gestalten und einen großen Fokus auf die Dialoge zu legen, anstatt immer nur zu erzählen.
Und ich würde mich freuen, wenn jeder, der eine Meinung dazu hat, sich an einer Diskussion darüber beteiligen würde.
Funktioniert der Dialog? Wie wirkt er? Was kommt rüber? Wie geht es weiter? Was fehlt oder ist zu viel?

----------

„Oh Gott!“
Schmerzen!
Überwältigende, alles andere auslöschende Schmerzen.
Alena war sich vage der Tatsache bewusst, dass man normalerweise nicht aufwachen und das Gefühl haben sollte, als zerspringe einem der Schädel. Doch eine genaue Analyse der Situation wurde von einem erneuten anschwellen der Schmerzen vereitelt, als sie sich unwillkürlich aufrichtete.
„Oh Goooott!“
Jammernd fiel sie wieder zurück in die Kissen ihres Bettes und bereute auch das sofort.
„Ungh…“

Absolut regungslos versuchte sie mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem den Schmerz zurück zu drängen. Und tatsächlich wurde aus dem wütenden Hämmern ein nervtötendes Klopfen. Es war erstaunlich wie dankbar man für starke Schmerzen sein konnte, wenn sie unerträgliches Leid ablösten.
Ebenso erstaunlich wie der Umstand, dass eine Welle überwältigender Übelkeit offenbar nur auf diesen Moment gewartet hatte, um sich zu Wort zu melden. Ein erstickter Laut entfuhr ihrer Kehle, während sie sich kurz fragte, wie sie es noch bis zum Klo schaffen sollte.

Die plötzliche Präsenz einer anderen Person am Bett, die ihr dabei behilflich war, sich weit genug auf die Seite zu drehen, um in einen offenbar bereitstehenden Eimer zu blicken, war in diesem Moment nichts, was Alena zu erschrecken vermochte. Sie war einfach nur dankbar sich mit wenig damenhaften Geräuschen in dieses rote Plastikutensil erleichtern zu können, dass definitiv nicht aus ihrem Hausstand stammte.
Ebensowenig wie der schwarze Teppich darunter.
Sowas hätte schon farblich nicht in ihre kleine Wohnung gepasst und war unmöglich sauber zu halten. Sowas wäre ihr niemals ins Haus gekommen.
Und ihr Bett war eigentlich auch aus Holz und nicht aus Metall…

Mit dem abebben der Übelkeit dämmerte eine neue Erkenntnis im schmerzenden Kopf der jungen Frau heraus: Sie war nicht in ihrer Wohnung.
Und sie war auch nicht in der Wohnung ihrer Nachbarin Elise oder ihrer besten Freundin Sarah.

„Erik?“, krächzte sie kläglich.
„Nein“, antwortete eine Stimme, die eindeutig nicht Erik gehörte und das auch gerade zugegeben hatte.
„Oh…“
Etwas besorgt und verwirrt ließ sich Alena zurück in das fremde Bett sinken.
„Trink das“, forderte er sanft und setzte ihr ein Glas an die Lippen.
Gehorsam schluckte sie zunächst, musste sich aber von dem salzigen Geschmack beinahe wieder übergeben.
„Was ist das?“
„Acetylsalicylsäure.“
„Was?“, keuchte sie, „Säure?“
„Nein. Alka-Seltzer“, erwiderte er beruhigend und klang dabei ein wenig amüsiert.
Alena fand das allerdings gar nicht witzig und fragte deswegen etwas gereizt ein drittes Mal nach: „Was?“
„Aspirin?“

„Oh. Achso…“, murmelte sie daraufhin, fügte in Gedanken hinzu: „Warum sagt er das nicht gleich?“ und ergänzte dann wieder laut: „Schmeckt salzig.“
„Aber es wird dir helfen. Und ich dachte du wüsstest das.“
„Was?“
„Was Acetylsalicylsäure ist.“
„Wovon redest du?“
„Du wolltest doch wissen, warum ich das nicht gleich gesagt habe.“
„Hab ich das laut …?“ Beschämt drehte sie den Kopf weg. „Oh.“

„Das muss dir nicht unangenehm sein. Du bist noch nicht ganz wieder auf dem Damm.“
„Und ich bin auch nicht ganz da, wo ich hingehöre“, murmelte sie leise.
„Aber wenigstens liegst du nicht in der Gosse, sondern in einem warmen Bett.“
„Was mich zu der Frage bringt, wie ich eigentlich hierher komme.“
„Da du dich nicht festlegen wolltest, ob du in der Rabestrasse wohnst oder ob das Eriks Adresse ist, habe ich dich mit zu mir genommen“, erläuterte er geduldig. „Ich wollte nicht unbedingt nachts um Fünf mit dir auf dem Arm vor der Tür des Mannes stehen, der dich ein paar Stunden vorher verlassen hat.“
„Womit mir auch wieder klar wäre, weswegen ich mich betrunken habe“, seufzte Alena daraufhin und zog sich die Decke über den Kopf. „Dankeschön!“

Seltsamerweise war der Schmerz über den Verlust ihres Freundes allerdings nicht so groß wie die Kopfschmerzen, weswegen Alena Zeit hatte sich einer anderen Frage zuzuwenden.
„Äh“, machte sie unter der Decke, „Ähm wie heißt du eigentlich?“
„Meine Freunde nennen mich Wulf.“
„Wulf?“
„Ja.“
„Wie cool“, murmelte sie ironisch. „Wulf wie der coole, böse Wolf…“
„Eher Wulf wie in Wulfgar.“
„Oh.“

Glücklicherweise konnte Wulfgar nicht sehen, wie sie unter der Decke errötete. Es gab da allerdings ein zunehmend nicht mehr zu verdrängendes, anderes Detail.
„Wulf?“
„Ja?“
„Kann es sein, dass ich nackt bin?“
„Ja.“
„Oh.“
Erneut ließ Alena einige Augenblicke verstreichen.

„Wulf?“
„Ja?“
„Warum bin ich nackt?“
„Weil du deine Jeans und dein T-Shirt vollgekotzt hast.“
„Oh.“

Langsam ließen die Kopfschmerzen etwas nach. Das war zwar nicht der Grund dafür, dass sie die Unterhaltung auf diese seltsame Weise führte, doch sie hatte auch keine Lust dem auf den Grund zu gehen. Und außerdem machte es ihr irgendwie Spaß, mit diesem Fremden ein wenig herum zu albern, auch wenn sie eigentlich am Boden zerstört sein sollte.
Wahrscheinlich war der Restalkohol in ihrem Körper schuld daran. Und für das, was man betrunken tat, konnte man ja schließlich nichts.

„Wulf?“
„Ja?“
„Grinst du gerade?
„Ja.“
„Nerve ich dich?“
„Nein.“
„Okay.
Mmh.
Darf ich dir noch eine Frage stellen?“
„Ja?“
„Wenn ich meine Jeans und mein Shirt vollgekotzt habe, wieso habe ich dann auch keine Unterwäsche mehr an?“
„Weil du sie ausgezogen hast.“
„Iiich?“
„Ja. Du.“
„Wieso hab ich das denn gemacht?“
„Weil du wolltest, dass ich mit dir schlafe.“
„Ich?“
„Ja.“
„Oh.“

Ein wenig bangte ihr vor der Antwort auf die nächste Frage.
„Und? Hast du?“
„Nein.“
„Oh. Achso.“
„Ich hätte jetzt etwas mehr Erleichterung und etwas weniger Enttäuschung in deinem Tonfall erwartet.“
„Ich auch.“

Diesmal lachte er eindeutig über ihre Antwort, doch Alena war gar nicht nach Lachen zumute.
„Weil ich dir nicht attraktiv genug bin?“
Das Lachen verstummte.

„Weil ich dein Parfüm nicht mochte.“
„Mein Parfüm?“
„Eau de Brechreiz.“
„Oh. Entschuldige.“
„Kein Problem. Ich bin mir sicher, dass du uns beide nicht absichtlich angekotzt hast.“
„Uns beide?“
„Mhm“, bestätigte er.
„Oh Gott“, stöhnte sie beschämt. „Das tut mir ehrlich leid.“
„Ist schon in Ordnung.“

Erneut gönnte sie sich eine kurze Pause, bevor sie das Gespräch fortsetzte.
„Wulf?“
„Ja?“
„War es sehr peinlich, wie ich mich dir an den Hals geworfen habe?“
„Nein. Du hast einen richtigen Ministrip hingelegt. Und abgesehen von den kleinen Bröckchen deines Mittagessens war der hocherotisch.“
„Oh scheiße…“, stöhnte Alena beschämt. „Warum hast du mich nicht einfach wieder angezogen?“
„Weil man nicht angezogen duscht.“
„Ich habe geduscht?“
„Ich habe darauf bestanden, bevor ich dir mein Bett zur Verfügung gestellt habe.“
„Oh.“

„Wenn ich noch duschen konnte, war ich ja gar nicht so betrunken.“
„Du konntest nicht mehr duschen. Du konntest genau genommen nicht einmal mehr auf dem Boden liegen, ohne dich festzuhalten.“
„Aber wie habe ich dann geduscht?“
„Ich habe dich festgehalten.“
„Wa…? Du warst mit mir in der Dusche?“
„Ja.“
„Oh.“

„Schämst du dich gar nicht?“
„Nein.“
„Hat es dir gefallen?“
„So langsam frage ich mich, ob das wirklich Aspirin war oder irgendwas anderes….“
„Wieso das denn?“
„Findest du nicht, dass deine Fragen und Reaktionen etwas seltsam ausfallen?“
„Seltsam langweilig?“
„Eher seltsam schräg.“
„Schräg ist besser als langweilig, oder?“
„Ach daher weht der Wind.“
„Was meinst du?“
„Na du versuchst jetzt, dich anders zu verhalten, damit dein Ex falsch liegt.“

„Und? Klappts?“
„Ich kenne dich bis jetzt nur sinnlos betrunken. Mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten.“
„Komisch. Ich habe voll das Gefühl, wir würden uns schon ewig kennen.“
„Vielleicht liegt das daran, dass du mir deine gesamte Lebensgeschichte erzählt hast und ich dir dafür beim kotzen die Haare gehalten habe?“
„Oh. Ja vielleicht…“

„Wulf?“
„Ja?“
Schwungvoll schlug Alena die Decke weg, unter der sie sich die ganze Zeit versteckt hatte.
„Findest du mich attraktiv?“
„Bist du dir wirklich sicher, dass du das hier in diese Richtung laufen lassen willst?“
„Fändest du mich denn attraktiv genug, um es in… diese Richtung laufen zu lassen?“
 
Also, ich finde das funktioniert sogar sehr gut. Der Dialog ist sehr lebendig und nachvollziehbar und transportiert zudem auch genug Geschichte. Ich persönlich würde mich über so eine Sequenz in einer Geschichte freuen, aber ich bin in der Richtung auch ein wenig vorbelastet.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass manch Leser den Dialog als zu lang empfinden mag. Und dann haben wir auch so einige Leser mit Gedächtnisproblemen, die es dann als angenehm empfinden, wenn du fallweise mal einen Halbsatz anhängst, wer da gerade spricht. Ich mach das ja ähnlich wie du und hab dafür zumindest von meinem englischen Editor immer diese Ermahnung bekommen.

Wie gesagt, ich finde die Sequenz sehr gelungen.
 
man kann geschichten sogar mit messaging-dialogen beginnen...

ich denke auch, dass es funktioniert, auch wenn es tatsächlich manchmal nicht mehr klar ist, wer gerade spricht... und mich frage ob man in einem so verkaterten zustand wirklich noch so viel reden kann...
 
Plusquamperfekt hat es verklausuliert angedeutet. Der Dialog ist lang, aber er bringt die Handlung nicht wirklich vorwärts. Deutlich wirds, wenn man extrahiert, was Wulf zu sagen hat.

Kojote, bei allem Respekt, aber ein fesselnder Dialog geht anders. Sei aber getröstet, Sol Stein http://de.wikipedia.org/wiki/Sol_Stein vertritt die Meinung, dass ein guter Dialog so schwer, wie das Erlernen einer Fremdsprache ist.

LG
Montez...

Edit: Peter Carsten hat Recht. Die Art deines Experimentes spricht Voyeure an und die müssen nicht zwingend vom Hocker gerissen werden. Jedem T... sein Plaisirchen. Eine Geschichte, die mich in Bann ziehen soll, hat wenig mit einer Nacherzählung der Realität zu tun.
 
Last edited:
Das Prinzip geht meiner Meinung nach absolut stimmig auf. Dadurch das der Leser anfänglich nur ein paar wenige Informationen erzählt bekommt und alles restliche in Dialogen erörtert und rückblickend abgehandelt wird ist eine sehr schmissige Art eine Geschichte zu präsentieren.
Es liest sich "butterweich", entwickelt einen eigenen Charme und in humorig angehauchten Storys (wie im vorliegenden Fall) wären solche Passagen garantiert bestens aufgehoben. :)

Rein technisch gesehen fand mir das ein oder andere "Oh" ein bisschen zu oft Verwendung im Dialog, aber wenn es zum "Stammvokabular" von Alena gehört; gut, auch akzeptiert ^^ Der Inhalt der Geschichte selbst hat mich zum schmunzeln gebracht, für ein Experiment wirklich klasse geschrieben. ;)
 
Ich finde die Sequenz und die Idee schlichtweg genial.

Das Problem, dass ich mal einen Dialog nicht zuordnen konnte, hatte ich nicht, jedenfalls nicht bewusst.

Und vor allem, es wurde nicht langweilig das "seltsame" Gespräch zu verfolgen. Alles wirkt vollkommen authentisch, das Verhalten, die Fragen und auch die Situation. Fast bekommt man den Eindruck, es handelt sich um eine Nacherzählung einer wahren Begebenheit.

Und das nur mit Dialogen. Vielleicht berührt die fehlende Erzähler-Perspektive besonders den Voyeuristen, der vermutlich mehr oder weniger in jedem steckt. - Als würde man durch die dünne Wand im Nebenzimmer das Gespräch belauschen.
 
Huh...
Danke für das Feedback!

Die reine Dialognatur ist der tiefere Sinn dieser Sequenz.
Wer schon mehr von mir kennt, als die paar veröffentlichten Geschichten (also Einblick in meinen Leichenkeller bekommen hat) - oder wer sehr aufmerksam meine Texte analysiert - merkt, dass ich die fürchterliche Angewohnheit habe, nahezu jedem Fetzen Dialog etwas anzuhängen.
Ich setze nicht nur beinahe automatisch dahinter, wer etwas sagt (was mich schon oft in die Bredouille bringt, Wortwiederholungen zu vermeiden), sondern ich werte es auch noch dauernd.
sagte X irritiert...
antwortete X schaudernd...
erklärte Z und verdrehte die Augen...


Das widerspricht natürlich neben anderem auch dem 'show, don't tell'.
Indem ich bereits einfließen lasse, welchen Hintergrund die jeweiligen Aussagen haben, nehme ich vorweg, was die Redenden im Sinn haben oder fühlen.

Da ich mir aber durchaus bewusst bin, dass es auch anders geht, entstehen manchmal solche Experimente aus dem Stehgreif.


Zum reinen Inhalt:
Vom Gefühl her gehört ein kleiner, auf Alena's Gedankenwelt eingehender Absatz kurz vors Ende hinter seine Aussage: „Na du versuchst jetzt, dich anders zu verhalten, damit dein Ex falsch liegt.“
Ansonsten finde ich den Dialog nämlich auch ganz gut gelungen.
Einzelne Hinweise darauf, wer spricht, habe ich (wie gesagt) bewusst und unter viel Mühe vermieden. Aber es ist gut zu wissen, dass ein paar wirklich hinein gehören.

@ Pqp
Danke. Ich hatte mir fast gedacht, dass es für dich funktionieren würde. Man schließ ja so seine Schlüsse über seine Lieblingsautoren aus deren Geschichten. ;)

@ Munachi
Wie immer präzise mit dem Blick auf Schwachpunkte.
Würdest du sagen, dass ein wenig Selbstreklektion seitens Alena und eine gewisse, eigene Verwunderung darüber, dass sie vor lauter innerlicher Aufregung und Verwirrung beinahe ihren Kater vergisst, ausreichend glaubwürdig wäre?

@ Monty
Bei allem Respekt… Aber das ist es nicht, was Pqp gesagt hat. Und ich bin mir auch sicher, dass er nicht das sagen wollte, sondern ziemlich genau das, was er eben auch gesagt hat.
Allerdings bedeutet das nicht, dass du nicht Recht hättest!
Der Dialog soll nicht unbedingt eine Handlung voran treiben, sondern zwei Charaktere vorstellen. Er steht am Anfang der Geschichte, in die wir genau da einsteigen, wo ich selbst mit dem Experiment angefangen haben.
Er ist nicht fesselnd (was ich auch als packend übersetze) und soll das nicht sein. Zielsetzung war hier locker flockig fließende Unterhaltung mit eingestreuten Infos, die sich tatsächlich zu einer möglichst real und glaubwürdig anmutenden, sehr alltäglichen Handlung ‚verdichtet‘ (aber nur wenig dichter dabei wird).

Die Art der Erzählung, die ich für mich durchaus auch irgendwann meistern will (woran ich aber noch scheitere) geht mehr in Richtung früher HG1, um dir ein namhaftes Beispiel zu geben. Soap Opera, Roadmovie, Jugendkomödie, vielleicht ein Touch Hollywood-Romanze.
Nicht voller versteckter Bedeutung und ohne Moral von der G’schicht. Seichter Spannungsbogen. Erotische und sexuelle Inhalte aus dem Leben gegriffen.
Wie das, was du mit Hinweis über Sol Stein sagst, ist auch das etwas, was zumindest ich wirklich lernen muss.

Und für den Hinweis danke ich dir außerdem noch einmal gesondert. Im Prinzip versuche ich genau das: Die Sprache der Dialoge zu erlernen.
In all ihren Facetten. Auch den seicht-leichten.
Ich wäre allerdings wirklich, wirklich, wirklich interessiert an anderen Betrachtungsweisen.
Vielleicht kannst du auch mal eine sehr dialoglastige Sequenz aufbauen und zur Diskussion stellen? Mit anderem Fokus und zur Verdeutlichung der Möglichkeiten?

@ Karis
Huh… Das trifft sehr gut, was ich im Sinn hatte. Schön das es so gut transportiert wurde.
Tatsächlich schilderst du genau, was sich daraus entwickeln könnte und bringst die Attribute ein, die ich mir erhofft hatte. Schmissig, humorvoll, butterweich… Danke!

Mit den ‚Oh’s‘ bringst du aber noch etwas auf, dass für mich absolut diskussionswürdig ist: Lautsprache.
Tatsächlich fand ich die vielen ‚Oh’s‘ amüsant. Sie sollen kurz klingen und zum Teil drei Pünktchen ersetzen.
Aber generell kämpfe ich mit dieser Art von Ausdruck oft.
Ich stehe mittlerweile ziemlich auf die amerikanischen Begriffe. Habe in einigen meiner Geschichten auch schon auf die dort verbreiteten Uh-huh’s, Ewww’s und Ah-ah’s zurückgegriffen.
Trotzdem bin ich damit oft noch unzufrieden. In meinen Ohren haben die Sachen einen gewissen Klang. Aber wie werden sie gelesen?

Was würdest du anstelle einiger Oh’s verwenden, wenn du den Dialog umgestalten solltest?

@ Peter
Auch dir meinen Dank. Natürlich freue ich mich über alle Aussagen, die dem Dialog eine gewisse Witzigkeit bescheinigen. Das war durchaus die dahinterliegende Stimmung.
Es ist keine wahre Begebenheit, aber es ist aus dem Leben gegriffen und ich habe ähnliches schon erlebt. Inklusive des ritterlichen Erduldens fremder Mageninhalte auf meiner Kleidung und der angedeuteten Reinigungsprozedur.
Und ich habe auch schon Leute erlebt, die nach einer solchen Nacht trotz Kater recht schnell sehr lebhaft wurden und alles getan haben, um bloß nicht über den Grund für ihr Besäufnis nachzudenken.

Was die Erzählperspektive angeht, habe ich diese eigentlich lieben gelernt.
Seit ich Submission geschrieben habe, ist mir das Potential einer ‚3ten Person durch die Augen eines Protagonisten‘ eigentlich erst so richtig bewusst.
Perspektivisch erreicht man damit in meinen Augen beinahe die Nähe der Ego-Perspektive, behält aber die auktoriale Kontrolle zu einem gewissen Teil. Und man kann (was ich bei Ego überhaupt nicht mag) bei Bedarf auch durchaus den Perspektivträger wechseln.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass trotz aller Bereitschaft auch anderes auszuprobieren und meiner aktuellen Experimente in der 1sten Person diese Perspektive noch immer mein Liebling ist.
 
Lieber Kojote, zwei Tipps, weil Sol Stein mehr die theoretische Seite darstellt.

Zum einen kannst du mit ganz einfachen Mitteln ausprobieren, ob die von dir geschriebenen Dialoge "zünden", bzw. so ankommen, wie du beabsichtigst.

Teilweise habe ich es schon angedeutet, dass die Extraktion des Textes von einem der Beteiligten sehr aufschlussreich sein kann. Noch besser funktioniert die Technik, des lauten Vorlesens. Am besten auf ein Bandgerät gesprochen. Da wird beim Anhören schnell deutlich, wo es hakt und wo es gut ist. Mit Aktion und Reaktion kann man sehr gut zwei Charaktere portraitieren.

Ein zweiter Tipp zum unterhaltsamen Nachlesen:
Die Geschichten "Würdest Du bitte endlich still sein, bitte ..." oder
"Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden" beide von Raymond Carver.

Ich halte ihn für den größten Dialogspezialisten in der Literatur. Seine Dialoge würden dir sicherlich gut gefallen, weil sie keinesfalls wortreich sind. Carver wird dem literarischen Minimalismus zugeordnet ebenso, wie Hemingway und Bukowski.

LG
Montez...
 
Last edited:
Danke für die Tipps. Ich werde mir die Geschichte mal ansehen.
Aber wie kommst du darauf, dass ich generell eine Vorliebe für Minimalismus hätte?
Ich dachte einegentlich immer, auch andere würden merken, dass eher das gegenteil der Fall ist... ;)

Zu deiner Anmerkung über den 'gehalt' des Dialoges:
Wenn ich dich richtig verstehe, dann beurteilst du den Dialog als nicht sehr gehaltvoll, weil er trotz seiner Länge die Handlung nicht sonderlich vorwärts bringt.
Ich hoffe, ich habe das so richtig wiedergegeben...

Wenn ich dir nun sage, dass der Dialog die Handlung nicht vorantreiben sollte, sondern auf etwas originelle Weise die beiden Protagonisten vorstellen sollte (und wenn wir berücksichtigen, dass die Zielsetzung für die Geschichte lediglich seichte Unterhaltung sein soll): Wie würdest du den Dialog dann insgesamt beurteilen?


PS: Was mir gerade noch in den Sinn kommt:
Die von dir vorgeschlagene Extraktion bezieht sich ja in erster Linie auf Fakten.
Was wissen wir über die Beteiligten nach der Analyse? Welche Infos kommen rüber?

Aber was ist mit den Emotionen?
Der Dialog ist auch Selbstzweck, weil er ebenso Emotionen transportieren soll, wie eine Kurzzusammenfassung des emotionalen Zustandes aus der Erzählerperspektive. Aber er vermittelt dem Leser diese Emotionen indirekt, anstatt ihn mit einer Einschätzung zu konfrontieren, die er schlucken muss.
Das (dachte ich zumindest) ist neben allem anderen ein Hauptzweck von Dialogen: Indirekte Darstellung von Gemütszuständen.

Soll heißen: Nach diesem Dialog soll der leser einige Infos zur Hand haben. Aber er soll auch einen gefühlsmäßigen Eindruck von den Charakteren haben. Anhaltspunkte für Sympathie oder Abneigung rein für den Leser den Charakteren gegenüber. Ohne eine direkte Ansage durch den Autor ala 'X ist ein netter Kerl und Y eine blöde Kuh, weil sie so und so drauf sind'.

Was man sagt, wie man es sagt und wie man sich dabei ansonsten verhält ist eine eigene Form von Botschaft jenseits der harten Fakten, die in den Aussagen enthalten sind.
Macht das einen Sinn für dich?
 
Last edited:
Mein Lieber,

scheinbar reden wir ein bisschen aneinander vorbei. Suche nicht irgendwelche größeren Bedeutungen hinter meinen Ausführungen. Gehe einfach "in medias res", schau dir Beispieltexte an, dann verstehst du, was ich meine.

Hier ein kleiner medialer Vorgeschmack. Nur ein Beispiel für Dialoge, die viel über Personen aussagen und trotzdem dem Betrachter/Leser genügend Raum für die eigene Vorstellung lassen.

Würdest du bitte endlich still sein ...
 
Ich fürchte, ich versteh's nicht.
Trifft dieser Text als Beispiel was du meinst?

Falls ja sehe ich zwar durchaus, dass der Mann einen wirklich sehr interessanten Stil hat und Dinge sehr expressiv zum Ausdruck bringt, obwohl er wenig Worte verwendet und keine Wertungen einbaut, aber deinen Punkt sehe ich nicht.

Bitte sei so gut und versuch mir kurz zu erklären, worauf du hinaus willst und inwiefern es mich und meinen Dialogauszug betrifft. In etwas anderen Worten als üblich, denn ich befürchte, dass wir sonst wieder aneinander vorbei reden.
Sag's für Dummies, bitte. ;)
 
So, leider bin ich gestern nicht dazu gekommen, was zu dem Dialog zu sagen. Deswegen tu ich es jetzt.

Zunächst mal positiv: der Dialog liest sich locker und stellenweise auch etwas witzig, wenn du das erreichen wolltest, hast du gut gemacht.

Jetzt das Negative: Er erzählt uns ausschliesslich das, was wir eigentlich gar nicht wissen wollen. Wir erfahren nichts über die Protagonistin, nichts über Erik, nichts über ihr Verhältnis zu ihm, nichts über Wulf. Beziehungsweise wirkt Wulf m.E. merkwürdig verkrampft und nimmt aus jeglichen Anlauf von ihr gleich wieder jede Fahrt.

Wir erfahren dagegen ausführlich, dass sie gereiert hat, dass sie gekotzt hat, dass sie ihre Sachen voll gekotzt hat, dass sie seine Sachen auch vollgekotzt hat, dass sie in der Dusche zwar nicht stehen, aber kotzen konnte.....

Ganz ehrlich: ich finde, du hast das Medium "Mädel wacht nach Suff auf, weiss nicht mehr wo sie ist und erfährt, was sie so angestellt hat" zuwenig ausgenutzt. Es fehlen kleine Irrläufe im geraden Verlauf des Dialogs, jene Irrläufe, die kurz Charakterzüge oder Macken der Protagonisten andeuten. Dabei hat man doch gerade in einer fiktiven Geschichte genügend Möglichkeiten, zum Suff jene Sorte Schwachsinn einzubauen, die auf geheime Kinks hindeutet.

Vielleicht solltest du innerhalb des Dialogs mal etwas abschweifen. Damit das Aufdecken der weiteren Details des vergangenen Abends mehr Spass macht. Zugegeben, diese "Bumerang-Erzähl-Methode" kann nicht unbedingt jeder, aber sie ist notwendig, wenn der Dialog wirklich interessant werden soll.

So...hab grad tierisch zu tun, eine Wespe aus meiner Wohnung zu verscheuchen....:D
 
kojote - ja, ich denke das könnte schon was bringen. und wenn sie am anfang vielleicht mehr probleme hat, kürzer angebunden ist, und dann durch das gespräch ihren kater vergisst... ein bisschen ist das ja schon so...

pt - ich finde es gar nicht so störend, dass wir erstmal nichts über die protagonistin, erik oder wulf erfahren - immerhin wird so ja interesse am weitergelesen geweckt eben weil ich hoffe, das später dann mal zu erfahren (wobei dann viellciht mit der zeit ein paar hinweise eingestreut werden sollten... und lass doch die arme wespe in ruhe, der ist es bestimmt viel zu verregnet draußen...
 
@ Tom
Hmm...
Wenn ich das richtig verstehe, dann vermisst du genau das, was ich normalerweise auch einbringen würde: Kurze, beschreibende Sätze und Absätze, die mehr aus der erzählerischen Perspektive auf die Charaktere eingehen.
Aber genau das ist es, worauf ich absichtlich verzichtete, als ich diesen Dialog verfasste.
Wie gesagt: Es ist ein Experiment. Aus einer Laune heraus mal runter getippt.

Natürlich würde die Geschichte nicht völlig dialogfixiert weitergehen. In meinen Augen wäre das nicht umsetzbar.
An der Stelle, an der hier Schluss ist, würde es wahrscheinlich schon mit ein wenig mehr Erzählung weitergehen, die dann ggf. immer wieder durch viel Dialog unterbrochen wird, um dem Stil treu zu bleiben.
Was die andere Anmerkung angeht: Entgegen anders lautender Gerüchte kenne ich Wulf und Alena auch nicht. Sie weisen zwar Ähnlichkeiten zu Menschen auf, die ich kenne, aber sie haben sich mir bislang auch noch nicht vorgestellt. Ich weiß nicht mal ob Alena Kinks hat, geschwiege denn welche. ;)

Aber es ist interessant zu lesen, dass der Dialog bei dir nicht funktioniert.
Oder denkst du, dass es anders wäre, wenn ich noch eine Seite mehr Text hätte, die wiederum einige deiner Fragen beantwortet und ihrerseits neue aufbringt?


@ Munachi
Ich weiß nicht so recht, wenn ich ehrlich bin.
So wie ich es jetzt gerade im Kopf habe, würde eine verwittere, benebelte Alena sich gar nicht so richtig auf ein Gespräch einlassen. So wie ich sie im Kopf hatte, war sie zwar verkatert, aber doch vergleichsweise klar im schmerzenden Kopf.
Hast du vielleicht Zeit und Lust einfach mal an eine kurze Alternative zu gehen, die deine Sichtweise etwas beleuchtet? Benutz dafür bitte gerne alles, was mein Textchen hergibt.


@ all
Das gebe ich gerne an jeden weiter: Gebt mal Beispiele dafür, was ihr anders machen würdet und lasst euch nicht abhalten, wenn ihr Gedanken in einer kurzen Fortsetzung des Textes verfolgen möchtet, die wir dann auch diskutieren können.
Lasst uns mal spaßeshalber kreativ sein. :D


@ Toms Wespe
Such in seinen Schräken. Der hat nen süßen Zahn und garantiert irgendwo Schoki gebunkert.
 
Sag's für Dummies, bitte.

O.K., du hast es so gewollt. Nimms bitte nicht persönlich, aber die Charaktere in deinem Beispiel "reden Blech." Blech reden, ist eine typische Eigenschaft von Menschen im Alltag. Und Alltag ist gewöhnlich langweilig.

Blech reden ist im Alltag eine Überlebensstrategie. Literarische Dialoge sind im wahren Leben Explosivstoff.

Dialoge bestehen nicht immer aus braver Frage und höflicher Antwort.
Ein guter Dialog charakterisiert die Figuren, treibt den Konflikt zwischen ihnen voran, erzeugt Spannung. Er ist knapp, indirekt, konfliktgeladen und voll von Subtext.

Selbstverständlich gibt es ein Publikum, das gerne hört, wenn Leute Blech reden, denn sonst hätte "Big Brother" keine Einschaltquoten.

Es kommt immer darauf an, welches Publikum man als Autor bedienen möchte.

Nix für Ungut
lieben Gruß
Montez...

P.S. Toms Wespe :D
... ich hab unter dem Dach meines Hauses ein Nest mit hunderten von den Viechern, wo ich nur unter Lebensgefahr drankommen könnte. Ich warte sehnsüchtig auf das Herbstende, wenn es wieder arschkalt wird.
 
Last edited:
O.K., du hast es so gewollt. Nimms bitte nicht persönlich, aber die Charaktere in deinem Beispiel "reden Blech." Blech reden, ist eine typische Eigenschaft von Menschen im Alltag. Und Alltag ist gewöhnlich langweilig.

Blech reden ist im Alltag eine Überlebensstrategie. Literarische Dialoge sind im wahren Leben Explosivstoff.

Dialoge bestehen nicht immer aus braver Frage und höflicher Antwort.
Ein guter Dialog charakterisiert die Figuren, treibt den Konflikt zwischen ihnen voran, erzeugt Spannung. Er ist knapp, indirekt, konfliktgeladen und voll von Subtext.

Ah... Jetzt verstehe ich es.
Und ich bin natürlich mal wieder nicht deiner Meinung.

Wäre deine Aussage wirklich so korrekt, dann würden in vielen Büchern, die ich lese, wenig Dialoge stattfinden.
Die Rede ist von Romanen. Beispielsweise Dinopark von Crichton oder die Zwergenbücher von Heitz.

Natürlich gibt es Dialoge, die deiner Beschreibung entsprechen. Und sie sind eine tolle Sache. Aber den Dialog nur darauf zu beschränken, ist doch ziemlich elitär und einseitig.
Ein Dialog ist Handlung. Er ist eines der einfachsten Mittel 'show, don't tell' umzusetzen. Er kann etwas mitteilen, dass ansonsten erzählt werden würde. Und er kann allein schon durch Wortwahl und Strukturierung einen Eindruck von den Charakteren vermitteln.

Sicherlich ist mein Dialogbeispiel verbesserbar. Das steht keinesfalls in Frage. Aber ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich keinen Literaturpreis für die eloquenteste und raffinierteste Kurzgeschichte gewinnen will.

Würden alle Dialoge in der Unterhaltungsliteratur deinen Kriterien entsprechen, dann müsste man wohl anfangen beim Lesen eines Romans Notizen zu machen, um alles im Blick zu behalten.


Selbstverständlich gibt es ein Publikum, das gerne hört, wenn Leute Blech reden, denn sonst hätte "Big Brother" keine Einschaltquoten.

Es kommt immer darauf an, welches Publikum man als Autor bedienen möchte.

Das ist richtig. Und auch irgendwie des Pudels Kern, nicht wahr?!
Unangenehm ist nur, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass es für dich immer entweder das Niveau von HartzIV-TV oder Weltliteratur ist. Ohne Graustufen dazwischen.

Mein Anspruch (und ich geize nicht mit Hinweisen auf diesen, seitdem wir uns kennen) ist in normaler bis stilistisch/sprachlich leicht anspruchsvoller Unterhaltungsliteratur angesiedelt. Meine Vorbilder für die Kombination aus Erotik und Handlung sind Auel und Guild. In Sachen emotionaler Dramaturgie vielleicht Hennen und für die Gesamt-Plotentwicklung gerne Feist.
Kein Hemingway. Kein Bukowski. Und auch kein Carver.

Um ehrlich zu sein finde ich Ersteren sterbenslangweilig und was ich nun gerade von letzterem gelesen habe, war zwar raffiniert und interessant, aber ganz bestimmt nicht meine bevorzugte Bettlektüre.
Aber ich schaue auch lieber Stirb Langsam 4.0 als Schindlers Liste, obwohl ich zumindest nicht bereut habe, Letzteren gesehen zu haben.

Warum sage ich das alles?
Weil ich mich frage, ob deine Diskussionsbeiträge für mich wirklich hilfreich sind.
Ich frage mich, ob der Maßstab, denn du offenbar an Geschichten anlegst, nicht einfach für meine Zielsetzung zu hoch ist. Und ich frage mich durchaus auch ernsthaft, wie er zu deinem momentanen Tätigkeitsfeld passt. Aber das ist eine Frage, die wir besser privat ausdiskutieren sollten…

Fakt ist (und das ist jetzt absolut meine Sichtweise), dass mein Dialog seicht und rein auf Unterhaltung abgezielt da steht. Es beinhaltet ein wenig Subtext und charakterisiert die Figuren auch zu einem gewissen Teil. Aber es ist trotzdem Small-Talk.
Nicht unbedingt die alltäglichste Thematik, aber tatsächlich aus dem Leben gegriffen. Und genau so beabsichtigt.
Ist es Blech? Für einen Hemingway vielleicht. Für einen Carver bestimmt. Aber ich schreibe ja nicht, um die zu beeindrucken oder die Möglichkeiten der Literatur auszuloten oder zu erweitern.


Ich hoffe auch du nimmst es mir nicht übel, denn ich meine es ebenfalls nicht böse. Ich danke dir für deine Erklärung, denn sie hat es mir tatsächlich deutlich gemacht.
Dennoch wünschte ich mir, du könntest mal zur Abwechslung versuchen, als Maßstab für all das Geschreibsel hier und andernorts lieber den Schlaflosen, WhyNot und andere unserer genretypischen Größen heranziehen und die Bukowskis und Hemingways nicht als alleingültige Bewertungsgrundlage verwenden.
Ich hab echt nichts gegen einen gewissen Anspruch, aber er sollte den Rahmen nicht sprengen.


P.S. Toms Wespe :D
... ich hab unter dem Dach meines Hauses ein Nest mit hunderten von den Viechern, wo ich nur unter Lebensgefahr drankommen könnte. Ich warte sehnsüchtig auf das Herbstende, wenn es wieder arschkalt wird.

Das ist aber saugefährlich, mein Lieber. Vielleicht solltest du ernsthaft den Kammerjäger erwägen.
Ich weiß jetzt nicht, ob du Kinder im Haus hast, aber auch für Erwachsene kann das übel ins Auge gehen!
 
OK, hier dein Dialog, von mir persönlich verhunzt:

„Erik?“, krächzte sie kläglich.
„Wulf“, antwortete eine Stimme, die eindeutig nicht Erik gehörte und das auch gerade zugegeben hatte.
„Oh…“
Etwas besorgt und verwirrt ließ sich Alena zurück in das fremde Bett sinken.
„Trink das“, forderte er sanft, aber bestimmend, und setzte ihr ein Glas an die Lippen.
Gehorsam schluckte sie zunächst, musste sich aber von dem salzigen Geschmack beinahe wieder übergeben.
„Was ist das?“
„Acetylsalicylsäure.“
„Auf Deutsch?“, keuchte sie.
„Alka-Seltzer“, erwiderte er beruhigend und klang dabei ein wenig amüsiert.
Sie trank weiter. Es schmeckte zwar nicht, aber irgendwie klang Alka-Seltzer so schön nach einen Alles-wieder-gut-machen-Gebräu. Genau das, was sie jetzt brauchte.

„Irgendwie bin ich nicht ganz da, wo ich hingehöre“, murmelte sie leise.
„Achja“ antwortete die Stimme von Wulf in einer leicht abwertenden Art "wo gehörst du denn eigentlich hin?"
„In ein Bett mit einen Kerl namens Erik. Was mich zu der Frage bringt, wie ich eigentlich hierher komme.“
„Da du dich nicht festlegen wolltest, ob du in der Rabestrasse wohnst oder ob das Eriks Adresse ist, habe ich dich mit zu mir genommen“, erläuterte er geduldig. „Ich wollte nicht unbedingt nachts um Fünf mit dir auf dem Arm vor der Tür des Mannes stehen, der dich ein paar Stunden vorher verlassen hat.“
„Autsch“, seufzte Alena daraufhin und drehte ihren Kopf wehleidig in die Richtung, aus der Wulfs Stimme kam.
"Hast du noch n Bier" sagte sie nicht bettelnd, sondern leicht frustriert.
Wulfs Stimme lachte zurück. "Mach dir nix draus, Mädel. Ihr habt eh nicht zusammengepasst."
"Meinst du?"
"Absolut. Ich hab das bisschen Streit zwischen euch ja mitbekommen. Glaub mir, du hast was besseres verdient."
"Danke." sagte sie, während sie ihren Kopf unter die Decke steckte.
"Bitte." lachte Wulfs Stimme.

Glücklicherweise konnte Wulfgar nicht sehen, wie sie unter der Decke errötete. Es gab da allerdings ein zunehmend nicht mehr zu verdrängendes, anderes Detail.
„Wulf?“
„Ja?“
„Kann es sein, dass ich nackt bin?“
„Ja.“
„Oh.“
Erneut ließ Alena einige Augenblicke verstreichen.
„Wulf?“
„Ja?“
„Ich....äh....warum bin ich nackt?“
„Weil du deine Jeans und dein T-Shirt vollgekotzt hast.“
„Oh. Tschuldingung.“
"Keine Ursache." Wulfs Stimme grinste regelrecht.

Langsam ließen die Kopfschmerzen etwas nach. Und es machte ihr irgendwie Spaß, mit diesem Fremden ein wenig herum zu albern, auch wenn sie eigentlich am Boden zerstört sein sollte. Das gehörte sich einfach. Erik !! du verdammter Mistkerl, warum hast du mich verlassen ?
Vielleicht wusste dieser ominöse Wulf ja mehr als sie. Verdammt, das interessierte sie jetzt.

"Wulf?"
"Ja?"
"Warum hat Erik mich verlassen ?"
Wulf seufzte kurz, bevor er sagte "Naja, er nannte dich langweilig, und du hast ihn mit Dieter Bohlen verglichen."
"Au Scheisse."
"Und ich fand, dass du recht hattest."
Das sass. Absolut.
„Wulf?“
„Ja?“
„Grinst du gerade?
„Ja.“
"Über sowas lacht man nicht"
Wulf machte ein Geräusch, als ob er sich ein Lachen nicht verkneifen könne.
„Wulf?“
„Ja?“
„Nerve ich dich?“
„Nein.“
„Okay.
Mmh.
Darf ich dir noch eine Frage stellen?“
„Ja?“
„OK, meine Jeans und mein Shirt, das ist klar, aber wieso habe ich auch keine Unterwäsche mehr an?“
„Weil du sie ausgezogen hast.“
„Iiich?“
„Ja. Du.“
„Sagst du !“
"Sag ich!"
"Warum sollte ich sowas tun?"
„Weil du wolltest, dass ich mit dir schlafe.“
"Sagst du!"
"Nein, hast du gestern gesagt ."
Eine Weile blieb sie ruhig, bis sie ein leises "Aha" murmelte.
Ein wenig bangte ihr vor der Antwort auf die nächste Frage.
„Und? Hast du?“
„Nein.“
„Kannst es ruhig zugeben.“
"Ja, hab ich aber nicht."
"Oh. OK."
Wulfs Aura lachte überlegen durch die Decke durch. „Ich hätte jetzt etwas mehr Erleichterung und etwas weniger Enttäuschung in deinem Tonfall erwartet.“
„Ich auch.“
Diesmal lachte er eindeutig über ihre Antwort, doch Alena war gar nicht nach Lachen zumute.
„Ich bin dir nicht attraktiv genug, nicht wahr?“
Das Lachen verstummte.

„Doch, du bist ne superheisse Maus. Ich mochte nur gestern dein Parfüm nicht.“
„Mein Parfüm?“
„Eau de Brechreiz.“
„Oh. Entschuldige.“
„Kein Problem. Ich bin mir sicher, dass du uns beide nicht absichtlich angekotzt hast.“
„Uns beide?“
„Mhm“, bestätigte er.
„Oh Gott“, stöhnte sie beschämt. „Das tut mir ehrlich leid.“
„Ist schon in Ordnung.“
Sie verzog das Gesicht.
"Stehst du etwa auf sowas."
"Nein, natürlich nicht."
"Also ist es nicht in Ordnung!"
"Ja, aber mach dir keinen Kopp darum."

Wulf hatte schon mal was, was Erik nicht hatte. Erik hätte ihr das jetzt sicher ellenlang unter die Nase gebunden.

Erneut gönnte sie sich eine kurze Pause, bevor sie das Gespräch fortsetzte.
„Wulf?“
„Ja?“
„War es sehr peinlich, wie ich mich dir an den Hals geworfen habe?“
„Nein. Es sah wirklich gut aus. Du hast einen richtig heissen Ministrip hingelegt."
Sie lachte.
"Abgesehen von den kleinen Bröckchen deines Mittagessens war der wirklich hocherotisch.“
„Oh scheiße…“, stöhnte Alena beschämt. „Warum hast du mich nicht einfach wieder angezogen?“
„Weil man nicht angezogen duscht.“
„Ich habe geduscht?“
„Ich habe darauf bestanden, bevor ich dir mein Bett zur Verfügung gestellt habe.“
„Hmm. OK.“ sagte sie nachdenklich.

„Wenn ich noch duschen konnte, war ich ja gar nicht so betrunken.“
„Du konntest nicht mehr duschen. Du konntest genau genommen nicht einmal mehr auf dem Boden liegen, ohne dich festzuhalten.“
„OK, und wie habe ich dann geduscht?“
„Ich habe dich festgehalten.“
„Wa…? Du ...hast mit mir geduscht?“
„So gut es ging.“
„Oh.“
Vielleicht grinste Wulf ja nicht mehr. Aber seine Aura grinste immer noch.
„Schämst du dich gar nicht?“ fragte sie interessiert.
„Nein.“
„Hat es dir gefallen?“
„Oh Lala. So langsam frage ich mich, ob das wirklich Aspirin war oder irgendwas anderes….“
„Wieso ? Ich wills doch bloss wissen.“
„Findest du nicht, dass deine Fragen etwas seltsam ausfallen?“
„Seltsam langweilig?“
„Eher seltsam schräg.“
„Schräg ist besser als langweilig, oder?“
„Ach daher weht der Wind.“
„Was meinst du?“
„Na, du versuchst jetzt, dich anders zu verhalten, damit dein Ex falsch liegt.“
„Und? Klappts?“
Wulfs Aura dachte nach, suchte nach einer Antwort, und zuckte schliesslich die Schultern.
„Ich kenne dich bis jetzt nur sinnlos betrunken. Mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten.“
„Komisch. Ich habe voll das Gefühl, wir würden uns schon ewig kennen.“
„Vielleicht liegt das daran, dass du mir auf den Weg hierher deine gesamte Lebensgeschichte erzählt hast, und ich dir beim Kotzen die Haare gehalten habe?“
„Tschuldige“ sagte sie teils wehleidig, teils veärgert.
"Keine Ursache."

Wulf war doch wie Erik. Genauso nachtragend. Allerdings auf eine sympathischere Art.

„Wulf?“
„Ja?“
Schwungvoll schlug Alena die Decke weg, unter der sie sich die ganze Zeit versteckt hatte.
„Du findest mich attraktiv, nicht wahr?“
„Bist du dir wirklich sicher, dass du das hier in diese Richtung laufen lassen willst?“
„Findest du mich attraktiv genug, um es in… diese Richtung laufen zu lassen?“
 
Lieber Kojote,

ganz dumpf im Hinterkopf habe ich eine derartige Antwort von dir erahnt. Du ziehst dich hinter die allgemein bekannten Barrikaden zurück. Johannes konnte dies auch sehr gut. Niemand verlangt von dir, dass du hochwertige Werke ablieferst, die sich mit den großen Literaten der Welt messen könnten.

Es spricht aber nichts dagegen, sich an deren Erkenntnissen zu orientieren.

Ich zeigs einfach mal an deinem Dialogbeispiel, was ich ... naja, du weißt schon ... finde. Ich beschränke mich auf die wesentlichen Lautäußerungen von Wulfs Dialoganteil:
(Das meinte ich mit extrahieren)
Das mit dem laut auf Band schwätzen, kannst du ja immer noch probieren. Spätestens dann erkennt jeder D., was gemeint ist. :devil:
_______________________________________________________________
„Nein“, antwortete eine Stimme

„Trink das“, forderte er sanft

„Acetylsalicylsäure.“

„Nein. Alka-Seltzer“, erwiderte er

„Aber es wird dir helfen. Und ich dachte du wüsstest das.“

„Was Acetylsalicylsäure ist

„Du wolltest doch wissen, warum ich das nicht gleich gesagt habe.“

„Das muss dir nicht unangenehm sein. Du bist noch nicht ganz wieder auf dem Damm.“

„Aber wenigstens liegst du nicht in der Gosse, sondern in einem warmen Bett.“
„Da du dich nicht festlegen wolltest, ob du in der Rabestrasse wohnst oder ob das Eriks Adresse ist, habe ich dich mit zu mir genommen“, erläuterte er geduldig. „Ich wollte nicht unbedingt nachts um Fünf mit dir auf dem Arm vor der Tür des Mannes stehen, der dich ein paar Stunden vorher verlassen hat.“

„Meine Freunde nennen mich Wulf.“

„Ja.“

„Eher Wulf wie in Wulfgar.“

„Ja?“

„Ja.“

„Ja?“

„Weil du deine Jeans und dein T-Shirt vollgekotzt hast.“

„Ja?“

„Ja.“

„Nein.“

Mmh.

„Ja?“

„Weil du sie ausgezogen hast.“

„Ja. Du.“

„Weil du wolltest, dass ich mit dir schlafe.“

„Ja.“

„Nein.“

„Ich hätte jetzt etwas mehr Erleichterung und etwas weniger Enttäuschung in deinem Tonfall erwartet.“

„Weil ich dein Parfüm nicht mochte.“

„Eau de Brechreiz.“

„Kein Problem. Ich bin mir sicher, dass du uns beide nicht absichtlich angekotzt hast.“

„Mhm“, bestätigte er.

„Ist schon in Ordnung.“

„Ja?“

„Nein. Du hast einen richtigen Ministrip hingelegt. Und abgesehen von den kleinen Bröckchen deines Mittagessens war der hocherotisch.“

„Weil man nicht angezogen duscht.“

„Ich habe darauf bestanden, bevor ich dir mein Bett zur Verfügung gestellt habe.“

„Du konntest nicht mehr duschen. Du konntest genau genommen nicht einmal mehr auf dem Boden liegen, ohne dich festzuhalten.“

„Ich habe dich festgehalten.“

„Ja.“

„Nein.“
___________________________________________________________

Ab "„Schämst du dich gar nicht?“ habe ich nicht mehr so recht zuordnen können, wer was sagt.

Also statistisch unter dem Strich zusammengefasst, handelt es sich bei Wulf um eine Mischung aus Ja-Sager und Erklärbär.

Wenn du das wolltest, ist das vollkommen O.K. für mich. Aber wie schon gesagt, lebendig oder spannend geht anders.

LG

Montez...

P.S. Schlafloser und Why-Not sind herausragende Schreiber im Erotikbereich, obwohl ich mich nicht so sehr mit dem Präsensstil des Schlaflosen anfreunden kann. Faith würde ich ebenfalls zu den Könnern hinzurechnen. Nicht umsonst sind diese Jungs von meinem alter ego bei Sevac favorisiert :D
 
Last edited:
Lieber Kojote,

ganz dumpf im Hinterkopf habe ich eine derartige Antwort von dir erahnt. Du ziehst dich hinter die allgemein bekannten Barrikaden zurück. Johannes konnte dies auch sehr gut. Niemand verlangt von dir dass du literarisch hochwertige Werke ablieferst, die sich mit den Größen der Welt messen lassen müsste.

Es spricht aber nichts dagegen, sich an deren Erkenntnissen zu orientieren.

Punkt für dich.
Für den Vergleich werde ich dich allerdings mindestens für drei Nächte astralreisend stalken.

Du hast Recht: Es spricht nichts gegen eine Orientierung. Allerdings würde das bedingen, dass ich mich durch die jeweiligen Werke der Parameter arbeite, denn sonst fehlt mir der Bezug.
Und um ehrlich zu sein habe ich bei einigen davon wirklich keine Lust dazu, denn was ich von ihnen kenne, trifft nicht meinen Geschmack.


Zu deiner Beweisführung:
Stimmt. Was diese Sequenz angeht ist Wulfgar Beiwerk und Alena liegt im Fokus.
Ich persönlich finde es durchaus unterhaltsam, derartige Geschichten zu lesen, solange sie nicht ausschließlich bei einem einzelnen Gespräch verharren.

Aber ich bin grundsätzlich lernwillig.
Kannst du auf Basis des Dialoges und seiner Inhalte ein Beispiel für das geben, was du propagierst?


P.S. Schlafloser und Why-Not sind herausragende Schreiber im Erotikbereich, obwohl ich mich nicht so sehr mit dem Präsensstil des Schlaflosen anfreunden kann. Faith würde ich ebenfalls zu den Könnern hinzurechnen. Nicht umsonst sind diese Jungs von meinem alter ego bei Sevac favorisiert :D

Ich könnte der Liste auch noch Namen hinzufügen. Da sind wir uns einig.
Aber zur Sache: Auch in deren Geschichten gibt es Dialoge, die einfach passieren und deine genannten Kriterien nicht erfüllen.
Es wirkt einfach so, als müssten Dialoge zwangsläufig alle deine Kriterien erfüllen, um nicht völlig scheiße zu sein, verstehst du?


@ Tom
Einige deiner Änderungen finde ich gelungen. Andere hätte ich anders umgesetzt.
Alles in allem finde ich deine Version aber durchaus ansprechend und ich sehe auch den Unterschied. Auch wenn keine Welten dazwischenliegen.

Schauen wir mal, was andere im Vergleich dazu sagen.
Würde mich schon interessieren, was allgemein als eingängiger betrachtet wird.
 
kojote - ich probier lieber nicht dran rum, sonst würde ich noch aus versehen was aus meiner eigenen verdorbenen jugend reinbringen...
 
Stimmt. Was diese Sequenz angeht ist Wulfgar Beiwerk und Alena liegt im Fokus.

Ganz provokativ behauptet, hätte Wulf auch so eine Art Ken-Puppe mit Stimmenautomatik sein können. Du kennst die Dinger vielleicht. Wenn man sie in der Hand kippt, geben sie Laut. :D

Kannst du auf Basis des Dialoges und seiner Inhalte ein Beispiel für das geben, was du propagierst?

Gerne. Was von Carver:
"Also, was meinst du? Gibt es eine Chance für uns, oder nicht?" Er senkte den Blick und zog die Serviette auf seinen Knien zurecht.
"Vielleicht", sagte sie. "Es gibt immer eine Chance."
"Komm mir nicht mit solchem Scheiß", sagte er. "Antworte mir zur Abwechslung mal ehrlich."
"Fahr mich nicht so an", sagte sie.
"Ich hab dich was gefragt", sagte er. "Gib mir eine ehrliche Antwort", sagte er.
Sie sagte: "Willst du etwas mit Blut Unterschriebenes?"
Er sagte: "Wär gar keine schlechte Idee."



Es wirkt einfach so, als müssten Dialoge zwangsläufig alle deine Kriterien erfüllen, um nicht völlig scheiße zu sein, verstehst du?
Schlicht und ergreifend, nö ... alle müssen sie nicht. Blech reden gehört zum Leben, aber es sollte in Geschichten nicht im Vordergrund stehen. Außerdem ... Nobody is perfect

Um noch mal auf dein Beispiel zurück zu kommen. Ein Konflikt wird ja angedeutet. Sie hat ihren Freund verlassen. Da gibt es doch jede Menge emotionales Gepäck. Könnte man durchaus aufarbeiten. Vielleicht wäre es ein Kick gewesen, wenn sie in ihrem verkaterten Zustand erkennen würde, dass ihr Retter in der Not beim näheren Hinsehen nicht perfekter ist, als ihr Ex.
Potential, was man ausschöpfen könnte im Sinne einer Dramatisierung.

Friede, Freude, Eierkuchen ist nett, aber für einen Leser der unterhalten werden möchte ... Er nimmt es einfach nur zur Kenntnis. Das wäre mir zu wenig.

Aus dem aktuellen Erotikbereich würde mir nur Why-Not einfallen, der häufig mit aufmüpfigen Sklaven seine Spielchen treibt. Ansonsten ist die einschlägige deutsche E-Branche sehr arm an bissigen Dialogen.

Bei den englischsprachigen Geschichten dieses Boards findet man häufiger gute Beispiele, allerdings nur in Geschichten, bei denen Porno nicht im Vordergrund steht, sondern eher emotionale Partnerkonflikte.
Schlagartig würde mir dazu DanielQSteele1 oder angiquesophie einfallen.

so long

Montez...
 
kojote - ich probier lieber nicht dran rum, sonst würde ich noch aus versehen was aus meiner eigenen verdorbenen jugend reinbringen...

Hosen runter!
Wer solche Andeutungen macht, muss auch liefern!
:D


@ Monty
Punkt 1: Aktivier doch mal deine PN-Funktion wieder. Ist sehr umständlich nicht antworten zu können... :rolleyes:

Zu deiner Aussage:
Ich verstehe es schon. Und ich bin deiner Meinung, dass ein bissiger Dialog mit Pfiff etwas wirklich Leckeres ist, dass sogar zum Hauptgericht taugt und nicht nur Beilage sein sollte.
Allerdings war das nicht der Hintergrund dieses Dialoges.

Dennoch ist im Prinzip was dran und un denke, ich fange an, deien Aussage zu verstehen.
So in etwa in der Art: Wenn man schon einen Dialog zur Diskussion stellt, warum dann nicht einen wirklich interessanten?


Zu meiner Ken-Puppe und dem angedeuteten Konflikt:
Dir ist schon irgendwann mal aufgefallen, dass ich langatmig bin, oder? Die Kiste füllt keine zwei Word-Seiten. Das fällt bei mir unter 'einleitendes Vorwort'...
Natürlich wäre ich auch auf den Konflikt noch näher eingegangen. Und Wulfgar hätte seine Möglichkeiten bekommen, Originalität zu zeigen, indem er etwas aus Eigeninitiative sagt.


Aber mal davon ab:
Ich habe den Eindruck, dass du die üblichen 0815-Geschichten über hast.
Ein normaler Ablauf hat keine Reiz mehr. Interessanter wäre es also beispielsweise, wenn aus diesem Dialog eien Vergewaltugung hervorgehen würde, die zu einem Racheakt führen könnte. Oder doch zu einer Liebe ala Stockholm-Syndrom?

Das war jetzt nur ein Beispiel, als mögen andere bitte nicht gleich an die Decke gehen.
Was ich meine ist, dass du es bevorzugen wprdest, wenn andere Autoren sich mal dem explosiven Stoff zuwenden und den 0815-Scheiß vergessen würden, korrekt?

Meine Antwort dazu:
Stellenweise tue ich das, wenn der Impuls da ist. Aber ich habe auch die 0815-Geschichte und ihre Facetten noch nicht gemeistert. Deswegen steht das auch auf meiner Liste.
Ich habe das noch nicht durch und deswegen sind auch einige sehr typische Standard-Klischees noch interessant für mich. Nämlich aus der Frage heraus, wie meine Verarbeitung des Themas im Vergleich aussehen wird.

Verschtehschte?
 
Dialoge & Dialektik?

Ich wage es an dieser Stelle, mich in den angeregten Dialog zwischen Kojote und MonteZ einzuklinken. Meine Absicht? In Kojotes letzter Replik finden sich einige Aussagen, die mich selbst zum Versuch einiger Antworten hinreißen, die nicht der Weisheit eines MonteZ hinterhertrotten wollen. Ich beabsichtige also nicht – was sowieso aussichtslos wäre – MonteZ das Wort zu reden, sondern dem K-M-Dialog eine weitere, dialektische(?) Kante einzuschleifen.
Und ich bin deiner Meinung, dass ein bissiger Dialog mit Pfiff etwas wirklich Leckeres ist, dass sogar zum Hauptgericht taugt und nicht nur Beilage sein sollte.
Allerdings war das nicht der Hintergrund dieses Dialoges.
[...] ch fange an, deien Aussage zu verstehen.
So in etwa in der Art: Wenn man schon einen Dialog zur Diskussion stellt, warum dann nicht einen wirklich interessanten?

Gut, dass du einem carverschen Dialog sogar als «Hauptgericht» etwas abgewinnen könntest – zumindest in der Vorstellung. Aber: Hier geht es nicht um denkbare Menüzusammenstellungen, und letztlich scheinst du eine carversche Menü-Realität außerimaginär auch zu scheuen, wenn du festhältst: «Würden alle Dialoge in der Unterhaltungsliteratur deinen Kriterien [Anm.: den Dialogen R. Carvers] entsprechen, dann müsste man wohl anfangen beim Lesen eines Romans Notizen zu machen, um alles im Blick zu behalten.»*

Dieses Zitat lenkt mich sogleich auf den ersten Punkt, den ich stark machen möchte: Du scheinst mir Anhänger des überkommenen Dreischichtenmodells Trivial-Unterhaltungs-Hochliteratur zu sein, denn andernfalls machte deine Rede von «Unterhaltungsliteratur» hier keinen Sinn. Ich stelle dieses Modell infrage: Es unterliegt m.E. einem Grundirrtum, indem es anstelle von Gradverschiedenheiten Gegensätze annimmt. Die berichtigte Frage, die sich also stellt, ist nicht die, ob T-,U- oder H-Literatur, sondern die Frage danach, wie gut ein vorliegendes literarische Werk ist?

Vor diesem Hintergrund fällt auch deine Argumentation zusammen, dass es dir nicht um H-, sondern um U-Dialoge in dem hier vorgebrachten Beispiel gegangen sei (Dialoge nach Carver waren «nicht der Hintergrund dieses Dialoges»). Liest man sie mit der Einsicht in die literarische Gradverschiedenheit, so stehst du eigentlich auf dem Standpunkt, dass es dir schlichtweg nicht um einen guten Dialog gegangen sei. Und das ist doch eine ungleich stärkere Aussage im Vergleich zu der zunächst vorgeschoben, dass ja bloß die U-Literatur Hintergrund des Dialogs gewesen sei.

Abgesehen davon, dass deine anschließende rhetorische Frage impliziert, dein Dialog sei uninteressant, so verfehlt sie, was zumindest m.E. auch MonteZs Anliegen sein sollte, dass es hier ja gerade um Textarbeit geht, sprich: Wie kann man einen gegebenen Text P verbessern, und nicht um etwaige intentionale (Fehl-)Absichten des Autors bzgl. des Hochladens eines Textes (hier z.B.: Wozu stellt man einen nicht-carverschen Dialog bei LIT rein?). MonteZs Aussage sollte, und in dieser Deutung stimmte sie mit meiner eigenen überein, vielmehr darauf hinweisen, welche literarischen Denkanstöße R. Carvers Literatur zur Verbesserung des von dir vorgestellten Dialogs anregen könnte. Was also an Carvers Dialoggestaltung könntest du dir zu Nutze machen, um den vorliegenden Dialog zu verbessern? Denn, wie oben festgehalten, geht’s uns ja nicht um irgendwelche wie weit auch immer verbreiteten irrtümlichen Kategorisierungen, sondern um gute Literatur, und weil Dialoge Teil derselben sind (oder potentiell sein können), folgt der Schluss, dass gute Dialoge auch zu guter Literatur beitragen (oder potentiell können).
Insofern, falls meine Deutung MonteZs Weisheit nicht allzu fehlgeht, wollte er schlicht das Beste für deinen Dialog!

* Ich möchte nicht unangemerkt lassen, dass ich deine Vermutung über die carversche Menü-Realität in keiner Weise teile. Ich möchte diesen Widerspruch aber nicht auf das Minimal-Menü eines R. Carvers beschränken, denn m.E. hält deine Vermutung in ihren generellen Implikationen auch einer Überprüfung an einem Maximal-Menü wie etwa dem eines David Foster-Wallace nicht stand: Auch «maximalist style» bringt ohne Pen & Paper Leselust.

Zu meiner Ken-Puppe und dem angedeuteten Konflikt:
Dir ist schon irgendwann mal aufgefallen, dass ich langatmig bin, oder? Die Kiste füllt keine zwei Word-Seiten. Das fällt bei mir unter 'einleitendes Vorwort'...
Eine weitere Weisheit, die MonteZ sicher vorhatte mit dir zu teilen, ist die, dass Kürzen eine schriftstellerische Tugend ist. Und seine Weisheit liegt auch in diesem Punkt jenseits jedes Elfenbeinturms*. So schrieb zum Beispiel William Strunk: «Ein Satz sollte keine unnötigen Wörter enthalten, ein Absatz keine unnötigen Sätze, und zwar aus demselben Grund, warum eine Zeichnung keine unnötigen Striche oder eine Maschine keine unnötigen Teile enthalten sollte. Das heißt nicht, dass der Autor nun alle Sätze kürzen, jedes Detail meiden und sein Thema nur noch in Umrissen präsentieren soll, sondern dass er jedem Wort Bedeutung verleiht.» Es sei in diesem Zusammenhang auch an den berühmten US-Autor T. Wolfe erinnert, dessen Manuskripte man in Schubkarren zu seinem Verleger M. Perkins rollen musste. Und folgerichtig kürzte Perkins eine Passage in Wolfes Werk, die über 4 Seiten lang von Wolfes Onkel handelte, auf sechs Wörter: «Henry, der älteste, war nun dreißig.» Fürs Kürzen gilt dasselbe wie für Dialoge: Es gehört zur Literatur, und gut umgesetzt, trägt es genauso zu guter Literatur bei.

* Die Frage nach dem praktischen Ausleben dieser Weisheit MonteZs kann an dieser Stelle und zu dieser Zeit leider nicht nachgegangen werden: another time, another place...

Ich habe den Eindruck, dass du die üblichen 0815-Geschichten über hast.
Ein normaler Ablauf hat keine Reiz mehr. [...] Was ich meine ist, dass du es bevorzugen wprdest, wenn andere Autoren sich mal dem explosiven Stoff zuwenden und den 0815-Scheiß vergessen würden, korrekt?
Zu allererst ist deine Gleichsetzung von 08/15 und normalen Abläufen schlicht falsch. Ein 08/15-Schemata ist nicht einfach ein «normaler Ablauf» irgendeines Prozesses X, sondern der klischeehafte, stereotype Ablauf Xs. An dieser Stelle verweise ich lediglich auf meine Notiz #17 übers Schreiben an anderer Stelle hier im Forum, in der ich ausführlicher erörtere, warum Autoren Klischees und damit einhergehende Kreativität 1. Stufe scheuen sollten. Das, was du mit 08/15-Geschichten am ehesten im Sinn haben dürftest, gäbe wohl ein vortreffliches Beispiel für D. Murrays «Klischees der Sicht» ab.

Aber ich habe auch die 0815-Geschichte und ihre Facetten noch nicht gemeistert. [...] Ich habe das noch nicht durch und deswegen sind auch einige sehr typische Standard-Klischees noch interessant für mich.
Meine bescheidene Überzeugung zu diesem Thema: 08/15-Texte meistern zu wollen ist falscher als falsch, ja, womöglich sogar schädlich für den, der diesen Irrweg einschlägt, denn ihm mögen die Defizite dieser Texte gar in Fleisch und Blut übergehen, sodass er ihre Schwächen aus seiner eigenen Schreibe nie wieder ausgetrieben kriegt*.

Allerdings: 08/15-Texte sind nicht um jeden Preis zu meiden. Sie können dem neugierigen Schreiberling als Anschauungsmaterial dafür dienen, wie man es nicht macht. Anhand von 08/15-Texte kann man seine eigene Intuition für allzu falsche Schreibversuche testen und sw. usf. Dabei hält man jedoch stets Distanz zu 08/15-Ausführungen: Andernfalls geriete man in die Gefahr sich mitunter zu Tode zu langweilen... Das Problem besteht nun darin, dass eine Person S diese Distanz aufgegeben müsste, um selbst 08/15-Texte nach trefflichstem 08/15-Vorbild zu schreiben, und damit aber auch der Lerneffekt oder Selbst-Überprüfungs-Gewinn flöten ginge, den 08/15-Texte S u.U. bieten könnten.
Es ist also in jedem Falle davon abzusehen, selbst 08/15-Output zu erzeugen!

* Eine Analogie, die vorführt, wie absurd der Glaube ist, das Imitieren von 08/15-Texte brächte einen schreiberisch wie auch immer voran: Das ist, als meinte ein angehender Koch, er müsste erst völlig ungenießbares Essen auf die Teller bringen, ehe überhaupt daran zu denken sei, dass er als Koch wirklich «accomplished» sein könnte, weil ja schließlich auch ungenießbares Essen eine Facette des Essens ist, die es zu meistern gelte, wenn man zu Recht behaupten würde wollen, ein fähiger Koch zu sein... Dabei bedeutet „kochen zu können“ ja gerade das Gegenteil: nicht ungenießbares Essen auf die Teller zu bringen!

---

Beste Grüße,
–AJ
 
Last edited:
Hm. Erst einmal zum Carverschen Dialog:

"Also, was meinst du? Gibt es eine Chance für uns, oder nicht?" Er senkte den Blick und zog die Serviette auf seinen Knien zurecht.
"Vielleicht", sagte sie. "Es gibt immer eine Chance."
"Komm mir nicht mit solchem Scheiß", sagte er. "Antworte mir zur Abwechslung mal ehrlich."
"Fahr mich nicht so an", sagte sie.
"Ich hab dich was gefragt", sagte er. "Gib mir eine ehrliche Antwort", sagte er.
Sie sagte: "Willst du etwas mit Blut Unterschriebenes?"
Er sagte: "Wär gar keine schlechte Idee."

Das ist stilistisch, sagen wir es mal ketzerisch, ganz, ganz schwach. Einem Autor von geringerem Rang hätte das jeder Lektor ganz furchtbar um die Ohren gehauen.

Ich wiederhole es noch einmal: Ich persönlich finde, dass Kojotes Dialog sogar wunderbar funktioniert. Die Ereignisse des Vorabends setzen sich wie Mosaiksteinchen aus einem natürlich wirkenden Dialog zusammen - Realismus, der zudem unterhaltsam ist.

Okay, man hätte das Ganze etwas raffen können, aber ich empfinde diese Vorgaben "es muss ein Konflikt transportiert werden, sonst ist der Dialog nichtssagend" als schwachsinnig. Natürlicher Dialog schafft Identifikationsmöglichkeiten und kann, wie im vorliegenden Fall, eben auch unterhaltsam sein. Natürlicher Dialog hat aber auch Längen, "Leerstellen", unglückliche Formulierungen, überflüssige Elemente, Denkpausen, aneinander vorbei reden, usw. usf. Das Bild der Charaktere ist ansonsten schief, verkürzt, unnatürlich.

Hier mal ein Beispiel aus meinem letzten Machwerk, weil es inhaltlich eine ähnliche Situation beschreibt, für die Gesamthandlung nicht wirklich viel bringt, aber wesentliche Elemente zur Charakterisierung der Protagonisten enthält:

Ich weiß noch, dass wir nach dem Falcon zu Bobs Haus gingen. Ich knutschte mit irgendjemand Weiblichem herum und musste dann kotzen. Und dann der totale Filmriss.

Ich war völlig desorientiert, als ich die Augen öffnete. Die Decke sah bekannt genug aus, um mich erst einmal nicht zu alarmieren. Erst als ich merkte, dass jemand neben mir leise schnarchte, bekam ich mit, wo ich war. Das war Julies altes Zimmer. Neben mir lag Ann, das letzte verbleibende Flower-Power Kind. Mir war noch immer etwas übel und mein Kopf schien kurz vorm Platzen. Ich war nicht nackt, wie ich erleichtert bemerkte.

Ich hatte durchaus die Gelegenheit mich leise davonzustehlen. Aber der Gedanke daran, mit diesem Schädel nach Hause zu laufen, war nicht unbedingt verlockend. Verfluchter Alkohol. Wir würden wohl nie Freunde werden. Ächzend sank ich ins Bett zurück. Durch meine letzte Bewegung wurde sie wach. Sie lächelte freundlich.

„Guten Morgen. Du siehst schrecklich aus. Hier, trink etwas Wasser, du bist ja total dehydriert."

„Morgen. Wenn du jetzt Kopfschmerztabletten hast, heirate ich dich. Oder sind wir vielleicht schon verheiratet? Ich hab keinerlei Erinnerungen an letzte Nacht."

„Du hast dir erst die Seele raus gekotzt und bist dann hier in meinem Bett eingeschlafen. Da blieb recht wenig Zeit für irgendwelche bourgeoisen Riten. Du kriegst deine Kopfschmerztablette auch ohne Eheversprechen. Hier, aber besser wäre es, wenn du vorher was essen würdest. Soll ich uns Frühstück machen?"

„Essen ist so ziemlich das Letzte, was ich mir vorstellen kann. Ich hoffe, ich habe dich nicht noch unsittlich berührt?"

„Nein, das war alles sehr sittsam. Du hast mir unter den Rock gefasst, als wir uns geküsst haben, aber nach deinem Abgang aufs Klo, wo du fast eine Stunde zugebracht hast, war mit dir rein gar nichts mehr anzufangen."

„Tut mir echt leid. Ich trinke selten und vertrage noch weniger."

Sie lächelte fein und stand auf. Sie hatte nackt geschlafen. Für eine Frau ihres Alters hatte sie sich prächtig gehalten.

„Was schaust du mich denn so an?"

„Du bist wunderschön."

„Ja, ich weiß. Das hast du mir gestern auch schon gesagt. Und hunderte Männer vor dir."

„Hunderte, hm? Respekt."

„Es ist immer noch genau so aufregend wie beim ersten. Glaubst du man ist weniger geil, wenn man älter wird? Nur die Gelegenheiten werden seltener."

„Ich fürchte dieser Morgen wird nicht zu diesen zählen, es sei denn, diese Kopfschmerztablette ist auch gut gegen emotionale Katerzustände."

„Du hast dich wegen einer Frau besoffen, nicht wahr? Du machtest den Eindruck, also ob du jemanden ersäufen wolltest. So, wie ich dich einschätze war es eine Frau, die dir wichtig ist?"

„Ja ... meine beste Freundin ... die zufällig auch noch die Frau ist, die ich liebe."

„Ich verstehe. Ich persönlich könnte mir nichts Besseres vorstellen, als eine echte Freundschaft als Basis für eine Beziehung zu haben. Ich mach uns jetzt einen Tee."

Sie zog sich rasch an und lief in die Küche hinunter. Ich wartete verzweifelt darauf, dass endlich die blöde Pille wirkte. Sie kam mit Tee und Toastbrot und nervte mich so lange, bis ich etwas zu mir nahm. Wir unterhielten uns sehr angeregt.

Wobei ich nicht behaupten will, dass dieser Dialog besonders gelungen ist - auch aus dem einfachen Grunde, dass er annähernd wortgetreu (soweit das nach über zehn Jahren möglich war) einen tatsächlichen Austausch wiedergibt.
 
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