Moralische Diskussionen

Ein typisch linkes Argument von "Erpan"

Natürlich sehe ich schwarz, und ich hoffe inständig, dass das beschriebene Szenario nicht eintrifft.

Aber die Zeichen sind nicht so: Der Irak-Krieg des Bush junior war ausschließlich ein wirtschaftlicher – er sollte die Ölquellen Amerika sichern, was auch eintraf, denn zuvor kamen nur europäische Ölfirmen mit Saddam ins Geschäft, wie zuvor schon in Iran geschehen. Mit anderen Worten: Amerika hatte vor dem Krieg nur noch Kuwait, Emirate und Saudi-Arabien unter Kontrolle, jetzt ist auch Irak dabei, denn Konzessionen, die mit Saddam abgeschlossen, wurden als eine der ersten Amtshandlungen nach dem „Sieg“ für nichtig erklärt, um anschließend Konzessionen an amerikanische Firmen vergeben zu können.

Es geht natürlich immer nur um Wirtschaft – nachdem das römische Reich seine reichen Provinzen verloren hatte, ging‘s mit ihm bergab. Auch das britische Imperium erlitt und erleidet das gleiche Schicksal. Amerika weiß das und versucht sich zu wehren. Mit Kriegen in aller Welt.

Es geht beim "Krieg gegen den Terror" nicht ausschließlich um Wirtschaft. Das ist eine monokausale Erklärungsweise.
Und die Einschätzung der USA....die typisch linken Vorbehalte gegen die USA, die in Germany leider schon seit über 30 Jahren en vogue sind (Proteste gegen den Nato-Doppelbeschluß)

Ich halte beide Kriege- Afghanistan und Irak- für falsch- aber sicher aus anderen Gründen als "Erpan."

Wenn man sich ein wenig mit dem Islam/Islamismus (was ein entscheidender Unterschied ist) beschäftigt, wird schnell klar: es ist ein WERTEKONFLIKT und KEIN ökonomischer Konflikt.
Kommt auch immer wieder in den Reden von Osama bin Ladn zum Ausdruck, der das alles als Krieg "Zwischen Glaube und Unglauben" bezeichnet.

In den USA gibt es ganze Denkfabriken, die den Neokonservatismus in den letzten 30 Jahren in den USA hoffähig gemacht haben.
Die glauben tatsächlich, sie könnten eine "Neue Weltordnung" und Demokratie im Nahen Osten herbeibomben.
Das ist natürlich naiv.

Aber noch naiver ist die Ansicht,das alles hätte ausschließlich ökonomische Gründe (Öl)
Diese Diskussionen hab ich mit linken Weltverbesserern und Vereinfachern und USA-Hassern schon zu oft geführt.
Ich führe sie nicht mehr.
lg
"rosi"(Johannes)
 
@"Erpan"

Ein Moralist ist einfach jemand, der gewisse moralische Wertvorstellungen hat. Die hat jeder Mensch.
Jeder hat seinen eigenen moralischen Kompaß.

Jemand,der diese anderen aufdrücken will, ist für mich kein Moralist, sondern ein gefährlicher fundamentalistischer Eiferer.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Zum Thema Irak und Krieg gegen den Terror,
bleiben wir doch mal sachlich, rein technisch
sind die U.S.A. in der Lage jeden Staat der
Welt, mit Ausnahme der VR China u. Russland,
in die Steinzeit zurück zu bomben, das haben
sie mit Aerosolbomben und Daisycutter's deutlich
gezeigt.

Der Krieg gegen den Terror ist ein religöser
Feldzug von G.W. Bush und seiner Frau Laura,
Mr. Jack Daniels oder Mrs. Bush, so ihre Worte
im Vorfeld seiner Wahl.

Der Synergieeffekt aus Religösität und wirtschaftlichen
Interesse hat auch Namen, wie Haliburton & Raytheon,
selten zuvor in der Geschichte der U.S.A. war die
Lobbyarbeit so nahe an der Macht, wie in den Jahren
der Bush/Cheney Administration.
 
@Eisbär

Zum Thema Irak und Krieg gegen den Terror,
bleiben wir doch mal sachlich, rein technisch
sind die U.S.A. in der Lage jeden Staat der
Welt, mit Ausnahme der VR China u. Russland,
in die Steinzeit zurück zu bomben, das haben
sie mit Aerosolbomben und Daisycutter's deutlich
gezeigt.

Der Krieg gegen den Terror ist ein religöser
Feldzug von G.W. Bush und seiner Frau Laura,
Mr. Jack Daniels oder Mrs. Bush, so ihre Worte
im Vorfeld seiner Wahl.

Der Synergieeffekt aus Religösität und wirtschaftlichen
Interesse hat auch Namen, wie Haliburton & Raytheon,
selten zuvor in der Geschichte der U.S.A. war die
Lobbyarbeit so nahe an der Macht, wie in den Jahren
der Bush/Cheney Administration.

Volle Zustimmung.
Man sollte aber das "Bush jr.-America" nicht mit den USA gleichsetzen (was du nicht tust, aber leider viele Vereinfacher)
lg
"rosi"(Johannes)
 
Quote:
Originally Posted by rosettenfreak View Post
@"Erpan"

Ein Moralist ist einfach jemand, der gewisse moralische Wertvorstellungen hat. Die hat jeder Mensch.
Jeder hat seinen eigenen moralischen Kompaß.

Jemand,der diese anderen aufdrücken will, ist für mich kein Moralist, sondern ein gefährlicher fundamentalistischer Eiferer.
lg
"rosi"(Johannes)

Ach jeder Mensch hat seinen eigenen moralischen Kompass?? Und darum verbietest du manchen hier, siehe deinen 1. Post zu demThema hier, ihre eigenen moralischen Grundsätze zu haben.

Herrlich wie du dir immer wieder selber widersprichst und dich damit lächerlich machst *GRINS

abc
 
Es gibt keine historischen Gesetzmäßigkeiten, die den Verlauf der Geschichte vorhersagen könnten.
Doch, es gibt Gesetzmäßigkeiten, die schon untersucht worden sind – nach Karl Popper.

Zum Thema Terrorismus erschien schon 2002 ein Artikel von Gunnar Heinsohn in der TAZ, und von ihm stamm auch ein Buch, das mittlerweile als eBook umsonst zu bekommen ist: Söhne und Weltmacht

Daraus ein Zitat:

Nicht aus Armut und Mangelernährung kommen die Terroristen. Um Brot wird gebettelt. Getötet wird für Status und Macht. Die zukünftigen youth bulges werden von den Strategen gerade deshalb als internationale Bedrohung gefürchtet, weil die große Mehrheit von Ihnen nicht um das nackte Überleben kämpfen muss, sondern Kraft, Zeit und Freiheit für mehr hat.

Quintessenz des Buches: Wenn in einem Land Bevölkerung sehr schnell wächst, dann gibt es immer Zoff. Die Folgen eines solchen exorbitanten Bevölkerungswachstums sind immer Emigration, Kriege oder inneren Unruhen – wie in Europa bis zum Anfang des 20. Jahrhundert auch: Es gab auch bei uns Massenemigration, Kriege und Revolutionen, bis wir den Bevölkerungswachstum in den Griff gekriegt haben. Seitdem ist Ruhe in Europa – mit Ausnahme des Balkans, wo die Geburtenrate unverändert hoch war und in manchen Gegenden (Kosovo) immer noch ist.

Man stelle sich nur vor, wie es in Deutschland ausgesehen hätte, wenn sich die Bevölkerung hierzulande in den letzten 50 Jahren (wie in Ägypten!) auch verdoppelt oder verdreifacht hätte.

Die Voraussagen Heinsohns, die er 2002 gemacht hat, sind bisher eingetreten, und wenn die Dritte Welt das Bevölkerungswachstum nicht in den Griff kriegt, dann kann Europa das passieren, was ich gesagt habe: Sie wird überrannt werden wie einst das römische Reich.
 
Der Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und Krieg ist nicht von der Hand zu weisen. Aber er ist allein nicht Aussagekräftigt.
Denn es gab in Europa viele Jahrhunderte, in denen die Bevölkerungszahlen aufgrund von Hunger, Seuchen, Kriegen stagnierten, bzw. sogar Rückläufig waren.
Dunkle Zeitalter in denen um die Reste verfallener Reiche gestritten wurde.

Jede Zeit denkt, sie sei an der schwälle zu etwas völlig neuem ist, etwas das noch nie da gewesen ist. Sie glauben das Unentdeckte Land zu erkunden, und bewegen sich doch auf den Spure ihrer Gene und der natürlichen Gesetzmässigkeiten.

Großreiche zerfallen.
Heilige Kriege enden in einem Blutbad.
Nichts ist von dauer, alles ist im Wandel.
 
Der nächste Krieg, den wir führen werden,
ist nicht der Kampf um das schwarze Gold,
es wird der Kampf um das Süßwasser sein.

Albert Einstein hat auf die Frage, mit welchen
Waffen wir den dritten Weltkrieg führen werden
geantwortet:

"ICH WEISS NICHT, MIT WELCHEN WAFFEN
WIR DEN DRITTEN WELTKRIEG FÜHREN WERDEN,
ABER DEN VIERTEN WELTKRIEG WERDEN WIR
MIT STÖCKEN UND ÄSTEN FÜHREN".
 
Gunnar Heinsohn

Doch, es gibt Gesetzmäßigkeiten, die schon untersucht worden sind – nach Karl Popper.

Zum Thema Terrorismus erschien schon 2002 ein Artikel von Gunnar Heinsohn in der TAZ, und von ihm stamm auch ein Buch, das mittlerweile als eBook umsonst zu bekommen ist: Söhne und Weltmacht

Daraus ein Zitat:

Nicht aus Armut und Mangelernährung kommen die Terroristen. Um Brot wird gebettelt. Getötet wird für Status und Macht. Die zukünftigen youth bulges werden von den Strategen gerade deshalb als internationale Bedrohung gefürchtet, weil die große Mehrheit von Ihnen nicht um das nackte Überleben kämpfen muss, sondern Kraft, Zeit und Freiheit für mehr hat.

Quintessenz des Buches: Wenn in einem Land Bevölkerung sehr schnell wächst, dann gibt es immer Zoff. Die Folgen eines solchen exorbitanten Bevölkerungswachstums sind immer Emigration, Kriege oder inneren Unruhen – wie in Europa bis zum Anfang des 20. Jahrhundert auch: Es gab auch bei uns Massenemigration, Kriege und Revolutionen, bis wir den Bevölkerungswachstum in den Griff gekriegt haben. Seitdem ist Ruhe in Europa – mit Ausnahme des Balkans, wo die Geburtenrate unverändert hoch war und in manchen Gegenden (Kosovo) immer noch ist.

Man stelle sich nur vor, wie es in Deutschland ausgesehen hätte, wenn sich die Bevölkerung hierzulande in den letzten 50 Jahren (wie in Ägypten!) auch verdoppelt oder verdreifacht hätte.

Die Voraussagen Heinsohns, die er 2002 gemacht hat, sind bisher eingetreten, und wenn die Dritte Welt das Bevölkerungswachstum nicht in den Griff kriegt, dann kann Europa das passieren, was ich gesagt habe: Sie wird überrannt werden wie einst das römische Reich.

HEINSOHN betrachtet nur einen Aspekt der Problematik, wenn auch einen sehr wichtigen.
Ihm fehlen aber offensichtlich die entscheidenden Kenntnisse über den ISLAMISMUS, der eine totalitäre politische Ideologie ist, vergleichbar mit dem Faschismus und dem Kommunismus.
Der Islamismus instrumentalisiert die Religion des Islam, die sehr vielfältig ist, und politisiert sie.

Der Islamismus ist älter als "9/11."
Er entstand 1967 als Antwort auf die traumatische Niederlage der arabischen Staaten im "6-Tage-Krieg" gegen Israel.
Diese Niederlage diskreditierte den arabischen Nationalismus.
Die neue Losung war: "Der Islam ist die Lösung."
Der Cheftheoretiker des Islamismus ist der Ägypter SAYID QUTB. Nasser ließ ihn aufknüpfen.
Seine Schriften haben aber immer noch ihre Wirkung.

Es ist eine Revolte gegen den Westen. Gegen westliche Werte. Islamisten wollen die "Pax Americana" durch eine "Pax Islamica" ersetzen. Das schaffen sie aber Gott sei Dank nicht, da sie zu schwach sind.
Es ist- und das verstehen linke Globalisierungskritiker nicht- ein WERTEKONFLIKT und kein ökonomischer Konflikt.
Islamisten träumen den Traum von der "halben Moderne." D.h., sie akzeptieren die technischen Errungenschaften des Westens, lehnen aber seine Werte ab, ohne zu verstehen, dass diese Werte den Aufstieg des Westens überhaupt erst ermöglicht haben.
Sicher, es gab auch Kriege, Kolonialismus usw- aber das ist lange her. Das ist nicht die Ursache für die Rückständigkeit der muslimischen Welt. Das wird immer nur vorgeschoben, wenn Muslime Sündenböcke suchen.

Die muslimische Welt ist dem Westen in allen Belangen hoffnungslos unterlegen, und die Gründe dafür sind hausgemacht.
Das zu erläutern würde hier den Rahmen sprengen.
Wens interssiert: DAN DINER: "Versiegelte Zeit. Über den Rückstand der muslimischen Welt."

Da hilft ihnen auch keine höhere Geburtenrate. Es kommt auf die QUALITÄT der Köpfe an, nicht auf die Quantität.
Zudem gleicht sich die Geburtenrate muslimischer Frauen sehr schnell den Ländern an, in denen sie leben. Das zeigen alle Untersuchungen.
Es besteht kein Anlass zu der Panik, die Muslime würden uns mit ihrer Geburtenrate erobern. Alles Quatsch.

Das alles-Ursachen des Islamismus, seine Ideologie- sind Dinge, die man wissen muss, beschäftigt man sich mit der Islam-Problematik.
Dafür braucht man arabische Quellen.
Vieles davon haben US-Historiker ins Englische übersetzt.
Deutsche Universitäten spielen da mal wieder keine Rolle.

Ausserdem hüte man sich- von wenigen Ausnahmen abgesehen- vor sogenannten "Experten" in deutschen Talkshows.
Und Bundespräsident WULFF sollte man schon gar nicht fragen, wie seine peinliche Rede über den Islam zeigt.

Emmanuel Todd zeigt in seinem Buch: "Die unaufhaltsame Revolution" dass das Internet den Charme der westlichen Ideale auch in die muslimsche Welt tragen wird.
Zur Angst vor dem Islam, gar zur Panik, besteht kein Anlaß.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
Der Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und Krieg ist nicht von der Hand zu weisen. Aber er ist allein nicht Aussagekräftigt.
Denn es gab in Europa viele Jahrhunderte, in denen die Bevölkerungszahlen aufgrund von Hunger, Seuchen, Kriegen stagnierten, bzw. sogar Rückläufig waren.
Natürlich gab es auch solche Zeiten, aber große Umwälzungen fanden nur statt, wenn die Bevölkerung überdurchschnittlich zunahm. So fanden die Kreuzzüge zu einer Zeit statt, in der günstiges Klima in Europa zu einer Bevölkerungsexplosion führte – es gab überschüssige Söhne, die zu Hause nichts zu erben, aber in heiligem Krieg alles zu gewinnen hatten. Das Gleiche gilt für arabische Länder jetzt. Eine afghanische Frau bringt durchschnittlich 8 Kinder zu Welt, deswegen verdoppelte sich in den letzten 30 Jahren dort die Bevölkerung trotz des fast permanenten Krieges und großer Verluste.

Ein toter Afghane zählt dort nicht viel, für uns ist aber ein einziger toter Deutscher eine Katastrophe, weil dieser Tote in der Regel ein Einzelkind ist – seine Familie steht vor dem Nichts, in einer afghanischer Familie aber bleiben immer noch 3 oder 4 Söhne übrig.
 
@"Erpan"

Danke für den Hinweis, dass es HEINSOHNs Buch jetzt auch kostenlos als e-book gibt. Werd ich einigen Freunden empfehlen.

KA, ob es hier war oder in nem anderen thread: von einigen wird die Länge unserer postings kritisiert.
Ich finde, bei einem interessanten Thema muss es erlaubt sein, auch mal ins Detail zu gehen.

Ich bsp profitiere von "Erpans" Erläuterungen über Kunst, Meinungsfreiheit und Lacan, auch wenn ich ihm nicht in allem zustimme- aber darum geht es doch gar nicht.

Übrigens LACAN: Richtig, "Erpan", er hat f d frz. Geistesgeschichte enorme Bedeutung, aber es gibt halt Dinge, da teile ich LACANs Ansichten aus bestimmten Gründen nicht.
Aber der Mann ist ohne Zweifel interessant zu lesen. Das gilt auch f FOUCAULT.

Mein Gott, gelegentl formuliere ich etwas polemisch.

Wissen ist wie Patchwork. Entscheidend ist, dass man offen bleibt für Neues.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Nochmal Thema USA:

Eine faszinierende Weltmacht mit vielen Widersprüchen.

Einerseits eine unglaubliche Liberalität in Sachen "Meinungsfreiheit",( siehe: LIT), wovon wir Europäer uns tatsächlich einiges abschauen könnten; andererseits ein lächerlicher Puritanismus ("Lewinsky-Affäre"), über den wir Europäer den Kopf schütteln.

Aber: Mir ist der US-Optimismus- der gelegentlich naiv erscheinen mag- viel lieber als der deutsche Hang zur Schwarzmalerei.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Es ist eine Revolte gegen den Westen. Gegen westliche Werte. Islamisten wollen die "Pax Americana" durch eine "Pax Islamica" ersetzen.
Ja, aber diese Revolte ist nur dafür da, von den Problemen zu Hause abzulenken. Das kennt oder kannte man auch bei uns: Wenn es irgendwo Schwierigkeiten gab, dann war Ausland schuld.

Der wahre Grund ist der Überschuss an jungen Leuten, der zusammen mit deren Bildungsstand (und mit dieser die Informiertheit) letztlich zur Explosion führt – Durchschnittsalter der Bevölkerung: Tunesien 30, Algerien 27, Marokko 26, Saudi-Arabien 25, Libyen 24, Ägypten 24, Jordanien 21, Jemen 18.

Wenn man dazu die Zahl der Internetnutzer betrachtet, dann stellt man fest, dass in Saudi-Arabien 38% der Bevölkerung einen Internetzugang hat, Tunesien 35%, in Marokko 30%, in Jordanien 26%, in Ägypten 24%, in Algerien 13%, in Jemen 10% und in Libyen weniger als 1%.

Man kann sagen: Was Ägypten im Vergleich zu Tunesien bei der Bildung fehlt, macht es mit der Jugend der Bevölkerung wett. Noch mehr gilt das für Jemen. Marokko, Saudi-Arabien und Jordanien gelten nach diesen Kriterien ebenfalls als gefährdet, doch sie haben Königsbonus und Saudi-Arabien dazu noch genug Geld, um die Bevölkerung ruhig zu halten. Fein raus ist Gaddafi: Seine Libyier sind ähnlich jung wie Ägypter, doch sie sind uninformiert und der Staat hat genug Geld, um es an sie zu verteilen.

Ich bleibe dabei: Übermäßiges Bevölkerungswachstum führt zu inneren Spannungen, die zu Emigration, Krieg oder inneren Unruhen führen – bis zum ersten Weltkrieg pflegte beispielsweise auch Europa ihre überschüssigen Söhne durch Kriege zu entsorgen.
 
Btw ...
Einer meiner Lieferanten hat nen Hersteller in Indien und wir haben hier heute darüber diskutiert, wann da wohl die Regenzeit ist (weil das Auswirkungen auf die Lieferzeiten für die neuen Produktionsserien hat).
Die Frage kannst du doch garantiert beantworten, oder?


Das kommt auf den Bundesstaat an. Hier in Kerala gibt es zwei Regenzeiten, die mehr oder minder ineinander uebergehen, eigentlich vom Juni bis September, aber in diesem Jahr spielte alles verrueckt und die Regenzeit endete im Dezember. Fuer andere Bundesstaaten kann ich es nicht genau sagen.

Sorry, ich komme nicht mal mehr zum Lesen des Threads, wir sind auch noch eine weitere Woche auf Achse ... dies sind die ersten Internetminuten, und das Teil macht auch gleich zu ...
 
Wenn man dazu die Zahl der Internetnutzer betrachtet, dann stellt man fest, dass in Saudi-Arabien 38% der Bevölkerung einen Internetzugang hat, Tunesien 35%, in Marokko 30%, in Jordanien 26%, in Ägypten 24%, in Algerien 13%, in Jemen 10% und in Libyen weniger als 1%.

Warum ist das wohl so ???
Diese Regime können nur überleben,
indem sie ihre Bevölkerung bewußt
verdummen lassen, das fängt an
mit dem Schulverbot für Mädchen
und setzt sich fort mit Kinderarbeit
in der Agrokultur.
 
Warum ist das wohl so ???
Diese Regime können nur überleben,
indem sie ihre Bevölkerung bewußt
verdummen lassen, das fängt an
mit dem Schulverbot für Mädchen
und setzt sich fort mit Kinderarbeit
in der Agrokultur.
Du verallgemeinerst, Polarbear57, zumindest für Tunesien, Marokko, Jordanien und Ägypten gilt das von dir Gesagte nicht: Die Ausbildung dort ist gut, wenn auch nicht so gut wie bei uns in Europa. Auch von einem Schulverbot für Mädchen ist mir in diesen Ländern nichts bekannt – es stehen ihnen alle Wege inkl. Universität offen.

Die Misere dort liegt ursächlich im zu schnellen Bevölkerungswachstum – ich habe schon einmal gesagt: Man stelle sich nur vor, wie es in Deutschland ausgesehen hätte, wenn sich die Bevölkerung hierzulande in den letzten 50 Jahren (wie in Ägypten!) auch verdoppelt bis verdreifacht hätte.
 
Du verallgemeinerst, Polarbear57, zumindest für Tunesien, Marokko, Jordanien und Ägypten gilt das von dir Gesagte nicht.

Sorry mein Bester, du verallgemeinerst
ebenso, das von dir gesagte trifft nur
für die Städte zu, Rabat, Kairo, u.s.w.
20 Kilometer außerhalb der Metropolen
herrscht tiefstes Mittelalter, da spielen
sich Szenen ab, die einem aufgeklärten
Mitteleuropäer nach Amnesty International
rufen lassen.

So ist das eben mit Verallgemeinerungen.

lg ours polaire
 
Sorry mein Bester, du verallgemeinerst
ebenso, das von dir gesagte trifft nur
für die Städte zu, Rabat, Kairo, u.s.w.
20 Kilometer außerhalb der Metropolen
herrscht tiefstes Mittelalter, da spielen
sich Szenen ab, die einem aufgeklärten
Mitteleuropäer nach Amnesty International
rufen lassen.

So ist das eben mit Verallgemeinerungen.

lg ours polaire

Wow alter Mann, du warst also in allen kleinen Dörfen in diesen Ländern um das beurteilen zu können?
Wirklich in JEDEM Dorf dieser Länder? Denk nochmal nach ALTER:
 
@abc_ alias A.J.

Ein typischer Möchtegerntrollkommentar.
Ich war nicht in jedem Dorf, aber ich
war in VIELEN von ihnen und ich
habe dort Dinge gesehen und erlebt, die
dich zum Kotzen bringen würden.

Spiel mit deinen Fakenicks im CdF und
halte dich aus Sachen raus,von denen
du keine Ahnung hast und die du niemals
verstehen wirst.
 
Sorry mein Bester, du verallgemeinerst
ebenso, das von dir gesagte trifft nur
für die Städte zu, Rabat, Kairo, u.s.w.
20 Kilometer außerhalb der Metropolen
herrscht tiefstes Mittelalter, da spielen
sich Szenen ab, die einem aufgeklärten
Mitteleuropäer nach Amnesty International
rufen lassen.

So ist das eben mit Verallgemeinerungen.

lg ours polaire

Da hast du Recht.
Uneingeschränkt.
Und vermutlich stimmt auch deine diesbezügliche Aussage zum Thema.
Aber so wie ich das sehe, stimmt Erpans Aussage auch.

Also verallgemeinert ihr beide und habt trotzdem beide Recht.
Interessant, nicht wahr?

Und mal davon ab ...
Deine Aussage lässt sich auch treffend auf die Backwaters von Amerika übertragen.
SO ist das eben mit Verallgemeinerungen. ;-)
 
Moin, "Kojote",

Da hast du Recht.
Uneingeschränkt.
Und vermutlich stimmt auch deine diesbezügliche Aussage zum Thema.
Aber so wie ich das sehe, stimmt Erpans Aussage auch.

Also verallgemeinert ihr beide und habt trotzdem beide Recht.
Interessant, nicht wahr?

Und mal davon ab ...
Deine Aussage lässt sich auch treffend auf die Backwaters von Amerika übertragen.
SO ist das eben mit Verallgemeinerungen. ;-)

Richtig. Beide-"PB57" und "Erpan"- haben recht.
Das liegt aber nicht an Verallgemeinerungen, sondern daran, dass beide wichtige Punkte nennen.

Dennoch: das Kardinalproblem ist nicht die Überbevölkerung.
Es ist die IDEOLOGIE des ISLAMISMUS. (Der NICHT gleichzusetzen ist mit der Religion und Kultur des Islam).

Es ist die Allgegenwärtigkeit des SAKRALEN in der muslimischen Welt.

Eine fehlende echte SÄKULARISIERUNG, die es in der muslimischen Welt leider immer noch nicht gibt.

Dem Islam fehlt ein MARTIN LUTHER.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
Richtig. Beide-"PB57" und "Erpan"- haben recht.
Das liegt aber nicht an Verallgemeinerungen, sondern daran, dass beide wichtige Punkte nennen.

Dennoch: das Kardinalproblem ist nicht die Überbevölkerung.
Es ist die IDEOLOGIE des ISLAMISMUS. (Der NICHT gleichzusetzen ist mit der Religion und Kultur des Islam).

Es ist die Allgegenwärtigkeit des SAKRALEN in der muslimischen Welt.

Eine fehlende echte SÄKULARISIERUNG, die es in der muslimischen Welt leider immer noch nicht gibt.

Dem Islam fehlt ein MARTIN LUTHER.
lg
"rosi"(Johannes)

Also ich bin nicht so unbedingt Freund von dem Begriff "Kardinalproblem". Was ist denn das Kardinalproblem Europas? Dass es überreguliert ist, würden die Amis sagen. wie schnell können wir das ändern ? Fast gar nicht. Wir wissen ja nocht nicht mal, ob wir es wirklich ändern sollten.

Ich halt auch nichts davon, Probleme auf Überbevölkerung zu schieben. Die von Erpan genannte
hohe Anzahl von jungen Menschen gibt es in vielen, auch nichtmuslimischen Ländern, man werfe nur mal ein Blick auf die Bevölkerungs-Pyramiden.

Das Kardinalproblem der gesamten muslimischen Welt ist, dass sie sich, in ihrer Zeitrechnung gesehen, rein rechnerisch im Mittelalter befindet, und das jenen Kräften, die den Ländern eine Säkularisierung aufzwingen könnten, die Mittel fehlen.Doch selbst das muss man differenziert betrachten, denn reine Gottesstaaten gibt es weit weniger als angenommen. Iran ist zwar einer, Saudi-Arabien, trotz grösstenteils Scharia-Rechtsprechung, ist es aber eher nicht, die saudische Königsfamilie ist eigentlich eher westlich orientiert und aufgeklärt, aber auch in einen ständigen Machtkampf mit den islamisierten Kräften des Landes.

Der Islamismus, den Rosettenfrak ganz richtig genannt hat, und der sich in den radikalen Gruppierungen von Hamas, Hisbollah und wie sie alle heissen äussert, ist lokal betrachte sicher ein Problem, spielte aber in Ägypten zum Beispiel kaum eine Rolle - die Muslimbruderschaft, deren Ideologie auch Ossama Bin Laden vertritt, hat die Demonstranten nicht wirklich eingespannt, zumal deren Probleme nicht ideologischer, sondern wirtschaftlicher Natur sind.

Achja, und Martin Luther ist nicht wirklich ein gutes Beispiel für Säkularisierung, was ja die Trennung von Kirche und Staat bedeutet.
 
Moin, "Sheriff"

Also ich bin nicht so unbedingt Freund von dem Begriff "Kardinalproblem". Was ist denn das Kardinalproblem Europas? Dass es überreguliert ist, würden die Amis sagen. wie schnell können wir das ändern ? Fast gar nicht. Wir wissen ja nocht nicht mal, ob wir es wirklich ändern sollten.

Ich halt auch nichts davon, Probleme auf Überbevölkerung zu schieben. Die von Erpan genannte
hohe Anzahl von jungen Menschen gibt es in vielen, auch nichtmuslimischen Ländern, man werfe nur mal ein Blick auf die Bevölkerungs-Pyramiden.

Das Kardinalproblem der gesamten muslimischen Welt ist, dass sie sich, in ihrer Zeitrechnung gesehen, rein rechnerisch im Mittelalter befindet, und das jenen Kräften, die den Ländern eine Säkularisierung aufzwingen könnten, die Mittel fehlen.Doch selbst das muss man differenziert betrachten, denn reine Gottesstaaten gibt es weit weniger als angenommen. Iran ist zwar einer, Saudi-Arabien, trotz grösstenteils Scharia-Rechtsprechung, ist es aber eher nicht, die saudische Königsfamilie ist eigentlich eher westlich orientiert und aufgeklärt, aber auch in einen ständigen Machtkampf mit den islamisierten Kräften des Landes.

Der Islamismus, den Rosettenfrak ganz richtig genannt hat, und der sich in den radikalen Gruppierungen von Hamas, Hisbollah und wie sie alle heissen äussert, ist lokal betrachte sicher ein Problem, spielte aber in Ägypten zum Beispiel kaum eine Rolle - die Muslimbruderschaft, deren Ideologie auch Ossama Bin Laden vertritt, hat die Demonstranten nicht wirklich eingespannt, zumal deren Probleme nicht ideologischer, sondern wirtschaftlicher Natur sind.

Achja, und Martin Luther ist nicht wirklich ein gutes Beispiel für Säkularisierung, was ja die Trennung von Kirche und Staat bedeutet.

Hervorragendes posting von dir, aber in einem muss ich dir widersprechen. "Die Muslimbruderschaft" spielt sehr wohl eine große Rolle in Ägypten. Grade jetzt. Sie hat in Ägypten ihren Ursprung (gegründet 1922 von HASSAN AL-BANA) und wird jetzt als grösste Oppositionsgruppe wohl wieder mit ins politische Konzept eingebunden.
Mal schauen, ob das gut geht.

Aber auch richtig: die Probleme sind hauptsächlich wirtschaftlicher Natur. Werden die gelöst, nimmt wohl auch der Reiz politisierter Heilsideologien wie die des Islamismus ab.

Genau, Säkularisierung bedeutet im Kern die Trennung von Religion und Politik.
Womit wir wieder in Ägypten sind.
ANWAR AL SADAT, der ehemalige ägyptische Staatspräsident und für mich einer der grössten Staatsmänner des 20.Jhd. , brachte es schon vor 30 Jahren auf den Punkt: "Keine Religion in der Politik.
Keine Politik in der Religion."

"Sheriff", das Problem ist nicht, dass sich die muslimische Welt rechnerisch im Mittelalter befindet. Ihr Denken ist mittelalterlich.
Man denke nur an die verklemmte Sexualmoral und den "Jungfrauenwahn" und den verquarkten Begriff von "Ehre."
Das ist tiefstes Mittelalter.

Zudem sind"Scharia" und Demokratie so vereinbar wie Feuer und Wasser.

Richtig ist ebenfalls, dass M. LUTHER nicht grade das beste Bsp. für eine gelungene Säkularisierung ist.
Aber ebenso unstrittig ist: Der Islam braucht eine Reform an Haupt und Gliedern. Er muss endlich lernen, den Koran historisierend zu betrachten und zu interpretieren.
Das, was man bei uns "Bibelexegese" nennt, gibt es im Islam kaum oder bisher nur rudimentär.
Ansätze dazu gab und gibt es. Aber bisher wurden diese Versuche von der islamischen Orthodoxie immer schnell erfolgreich im Keim erstickt.
lg
"rosi"(Johannes)
 
Last edited:
Nachtrag zum Thema "ISLAM", "PT".

Richtig, die einzelnen muslimischen Länder sind teilweise sehr heterogen.

Der Westen fokussiert sich viel zu sehr auf den Iran, was wegen dessen Atomprogramm auch verständlich ist, ABER: die Iraner sind SCHIITEN, die im Islam die deutliche Minderheit stellen.
Die Mehrheit der Muslime sind SUNNITEN. Kein Sunit würde eine schiitische Führung akzeptieren.

Das Kernland des Islam ist und und bleibt die arabische Halbinsel. Bleibt Saudi-Arabien.

Und ÄGYPTEN wird aus einem anderen Grund immer wichtig sein für die muslimische Welt.
In KAIRO steht das GEISTIGE ZENTRUM des Islam, das THEOLOGISCHE ZENTRUM: die "AL AZHAR-Universität."
Was deren Leiter verkündet, ist bindend für alle Muslime, egal, wo sie leben.

Das gilt natürlich "nur" für SUNNITEN, und nicht für Schiiten oder andere muslimische Glaubensrichtungen wie ISMALITEN oder ALEVITEN, die allerdings nur eine marginale Rolle spielen.
lg
"rosi(Johannes)
 
Und mal davon ab ...
Deine Aussage lässt sich auch treffend auf die Backwaters von Amerika übertragen.
SO ist das eben mit Verallgemeinerungen. ;-)

@Kojote: Kein Widerspruch Euer Ehren.
 
Back
Top