Sind aktuelle Geschichten nicht mehr erregend?

AJ tut mir Leid. Ganz ehrlich! Wie hilflos er immer wieder um Aufmerksamkeit bettelt, das tut mir in der Seele weh.

Aber abschrecken lassen, wie von Phlegeton befürchtet? Das wird in meinem Fall nicht geschehen.
Ein kleines Zitat: "Und ich tue, was ein Baum tun würde, wenn ein Schwein sich an ihm kratzt". Find ich in diesem Fall treffend.

An alle anderen: Vielen Dank für eure wohlwollenden Kommentare und sachliche Kritik. Beides tut mir gut.

Leinen.
 
Soll das ein Scherz sein, @Leinen? Was du von all den "anderen" erhältst, das ist keine "sachliche Kritik", allenfalls Bauchpinselei. Ich meine, deine "anderen" sind zum Teil ja nicht einmal in der Lage, einen Infodump von einer (indirekten) Charakterisierung zu unterscheiden (s. o.)! Und da willst du von sachlicher Kritik reden?

Träum weiter, mein Lieber!
 
Last edited:
Ihr seid schon alle erwachsen, oder? Manchmal könnten einem Zweifel kommen.
Es begegnen einem in Foren immer wieder Menschen, die kein Interesse an konstruktiven und respektvollen Diskussion haben. Sie manipulieren, provozieren und beleidigen andere i.d.R. so geschickt und gerade unterschwellig genug, dass sie nicht offensichtlich gegen Forenregeln verstoßen. Es ist oftmals die Methode „Steter Tropfen höhlt den Stein.“
Wenn andere irgendwann nach ewigen Sticheleien usw. wütend werden, sind diese dann die Bösen. Und genau das ist dann der Triumph für den Troll, wenn der Troll auf andere zeigen kann, wenn sie nicht mehr ruhig und respektvoll sind.
 
Als kleiner Junge dachte ich, Narzissten wären sowas wie Narzissen. Die schneidet man ab, stellt die in die Vase und schaut sie anschließend kurz und dann gar nicht mehr an, bis sie traurig verhungernd den Kopf hängen lassen.

Und das mit den Trollen...? Schon zur prä-WWW Schulzeit versuchte man mir mittels JRR Tolkien Trolle näherzubringen. Was schon damals nicht gelang. Und mit ganz wenigen Ausnahmen blieb ich bis heute dabei: ich schaue mir das kurz an und wenn's nicht witzg ist (und dass sind Steinhaufen üblicherweise nicht, auch wenn sie laufen und Zwerge essen), dann ignoriere ich sie einfach. Manchmal auch mit Hilfe von Anti-Troll, aber das hat eine ähnliche Erfolgsquote wie Anti-Brumm bei Mücken. Sarkasmus und Ironie in der Stärke von Kieselsäure funktioniert schon besser.
 
Als kleiner Junge dachte ich, Narzissten wären sowas wie Narzissen. Die schneidet man ab, stellt die in die Vase und schaut sie anschließend kurz und dann gar nicht mehr an, bis sie traurig verhungernd den Kopf hängen lassen.
Wenn man Narzissen und Tulpen zusammen in eine Vase stellt, dann sind die Tulpen sehr schnell hinüber.
 
... eine wirklich gute "Sexgeschichte" kannst nur schreiben wenn ihn auch so erlebt hast.
Leider gibt es einige Gleichlautende, denen man unterstellen darf abgeschrieben zu sein.
Manchmal denke ich, der Schreiber wünscht sich das so zu erleben.
Jedoch - wisst Ihr wieviel unterschiedlich gebaute Vulvas es gibt?
Der aufmerksame Leser wird immer mit derselben "konfrontiert"
Dann "Brüste" - seltsamerweise hat jede Frau in den Texten "riesige" Brustwarzen ... Schon mal "eingezogene" gesehn?
Und dann "der Busen"! Nicht einer schreibt es richtig!
Männer, den Busen kann man nur berühren aber nicht in die Hand nehme und damit spielen, wie es manche tun.

Aus diesen und anderen Gründen sind mir "NON-EROTIK-GESCHICHTEN" lieber.
 
Mir scheint die gezeichnete Stimmung bedeutungsvoller als die anatomischen Details einzelner Körperteile. Ich denke die im Kopf des Lesers entstehenden Bilder sind die, welche sich aus Wünschen und eigenen Erleben herleiten.
Aber das ist natürlich subjektiv.
 
Was für Autoren seid ihr?

Unterhalter
Schoßkribbler
Beides
Also ich möchte gern beides sein - ob ich das schaffe, weiß ich natürlich nicht. Und natürlich sehe ich es so, dass Sex in den Geschichten hier wichtig ist und erwartet wird - das ist ja der Sinn dieser Plattform. Etwas "Explizites" sollte schon in einer Geschichte vorkommen. Allerdings ist es für mich wichtig, dass die Geschichten realistisch bleiben und/oder einen Handlung/Spannungsbogen und/oder eine "Message" haben. Das fehlt leider oft, und ich würde mir wünschen, dass die Geschichten mehr nach diesen Kategorien differenzierbar wären (und nicht nur nach den Sexpraktiken). Aktuell ist mein Eindruck, dass meine Erwartungen/Ansprüche an Geschichten am ehesten in der Kategorie "Romantisch" erfüllt werden (weshalb ich meine letzten Geschichten auch immer dort veröffentlicht habe).
 
Jedoch - wisst Ihr wieviel unterschiedlich gebaute Vulvas es gibt?
Der aufmerksame Leser wird immer mit derselben "konfrontiert"
Diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht. Seltsamerweise scheint das außer dir und mir jedoch so gut wie niemandem hier aufzufallen (bzw. in der Vergangenheit aufgefallen zu sein)! Nicht selten wird das weibliche Geschlechtsteil tatsächlich gar nicht beschrieben, sondern lediglich – mehr oder minder vorhersagbar ("Votze" [sic!]) – benannt.

Wie wichtig gerade für Geschichten, wie sie hier für gewöhnlich veröffentlicht werden, hingegen die Beschreibung des Äußeren der Figuren ist, habe ich an dieser Stelle bereits im Zusammenhang mit Charakterisierung allgemein erläutert.

Wieso die große Mehrzahl der Schreiber diese wichtige Beschreibung dennoch unterläßt?

Es könnte in der Tat, wie du mir nahezulegen scheinst, an der fehlenden Erfahrung liegen; oder schlicht an der fehlenden Fähigkeit zur sprachlichen Beschreibung des weiblichen Körpers, wofür bereits dein Hinweis auf den "Busen" und seine richtige und falsche Handhabung den Beleg liefert.
 
Ich vertrete den Standpunkt, dass Lesen Fernsehen im Kopf ist. Das heißt, die optischen Details müssen sich im Gehirn eines jeden Lesers frei entwickeln können. Es ist zwar meine Geschichte, dennoch muss ich meinem Leser die Freiheit geben, seine Fantasie von der Kette lassen zu können.

That being said: Kein Film kommt ohne ein Drehbuch aus, in dem auch die Charaktere beschrieben werden. An dem Punkt kommen Notwendigkeit und mein eigener Egoismus zusammen. Damit der Leser sich Details selbst ausmalen kann, braucht er eine Grundlage.

Diese Grundlage möchte ich ihm liefern. a) weil es meine Geschichte ist und ich beispielsweise bestimmen will, wie die Charaktere aussehen.b) weil er nur mit der Grundlage in die Lage versetzt wird, sich weitere Details nach seinen persönlichen Präferenzen vorzustellen. In meinen bisherigen Stories habe ich deshalb versucht, einen Mittelweg zwischen zu allgemeiner und zu detaillierter Beschreibung zu finden.

Stichwort Vaginen, weil es in anderen Kommentaren aufkam: Dabei liefere ich immer mit, ob innere Schamlippen zu sehen sind oder nicht (was ich, ein bisschen einseitig, zu gern als Münzschlitzmöse bezeichne) und wie es um die Schambehaarung steht. Ob die äußeren Schamlippen voll und prall sind oder wie weit sich die "Ritze" richtung Venushügel hochzieht, überlasse ich dem Leser. Er darf auch bestimmen, ob die Lippen eher dunkel sind etc.
Ähnlich versuche ich es, bei anderen körperlichen Details zu machen. Wenngleich ich mich oft dabei ertappe, Frauen umfassender zu beschreiben als Männer.

Wenn es zu detailliert wird, so glaube ich, besteht immer die Gefahr, sich beim Schreiben zu sehr im Klein-Klein zu verzetteln. Jeder Leser ist anders, aber ich denke, wer sich auf dieser Plattform Geschichten durchlesen möchte, wird (in der Breite) vielleicht weniger Wert auf maximale Detailiertheit legen als vielmehr auf eine insgesamt stimmige, erregende Geschichte.
 
Ich denke mir halt, dass die Plattform Literotica heißt – nicht Litpornographica. Und Erotik umfasst für mich mehr als explizite sexuelle Handlungen. Es geht um die sinnliche, emotionale, oft auch psychologische Dimension von Sexualität – um Spannung, um Nähe, um Kontext.

Klar, es ist völlig legitim, auch pornografische Texte einzustellen (jedem sein Bier), aber nicht jede Geschichte muss auf unmittelbare körperliche Reaktion zielen. Erotische Literatur darf (und sollte) auch mit Andeutungen, inneren Konflikten und zwischenmenschlicher Dynamik arbeiten. Gerade das macht viele Texte für mich erst wirklich anregend – im besten Sinne.

Die Frage nach dem „Warum“ hinter einer Handlung interessiert mich oft mehr als das „Was genau“. Eine bloße Aneinanderreihung sexueller Praktiken, zum Zweck des möglichst effizienten Lustgewinns, funktioniert für viele sicher gut, aber dafür braucht es meiner Meinung nach keine literarische Form. Das liefern einschlägige Bewegtbildformate schneller, direkter und professioneller.


Und wenn eine Geschichte nicht den bekannten Standard-Topoi folgt – jung-naiv-unerfahren trifft auf dominant-erfahren-groß – umso besser. Gerade dann entsteht doch Spielraum für echte Spannung. Vielleicht ist das eine Geschmacksfrage, vielleicht ein Generationsthema. Aber ich finde: Der Reiz liegt nicht immer im Expliziten. Sondern oft in dem, was nicht gesagt, sondern nur gespürt wird.
 
Und um das einfach noch zu sagen: Ich hatte noch kein Anatomielehrbuch in der Hand, das auf mich erotisch wirkte 🫤
 
Ich habe auch noch keine Beschwerden darüber gelesen, komischerweise, die sich über den Mangel an Fantasie bei der Beschreibung männlicher Geschlechtsteile beklagen.
 
Das liefern einschlägige Bewegtbildformate schneller, direkter und professioneller.

In textlichen Darstellungen kann man sich bizarrer austoben und auch deutlich mehr erzählen. Deswegen sind Sexgeschichten wahrscheinlich immer noch so beliebt. Sie lassen auch mehr Raum für Phantasie, weil sie dir Bilder nicht vorgeben.
 
Ja, ich sehe es genau so:

Ich vertrete den Standpunkt, dass Lesen Fernsehen im Kopf ist. Das heißt, die optischen Details müssen sich im Gehirn eines jeden Lesers frei entwickeln können. Es ist zwar meine Geschichte, dennoch muss ich meinem Leser die Freiheit geben, seine Fantasie von der Kette lassen zu können.

Der Marketing-Spruch vor einigen Jahren war, und ist es auch heute noch: https://phwien.ac.at/aktuelles/lesen-ist-abenteuer-im-kopf/


That being said: Kein Film kommt ohne ein Drehbuch aus, in dem auch die Charaktere beschrieben werden. An dem Punkt kommen Notwendigkeit und mein eigener Egoismus zusammen. Damit der Leser sich Details selbst ausmalen kann, braucht er eine Grundlage.

Diese Grundlage möchte ich ihm liefern. a) weil es meine Geschichte ist und ich beispielsweise bestimmen will, wie die Charaktere aussehen.b) weil er nur mit der Grundlage in die Lage versetzt wird, sich weitere Details nach seinen persönlichen Präferenzen vorzustellen. In meinen bisherigen Stories habe ich deshalb versucht, einen Mittelweg zwischen zu allgemeiner und zu detaillierter Beschreibung zu finden.

Genau so macht es aus meiner Sicht Sinn: Gewisse Grund-Dinge über Personen MUSS der Leser/die Leserin wissen -- das ist Aufgabe des Autors, sagen wir einmal: Größe, Gewicht, Figur, eben alles ungefähr Optische.
... oder anders gesagt:

Wenn "Klaus" in der Geschichte auf die "Klaudia" stößt und sich in sie verliebt --> dann ist zumindest zu einem gewissen Grad relevant, ob jene Klaudia 1.60 groß ist, blond und 55kg wiegt... oder ob sie 1.85 groß ist, brünett, (Beine hat "wie-in-die-Ewigkeit" 🥰) und 75 kg wiegt....
(was keine Kritik an großen oder kleinen Frauen ist. 😍 )

--> aber spätestens DANN ;), bei der allfällig zu schreibenden Sex-Stelle, wird es relevant, ob die Frau 55kg wiegt oder 75kg....
... zumindest, sofern die Texte grundsätzlich auf den Erfahrungen der Autoren basieren^^ *hihi* :giggle:)
 
Genau so macht es aus meiner Sicht Sinn: Gewisse Grund-Dinge über Personen MUSS der Leser/die Leserin wissen -- das ist Aufgabe des Autors, sagen wir einmal: Größe, Gewicht, Figur, eben alles ungefähr Optische.
... oder anders gesagt:

Wenn "Klaus" in der Geschichte auf die "Klaudia" stößt und sich in sie verliebt --> dann ist zumindest zu einem gewissen Grad relevant, ob jene Klaudia 1.60 groß ist, blond und 55kg wiegt... oder ob sie 1.85 groß ist, brünett, (Beine hat "wie-in-die-Ewigkeit" 🥰) und 75 kg wiegt....
(was keine Kritik an großen oder kleinen Frauen ist. 😍 )

--> aber spätestens DANN ;), bei der allfällig zu schreibenden Sex-Stelle, wird es relevant, ob die Frau 55kg wiegt oder 75kg....
... zumindest, sofern die Texte grundsätzlich auf den Erfahrungen der Autoren basieren^^ *hihi* :giggle:)

Dem muss ich doch entschieden widersprechen. Natürlich kann (darf und soll) man Figuren optisch beschreiben, wenn es der Geschichte dienlich ist oder es für die Dynamik zwischen den Figuren eine Bedeutung hat. Aber das Dogma, dass LeserInnen wissen müssen wie groß, schwer und blond eine Figur ist, halte ich für zu kurz gegriffen.

Gerade in der Ich-Perspektive, oder in allgemein stärker nach innen gerichteten Erzählungen kann die Reduktion auf äußere Merkmale sogar störend wirken, ich bin in meiner aktuellen Geschichte bewusst sehr sparsam mit solchen Beschreibungen umgegangen, einfach weil ich wollte, dass meine Protagonisten zu Projektionsflächen bleiben.

Wenn sich jemand verliebt oder erregt fühlt, dann doch nicht, weil eine Figur 1,60 groß und 55 kg schwer ist, sondern weil sie sich auf eine bestimmte Weise bewegt, einen Satz mit Nachdruck sagt oder etwas Bestimmtes verkörpert. Genau darin liegt für mich das nachhaltigere, spannendere Moment. Das kann tiefer gehen als jede optische Beschreibung.

Und mal ehrlich: Wenn Klaus sich in Klaudia verliebt, weil sie genau 1,85 m groß und 75 kg schwer ist – dann möchte ich lieber wissen, warum ihn das so fasziniert. Nicht dass es so ist. Literatur darf neugieriger sein als das. Und dann kommen wir wieder zum Anfang: In dem Fall ist es der Geschichte dienlich es zu beschreiben. :)
 
Naja also, du erlaubst, wenn ich so darf^^, diesen humoristischen Einstieg:

Wenn sich jemand verliebt oder erregt fühlt, dann doch nicht, weil eine Figur 1,60 groß und 55 kg schwer ist, sondern weil sie sich auf eine bestimmte Weise bewegt, einen Satz mit Nachdruck sagt oder etwas Bestimmtes verkörpert. [...]

Das halte ich, bei aller Zustimmung, (leider [?]) für eine wunderschöne, aber reichlich naive Vorstellung. Zumindest kenne ich die Preise für Brustvergrößerungen inzw. ziemlich genau (die kostet ca. 4.000,- EUR) -- und auch die Preise für Botox-Behandlungen, Lippen-Aufspritzungen u.s.w. kann man bei so ziemlich jedem Schönheits-Chirurgen auf der Website nachlesen...
--> während mir ad hoc kaum ein Orthopäde einfällt, der gestürmt würde.... weil ja eben die Attraktivität einer Frau daher kommt: » weil sie sich auf eine bestimmte Weise bewegt «

;):giggle:


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Ansonsten beschäftige ich mich schon lange mit den Fragen:
  • Was muss ich (als Autor:in) erzählen?
  • Was kann ich (aufgrund der bisherigen Erzählung) voraussetzen?
  • Was braucht der Leser/die Leserin, um sich ein Bild zu machen? [zumindest eines, das ich als Autor:in will^^]
  • Und was muss ich folglich in den Text hinein schreiben?

Ich mag das an einem Beispiel fest machen: (weil, wie wir ja wissen: ein Bild sagt mehr als tausend Worte^^).
Also bspw.:
» Markus geht in einen Raum. An der rechten Wand steht Magdalena, die auf Markus gewartet hat. «

Das ist im Prinzip die Handlung: 1) Markus geht in einen Raum.

Jetzt kann ich natürlich sagen: Was für ein "Raum" das ist, das ist für die Erzählung belanglos. (ist es ja auch. weil es geht ja nur darum, dass dort magdalena steht, die auf ihn wartet^^) Und der Leser/die Leserin soll sich das nach ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen, im Rahmen der Erzählung, eben vorstellen, was für ein "Raum" das sein möge....

Die Großraum-Koje im Büro; die Abstellkammer, wo die Drucker-Patronen liegen; in der Wohnung; im Esszimmer; oder im Schlafzimmer; oder im Keller neben/auf der Waschmaschine; oder in der Kirche; oder der Moschee; oder im Verteidigungsministerium; oder im Nebenraum, während Trump und Putin verhandeln, wie im Film die Dolmetscherin, mit Nicole Kidman:rose:;)

Ich meine eben, dass man gewisse Dinge an Informationen dem Leser zur Verfügung stellen muss. (DAMIT er/sie sich eben die richtige Vorstellung machen kann...)

Natürlich kann man auch erzählen: "Markus verstand nicht, warum Magdalena auf Michael stand, aber es war offensichtlich."
--> Und der Leser / die Leserin soll sich dann selber seine/ihre Gedanken machen, warum Magdalena mit Michael ins Bett geht und nicht mit Markus.... :giggle:
[Weil er einen sexieren Gang hat; Weil er Dinge mit Nachdruck ausspricht; Weil er das Abendessen gezahlt hat; Weil er eine große Kerze hat.... 😇]

Wer weiß es. Nur der Autor. :)

kendra
 
Deine charmante Antwort ist auf eine intelligente Weise provokant – aber auch ein bisschen ausweichend. Deine Pointe mit der Schönheits-OP zielt eher auf gesellschaftliche Realität als auf literarisches Erzählen. Und klar: Ich widerspreche dir auch gar nicht darin, dass körperliche Attraktivität in der Erotikliteratur ihren Platz hat. Natürlich hat sie den.

Du stellst zu Recht die Frage: „Was muss ich erzählen? Was kann ich voraussetzen? Was braucht die Leserin, um sich ein Bild zu machen?“

Genau da würde ich sagen: Nicht jede Geschichte braucht dasselbe Bild. Wenn ich in der dritten Person erzähle, eventuell cineastisch, mit großem Schauwert und viel Pathos, dann sind klare, äußere Beschreibungen hilfreich und manchmal sogar notwendig. Aber wenn ich aus der Ich-Perspektive schreibe, ganz nah an der Wahrnehmung des Protagonisten, durch die Augen einer Figur, die sich vielleicht gar nicht für Oberweiten interessiert (sondern eher für Hintern oder große Zehen? 😉), dann wird die klassische Attribut-Aufzählung schnell irrelevant, oder sogar störend.

Natürlich kommt es auch darauf an, welche Dynamik ich erzählen will, und welcher Fetisch eventuell eine Rolle spielt. Wenn es die Geschichte verlangt, beschreibe ich eben die Rothaarige mit dem dicken Hintern. Aber dann tut es die Geschichte, und nicht irgendein Dogma.

Dein Beispiel mit dem Raum finde ich übrigens sehr passend. Wenn der Raum atmosphärisch oder dramaturgisch eine Funktion hat, beschreibe ich ihn. Wenn nicht, lasse ich ihn leer. Auch das ist eine bewusste Setzung. Was ich als Autor weglasse, kann oft ebenso viel bedeuten wie das, was ich beschreibe. Aber ich glaube: Es ist erzählerisch relevanter, ob Magdalena angekettet im Kartoffelkeller auf Michael wartet oder in der Penthouse-Etage eines Hochhauses am Central Park, als ob sie blonde, braune oder rote Haare hat.

Und wenn Magdalena auf Michael steht, weil er Dinge mit Nachdruck sagt, dann ist das vielleicht sogar die interessantere Geschichte, als wenn er einfach nur besser aussieht. :)
 
Ich gehöre definitiv zu den Autoren (oder meinetwegen auch Schreiberlingen), die ihren Fokus zunehmend auf die Geschichte selbst legen. Das war zu Beginn noch nicht so ausgeprägt. In meinen ersten Texten stand der erotische Anteil klar im Vordergrund. Aber mit der Zeit hat sich das Verhältnis deutlich verschoben. Heute ist mir der Handlungsaufbau fast wichtiger als die expliziten Szenen.


Der User, der die Diskussion angestoßen hat, hat meiner Meinung nach in gewissem Maß recht: Mit der Zeit entwickelt man sich, bewusst oder unbewusst, in Richtung „Autor“. Ich empfinde das auch so. Natürlich ist das allein noch kein Qualitätsmerkmal, aber es verändert den eigenen Anspruch ans Schreiben.


Ich glaube außerdem, dass irgendwann jede Sexart beschrieben wurde. Jede Stellung, jeder Fetisch, jedes Setting, alles schon mal dagewesen. Aber gute Geschichten, echte Konflikte, überraschende Wendungen und lebendige Charaktere: Die kann man mit ein bisschen Fantasie immer wieder neu erfinden. Und genau das reizt mich zunehmend mehr.



LG Burak
 
Also wenn ich höflich etwas dazu anmerken darf (auch wenn ich garantiert gleich wieder von manchen hier, bzw. zumindest von einem "Speziellen", wie der "Anti-Christ" des geschriebenen Wortes und der deutschen Rechtschreibung und Grammatik, beschimpft werden werde für meine eigenen Meinung:
Aber das glaube ich so auf gar keinen Fall:
Ich glaube außerdem, dass irgendwann jede Sexart beschrieben wurde. Jede Stellung, jeder Fetisch, jedes Setting, alles schon mal dagewesen. Aber gute Geschichten, echte Konflikte, überraschende Wendungen und lebendige Charaktere: Die kann man mit ein bisschen Fantasie immer wieder neu erfinden. Und genau das reizt mich zunehmend mehr.

Zumindest auf das, was ich schreibe, trifft das nicht zu. Sogar ganz im Gegenteil:
Bei jeder meiner Stories habe ich zuvor stunden-... wochen-..., wenn nicht gar monate(!)lang danach gesucht, ob es irgendwas (mit der Betonung auf "IRGEND")was dazu schon Geschrieben gibt...

Und ERST, wenn ich WIRKLICH NIX finde dazu (oder nur lauter unglaublich schlecht Geschriebenes), DANN fange ich ÜBERHAUPT erst an, die erste A4-Seite zu schreiben...
--

Andere mögen es anders sehen, zugegeben. ;) Andere mögen das Immergleiche nur mit anderen Personen schreiben, aber das ist eben nicht mein Zugang. Mea Culpa, wenn ich eine andere Meinung habe als andere. :cry:

;op k/k
 
Wenn du gerne den Fokus darauf legst, über Sexpraktiken zu schreiben, die es so noch nirgends gegeben hat, dann ist das eben dein Weg. Da wird schon niemand den ersten Stein werfen. Mich interessiert mehr, dass die Story originell oder spannend ist, zumindest in meinen Augen. Aber genau das macht ja auch das Portal aus, so viele verschiedene Meinungen und Herangehensweisen.
 
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