Träume

Leinen

Virgin
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May 26, 2024
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Ich erlebe das nicht oft, eigentlich eher selten, aber manchmal, wenn ich intensiv an einer Geschichte arbeite, passiert es doch. Dann träume ich von dieser Geschichte. Es ist nur eine Szene oder sogar nur ein einzelnes Bild, aber so intensiv, dass ich aufwache und mich in aller Deutlichkeit an diesen Traum erinnere. Was übrigens etwas ist, das mir mit "normalen" Träumen nie geschieht.

Ich muss dann aufstehen, mich an den Rechner setzen und schreiben. Egal, ob es mitten in der Nacht ist. Das geht manchmal nur eine halbe Stunde, meistens aber länger und bis in den Morgen hinein. Das ist, als würde ich meinen Traum weiter träumen, wie im Halbschlaf oder so. Als hinge der Traum noch in meinem Kopf und diktierte mir, was ich zu schreiben habe. In diesen Momenten plane ich nicht, schlage nichts nach oder notiere mir Dinge für später. Ich schreibe einfach nur meinen Traum hin, bzw. was sich daraus ergibt.

Wenn ich das Geschriebene später und mit klarem Kopf lese, ist es gelegentlich wirr. Ein Traum halt, und hält nichts von Grammatik oder Rechtschreibung. Aber es ist immer gut! Ich kann es entwickeln und habe meine Freude daran.

Kennt das jemand? Geht es euch vielleicht ähnlich? Was geschieht mit euren Träumen, wenn ihr erwacht?
 
@Leinen : Nein, das passiert mir leider nicht. Klingt nach einem Schub reiner Inspiration, aber leider, nein. Ich träume eh nicht mehr so, wie ich es als Kind oder vielleicht noch Jugendlicher getan habe: Wirklich bildlich, intensiv, etwas, das nach dem Aufwachen bei einem bleibt, als hätte man es erlebt. Schade drum, ich vermisse es. Sogar die Alpträume. Ob ich andererseits einschlafen und in meinen Geschichten aufwachen möchte - da bin ich mir nicht ganz so sicher :sneaky:
 
Last edited:
@Phlegeton Das passiert mir auch nur mit solchen Träumen. Und leider nur selten, wie schon gesagt.

Anders als du würde ich gern einmal in einer meiner Geschichten aufwachen. Also richtig aufwachen, mit allem Drum und Dran. Mittendrin! Das wär doch mal was ;)

Leinen.
 
@Phlegeton Hmmmm - Mag sein. Aber man kann ja wieder aufwachen und ist dann - hoffentlich! - unversehrt.

Und ich habe ja auch von meinen Geschichten gesprochen. Ist doch klar (oder?), dass die mich reizen. Sonst würde ich sie nicht schreiben.

Leinen.
 
nach einem Tag an der Tastatur träume ich mitunter vom Schreiben, aber selten bis nie von der Handlung.
viele meiner Ideen ergeben sich allerdings aus Träumen!

beobachten konnte ich aber an mir folgendes:
ich träume beim Schreiben. ich beschreibe was ich vor meinem inneren Auge sehe. ich kann darin auch vor und zurück spulen. in Grenzen kontrolliere ich auch die Entwicklung dieses Träumens, aber nicht vollständig. tieferen Impulsen folgend, kann sich ein Text auch anders entwickeln, als eigentlich geplant.
Zuerst dachte ich, dass die Geschichte vielleicht schon in mir vorläge, und meine Aufgabe beim Schreiben darin bestünde, die passenden Worte dafür zu finden. ich glaube auch, dass diese Gedanke durchaus seine Berechtigung hat. letztlich sagen kann ich es nicht, aber mich leitet beim Schreiben eher ein Gespür als ein Exposé.
was ich darüber hinaus vermute:
wir träumen nicht nur nachts, wir träumen die ganze Zeit, nur vergleichbar dem Träumen im Schlaf, wo wir unsere wache Identität idR vergessen, sind wir der träumenden Identität im Wachzustand nicht oder kaum bewusst.
Allerdings sind die Konsequenzen dieses Gedankens gewaltig, und ich verstehe, wenn das auf erbitterten Widerspruch stößt.
Ganz abseits aber einer ontologischen Diskussion darüber, macht gerade auch das für mich den Reiz des Schreibens aus: eine ganz eigene Art des Träumens zu praktizieren, die mich mehr zum kreativen Gestalter des Traumes macht, als das beim schlafenden Träumen der Fall ist, wo ich in großen Höhen den Absturz fürchte, weil ich vergesse, dass ich ja eigentlich auch fliegen kann…
 
wir träumen nicht nur nachts, wir träumen die ganze Zeit, nur vergleichbar dem Träumen im Schlaf, wo wir unsere wache Identität idR vergessen, sind wir der träumenden Identität im Wachzustand nicht oder kaum bewusst.
Tagträume, Gedanken, die abschweifen. Manche träumen mehr als andere tagsüber. Manche Menschen sogar so exzessiv, dass es sie in ihrem Alltag behindert. Oder der Alltag, der viel Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, behindert sie beim Tagträumen.
 
Tagträume, Gedanken, die abschweifen. Manche träumen mehr als andere tagsüber. Manche Menschen sogar so exzessiv, dass es sie in ihrem Alltag behindert. Oder der Alltag, der viel Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, behindert sie beim Tagträumen.
Das kenne ich tatsächlich von mir selbst. Und ja, die Schuld liegt eindeutig bei meiner Umwelt. Wäre sie spannender, wäre ich präsenter 😛
 
Das kenne ich tatsächlich von mir selbst. Und ja, die Schuld liegt eindeutig bei meiner Umwelt. Wäre sie spannender, wäre ich präsenter
Geht das überhaupt? Ich meine, kann man solche unwillkürlichen Assoziationen/Tagträume einfach abschalten?
Wenn meine Spülmaschine angeht, "höre" ich die ersten Takte von "White Punks on Dope". Nichts dagegen zu machen. Okay, will ich ja auch gar nicht ;)

Leinen.
 
Geht das überhaupt? Ich meine, kann man solche unwillkürlichen Assoziationen/Tagträume einfach abschalten?
Nicht so leicht. Wobei ich weniger spontane Assoziationen meinte wie ein Spülmaschine, die im Rhythmus vonk White Punks on Dope ihre Arbeit tut. Klingt auch ziemlich harmlos. Im Gegenteil eher unterhaltend 😄

Bei mir ist es ein Aufmerksamkeitsverlust, und der reißt leider ein. Ich merke es bei so spannenden Gelegenheiten wie Videokonferenzen, dabei passt sich meine durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne langsam aber sicher der der heute sechzehnjährigen an. Man driftet einfach weg, "träumt" von etwas anderem.
 
Tagträume, Gedanken, die abschweifen. Manche träumen mehr als andere tagsüber. Manche Menschen sogar so exzessiv, dass es sie in ihrem Alltag behindert. Oder der Alltag, der viel Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, behindert sie beim Tagträumen
an nächtliche Träume kann ich mich in der Regel nicht erinnern. Tagsüber oder in dem schmalen Übergang zwischen Wach und Schlaf funktioniert das ab und zu. Schreibe ich es nicht auf, ist es normalerweise bald wieder weg. Nicht, dass ich allzu vergesslich wäre, aber nach dem Traum ist vor dem Traum... das sind entweder vage Ideen ganzer Handlungssgtränge, die da vor meinem inneren Auge vorbeilaufen, oder kurze und deutlich detailliertere Szenen.

Bei mir ist es ein Aufmerksamkeitsverlust, und der reißt leider ein. Ich merke es bei so spannenden Gelegenheiten wie Videokonferenzen, dabei passt sich meine durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne langsam aber sicher der der heute sechzehnjährigen an. Man driftet einfach weg, "träumt" von etwas anderem.
naja, das ist doch eigentlich normal, oder? Bei unseren superduperwichtigdieHüttebrennt - Calls bin ich maximal 50% involviert (im Sinne von "das könnte mich betreffen"). Und bei den üblichen Videokonferenzen sind es maximal 10%. Da drifte ich auch ab un zu ab. Zum Glück habe ich einen Sammelbegriff als Namen, das verschafft mir zusätzliche Reaktionszeit, um aus dem Tagtraum in den Call zu wechseln ;-)
 
@Doc_M1 : Ich fürchte, es sind nicht zur die Videokonferenzen. Das wird es nur extrem. Und ja, das geht wohl allen so. Ein Kollege meinte neulich, das wären seine produktivsten Phasen: Zuhören tut er eh nicht mehr, aber da man ja am Platz bleiben muss, arbeitet man wenigstens. Die Kunst ist nur, das Geschwätz soweit auszublenden, dass es nicht stört, und trotzdem soweit zuzuhören, dass man merkt, wenn man was gefragt wird :cool: Wobei ich bei aller Lästerei der größte Fan von Videocalls bin. Ich kann mir nicht mal mehr vorstellen, wie ich früher eine Live-Besprechung über zwei Stunden ertragen habe. Heute nehme ich mein Laptop mit und lese wenigstens meine Mails.
 
Ich kann mir nicht mal mehr vorstellen, wie ich früher eine Live-Besprechung über zwei Stunden ertragen habe.
Durch den Fortschritt, der uns zusätzliche Möglichkeiten der Kommunikation und der Zerstreuung bietet, werden „Überlebensstrategien“, um mit langweiligen und nervenden Situationen zurechtzukommen, teilweise verlernt, habe ich zumindest den Eindruck.

Auf den Bus oder die Bahn warten, im Wartezimmer sitzen, Meetings usw. musste man früher ohne Smartphone und Besprechungen live hinter sich bringen. Die Gedanken schweifen zu lassen war eine Möglichkeit ohne technische Hilfsmittel das Beste aus der als verloren empfundenen Zeit zu machen.
 
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