Benutzt jemand KI zur Korrektur und wenn ja, welche?

Japakl75

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Oct 8, 2024
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Ich verwende schon seit einiger Zeit KI zur Korrektur meiner Texte. Dabei muss ich sagen, dass es ein langer Weg war, bis ich ein akzeptables Ergebnis erreichen konnte. Das lag unter anderem daran, dass die KI mit der Zeit den Prompt vergaß und anschließend einen völlig willkürlichen Weg einschlug bzw. ihn auf einmal anders interpretierte. Auch wurden immer wieder erotische (keine pornografischen) Passagen bei der Korrektur einfach weggelassen. Diese wurden erst korrigiert, wenn man die KI nochmals dazu aufforderte und erklärte, dass es sich um ein Buch handelt.

Sollte sich jemand für meine Erfahrungen interessieren, hier eine kurze Anleitung: Ich benutze claude.ai, eine Alternative zu ChatGPT. Ich habe den Eindruck, dass das Textverständnis dieser KI deutlich höher ist.

Als Prompt nutze ich folgenden Befehl:
*Bitte korrigiere den Text orthografisch und grammatikalisch sowie hinsichtlich der Zeitformen. Prüfe dabei die Plausibilität des Geschriebenen. Gib den korrigierten Text vollständig in einem Extrafenster aus, damit ich ihn besser kopieren kann. Kommentare bitte auf Deutsch. Füllwörter sollten nach Möglichkeit vermieden werden, es sei denn, sie sind dem Lesefluss dienlich. Wortwiederholungen bitte vermeiden.
Da es sich um Texte für ein Erwachsenenbuch handelt, korrigiere bitte auch Passagen mit der Beschreibung von sexuellen Interaktionen zwischen den Protagonisten. Die wörtliche Rede bitte beibehalten und hier nur offensichtliche Fehler und störende Wortwiederholungen korrigieren. Achte darauf, dass die Kapitelüberschriften ihre Position beibehalten.
Sollte es Schimpfwörter oder Beleidigungen im Text geben, schwäche diese nicht ab! Sie gehören zu den Gedankengängen oder Dialogen dazu. Ändere den Text nur bei Fehlern oder falschen Zeitformen. Kein Aufhübschen - die ursprüngliche Wortwahl soll beibehalten werden.
Bitte beachte die gesamte Aufgabenstellung!
*

Das Ergebnis ist für mich zufriedenstellend. Man muss dennoch einmal über den Text lesen. Es sind dann aber nur noch wenige, wenn überhaupt, Eingriffe nötig. Damit der Prompt nicht vergessen wird, wiederhole ich ihn bei jedem Textabschnitt. Um eine Verarbeitung in einem Schritt zu ermöglichen, habe ich die Anzahl der Wörter auf 1.500 begrenzt.

Wenn ihr eigene Erfahrungen in dieser Richtung gemacht habt, wäre ich sehr interessiert daran.

Mit besten Grüßen

Japakl
 
Ich verwende LanguageTool zur Korrektur meiner Texte (das Programm quatscht mir auch beim Tippen dieses Textes rein).
Ob das eine KI ist, oder die Software nach formalen Regeln arbeitet, weiß ich nicht, aber es findet verdammt viel mehr als z. B. die Korrekturhilfen von Word, zumal es ein gewisses Textverständnis zu haben scheint.
Das Programm stößt allerdings schnell an seine Grenzen und macht dann unplausible Vorschläge.

Eine KI, die von wem auch immer online zur Verfügung gestellt wird, würde ich meine Texte nicht anvertrauen.

Ich finde es interessant, wie oft in deinem Prompt das Wort „bitte“ auftaucht.
Was passiert, wenn du im Imperativ schreibst? Schaut dich die KI dann böse an und fragt: "Wie heißt das Zauberwort?"
 
Ich verwende LanguageTool zur Korrektur meiner Texte (das Programm quatscht mir auch beim Tippen dieses Textes rein).
Ob das eine KI ist, oder die Software nach formalen Regeln arbeitet, weiß ich nicht, aber es findet verdammt viel mehr als z. B. die Korrekturhilfen von Word, zumal es ein gewisses Textverständnis zu haben scheint.
Das Programm stößt allerdings schnell an seine Grenzen und macht dann unplausible Vorschläge.

Eine KI, die von wem auch immer online zur Verfügung gestellt wird, würde ich meine Texte nicht anvertrauen.

Ich finde es interessant, wie oft in deinem Prompt das Wort „bitte“ auftaucht.
Was passiert, wenn du im Imperativ schreibst? Schaut dich die KI dann böse an und fragt: "Wie heißt das Zauberwort?"
Das nutze ich auch und ist noch nicht direkt KI-gestützt, damit zulässig. Die Nutzung von echten KI-Programmen wie Grammarly führt auf der englischen Seite zur Ablehnung von Geschichten, ist offenbar nicht gestattet. Mir ist allerdings nicht klar, wie das nachvollzogen werden kann und wird.

Gib einfach mal einen Suchbegriff wie "Using AI" ein, dann kriegst du einen Einblick, das wird da häufig diskutiert.
 
Ich verwende schon seit einiger Zeit KI zur Korrektur meiner Texte. Dabei muss ich sagen, dass es ein langer Weg war, bis ich ein akzeptables Ergebnis erreichen konnte. Das lag unter anderem daran, dass die KI mit der Zeit den Prompt vergaß und anschließend einen völlig willkürlichen Weg einschlug bzw. ihn auf einmal anders interpretierte. Auch wurden immer wieder erotische (keine pornografischen) Passagen bei der Korrektur einfach weggelassen. Diese wurden erst korrigiert, wenn man die KI nochmals dazu aufforderte und erklärte, dass es sich um ein Buch handelt.

Sollte sich jemand für meine Erfahrungen interessieren, hier eine kurze Anleitung: Ich benutze claude.ai, eine Alternative zu ChatGPT. Ich habe den Eindruck, dass das Textverständnis dieser KI deutlich höher ist.

Als Prompt nutze ich folgenden Befehl:
*Bitte korrigiere den Text orthografisch und grammatikalisch sowie hinsichtlich der Zeitformen. Prüfe dabei die Plausibilität des Geschriebenen. Gib den korrigierten Text vollständig in einem Extrafenster aus, damit ich ihn besser kopieren kann. Kommentare bitte auf Deutsch. Füllwörter sollten nach Möglichkeit vermieden werden, es sei denn, sie sind dem Lesefluss dienlich. Wortwiederholungen bitte vermeiden.
Da es sich um Texte für ein Erwachsenenbuch handelt, korrigiere bitte auch Passagen mit der Beschreibung von sexuellen Interaktionen zwischen den Protagonisten. Die wörtliche Rede bitte beibehalten und hier nur offensichtliche Fehler und störende Wortwiederholungen korrigieren. Achte darauf, dass die Kapitelüberschriften ihre Position beibehalten.
Sollte es Schimpfwörter oder Beleidigungen im Text geben, schwäche diese nicht ab! Sie gehören zu den Gedankengängen oder Dialogen dazu. Ändere den Text nur bei Fehlern oder falschen Zeitformen. Kein Aufhübschen - die ursprüngliche Wortwahl soll beibehalten werden.
Bitte beachte die gesamte Aufgabenstellung!
*

Das Ergebnis ist für mich zufriedenstellend. Man muss dennoch einmal über den Text lesen. Es sind dann aber nur noch wenige, wenn überhaupt, Eingriffe nötig. Damit der Prompt nicht vergessen wird, wiederhole ich ihn bei jedem Textabschnitt. Um eine Verarbeitung in einem Schritt zu ermöglichen, habe ich die Anzahl der Wörter auf 1.500 begrenzt.

Wenn ihr eigene Erfahrungen in dieser Richtung gemacht habt, wäre ich sehr interessiert daran.

Mit besten Grüßen

Japakl
Und du hast kein schlechtes Gewissen, dass andere deine Arbeit machen und du die Lorbeeren kassierst?
So weit ist es ja nicht mehr dahin, dass die KI deine Geschichte fortsetzt. Nach dem Motto: "Bitte, liebe KI, ich weiß nicht, wie ich die Story fortsetzen soll, hilf mir bitte."

Languagetool und Duden habe ich früher zur Endkontrolle genutzt. War aber echt mühsam, weil vor allem Duden nur kurze Textpassagen prüfen wollte. Aktuell nutze ich Papyrus Autor für die Stilanalyse und Rechtschreibung. Die anderen 90%, die mir das Tool bieten würde, nutze ich nicht.

Der Unterschied zu der KI-Lösung ist, dass ich entscheide, ob ich im Text etwas ändere. Nur, weil Papyrus Autor ein Wort farbig markiert, wird es noch lange nicht geändert. Es bleibt meine Entscheidung und meine Leistung, was am Ende andere zu lesen bekommen.

Zudem schlägt das Tool mitunter etwas vor, das einfach nur falsch ist und den Sinn eines Satzes entstellt. Das sehe ich und verändere nichts. Wenn die KI meint, das muss geändert werden, dann tut sie es. Und ob du beim finalen Drüberlesen die Stelle erkennst, die die KI verhunzt hat, ist die Frage.

Meine Meinung: Ich möchte von vorne bis hinten die volle Kontrolle über meinen Text haben, lasse mir aber gerne punktuell Vorschläge machen, die ich jederzeit ignorieren kann.

swriter
 
Für mich ist KI beim Schreiben ein komplettes No-no. Ich will meinen eigenen Stil behalten und nicht in irgendwelche Schubladen gesteckt werden. Grammarly läuft bei mir im Hintergrund für englische Texte, aber nur als Rechtschreibkorrektur. Ich wusste gar nicht, dass es davon eine KI-Version gibt.
 
Meine Meinung: Ich möchte von vorne bis hinten die volle Kontrolle über meinen Text haben, lasse mir aber gerne punktuell Vorschläge machen, die ich jederzeit ignorieren kann.
Das sehe ich genauso!

M.E. ist das Anwenden von mehr als einer Rechtschreibkorrektur, die eindeutig nicht in die inhaltliche und stilistische Qualität des Textes eingreift, problematisch. Die Nutzung einer KI ist ein Graubereich. Es liegt natürlich am Nutzer selbst wie sehr er sich beeinflussen lässt oder schöpferische Arbeit delegiert. Ich unterstelle niemandem pauschal etwas, aber ich finde ein Autor sollte zu 100% den Text selbst verantworten, was streng genommen nur dann möglich ist, wenn er den ganzen Text ohne äußere Beeinflussung geschrieben hat. Ich gehe davon aus, dass es dazu ein weites Feld an Meinungen gibt. Konsequenterweise müsste dann auch darüber diskutiert werden in wiefern Lektoren Einfluss auf das Endergebnis haben. Grundsätzlich finde ich es vollkommen legitim vor der Veröffentlichung einer Geschichte Testleser (oder wie auch immer man sie sonst nennen möchte) den Entwurf lesen zu lassen.
 
Ihr seht an meinem Prompt, dass es mir rein um die Korrektur geht. Das war genau mein Problem. Ich wollte nicht, dass die KI meinen Stil verändert oder sogar Passagen umschreibt. Das war für mich ein echtes Problem. Auch ich finde es bedenklich, wenn man KI für sich schreiben lässt. Das es hier ganze Geschichten geben soll, ist für mich ein echtes NoGo, wenn ich auch nicht weiß, wie dabei etwas Vernünftiges rauskommt.

Ich nutze Sie für ein abschließendes Lektorat. Ich denke, dass ist legitim. Und ja, ich habe einen Pro-Account und zahle dafür.

Swriter, du hast dich wahrscheinlich noch nicht mit dem Thema beschäftigt, sonst hättest du eine Vorstellung davon, wie fehlerbehaftet das Ganze ist. Menschliche Kreativität ist in meinen Augen nicht ersetzbar. Für Recherche oder Hintergrundinformationen nutze ich sie dann schon, aber selbst hier sind die Ergebnisse oft fragwürdig.

Gruß Japakl
 
Last edited:
Ihr seht an meinem Prompt, dass es mir rein um die Korrektur geht. Das war genau mein Problem. Ich wollte nicht, dass die KI meinen Stil verändert oder sogar Passagen umschreibt. Das war für mich ein echtes Problem. Auch ich finde es bedenklich, wenn man KI für sich schreiben lässt. Das es hier ganze Geschichten geben soll, ist für mich ein echtes NoGo, wenn ich auch nicht weiß, wie dabei etwas Vernünftiges rauskommt.

Ich nutze Sie für ein abschließendes Lektorat. Ich denke, dass ist legitim. Und ja, ich habe einen Pro-Account und zahle dafür.

Swriter, du hast dich wahrscheinlich noch nicht mit dem Thema beschäftigt, sonst hättest du eine Vorstellung davon, wie fehlerbehaftet das Ganze ist. Menschliche Kreativität ist in meinen Augen nicht ersetzbar. Für Recherche oder Hintergrundinformationen nutze ich sie dann schon, aber selbst hier sind die Ergebnisse oft fragwürdig.

Gruß Japakl
Bekommst du denn die Stellen im Text markiert, an denen die KI etwas korrigiert hat?

Würde ich Papyrus Autor freie Hand lassen und jeden Vorschlag des Tools umsetzen lassen, käme nur Grütze heraus. Womöglich ist eine KI dann intelligenter als die starren Prüfungen in einem Tool.

swriter
 
Ich nutze Sie für ein abschließendes Lektorat. Ich denke, dass ist legitim.
So wie Du die KI bei Deinen Texten anwendest (siehe auch Post #1 ) oder genauer gesagt was Du die KI machen lassen möchtest, ist im Prinzip das Klonen deiner selbst. Die KI soll Deinen Text so prüfen und korrigieren wie Du es selbst tun würdest. Andere nutzen eine KI vollkommen anders. Ihnen geht es um das Ergebnis und dabei spielt es für sie weniger eine Rolle wie groß ihr eigener schöpferischer Anteil an der Arbeit ist, denn aus deren Sicht ist das Eingeben der Wünsche bzw. Befehle kreativ genug um das Ergebnis als das eigene Werk zu verkaufen.
 
Ich schreibe selbst mit Papyrus und kenne das Problem. Ja, ich bekomme eine Auflistung. Aber auch hier muss man drüberlesen. Aber im Ergebnis deutlich besser als der Dudenkorrektor.
 
Genau das finde ich hochproblematisch. Deshalb auch kein Deepl. Ich will eine reine Korrektur. Selbst ein anderer Stil wie auf dieser Plattform macht alles kaputt.

Wie ein Ki geschriebenes Buch zustande kommen soll, ist mir ein Rätsel. Gelesen hab ich so etwas noch nicht.

Im Moment mach ich mir eher Sorgen darüber, dass wir zurück ins Mittelalter fallen könnten.
 
Konsequenterweise müsste dann auch darüber diskutiert werden in wiefern Lektoren Einfluss auf das Endergebnis haben. Grundsätzlich finde ich es vollkommen legitim vor der Veröffentlichung einer Geschichte Testleser (oder wie auch immer man sie sonst nennen möchte) den Entwurf lesen zu lassen.
Das ist eine interessante Frage, weil im Grunde KI-Programme einfach nur einen menschlichen Lektor mehr oder minder gelungen ersetzen. Ich sehe es auch als unproblematisch an, durch diesen lernen zu wollen, sich verbessern zu wollen, Anstöße, gegebenfalls auch Differenzierungsmöglichkeiten aufgezeigt zu bekommen. Was die Kreativität von KI angeht, bin ich in manchen Bereichen immer noch verblüfft, in anderen fällt es mir schwer, vor lauter Kopfschütteln weiterzulesen.
 
Das ist eine interessante Frage, weil im Grunde KI-Programme einfach nur einen menschlichen Lektor mehr oder minder gelungen ersetzen.

Ich denke nicht, dass LLMs das heute schon können. Schon gar nicht die öffentlich verfügbaren, die wohl nur einen verschwinden geringen Bruchteil deutscher Literatur gelesen haben. Das würde nämlich richtig Kohle kosten. Ich kann mir vorstellen, dass Verlage ein privates LLM auf ihre eigenen Bücher prägen, dann wäre so etwas vielleicht möglich.
 
Ich sprach hier mehr in unseren Zusammenhängen und mit der Einschränkung mehr oder minder gelungen. Jeder Lektor ist natürlich anders, aber echte Literatur-Cracks sind wohl im deutschen Bereich eher dünn gesät, ich hatte im englischen Bereich mal einen echten (der also auch für Verlage tätig war), aber auch dort war er eine Ausnahmeerscheinung.
 
Ich sprach hier mehr in unseren Zusammenhängen und mit der Einschränkung mehr oder minder gelungen. Jeder Lektor ist natürlich anders, aber echte Literatur-Cracks sind wohl im deutschen Bereich eher dünn gesät, ich hatte im englischen Bereich mal einen echten (der also auch für Verlage tätig war), aber auch dort war er eine Ausnahmeerscheinung.
Ich wüsste da einen, der sich permanent als Kenner der deutschen Sprache zu erkennen gibt, der 99% der deutschen LIT-Autoren für Stümper hält und der es ohnehin immer besser weiß als alle anderen zusammen.

Wenn der nicht als Lektor geeignet ist - wer dann? ;)

swriter
 
Ich wüsste da einen, der sich permanent als Kenner der deutschen Sprache zu erkennen gibt, der 99% der deutschen LIT-Autoren für Stümper hält und der es ohnehin immer besser weiß als alle anderen zusammen.

Wenn der nicht als Lektor geeignet ist - wer dann? ;)

swriter
Ich habe den leisen Verdacht, ich käme mit einer KI menschlich besser zurecht.
 
Ich habe den leisen Verdacht, ich käme mit einer KI menschlich besser zurecht.

Tatsächlich ist das einer der wenigen Fälle, bei denen ich der KI auch die bessern Chancen einräumen würde, etwas sinnvolles beizutragen ;)
 
Btw ich bin gerne Stümper. Jedenfalls lieber als vieles andere 😂
Ich habe in den vergangenen Wochen mal wieder öfter in das Kommentarzentrum geschaut und bin erneut überrascht, wie viel Zuspruch Autoren bekommen, deren Texte ich für unlesbar halte.
Es gibt einen Markt für die derben, emotionslosen gewaltfickorgien. Hauptsache, die Schlampe oder der gehörnte Ehemann wird gedemütigt oder die Notlagen anderer werden ausgenutzt, um sexuelle Dienstleistungen zu erpressen. Da bedarf es keiner Charakterzeichnung oder Rücksichtnahme auf die deutsche Sprache. Da stört eine Rahmenhandlung eher. Und ganz wichtig: die Schlampe muss schwanger werden – egal von wem und welche Konsequenzen das für diesen kleinen Mensch hätte - Hauptsache ohne Gummi und schwanger.

Wer da auf einem allzu hohen Ross sitzt, wird vom Pöbel gemieden.
 
Ich habe in den vergangenen Wochen mal wieder öfter in das Kommentarzentrum geschaut und bin erneut überrascht, wie viel Zuspruch Autoren bekommen, deren Texte ich für unlesbar halte.
Es gibt einen Markt für die derben, emotionslosen gewaltfickorgien. Hauptsache, die Schlampe oder der gehörnte Ehemann wird gedemütigt oder die Notlagen anderer werden ausgenutzt, um sexuelle Dienstleistungen zu erpressen. Da bedarf es keiner Charakterzeichnung oder Rücksichtnahme auf die deutsche Sprache. Da stört eine Rahmenhandlung eher. Und ganz wichtig: die Schlampe muss schwanger werden – egal von wem und welche Konsequenzen das für diesen kleinen Mensch hätte - Hauptsache ohne Gummi und schwanger.

Wer da auf einem allzu hohen Ross sitzt, wird vom Pöbel gemieden.
Es sind dann ja nicht nur die Leser, die auf so etwas stehen. Jemand muss die Geschichten auch schreiben, also stehen auch manche Autoren auf das, was unter deinen Ansprüchen liegt.

LIT ist so groß, dass alle möglichen Erwartungen bedient werden. Von der Billig-Fickfantasie bis zur edlen Romangeschichte ist alles dabei. Man wird mit seinen Texten niemals alle Leser abholen können. Die Frage wäre, mit welchem Ansatz man die meisten Leser erreichen könnte.

Meine Einschätzung:

20% Trash-Fick-Geschichten ohne Anspruch, derbe Fantasien, teilweise katastrophale Textqualität
15% Edel-Roman, aufwändig ausgearbeitet, wenig Sex, Schwerpunkt auf Charakterisierung
65% Mainstream, Mischung aus Sex mit etwas Handlung, nicht zu ausschweifend, weniger tiefgründig

Ich halte mich für einen Autor, der die 65% bedient. Die Follower und Zugriffszahlen müssen ja irgendwo herkommen.

swriter
 
20% Trash-Fick-Geschichten ohne Anspruch, derbe Fantasien, teilweise katastrophale Textqualität
15% Edel-Roman, aufwändig ausgearbeitet, wenig Sex, Schwerpunkt auf Charakterisierung
65% Mainstream, Mischung aus Sex mit etwas Handlung, nicht zu ausschweifend, weniger tiefgründig
Wäre nett gewesen, wenn Du noch ein paar Prozente für diejenigen, die in keine der drei Kategorien hineinpassen, übrig gelassen hättest 😂
 
Es sind dann ja nicht nur die Leser, die auf so etwas stehen. Jemand muss die Geschichten auch schreiben, also stehen auch manche Autoren auf das, was unter deinen Ansprüchen liegt.

LIT ist so groß, dass alle möglichen Erwartungen bedient werden. Von der Billig-Fickfantasie bis zur edlen Romangeschichte ist alles dabei. Man wird mit seinen Texten niemals alle Leser abholen können. Die Frage wäre, mit welchem Ansatz man die meisten Leser erreichen könnte.

Meine Einschätzung:

20% Trash-Fick-Geschichten ohne Anspruch, derbe Fantasien, teilweise katastrophale Textqualität
15% Edel-Roman, aufwändig ausgearbeitet, wenig Sex, Schwerpunkt auf Charakterisierung
65% Mainstream, Mischung aus Sex mit etwas Handlung, nicht zu ausschweifend, weniger tiefgründig

Ich halte mich für einen Autor, der die 65% bedient. Die Follower und Zugriffszahlen müssen ja irgendwo herkommen.

swriter

Fakt: Mein Kurzroman "Wolfsdämmerung" mit extrem wenig Sex, selbst für meine Verhältnisse, hat mir ~20 neue Follower eingebracht und mehr positive Kommentare als die letzten paar Episoden von "Anita und wir" oder "Merlins Kinder".
 
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