Und unser Anspruch?

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Auch Nemi gehört erwähnt, und auch das andere Mädchen / die Frau, die neben ihr im Auto gesessen hat, als sie den Unfall hatten....

Also ich wäre dabei, wenn wir anfingen, deren Texte für die Nachwelt zu sichern....

Wie stellst Du Dir das praktisch vor? Rechtlich würde man sich in eine "dunkle" Grauzone begeben. Auf welcher Platform sollten sie archiviert werden?
Es werden sich kaum genügend Beteiligte finden, sie auswendig zu lernen, wie in Fahrenheit 451. ;-)
 
Das ist ein interessantes Thema. Beim Nachdenken komm ich da auf verschiedene Schritte.

1) Meine eigene Grundidee überhaupt umsetzen. Gerade bei nicht-erotischen Geschichten sitze ich oft auf einer Prämisse und komme nicht aus den Startlöchern. Erst einmal überhaupt Sachen zu Papier bringen ist ein großer Schritt. Das ist persönlich für mich am wichtigsten, auch wenn es noch keine gute Geschichte ausmacht.

2) Grammatik und Rechtschreibung sinnvoll überarbeiten. Klingt einfach, aber ich tendiere dazu richtig dumme Fehler zu machen, die mein Hirn danach gekonnt überließt. Ich denke, das ist der Punkt, nachdem es für mich in Ordnung Sachen zu veröffentlichen. Eigentlich sollte es dann erstmal wer anders Probelesen, aber zum Schluss ist doch ein Hobby.

3) Den richtigen Sprachrhythmus finden. Hier bekommt eine Geschichte erste sprachliche Persönlichkeit. Wenn ich damit zufrieden bin, bin ich schon ein bisschen stolz.

4) Weitere Stilfragen. Wortwahl, Satzbau, sonst ähnlich wie 3)

5) Inhaltliche Ausarbeitung. Oft schreibe ich Sachen, die allein vom Wordcount zu kurz scheinen. Zusätze zu finden, die nicht unnötig wirken, ist aber gar nicht so leicht. Wenn ich das abschließe will ich eigentlich auch, dass andere Leute es gut finden.

Alles darüber hinaus ist dann entweder Feinschliff, oder irgendwas, was alles nochmal über den Haufen wirft und den Schreibprozess neu startet.

Zu guter Letzt: Das Gefühl haben, die eigene Schreibkunst ein bisschen weiterentwickelt zu haben.

Kurzfassung: Zufrieden bin ich eigentlich schon, wenns ichs selbst ganz ok finde. Alles darüber heraus sehe ich zwar als sehr wichtig an, um gute Texte zu schreiben, ist aber trotzdem kein Muss für ein Hobby.

Zuerst eine kurze Entschuldigung, denn als ich diesen Thread ausgerechnet am Geburtstag des Threadstarters ausgegraben sah, habe ich gedacht/gehofft, dass meine Reanimationsversuche doch gefruchtet hatten. Ich dich für ihn gehalten. Paranoia ist offenbar ansteckend. Er hatte für die Zeit aber ein perfektes Alibi.

Selbst ganz ok finden ist auch mein Maßstab gewesen. Allerdings ist es bei mir oft so gewesen, dass ich mit diesem Gefühl eine Geschichte poste und mir dann erst die ganzen Fehler und Schwächen auffallen. Sich bei mir während vieler Korrekturlesungen so etwas wie eine Betriebsblindheit einstellte.

Seither vertraue ich auf das Urteil meines Beta-Lesers. Der sich stumpf weigert zu korrigieren, aber mir eben dieses "reicht doch" zurückmeldet, oder meint, vielleicht sollte ich sie liegenlassen. Abstand gewinnen und später nochmal anfassen. Oder mir auf die Finger haut, wenn ich in seinen Augen gelungene Passagen ändern will.

Stilistisch habe ich mich kaum in den letzten siebzehn Jahren verändert, wie ich bemerkte, als ich vor kurzem eine Uralt-Geschichte vom Englischen ins Deutsche übersetzte. Weiß nicht, ob ich das als Stagnation empfinden soll, oder habe ich einfach früh meine eigene Stimme gefunden (O-Ton Beta)?

Versucht zu experimentieren habe ich auch, z.B. mit der bizarren Schreibtechnik, die der Threadstarter nicht lange später entwickelt hatte, aber bei mir kommt dabei nur Müll raus.

Auf der deutschen Seite ist es für mich deutlich schwieriger, Feedback einzuordnen, weil ich für einen ganz spezifischen Leserkreis (nämlich Leserinnen) schreibe und hier auch ausschließlich in einer Kategorie (von Co-Produktionen mal abgesehen), der hier aber nur schwach vertreten ist. Das macht es dann irgendwie aber auch zu einer Herausforderung.
 
Wie stellst Du Dir das praktisch vor? Rechtlich würde man sich in eine "dunkle" Grauzone begeben. Auf welcher Platform sollten sie archiviert werden?
Es werden sich kaum genügend Beteiligte finden, sie auswendig zu lernen, wie in Fahrenheit 451. ;-)

also "praktisch" stell ich mir das Ganze ganz einfach vor: Copy-Paste. Wo hat sie zuletzt was geschrieben? Diesen Text dann genommen und hier rein auf LIT. dazu oben ordentlich reingeschrieben: »Dieser Text stammt von ..., 16.6.1966-17.7.2017, RIP...« (oder halt was Ähnliches, die Zahlen sind jetzt Hausnummern^^)

"rechtlich" natürlich ist das eine Grauzone. Obwohl ich nicht glaube, dass sich irgendwer aufregt, wenn man das ordentlich macht... Wo kein Kläger mehr ist, da ist auch kein Richter.... ;) :(

Alles besser, als wenn der Text - wenn die Website dann irgendwann abgedreht wird - einfach weg ist....
 
Nun, wenn Dir so viel an dem Text liegt und kein Problem damit hast, Dich in rechtliche Grauzonen zu begeben, warum kopierst Du ihn dann nicht einfach selbst hierher, kimber22?
 
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